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Kategorie: Ostseeregion

Zusammenarbeit bei Wirtschaft und Klimaschutz

Rostock – Die Hanse Sail ist das größte Volksfest des Landes. Zugleich ist sie auch ein wichtiges Wirtschaftsforum. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat heute auf dem Hanse Sail Business Forum zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit und zu gemeinsamen Anstrengungen für Meeres- und Klimaschutz im Ostseeraum aufgerufen.

„Der Ostseeraum ist ein lebenswerter und wirtschaftlich prosperierender Lebensraum. Wir sind eng mit unseren Nachbarn an der Ostsee verbunden und investieren zum Beispiel gemeinsam in Forschung und Technik. Unsere Häfen bieten einen verkehrsgünstigen Anschluss an das Zentrum des europäischen Kontinents. Viele unserer wichtigsten Außenhandelspartner sind Ostseeanrainer. Das gilt vor allem für die Republik Polen und Dänemark, die auf Platz 2 und 3 der Liste der wichtigsten Handelspartner stehen. Diese Länder haben wesentlichen Anteil daran, dass wir im letzten Jahr einen neuen Rekord im Außenhandel aufgestellt haben“, erklärte die Ministerpräsidentin auf dem Hanse Sail Business Forum.

Ziel der Landesregierung sei es, die wirtschaftliche Zusammenarbeit in den nächsten Jahren weiter auszubauen. „Wir wollen im Jahr 2022 im Rahmen der Hanse Sail unter dem Motto „Ostsee verbindet“ den „Unternehmertag Ostsee – den Baltic Business Day“ als neue Wirtschaftsveranstaltung der Landesregierung durchführen. Und es freut mich, dass das Hanse Sail Business Forum schon in diesem Jahr mit dem Gastland Dänemark ein Zeichen setzt und zeigt: Die Ostsee verbindet“, sagte Schwesig. Der Außenhandel mit Dänemark habe im letzten Jahr einen neuen Höchstwert erreicht.

Ein weiteres Zukunftsfeld für eine noch engere Zusammenarbeit seien Klima- und Meeresschutz: „Wenn wir weiter Wirtschaftswachstum wollen, müssen wir nachhaltiger wirtschaften. Nachhaltigkeit ist eine Überlebensfrage für uns alle. Wir sind die erste Generation, die die Folgen des menschengemachten Klimawandels schon jetzt zu spüren bekommt“, sagte die Ministerpräsidentin. „Wir wollen wirtschaftliches Wachstum. Aber es darf nicht zulasten der Umwelt und der kommenden Generationen gehen.“

Marine Science Center Warnemünde

Rostock – Mit dem Marine Science Center (MSC) befindet sich in Rostock-Warnemünde eine weltweit einzigartige Robben-Forschungsstation. Wissenschaftsministerin Bettina Martin hat, begleitet vom Rektor der Universität Rostock, Professor Dr. Wolfgang Schareck, das MSC am Yachthafen in Hohe Düne besucht und sich dort von dem Geschäftsführer und Arbeitsgruppenleiter des MSC, Prof. Dr. Guido Dehnhardt, die Arbeit der Forscherinnen und Forscher präsentieren lassen.

„Das MSC ist eine einzigartige Forschungseinrichtung – hier wird unter dem Dach der Universität Rostock eine beeindruckende Arbeit mit den Tieren geleistet“, sagte Ministerin Martin im Verlauf des Besuchs. „Das, was für die Robben vor allem Spiel ist, bringt den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wichtige Erkenntnisse über das Leben der Meeressäuger.“

Das Marine Science Center existiert seit 2009. In zwei Arbeitsgruppen untersuchen zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Verhalten, die Sinneswahrnehmungen und die Orientierungsleistungen der Robben. Auf viele Fragen hat die Wissenschaft international bislang keine eindeutigen Antworten gefunden. Wie orientieren sich Meeressäuger bei absoluter Dunkelheit unter Wasser? Können Robben im Meer optischen Fluss registrieren und sich danach orientieren? Wie finden sie Futter- oder Ruheplätze? Auch die neuronale Leistungsfähigkeit von Robben gibt noch viele Rätsel auf, denen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am MSC auf der Spur sind.

