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Kategorie: Gesellschaft / Gesundheit / Pflege / Ehrenamt

Sucht im Alter

Sozialministerium und LAKOST klären auf

Schwerin – Knapp jeder fünfte Mann in Deutschland ab 55 Jahren trinkt Alkohol in riskantem Maße. Bei den Frauen trifft dies in derselben Altersgruppe auf jede Neunte zu. Gesundheitsministerin Stefanie Drese fordert angesichts dieser besorgniserregenden Zahlen, das Thema Sucht im Alter mehr in den Fokus zu rücken.

„Alkohol- und andere Suchtproblematiken werden häufig nur bei jungen Menschen statistisch erhoben und öffentlich thematisiert“, so Drese. „Dabei sind alle Altersgruppen betroffen – besonders auch ältere Menschen.“

Das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport und die Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen (LAKOST) informieren deshalb mit einer neuen Broschüre.

Drese bezeichnet es als alarmierend, dass sich schätzungsweise bei jedem dritten alkoholabhängigen älteren Menschen die Sucht erst nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben entwickelt. „Sich wandelnde Lebensumstände durch den Renteneintritt und Veränderungen im sozialen Umfeld können Auslöser für einen höheren Alkoholkonsum sein“, macht Drese deutlich.

Auch mit Blick auf den steigenden Anteil älterer Menschen im Land nehme die Relevanz des Themas perspektivisch weiter zu. „Das ist ein wichtiger Aspekt etwa bei der Entwicklung von Strategien gegen Einsamkeit“, betont Drese.

Dies bestätigt LAKOST-Leiterin Birgit Grämke: „Unter unseren Klienten sehen wir eine zunehmende Zahl älterer Menschen. Es ist gut, dass auch ältere Betroffene Hilfsangebote in Anspruch nehmen. Allerdings gehen wir davon aus, dass viele es eben auch nicht tun.“ Unter den Klientinnen und Klienten in den Suchtberatungsstellen im Land waren im Jahr 2022 über 1.000 Menschen 60 Jahre und älter. Die meisten der Betroffenen hätten sich mit einer Alkoholproblematik an die Anlaufstellen gewandt, so Grämke

Da in der Regel auch gesundheitliche Beschwerden im Alter zunehmen, sei laut Drese zudem ein erhöhtes Bewusstsein für Wechselwirkungen zwischen Alkoholkonsum und Medikamenteneinnahme notwendig: „Alkohol kann seine Wirkung in Kombination mit Medikamenten verändern. Vor allem im Falle eines zu hohen Konsums kann dies verschiedene gesundheitliche Probleme bis hin zu einer handfesten Suchterkrankung zur Folge haben.“

Um auf das Thema Sucht im Alter aufmerksam zu machen und Anzeichen sowie Risiken einer Suchterkrankung speziell für ältere Menschen aufzuzeigen, steht ab sofort die Broschüre „Klar durch Leben – Informationen zum Umgang mit Alkohol und Medikamenten beim Älterwerden“ kostenlos zur Verfügung. „Wichtig ist es, dass wir mehr über dieses Thema sprechen und Betroffenen und ihren Angehörigen vermitteln: Es gibt Hilfsangebote. Niemand muss sich schämen“, betont Grämke.  Alle Angebote der kostenfreien und anonym arbeitenden Suchtberatungsstellen finden Interessierte auf der LAKOST-Internetseite unter www.lakost-mv.de

Die Broschüre „Klar durch Leben“ steht ab sofort als PDF (Link zum Download) und zur Bestellung zur Verfügung.

Stiftungen in Mecklenburg-Vorpommern

Justizministerin Bernhardt: „2024 wird das Jahr der Stiftungen“ / „Nach dem Auftakt eines jährlichen Neustiftertreffens im März folgt der Stiftungssommer“, kündigt Ministerin Jacqueline Bernhardt an.

