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Kategorie: Gesellschaft / Gesundheit / Pflege / Ehrenamt

Gesundheitsversorgung und -forschung

Drese: Gesundheit stärker verknüpft denken

Greifswald – „Eine zukunftsorientierte Gesundheit muss verknüpft gedacht werden, denn Mensch, Tier und Umwelt bedingen sich immer gegenseitig. Wir brauchen deshalb Ansätze in der Gesundheitsversorgung und -forschung, die diesen als „One Health“ bezeichneten Ansatz stärken und festigen“, hob Gesundheitsministerin Drese heute beim Auftakt des Greifswalder Hygienetages hervor.

Die von KOMPASS e.V. und dem Landesamt für Soziales und Gesundheit bereits zum 21. Mal organisierte Veranstaltung stand unter dem Motto „Zukunftsorientierte Hygiene: Wie geht es nach der Pandemie weiter?“ und brachte Fachpersonal aus allen Gesundheitsbereichen zusammen, um über aktuelle Entwicklungen im hygienischen und infektiologischen Bereich zu diskutieren.

„Infektionskrankheiten gehören zu den größten Gefahren für die globale Gesundheit und haben ihren Ursprung oftmals im Tierreich. Ein besseres Verständnis der Zusammenhänge und Abhängigkeiten kann deshalb zur Verhinderung neuer Endemien und Pandemien beitragen“, erklärte Drese.

Besonders vor dem Hintergrund der zunehmenden Eingriffe des Menschen in den Lebensraum der Tiere, einer hohen globalen Mobilität aber auch des Klimawandels sei der One Health Ansatz wichtiger denn je, um neue Krankheiten zu verhindern, effektive Strategien zu entwickeln und die globale Gesundheit zu verbessern, so Drese.

Dafür brauchen es eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit und Veranstaltungen wie den Greifswalder Hygienetag, um das Fachpersonal aus Human-, Veterinärmedizin und den Umweltwissenschaften enger zu vernetzen.

Vor diesem Hintergrund danke die Ministerin KOMPASS e.V. für die wichtige Arbeit des Vereines im Bereich des sektorenübergreifenden Infektionsschutzes. „Mit Ihrer Mitwirkung bei der Erkennung, Vermeidung und Bekämpfung von Infektionen leisten Sie so einen bedeutenden Beitrag für die Gesundheit in unserem Bundesland.“

Jugendbeteiligungs- und Vielfaltsgesetz

Mecklenburg-Vorpommern stärkt Mitsprache an politischen Prozessen

Schwerin – Mehr Teilhabe und Mitsprache bei demokratischen Prozessen zu schaffen – das ist das Ziel des Gesetzes zur Jugendbeteiligung und Integration von Menschen mit Einwanderungsgeschichte (Jugendbeteiligungs- und Vielfaltsgesetz, kurz: JVG M-V), dessen Übersendung an den Landtag das Kabinett am 17. Oktober beschlossen hat.

„Unsere Demokratie lebt von Beteiligung und der Möglichkeit, sich in politische Entscheidungen einbringen zu können. Mit dem JVG M-V wollen wir Kindern, Jugendlichen und Menschen mit Einwanderungsgeschichte eine stärkere Stimme geben und ihre Mitwirkung an den kommunalen Entscheidungsprozessen gesetzlich ermöglichen“, erklärte Sozialministerin Drese nach der heutigen Kabinettssitzung.

So umfasst das JVG M-V als Artikelgesetz ein eigenes Kinder- und Jugendbeteiligungsgesetz sowie ein Integrations- und Teilhabegesetz. Sie wurden unter großer Beteiligung von 50 Verbänden, Organisationen, der Enquete-Kommission „Jung sein in M-V“ und der Öffentlichkeit erarbeitet und sehen die Möglichkeit zur Einrichtung von Beiräten für Migration und Integration sowie Beteiligungsgremien von Kindern und Jugendlichen auf der kommunalen Ebene vor.

„Politische Entscheidungen, die heute getroffen werden, formen ganz entscheidend das Leben der Kinder und Jugendlichen im Land. Es ist nur richtig, dass wir sie bei politischen Vorhaben und Planungen, die ihre Interessen berühren, mit einbeziehen und dass sie so ihre eigene Zukunft aktiv mitgestalten können“, hob Drese hervor.

