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Kategorie: MeckPomm

Abschaffung des „Begleiteten Trinkens ab 14″

Gesundheitsministerkonferenz drängt auf Änderung des Jugendschutzgesetzes zur Abschaffung des „Begleiteten Trinkens ab 14“

Weimar – Die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) der Länder hat auf ihrer diesjährigen Jahrestagung im thüringischen Weimar ein deutliches Zeichen gegen den zu frühen und zu hohen Alkoholkonsum von Kindern und Jugendlichen gesetzt. Eine entsprechende, von Mecklenburg-Vorpommern auf den Weg gebrachte, Initiative wurde mit großer Mehrheit beschlossen. Gesundheitsstaatssekretärin Sylvia Grimm, die in Vertretung von Ministerin Stefanie Drese an der Konferenz für MV teilnahm, bezeichnete den Beschluss als wichtigen Etappenerfolg für einen verantwortungsvolleren Umgang mit Alkohol.

Mit dem Beschluss weist die GMK auf die gravierenden gesundheitlichen Folgen frühzeitigen Alkoholkonsums sowie den Bedarf an präventiven Maßnahmen zur Reduzierung des Konsums von Alkohol bei Jugendlichen hin. Darüber hinaus formuliert die GMK das Ziel, den Jugendschutz durch die Abschaffung des begleitenden Trinkens ab 14 Jahren zu verbessern. Dazu wird das Bundesministerium für Gesundheit und das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend aufgefordert, das Jugendschutzgesetz entsprechend zu ändern.

„Der Konsum von Alkohol ist in Deutschland gesellschaftlich akzeptiert und liegt im internationalen Vergleich auf einem hohen Niveau“, betonte Grimm. „Auch gegenüber Kindern und Jugendlichen wird noch viel zu oft das Trinken von Alkohol verharmlost und sogar als Erwachsenenritual verherrlicht“, so Grimm.

„Wir müssen deshalb gesamtgesellschaftlich noch viel stärker darüber aufklären, dass Alkohol als Zellgift und Suchtmittel ein insbesondere für Kinder und Jugendliche gesundheitsgefährdendes Produkt ist“, verdeutlichte die Staatssekretärin. Aus vielen Studien gehe eine höhere Sensibilität des jugendlichen Gehirns auf den Konsum von Alkohol im Vergleich zum erwachsenen Gehirn hervor. „Dauerhafte neurologische Schädigungen können die Folge sein“, so Grimm. Auch die physische Entwicklung in der Pubertät werde durch Alkoholkonsum beeinträchtigt. Darüber hinaus könne sich das Konsumieren von alkoholhaltigen Getränken während der Jugendphase negativ auf den sozialen Entwicklungsprozess auswirken und zu andauernden Problemen im späteren Leben führen.

Aktuell trinken 6,9 Prozent der weiblichen und 12,4 Prozent der männlichen 12- bis 17-Jährigen regelmäßig, also mindestens einmal wöchentlich, Alkohol. Der erste Alkoholkonsum findet vielfach mit 14 Jahren oder sogar noch davor statt.

Auch das Rauschtrinken ist nach Ansicht von Grimm besorgniserregend. 11.500 Kinder und Jugendliche hätten allein 2022 wegen ihres übermäßigen Alkoholkonsums in Deutschland im Krankenhaus behandelt werden. „In Mecklenburg-Vorpommern waren es mit 437 sogar doppelt so viel wie im Bundesdurchschnitt, bezogen auf die Zahl pro 100.000 Einwohner“, betonte Grimm. „Deshalb drängen wir besonders engagiert auf gesetzliche Änderungen und verstärkte Prävention, u.a. durch die Erarbeitung einer Strategie zur Verhältnisprävention juvenilen Alkoholkonsums.“

Grimm: „Der GMK ist es wichtig, die Gesellschaft wachzurütteln und angesichts der erschreckenden Zahlen eine Debatte über den Umgang mit Alkohol anzustoßen. Die Abschaffung des sogenannten begleiteten Trinkens ab 14 Jahren wäre ein klares Signal für einen verantwortungsvolleren Umgang mit Alkohol.“

MV Tag: Kostenlose Führungen am Sperrwerk Greifswald

Greifswald – Vom 20. – 22. Juni 2025 findet der MV Tag in der Universitäts‑ und Hansestadt Greifswald statt. Mit Präsentationen der Landesregierung, des Landtags, der Landkreise und kreisfreien Städte, von Vereinen, Verbänden, den Rettungs- und Sicherungskräften bis hin zu Informationsangeboten und Bühnenprogrammen aus Kultur, Medien, Ehrenamt und Sport feiert das ganze Land in der Stadt am Ryck.

