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Kategorie: Landwirtschaft / Forst / Fischerei

Spitzenpreis bei Wertholz-Submission

Malchin – Den Spitzenwert bei der Wertholz-Submission des Landes Mecklenburg-Vorpommern am 25. Januar in Malchin erzielte eine Stieleiche aus dem Forstamt Güstrow mit 3.710 Euro pro Festmeter. Dieses Höchstgebot ist zudem ein neuer Landesrekord für die Baumart Eiche (bisheriger Spitzenpreis 3.295 Euro pro Festmeter, erzielt im Vorjahr). Bei einem Volumen von 3,77 Festmeter brachte der Stamm insgesamt fast 14.000 Euro ein. Den Zuschlag für die Stieleiche erhielt ein Furnierhandelsunternehmen aus den Niederlanden.

Insgesamt wurden bei dem diesjährigen, mittlerweile 33. Wertholztermin des Landes, 704 Festmeter Laubwertholz von zwölf Baumarten nach schriftlichem Meistgebot verkauft. Davon stammten 189 Festmeter aus Kommunal- und Privatforsten. Neben der Landesforstanstalt als Hauptanbieterin beteiligten sich auch zwei Bundesforstbetriebe sowie zwölf kommunale und private Waldbesitzende des Landes. Den Hauptanteil des Holzes stellte mit 551 Festmeter wiederum die Baumart Eiche.

Auf die Angebotsmenge sind Gebote von insgesamt 13 Bietenden eingegangen, darunter auch zwei einheimische Unternehmen. Zwölf (Vorjahr 13) Unternehmen der Furnier- und Sägeindustrie sowie des Holzhandels aus der gesamten Bundesrepublik sowie dem Ausland (Dänemark, Polen, Niederlande) erhielten Zuschläge. Bis auf zwei Buchenstämme konnte die gesamte Angebotsmenge verkauft werden. Die beteiligten Waldbesitzenden erzielten einen Erlös von insgesamt ca. 672.000 Euro (Vorjahr: ca. 540.000) Euro.

Sehr gut beboten wurde erneut die Eiche. Viele Einzelstämme erzielten hervorragende Preise. Mit 1.173 Euro pro Festmeter wurde bei der Eiche fast wieder der höchste Durchschnittspreis aller bisherigen Meistgebotsverkäufe unseres Landes erreicht (1.213 Euro pro Festmeter im Vorjahr). Auch einzelne Stämme anderer Baumarten brachten teilweise beachtliche Preise. So wurde zum Beispiel eine Ulme eines privaten Anbieters für 697 Euro pro Festmeter verkauft. Auch der Durchschnittspreis über alle beteiligten Baumarten von 968 Euro pro Festmeter (Vorjahr: 1.016 Euro pro Festmeter) kann sich bundesweit sehen lassen.

Die Landesforstanstalt als Ausrichterin der Submission war mit dem Ergebnis insgesamt zufrieden. Sie bedankt sich im Namen der Anbieterseite bei allen Bietenden für das Interesse und die abgegebenen Gebote.

„Die Ergebnisse zeigen, dass sich erstklassige Qualität weiterhin gut verkaufen lässt. Angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage ist das sehr beachtenswert. Daher würde ich es sehr begrüßen, wenn weitere Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer unseres Landes diese Möglichkeit zur Präsentation Ihrer besten Holzqualitäten nutzen und sich an der Submission beteiligen“ sagte Forstminister Dr. Till Backhaus. Die auf diesem Termin angebotenen Hölzer werden aufgrund der guten Qualitäten überwiegend in der Furnier- und Möbelindustrie verwendet.

Biokraftstoffe in der Landwirtschaft

Schwerin – Der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern hat für morgen weitere Demonstrationen und Kundgebungen angekündigt. Im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern wurden die finanziellen Belastungen der Land- und Ernährungswirtschaft und der Umgang mit den andauernden Protesten heute erneut umfassend erörtert.

Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus wies den Vorwurf der Oppositionsparteien, die Landesregierung nehme die Lage der Branche nicht ernst, deutlich zurück und unterbreitete konkrete Lösungsvorschläge, die das Land gemeinsam mit Vertretern der Branche entwickelt hat:

„Die Landesregierung nimmt die Belange der Bauern und Unternehmer sehr ernst und das seit 25 Jahren. Die Land- und Ernährungswirtschaft ist systemrelevant und hat uns bislang gut durch jede Krise gebracht. Unsere Agrarpolitik ist darauf ausgerichtet, dass Deutschland und in besonderer Weise Mecklenburg-Vorpommern sich selbst mit Nahrungsmitteln versorgen kann.

