Menü Schließen

Kategorie: Gesellschaft / Gesundheit / Pflege / Ehrenamt

Arbeitsmarkt im Oktober 2023

Nürnberg – „Seit gut einem Jahr tritt die deutsche Wirtschaft mehr oder weniger auf der Stelle. Nach so langer Zeit bleibt das nicht ohne sichtbare Folgen für den Arbeitsmarkt. Angesichts der Wirtschaftsdaten behauptet er sich aber vergleichsweise gut“, sagte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.

  • Arbeitslosenzahl im Oktober: -20.000 auf 2.607.000
  • Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +165.000
  • Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: unverändert bei 5,7 Prozent

Die Arbeitslosigkeit ist im Oktober 2023 im Zuge der Herbstbelebung auf 2.607.000 gesunken. Mit einem Minus von 20.000 fällt der Rückgang für einen Oktober aber sehr gering aus. Saisonbereinigt hat die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 30.000 zugenommen. Verglichen mit dem Oktober des vorigen Jahres ist die Arbeitslosenzahl um 165.000 höher.

Die Arbeitslosenquote liegt im Oktober wie im September bei 5,7 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich die Quote um 0,4 Prozentpunkte erhöht. Die vom Statistischen Bundesamt nach dem ILO-Erwerbskonzept ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im September auf 3,0 Prozent.

Die Unterbeschäftigung, die neben der Arbeitslosigkeit auch Arbeitsmarktpolitik und kurzfristige Arbeitsunfähigkeit umfasst, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 26.000 gestiegen. Sie lag im Oktober 2023 bei 3.441.000 Personen. Das waren 191.000 mehr als vor einem Jahr. Ohne die Berücksichtigung ukrainischer Geflüchteter hätte die Unterbeschäftigung nur um 122.000 über dem Vorjahreswert gelegen.

Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten wurde vom 1. bis einschließlich 26. Oktober für 82.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt.

Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis August 2023 zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der BA in diesem Monat für 122.000 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt, nach 114.000 im Juli und 160.000 im Juni.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im September 2023 saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat leicht um 3.000 gestiegen. Mit 46,19 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 297.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist von Juli auf August 2023 saisonbereinigt geringfügig um 3.000 gesunken.

Im Vergleich zum Vorjahr hat sie im August nach Hochrechnungen der BA um 218.000 auf 34,79 Millionen Beschäftigte zugenommen, wobei der Anstieg allein auf Ausländern beruht. 7,58 Millionen Personen hatten im August 2023 eine geringfügig entlohnte Beschäftigung, 220.000 mehr als im Vorjahresmonat. Davon waren 4,22 Millionen ausschließlich und 3,36 Millionen im Nebenjob geringfügig entlohnt beschäftigt.

Im Oktober waren 749.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 98.000 weniger als vor einem Jahr. Der BA-Stellenindex (BA X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland, der neben dem Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen auch den Zugang berücksichtigt – blieb im Oktober 2023 unverändert bei 115 Punkten. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet der BA-X einen Rückgang von 14 Punkten.

781.000 Personen erhielten im Oktober 2023 Arbeitslosengeld, 90.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im Oktober bei 3.911.000. Gegenüber Oktober 2022 war dies ein Anstieg um 79.000 Personen. 7,1 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

Rostocker Straßenzeitung „STROHhalm“

Drese gratuliert Verein Wohltat zur 300. Ausgabe der Rostocker Straßenzeitung „STROHhalm“

Rostock – Sozialministerin Stefanie Drese hat anlässlich der 300. Ausgabe der Rostocker Straßenzeitung STROHhalm die Arbeit des Vereins Wohltat für Stadt und Region gewürdigt.

„Die niedrigschwelligen Angebote, wie sie Wohltat e. V. in Rostock anbietet sind enorm wichtig“, betonte Drese als Gast der Jubiläumsfeier des Straßenmagazins im Ostseestadion. Der Verein betreue und berate Langzeitarbeitslose sowie Wohnungs- und Obdachlose, helfe bei Behördengängen und bei der Suche von Wohnraum, biete eine Suppenküche an und gebe den „STROHhalm“ heraus. „Damit stabilisieren Sie die Menschen und geben ihnen wieder Lebensmut“, so Drese.

Die Ministerin verdeutlichte, dass der „STROHhalm“ für viele Menschen weit mehr als eine Zeitschrift sei. Der Verkauf bedeute nicht nur einen Zuverdienst für die Verkäuferinnen und Verkäufer, sondern fördere die Selbständigkeit und damit das Selbstbewusstsein.