Das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt präsentiert sich im „Dorf der Landesregierung“ auf dem Marktplatz mit einem eigenen Stand. Als besonderes Highlight bietet das Umweltministerium am Samstag, den 21.06.2025, zwei kostenlose Führungen (14 Uhr und 16.30 Uhr) auf dem Gelände des Sperrwerks in Wieck an.

Die Führungen dauern ca. 1,5 Stunden und richten sich an alle interessierte Bürgerinnen und Bürger. Pro Führung sind max. 15 Plätze verfügbar. Während der Führung erhalten die Teilnehmenden einen Überblick über das Gesamtkonzept des Hochwasserschutzes Greifswald und einen technischen Einblick in die Sturmhochwasserschutzanlage. Auf dem Programm steht weiterhin der Rundgang über das Gelände zu den Schiebetorkammern sowie die Besichtigung des Dammbalkenlagers, in dem sich die Revisionsverschlüsse befinden.

Eine vorherige Anmeldung per E- Mail unter Poststelle@staluvp.mv-regierung.de ist ratsam, da die Plätze begrenzt sind.

Das Sperrwerk in Greifswald gehört zu den umfangreichsten und technisch anspruchsvollsten Küstenschutzvorhaben Mecklenburgs-Vorpommerns. Rund 12.000 Tonnen Beton und fast 4.000 Tonnen Stahl sichern die Bewohner der Hansestadt und die der umliegenden Gemeinden künftig vor extremen Sturmfluten. Im Falle einer extremen Sturmflut sind 30 % des Stadtgebietes sturmflutgefährdet. Abgesehen vom Schadenspotenzial, das heute bei etwa 300 Mio. Euro liegt, stehen hier Menschenleben auf dem Spiel.

Die Kosten für das Sperrwerks belaufen sich auf ca. 32 Mio. Euro, für das gesamte Sturmflutschutzsystem, einschließlich der Deiche in Eldena, Wieck, Ladebow und Höhenanpassungen in Neukirchen und Jager, auf 42 Mio. Euro.

Am einfachsten gelangen Sie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Hauptbahnhof der Stadt Greifswald. Von hier aus fahren Sie mit dem Fahrrad nur 20 Minuten auf dem Stadtwall und entlang des Treidelpfades, der direkt am Südufer des Rycks verläuft, bis zum Sperrwerk.

 Sie können jedoch auch den Bus der Linie 2 des öffentlichen Nahverkehrs nutzen, der bringt Sie in knapp 25 Minuten vom Hauptbahnhof direkt bis zur Zugbrücke nach Greifswald-Wieck.

Eine weitere Möglichkeit ist die Anreise mit dem eigenen PKW. Ihr Auto können Sie auf dem gebührenpflichtigen Parkplatz am Ortseingang von Greifswald-Wieck abstellen. Von hier aus sind es noch 10 Minuten Fußweg bis Sie das Sperrwerk erreichen.

Innenminister Pegel ordnet Beflaggung zum Nationalen Veteranentag an

Schwerin – Anlässlich des Nationalen Veteranentages am 15. Juni 2025 (Sonntag) ordnet Innenminister Christian Pegel landesweite Beflaggung (vollmast) der Dienststellen des Landes, der Gemeinden und der Gemeindeverbände sowie der übrigen Körperschaften und Anstalten des öffentlichen Rechts, die der Aufsicht des Landes unterliegen, an.