Auch für Personen mit Einwanderungsgeschichte sei die Einrichtung von kommunalen Beiräten ein wichtiger Schritt, so die Ministerin. Besonders Menschen, die nicht die deutsche oder eine EU-Staatsangehörigkeit besitzen blieben andere Mitwirkungsmöglichkeiten, wie die Teilnahme an Wahlen, verwehrt. Mit den Beiräten für Migration und Integration sollen ihre Belange im kommunalen Diskurs so stärker Berücksichtigung finden.

„Als Landesregierung verschreiben wir uns mit dem JVG M-V darüber hinaus auch der schrittweisen Erhöhung des Anteils von Menschen mit Einwanderungsgeschichte in der Verwaltung. Denn unsere gesellschaftliche Vielfalt soll künftig auch in den Behörden stärker reflektiert werden“, so die Ministerin.

Nach dem heutigen Beschluss im Kabinett soll der Gesetzentwurf nun zügig dem Landtag zugeleitet werden. Mit einem Inkrafttreten ist voraussichtlich noch im ersten Halbjahr 2024 zu rechnen.

Regionalkonferenzen zur Krankenhausreform

Schwerin – Gesundheitsministerin Stefanie Drese zog heute gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern, Uwe Borchmann, ein positives Fazit zum Abschluss der Regionalkonferenzen zur Krankenhausreform. „Damit haben wir etwas geschafft, dass in dichter besiedelten Ländern kaum möglich gewesen wäre und haben uns intensiv mit Vertreterinnen und Vertretern aller 37 Krankenhäuser im Land austauschen können“, erklärte Drese.

Die Gespräche mit den Krankenhaus- und Pflegedienstleitungen sei eine hervorragende Möglichkeit gewesen, um Transparenz zu schaffen und zugleich die geplante Reform mit der gelebten Praxis abzugleichen. „So konnten die Häuser ihre Hinweise und Vorstellungen zur Reform einbringen, die ich als Mitglied der Redaktionsgruppe mit nach Berlin tragen werde“, erklärte die Ministerin.

„Gleichzeitig war es mir wichtig, an die Reformbereitschaft der Krankenhäuser zu appellieren. Ein ‚Weiter so‘ wird es nicht geben. Wir brauchen verstärkte regionale Kooperationen, eine Verzahnung von stationären und ambulanten Angeboten und eine Konzentration auf die vor allem in der Fläche wichtige Grundversorgung“, hob sie hervor.

Uwe Borchmann betonte, die Krankenhäuser seien zu einer stärker sektorenübergreifenden Versorgung bereit. „Allerdings muss die Reform zu praxistauglichen bürokratiearmen Lösungen führen und muss weiterhin einer attraktiven Facharztweiterbildung Rechnung tragen“, erklärte er. Auch ein Vorschaltgesetz zur Erhöhung der Landesbasisfallwerte sei dringend notwendig, um die Reform nicht zu gefährden.

Die Forderungen nach einem Bürokratieabbau und attraktiven Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten seien Knackpunkte für die weitere Ausgestaltung der Reform, die auch von den Teilnehmenden der Regionalkonferenzen vorgebracht wurden, so DreseHierzu zähle ebenfalls die Forderung eines Vorschaltgesetzes sowie einer Transformationsfinanzierung, deren Notwendigkeit auch die Länder sehen. „Auch die detaillierte Ausgestaltung der Vorhaltefinanzierung, die für M-V eine große Chance darstellt, ist bisher nicht abschließend geklärt. Das bereitet mir momentan Sorge“, erklärte sie.

Positiv zu bewerten sei hingegen, dass es nach jetzigen Planungen für die Bereiche Pädiatrie, Geburtshilfe, Stroke Unit, Spezielle Traumatologie und Intensivmedizin gesonderte Förderbeträge geben soll. Auch die koordinativen Aufgaben, die künftig die vier Maximalversorger im Land übernehmen sollen, werden voraussichtlich entsprechend vergütet.

