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Kategorie: Landtag und Regierung MV

Fachkräfte für Kraftwerksrückbau

Neue IHK-zertifizierte Qualifizierung startet im Oktober 2020 in Lubmin

Lubmin – In Lubmin (Landkreis Vorpommern-Greifswald) können Interessierte ab Oktober erstmals eine Qualifizierung zur „Fachkraft für Kraftwerksrückbau (IHK)“ absolvieren. Die Intervalve Research & Development GmbH als Netzwerkmanager der Technologieinitiative Vorpommern e.V. (TIV) hat mit regionalen und überregionalen Partnern den Lehrgang entwickelt. Die Maßnahme ist von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern zertifiziert.

„In Kooperation mit heimischen Unternehmen und regionalen Dienstleistern ist in Lubmin ein neuer Qualifizierungslehrgang entwickelt worden, der den Teilnehmern attraktive Jobchancen in einem breiten Betätigungsfeld bietet. In gemeinsamer Kraftanstrengung ist es gelungen, einen schlagkräftigen, regionalen Verbund aus Unternehmen, IHK, der Technologieinitiative Vorpommern und dem Berufsbildungswerk aufzubauen, der zukunftsorientiert Fachkräfte ausbildet. Unsere Technologieinitiative Vorpommern hat sich so erneut marktnah bewährt. Der Kraftwerksrückbau, made in Mecklenburg-Vorpommern, wird zukünftig durch einen IHK-zertifizierten Qualifizierungsgang weiter gestärkt“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph.

In Deutschland sollen die derzeit noch laufenden Kernkraftwerke abgeschaltet und zurückgebaut werden. Dazu werden Fachkräfte gesucht, die Kenntnisse in den Bereichen Strahlenschutz, Dekontamination, bei der Handhabung und Zerlegung von Armaturen, Komponenten und Rohrleitungen besitzen. Gefördert vom Wirtschaftsministerium, hat die Intervalve Research & Development GmbH ein Konzept für eine neunmonatige Ausbildung zur „Fachkraft für Kraftwerksrückbau (IHK)“ entwickelt.

Gesucht werden Teilnehmer, die eine berufliche Um- oder Neuorientierung anstreben. Die betrieblichen Praktika können beispielsweise bei den Lubminer Unternehmen RIS Industrie- und Kraftwerkservice GmbH & Co. KG, der Studsvik GmbH & Co. KG und der MAL Maschinen- und Armaturenwerkstatt Lubmin GmbH durchgeführt werden. Auch die EMIS Elektrics GmbH aus Lübbenau (Brandenburg) steht zur Verfügung.

„Die enge Verzahnung von Theorie und Praxis ist ein wesentlicher Bestandteil für eine erfolgreiche Qualifizierung. Das enge Zusammenwirken des Unternehmerverbandes Vorpommern mit Präsident Gerold Jürgens, mit regionalen Unternehmen und mit dem Wirtschaftsministerium wird nachhaltig dazu beitragen, die Teilnehmer bedarfsgerecht und auf dem neuesten Stand der Technik ausbilden zu können“, sagte Rudolph.

Die Gesamtkosten des Projektes betragen 55.350 Euro. Das Land unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) in Höhe von 30.000 Euro.

Die Lehrgänge werden vom Berufsbildungswerk – gemeinnützige Einrichtung des DGB GmbH (bfw) durchgeführt. Die Qualifizierungsmaßnahme schließt mit einem theoretischen Test und einer praktischen Lehrprobe ab.

Käse als kulinarische Botschafter für M-V

Ludwigslust – Zur Produktionseinführung einer „Mecklenburger Käsekiste“ weilte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus heute in der Goldschmidt Frischkäse GmbH in Ludwigslust. Dieses Produkt entstand im Ergebnis des 2019 vom Landwirtschaftsministerium ausgeschriebenen Wettbewerbs „Von hier“. Es konnten innovative Ideen zur überregionalen Vermarktung von Produkten aus Mecklenburg-Vorpommern eingereicht werden. Das Stralsunder Kommunikationsunternehmen „Büro für kulinarische Maßnahmen“ erhielt für seine Idee von regionalen Käsetellern den 1. Preis. In Zusammenarbeit mit der Goldschmidt Frischkäse GmbH ist jetzt als erstes Produkt die „Mecklenburger Käsekiste“ produktionsreif.

