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Kategorie: Ostseeregion

Beseitigung der Altlasten in der Ostsee

Rostock – Außenministerin Annalena Baerbock hat heute den Ocean Tehnology Campus (OTC) in Rostock besucht. Aus diesem Anlass weist Mecklenburg-Vorpommerns Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus auf die Bedeutung der Munitionsbergung in der Ostsee hin.

„Ich bin dankbar, dass Deutschland das brennende Thema der Munitionsaltlasten in der Ostsee unter seinem Vorsitz nach der Helsinki-Kommission nun auch im Ostseerat der Außenminister auf die Tagesordnung gesetzt hat. Auf dem Grund der deutschen Meeresgewässer befinden sich nach Schätzungen des Expertenkreises „Munition im Meer“ der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Nord- und Ostsee (BLANO) insgesamt ca. 1,6 Millionen Tonnen Munition. Allein in der deutschen Ostsee wird von einer Menge von 300.000 Tonnen konventioneller Munition ausgegangen“, so Minister Backhaus.

„Im Rahmen der Projekte DAIMON (Decision Aid for Marine Munition) und UDEMM (Umweltmonitoring für die Delaboration von Munition im Meer) wurden TNT-Abbauprodukte sowie eine erhöhte Anzahl an Leberknoten und Lebertumoren in Fischen in einem Versenkungsgebiet in der Kieler Außenförde nachgewiesen. Ein Muschelmonitoring der Uni Kiel hat dort gezeigt, dass sich sprengstofftypische Verbindungen in Miesmuscheln anreichern. Hier müssen alle Alarmglocken schrillen, insbesondere hinsichtlich der möglichen Anreicherung von Schadstoffen in der Nahrungskette bis zum Menschen“, fährt der Minister fort.

„Daher wurde unter der Federführung MVs auf der 93 Umweltministerkonferenz (UMK) im Herbst 2019 ein Antrag der Küstenländer eingebracht und damit grundlegende und richtungsweisende Beschlüsse gefasst: Neben einem „Screening“ auf kampfmitteltypische Schadstoffe war die Überarbeitung der ursprünglichen Gesamtbewertung der „Munitionsbelastung der deutschen Meeresgewässer“ ein zentraler Punkt bei den Beschlüssen der 93. UMK.

Untersuchungen zeigen, dass von der Munition in Nord- und Ostsee vielfältige Gefahren für Mensch und Umwelt ausgehen und Handlungsbedarf besteht. Forschung und Technologieentwicklung sollen daher verstärkt sowie Pilotvorhaben zur Bergung und Entsorgung von Munition aus der Ostsee durchgeführt werden. Ich bin mir sicher, dass das OTC in Rostock, aber auch weitere innovative Institutionen und Firmen hier am Standort, maßgeblich dazu beitragen werden. Ich wünsche mir, dass in Rostock Kompetenzzentrum zur Beseitigung der Altlasten in der Ostsee wird.

Vor unserer Küste M-V liegen zwar nicht die großen Versenkungsgebiete, aber auch hier muss fast überall mit Einzelfunden gerechnet werden und auch in unseren Küstengewässern sind bereits sprengstofftypische Verbindungen nachweisbar. Vor der Küste von M-V liegen ca. 15.000 km² ehemalige bzw. auch noch aktive Schießgebiete. Davon ca. 8.800 km² innerhalb der 12 Seemeilenzone. Insbesondere bei Sandentnahmen für unsere Küstenschutzmaßnahmen stellt die Munition immer wieder ein Problem dar und verursacht erhebliche Aufwendungen und Kosten. Leider tauchen auch immer mal Munition oder Munitionsreste an Stränden auf.

Besonders gefährlich ist hier auch immer der mit Bernstein verwechselte weiße Phosphor. Es ist für uns als Tourismus- und Ernährungsland von zentraler Bedeutung, dass unsere Meere von diesen Gefahrenquellen befreit werden. Ich werde immer wieder gefragt, ob in der Ostsee noch gebadet und der Fisch bedenkenlos gegessen werden kann. Noch kann ich sagen: Ja! Ich möchte aber auch, dass das so bleibt.