„Damit setzen wir ein sichtbares Zeichen des Respekts und der Anerkennung für all jene Frauen und Männer, die in den Streitkräften unserem Land gedient haben – sei es in Auslandseinsätzen, bei Katastrophenhilfen oder im täglichen Dienst für unsere Sicherheit“, so Christian Pegel und:

„Veteraninnen und Veteranen verdienen unseren Dank, nicht nur an einem einzelnen Tag, sondern dauerhaft. Sie haben oft unter schwierigen Bedingungen Verantwortung übernommen, Risiken getragen und sich für das Gemeinwohl eingesetzt. Viele von ihnen sind nach ihrer aktiven Dienstzeit weiter in unserer Gesellschaft engagiert – in Vereinen, im Ehrenamt oder im Katastrophenschutz. Der Nationale Veteranentag erinnert uns daran, dass die Leistung dieser Menschen nicht selbstverständlich ist. Die Beflaggung ist Ausdruck unserer Wertschätzung – und ein Appell, diesen Einsatz auch in der öffentlichen Wahrnehmung stärker zu würdigen.“

Der Deutsche Bundestag hat auf seiner 166. Plenarsitzung am 25. April 2024 beschlossen, künftig den 15. Juni als Nationalen Veteranentag zu begehen.

Zum Start in den Sommer

MV-Tag 2025 in Greifswald feiert Jubiläen von Stadt und Land

Greifswald – Die Universitäts- und Hansestadt Greifswald feiert in diesem Jahr 775 Jahre, das Land Mecklenburg-Vorpommern begeht das 35. Jubiläum seiner Wiedergründung. Beide Jubiläen stehen im Fokus des 15. Mecklenburg-Vorpommern-Tages, der vom 20. bis 22. Juni 2025 in der Universitäts- und Hansestadt Greifswald stattfindet. Das größte Landesfest in MV ist damit einer der Höhepunkte des Jubiläumsjahres von Stadt und Land.

Die gesamte Greifswalder Innenstadt wird am Wochenende des MV-Tags zum Schauplatz vielfältiger und attraktiver Programme. Die Greifswalderinnen und Greifswalder und ihre Gäste sind herzlich eingeladen, die bunten Angebote in insgesamt 12 Themen-Bereichen zu erleben. Mehr als 90 Aussteller sind dabei. Es präsentieren sich u.a. die Landesregierung, der Landtag, die Landkreise und kreisfreien Städte, die Hochschulen des Landes, Rettungs- und Sicherungskräfte, zahlreiche Vereine und Verbände, Bundesbehörden, Aussteller und Unternehmen in einem Bereich vom Markt bis zur Festwiese. Erstmals finden zeitgleich mit dem MV-Tag in Greifswald die Landessportspiele des Landesportbundes Mecklenburg-Vorpommern statt.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig: „Ich freue mich auf den Mecklenburg-Vorpommern-Tag in Greifswald. „Tradition – Innovation – Vielfalt – so lautet das Motto unseres MV-Tags. Das passt wunderbar, denn es verbindet die Stadt und das Land. Uns geht einen selbstbewussten Blick auf uns und unser Land in seinem 35. Jahr und um die Würdigung Greifswalds als Stadt voller Traditionen, voller Vielfalt und guter Ideen für die Zukunft.“

Das Jubiläum sei deshalb nicht nur ein Rückblick – es sei vor allem ein Anlass, Danke zu sagen, so die Ministerpräsidentin. „Danke an alle, die unser Land tagtäglich mitgestalten: in Vereinen, Initiativen, Feuerwehren, im Sport, in der Kultur, in der Nachbarschaft. Ehrenamtliches Engagement ist das Rückgrat unseres Zusammenlebens. Wir wollen beim MV-Tag dieses Engagement sichtbar machen – und würdigen.“

Greifswalds Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder betont: „35 Jahre Mecklenburg-Vorpommern – ich freue mich sehr, dass die Universitäts- und Hansestadt Greifswald anlässlich dieses Geburtstages und zugleich im Jahr ihres 775jährigen Stadtjubiläums Gastgeberin des MV-Tages ist. Vom 20. bis 22. Juni 2025 werden wir das Motto „Tradition – Innovation – Vielfalt“ eindrucksvoll mit Leben erfüllen. Vor der historischen Kulisse hanseatischer Giebelhäuser und mächtiger Backsteinkirchen hat sich in den letzten Jahrzehnten ein moderner Wissenschafts- und Technologiestandort entwickelt, der mit zahlreichen kulturellen Einrichtungen und Sportstätten ein äußerst attraktives Lebensumfeld bietet. Diese Vielfalt in unserer Stadt werden zum MV-Tag zahlreiche Einrichtungen, Institute, Verbände und Vereine für unsere Gäste illustrieren und erlebbar machen.“