Drese: „Wir sind also auf einem guten Weg, aber längst noch nicht im Ziel – gerade, was die Frage der Finanzierungen betrifft. Dennoch stimmen mich die Entwicklungen positiv, dass wir mit der Reform den ökonomischen Druck auf unsere Krankenhäuser und DRG-verursachte Fehlanreize weiter abbauen werden.“

Die Redaktionsgruppe werde sich in wenigen Wochen nun erneut zu einer Sitzung treffen, in deren Ergebnis dann der Gesetzesentwurf durch das Bundesministerium für Gesundheit überarbeitet wird.

„Das bedeutet zum einen, dass der ursprüngliche Zeitplan, der ein Inkrafttreten am 01.01.2024 vorsah, sicherlich nicht haltbar sein wird. Zum anderen ermöglicht dies aber genug Zeit, damit die Länder zum Entwurf Stellung nehmen können – ein unabdingbarer Schritt, wenn wir leistungsfähige Krankenhäuser in erreichbarer Distanz für unsere Patientinnen und Patienten erhalten wollen“, so Drese.

Angriff auf Israel wird in den Schulen thematisiert

Oldenburg: Aktuelle Themen und internationale Entwicklungen im Unterricht aufgreifen

Schwerin – Lehrerinnen und Lehrer in Mecklenburg-Vorpommern erhalten für das Thematisieren des Angriffs auf Israel in der Schule Unterstützung. Das Institut für Qualitätsentwicklung des Bildungsministeriums hat eine Materialsammlung zusammengestellt, die Lehrkräfte dabei unterstützt, wenn sie sich mit ihren Schülerinnen und Schülern mit dem Krieg in Israel, dem Nahostkonflikt und seinen historischen Ursachen beschäftigen.

„Der Angriff auf Israel beschäftigt auch unsere Schülerinnen und Schüler. Viele Jugendliche haben zu diesen schrecklichen und zu verurteilenden Ereignissen Fragen, wenn sie nach den Herbstferien wieder die Schule besuchen“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

„Unsere Lehrerinnen und Lehrer haben ein sicheres Gespür dafür, wie sie aktuelle Themen, das politische und internationale Geschehen in den Unterricht einbinden. Als zusätzliche Unterstützung haben wir die Materialsammlung bereitgestellt, damit die Lehrkräfte sich schnell einen Überblick verschaffen können. Sie eignet sich auch für Schülerinnen und Schüler, die sich eigenständig informieren möchten, da die Links öffentlich einsehbar und die Quellen verlässlich sind“, erläuterte Oldenburg.

Die Links sind in einer sogenannten Taskcard, einer digitalen Pinnwand, zusammengefasst, die über den Bildungsserver MV aufgerufen werden kann. Die Links führen beispielsweise auf Internetseiten der Bundeszentrale für politische Bildung. Dort steht ein umfangreiches Dossier über Israel zur Verfügung.

Das Auswärtige Amt klärt über die aktuelle Lage auf. Außerdem gibt es Ausführungen zu den deutsch-israelischen Beziehungen. Lehrkräfte gelangen über die digitale Pinnwand auch zu Unterrichtsmaterial, können Leitlinien zur Demokratiebildung einsehen und finden Ansprechpartner, wenn sie weitere Fragen haben.

In ihrer turnusmäßigen Sitzung Ende dieser Woche haben die Kultusminister der Länder unterdessen mit großer Entschiedenheit und vollem Nachdruck die terroristischen Angriffe der Hamas auf die israelische Bevölkerung und den Staat Israel verurteilt. Gemeinsam mit allen Verantwortlichen wird die Kultusministerkonferenz alles daransetzen, den Schulfrieden zu wahren, indem jede Form von Antisemitismus, Solidaritätsbekundungen mit und Rechtfertigungen von terroristischen Aktivitäten verurteilt werden.

In diesem Zusammenhang bekräftigt die Kultusministerkonferenz ihre Erklärungen zur Vermittlung jüdischer Geschichte, Religion und Kultur sowie zum Umgang mit Antisemitismus in der Schule. Unsere Schulen sind der Ort, an dem Frieden, Versöhnung und Toleranz vermittelt werden.