Allerdings läuft uns die Zeit weg, der Zustand der Munition wird immer schlechter. Wir müssen nun endlich dazu kommen, dass die Munition aus den Meeren herauskommt. Aber die Beseitigung dieser enormen Mengen aus unseren Meeren wird vermutlich mehrere Jahrzehnte dauen und nach vorsichtigen Schätzungen auch mehrere Milliarden Euro kosten. Für mich stellen die Munitionsaltlasten ein gesamtstaatliches Problem dar. Die Küstenländer dürfen hiermit nicht allein gelassen werden“, so Backhaus abschließend.

Ostseeland Mecklenburg-Vorpommern

Schwesig: Ostseeraum für Mecklenburg-Vorpommern von zentraler Bedeutung

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig unterstrich im Landtag die wichtige Rolle des Ostseeraums für Mecklenburg-Vorpommern.

„Unser Land pflegt seit vielen Jahrzehnten vertrauensvolle regionale Partnerschaften im Ostseeraum, etwa nach Skandinavien, ins Baltikum oder nach Polen. Gewachsen aus der Geschichte unseres Landes als Mitglied der Hanse und aufgrund unserer geographischen Lage. Die Zusammenarbeit im Ostseeraum ist als Staatsziel in unserer Verfassung verankert“, sagte Schwesig.

Vor allem in der Hafenwirtschaft und Logistik sowie in der Tourismus- und Gesundheitswirtschaft zeigten sich aktive Partnerschaften und eine enge Zusammenarbeit. Aber auch vielfältige Kooperationen in Kultur und Wissenschaft spielten seit langer Zeit eine große Rolle.

„Als Ministerpräsidentin ist mir der regelmäßige direkte Austausch mit unseren Partnern sehr wichtig: In der vergangenen Woche war ich in Berlin mit den Botschaftern aller nordischen Länder zusammen, um darüber zu sprechen, wie wir beim Thema Energieversorgung und Netzausbau in Nordeuropa künftig noch mehr zusammenarbeiten können“, sagte die Regierungschefin.

Durch den Angriffskrieg Putins auf die Ukraine habe sich die Architektur Europas nachhaltig verändert. Mecklenburg-Vorpommern werde die Ostseekooperation verstärken. „Am vergangenen Freitag haben wir deshalb den Kooperationsrat demokratischer Ostseeraum gegründet. Das Gremium soll uns dabei helfen, neue Ideen für eine zukunftsfähige und nachhaltige Ostseestrategie zu entwickeln“, sagte die Ministerpräsidentin.

Weiterer Baustein für die Zusammenarbeit im demokratischen Ostseeraum sei der am 22. September erstmals stattfindende Baltic Sea Business Day in Rostock. Schwesig: „Der Ostseeraum im Zentrum Europas birgt enorme Chancen und Potenziale für Mecklenburg-Vorpommern.“

Wiederansiedlung des Störs in der Ostsee

Insel Rügen – Im Rahmen der diesjährigen Stör-Besatzmaßnahmen des Instituts für Fischerei der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern (LFA MV) werden heute weitere Fische bei Sassnitz in die Ostsee besetzt.

Fischereiminister Backhaus lobt die großangelegte Wiederansiedlung des Störs: „Der Stör galt als ausgestorben in der Ostsee, doch wir bringen ihn zurück. Insgesamt wurden in den vergangenen 15 Jahren bereits mehr als 3 Mio. in Born erbrütete Baltische Störe im Odereinzugsgebiet und in den Küstengewässern MVs besetzt. So fand in diesem Jahr allein schon ein gemeinsamer Besatz von etwa 400 subadulten Stören mit HELCOM-Partnern in Lebus (Brandenburg) an der Oder statt.