Schwerin – „In diesem Jahr wird die ehrenvolle Arbeit der vielen unterschiedlichen Stiftungen in Mecklenburg-Vorpommern bekannter gemacht. Die allermeisten der mittlerweile 184 privatrechtlichen Stiftungen im Land leisten eine großartige Arbeit für die Gesellschaft.

Das gilt auch für die steigende Zahl der Familienstiftungen. Durch sie kann der Zusammenhalt innerhalb einer Familie über Generationen gestärkt werden. Die Familie ist die kleinste Zelle der Gesellschaft“, sagt die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt nach einem Gespräch mit dem Vorstand des Landesstiftungsnetzes M-V.

„Mecklenburg-Vorpommern ist im Vergleich weiterhin ein Land mit wenigen Stiftungen. Noch sind Mecklenburg-Vorpommern und das Saarland die stiftungsärmsten Länder in Deutschland. Bezogen auf die fünf norddeutschen Bundesländer kommt jede 29. Stiftung aus M-V.

Daher haben wir uns als rot-rote Landesregierung im Koalitionsvertrag dazu verpflichtet, die Entwicklung des Stiftungswesens zu fördern, uns für eine stärkere Präsenz der Stiftungsarbeit in der öffentlichen Wahrnehmung einzusetzen und für zusätzliches Stiftungsengagement in Mecklenburg-Vorpommern zu werben. Aus der Taufe gehoben wird daher eine jährliche Begrüßung für Neustifterinnen und Neustifter. Hier können sie sich vernetzen und gegenseitig beraten.

Das erste Treffen wird am 19. März im Goldenen Saal des Neustädtischen Palais‘ in Schwerin sein. Der Juli wird dann der Stiftungssommer sein. Ich werde unterschiedliche Stiftungen im ganzen Land besuchen. Sie fördern das gesellschaftliche Leben auf sozialer Ebene, in der Jugendarbeit, im Sport oder auch beim Denkmalschutz. Diese Unterstützung unseres Alltags verdient eine besondere Würdigung. Darum wird 2024 das Jahr der Stiftungen“, so Ministerin Bernhardt.

„Mir liegt es sehr am Herzen, nicht über einzelne Stiftungen, sondern über das Wirken der Stiftungen in ihrer Gesamtheit zu sprechen. Es gibt große Themen, die wir im regelmäßigen Austausch mit dem Landesstiftungsnetz beraten wie zum Beispiel die Bestandssicherung der Stiftungen oder die Möglichkeit der Umwandlung in eine Verbrauchsstiftung, aber auch in eine Zustiftung bzw. die Frage, ob eine Zusammenlegung von Stiftungen sinnvoll ist. Denn das Ziel sollte immer die Weiterführung des einst genannten Stiftungszweckes sein“, erklärt die für die Stiftungsaufsicht zuständige Ministerin Bernhardt.

Notfallversorgung in der Region Rostock

Gesundheitsministerin und Oberbürgermeisterin eröffneten das neue Integrierte Notfallzentrum (INZ) am Klinikum Südstadt Rostock

Rostock – Nach rund zwei Jahren Bauzeit wurde heute gemeinsam mit Gesundheitsministerin Stefanie Drese, Rostocks Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger und dem Senator für Finanzen, Digitalisierung und Ordnung, Dr. Chris von Wrycz Rekowski, sowie mit Rostocks Kreisstellenleiter der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), Torsten Lange, und dem KV-Verwaltungsdirektor Axel Rambow der Um- und Neubau der Zentralen Notaufnahme, das neue Integrierte Notfallzentrum (INZ) am Klinikum Südstadt Rostock eröffnet.

Damit geht auch der erste „gemeinsame Tresen“ mit der KVMV in Betrieb. Die Bauarbeiten an der Rettungszufahrt sowie die Modernisierung der bisherigen Zentralen Notaufnahme sollen bis zum Spätsommer abgeschlossen werden. Das Integrierte Notfallzentrum wird von dem neuen Chefarzt Dr. Jan-Arne Lauffs (44) geleitet.

