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Kategorie: Gesellschaft / Ehrenamt

Drese wirbt für Nutzen von Impfprävention

Mecklenburg-Vorpommern ist Vorsitzland der Nationalen Impfkonferenz

Schwerin – Vor dem Hintergrund der 8. Nationalen Impfkonferenz am kommenden Donnerstag und Freitag in Rostock Warnemünde informierte Gesundheitsministerin Stefanie Drese heute im Rahmen einer Pressekonferenz über den aktuellen Stand bei der HPV-Impfung für Kinder und Jugendliche in MV sowie Strategien zur Erhöhung der Impfbereitschaft.

„Vorsorgeimpfungen zählen erwiesenermaßen zu den effektivsten und sicheren Methoden, um Infektionen und die daraus resultierenden Folgeerkrankungen zu verhindern“, machte Drese deutlich. „Dennoch treibt mich eine Sorge um, dass nach Corona eine gewisse Impfmüdigkeit eintritt“, so Drese weiter. Entscheidend sei es daher, Wissen zu vermitteln und den großen Nutzen der Impfprävention für die gesamte Gesellschaft zu unterstreichen.

Mecklenburg-Vorpommern hat beim Thema Impfaufklärung im vergangenen und aktuellen Kalenderjahr einen Schwerpunkt auf die Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) für Jungen und Mädchen gelegt. „Eine HPV-Infektion kann verschiedene Krebsarten auslösen. Die hocheffektive Impfung beugt dem Krebs vor“, erklärte Drese. Die HPV-Impfung sei als wirksame Impfung gegen Krebs damit ziemlich einzigartig.

Die Weltgesundheitsorganisation hat das Ziel formuliert, in der EU bis 2030 eine HPV-Impfquote von 90 Prozent bei den 15-jährigen Mädchen und eine deutliche Steigerung bei den 15-jährigen Jungen zu erreichen. Drese: „Erfreulicherweise können wir feststellen, dass wir in MV auf einem sehr guten Weg dorthin sind.“

So habe die Impfquote bei den 15-Jährigen Mädchen hierzulande nach vorläufigen Daten des RKI 2023 bei 71,7 Prozent gelegen. „Das sind 20 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren“, hebt Drese hervor. Auch bei den Jungen zeichne sich ein Anstieg ab. Mittlerweile verfüge fast der Hälfte der 15-jährigen Jungen über einen HPV-Impfschutz, so Drese. MV liegt damit bei der HPV-Impfquote bei Mädchen und Jungen deutlich über dem Bundesschnitt.

Für die Ministerin lässt sich eine hohe Impfbereitschaft unter anderem auf ein großes Angebot von Aufklärungsmaßnahmen zurückführen. Zuletzt hatte das Land im Rahmen einer Kampagne öffentlich auf die HPV-Impfung aufmerksam gemacht.

Zudem wurde erstmals vom LAGuS ein Pilotprojekt an Schulen erprobt. Die Schülerinnen und Schüler hatten zusammen mit ihren Lehrkräften und mit Unterstützung von Medizinstudierenden der Universitätsmedizin Rostock die Gelegenheit, sich im Zuge von Projektarbeiten mit der Gefahr durch HPV zu befassen. „Mit ihrem Wissen können die Jugendlichen nun mit ihren Familien dazu sprechen und sie für das Thema sensibilisieren“, sagte Drese. Natürlich seien die Ärztin oder der Arzt für alle Fragen zur Impfung gegen HPV und andere Erreger darüber hinaus immer die richtigen Ansprechpartner.

Gewinnerklassen:

Platz 1: Integrierte Gesamtschule Grünthal Stralsund (4 Videos)

Platz 2: (zugeschaltet): RS „Hanno-Günther“ Ferdinandshof (Video „Impft Euch gegen HPV- Es tut nicht weh“)

Platz 3: Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen Bützow (HPV-Plakat)

Um die Bedeutung der HPV-Impfung hervorzuheben und zu evaluieren, wie die Impfquoten erhöht werden können, wird auch ein Schwerpunkt der Nationalen Impfkonferenz am 13. und 14. Juni auf der HPV-Impfung für Jugendliche liegen.

One-Health

Mehr Betriebe in M-V in der Antibiotika-Überwachung

Schwerin – „Der erneute Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Mecklenburg-Vorpommern, die regelmäßig wiederkehrenden Nachweise der Geflügelpest, aber auch andere meldepflichtige Tierseuchen und Tierkrankheiten, sind aktuelle Beispiele dafür, wie wichtig es ist, die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt zusammenzudenken“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus heute bei der Jahrestagung der Initiative T!Raum One-Health-Region Vorpommern in Greifswald.