Im Mai wurde mit der Fischereiaufsichtstation Freest und mit engagierten, ansässigen Fischern ein erfolgreicher Küstenbesatz von etwa 300 Baltischen Stören vor Usedom realisiert. Weitere knapp 350 Störe wurden von der Mole in Sassnitz aus in die Ostsee besetzt. Und das Projekt zahlt sich aus. Durch das Monitoring wissen wir von Sichtungen in Zuflüssen der Ostsee – ein großer Gewinn für die Artenvielfalt des Ostseeraums. Der Stör wird einmal wieder zur Ostsee gehören, wie er es schon für Millionen von Jahren tat.“

Für das Monitoring der Störbestände werden Meldungen von Störfängen finanziell belohnt. Minister Backhaus ruft deshalb dazu auf, sich an dem Projekt zu beteiligen und die Forschung zu unterstützen:

„Die Tiere des Küstenbesatzes tragen eine Markierung linksseitig ihrer Rückenflosse. Rückmeldungen von gefangenen markierten Stören helfen, das Wanderungsverhalten nach Besatz besser zu verstehen und werden vom Projekt honoriert. Solche Informationen sind essentiell für die zukünftige Harmonisierung des Besatzmanagements mit der Küstenfischerei. Meine Bitte gilt deshalb allen Anglern und Fischern: Wenn Sie einen Stör fangen, ob markiert oder unmarkiert, melden Sie das bitte dem Projekt.“

Auch unmarkierte Tiere können beim Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei gemeldet werden. Hier wird ebenfalls eine Meldeprämie in Höhe von 10 Euro ausgezahlt. Als Nachweis und zur Artunterscheidung wird in diesem Fall dringend um ein Foto gebeten.

Blaue Flaggen wehen an 34 Stränden

Meyer: Gütesiegel steht für Verbindung von Qualität, Tourismus und Natur – drei Viertel aller „Blauen Flaggen“ hängen in Mecklenburg-Vorpommern

Barth – Am Freitag hat Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhard Meyer 34 Badestellen und fünf Sportboothäfen aus Mecklenburg-Vorpommern mit dem Gütesiegel „Blaue Flagge“ in Barth (Landkreis Vorpommern-Rügen) ausgezeichnet.

„Die ´Blaue Flagge´ ist ein Gütesiegel, welches für die Verbindung von Qualität, Tourismus und Natur steht. Sauberes Wasser und sichere Strände sind Grundvoraussetzungen für den Bade- und Wassertourismus in unserem Land. Die hohe Zahl an Flaggen bei uns im Land sind darüber hinaus gute Botschaften für Gäste, die sich im Land erholen wollen. Allein in Mecklenburg-Vorpommern hängen drei Viertel aller ´Blauen Flaggen´ bundesweit. Das ist ein Spitzenwert“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer in Barth.

Mit der „Blauen Flagge“ können Kommunen mit Stränden ausgezeichnet werden. Zu wichtigen Kriterien, um die Flaggen zu erhalten, gehören beispielsweise eine ausgezeichnete Badewasserqualität auf der Grundlage der europäischen Badegewässerrichtlinie sowie hohe Standards im Umweltmanagement zur Erhaltung der Natur und Umwelt in der Umgebung und im Strandbereich.

„Gäste im Land schätzen neben der beeindruckenden Natur und dem gesunden Klima vor allem auch die vielfältigen Bademöglichkeiten. Das sind gute Gründe für einen Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern. Damit dies so bleibt, müssen wir eine Menge dafür tun“, so Meyer weiter.

An fünf Sportboothäfen können „Blaue Flaggen“ wehen. Hierzu zählen der Wasserwanderrastplatz Prerow, Stadthafen Barth, Bootshafen Kühlungsborn, Yacht- und Fischereihafen Karlshagen sowie M.C. Zierker See e.V. Neustrelitz. Wichtige Kriterien, um die Flaggen zu erhalten, sind bei den Sportboothäfen neben der Reinigung des Hafens und der Abfallentsorgung auch Sicherheitsaspekte. „Auch in den Sportboothäfen ist es wichtig, die natürliche Umgebung dauerhaft zu erhalten und Umweltschäden vorzubeugen“, machte Tourismusminister Meyer deutlich.