„In Mecklenburg-Vorpommern stellen etwa 30 Käsereien mit handwerklichem Geschick Milch- und Käseerzeug­nisse in großer Vielfalt und hoher Qualität her“, sagte Backhaus. „Das Büro für kulinarische Maßnahmen erkannte darin das Potenzial für einen kulinarischen Botschafter der Lebensmittelproduktion unseres Landes.“ Um Käse aus MV auf die Speisekarte der Gastronomie zu bringen, habe es zusammen mit dem Verband für handwerkliche Milchverarbeitung im ökologischen Landbau (VHM) die Idee der regionalen Käseteller entwickelt.

Die Mecklenburger Käsekiste umfasst eine Auswahl an Käseprodukten aus vier Betrieben: Unter Federführung der Goldschmidt Frischkäse GmbH tragen die Käsemanufaktur Müritz GmbH in Bollewick, der Pommersche Diakonieverein e.V. in Züssow und der Milchschafhof am Fuchsberg in Schönhausen (bei Strasburg) ausgewählte Produkte bei. Es sind damit Käse von Kuh-, Schafs- und Ziegenmilch in der „Mecklenburger Käsekiste“ vereint.

Die Goldschmidt Frischkäse GmbH ist ebenfalls einer von insgesamt sechs Preisträgern des Wettbewerbs „Von hier“. Das Unternehmen hatte schon zuvor als originelle Visitenkarte eine Sanddorn-Frischkäsepraline produziert. Mit Hilfe des Preisgeldes wurden Werbemittel erstellt, die eine überregionale Vermarktung unterstützten. Inzwischen hat ein großes Einzelhandelsunternehmen die Praline gelistet. Auch die Frischkäse­praline ist ein Netzwerkprodukt: die Sanddorn Storchen­nest Ludwigslust, regionale Milchlieferanten, die Schwechower Obstbrennerei und eine Rügener Verpackungsfirma sind beteiligt.

„Sanddorn-Praline und Mecklenburger Käsekiste beweisen: unsere Unternehmen sind innovativ“, sagte Backhaus „Sehr wichtig ist aber auch, das Produkt pfiffig zu bewerben. Das beste Produkt nützt nichts, wenn ich nicht gleichzeitig eine gute Idee habe, um es zu ver­kaufen.“

Die Unternehmensleiter der Goldschmidt Frischkäse GmbH und des „Büros für kulinarische Maßnahmen“ hatten sich übrigens bei der Preisverleihung im Dezember 2019 kennen gelernt. „Zwei Projekte, die wir finanziell unterstützt haben, haben sich gegenseitig befruchtet“, freut sich Backhaus. „Daraus ist eine Zusammenarbeit zum beiderseitigen Nutzen erwachsen, die in Zukunft weiter ausgedehnt werden soll.“

Start in das neue Schuljahr

Schwesig/Martin: Wir wollen so viel Normalität wie möglich in den Schulen

Schwerin – Am Montag beginnt in Mecklenburg-Vorpommern das neue Schuljahr. Bereits am Wochenende finden zahlreiche Einschulungsfeiern statt. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig besucht morgen eine Einschulungsfeier der Grundschule Lankow in Schwerin. Die Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Bettina Martin ist bei der gemeinsamen Einschulungsfeier der Grundschule „Ueckertal“ und der Grundschule „Mitte“ im Historischen U in Pasewalk zu Gast. Beide wünschen allen Erstklässlerinnen und Erstklässlern im Land alles Gute für ihre Schulzeit und allen Schülerinnen und Schülern im Land einen guten Start ins neue Schuljahr. „Wir drücken allen Schülerinnen und Schülern im Land ganz fest die Daumen, dass der Start in die Schule für alle gut klappt“, erklärten Schwesig und Martin heute.