Wir in Mecklenburg-Vorpommern haben den Gesprächsfaden mit den Verbänden nie abreißen lassen, auch wenn oder gerade weil es auch immer wieder abweichende Positionen gibt. Unser erklärtes Ziel ist, der Land- und Ernährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern eine Perspektive zu geben.

Nicht ohne Grund haben wir in den vergangenen Wochen mehrfach öffentlich kritisiert, dass die Bundesregierung – sicherlich der Not gehorchend, schnelle Entscheidungen treffen zu müssen – Sparvorschläge präsentiert hat, ohne mit den Betroffenen gesprochen zu haben. Dieses Vorgehen hat das Fass zum Überlaufen gebracht.

Bei der Streichung der Agrardiesel-Beihilfe haben wir die Bundesregierung bereits zu einem Umsteuern bewegt. In einem Runden Tisch mit Vertretern des Berufsstandes haben wir weitere Vorschläge erarbeitet, wie wir mittelfristig von klimaschädlichen Subventionen wegkommen und den Landwirten alternative Lösungen an die Hand geben können.

Kernstück ist ein Anreiz- und Innovationsprogramm zur Produktion von alternativen Kraftstoffen auf heimischen Flächen, das aus meiner Sicht Teil der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik werden muss. Mit der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe haben wir einen kompetenteren Partner im Land, der dieses Vorhaben umsetzen kann.

Selbstverständlich haben wir uns auch Gedanken gemacht, wo das Geld für ein solches Programm herkommen kann. So sehen wir u.a. bei der steuerlichen Privilegierung von Hybridfahrzeugen ein Einsparpotenzial von ca. 1,2 Milliarden Euro.

Auch die geplanten eine Milliarde Euro für den Umbau der Schweinehaltung könnten in die Waagschale geworfen werden. Für den jetzigen Zweck ist das Programm bei weitem nicht ausreichend, um tatsächliche Anreize und Planungssicherheit für unsere Landwirte zu schaffen. Ebenso plädiere ich dafür, die 1,2 Milliarden Euro aus dem Härtefallfonds verfügbar zu machen.

Wir müssen verstehen, dass es nicht nur um eine Branche, sondern die ländliche Räume insgesamt geht. Sie sind Zukunftsräume mit großen Entwicklungsmöglichkeiten. Dafür müssen aber zukunftsfähige Rahmenbedingungen für Wachstum und Innovation geschaffen werden – u.a. im Hinblick auf Fachkräftesicherung, Bildungsangebote, Infrastruktur, Breitbandanschluss und Nahversorgung.“

Rügen jetzt „Wolfsgebiet“

Präventionsmaßnahmen zum Schutz vor Wolfsübergriffen nunmehr landesweit förderfähig

Schwerin – In den zurückliegenden Monaten konnten für die Insel Rügen mehrere Wolfsnachweise erbracht und weitere Hinweise ausgewertet werden. Demnach ist weiterhin von der Anwesenheit mindestens eines Wolfes auf Rügen auszugehen und künftige weitere Besiedlungen müssen als wahrscheinlich angenommen werden.

Vor diesem Hintergrund wird unter anderem die Insel Rügen ab sofort zum Bestandteil des „Wolfsgebietes“ im Sinne der Förderkulisse nach der Förderrichtlinie Wolf M-V erklärt. Auch die Inseln Hiddensee und Poel sowie weitere kleinere Insellagen, welche bislang nicht Bestandteil der Förderkulisse waren, werden in das „Wolfsgebiet“ aufgenommen, da das – ggf. auch nur zeitweilige – Auftreten von Wölfen auch dort potenziell nicht ausgeschlossen werden kann.

Im Ergebnis haben Tierhalter nun auch in diesen Regionen und somit nunmehr landesweit die Möglich­keit, Zuwendungen für die Realisierung von über den Grundschutz hinausgehenden Präventionsmaßnahmen gemäß der Richtlinie für die Gewährung von Zuwen­dungen zur Vermeidung oder Minderung von wirtschaftlichen Belastungen durch die Art Wolf in Mecklenburg-Vorpommern (Förderrichtlinie Wolf – FöRLWolf M-V) zu erhalten.