Für die „Blaue Flagge“ werden 45 Badestellen in Deutschland ausgezeichnet, davon sind 34 Badestellen in Mecklenburg-Vorpommern (28 Küstengewässer und 6 Binnengewässer). Weiterhin werden bundesweit insgesamt 91 Sportboothäfen ausgezeichnet. Die „Blaue Flagge“ ist eine Umweltauszeichnung der Kopenhagener „Stiftung für Umwelterziehung“ (Foundation for Enviromental Education – F.E.E.); in Deutschland wird die internationale Auszeichnung durch die Deutsche Gesellschaft für Umwelterziehung e.V. (DGU) verliehen.

M-V Kooperationsrates Ostseeraum

Schwesig: Wir wollen die Verbindungen in den Ostseeraum hinein vertiefen

Schwerin – Das Kabinett hat auf seiner Sitzung am 31. Mai 2022 die Einrichtung eines „MV Kooperationsrates demokratischer Ostseeraum“ beschlossen. Er berät die Landesregierung bei der Erarbeitung einer Ostseestrategie. Ziel ist es, ein Konzept innerhalb eines Jahres vorzulegen. Dem Kooperationsrat gehören Experten aus Mecklenburg-Vorpommern aber auch darüber hinaus an.

Unter den 29 Mitgliedern sind Wissenschaftlerinnen, die an den Hochschulen zu dem Thema forschen sowie Kulturschaffende und eine Jugendvertreterin, ebenso Kammervertretungen und Digitalisierungsexperten. Geleitet wird er von der Ministerin für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten Bettina Martin. Die Ministerpräsidentin ernennt die Mitglieder, sie arbeiten ehrenamtlich.

„Wir wollen die bereits guten Beziehungen zu Polen, den skandinavischen Ländern und dem Baltikum weiter ausbauen“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig im Anschluss an die Kabinettssitzung. „Es gibt viele Felder, auf denen wir noch enger zusammenarbeiten können. Das gilt vor allem in der Wirtschaft, zum Beispiel im Bereich der erneuerbaren Energien oder auf dem Feld der Digitalisierung. Aber auch in Wissenschaft und Kultur wollen wir den Austausch verstärken. Der Angriffskrieg Putins stellt eine Zeitenwende dar. Die beste Antwort darauf ist eine noch engere Zusammenarbeit der demokratischen Staaten im Ostseeraum“, so Schwesig.

 „Der Ostseeraum im Zentrum Europas birgt enorme Chancen und Potentiale für die Entwicklung der ganzen Region. Die wollen wir gemeinsam nutzen“, erklärte in Vertretung für Europaministerin Bettina Martin die Europastaatssekretärin Susanne Bowen. „Deshalb haben wir den MV Kooperationsrat demokratischer Ostseeraum eingesetzt, um die notwendige Neuausrichtung zu diskutieren und daraus innerhalb eines Jahres eine nachhaltige ‚Strategie Ostseeraum‘ zu entwickeln.“

Gerade im Wissenschaftsbereich gebe es bereits gut funktionierende Kooperationen. „Die Hochschulen des Landes arbeiten in Forschung und Lehre eng mit Partnern im Ostseeraum zusammen. Im ScanBalt-Verbund sind gesundheitswissenschaftliche Kompetenzen gebündelt. In der marinen Aquakulturforschung kooperieren beide Universitäten des Landes mit allen Ostseeanrainern. Die Universität Greifswald setzt zudem auch stark geisteswissenschaftliche Akzente, beispielsweise mit dem Interdisziplinären Forschungszentrum Ostseeraum.