Die Erweiterung der Zentralen Notaufnahme ist aufgrund der steigenden Patientenzahlen in der Region Rostock eines der wichtigsten Neubauprojekte am Klinikum Südstadt. Zugleich entstand mit dem Neubau im nordöstlichen Bereich des Haupthauses im Untergeschoss eine neue Zentralküche. Diese beiden Neubauvorhaben mit Gesamtkosten in Höhe von ca. 20,5 Millionen Euro werden mit 11,5 Mio. Euro vom Gesundheitsministerium MV gefördert und mit neun Mio. Euro aus Eigenmitteln des Klinikums finanziert.

„Das Klinikum Südstadt Rostock ist der Zeit voraus und setzt die vom Bund geplante Reform der Notfallversorgung in einem maßgeblichen Bereich bereits um“, konstatierte Gesundheitsministerin Stefanie Drese. „Mit der Eröffnung des modernen Integrierten Notfallzentrums kann künftig besser zwischen leichteren und schwereren Notfällen unterschieden werden und erfolgt eine bessere fachliche Zusammenarbeit. Davon profitieren sowohl die Patientinnen und Patienten als auch das Klinikum. Dieses Vorzeigeprojekt haben wir voller Überzeugung mit Landesmitteln massiv unterstützt.“

So wird künftig hinter dem zentralen Aufnahmetresen neben der klinischen Notaufnahme auch ein ambulanter Bereitschaftsdienst der Kreisstelle Rostock der KVMV unterhalten, so dass Patienten der für ihr Erkrankungs- oder Verletzungsbild optimalen Notfallversorgung zugeführt werden können. Darüber hinaus wurden im Rahmen des Anbaus und der Neuausstattung zahlreiche Verbesserungen für eine effektivere Notfallversorgung für die Hanse- und Universitätsstadt und die Region Rostock umgesetzt.

Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger bedankte sich bei allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit. „Während des Baus hat unser Klinikteam mit der Unimedizin die Notfallversorgung in der Region Rostock sichergestellt. Außerdem haben die Kolleginnen und Kollegen im Klinikum von Anfang an die Erweiterung mitgestaltet. Der enorme Kraftaufwand wird sich für die Menschen in und um Rostock auszahlen, da die Notfallversorgung nun noch besser aufgestellt ist.“

Für das freundliche Ambiente ist einmal mehr die Berliner ATELIER GEBEL GmbH verantwortlich, die ihre Wurzeln in Rostock hat. Im Vorjahr hatte das Atelier Gebel mit ihrer Seepferdchenfamilie für viel Aufmerksamkeit bei der Gestaltung der modernisierten Geburtenstationen gesorgt. Es bleibt maritim; so sind die einzelnen Bereiche unter anderem mit Begriffen wie Dock, Kai, Pier und Bord gekennzeichnet.

Der Ärztliche Direktor am Klinikum Südstadt Rostock, Professor Jan P. Roesner, dankte der Gesundheitsministerin und ihrem Haus für die Unterstützung des wichtigen Erweiterungsprojektes. „Gemeinsam schaffen wir Neues und setzen innovative und bedarfsgerechte Maßstäbe. Zwei auch von außen begehbare und als Isolierzimmer geeignete Behandlungszimmer können bei Infektionsgefahr genutzt werden. Im Kern der Notfallaufnahme befinden sich zwei große und separat nutzbare Schockräume mit dazwischenliegendem CT-Raum, der den sonst üblichen Transport mit Zeitverzug in die Radiologie überflüssig macht. Der Kassenärztliche Bereitschaftsdienst und das klinische Team des Notfallzentrums arbeiten bereits ab der Aufnahme von Notfallpatienten inklusive einer abgestimmten Triage eng zusammen. Das wird unsere klinische Notfallversorgung trotz der insgesamt steigenden Notfallzahlen deutlich entlasten.“