Nach Ablauf einer Übergangszeit von sechs Monaten muss allerdings auch in diesen neu hinzugetretenen Gebieten zumindest ein Grundschutz installiert sein, um im Falle eines Rissvorfalls auch weiterhin Ausgleichs­zahlungen erhalten zu können. Innerhalb der genannten Übergangszeit von sechs Monaten kann ein durch einen Wolf verursachter Schaden in den nun neu in das „Wolfs­ge­biet“ bzw. in die Förderkulisse aufgenommen­en Gebieten auch ohne entsprechenden Grundschutz ausgeglichen werden.

Kostenlose Termine zu den Themen Herdenschutz- und Präventionsberatung können unter der Nummer 0171-727 06 24 vereinbart werden. Wolfssichtungen, bevorzugt mit Foto- oder Videodokumentation, können weiterhin an das landesweite Monitoring unter der E-Mailadresse stier@wildundforst.de oder telefonisch unter 0171-485 97 89 gemeldet werden.

Vorfälle mit der Beteiligung von Wölfen (z.B. Schadens­fälle bei Nutztieren oder Nahbegegnungen) werden sieben Tage die Woche durch die zentrale Koordination Wolf M-V unter der Telefonnummer 0170-7658887 aufgenommen und bearbeitet.

Diese Kontaktdaten sowie weitere Informationen zur Thematik finden Sie auch auf der Webseite des Landes zum Thema Wolf https://wolf-mv.de/.

Halbzeit auf der Grünen Woche

75.000 Gäste besuchen MV-Halle

Berlin – Halbzeit auf der Grünen Woche in Berlin: Laut Messedirektor Lars Jaeger haben in den ersten fünf Tagen ca. 75.000 Besucher die MV-Halle besucht und Gutes aus der Region probiert.

Dazu Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus: „Ich bin überwältigt von dem großen Andrang in unserer Halle. Auch wenn wir im digitalen Zeitalter leben, bleibt das Messe-Format aktuell und lässt sich nicht durch digitale Varianten ersetzen. Auch Inflation und multiple Krisen scheinen nichts an der Tatsache zu ändern, dass sich die Menschen nach drei Jahren Corona-Pandemie wieder treffen und eine gute Zeit verbringen wollen.

Auch unsere Ausstellerinnen und Aussteller sind mit dem bisherigen Messerverlauf sehr zufrieden und freuen sich über viele interessante Gespräche und natürlich gute Absätze. Bisher sind rund 2.000 Brote und Kleingebäck, 12.000 Liter Bier und 25.000 Fischbrötchen über die Theke gegangen. Das ist ein unfassbarer Erfolg. So darf es die nächsten fünf Tage weitergehen!“

In der Ostsee-Kinder-Schaubackstube der Bäckerei und Konditorei Behrens aus Plau am See und der Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft MV haben bislang rund 800 Kinder Kekse, Baguettes und andere Teigwaren hergestellt und verziert.

„Die Teilnehmenden erfahren hier nicht nur etwas über den Ursprung von Lebensmitteln und wie sie sich schmackhaft und kreativ weiterverarbeiten lassen, sie lernen auch ein traditionelles Handwerk kennen und erfahren, wie viel Arbeit und Leidenschaft darin steckt.

Ich bin mir sicher, dass sie eine Bäckerei künftig mit anderen Augen betreten werden und hoffe, dass dieses und ähnliche Erlebnis in Summe schon bei den Jüngsten zu der Wertschätzung führen, die wir in der Land- und Ernährungswirtschaft so dringend brauchen“, sagte Minister Backhaus.

Er ist sich sicher: „Unsere Gäste schätzen die Mischung aus regionalen Köstlichkeiten, Tipps für das nächste Urlaubsziel, einem bunten Bühnenprogramm und vielen Sitzgelegenheiten, die zum Verweilen und Genießen einladen. Damit sind wir laut Messedirektion auch ein Vorbild für andere Länderhallen.“

Backhaus trifft REWE Group

Berlin – Zur Rolle und die damit einhergehende Verantwortung des Lebensmitteleinzelhandels in der Wertschöpfungskette hat Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus mit der REWE Group am Freitag auf der Grünen Woche in Berlin gesprochen. Minister Backhaus kündigte an, eine Sektoruntersuchung beim Bundeskartellamt anstreben zu wollen. REWE befürwortete das Vorgehen. Der Konzern räumte eine „konzentrierte Marktsituation“ ein, sieht die Verantwortung aber vor allem bei den Discountern.