Drese: „Ich finde es beeindruckend, dass Menschen ohne Obdach, ohne Wohnung bzw. ohne Erwerbsmöglichkeit durch das „Strohhalm“-Projekt wieder eine Aufgabe und einen Halt gefunden haben. Für viele bedeutet das einen Einstieg in ein neues Leben.“

Mit dem Verkauf der Zeitung bietet der Verein Wohltat e. V. wohnungslosen Menschen, Sozial- und Hartz-IV-Empfängern und Langzeitarbeitslosen eine Beschäftigungsmöglichkeit, die ein erster Schritt in Richtung Selbständigkeit bis hin zur Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess sein kann.

Drese hob zudem die enge Verwurzelung des Vereins Wohltat und des „STROHhalms“ in der Rostocker Stadtgesellschaft hervor. Dabei bedankte sich die Ministerin ausdrücklich beim FC Hansa Rostock. „Das zeigt die soziale Verantwortung des FC Hansa, der ein langjähriger Partner des „Strohhalms“ ist und die Jubiläumsfeier im VIP-Bereich ermöglicht hat“, sagte Drese.

Im Dezember 1995 erschien die erste Ausgabe des „STROHhalms“. Die verkaufte Auflage betrug 4.000 Stück. Im 20. Erscheinungsjahr waren es ca. 60.000 Zeitungen, die in Rostock und Bad Doberan verkauft wurden. Der „STROHhalm“ möchte den benachteiligten Menschen in der Gesellschaft Gehör verschaffen und spricht mit seinen Inhalten und vornehmlich sozialen Themen eine breite Leserschaft an. Vom Erlös jeder verkauften Zeitung können die Verkäufer die Hälfte behalten.

Warnung vor Küstenabbrüchen

Backhaus warnt vor Küstenabbrüchen und Munitionsfunden nach Sturmflut

Schwerin – In Folge des Sturmhochwassers am 20./21. Oktober 2023 warnt Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Till Backhaus, der auch für den Küstenschutz im Land zuständig ist, vor nachträglichen Küstenabbrüchen, z.B. in Kühlungsborn, Stoltera oder Ahrenshoop.

„Von Sparziergängen an den Steilufern, sei es an den Kliffkanten oder unterhalb der Steilküsten rate ich dringend ab. Gefahr durch Verschütten droht auch in Bereichen von entstandenen Dünenabbrüchen, die zum Teil bis zu 7 Meter hoch sein können“, sagte er.

Auch hat das Umweltministerium heute die Meldung erreicht, dass die Sturmflut am Ostseestrand im Bereich des Naturschutzgebietes Riedensee bei Kühlungsborn und Bastorf  Munitionsreste freigelegt hat. StrandbesucherInnen sind dazu angehalten, diesen Bereich zu meiden.

Der NABU Mittleres Mecklenburg, der seit 2018 die Schutzgebietsbetreuung im NSG/FFH-Gebiet Riedensee mit RangerInnen durchführt, wird sowohl die Munitionssuche und -bergung durch den Munitionsbergungsdienst M-V als auch die Bergung größerer Mengen durch die Sturmflut abgebrochener oder freigespülter Dünenzaunpfähle und des zugehörigen Drahtes) begleiten.

Die Strand-RangerInnen werden derzeit dankenswerterweise gefördert und unterstützt durch die Tourismus, Freizeit & Kultur GmbH Kühlungsborn (TFK), die NUE-Stiftung, die Gemeinde Bastorf und das LUNG M-V.

Die Sturmflut ist für den überwiegenden Teil des Landes als mittlere Sturmflut einzustufen, weil Wasserstände bis zu 1,50m über dem mittleren Wasserspiegel eingetreten sind. Im westlichen Küstenabschnitt (Wismarbucht, Lübecker Bucht) wurden Wasserstände bis ca. 1,60 m über NHN erreicht (unterer Bereich einer schweren Sturmflut).

Der Minister betonte, dass die Küstenschutzanlagen des Landes alle Stand gehalten haben und auch für kommende Ereignisse gut gerüstet sind. „Überflutungsgefährdungen in den durch diese Anlagen geschützten Gebieten bestehen nicht. Die umfangreichen Investitionen des Landes in den Küstenschutz von jährlich fast 20 Millionen Euro zahlen sich damit aus“, so Backhaus.