Auch die Ärztinnen und Ärzte des Bereiches Rostock der KVMV freuen sich, endlich in modernen Räumen die optimale Versorgung der Patienten sicherstellen zu dürfen. „Die Wartezeit von zehn Jahren als Provisorium am Klinikum Südstadt hat sich gelohnt. Jetzt finden auch Sprechstunde und Fahrdienst enger zusammen“, so der Diplommediziner Torsten Lange von der KV Rostock. Gleichzeitig werde der gemeinsame Tresen mit der Notaufnahme viele Probleme der Versorgung im Notfall besser lösen können. „Wartezeiten können dadurch sicher verkürzt werden.“ Der KV-Kreisstellenleiter bedankte sich für die jahrelange gute Zusammenarbeit mit dem Klinikum und hofft, diese jetzt noch intensiver fortsetzen zu können.

Das INZ umfasst nach der Modernisierung auch des alten Teils des Notfallzentrums insgesamt 29 Untersuchungs- und Behandlungsplätze, zwei Untersuchungsräume für die Kassenärztliche Notfallambulanz, Warteräume mit WLAN und Automaten für Getränke und Snacks sowie USB-Ladestationen. Über ein Bildschirmmonitoring kann die Wartezeit abgeschätzt werden. Künftig laufen alle Notfälle über das INZ, auch die gynäkologischen Patientinnen. Eine neue Rohrpostanlage verbindet das Notfallzentrum mit dem Labor. Auch hier wird Zeit eingespart. Nach der Zusammenführung der bisherigen 775 Quadratmeter großen Notaufnahme mit dem Erweiterungsbau mit 565 Quadratmetern stehen insgesamt 1.340 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung.   

Insgesamt soll mit der Eröffnung die fachliche Zusammenarbeit mit den beteiligten Kliniken des Klinikums Südstadt Rostock im INZ intensiviert und verbessert werden. Darüber hinaus können die Wartezeiten auf die Notfallversorgung sowie die durchlaufenden Behandlungszeiten von Patienten im INZ durch die Optimierung von Diagnostik und Behandlungsabläufen verkürzt werden. Personell wird das neue Integrierte Notfallzentrum mit einem Kernteam als ständige Besetzung belegt, das von Ärzten und nichtärztlichem Personal anderer Kliniken und Bereiche des Klinikums Südstadt Rostock bedarfsgerecht unterstützt wird.

In organisatorischer Hinsicht wurde die vormals der Klinik für Innere Medizin IV als Teilbereich zugeordnete zentrale Notaufnahme als eigenständiges, chefärztlich geführtes, Integriertes Notfallzentrum (INZ) neu aufgestellt. Seit dem 1. Januar 2024 ist Dr. Jan-Arne Lauffs der neue Chefarzt des INZ am Klinikum Südstadt Rostock. „Mir liegt die gute fachliche und kommunikative Kooperation sowie entsprechende Synergieeffekte von klinischer Notfallversorgung mit den Kolleginnen und Kolleginnen der kassenärztlichen Ambulanz und des Rettungsdienstes sehr am Herzen, aber auch die Geschlossenheit in unserem festen Notfallteam aus Fachpflegekräften, Ärztinnen und Ärzten“, so der 44-Jährige.

Der gebürtige Kieler hat langjährige Erfahrung in der Leitung von großen Notaufnahmen in maximalversorgenden Kliniken. Nach seinem Studium an der Universität Rostock war er zehn Jahre am Universitätsklinikum Düsseldorf tätig, anschließend bis 2021 am Elbeklinikum Stade. 2021 wechselte er an die Universitätsmedizin Rostock, wo er als Ärztlicher Leiter das dortige neue Notfallzentrum maßgeblich mit aufgebaut und die Zentrale Notaufnahme sowie die Beobachtungs- und Aufnahmestation geführt hat. Dr. Jan-Arne Lauffs ist Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Intensiv- und Notfallmediziner.