Als herausragendes Vorhaben ist das internationale Graduiertenkolleg „Baltic Peripeties“ in Kooperation mit den Universitäten Tartu und Trondheim zu nennen, das die narrativen Konstruktionen des Ostseeraums als Kulturraum untersucht. Und in Rostock pflegt das Graduiertenkolleg „Baltic Transcoast“ enge Kooperationen mit Einrichtungen der Universität Helsinki und der Leibniz-WissenschaftsCampus Phosphorforschung mit der Universität Kopenhagen.“

Backhaus eröffnet Fishing Masters

Rostock – Am Sonnabend eröffnet Minister Dr. Till Backhaus auf dem IGA-Gelände in Rostock die Fishing Masters Show. Die Messe mit Volksfestcharakter zählt zu den größten Angel-Events Deutschlands.

„Mecklenburg-Vorpommern ist das Anglerland Nummer 1 in Deutschland. Von den rund 1,7 Millionen Einwohnern sind 46.000 im Landesanglerverband (LAV) organisiert, davon fast 3000 Kinder unter 14 Jahren. Weitere 50.000 Angler besitzen einen Fischereischein. Es gibt ca. 400 Vereine, davon 27 Regionalverbände und 114 kreisfreie Vereine. Unser Landesanglerverband ist damit der größte, gesetzlich anerkannte Naturschutz­verband Mecklenburg-Vorpommerns. Nicht zuletzt bin auch ich seit meiner Kindheit leidenschaftlicher Angler, wenn auch berufsbedingt nicht mehr so viel Zeit für dieses wunderbare Hobby bleibt. Deswegen nehme ich diesen Termin heute mit besonderer Freude wahr“, sagt Backhaus.

MV ist ein absolutes Eldorado für Angler mit besten Bedingungen: Der Nordosten hat eine 1.700 Kilometer lange Küste, davon sind mehr als 350 Kilometer der offenen See zugewandt. Es gibt rund 40.000 Kilometer Fließgewässer und mehr als 2.000 Seen. Davon sind ca. 29.000 Hektar beangelbare Gewässer. Das zieht auch viele Touristenangler an. Es gibt ca. 387.000 Angler in MV, davon stammt weniger als die Hälfte – 153.000 – aus MV. Die Mehrzahl der Angler sind also Touristen.

„Das Ziel der Fishing Masters Show ist es, möglichst viele Menschen für ein aktives Leben in und mit der Natur zu begeistern und das Hobby Angeln in der Mitte der Gesellschaft zu etablieren. Es ist ein Ort der Begegnung mit Rahmenprogramm für Kinder, einer international geprägten Food-Truck-Meile und Vorführungen auf der Showbühne. Besonders der weidgerechte Umgang mit Fischen und die Würdigung als hochwertiges Nahrungsmittel gehören zu den Grundsätzen der Show“, so der Minister.

Ein Großteil der Erlöse kommt traditionell der Royal Fishing Kinderhilfe zugute, welche die Finanzierung von Angelgeräten und -Ausflügen sowie den Erwerb des Fischereischeins für sozial benachteiligte Kinder unterstützt. Der LAV führt neben dem regulären Programm am 21. und 22.Mai 2022 seinen Jugendtag durch.

Angeln hat nicht nur eine soziale und ökologische, sondern auch eine ökonomische Komponente. Deutschlandweit gibt es rund 3 bis 4 Millionen Angler und Anglerinnen, Tendenz steigend. Sie kreieren jährlich einen Gesamtumsatz von rund 5,2 Milliarden Euro. Davon profitieren rund 52.000 Arbeitsplätze.

Deutschlandweit generieren Meeresangler jährlich einen Gesamtproduktionswert von 472 Millionen Euro, das betrifft etwa 4500 Arbeitsplätze. In MV werden pro Jahr durch das Küstenangeln 210 Millionen Euro generiert und zirka 2000 Arbeitsplätze unterhalten.

Sowohl der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. als auch der LAV beteiligen sich an der Messe mit eigenen Veranstaltungen. Aus Mitteln der Fischereiabgabe des Landes wurden dem Tourismusverband dafür 10.000 Euro und dem LAV 59.500 Euro zur Verfügung gestellt.