Seit dem Wochenende liegen der Abteilung Küste des StALU Mittleres Mecklenburg die Vermessungsergebnisse vor und werden dort ausgewertet. Eine erste überschlägige Prüfung ergab, dass mit Blick auf die Sicherheit bei Eintritt weiterer Sturmhochwasser an keiner Landesküstenschutzdüne Sofortmaßnahmen notwendig werden. Erwartet wird allerdings, dass in einigen Abschnitten eher als geplant Sandaufspülungen erforderlich sein werden, z. B. im Küstenabschnitt vor Ahrenshoop.

Im Vergabeverfahren befindet sich derzeit die Sandaufspülung Neuhaus-Dierhagen. Auch in diesem Bereich sind in Folge der Sturmflut erhebliche Sandverluste eingetreten, so dass an Hand der Vermessungsergebnisse aktuell der Mehrbedarf gegenüber der ausgeschriebenen Sandmenge ermittelt wird. Die Zuschlagserteilung im laufenden Vergabeverfahren wurde um eine Woche verlängert, um die Mehrmengen gleich mit zu beauftragen.

Aufgrund der langen Verweilzeit hoher Wasserstände in den Bodden und Haffen hat es zudem hohe Belastungen auf Deiche gegeben, die nicht Teil der Landesküstenschutzanlagen sind.

Einige Deiche, die dem Schutz landwirtschaftlicher Flächen dienen, wurden überströmt und haben infolge der Überströmung zum Teil auch Schaden genommen (Wieck, Michaelsdorf, Neuendorf-Heide).

Nach Einschätzung des Umweltministeriums hat aber zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für Wohngebäude oder eine relevante Anzahl von Nebengebäuden bestanden.

Martinimarkt 2023

Das Land Mecklenburg-Vorpommern bestellt zusätzliche ODEG-Züge für Hin- und Rückfahrt zum Martinimarkt 2023 / Mehr Zugleistungen zwischen Schwerin und Parchim für das traditionelle Herbst-Highlight

Schwerin – In einer gemeinsamen Initiative vom Land Mecklenburg-Vorpommern und der ODEG – Ostdeutsche Eisenbahn GmbH – werden zusätzliche Zugleistungen auf der Linie RB13 (Parchim <> Schwerin <> Rehna) während des Martinimarkts 2023 zwischen Schwerin und Parchim angeboten.

„Mehr Angebot, mehr Service und vor allem: mehr Klimaschutz – dies sind gute Nachrichten für SPNV-Fahrgäste und zeigt, dass es mit der Mobilitätswende vorangeht. Auch unserem Ziel, den SPNV in Mecklenburg-Vorpommern besonders in der ländlichen Region noch besser zu vertakten, kommen wir einen Schritt näher.

Gleichzeitig bereiten wir den Einsatz des landesweiten Busnetzes zu Beginn 2024 vor. Diese und viele weitere Vorhaben für den Ausbau des ÖPNVs sind in der Mobilitätsoffensive der Landesregierung für die Zukunft festgelegt worden. Damit wollen wir das ÖPNV-Angebot in Mecklenburg-Vorpommern – vor allem im ländlichen Raum – stärken. Dieses ÖPNV-Gesamtpaket kann sich sehen lassen“, so Verkehrsminister Reinhard Meyer.

„Gemeinsam mit dem Land Mecklenburg-Vorpommern setzen wir ein starkes Zeichen für die Mobilität unserer Fahrgäste und tragen dazu bei, das Martinimarkt-Erlebnis für Besucherinnen und Besucher jeden Alters noch angenehmer zu gestalten. Mit den zusätzlichen Zugleistungen auf der Linie RB13 während der Veranstaltung bieten wir eine bequeme und umweltfreundliche Anreisemöglichkeit.

Die ODEG freut sich darauf, die Gäste auf ihrer Zugreise zu begleiten und wünscht allen bereits jetzt viel Vergnügen bei der Erkundung des Marktes mit seinem vielfältigen Angebot“, sagt Stefan Neubert, Geschäftsführer der ODEG.

Der Martinimarkt, Mecklenburgs größter Jahrmarkt, findet in diesem Jahr vom 03. bis 06. November 2023 statt und verspricht, erneut ein beeindruckendes Erlebnis für Besucherinnen und Besucher jeden Alters zu werden.

Die ODEG führt im Auftrag des Landes Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 28 zusätzliche Fahrten am 04. und 05. November 2023 auf der Strecke der RB13 zwischen Schwerin und Parchim durch. Diese zusätzlichen Fahrten werden mit einem zusätzlichen Fahrzeug vom Typ Regioshuttle angeboten, so dass Gäste den Martinimarkt auch am Wochenende bequem im Stundentakt erreichen können.