Im Geschäftsbereich des Ministeriums für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt und seinen nachgeordneten Behörden arbeiten Mitarbeitende aus der Veterinärmedizin, den Umwelt- und Agrarwissenschaften und der Lebensmitteltechnik täglich eng zusammen, um die Gesundheit der Menschen, Tiere und Ökosysteme nachhaltig ins Gleichgewicht zu bringen. „Dafür müssen Zusammenhänge und Abhängigkeiten verstanden werden“, sagte Minister Backhaus weiter und verwies u.a. auf weltweit ca. 2.600 Fälle, bei denen sich auch Menschen mit der Geflügelpest infiziert haben.

Laut Weltgesundheitsorganisation habe es seit 2003 auch rund 1.100 Todesfälle in diesem Zusammenhang gegeben. In Deutschland sind bislang keine Erkrankungen beim Menschen mit aviären Influenzaviren bekannt geworden. Es komme aber vor, dass sich Säugetiere mit AI (H5N1) infizieren, nachdem sie vermutlich Kontakt zu infizierten Vögeln, Geflügel oder deren Ausscheidungen hatten. Im März und April 2024 wurde das Virus erstmals auch in Milchkuh-Herden in verschiedenen Bundesstaaten in den USA registriert.

Ein wichtiger Schritt im Sinne des One-Health-Ansatzes ist laut Minister Backhaus außerdem die Ausweitung des Antibiotikaminimierungskonzeptes mit dem zum 01. Januar 2023 in Kraft getretenen Änderungen des Tierarzneimittelgesetzes (TAMG). „In Deutschland gibt es bereits seit Längerem verschiedene rechtliche Instrumente und Maßnahmen, die darauf abzielen, den Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung zu minimieren. So soll vor allem die Entstehung von Antibiotikaresistenzen in der Tiermedizin eingedämmt werden. Antibiotikaresistenzen stellen sowohl in der Tiermedizin als auch in der Humanmedizin eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit dar“, erläuterte er.

Mit der Gesetzesänderung wurde unter anderem der Umfang der mitteilungspflichtigen Nutzungsarten überarbeitet und seit Januar 2023 werden nun auch deutlich mehr lebensmittelliefernde Nutzungsarten in die Antibiotikaminimierung einbezogen, darunter Milchkühe, Zuchtsauen oder Legehennen. „Die Zahl der meldepflichtigen Betriebe in MV erhöhte sich durch diese Ausweitung beträchtlich von 504 im Jahr 2022 um 83% auf 921 im Jahr 2023“, führte Minister Backhaus aus. Zusätzlich gab es einen Wechsel der Mitteilungsverpflichtung. Während die Meldung der Tierbestände und -bewegungen weiterhin den Tierhaltern obliegt, ist für die Mitteilung des Antibiotikaeinsatzes seit 2023 nicht mehr der Tierhalter, sondern der Tierarzt zuständig.

Engagement der Barber Angels gewürdigt

Stralsund – Sozialministerin Stefanie Drese nahm (am heutigen) Freitagabend im Stralsunder Ozeaneum an der 1. Benefizgala zugunsten der Barber Angels teil. Barber Angels (deutsch: Friseurengel) stellen in vielen deutschen Städten obdachlosen und bedürftigen Menschen ihre Friseurdienstleistungen kostenlos zur Verfügung. Drese hatte die Schirmherrschaft für diese Veranstaltung übernommen.

„Die Grundidee des karitativ tätigen Vereins der Barber Angels hat mich von Anfang an beeindruckt“, betonte die Ministerin zur Eröffnung der Benefizgala. „Sie setzen sich für die Schwächsten in unserer Gesellschaft ein und geben ihnen durch kostenlose Haar- und Bartschnitte im wahrsten Sinne des Wortes ihr Gesicht zurück“, sagte Drese. „Damit bescheren die Barber Angels den Menschen nicht nur besonders schöne Augenblicke, sondern vermitteln ihnen auch mehr Selbstwertgefühl“, so die Ministerin.

Drese betonte in ihrem Grußwort, dass sich die Stärke eines Landes nicht nur an den Wirtschaftszahlen misst. „Meine feste Überzeugung ist, dass zur Stärke eines Landes vor allem auch gehört, wie wir miteinander und mit Menschen auf der Schattenseite unserer Gesellschaft umgehen. Ihr Gedanke, liebe Barber Angels, Menschen mit Ihrem Engagement wieder ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, sie zu bestärken, dient dieser Menschlichkeit und damit nicht zuletzt der Stärkung des Gemeinwohls“, sagte Drese.