Verbundforschungsvorhaben „indTiplant“

Forschungsvorhaben zu individualisierten orthopädischen Implantaten / Meyer: Innovative, wettbewerbsfähige Produkte durch praxisnahe Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft

Wismar -Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat heute in Wismar Fördermittelbescheide für das Verbundforschungsvorhaben „indTiplant“ an die Materion GmbH und die Produktionstechnologie-Institut WAVE gGmbH übergeben. Weiterer Partner in dem Projekt ist die Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie.

„In einem gemeinsamen Verbundforschungsprojekt wollen die drei Partner Materion GmbH, die Produktionstechnologie-Institut WAVE gGmbH und die Universitätsmedizin Greifswald ein technologisches Verfahren entwickeln, um möglichen Infektionen bei orthopädischen Implantaten vorzubeugen oder diese zu reduzieren. Das Vorhaben ist ein gutes Beispiel für die praxisnahe Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft.

So können innovative, wettbewerbsfähige Produkte und Dienstleistungen entstehen, die langfristig Arbeitsplätze in Mecklenburg-Vorpommern schaffen und sichern“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Ziel des Verbundprojektes ist die Erarbeitung einer Technologie zur Herstellung von individualisierten orthopädischen Implantaten mit biokompatiblen und antibakteriellen Oberflächen. Implantate sind Medizinprodukte, die für einen zeitlich begrenzten oder dauerhaften Verbleib im Körper bestimmt sind.

Nach Angaben der Projektpartner umfassen die schwerwiegendsten potentiellen Komplikationen in der orthopädischen Chirurgie aseptische Entzündungen, Implantatlockerungen und Infektionen. Zur Vorbeugung beziehungsweise Senkung der Infektionshäufigkeit wurden bereits unterschiedliche Oberflächenmodifikationen entwickelt. Hier wollen die Projektpartner ansetzen und unterschiedliche makroskopische Oberflächenstrukturen sowie Oberflächenbehandlungsverfahren untersuchen und präklinisch auf Bioverträglichkeit testen.

Im gemeinsamen Vorhaben wird angestrebt, neben der Forschung und Entwicklung auch die Fertigungstechnologie so weit zu entwickeln, dass Kleinserien für klinische Test produziert werden können. „Innovationen sind die entscheidende Triebkraft für nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung. Deshalb fördern wir die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Denn nur mit international wettbewerbsfähigen Produkten und Dienstleistungen können sich die heimischen Unternehmen auf dem Markt etablieren“, sagte Meyer.

Die Gesamtinvestition beträgt rund 582.500 Euro für die drei Projektpartner. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von knapp 461.000 Euro.

Die Materion GmbH wurde im Jahr 2007 gegründet und beschäftigt derzeit neun Mitarbeitende. Das Unternehmen beschäftigt sich mit Dünnschichttechnologien und funktionalen Oberflächen sowie deren Anwendungen für innovative Produkte.

Die gemeinnützige Produktionstechnologie-Institut WAVE Gesellschaft ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung zur Förderung von Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Produktionstechnik.

Die Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie der Universitätsmedizin Greifswald deckt als universitäres Zentrum ein vollumfängliches therapeutisches Leistungsspektrum zur Behandlung des erkrankten Bewegungsapparates ab.

Vorteile des E-Rezepts für Versicherte

Schwerin – Seit dem 1. Januar erhalten Versicherte in der Arztpraxis statt des rosafarbenen Scheins für verschreibungspflichtige Medikamente das neue E-Rezept. „Viele Menschen haben noch Fragen zum E-Rezept und wissen nicht genau, was sie erwartet“, stellt Gesundheitsministerin Stefanie Drese nach mehreren Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern und Nachfragen im Ministerium fest. Dabei bietet das E-Rezept nach Einschätzung von Drese gleich mehrere Vorteile.