Die engagierten Servicemitarbeiter/-innen im Nahverkehr der ODEG begleiten die Fahrgäste wie gewohnt zu einhundert Prozent und stehen zur Verfügung, um sicherzustellen, dass deren Reise so angenehm wie möglich verläuft.

Die Veranstaltungszeiten für den Martinimarkt sind wie folgt:

  • Freitag, 03.11.2023: 14:00 – 23:00 Uhr
  • Samstag, 04.11.2023: 10:00 – 00:00 Uhr
  • Sonntag, 05.11.2023: 10:00 – 21:00 Uhr
  • Montag, 06.11.2023: 14:00 – 21:00 Uhr

Der Martinimarkt in Parchim ist ein faszinierendes Ereignis, das für Spaß und Unterhaltung für die ganze Familie sorgt. Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie unter: www.parchim.de

Die genauen Fahrzeiten und weitere Informationen finden Sie auf unserer Website unter www.odeg.de

Frauenschutzhaus wieder erreichbar

Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt: „Leider braucht es diese Anlaufpunkte für Frauen als Opfer häuslicher Gewalt noch.“

Stralsund – Ein halbes Jahr nach Übernahme der Trägerschaft eröffnet der Verein „STARK MACHEN e.V.“ sein Angebot des Frauenschutzhauses Stralsund. Ab 1. November 2023, ist das Frauenschutzhaus unter Telefon (0381) 229 96 00 oder per E-Mail fsh.hst@stark-machen.de erreichbar.

Das Haus selbst wird gerade saniert. Der Verein hat für den Übergang Räume angemietet, um den Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt wurden, Hilfe anbieten zu können.

Die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt: „Es ist gut, dass es für die Frauen als Opfer häuslicher Gewalt in Stralsund und Umgebung wieder eine direkte Anlaufstelle gibt. Leider braucht es immer noch Einrichtungen wie diese.

Allein im Jahr 2022 haben in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 263 Frauen Schutz und Sicherheit vor häuslicher Gewalt in einem der neun Frauenschutzhäuser des Landes gefunden. Dank der engagierten und professionellen Hilfe, Beratung und Unterstützung der Mitarbeiterinnen konnte Frauen und oft auch ihren Kindern eine neue Perspektive eröffnet werden.

Die Frauen suchen Hilfe wegen unterschiedlichen und vielfältigen Belastungen und wünschen sich, aus den gewaltgeprägten Lebensverhältnissen herauszukommen“, so Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt.

Die Landesbeauftragte für Frauen und Gleichstellung Wenke Brüdgam: „Ich freue mich sehr, dass es gemeinsam mit dem Landkreis Vorpommern-Rügen und der Hansestadt Stralsund, vor allem aber mit dem Träger Stark Machen e. V. gelungen ist endlich wieder die Unterbringung von, von häuslicher Gewalt betroffener Frauen in Stralsund zu ermöglichen. Dieses Hilfsangebot ist in Zeiten steigender Fallzahlen dringend notwendig und konnte nur durch den großen Einsatz des Trägers ermöglicht werden.“

Die Geschäftsführerin des Vereins „Stark Machen e.V“ Ulrike Bartel: „Im Frauenschutzhaus Stralsund selbst können acht Frauen und ihre Kinder Zuflucht finden. Zuallererst finden sie bei uns einen Schutzraum, so dass sie durchatmen können und zur Ruhe kommen.

Sie treffen auf Frauen, die ein ähnliches Schicksal haben und unser kleines Team steht ihnen zur Seite. Wir schauen, ob der Schutz im Haus ausreicht; vielleicht gibt es Geldsorgen, brauchen die Kinder eine neue Schule oder einen Kitaplatz. Und dann sind da erfahrene Sozialarbeiterinnen, die helfen, das Erlebte im Gespräch zu verarbeiten, um letztlich wieder auf die Beine zu kommen. Ein Frauenschutzhaus kann niemals allein für den Schutz von gewaltbetroffenen Frauen sorgen.