Sprache und Sprachverständnis

Leistungen der Jugendlichen in Deutsch und Englisch im Mittelfeld

Schwerin – Die meisten Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe haben solide Kenntnisse in den Fächern Deutsch und Englisch. Das geht aus dem IQB-Bildungstrend hervor, den das Institut für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen im Auftrag der Kultusministerkonferenz erstellt und heute in Berlin vorgestellt hat. Getestet wurden im vergangenen Jahr Jugendliche der 9. Klassen an allgemein bildenden Schulen in den 16 Bundesländern.

Die Erhebungen fanden im Zeitraum vom 25. Ap­ril bis zum 19. Juli 2022 unter standardisierten Bedingungen statt. Die Teilnahme an den Kompetenztests war an Schulen in öffentlicher Trägerschaft verpflichtend. An Schulen in freier Trägerschaft war die Teilnahme an den Tests den rechtlichen Vorgaben der Länder entsprechend teilweise freiwillig. Um die Zielpopulation abzubilden, haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anhand eines mehrstufigen Zufallsverfahrens repräsentative Stichproben gezogen.

„Die getesteten Jugendlichen waren während der Corona-Pandemie eine lange Zeit von Schulschließungen, Distanz- und Wechselunterricht betroffen. Die Spuren der Pandemie sind immer noch deutlich. Allerdings wäre es zu einfach, die Ergebnisse allein mit der Corona-Pandemie zu erklären. Auswirkungen von bildungspolitischen Entscheidungen treten immer schrittweise und viele Jahre später zutage.

Deshalb kann man nicht das bessere oder schlechtere Abschneiden von Schülerinnen und Schülern mit amtierenden Landesregierungen verbinden. Studien zeigen vielmehr Entwicklungen über viele Jahre auf“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

Auch wenn im Fach Deutsch die Kompetenzen der Jugendlichen in allen Bundesländern abgenommen haben, belegt Mecklenburg-Vorpommern Plätze im vorderen Mittelfeld. Laut IQB-Bildungstrend gelingt es in der Gesamtpopulation der Neuntklässlerinnen und Neuntklässler in Sachsen-Anhalt sowie teilweise auch in Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen besonders gut, die Mindeststandards im Fach Deutsch zu sichern.

So erreichen die Schülerinnen und Schüler im Bereich „Lesen“ den 7. Platz, beim „Zuhören“ Platz 7 und im Bereich „Orthographie“ Platz 5.

„Wenngleich die Leistungen der Schülerinnen und Schüler in Mecklenburg-Vorpommern in den drei Bereichen deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegen, darf die Gesamtanalyse nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir noch mehr Anstrengungen unternehmen müssen, um das Fach Deutsch zu stärken und die Kompetenzen der Schülerinnen und Schülern zu erhöhen. Sprache und Sprachverständnis sichern den Zugang zur Bildung für Schülerinnen und Schüler mit Deutsch als Muttersprache und für jene mit nichtdeutscher Herkunftssprache.

Erst, wenn ich verstehen kann, kann ich auch Textaufgaben in Mathematik lösen, Sachtexte in Biologie und in Geographie lesen. Das durchgängige Sprachbildungskonzept für Mecklenburg-Vorpommern, das wir im Sommer verabschiedet haben, wird dazu beitragen, diese grundlegenden Kompetenzen unserer Schülerinnen und Schüler in allen Unterrichtsfächern weiter zu stärken“, betonte Bildungsministerin Oldenburg.

„Mecklenburg-Vorpommern gehört mit Thüringen zu den beiden Ländern, die die Unterrichtsstunden in den Fächern Deutsch und Englisch drastisch gekürzt haben. Werden Schülerinnen und Schüler beispielsweise in Sachsen mit 26 Stunden in den Jahrgangsstufen 5 bis 10 unterrichtet, finden in Mecklenburg-Vorpommern derzeit lediglich 22 Stunden verpflichtender Deutschunterricht statt.

Der IQB-Bildungstrend bestätigt die Landesregierung in ihrem Vorhaben, ab dem kommenden Schuljahr mehr verbindliche Wochenstunden auch für das Fach Deutsch an Grundschulen und Regionalen Schulen einzuführen, um die Bereiche ‚Orthographie‛ und ‚Lesen‛ zu stärken. Auch die zentralen Lernstandserhebungen werden dazu beitragen, gezielt die Schülerinnen und Schüler in den Bereichen zu fördern, in denen die Mindeststandards noch nicht vollständig oder gerade so erreicht werden“, so die Ministerin weiter.