Die aktuellen Küstenangelkarten in MV sind abnehmend. Das ist den Tagesfangbegrenzungen bei Dorsch und Lachs sowie dem rückläufigen Bestand der Boddenfische geschuldet.

Für das Jahr 2022 wurde per EU-Verordnung festgelegt, dass Freizeitfischer in der westlichen Ostsee in den Untergebieten 22, 23, 24 innerhalb von sechs Seemeilen von den Basislinien nur einen Dorsch pro Tag behalten dürfen.

In den Untergebieten 24 außerhalb von sechs Seemeilen von den Basislinien und in den Untergebieten 25 und 26 ist die Freizeitfischerei auf Dorsch verboten. Zuviel oder unzulässig gefangene Dorsche sind zurückzusetzen.

Zusätzlich wurde festgelegt, dass die Freizeitfischerei auf Lachs in der gesamten Ostsee verboten ist.

 

Fischbesatzmaßnahmen

Aal

Im Zeitraum 2009 bis 2021 wurden insgesamt rund 10,9 Millionen vorgestreckte Aale in die Gewässer des Landes MV ausgebracht. Mit der Anpassung des Besatzprogramms wurden seit 2018 – 2021 zudem 7,5 Millionen Glasaale ausgebracht.

Der LAV hat im Jahr 2021 für Aalbesatz rund 73.000 Euro ausgegeben. Dieser Besatz wurde mit 58.400 Euro aus dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF) sowie Landesmitteln gefördert.

Ostseeschnäpel

Seit dem Jahr 2000 wurden bisher ca. 7.500.000 Stück vorgestreckte Ostseeschnäpel ausgesetzt, das sind ca. 360.000 Stück pro Jahr. Der Besatz erfolgte in diversen Fließgewässern: im Salzhaff, in der Peene, in der Darßer Boddenkette und im Kleinen Haff.

Meerforelle

Seit dem Jahr 2000 wurden bisher ca. 11.200.000 Stück Meerforellen (Brut) ausgesetzt, das sind ca. 530.000 Stück pro Jahr. Der Besatz erfolgte in diversen Fließgewässern, im Salzhaff, in der Peene, in der Darßer Boddenkette und im Kleinen Haff.

Badesaison 2022 startet am 20. Mai

Drese: Mecklenburg-Vorpommern kann mit hoher Badewasserqualität weiter punkten

Schwerin – „95 Prozent der Badegewässer in Mecklenburg-Vorpommern wurden als sehr gut und gut eingestuft. Das ist eine tolle Nachricht für alle Bürgerinnen und Bürger und ein wichtiges Signal für den Tourismussektor. Unser Land kann mit seiner Badewasserqualität weiterhin punkten“, informierte Gesundheitsministerin Stefanie Drese anlässlich des Starts der Badesaison 2022 am (morgigen) 20. Mai.

Insgesamt werden in Mecklenburg-Vorpommern 498 Badegewässer überwacht, davon 335 an Seen, 156 an der Ostsee und sieben an Flüssen. 474 der Badegewässer in Mecklenburg-Vorpommern sind als gut und sehr gut eingestuft. Das sind 95 Prozent aller untersuchten Stellen. Von den 498 nach Badegewässerlandesverordnung überwachten Badegewässern sind insgesamt 90 Prozent von ausgezeichneter Qualität; fünf Prozent erhielten eine gute Einstufung.

Von den untersuchten Badewasserstellen wurden fünfzehn mit ausreichend eingestuft. Neun Badegewässer waren mangelhaft. Für die EU gemeldeten Badegewässer Barther Bodden Glöwitzer Bucht, Stettiner Haff Bellin, Kleine Müritz Rechlin und den Rühner See in Bützow besteht für diese Badesaison ein Badeverbot.