„Für mich ist in dem Gespräch deutlich geworden, dass der Bund den Lebensmitteleinzelhandel zu keinem Zeitpunkt an den Tisch geholt hat, um gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, mit denen kostendeckende Rohstoffpreise erreicht werden können und die Position der Erzeuger gestärkt werden kann“, kritisierte Backhaus. Gegenüber REWE formulierte er die eindringliche Bitte, noch stärker auf Regionalität, konkret auf Produkte aus ortsnaher Erzeugung, zu setzen.

Das Unternehmen zeigte sich aufgeschlossen und versicherte, bereits auf eine regionale Angebotspalette zu setzen, da die Kunden diese Produkte verstärkt nachfragen würden. Schon jetzt seien regionale Produkte der größte Selling Point des Unternehmens. Auch informierte REWE auf Nachfrage des Ministers, dass ihre Einkäufer direkte Beziehungen zu den Erzeugern unterhielten und dass der Preis in den Verhandlungen kein Problem darstelle.

Das Unternehmen arbeite zudem daran, vermehrt Exklusivverträge mit heimischen Erzeugern zu schließen, die beispielsweise mehr Obst und Gemüse anbauen sollen. Laut des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft lag der Selbstversorgungsgrad in 2021 bei Obst bei rund 20 Prozent und bei Gemüse bei rund 38 Prozent.

Als zweiten Themenkomplex sprach Minister Backhaus das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz an: „Ich nehme zur Kenntnis, dass weder REWE, noch andere Lebensmitteleinzelhändler bei der Erarbeitung des Gesetzes eingebunden waren. Das erschüttert mich sehr, denn für REWE ist das staatliche Tierwohllabel nach eigenen Aussagen gar nicht umsetzbar.

Zu einer ähnlichen Einschätzung kommen auch andere Anbieter. Damit ist das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz für mich ein klassisches Beispiel für ein schlecht gemachtes Gesetz, das nicht bis zu Ende gedacht wurde und damit an der Lebensrealität der Branche vorbeigeht – mit fatalen Auswirkungen für einen Berufsstand, der unser aller Überleben sichert.

Ich fordere die Bundesregierung deshalb dazu auf, dass Gesetz zu stoppen. Es ist ein bürokratisches Monster, dessen Einhaltung am Ende gar nicht kontrolliert werden kann. Anstatt noch mehr Geld in bürokratischen Prozessen versumpfen zu lassen, sollten wir es lieber für die Kompensation der Agrardiesel-Streichung einsetzen. Ich bin für weitere kreative Lösungen offen und werde nicht aufhören, die Interessen der Landwirtschaft und der ländlichen Räume in Mecklenburg-Vorpommern auf Bundesebene zu vertreten.“

M-V mit 60 Ausstellern auf der Grünen Woche

Berlin – Heute startete die 88. Grüne Woche in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern ist in diesem Jahr mit rund 60 Ausstellern zum 23. Mal auf der weltgrößten Messe Ernährungsgütermesse vertreten.

„Wir waren im Arbeitszimmer und sind jetzt wieder im Wohnzimmer“, sagte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus in seiner Begrüßungsrede und bezog sich dabei auf die überarbeitete Ausgestaltung der Ausstellungsfläche und die Rückkehr in Halle 5.2b nach dem Übergangsjahr 2023, in dem die Grüne Woche u.a. aufgrund der Energiekrise bis zuletzt auf der Kippe stand und die Umsetzung des Länderauftritts M-V innerhalb weniger Monate erfolgen musste.

Auf knapp 3.000 Quadratmeter möchte das Land den rund 400.000 Besucherinnen und Besuchern in diesem Jahr wieder zeigen, was die Land- und Ernährungswirtschaft im Norden zu bieten hat. Dafür nimmt es rund 840.000 Euro in die Hand. „Das ist ein klares Bekenntnis zum Agrarstandort Mecklenburg-Vorpommern“, betonte Minister Backhaus.

„Wir präsentieren aber nicht nur die Vielfalt einer Branche, sondern die Leistungen der ländlichen Räume insgesamt. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland leben außerhalb von Großstädten, über die Hälfte in Dörfern und Kleinstädten. Ländliche Räume tragen einen ho­hen Anteil zur ökonomischen Wertschöpfung bei.