Das große Landesfest wird auch in Greifswald genutzt, um Projekte zum Klimaschutz in MV direkt zu unterstützen. So werden die Wiedervernässung des Kleinstmoores Wissower Bach auf Rügen und eine Baumpflanzaktion in Greifswald Ende November mit Veranstaltungsmitteln umgesetzt. (Mit der Renaturierung des Moores kann eine geschätzte jährliche Emissionsminderung von ca. 9 t CO 2 Äquivalente pro Jahr, also rund 450 t CO 2 Äquivalente in 50 Jahren, erreicht werden.)

Beim MV-Tag stehen fast alle Angebote auch barrierefrei zur Verfügung. Auf der Landesbühne werden die Moderationen direkt und durchgehend transkribiert.

Das Veranstaltungsgelände ist für alle Gäste komplett zugänglich. Bei der Gestaltung von Drucksachen wurde auf große, klare Schrift geachtet. Die Website zum MV-Tag 2025 www.mvtag2025.de, auf der das gesamte Programm und andere Informationen zum MV-Tag angeboten werden, bietet Texte in Leichter Sprache.

Auf der Landesbühne tritt bei der Warm-Up-Party von Ostseewelle HIT-Radio MV am Abend des 20. Juni u.a. Marquess auf. Am Sonnabend präsentieren NDR 1- Radio MV und das Nordmagazin den beliebten und sehr erfolgreichen Sänger Joris. Mit dabei sind ebenso das Landespolizeiorchester und viele Künstlerinnen und Künstler aus der Region, die eine große Bandbreite von Schlager bis Volksmusik präsentieren.

Einen besonderen Dank richtet die Ministerpräsidentin an die Gastgeberstadt Greifswald und deren Verwaltung für die engagierte Unterstützung bei der Organisation des Landesfestes. Verlässliche Partner seien erneut die Medienpartner des MV-Tages: NDR 1 Radio MV und das Nordmagazin sowie Ostseewelle HIT Radio Mecklenburg-Vorpommern sowie zahlreiche Sponsoren und Partner.

Mehr Informationen zum Mecklenburg-Vorpommern-Tag 2025 gibt es auf: www.mvtag2025.de

Schulen im Land engagieren sich am „Anne Frank Tag“

Oldenburg: Schülerinnen und Schüler setzen ein Zeichen gegen Hass und Intoleranz

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern nehmen in diesem Jahr 17 Schulen am bundesweiten Aktionstag gegen Antisemitismus und Rassismus teil. Der „Anne Frank Tag“ wird seit 2017 vom Anne Frank Zentrum organisiert und findet jährlich rund um den Geburtstag von Anne Frank am 12. Juni statt. Er würdigt das Leben des jüdischen Mädchens und erinnert an die Verbrechen der NS-Zeit.

 „Das Schicksal von Anne Frank wurde durch die Veröffentlichung ihres Tagebuchs weltweit bekannt. Schülerinnen und Schüler lernen durch ihre Lebensgeschichte, wohin Hass, Intoleranz und die Gräueltaten der Nationalsozialisten führen konnten. Gerade in Zeiten von zunehmendem Antisemitismus ist es unerlässlich, dass sich Kinder und Jugendliche mit dieser Geschichte auseinandersetzen. Ich freue mich, dass die Schulen in Mecklenburg-Vorpommern neben dem Unterricht auch Projekte zum ‚Anne Frank Tag‘ umsetzen, wie es die Empfehlung der Kultusministerkonferenz vorsieht“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

 Das diesjährige Motto des „Anne Frank Tages“ lautet „erinnern und engagieren digital“. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich mit der Geschichte von Anne Frank, lernen digitale Erinnerungsprojekte kennen und entwickeln eigene Ideen gegen Antisemitismus und Rassismus, die auch online stattfinden können.