Es gibt drei Möglichkeiten, das E-Rezept in der Praxis zu erhalten und in der Apotheke einzulösen. So können Patientinnen und Patienten das Rezept zunächst über ihre Gesundheitskarte nutzen. „Die Karte haben die allermeisten beim Arztbesuch ohnehin bei sich“, so Drese. Über diese könnten die Apotheken das Rezept dann auslesen.

Darüber hinaus steht eine eigene E-Rezept-App zur Verfügung. Die Arztpraxis kann das Rezept in der App für die Abholung in der Apotheke hinterlegen. Die Versicherten müssen sich einmalig für die Nutzung mit einer PIN-Nummer, die ihnen ihre Krankenkasse mitteilt, in der App anmelden.

„Durch die App sparen Patientinnen und Patienten viel Zeit. Sie können unter anderem nachschauen, in welcher Apotheke ihr Medikament verfügbar ist und müssen für Folgeverschreibungen im gleichen Quartal nicht erneut ihre Praxis konsultieren“, erklärt Drese.

Zudem sei es mit der App möglich, Medikamente für Dritte abzuholen. „Das entlastet zum Beispiel pflegende Angehörige sowie Familienmitgliedern von Heimbewohnerinnen und Heimbewohner“, so die Ministerin. „Die App ist also eine zusätzliche Serviceleistung, deren Nutzung aber natürlich rein freiwillig erfolgt.“

Alternativ kann die Arztpraxis auch nach wie vor einen Papierdruck ausstellen. Dieser enthält einen Rezept-Code. Die Apotheke scannt den Code und händigt das benötigte Medikament wie gewohnt aus.

Die Testphase für das E-Rezept hat bereits im September 2022 begonnen. Seitdem können Apotheken E-Rezepte mit den Krankenkassen verrechnen. „Viele Praxen haben im Laufe dieser Zeit bereits auf das E-Rezept umgestellt“, erklärt Drese. Falls dennoch technische Probleme auftreten, gibt Drese Entwarnung. Ersatzweise könnte auch noch der rosa Zettel ausgestellt werden. Die Versorgung der Patientinnen und Patienten sei in jedem Fall sichergestellt.

Nach der Flut an der Ahr

Auszeichnung für Einsatzkräfte aus MV

Schwerin – Innenminister Christian Pegel hat heute an 31 Männern und Frauen von Feuerwehr, Polizei und Hilfsorganisationen aus Mecklenburg-Vorpommern die „Fluthilfemedaille 2021“ überreicht.

„100 haupt- und ehrenamtliche Einsatzkräfte aus Mecklenburg-Vorpommern haben bei der Bewältigung der außergewöhnlichen Lage nach der Hochwasserkatastrophe vor zwei Jahren im Ahrtal unterstützt. Sie alle haben dabei geholfen, Leben zu retten, Not zu lindern und Schäden zu beseitigen. Ihnen gebührt größter Respekt, Dank und Anerkennung für Ihre Leistung“, sagte Christian Pegel bei der Verleihung, die der Minister im Namen des Landes Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommerns vornahm.

Da heute nur ein Teil der Hilfskräfte ausgezeichnet werden konnte, wird es am 29. Januar eine weitere Verleihungsveranstaltung geben. Insgesamt werden an den beiden Tagen 95 Männer und Frauen aus MV mit der Fluthelfermedaille ausgezeichnet. Eine einzelne Auszeichnung geht stellvertretend für alle beteiligten Beamten der Polizeihubschrauberstaffel an die gesamte Staffel.

„Ich kann mich noch an die erschütternden Bilder der damaligen Katastrophe erinnern. Es waren furchtbare Szenen, die sich ereignet haben. Menschen haben ihr Leben verloren oder standen nach dem Hochwasser vor einer zerstörten Existenz.