Da braucht es gut aufgestellte Beratungsstellen, den Weißen Ring, Polizei, Jugend- und Sozialamt, das Jobcenter. Da haben wir bereits mit unseren Beratungsstellen gegen häusliche Gewalt im Landkreis eine verlässliche Struktur aufgebaut, in die sich die neuen Beraterinnen des Frauenschutzhauses jetzt einarbeiten, sie nutzen und weiter ausbauen. Ein starkes Netzwerk und ein gesellschaftliches Klima, das häusliche Gewalt nicht zulässt, ist die beste Unterstützung. Für das Frauenschutzhaus und vor allem für die Frauen, die zu uns kommen.“

Verfahren zu Kindeswohlgefährdungen

Schwerin – Die Jugendämter in Mecklenburg-Vorpommern haben im vergangenen Jahr 5.212 Verfahren zur Einschätzung einer Kindeswohlgefährdung durchgeführt. Das ist die höchste Zahl, die seit 2012 registriert wurde. Sie basiert auf von den Jugendämtern der Landkreise und kreisfreien Städte durchgeführten Gefährdungseinschätzungen nach § 8a des SGB VIII.

Damit wurden im Jahr 2022 etwa 600 Verfahren mehr als im Jahr 2021 durchlaufen. Das entspricht einer Steigerung um rund 13 Prozent. Die Verfahren umfassten fast exakt zu gleichen Anteilen weibliche und männliche Kinder und Jugendliche (bis unter 18 Jahren).

„Ein funktionierender Kinderschutz ist von herausragender Bedeutung, um Kindeswohlgefährdungen so früh wie möglich zu identifizieren und Hilfen für die betroffenen Kinder und Familien zu organisieren“, betonte Sozialministerin Stefanie Drese angesichts der aktuellen Statistik.

Prävention und Früherkennung seien dabei ebenso wichtig, wie Qualifizierung und Vernetzung, so Drese. „Im Bereich der Kooperation haben wir in den letzten Jahren gerade im Zusammenwirken von Polizei und Justizbehörden mit den Jugendämtern große Fortschritte gemacht. Wir brauchen die gute Zusammenarbeit und Netzwerkbildung von allen Akteuren, die in Ausübung ihrer beruflichen oder ehrenamtlichen Tätigkeit in Kontakt mit Kindern und Jugendlichen kommen. Gleichzeitig ist es auch wichtig zu betonen, dass nicht jedes eingeleitete Verfahren den Verdacht einer Kindeswohlgefährdung bestätigt“, verdeutlichte die Ministerin.

So lag 2022 in 43 Prozent keine Kindeswohlgefährdung, aber ein erzieherischer Hilfebedarf vor und in knapp 27 Prozent endeten die Verfahren ohne Feststellung einer Kindeswohlgefährdung oder eines Hilfebedarfs. In gut 30 Prozent der Fälle wurde allerdings eine akute oder latente Kindeswohlgefährdung durch die Jugendämter festgestellt.

Das ist eine erhebliche Steigerung von etwa 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei sind Anzeichen von Vernachlässigung die häufigste Form von Kindeswohlgefährdungen gefolgt von Hinweisen auf psychische und körperliche Misshandlungen.

Drese: „Hinter diesen Zahlen stehen Schicksale von Kindern. Deshalb werden wir die Aktivitäten im Kinderschutz konsequent fortsetzen und intensivieren. Kitas, Schulen, Gerichte, Krankenhäuser, Arztpraxen, Ermittlungsbehörden, Vereine und insbesondere Jugendämter müssen sich als Schutzorte verstehen und Anwälte für Kinder sein.“

Regionale Jobbörsen an Schulen gehen weiter

Oldenburg: Persönliche Gespräche sind besonders wichtig

Schwerin – Die Jobbörsen an den Schulen gehen in eine neue Runde. Auch im laufenden Schuljahr finden Informationsveranstaltungen an den Schulen statt, bei denen sich Interessierte vor Ort über die Tätigkeit als ausgebildete Lehrkraft, als Lehrkraft im Seiteneinstieg, als unterstützende pädagogische Fachkraft (upF) oder als Alltagshilfe informieren können. Bei den Veranstaltungen präsentieren sich Schulen, die einen Personalbedarf haben.

„Die Schulleitungen haben mit den Jobbörsen gute Erfahrungen gemacht. Deshalb setzen wir die Veranstaltungsreihe fort“, erläuterte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Wer mag, kann sich an den Schulen in seinem Wohnumfeld erkundigen, welche Möglichkeiten bestehen, sich einzubringen und zu bewerben.

Wir verstetigen damit das Informationsangebot vor Ort, bei dem sich Interessierte Schulen anschauen und mit den Schulleitungen, Lehrerkollegien, Vertreterinnen und Vertreter der Staatlichen Schulämter und des Bildungsministeriums ins Gespräch kommen können. Persönliche Gespräche sind in einer Situation, in der wir auf jede Bewerberin und jeden Bewerber angewiesen sind, besonders wichtig“, betonte Oldenburg.