„Als im März das Corona-Virus nach Deutschland gekommen ist, mussten wir alle Schulen schließen. Das war eine schwere Entscheidung. Bildung ist der Schlüssel, wenn es um die Zukunft unserer Kinder geht“, bekannte die Ministerpräsidentin. Zunächst sei nur digitaler Unterricht möglich gewesen. Nach Ostern habe man die Schulen langsam wieder für den Präsenzunterricht geöffnet. „Mit dem Schuljahresbeginn gibt es wieder für alle Kinder täglichen Unterricht in den Schulen. Wir wollen so viel Normalität wie möglich in der Schule. Und wir wollen alle gesund bleiben. Deshalb öffnen Schulen und Kita im Regelbetrieb, aber mit Sicherheitsmaßnahmen. Die Corona-Gefahr ist noch nicht vorbei. Das stellt alle vor besondere Herausforderungen. Klar ist: Wenn es Verdachtsfälle gibt, muss schnell gehandelt und getestet werden“, erklärte die Ministerpräsidentin.

„Eine schöne Einschulungsfeier gehört zum Schulstart dazu. Ich freue mich, dass die Regeln ermöglichen, dass auch in diesem Schuljahr die Einschulungsfeiern stattfinden können, denn der erste Schultag ist ein ganz besonderer Tag im Leben für die ABC-Schützen und die Familie“, betonte die Bildungsministerin. „Die Mädchen und Jungen sind schon ganz aufgeregt und freuen sich auf diesen Tag. Sie lernen ihre Klassenlehrerin oder Klassenlehrer kennen, erfahren, wo sie im Klassenraum sitzen und erhalten ihren Stundenplan. Auch die Lehrerinnen und Lehrer sind schon sehr gespannt auf die neuen Kinder. In den kommenden Wochen geht es dann los mit dem Lesen, Schreiben und Rechnen lernen. Ich wünsche den Schülerinnen und Schülern viel Erfolg und eine tolle Schulzeit“, so Martin.

Ministerpräsidentin Schwesig hob außerdem hervor, dass mit dem neuen Schuljahr die Bezahlung von Grundschullehrerinnen und Grundschullehrern angehoben wird. Sie erhalten künftig die Besoldungsgruppe A 13 bzw. E 13. „Sie haben das verdient. Ich bin davon überzeugt, dass Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer einen genauso wichtigen und anspruchsvollen Beruf haben wie die Lehrerinnen und Lehrer an weiterführenden Schulen“, erklärte die Ministerpräsidentin. Schulleitungen an Grundschulen bekommen ebenfalls mehr Geld. Die Höhergruppierung von Grundschullehrkräften ist im 200-Millionen-Euro-Schulpaket vorgesehen, das die Landesregierung auf den Weg gebracht hat.

Am Samstag, 1. August, werden 13.900 Kinder an den Grundschulen in Mecklenburg-Vorpommern eingeschult. Am Montag, 3. August, beginnt dann für 152.700 Schülerinnen und Schüler an den allgemein bildenden Schulen im Land der Unterricht. In Mecklenburg-Vorpommern wird es im neuen Schuljahr einen täglichen, verlässlichen Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen geben. Grundlage für die Schulöffnungen bildet der aktualisierte Hygiene-Rahmenplan Corona.

Aus Rostock in die weite Welt

AbiBac-Angebot des innerstädtischen Gymnasiums wird erweitert

Rostock – Schülerinnen und Schüler am Innerstädtischen Gymnasium in Rostock können zweisprachig lernen und damit die direkte Zugangsberechtigung zu einer französischen Universität erwerben. Mit dem so genannten AbiBac – einer Kombination aus dem deutschen Abitur und dem französischen Baccalauréat – haben Schülerinnen und Schüler nicht nur umfassende Kenntnisse der französischen Sprache, sondern erhalten auch einen tiefen Einblick in französische Landeskultur und Literatur. Neben der entsprechenden Ausrichtung des Unterrichts gehören zu dem Angebot auch außerschulische Aktivitäten wie Exkursionen und Studienfahrten.

„Das AbiBac am Innerstädtischen Gymnasium ist ein wertvolles Angebot für Schülerinnen und Schüler“, sagte Bildungsministerin Bettina Martin. „Es eröffnet großartige Möglichkeiten für ein Studium in einem französischsprachigen Land. Es ist aber auch ein gelebter Beitrag zur deutsch-französischen Partnerschaft und zur europäischen Integration.“

Ab dem Schuljahr 2020/21 wird das Angebot am innerstädtischen Gymnasium ausgebaut. So stellt das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur eine zusätzliche Lehrerstelle mit 27 Lehrerwochenstunden zur Verfügung. So können die Schülerinnen und Schüler durchgängig begleitet werden.