Den heimischen Landwirtschaftsbetrieben kommt dabei eine ganz besondere Rolle zu. Sie versorgen uns auch in Krisenzeiten mit guten und bezahlbaren Nahrungsmitteln, gestalten das soziale Miteinander in den Gemeinden sind und sind stets zur Stelle, wenn eine helfende Hand oder schweres Gerät benötigt wird. Für mich sind sie der Kitt, der vieles in unserer Gesellschaft zusammenhält “, sagte er weiter.

Minister Backhaus betonte, dass die Grüne Woche für ihn in diesem Jahr wichtiger denn je und mit einer besonderen Anspannung verbunden sei: „Die Landwirtschaft und der ländliche Raum durchlaufen schlechte Zeiten. Ich erlebe die Unternehmer und Beschäftigten so aufgebracht wie nie. Umso dankbarer bin ich den Ausstellenden und ihren Mitarbeitenden, dass sie trotz der aktuellen Lage die Anstrengungen des Messegeschäftes auf sich nehmen, um in Berlin ein positives Signal für die Branche zu setzen und die kulinarischen und touristischen Vorzüge unseres Landes zu bewerben.

Ein weiterer Dank gilt den Landkreisen, die mit ihrer Initiative dafür sorgen, dass sich vor allem kleine und mittelständische Unternehmen in Berlin präsentieren können. Die Grüne Woche ist ein Gemeinschaftsprojekt und ich bin davon überzeugt, dass die Mecklenburg-Vorpommern-Halle auch in 2024 zu den Publikumsmagneten gehören wird.“

Das Land lockt vor allem mit Fisch-, Wurst- und Wildprodukten sowie Bierspezialitäten. Neben „Dauerbrennern“, wie der Mecklenburger Kartoffelveredlung aus Hagenow, der Mecklenburgischen Brauerei Lübz oder den Ludwigsluster Fleisch- und Wurstspezialitäten wird auch die Schwechower Obstbrennerei nach einer längeren Pause wieder für M-V auf der Grünen Woche sein.

Zum ersten Mal auf der Grünen Woche mit dabei ist das Greifswalder Food-Startup Hanse Deeg, das nährstoffreiche und kohlenhydratarme Kartoffelprodukte in Bio-Qualität produziert. „Die Grüne Woche ist ein hervorragender Testmarkt für neue Produkte. Auch ist der Dialog auf Messen dafür gemacht, mit den Kundinnen und Kunden ins Gespräch zu kommen und die individuellen Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppe noch besser zu verstehen“, unterstrich Backhaus.

Aus dem Non-Food-Bereich wird die Strandkorbfabrik Heringsdorf von der Insel Usedom erstmals auf der Grünen Woche ausstellen. Zudem gibt es eine große Brandbreite von touristischen Angeboten, u.a. von der Stadt Schwerin oder dem Tourismusverband Vorpommern. „Für mich ist es die einzigartige Verbindung von Natur, Kultur und Kulinarik, die unser Land so besonders macht. Diese Mischung kommt an, denn erfahrungsgemäß gehen nach der Grünen Woche die Buchungsanfragen deutlich in die Höhe“, berichtete er.

„Ich bin mir sehr bewusst, dass vielen Menschen auf den Höfen und in den Betrieben nicht zum Feiern zumute ist. Die Grüne Woche soll über die vielen Probleme der Branche nicht hinwegtäuschen. Im Gegenteil: Die zukünftige Ausrichtung der Landwirtschaft und die jüngsten Sparpläne der Bundesregierung werden das bestimmende Thema sein. Mein Erleben ist, dass die Landwirtschaft sehr wohl anerkennt, dass wir sparen müssen, aber wir können nicht den Ast absägen auf dem wir alle sitzen.

Unser Ziel muss sein, dass wir auch in der Zukunft Lebensmittel in Deutschland produzieren können und dass wir die Übermacht des Lebensmitteleinzelhandels, der die Preise diktiert, in den Griff bekommen. Mecklenburg-Vorpommern hat unter Einbindung der hiesigen Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft konkrete Vorschläge erarbeitet, um überproportionale Belastung der Landwirtschaft abzumildern. Nun liegt es an der Bundesregierung, Taten folgen zu lassen.“

Änderungen der Jagdgesetznovelle

Schwerin – Im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern hat heute die Erörterung der Anhörung zur Novelle des Landes­jagdgesetzes stattgefunden. Im Zuge der Debatte hat der für die Jagd zuständige Minister für Klimaschutz, Landwirtschat, ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus, den Regierungsfraktionen, SPD und Die Linke, Änderungen an dem Gesetzentwurf vorgeschlagen:

„Wir hatten in den letzten Tagen eine sehr erhitzte Debatte, die nicht immer faktenbasiert war. Zum Glück gibt es aber in unserer demokratischen Gesellschaft Gremien, die sich nicht von Stimmungen und politischem Kalkül leiten lassen, sondern Fachleute anhören und konstruktiv diskutieren. Ich bin für die Hinweise der Experten in der Anhörung daher sehr dankbar und habe den Regierungsfraktionen vorgeschlagen, ein paar Änderungen an dem Gesetz vorzunehmen“, so Jagdminister Backhaus.