Für alle im Umfeld von Ferdinandshof findet am Mittwoch, 1. November 2023, von 16:45 bis 18:00 Uhr im Kulturzentrum Brandstall Gutshof 7, 17379 Ferdinandshof, eine regionale Jobbörse statt. Folgende Schulen stellen sich vor:

  • Grundschule Ferdinandshof
  • Regionale Schule mit Grundschule „Hanno Günther“, Ferdinandshof
  • Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, Ferdinandshof
  • Regionale Schule mit Grundschule „Lindenschule“, Ducherow
  • Grundschule „Johann-Heinrich Pestalozzi“, Torgelow
  • Grundschule Jatznick
  • Regionale Schule „Am Wasserturm“, Strasburg

Weitere Termine:

Mittwoch, 8. November 2023, 15:00 bis 17:00 Uhr, Regionale Schule Lübz, Schützenstraße 36, 19386 Lübz

Dienstag, 14. November 2023, ab 16:00 Uhr, Gymnasium „Am Tannenberg“ Grevesmühlen, Rehnaer Straße 51. Neben dem Gymnasium stellen sich die Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen „An den Linden“, Grevesmühlen, sowie die Regionale Schule „Am Wasserturm“, Grevesmühlen, vor.

Sonnabend, 25. November 2023, 10:00 bis 12:00 Uhr, Kooperative Gesamtschule Sternberg, Seestraße 1 a, 19406 Sternberg, im Rahmen des Tags der offenen Tür.

Neben den Lehrkräften der Schule stehen auch Vertreterinnen und Vertreter der Staatlichen Schulämter und des Bildungsministeriums bereit, die Wege in den Schuldienst zu erklären, Fragen zu beantworten und individuell zu beraten.

Voranmeldungen sind nicht notwendig. Interessierte sind herzlich eingeladen, vorbeizukommen.

Freiwilligendienste

Drese fordert Rücknahme der geplanten Mittelkürzungen bei den Freiwilligendiensten

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese kritisiert die vorgesehene Absenkung der Bundesförderung für die Jugendfreiwilligendienste und Bundesfreiwilligendienste. Der Haushaltsentwurf des Bundesfamilienministeriums sieht Kürzungen im Jahr 2024 von rund 25 Prozent vor und weitere Absenkungen für das Jahr 2025. Der Bundestag wird im November abschließend über den Haushalt entscheiden.

„Die Absolvierung eines Freiwilligen Sozialen Jahres oder des Bundesfreiwilligendienstes ist eine Entscheidung, sich für das Gemeinwohl einzusetzen. Unsere Gesellschaft braucht die sozialen, weltoffenen, neugierigen, fleißigen, freiwilligen Helferinnen und Helfer. In diesen Bereichen Kürzungen vorzunehmen, ist der völlig falsche Ansatz“, betonte Drese am Wochenende.

In Mecklenburg-Vorpommern waren im Jahr 2021/22 rund 2.300 Freiwilligendienstleistende gemeldet. Darunter fallen Absolvierende eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ), eines Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ), eines Bundesfreiwilligendienstes und eines Internationalen Jugendfreiwilligendienstes. Die vom Bund geplante Kürzung für 2024 in Höhe von 78 Millionen Euro würde für MV einen Rückgang von etwa 550 Plätzen bedeuten.

„Das wäre ein fatales Signal an junge Menschen, die sich in wichtigen gesellschaftlichen Bereichen engagieren wollen. Und es wäre ein erheblicher Einschnitt vor allem für soziale Einrichtungen und die darin betreuten Menschen“, verdeutlichte Drese.

„Weniger Plätze im Freiwilligendienst bedeuten auch weniger Menschen, die etwa in der Pflege oder Behindertenhilfe beruflich tätig werden wollen“, so die Ministerin. „In Zeiten eines erhöhten Fachkräftebedarfs halte ich das für absurd und unverantwortlich.“ Denn vielfach sei ein FSJ der erste Schritt für eine berufliche Zukunft in diesen wichtigen Bereichen, sagte die Ministerin.

Drese kündigte an, auch in den letzten Tagen bis zur Entscheidung über den Bundeshaushalt, sich für die Rücknahme der Kürzungen bei den Freiwilligendiensten einzusetzen. „Nach vielen Gesprächen sehe ich noch Chancen dafür“, so Ministerin Drese.