Das Prinzip des AbiBac sieht vor, dass Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse einen vertiefenden Französisch-Unterricht erhalten. Mit der 9. Klasse beginnt dann ein zweisprachiger fachspezifischer Sachunterricht. Teil des Unterrichts sind dabei unter anderem Aspekte der französischen Geschichte, ein vertiefter Einblick in die Französische Revolution sowie die staatliche und kulturelle Partnerschaft zwischen Frankreich und Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg.

Ein weiteres wesentliches Element des AbiBac-Angebotes sind schwerpunktrelevante Exkursionen und Studienfahrten. Angefangen mit Exkursionen zu Museen mit Bezug auf die deutsch-französische Geschichte bis hin zu Studienfahrten ins Ausland gibt es viele Möglichkeiten, sich einen noch intensiveren Zugang zur Kultur und Sprache Frankreichs zu verschaffen. Einen besonderen Stellenwert kann dabei auch die Ausrichtung des Berufspraktikums in Frankreich in Jahrgangsstufe 10 einnehmen. Die Französische Botschaft in Deutschland ermöglicht den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 9 einmal im Jahr einen Besuch in der Botschaft oder anhängenden Institutionen.

Schülerinnen und Schüler, die sich für das AbiBac entscheiden erhalten nach Abschluss ihrer schulischen Ausbildung durch den zusätzlichen Erwerb des Baccalauréats die Möglichkeit, an französischen Universitäten ohne die sonst notwendige Sprachprüfung zu studieren.

Geflüchtete aus Griechenland

Rostock – Heute sind mehrere behandlungsbedürftige Kinder mit ihren Kernfamilien, insgesamt knapp 100 Personen, am Flughafen Berlin-Schönefeld eingetroffen. Neben allen anderen Bundesländern hatte sich auch Mecklenburg-Vorpommern bereit erklärt, Kinder mit ihren Familien aufzunehmen. Eine Familie mit zwei Kindern wird nun am heutigen Tag in der Hansestadt Rostock eintreffen.

Die Verteilung der weiteren Personen, die u.a. aus Afghanistan, Syrien, Somalia und aus dem Irak stammen, erfolgt in 9 Bundesländer (Brandenburg, Berlin, Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Thüringen).

Minister Lorenz Caffier: „Für mich war es selbstverständlich, dass sich auch Mecklenburg-Vorpommern an der Aufnahme von besonders behandlungsbedürftigen Kindern beteiligt. Mit der Aufnahme unterstützen wir die Kinder und Familien und zeigen gleichzeitig die Solidarität mit Griechenland, das an der europäischen Außengrenze ein unverzichtbarer Partner der europäischen Asylpolitik ist.“

Der Koalitionsausschuss auf Bundesebene hatte am 08.03.2020 beschlossen, Griechenland als Land an der Außengrenze Europas zu unterstützen und dabei die Unterbringung und Versorgung der in Griechenland ankommenden Flüchtlinge in den Blick zu nehmen. Insbesondere vor dem Hintergrund der schwierigen humanitären Lage von etwa 1000 bis 1500 Kindern auf den griechischen Inseln konnte gemeinsam mit anderen europäischen Mitgliedsstaaten ein Lösungsansatz gefunden werden.

So nimmt Deutschland insgesamt 243 medizinisch behandlungsbedürftige Kinder aus Griechenland im Rahmen der vereinbarten europäischen Hilfsaktion auf.

Mehrzweckhalle an der Grundschule Heringsdorf

Insel Usedom – Heute ist der erste Spatenstich für die neue Mehrzweckhalle auf dem Gelände der Grundschule in der Gemeinde Heringsdorf (Insel Usedom) gesetzt worden. „Sportunterricht in der Grundschule ist für das Lern- und Sozialverhalten der Jungen und Mädchen ein wichtiges Element. Deshalb muss eine Sporthalle in einem guten Zustand sein. In Heringsdorf werden mit dem Neubau die Voraussetzungen geschaffen, dass Spiel und Spaß in einer angemessenen Atmosphäre möglich sind. Unter dem Namen `Haus der Bewegung´ entsteht hier ein neuer Treffpunkt für die Gemeinde für Schul-, Vereins- und Breitensport“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe anlässlich des Spatenstichs. Aufgrund des Finanzausschusses zu Nordex wurde der Vor-Ort-Termin des Ministers kurzfristig abgesagt.