Die Ministerin hob zudem die grundsätzliche Bedeutung ehrenamtlichen Engagements hervor: „Ehrenamtlich Tätige haben eines gemeinsam: sie unterstützen Menschen in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen und bereichern das Zusammenleben. Sie übernehmen Verantwortung, gestalten Gesellschaft mit, bringen Menschen zusammen und machen unsere Demokratie stärker. Eine starke Demokratie lebt von aktiven, mündigen Bürgerinnen und Bürgern, die im Sinne des Gemeinwohls mitgestalten.

Drese: „Wir sehen in den aktuellen Krisen, wie fragil in Teilen unser Gemeinwesen ist. Wie schnell Hass und Hetze um sich greifen und sogar in Gewalt ausartet. Wer sich für andere engagiert, positioniert sich: für Mitmenschlichkeit und Solidarität“, so Drese.

Gedenkminute für ermordeten Polizisten

Gedenkminute ist solidarisches Signal für Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst

Schwerin – Innenminister Christian Pegel hat den Teilnehmenden an der Gedenkminute für den gewaltsam getöteten Polizeibeamten in Mannheim am Freitag der vergangenen Woche gedankt, die sich an verschiedensten Orten im Land solidarisch gezeigt haben.

„Allein in Schwerin kamen rund 590 Polizeibeamtinnen und -beamte des Landes und des Bundes, vom Zoll, aber auch Feuerwehrkameraden zum Gedenken um 11.34 Uhr, dem Zeitpunkt des schrecklichen Tötungsdeliktes an dem jungen Polizeibeamten aus Baden-Württemberg, auf dem Schweriner Markt zusammen, aber auch viele weitere Teilnehmende haben in dieser Minute gemeinsam innegehalten“, zeigt sich der Minister dankbar.

„Vielen Dank für die damit bekundete Solidarität mit den Polizeikolleginnen und –kollegen in Baden-Württemberg, vor allem aber den Angehörigen, Freunden und Kollegen des durch die Gewalttat getöteten Polizeikollegen!“

Die bekundete Solidarität sei aber für alle Polizei-, Feuerwehr- und Rettungskräfte im Land ein wichtiges Zeichen. „Selbstredend war das auch ein klares Signal gegen Gewalt und Angriffe auf unsere so wichtige Aufgaben erfüllenden Polizei-, Feuerwehr- und Rettungskräfte – solche Angriffe und Gewaltakte sind ein Angriff auf den Staat und damit auf uns alle und gehen gar nicht!“, so Pegel.

Jeder Angriff, aber auch jeder Todesfall in Einsätzen der Polizeien, der Feuerwehren und der Rettungskräfte seien ein Fall zu viel und verdienten die volle Solidarität der Gesellschaft. „Wenn wir leider in den zurückliegenden Tagen auch vernehmen müssen, dass Kameraden der Feuerwehr in den Hochwassergebieten im Süden unserer Republik in ihrem Einsatz, das Leben anderer selbstlos zu retten, ihr Leben lassen mussten, erfüllt uns das – in allen ‚Blaulichtorganisationen‘ – gleichermaßen mit tiefer Trauer und erfährt die ganze Solidarität unserer Gesellschaft.

Auch dies verdeutlicht uns einmal mehr, welches Risiko Sie alle jeden Tag auf sich nehmen, um unser aller Leben zu sichern. Unsere Gedanken sind auch bei den Einsatzkräften, die noch immer in den Wassermengen im Einsatz sind“, sieht der Innenminister die heutige Gedenkminute auch als Signal in die gesamte „Blaulichtfamilie“.

Startup Factory MV

Christian Pegel: „Startup Factory MV * beweist, unser Land ist Heimat für innovative Ideen“

Rostock – Die „Startup Factory“ Mecklenburg-Vorpommern der Universität Rostock wurde als Projekt im Leuchtturmwettbewerb Startup Factories des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz heute in Berlin ausgewählt, in die nächste Phase zu starten.

„Das ist ein großartiges Ergebnis zunächst für die Universität Rostock – und im zweiten Schritt auch für unser Land Mecklenburg-Vorpommern als Heimat für innovative Ideen. Die ,Startup Factory‘ ist ein Mehrwert für das regionale und überregionale Startup-Ökosystem in unserem Land“, so Digitalisierungsminister Christian Pegel und: „Das Vorhaben steht für eine Zukunft, in der die Zusammenführung von Talenten, Technologien und Kapital unser Land zu einem lebendigen und prosperierenden Standort für Unternehmertum und Innovationen macht.“

Mit dem Leuchtturmwettbewerb Startup Factories startet das Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz eine neue Start-up Förderung und ergänzt damit das langjährige Förderprogramm „EXIST – Existenzgründungen aus der Wissenschaft“. Unterstützt wird der Aufbau hochschulnaher und gleichzeitig unternehmerisch orientierter Gründungszentren. In einem ersten Schritt wurde eine Konzeptphase durchgeführt, an der sich gründungsstarke Hochschulen und Forschungseinrichtungen beteiligen können.