So soll der Mindestabschuss bei Rot- und Damwild für die Altersklassen 0 und 1 beiderlei Geschlechts bestehen bleiben, und zwar ohne Deckel. Die Altersklasse 2 weiblich soll aus der Mindestabschuss-Regelung wieder herausfallen und zusammen mit den Altersklassen 2 bis 4 männlich in die bisherige Abschussplanung übergehen.

„Dieser Vorschlag soll dem Tierschutz – insbesondere dem Muttertierschutz – Rechnung tragen. Gleichzeitig schlage ich vor, dass der Paragraph 21 des Landesjagdgesetzes, der sich mit dem Mindestabschuss befasst, nach sechs Jahren evaluiert wird, um sicher festzustellen, wohin die Entwicklung führt.

Des Weiteren habe ich vorgeschlagen, die Mindest­pachtdauer, dem Bundesjagdgesetz entsprechend, auf neun Jahre festzusetzen. Dies stellt auch ein Zeichen an die ortsansässigen und bodenständigen Jäger dar, die Planbarkeit und Verlässlichkeit im Gegenzug für ihr jagdliches und naturschützerisches Engagement erwarten können“, sagt Backhaus.

Auch solle der Wolf ins Bundes-Jagdrecht aufgenommen, allerdings mit einer ganzjährigen Schonzeit versehen werden, erklärt der Minister. „Ich unterstütze den Vorschlag aus Baden-Württemberg und Bayern, dass der Bundesrat die Bundesregierung auffordert, den Wolf in das Bundesjagdgesetz aufzunehmen, damit wir einheitlich in Deutschland verfahren können und es nicht zu Insellösungen kommt,“ so Minister Backhaus. Um den Wolf zukünftig bejagen zu können, komme es allerdings auf die Entscheidung des Bundesumweltministeriums an, erklärt der Minister. Hierfür seien aus MV zahlreiche Initiativen gestartet worden.

Um eine Unwucht bei der Erhebung der Jagdabgabe zu beheben, habe er vorgeschlagen, die Abgabe auch von Jägerinnen und Jägern einzuziehen, die zwar in MV eine Eigenjagd besitzen, ihren Wohnort aber außerhalb des Landes haben, und die bisher von der Abgabe ausgenommen waren.

Die Gesetzesnovelle soll noch vor Beginn des neuen Jagdjahres am 01. April vom Landtag beschlossen werden und in Kraft treten.

Waldzustandsbericht 2023

Nur jeder sechste Baum in MV ist gesund

Kaliß – Heute hat Forstminister Dr. Till Backhaus im Forstamt Kaliß (Landkreis Ludwigslust-Parchim) den Waldzustandsbericht 2023 vorgestellt. Dieser ermöglicht eine landes- und bundesweite Einschätzung von Waldschäden. Die Daten wurden zwischen dem 30. Juli und dem 4. September 2023 an 2.448 Bäumen erhoben.

„Die Erhebung ergab, dass sich der Gesundheitszustand unserer Wälder weiterhin besorgniserregend ist. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Gesundheitszustand zwar nicht verschlechtert, aber leider auch nicht verbessert.

Der mittlere Nadel-/Blattverlust als Zeiger für die Vitalität der Bäume beträgt durchschnittlich 21,3 Prozent. Der Anteil von Bäumen mit deutlichen Schäden (Bäume mit mehr als 25 Prozent Nadel- oder Blattverlust) verringerte sich von 25,7 Prozent im Jahr 2022 auf 23,1 Prozent im Jahr 2023. Auch der Anteil der Bäume ohne Schäden ging um 2,3 % zurück. Damit ist der Gesundheitszustand allgemein schlecht. Dennoch ist 17 Prozent der Bäume, rund jeder sechste, ist gesund.