Nach Abriss der alten Turnhalle wird jetzt eine neue Mehrzweckhalle gebaut, die rund 900 Quadratmeter umfasst. Neben der Ein-Feld-Sporthalle für Schul- und Vereinssport entstehen dort unter anderem eine Tribüne mit 90 Sitzplätzen und Aufenthaltsräume. Bis die Bauarbeiten beendet sind, findet der Sportunterricht in Bansin statt. In der dreizügigen Grundschule wurden im vergangenen Schuljahr 272 Schüler in zwölf Klassen unterrichtet. Schulpflichtige Kinder der Gemeinden Ostseebad Heringsdorf (Seebäder Ahlbeck, Heringsdorf, Bansin und die Ortsteile Gothen, Bansin Dorf, Alt Sallenthin, Neu Sallenthin, Sellin), Korswandt, Zirchow, Ulrichshorst, Garz und Kamminke besuchen dort den Unterricht. „Die neue Turnhalle soll künftig auch beispielsweise für Schulfeiern und weitere Aktivitäten in der Gemeinde genutzt werden können“, sagte Glawe.

Das Vorhaben ist im Rahmen des Bundesprogramms „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ vom Bund in Höhe von rund 2,53 Millionen Euro gefördert worden. Die Gesamtkosten betragen nach Angaben der Gemeinde rund 4,6 Millionen Euro.

Welt-Ranger-Tag

Naturschützer in Uniform auch für MV wichtig

Schwerin – Zum heutigen Welt-Ranger-Tag hat Umweltminister Dr. Till Backhaus in Boizenburg das Engagement der Rangerinnen und Ranger Mecklenburg-Vorpommerns gewürdigt. „Sie leisten einen wichtigen Beitrag zum Natur­schutz unseres Landes“, sagte er bei einem Treffen mit Mitarbeitern aus den staatlichen Großschutzgebieten Mecklenburg-Vorpommerns. Während jedoch in anderen Teilen der Welt die Ranger bei ihrer originären Aufgabe mitunter ihr Leben riskieren, erlebt der Beruf hierzulande einen Wandel. „Bei uns sind Sie wichtige Ansprechpartner vor Ort, wenn es darum geht, die Mitmenschen für das Thema Umwelt- und Naturschutz zu begeistern.“

Diese Einschätzung wurde von den Mitarbeitern der Nationalen Naturlandschaften demonstrativ bestätigt. An sieben Stationen stellten sie dem Minister ihr Arbeitsfeld vor. Das reicht von der Besucherbetreuung und Bildungsarbeit, über die Beratung von Partnern des Vertragsnaturschutzes und die Pflege der Natur sowie der Besuchereinrichtungen bis hin zur Datenerfassung für Monitoringprogramme. Aber auch die ursprüngliche Aufgabe der Kontrolle der Einhaltung der Schutzbestimmungen gehört weiterhin zum Arbeitsfeld.

In Mecklenburg-Vorpommern sind insgesamt 125 Ranger bei den drei Nationalparks, den drei Biosphärenreservaten und den sieben Naturparks angestellt. Die jährlichen Personalkosten betragen 6,2 Mio. Euro. Dazu kommen Sachkosten wie die Ausstattung mit dem markanten Rangerhut und Arbeitsschutzkleidung.

In allen Nationalen Naturlandschaften des Landes sind zudem als Zusatzangebot Nachwuchs-Ranger unterwegs, um die Naturbesonderheiten vor ihrer Haustür kennenzulernen. Die Kinder im Alter von 7 bis 12 Jahren nennen sich stolz Junior-Ranger. Das Bundestreffen der Junior-Ranger sollte Mitte Juni in Boizenburg stattfinden. Nun wird das UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe M-V erst im nächsten Jahr Gastgeber von Junior-Rangern aus ganz Deutschland sein.

Als Ranger wurden ursprünglich die Nationalparkwächter in den USA bezeichnet. Heute erfasst der Begriff weltweit die Naturwächter und Wildhüter in Schutzgebieten. Um auf ihre wichtige Arbeit aufmerksam zu machen und derer zu gedenken, die während ihres Dienstes für den Naturschutz getötet wurden, hat die International Ranger Federation (IRF) den 31. Juli zum Welt-Ranger-Tag erklärt, der jährlich begangen wird.