Im Fach Englisch wurden bei den Neuntklässlerinnen und Neuntklässlern die Bereiche des Hör- und Leseverstehens überprüft. Hier haben alle Bundesländer eine positive Entwicklung genommen. „Damit haben sich auch die Kompetenzen der Jugendlichen bei uns im Land verbessert. Wir belegen im Hörverstehen Platz 10 und im Leseverstehen den 8. Platz. Auf diesem Gebiet planen wir ebenfalls Verbesserungen, indem wir in der Regionalen Schule die Unterrichtsstunden im Fach Englisch erhöhen bzw. Förderstunden für dieses Fach zur Verfügung stellen“, erklärte Oldenburg.

Drese: Nie wieder ist jetzt!

Rostock – Sozialministerin Stefanie Drese nahm am Donnerstag als Vertreterin der Landesregierung an der von der jüdischen Gemeinde in Rostock initiierten Solidaritätsdemonstration für Israel teil.

„Wir stehen als Landesregierung fest an der Seite Israels, an der Seite der jüdischen Gemeinden in unserem Land und an der Seite der Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens in Mecklenburg-Vorpommern.

Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um die Sicherheit von jüdischen Einrichtungen zu gewährleisten und die Schutzmaßnahmen für die Gemeinden zu überprüfen und, wo es notwendig ist, zu erhöhen“, betonte Drese in ihrer Rede auf dem Neuen Markt.

Drese brachte ihre Betroffenheit und Erschütterung über die terroristischen Angriffe der Hamas am vergangenen Wochenende zum Ausdruck. „Ganze Familien wurden in ihren Häusern oder auf offener Straße hingerichtet.

Frauen, Männer, Kinder, Babys wurden ermordet und entführt. Das Ausmaß der Brutalität ist unfassbar. Der Angriff galt nicht der Administration, der Armee oder dem Staat, sondern der gesamten israelischen Gesellschaft“, sagte Drese.

Deshalb sei es außerordentlich wichtig, gemeinsam die tiefe Solidarität und Unterstützung für Israel und die jüdischen Gemeinden im Land zu bekunden, so die Ministerin.

Drese verdeutlichte, dass auch für Europa, Deutschland und Mecklenburg-Vorpommern die Massaker Folgen und Konsequenzen haben müssen. „Es ist erschütternd, wenn eine junge Muslimin auf einem Wochenmarkt in einer deutschen Großstadt sagt, sie freut sich über die Ermordung der jüdischen Menschen.

Ihre Familie hätte die Terroranschläge zuhause gefeiert. Es ist besorgniserregend, wenn der jüdische Berliner Sportverein TuS Makkabi wegen der Terroranschläge bis auf Weiteres den Spielbetrieb einstellt, weil die Sicherheit von Spielern und Zuschauern nicht gewährleistet werden könne.

Es ist beunruhigend, wenn der Anführer der Terrororganisation Hamas dazu aufruft, dass alle Muslime auf der Welt am morgigen Freitag die Aktionen der Hamas wiederholen sollen, um ein echtes Pogrom an den Juden zu verüben“, so Drese.

„Wir sollten uns den blinden Hass von den barbarischen Eiferern nicht aufzwingen lassen. Wir werden dieser Logik des Terrors, der anderen Völkern das Existenzrecht abspricht nicht folgen. Aber wir müssen wehrhaft und aufmerksam sein.

Wir müssen besser als bisher bereit und vorbereitet sein, unsere Werte der Freiheit und Menschenrechte zu verteidigen, jeder Form von Antisemitismus entschlossen entgegenzutreten und unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger zu schützen“, sagte Drese. „Nie wieder ist jetzt.“

Handlungsbedarf bei Queerfeindlichkeit 

Schwerin – Gemeinsam mit dem LSVD Queer MV hat das Sozialministerium heute eine Fachtagung zum Thema Queerfeindlichkeit mit Teilnehmenden aus verschiedenen Bereichen, darunter Polizei und Justiz, im Goldenen Saal in Schwerin organisiert.

„Die Angriffe auf die queere Community in den vergangenen Monaten haben deutlich gemacht, dass es Handlungsbedarf gibt“, betonte Sozialministerin Stefanie Drese im Vorfeld der Tagung. Eine engere Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Institutionen und Bereichen unserer Gesellschaft sei dabei ein wichtiger Schritt.