 Allen 730 Schulen in Deutschland, die sich beteiligen, stellt das Anne Frank Zentrum Lernmaterialien zur Biografie von Anne Frank, zur Geschichte des Nationalsozialismus und des Holocaust in Print und digital kostenfrei zur Verfügung. Die diesjährige Plakatausstellung zu Anne Franks Leben im historischen Kontext verfolgt einen inklusiven und digitalen Ansatz. Die Anne Frank Zeitung beschäftigt sich mit dem 80-jährigen Jubiläum der Befreiung vom deutschen Faschismus. Im Interview berichtet die Zeitzeugin Rozette Kats von der Verfolgung ihrer Angehörigen in den nationalsozialistisch besetzten Niederlanden und ihren Erfahrungen als Kind.

 Der „Anne Frank Tag“ 2025 ist ein Projekt des Anne Frank Zentrums in Berlin in Kooperation mit dem Anne Frank Haus Amsterdam, dem Anne Frank Fonds Basel, der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt am Main, der Bundeskoordination Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, der Gedenkstätte Bergen-Belsen und dem Projekt „Meet a Jew“ des Zentralrats der Juden in Deutschland.

 Das Anne Frank Zentrum hat online eine Deutschlandkarte veröffentlicht, auf der die Schulen aufgeführt sind, die sich am „Anne Frank Tag“ beteiligen. Weitere Informationen gibt es  auf der Homepage www.annefranktag.de.

Zweites Neustiftertreffen

Justizministerin Bernhardt: „Bald sind es 200 Stiftungen in M-V.“

Schwerin – Zum zweiten Neustiftertreffen sagte Ministerin Jacqueline Bernhardt: „Stiftungen fördern das Leben von A wie Alltag bis Z wie Zuhause.“

„Ein Land ohne Stiftungen möchte ich mir gar nicht vorstellen. Auch wenn die Stiftungslandschaft im Vergleich zu anderen Bundesländern mit insgesamt 195 Stiftungen überschaubar scheint, so leisten sie doch großartiges für M-V. Stiftungen unterstützen unser gesamtes Leben von A wie Alltag, über B wie Bildung sowie J und K wie Jugend und Kinder bis hin zu U wie Umwelt und Z wie Zuhause. Denn auch die Familienstiftungen leisten ein Stück Gesellschaftsarbeit bei der Förderung der kleinsten Zelle der Gesellschaft. Ich bin mir sicher, dass wir schon sehr bald die Marke 200 knacken werden. Das wäre ein Zuwachs von rund 40 Stiftungen in nur fünf Jahren“, sagt die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt zum zweiten Neustiftertreffen in Schwerin.

„Dieses Treffen der Stiftungsstartenden habe ich im vergangenen Jahr ins Leben gerufen. Denn alle sollen sich für ihre Stiftungsarbeit ein Netzwerk aufbauen können. Neustifterinnen und Neustifter sollen sich gegenseitig helfen und ihre Ansprechpersonen in der Stiftungsaufsicht und auch im Landesnetzwerk von Angesicht zu Angesicht in ungezwungener Atmosphäre kennenlernen“, so Ministerin Bernhardt. Das Justizministerium ist für die Stiftungsaufsicht zuständig.

„Die sieben neuen Stiftungen der insgesamt 195 Stiftungen in M-V sind zum Großteil Familienstiftungen. Dennoch sind mit der F.C.-Hansa-Rostock-Stiftung und der Eckhard-Wilk-Stiftung zwei Neugründungen genehmigt worden, deren Stiftungszweck breitgefächerter ist. Die Eckhard-Wilk-Stiftung fördert die Jugend- und Altenhilfe, die Volks- und Berufsbildung, das Wohlfahrtswesen und Behindertenhilfe. Die Stiftung unseres erfolgreichsten Fußball-Profi-Vereins hat sich die Förderung des Sports, der Erziehung, der Kultur, der Kinder- und Jugendhilfe, des Tierschutzes, die selbstlose Unterstützung wirtschaftlicher hilfsbedürftiger Personen auf die Fahnen geschrieben. Sie alle stützen das gesellschaftliche Leben. Das ehrenamtliche Engagement zur Förderung unserer Gemeinschaft verdient Respekt und Dank“, so Justizministerin Jacqueline Bernhardt.