Vertreter Deutschlands bei der IRF ist der 1995 gegründete Bundesverband Naturwacht e.V.. Mit Carsten Wagner, Ranger im Nationalpark Vor­pommersche Boddenlandschaft, ist ein Mitarbeiter aus Mecklenburg-Vorpommern Vorsitzender des Bundesverbandes Naturwacht. Ehrenamtlicher Geschäftsführer ist mit Martin Gehrke ebenfalls ein Vertreter Mecklenburg-Vorpommerns.

Neuer Darlehens-Fonds

Schwerin – Das Wirtschaftsministerium hat gemeinsam mit der Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern einen neuen Darlehensfonds, das „BMV-Darlehen II“, in Höhe von zehn Millionen Euro aufgelegt. Dabei geht es um die Finanzierung von Investitionen und Betriebsmitteln sowie um Unternehmensnachfolgen, sofern die Übertragung zwischen unabhängigen Investoren erfolgt.

„Ziel ist die Förderung kleinster, kleiner und mittlerer Unternehmen sowie Existenzgründer. Wir wollen, dass diese in Mecklenburg-Vorpommern die Chance haben zu investieren, um ihr Geschäftsmodell weiter voranzubringen. Schließlich sind es die kleinen und mittleren Unternehmen, die Mecklenburg-Vorpommern wirtschaftlich prägen. Sie machen 99,5 Prozent aller Unternehmen im Land aus. Der Fonds soll dann greifen, wenn der Finanzierungsbedarf eines Unternehmens nicht von einer Geschäftsbank gedeckt wird“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Mit dem Darlehensfonds wird ein Beschluss aus dem Zukunftsbündnis Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt. Die Antragstellung ist ab dem 01. August 2020 bei der Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern möglich.

Kleinste, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im Sinne der EU-Definition einschließlich Existenzgründungen aus Mecklenburg-Vorpommern haben die Möglichkeit, aus dem Fonds Gelder zu erhalten. Es werden Darlehen zwischen 20.000 und 500.000 Euro ausgereicht. Die Gelder sind unter anderem einsetzbar für Anschaffungs- oder Herstellungskosten der zum Investitionsvorhaben zählenden Wirtschaftsgüter einschließlich Grundstücke und gebrauchte Wirtschaftsgüter sowie Baunebenkosten, ein erstes Warenlager, Sortimentserweiterungen, Erweiterungen oder Umstellungen des Produkt- oder Dienstleistungsangebots.

Die Laufzeiten des Darlehens betragen bei Investitionsdarlehen höchstens 20 Jahre, bei Betriebsmitteldarlehen höchstens 8 Jahre. Der Zinssatz orientiert sich an der Bonität des Unternehmens sowie dem Risiko des Vorhabens und wird individuell festgelegt. Die Tilgung erfolgt in gleichen regelmäßigen Raten mit maximal drei tilgungsfreien Jahren.

„Der Fonds soll Anreize für eine stärkere Investitionstätigkeit bei den kleineren Unternehmen und Existenzgründern setzen. Das sichert und schafft Arbeitsplätze“, sagte Glawe.

„Wir haben bereits mit dem BMV-Darlehen gute Erfahrungen gesammelt und begrüßen es, mit dem BMV-Darlehen II nun einen weiteren Beitrag zur Entwicklung der Wirtschaft in unserem Land leisten zu können“, so Dr. Thomas Drews, Geschäftsführer der Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern.

Das Programm „BMV-Darlehen II“ ist als revolvierender Fonds aufgelegt. Das bedeutet, die Ressourcen werden ständig aufgefüllt durch die zurückfließenden Erlöse der mit diesem Geld finanzierten Projekte. Insgesamt stellt das Wirtschaftsministerium bis zum Jahr 2023 knapp acht Millionen Euro aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) zur Verfügung. Die Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern beteiligt sich mit rund zwei Millionen Euro.

Weitere Informationen und Beratungen zu dem Fonds bietet die Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern. Ansprechpartner für das BMV-Darlehen II ist Michael Meis, michael.meis@bbm-v.de, Tel. 0385/3 95 55 22.