Ein Blick auf andere Bundesländer zeigt, dass im Süd-Westen Deutschlands der Waldzustand noch deutlich schlechter ist als bei uns. So liegt der Anteil deutlich geschädigter Wälder in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt bei 26 und in Hessen bei 29 Prozent. Wir haben es hier mit einem Problem zu tun, das weite Teile Deutschland betrifft und den Handlungsbedarf umso dringlicher macht “, betonte Forstminister, Dr. Till Backhaus.

Um den Gesundheitszustand der einzelnen Baumarten besser beurteilen zu können, wird der mittlere Nadel- und Blattverlust herangezogen. Hier ist eine leichte Verbesserung zum Vorjahr zu erkennen.

Die Ergebnisse im Einzelnen:

  • Als die am weitesten verbreitete Baumart bestimmt die Kiefer mit ihrem Gesundheitszustand wesentlich das Ergebnis der Erhebung.

Ihr mittlerer Nadelverlust beträgt 22,4 Prozent. Das entspricht nahezu dem Vorjahreswert mit 22,5 Prozent.

  • Die Fichte als flachwurzelnde Baumart ist im besonderem Maße durch die Belastungen der langanhaltenden warm-trockenen Witterung betroffen. Die Schwächung in Verbindung mit günstigen Witterungsbedingungen für Massenvermehrungen verschiedener Borkenkäferarten führten zu einer erhöhten Mortalität. Der mittlere Nadelverlust beträgt 23,7 Prozent und deutet damit weiterhin auf eine schlechte Vitalität der noch lebenden Fichten hin.
  • Profitierte die Eiche in den vergangenen drei Jahren noch von der warmen und trockenen Witterung, ist doch bei den aktuellen Aufnahmen aufgefallen, dass erstmals seit drei Jahren eine Zunahme der mittleren Kronenverlichtung zu beobachten ist. Der mittlere Blattverlust liegt derzeit mit 23,4 Prozent. Der schlechte Kronenzustand der Eichen ist im Wesentlichen aus verstärktem Blattfraß durch die Eichenfraßgesellschaft zurückzuführen. Zudem ist der Johannistrieb (Regenerationstrieb) nicht selten vom Eichenmehltau befallen. Dieser Pilz trägt dann zusätzlich zu einer weiteren Verschlechterung des Kronenbildes bei.
  • Die Buche ist vitaler als im vergangenen Jahr, ein Grund hierfür kann die geringe Fruktifikation im Jahr 2023 sein. Während 2022 noch weit über die Hälfte aller Buchen der Waldzustandserhebung Bucheckern in der Baumkrone aufwiesen, war 2023 nur ein sehr geringer Fruchtbehang zu verzeichnen. Dadurch konnten die Bäume die zur Verfügung stehenden Energie- und Nährstoffvorräte ganz in die Ausbildung von Trieben und Blättern investieren, was die Regeneration der Buchenkronen begünstigt hat. Der mittlere Blattverlust liegt bei 20,4 Prozent.

Eine entscheidende Rolle bei der Waldentwicklung spielt das Wetter. Das Frühjahr war sehr warm und vor allem in den nördlichen Regionen Mecklenburg-Vorpommerns erheblich zu trocken. Der Sommer 2023 fiel zu warm und zu nass aus. Vor allem in Vorpommern, aber auch im westlichen Mecklenburg, waren die Niederschläge überdurchschnittlich hoch. Auf ein mildes Frühjahr und einen warmen Sommer folgten ein stürmischer und regenreicher Herbst und Winter. Durch die niederschlagsreichen Monate hat sich in den meisten Regionen das Grundwasser wieder aufgefüllt.

„Wie sich die derzeitige Entwicklung auf den Waldzustand 2024 auswirkt, kann niemand sagen. Ich blicke positiv in die Zukunft. Es scheint, dass zum Beginn der forstlichen Vegetationsperiode die Bodenwasserspeicher gefüllt sind. Der Nachteil: Die Niederschläge haben die Waldböden stark aufgeweicht und damit sind selbst tiefwurzelnde Laubbäume nicht mehr standfest und können schneller umstürzen“, sagte Backhaus.

Die wohl größte Herausforderung für unsere Wälder stellt Minister Backhaus zufolge der Klimawandel dar. „Wir setzen alles daran, den Aufbau des Waldes noch klimastabiler und artenreicher zu gestalten.  Dies möchten wir durch die Entwicklung strukturreicher Mischbestände, einen beschleunigten Waldumbau, Pflege und nachhaltige Waldbewirtschaftung sowie einen besseren Wasserrückhalt im Walderreichen“, sagte der Minister.