Anlass für das Zusammentreffen sind mehrere queerfeindliche Aktionen im Juli und August. Unbekannte hatten unter anderem Hassparolen und Aufkleber an mehreren Orten in Schwerin angebracht und in Neubrandenburg eine Regenbogenflagge gegen eine Fahne mit Hakenkreuz ausgetauscht.

„Es bleibt dabei: Taten wie diese gegenüber der queeren Gemeinschaft verurteilen wir auf Schärfste“, machte Drese deutlich. Entscheidend sei es nun, die Fälle aufzuklären, Strategien gegen queerfeindliche Tendenzen zu entwickeln und Diskriminierungen weiter abzubauen. „Die heutige Tagung ermöglicht hierzu einen konstruktiven und ehrlichen Diskurs“, so Drese.

Im Zuge der Veranstaltung tauschen sich Expertinnen und Experten aus den Bereichen Polizei, Justiz, Staatsanwaltschaft sowie Vertretungen des Justiz-, Innen- und Sozialministeriums über ihre Erfahrungen und den Umgang mit Queerfeindlichkeit aus.

„Besonders begrüße ich es, dass sich auch Teilnehmende aus anderen Bundesländern an der Fachtagung beteiligen“, sagte Drese. Damit würden wichtige Kontakte hergestellt und ein einheitliches Vorgehen gegen Queerfeindlichkeit gefördert.

„Wir treten entschlossen für eine offene und tolerante Gesellschaft und die Einhaltung der Menschenrechte ein“, betonte Drese. Dafür müsse die Gesamtgesellschaft einstehen und Hass und Hetze eine klare Absage erteilen.

Unterstützung für Pflegebedürftige

Viele Pflegebedürftige und Angehörige nicht ausreichend über Unterstützungsmöglichkeiten informiert

Banzkow – Die Gesamtausgaben für die Pflege haben sich nach Angaben von Sozialministerin Stefanie Drese seit 2017 von 35 Milliarden Euro auf 66 Milliarden Euro fast verdoppelt.  Dennoch sei vor allem aufgrund des demografischen Wandels die Gewährleistung einer zukunftsfesten und flächendeckenden Pflege eine der größten gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen der nächsten Dekade, sagte Drese heute auf der Jahrestagung des Landesseniorenbeirates in Banzkow.

Der Landesseniorenbeirat vertritt die Interessen und Belange der älteren Generation in Mecklenburg-Vorpommern und wird bei allen Gesetzesvorhaben des Landes angehört. Die diesjährige Jahreskonferenz widmete sich dem Schwerpunktthema Pflege.

In Mecklenburg-Vorpommern sind derzeit über 120.000 Menschen pflegebedürftig und beziehen Leistungen aus der Pflegeversicherung. Fast 20.000 professionelle Pflegekräfte betreuen die Pflegebedürftigen. Der weitaus größte Teil wird jedoch von Angehörigen zu Hause gepflegt. „Daher ist in fast jeder Familie das Thema inzwischen angekommen“, so Drese.

Die Ministerin betonte, dass es in den letzten Jahren einige Verbesserungen für pflegende Angehörige gab. Dazu gehören die Erhöhung der Leistungen für die Verhinderungspflege, die Familienpflegezeit und das Pflegeunterstützungsgeld sowie die Verbesserung der sozialen Absicherung. Auch die Einführung der ehrenamtlichen Nachbarschaftshilfe trage zur Entlastung bei.

Viele Pflegebedürftige und Angehörige seien aber nicht ausreichend über die Vielzahl von Leistungen informiert. So hätten laut einer Erhebung der Krankenkasse DAK im Rahmen des Pflegereportes 67 Prozent der Befragten erst im Rahmen der Befragung von den zur Verfügung stehenden Unterstützungsmöglichkeiten erfahren.

„Deshalb sind zum Beispiel die mittlerweile 19 Pflegestützpunkte im Land wichtige Anlaufstellen. Hier erhalten Pflegebedürftige und Angehörigen unabhängig und kostenlos Beratung zu allen Themen rund um die Pflege“, betonte Drese.