Die „Startup Factory MV“ ist eines von 15 Projekten, das nun mit finanzieller Unterstützung des BMWK ihr jeweiliges Feinkonzept für eine Start-up Factory entwickeln und sich damit auf eine für 2025 geplante Umsetzungsphase bewerben.

Die „Startup Factory“ verfolge die Zielstellung, eine Anlaufstelle für Innovationsentwicklung und ein Hotspot für Gründergeist in Mecklenburg-Vorpommern zu werden. Die Initiative ist Teil der Bestrebungen, die unternehmerische und wissenschaftliche Landschaft im Nordosten zu stärken und einen aktiven Beitrag zur regionalen und überregionalen Wirtschafts- und Innovationsförderung sowie zur nachhaltigen Etablierung des Gründungsökosystems zu leisten.

„Die Startup Factory kann im Land auf hervorragende Kompetenzen und Netzwerke aufbauen, die insbesondere durch den Digitalen Innovationraum MV zur Verfügung stehen. Wir sehen in der breiten Unterstützungsstruktur vielfältige Chancen für unser Land, da die jungen Unternehmen häufig gesellschaftliche Herausforderungen mit Innovations- und Gründergeist angehen und so zur Stärkung des Gemeinwohls beitragen“, verdeutlicht Christian Pegel.

Antisemitismus in der migrantischen Gesellschaft

Schwerin – Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe will die Landesintegrationsbeauftragte Jana Michael gemeinsam mit der Dokumentations- und Informationsstelle Antisemitismus Mecklenburg-Vorpommern (DIA) über verschiedene Erscheinungsformen des Antisemitismus aufklären und Interventionsstrategien diskutieren.

„Seit dem 7. Oktober 2023 stellt Antisemitismus sich verstärkt als ein gesamtgesellschaftliches Problem dar, welches das demokratische Miteinander gefährdet“, verdeutlicht Michael. „Uns geht es darum, Antisemitismus gerade auch in Teilen der migrantischen Gesellschaft klar zu benennen und zu bekämpfen“, so die Integrationsbeauftragte. Das sei nicht nur eine Herausforderung für staatliche Institutionen, sondern auch für die gesamte Zivilgesellschaft.

Michael: „Je nachdem, um welche Gruppierungen es geht, sind unterschiedliche Hintergründe und Ursachen für Antisemitismus relevant und müssen andere Maßnahmen getroffen werden. Hierüber wollen wir im Rahmen der Veranstaltung diskutieren und über Hilfs- und Bildungsangebote informieren.“

Dabei soll auch eine Rolle spielen, wie spezifische Phänomenbereiche im Kampf gegen Antisemitismus thematisiert werden können, ohne verschiedene gesellschaftliche Gruppen gegeneinander auszuspielen.

Die Veranstaltung findet insgesamt drei Mal statt und richtet sich jeweils an unterschiedliche Zielgruppen: an ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, an Beschäftigte in der öffentlichen Verwaltung und Kommunalpolitikerinnen und -politiker sowie an Migranten-Organisationen und Menschen mit Einwanderungsgeschichte.

M-V erarbeitet Landeshitzeschutzplan

Schwerin – Das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport erarbeitet derzeit einen gesundheitsbezogenen Landeshitzeschutzplan. Dies teilte Gesundheitsministerin Stefanie Drese anlässlich des zweiten bundesweiten Hitzeaktionstages am 5. Juni heute in Schwerin mit. „Der Hitzeschutzplan wird Maßnahmen enthalten, die dabei helfen, gesundheitsschädlichen Auswirkungen von hohen Temperaturen vorzubeugen“, so Drese.

Hitze sei laut Drese eines der größten durch die Umwelt verursachten Gesundheitsrisiken in Deutschland geworden. „Heiße Temperaturen schränken nicht nur die Leistungsfähigkeit ein, sie können zu ernsthaften Gesundheitsschäden führen“, macht Drese deutlich.  Spürbare Erschöpfungserscheinungen bis hin zum Hitzeschlag mit tödlichen Folgen stellten vor allem für ältere Menschen, Menschen mit Vorerkrankungen und Säuglinge ein Risiko dar.