Für uns als Land und die Kräfte der Hilfsorganisationen und der Feuerwehren bei uns im Land war es selbstverständlich, dass wir Hilfe leisten – es ist aber eben nicht selbstverständlich und deshalb bin ich dem Land Rheinland-Pfalz für die Ehrung der Engagierten durch die Fluthilfemedaille 2021 dankbar, die ich heute stellvertretend übergeben durfte“, so der Minister und ergänzt: „Als Land und Landespolizei haben wir beispielsweise mit unserer Hubschrauberstaffel der Polizei bei der Vermisstensuche unterstützt, uns um den Hin- und Rücktransport von Helfern und Spürhunde gekümmert und waren speziell mit Flügen zur Aufklärung für die Hilfsdienste betraut. Unsere Betreuungs- und Verpflegungseinheit des ehrenamtlich organisierten Katastrophenschutzes hat bis zu 500 Menschen vor Ort mit Essen und Trinken versorgt.“

Das Land Rheinland-Pfalz verleiht die „Fluthilfemedaille 2021“ insgesamt an rund 43.000 Einsatzkräfte aus dem eigenen Bundesland und dem gesamten Bundesgebiet. Die Medaille wird für außergewöhnliche Hilfeleistungen bei der Flutkatastrophe am 14. und 15. Juli 2021 in den Regionen des Ahrtals, der Eifel und in Trier an Angehörige der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben der Länder, die mindestens einen Tag in den betroffenen Gebieten Hilfe geleistet haben, verliehen.

Kooperation beim Rettungsdienst

MV und Brandenburg kooperieren beim Rettungsdienst / Länderübergreifende Patientenzuweisung über IVENA

Schwerin – Die Rettungsdienste und Integrierten Regionalleitstellen der Länder Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg arbeiten seit Jahresbeginn noch enger zusammen. Mit dem webbasierten Interdisziplinären Versorgungsnachweis IVENA haben die Rettungsdienste die Möglichkeit, in Notfällen den Rettungsstellen der Krankenhäuser länderübergreifend, digital und in Echtzeit Patientinnen und Patienten anzukündigen und zuzuweisen.

„Durch eine länderübergreifende Patientenzuweisung kann in Notfällen lebensnotwenige Zeit gespart werden. Es geht darum, so schnell wie möglich ein verfügbares Krankenhaus anzufahren. Ländergrenzen sind da nebensächlich. Die Rettungskräfte haben so die Möglichkeit in Echtzeit zu erfahren, welches nahelegende Krankenhaus freie Kapazitäten für den entsprechenden Notfall hat. Wird ein bestimmtes Krankenhaus angefahren, haben die Mitarbeitenden dort wiederum mehr Zeit, sich auf den einzutreffenden Notfall vorzubereiten“, erklärte MV-Gesundheitsministerin Stefanie Drese zum Start der Kooperation.

Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher begrüßte die Zusammenarbeit beim Rettungsdienst: „In der Notfallmedizin zählt jede Minute. Durch die Kooperation mit anderen Bundesländern wie Berlin und Mecklenburg-Vorpommern verbessern wir die Abläufe im Sinne der Patienten und Patientinnen und des medizinischen Personals im Rettungsdienst spürbar.“

IVENA ermöglicht den Integrierten Leitstellen der Landkreise über das System, Informationen zu Versorgungressourcen in den einzelnen Krankenhäusern mit den Einrichtungen auszutauschen. „So können Patientinnen und Patienten des Rettungsdienstes in der für die Weiterversorgung geeigneten und aufnahmebereiten Zentralen Notaufnahme digital und automatisiert über IVENA angekündigt werden, ganz unabhängig davon, ob sich der Einsatzort oder das Zielkrankenhaus in Mecklenburg-Vorpommern oder in Brandenburg befinden.“, verdeutlichte Drese

Neben der Anmeldung der Patienten können auch die für die klinische Weiterversorgung notwendigen Fähigkeiten und Ressourcen, wie z.B. Neurologie, Schockraum oder Herzkatheterlabor, durch den Rettungsdienst und die Leitstellen eingesehen und ggf. für Notfallpatientinnen und Notfallpatienten reserviert werden. So kann sich die Klinik ohne Zeitverzug insbesondere auf schwer erkrankte oder verletzte Patientinnen und Patienten vorbereiten. Das beschleunigt die Patientenübernahme in der Zentralen Notaufnahme und in die klinische Weiterversorgung und verbessert die notfallmedizinische Versorgungsqualität.