Für die Waldbewirtschaftung ist die Etablierung eines funktionierenden Risiko- und Krisenmanagements wichtig, da sich die gestiegenen Unsicherheiten im Klimawandel bei den langen Lebenszyklen von Wäldern besonders stark auswirken. Mecklenburg-Vorpommern besitzt ein gut funktionierendes elektronisches Waldschutzmeldewesen (eWSM), welches der Überwachung der wichtigsten biotischen und abiotischen Schaderreger in Gesamtwald dient.

So können beginnende Kalamitäten rechtzeitig erkannt und Gegenmaßnahmen vorbereitet werden. „Dass dieses System funktioniert, haben wir hier bei der Massenvermehrung der Kleinen Grünen Kiefernbuschhornblattwespe im Frühjahr 2023 gesehen. Wir waren gut vorbereitet, hatten die Populationsentwicklung aber auch den Vitalitätszustand der Kiefern im Blick und konnten uns wissensbasiert, fachlich fundiert für eine Pflanzenschutzmaßnahme entscheiden. Ich bin den Mitarbeitenden des Waldschutzes und der betroffenen Forstämter sehr dankbar für Ihre gewissenhafte und verantwortungsbewusste Arbeit“, sagte Backhaus.

Abschließend wies er darauf hin, dass Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2020 die bundesweit größte Aufforstungsinitiative gestartet hat. Innerhalb von zehn Jahren sollen rund 8.600 ha – das entspricht 10 Prozent der landeseigenen Flächen – neu aufgeforstet werden und für andere Klima- und Naturschutzprojekte, wie etwa Moorrenaturierung und Wiedervernässung, eingesetzt werden. Bisher wurden bereits circa 800 Hektar neue Waldflächen aus Mitteln der Initiative und unter Beteiligung von Vereinen, Verbänden und Schulklassen angelegt.

Insgesamt wurden dabei circa 3,5 Millionen standortgerechte und klimaresiliente Bäume und Sträucher gepflanzt. „Damit liegen wir im Plan, denn bis zum Ende der Legislaturperiode sollen laut Koalitionsvertrag fünf Millionen neue Bäume gepflanzt werden“, betonte Backhaus. Für die laufende Pflanzperiode (Herbst 23/Frühjahr 24) sind in der Landesforstanstalt 350 ha Erstaufforstungsfläche vorbereitet worden.

Die Waldzustandserhebung gibt es in MV seit 1992. Sie wird nach einem einheitlichen, bundesweit abgestimmten Verfahren durchgeführt. Sie ist ein entscheidender Bestandteil des Forstlichen Umwelt Monitorings und liefert jährlich aktuelle Informationen über den Gesundheitszustand der Wälder.

Die Waldzustandserhebung in MV wird seit 1998 auf einem landesweiten Stichprobennetz im 8×8 km-Raster durchgeführt. Ab 2014 wurden zur besseren Repräsentanz von Buchen und Eichen einige Aufnahmepunkte aus dem vorherigen 4×4 km-Raster in das Aufnahmenetz der Waldzustandserhebung integriert. An jedem Aufnahmepunkt werden 24 Bäume systematisch ausgewählt und dauerhaft markiert, um eine jährliche Bewertung an denselben Bäumen sicherzustellen.

Fallen Bäume aus der Stichprobe heraus, z. B. durch forstliche Nutzung oder Windwurf, werden sie durch die nächsten Nachbarbäume ersetzt. Bäume, die im aktuellen Jahr stehend abgestorben sind, werden mit 100 Prozent Nadel-/Blattverlust erfasst und im nächsten Jahr ausgetauscht.

Die Waldzustandserhebung basiert auf der visuellen Bewertung der Baumkronen. Der Kronenzustand dient als Indikator für die Baumgesundheit und wird anhand von Nadel-/Blattverlust sowie Vergilbung bewertet. Diese Parameter werden in 5- Prozent-Schritten erfasst und anschließend zu Schadstufen zusammengefasst. Zusätzlich erfolgt eine detaillierte Schadansprache für jeden Baum, bei der alle biotischen Schäden (z. B. durch Insekten, Pilze oder Wildtiere) und abiotischen Schäden (z. B. durch Trockenheit, Frost oder Nährstoffmangel) erfasst werden, die die Baumvitalität beeinflussen.