Um hitzebedingte Sterbefälle besser zu überwachen, hat das Robert-Koch-Institut im vergangenen Jahr erstmals einen wöchentlichen Bericht zur hitzebedingten Mortalität etabliert. „Die Auswertung hat deutschlandweit 3.200 hitzebedingte Sterbefälle festgestellt. Die große Mehrheit der Betroffenen waren Personen im Alter von 75 Jahren oder älter“, fasst Drese zusammen.

Als Bundesland mit einem hohen Anteil älterer Menschen in der Bevölkerung sei ein eigener Hitzeschutzplan für Mecklenburg-Vorpommern daher folgerichtig. „Der Hitzeschutzplan soll sowohl für Bürgerinnen und Bürger als auch für Kommunen und Einrichtungen Präventionsmaßnahmen bündeln“, kündigt die Ministerin an.

Drese verweist darüber hinaus auf individuelle Möglichkeiten, der Hitze entgegenzuwirken: „Vor allem sollten gefährdete Menschen körperliche Aktivitäten und ihre Erledigungen möglichst in die kühleren Morgen- und Abendstunden verlegen.“

Im Zuge des Erstellungsprozesses des Hitzeschutzplans für Mecklenburg-Vorpommern arbeitet das Gesundheitsministerium mit den kommunalen Gesundheitsämtern zusammen. So ist unter anderem am 4. September 2024 eine Veranstaltung im Landkreis Nordwestmecklenburg zur Vorsorge bei extremen Hitzeereignissen mit verschiedenen Akteuren des Gesundheitswesens geplant. „Mein ausdrücklicher Dank gilt dem Landkreis für die Initiative bei diesem wichtigen Thema“, betont Drese.

Modellprojekte zum Drug Checking

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern ist deutschlandweit das erste Bundesland, das die rechtlichen Grundlagen für die Durchführung von Modellvorhaben zu Substanzanalysen, dem sogenannten Drug Checking, geschaffen hat. Die entsprechende Landesverordnung ist Ende Mai in Kraft getreten.

Konsumierende können damit zukünftig ihre nicht ärztlich verschriebenen Betäubungsmittel (Drogen) untersuchen lassen, um deren Inhaltsstoffe festzustellen, gab Gesundheitsministerin Stefanie Drese am Dienstag in Schwerin bekannt.

Die Drug-Checking-Verordnung dient der Umsetzung des für die Modellvorhaben erforderlichen Erlaubnisverfahrens. „Die Erlaubnis kann nur auf Antrag und auch nur dann erteilt werden, wenn mit der Substanzanalyse zugleich eine Risikobewertung und gesundheitliche Aufklärung über die Folgen des Konsums verbunden ist“, betonte Drese.

„Die Substanzanalysen und die Beratung dienen dem Schutz der Konsumierenden, indem sie die gesundheitlichen Risiken beim Konsum von Betäubungsmitteln minimieren“, verdeutlichte Drese. Entsprechende Verfahren hätten sich in mehreren europäischen Staaten etabliert und sich als wirkungsvolle Maßnahme der Prävention und Schadenreduzierung erwiesen, so die Ministerin.

Drese: „Ein besonderes Anliegen ist es mir, dass neben stationären Drug-Checking-Modellvorhaben auch mobile Substanzanalysen möglich sind. Solche Angebote sind mit Blick auf die zahlreichen Festivals, die in Mecklenburg-Vorpommern stattfinden, eine wirkungsvolle Maßnahme, um die Schäden durch Drogenkonsum zu reduzieren.“ Die Verordnung ermöglicht sowohl stationäre als auch mobile Projekte.

Zuständige Behörde für die Erlaubniserteilung ist das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS).

Das Betäubungsmittelgesetz wurde am 19. Juli 2023 geändert und ein neuer § 10b eingefügt. Gegenstand dieser Norm ist die Ermöglichung von Modellvorhaben zu Substanzanalysen.

Mit der Drug-Checking-Landesverordnung regelt das Land Mecklenburg-Vorpommern die Voraussetzungen und Anforderungen für die Erteilung einer Erlaubnis zur Durchführung von Modellvorhaben zur qualitativen und quantitativen chemischen Analyse von mitgeführten, nicht ärztlich, zahnärztlich oder tierärztlich verschriebenen Betäubungsmitteln. Die Träger der Drug-Checking-Modellvorhaben müssen in Mecklenburg-Vorpommern angesiedelt sein.

Die Landesverordnung ist im Gesetz- und Verordnungsblatt für Mecklenburg-Vorpommern Nr. 10 ab Seite 186 veröffentlicht: Drug-Checking-Landesverordnung