„Das Baden in MV muss eine saubere Sache bleiben, damit wir zufriedene Gäste und Gastgeber haben. Dafür werden in unseren Laboren etwa 2.500 Proben pro Saison analysiert“, sagte Dr. Heiko Will, Erster Direktor des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGuS). Die Ergebnisse zeigen, dass die Wasserqualität in etwa auf dem gleichen Niveau der Vorjahre geblieben ist.

Will: „Für unsere Beschäftigten in den Laboren läuft die neue Saison bereits auf Hochtouren. Die ersten Badewasser-Analysen sind erfolgt und die ersten Werte 2022 werden aktuell für jedes Badegewässer in die Karte eingetragen.“ Die Resultate können alle Interessierten aber auch vor Ort direkt an der Badestelle einsehen – dort gibt es Aushänge.

Die zahlreichen Badestellen in Mecklenburg-Vorpommern werden auf der Website badewasser-mv.de detailliert vorgestellt. Ab sofort ist die Anwendung in einem neuen Design und mit übersichtlichen Funktionen abrufbar. „Ich freue mich sehr, dass wir zum Start der Badesaison die Benutzerfreundlichkeit der Badewasserkarte verbessern konnten. Mit einer Standort-Suchfunktion kann nun jede Nutzerin und jeder Nutzer den kürzesten Weg zur passenden Badestelle finden“, informierte die Ministerin.

Gleichzeitig wurde auch die App-Anwendung „Badewasser-MV“ überarbeitet und steht im Apple Store oder im Google Play Store zum Download bereit.

Weitere Informationen sind auf der Internetseite des Sozialministeriums einsehbar. Die Informationen werden stetig aktualisiert. Zu jeder untersuchten Badestelle ist ein Kurzprofil hinterlegt, das die wichtigsten Informationen zusammenfasst – unter anderem auch aktuelle Warn-Hinweise und Infos zu behindertengerechten Badegewässern. Weitere Merkblätter, regionale Karten und Links rund ums Baden sind ebenfalls eingestellt.

Die Badewasserproben werden üblicherweise in der Zeit vom 01. Mai bis zum 10. September jeden Jahres alle vier Wochen durch die zuständigen Gesundheitsämter bei einer Mindestwassertiefe von einem Meter 30 Zentimeter unter der Wasseroberfläche entnommen.

Das Wasser wird auf mikrobiologische Parameter wie Escherichia coli und Intestinale Enterokokken untersucht, das sind Bakterien, die fäkale Verunreinigungen anzeigen. Wird bei einer Probe der Höchstwert nach Badegewässerlandesverordnung überschritten, wird umgehend eine Nachprobe entnommen und geprüft, ob ein Badeverbot ausgesprochen werden muss. Die Prüfung beinhaltet auch Sichttiefe und pH-Wert des Wassers.

Bei Wassertemperaturen ab etwa 20 Grad werden zusätzlich an sieben ausgewählten Badestellen an der Ostsee Untersuchungen auf Vibrionen durchgeführt. Vibrionen sind natürlicher Bestandteil salzhaltiger Gewässer, wie z.B. der Ostsee. Vibrionen können beim Baden in Hautverletzungen eindringen und bei Badenden mit Vorerkrankungen schwere Wundinfektionen hervorrufen.

Maßnahmenpaket für Ostseefischerei

Zweiter Runder Tisch im BMEL zur kritischen Lage der Ostseefischerei

Schwerin – Die Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Silvia Bender, hat heute zum zweiten Mal, die Amtskolleg*innen der drei Küstenländer sowie Vertreterinnen und Vertreter der betroffenen Fischereiverbände eingeladen, um über die Zukunft der Ostseefischerei zu sprechen.

Beim Zweiten Runden Tisch beschlossen Bund und Länder gemeinsam kurzfristige Maßnahmen zur Unterstützung der deutschen Ostseefischerei sowie die Einrichtung einer Leitbildkommission. Im Rahmen der Kommission sollen tragfähige Zukunftsperspektiven entwickelt werden.