Gesundheitswirtschaft: Neue Studie

Dr. Wolfgang Blank: „Gesundheitswirtschaft ist eine tragende wirtschaftliche Säule für M-V“

Rostock – „Mit 14,6 Prozent am Bruttoinlandsprodukt ist die Gesundheitswirtschaft für Mecklenburg-Vorpommern längst eine tragende wirtschaftliche Säule. In keinem anderen Bundesland arbeiten anteilig mehr Menschen in der Gesundheitsbranche. Dass M-V in der Gesundheitswirtschaft eine Schlüsselposition in Deutschland und im gesamten Ostseeraum einnimmt, ist das Ergebnis des großen Engagements der Branche und der richtigen politischen Schwerpunktsetzung.“

Das hat Dr. Wolfgang Blank, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, heute bei der Vorstellung einer erstmalig erstellten Studie zum „ökonomischen Fußabdruck der Gesundheitswirtschaft im Ostseeraum“ in Rostock betont. Vom 11. bis 12. Juni 2025 findet in Rostock die 20. Nationale Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft statt. Zur Konferenz werden rund 700 nationale und internationale Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik erwartet.

Dr. Wolfgang Blank: „Jeder fünfte Arbeitsplatz in M-V ist in der Gesundheitswirtschaft. Das zeigt nicht nur die Bedeutung der Branche für unser Land, sondern ist mit Blick auf die demografische Entwicklung auch ein klarer Handlungsauftrag.“ Die Landesregierung habe im Rahmen ihrer Fachkräftestrategie verschiedene Initiativen auf den Weg gebracht, um auch die Gesundheitsbranche dabei zu unterstützen, Arbeits- und Fachkräfte zu sichern. So habe etwa zu Beginn des Jahres die Fachkräfte-Service-Zentrale Mecklenburg-Vorpommern ihre Arbeit aufgenommen. Sie ist der neue zentrale Ansprechpartner für Unternehmen, die Fachkräfte oder auch Auszubildende aus Drittstaaten beschäftigen möchten.

Entscheidend für den weiteren Erfolg der Gesundheitswirtschaft in M-V ist für Minister Blank auch die Unterstützung von Startups und Unternehmensgründungen. Dr. Wolfgang Blank: „Startups sind Innovationsmotoren und bieten gerade in der Gesundheitswirtschaft die Chance, auf neue, gute Arbeitsplätze – diese Chancen wollen wir nutzen. Wir haben in Mecklenburg-Vorpommern bereits ein starkes und flächendeckendes Start-Up-, Gründungs- und Innovationsökosystem. Das stärken wir weiter, zum Beispiel mit den sechs Digitalen Innovationszentren, die Gründerinnen und Gründern die besten Bedingungen bieten, und mit finanziellen Unterstützung bei der Gründung.“ Für die Gründungsförderung stehen bis 2027 insgesamt 19 Millionen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds bereit.

Die Studie im Auftrag der BioConValley GmbH, „Der ökonomische Fußabdruck der Gesundheitswirtschaft im Ostseeraum“, macht erstmals einen volkswirtschaftlichen Vergleich der Gesundheitswirtschaft von Mecklenburg-Vorpommern, des Ostseeraums und Europas möglich und zeigt die wirtschaftliche Bedeutung der Branche im Zeitraum von 2014 bis 2022.

In M-V beträgt der Anteil der Gesundheitswirtschaft am Bruttoinlandsprodukt 14,6% und 19,8% an der gesamten Erwerbstätigkeit. Den Studienergebnissen zufolge ist die Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern damit im Vergleich zur Gesamtwirtschaft auf Ebene der EU (Bruttowertschöpfung 10,8%, Erwerbstätige 13,3%) und der Bundesebene (Bruttowertschöpfung 12,3%, Erwerbstätige 16,4%) von überdurchschnittlicher Bedeutung.