Das Gesundheitsministerium in Mecklenburg-Vorpommern hatte IVENA zunächst in Kooperation mit den Landkreisen Vorpommern-Greifswald und Vorpommern-Rügen sowie der Universitätsmedizin Greifswald (UMG) erprobt. „Die Universitätsmedizin Greifswald hat bei der Implementierung von IVENA ehealth eine Vorreiterrolle übernommen“, betont Drese. Dort und in den anderen Krankenhäusern erleichtere das System den Aufwand in der Abstimmung mit dem Rettungsdienst bereits deutlich. Inzwischen wurde das Projekt auf alle Landkreise in MV ausgeweitet.

Auch andere Bundesländer, darunter Sachsen-Anhalt und Berlin haben IVENA ehealth bereits eingeführt.

Inklusives Segeln kommt 2024 nach Schwerin

Schwerin – Bereits zweimal segelten in Mecklenburg-Vorpommern Teams aus aller Welt um den Weltmeistertitel im inklusiven Segeln. Zum ersten Mal kommt das inklusive Segeln in diesem Jahr nach Schwerin. Vom 3. bis zum 4. Oktober sollen die Wettkämpfe die Festlichkeiten im Zuge der Bundesratspräsidentschaft zum Tag der Deutschen Einheit ergänzen, wie Sportministerin Stefanie Drese heute nach einem Gespräch mit den Initiatoren mitteilte.

Drese: „Die Landeshauptstadt wird rund um den Tag der Deutschen Einheit zu einem überregionalen Großereignis. Als Sportministerin macht es mich stolz, dass mit dem inklusiven Segeln ein sportliches und dazu noch inklusives Highlight das Programm bereichern wird.“ Ausgetragen werde ein Länderpokal mit Teilnehmenden aus ganz Deutschland. „Im Wettsegeln werden 2er-Teams aus jedem Bundesland antreten. Die Besonderheit besteht darin, dass je eine Person ohne und eine Person mit Behinderungen zusammen segeln“, erklärt Drese.

Im heutigen Gespräch dankte Drese den Ausrichtern des Events vorab: „Ich bewundere das Engagement und das Herzblut der Veranstalter bei der Vorbereitung dieser besonderen Regatta. Dank ihnen etabliert sich die Sportart zu einer der inklusivsten Disziplinen in ganz Deutschland.“ Zu den Organisatoren zählen der Deutsche Segler-Verband, die Heinz-Kettler-Stiftung, der Yachtclub Möhnesee, der Verein „Wir sind wir“ und der Schweriner Segler-Verein.

Drese sagte den Veranstaltern zudem die Unterstützung der Landesregierung zu. So sollen 30.000 Euro für die Ausrichtung des Länderpokals im inklusiven Segeln zur Verfügung gestellt werden. Der Länderpokal soll über zwei Tage hinweg in mehreren Rennen ausgetragen werden. Zum Einsatz kommen spezielle Boote, die weltweit für Para- und Inklusions-Regatten genutzt werden.

In den Jahren 2022 und 2023 segelten inklusive Teams aus aller Welt erstmals in Mecklenburg-Vorpommern. In Rostock traten dabei im Rahmen der „Inclusion World Championship for Sailing“ rund 50 Sportlerinnen und Sportler an. „Die Stimmung und die sportlichen Leistungen bei den Rennen haben mich nachhaltig beeindruckt“, erinnert sich Drese. „Ich bin mir sicher, dass das inklusive Segeln in Schwerin eines der sportlichen Höhepunkte des Jahres bilden wird“, so die Ministerin.