Die Lage für die deutsche Ostseefischerei ist infolge der schlechten Bestandssituation der „Brotfische“ Hering und Dorsch weiterhin sehr kritisch und hat sich durch die Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine noch weiter verschärft.

Dazu Staatssekretärin Silvia Bender: „Mit unserem Maßnahmenpaket leisten wir einen ersten wichtigen Schritt zur Unterstützung der Fischerinnen und Fischer. Schnelles Handeln ist angesichts der Lage erforderlich – das haben wir heute getan. Ich danke allen Beteiligten für diesen pragmatischen Runden Tisch mit sehr konkreten Ergebnissen. Gerne hätten wir im Rahmen des Ergänzungshaushalts mehr bereitgestellt – für Hilfsmaßnahmen infolge des Ukraine-Krieges. Hier setzen wir uns weiterhin beim Bundesfinanzministerium für entsprechende Mittel ein. In Anbetracht der ernsten Lage der Ostseefischerei werden weitere Maßnahmen folgen müssen.“

Elisabeth Aßmann, Staatssekretärin im Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern: „Ich begrüße das Maßnahmenpaket sehr. Außerdem muss jetzt schnell mit der Kommission geklärt werden, dass bei betriebsbezogener Ausrichtung sowohl der EMFF als auch der EMFAF für die zeitweilige Stilllegung eingesetzt werden können. Mecklenburg-Vorpommern hat bereits zugesichert, dass hierfür ein Vorgriff auf Mittel aus dem EMFAF erfolgen kann, damit die Maßnahme zur Schonung des Herings in der westlichen Ostsee wie geplant im Zeitraum August bis Oktober durchführbar ist und die Betriebe hieraus zusätzliche Mittel in Form von Stillliegeprämien noch in 2022 und so früh wie möglich erhalten können.“

Prof. Dr. Ludwig Theuvsen, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: „Die Situation der Fischerei in der Ostsee und der Fischerei insgesamt ist aktuell herausfordernder denn je. Das auf dem Runden Tisch zur Zukunft der Ostseefischerei beschlossene Paket mit kurzfristigen Maßnahmen ist ein wichtiger Beitrag zur Unterstützung der Betriebe. Niedersachsen, das ebenfalls an der Ostseefischerei teilnimmt, unterstützt die Maßnahmen und setzt sich für die Entwicklung einer Zukunftsperspektive ein.“

Das heute beschlossene Maßnahmenpaket umfasst insbesondere

  • eine Aufstockung der finanziellen Hilfen bei vorübergehenden Stilllegungen,
  • Erweiterung der Förderberechtigten durch eine Neudefinition des Fischereihauptbetriebes,
  • die Neuauflage eines bereits in 2021 durchgeführten Abwrackprogramms auf nunmehr insgesamt 1000 BRZ (Bruttoraumzahl) sowie
  • spezifische Regelungen für die Zuteilung der durch Abwrackungen frei gewordenen Fangquoten.

Ergänzend soll kurzfristig eine „Bereinigungsmaßnahme“ aufgelegt werden. Damit können Fischereibetriebe Fangschiffe, an die noch Quotenansprüche gekoppelt sind, aus der Flotte nehmen und diese Quote auf ein anderes Fahrzeug ihres Betriebes übertragen. „Dies kann zu wichtigen Kosteneinsparungen in den Betrieben führen“, so die Staatssekretärin weiter.

 Die Leitbildkommission zur deutschen Ostseefischerei soll kurzfristig – noch vor der Sommerpause – eingerichtet werden. Ziel ist es, bis Mitte 2023 unter Einbindung der Fischerei sowie Vertreterinnen und Vertretern aus Zivilgesellschaft und weiterer lokaler Gruppen eine gemeinsame Sicht zur Zukunft der krisengeschüttelten deutschen Fischerei in der Ostsee zu entwickeln. Daraus sollen sich Ansätze für eine weitergehende strukturelle Reform und Ausrichtung der deutschen Ostseefischerei ergeben.