Die Gesundheitswirtschaft ist ein wachsender und strukturprägender Wirtschaftszweig im Ostseeraum. Mecklenburg-Vorpommern nimmt innerhalb dieser Region eine Vorreiterrolle ein. Die internationale Vernetzung, insbesondere mit Polen, Schweden, Norwegen und Dänemark, bietet zukunftsweisende Potenziale für Handel und Kooperation in der Gesundheitswirtschaft.

Eine kompakte Zusammenfassung der im Auftrag der BioConValley GmbH erstellten und vom Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit des Landes Mecklenburg-Vorpommern finanzierten Studie ist hier online verfügbar.

Die BioCon Valley® GmbH ist das Netzwerk der Gesundheitswirtschaft für Mecklenburg-Vorpommern. Die Landesgesellschaft ist zentraler Ansprechpartner und Motor der Branche.

Gesundheitswirtschaft und medizinische Versorgung

Hohe Wertschöpfung – große Herausforderungen

Rostock – Gesundheitsministerin Stefanie Drese hat auf der Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft die hohe volkswirtschaftliche Bedeutung der Branche für Mecklenburg-Vorpommern hervorgehoben. „Gleichzeitig stehen wir beim Blick auf die gesundheitliche Verfassung vor großen Herausforderungen“, sagte Drese zum Auftakt der Konferenz in Rostock.

Drese verdeutlichte, dass die Gesundheitswirtschaft in MV im Jahr 2023 eine Bruttowertschöpfung von insgesamt 7,8 Milliarden Euro erzeugt hat. „Damit ist sie für 14,3 Prozent der Wertschöpfung in der Gesamtwirtschaft verantwortlich und sind über 150.000 Arbeitsplätze in der Gesundheitswirtschaft angesiedelt“, so Drese.

Bezogen auf die Gesamtwirtschaft bedeute dies, dass ca. 20 Prozent aller Arbeitsplätze in der Gesamtwirtschaft auf die Gesundheitswirtschaft entfallen. „Das ist bundesweit der höchste Anteil“, erläuterte Drese. Jedoch unterscheide sich die Struktur der Gesundheitswirtschaft in MV deutlich von der in anderen Bundesländern.

Danach ist die medizinische Versorgung das Rückgrat der Gesundheitswirtschaft in MV. Stationäre und nicht-stationäre Dienstleister der Gesundheitsversorgung (z.B. Krankenhäuser und Praxen) erbrachten in 2023 ca. 63 Prozent der Bruttowertschöpfung der Branche insgesamt und beschäftigten ca. 100.000 Erwerbstätige.

Drese: „Die große Bedeutung der medizinischen Versorgung spiegelt sich auch darin wider, dass von den zehn größten Unternehmen des Landes gleich vier der Gesundheitsversorgung zuzurechnen sind.“

Gleichzeitig stehe das Gesundheitssystem im Land vor enormen Herausforderungen: „Wir sind ein dünn besiedeltes großes Flächenland mit einer überdurchschnittlich alten Bevölkerung und einer überdurchschnittlich großen Krankheitslast“, sagte Drese im Rahmen der Auftakt-Podiumsdiskussion.

So ist etwa in MV der Anteil alkoholkranker Menschen, übergewichtiger Kinder und am Diabetes Typ-2 Erkrankter bundesweit am höchsten. Zudem leiden doppelt so viele Menschen an Nierenerkrankungen wie im bundesweiten Schnitt. Auch beim Bluthochdruck und der Herzinsuffizienz liegt MV über dem Bundesmedian.

„Wir müssen deshalb vor allem im Bereich der Gesundheitsprävention besser werden“, so Drese. Ein Meilenstein sei die derzeitige Erarbeitung einer Landesstrategie für Gesundheitsförderung und Prävention. „Die Strategie fokussiert mit der Bewegungsförderung, der Psychischen Gesundheit, der Suchtprävention und der Entwicklung von Gesundheitskompetenzen vier prioritäre Handlungsfelder.

Drese: „Prävention ist kein Extra. Sie ist die Basis für eine zukunftsfeste, sozial gerechte Gesundheitsversorgung – und sie gelingt dann am besten, wenn alle an einem Strang ziehen.“