Die Tiere kommen dabei nicht zu Schaden. Vielmehr erledigen sie alle Tests und Aufgaben mit ihrem natürlichen Spieltrieb und einer großen Portion Neugierde.

Die Ergebnisse der Forschungsarbeit am MSC sind nicht nur für Biologen von Interesse. Auch andere Wissenschaftsbereiche profitieren von der Arbeit am MSC. So ist es in interdisziplinärer Kooperation zum Beispiel mit den Ingenieurswissenschaften verbunden. Für Strömungstechniker ergeben sich aus dem Verhalten der Seehunde, -löwen und -bären wichtige Erkenntnisse. Ebenso wird mit Forschungseinrichtungen auf der ganzen Welt zusammengearbeitet.

Neben der Forschungsarbeit bringen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aber auch der Öffentlichkeit das Leben der Robben näher. Vom Deck des Institutsschiffs, können die Tiere in ihrem Verhalten beobachtet werden und es gibt kurze Vorträge über das Leben und das Arbeiten mit den Robben. Nach vorheriger Anmeldung kann man auch mit den Robben gemeinsam im Wasser schwimmen. Wer noch ein wenig tiefer in die Materie eintauchen möchte, kann sich für einen Schnupperpraktikumstag anmelden.

Neue Fährlinie Stockholm – Rostock

Rostock – Infrastrukturminister Christian Pegel begrüßt die Entscheidung der schwedischen Fährreederei Rederi AB Gotland für Rostock als Zielhafen für eine neue Fährlinie zwischen der schwedischen Hauptstadt und Deutschland.

„Die Einrichtung der neuen Fährlinie unterstreicht die Bedeutung von Rostock als leistungsfähiger Fährhafenstandort und als wichtiger Verkehrsknotenpunkt an der deutschen Ostseeküste. Die von der EU-Kommission festgelegten Kernnetzkorridore Skandinavien-Mittelmeer und Orient-östliches Mittelmeer führen über die Routen Rostock-Berlin und Hamburg-Berlin und den Kernnetzhafen Rostock. Insofern vervollkommnet die neue Linie ein bestehendes Netz und bereichert den Ostseeverkehr. Sie trägt in Schweden zu einer verkehrs- und umweltpolitisch gewollten Verlagerung von Güterverkehren von der Straße auf den Seeweg bei – Lkw und Pkw aus dem Raum Stockholm müssen dann nicht mehr bis zum südschwedischen Hafen Trelleborg fahren. Davon profitiert Europa insgesamt“, zeigt sich Christian Pegel überzeugt.

Die Fährlinie wird am 30. August 2021 zwischen Nynäshamn/Stockholm mit vorerst drei Abfahrten wöchentlich starten. Sobald ein zweites Schiff verfügbar ist, soll es tägliche Abfahrten geben. Überfahrten sind ab dem 1. Juli buchbar. Ein Teil der Fahrten wird Visby auf Gotland einbeziehen.

Anhörung zum Meeresschutz angelaufen

Schwerin – Seit 1. Juli ist der Entwurf des neuen Maßnahmen­programms zum Schutz der deutschen Nord- und Ostsee­gewässer öffentlich einsehbar. Entsprechend der Europäischen Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) muss das Programm für die Jahre 2022 bis 2027 aktualisiert werden. Bis zum 31. Dezember 2021 kann jede Person zu den ver­öffentlichten Entwürfen schriftlich Stellung nehmen.

„Ich wünsche mir eine rege Beteiligung der Bürger und Institutionen an dem für das Küstenland Mecklenburg-Vor­pommern so wichtigen Zukunftsthema“, sagt Umwelt­minister Dr. Till Backhaus. „Der Daueraufgabe des Ostseeschutzes werden wir uns weiterhin konsequent stellen. Denn die Meeresumwelt ist gerade für Mecklenburg-Vorpommern ein kostbares Gut, das zum Wohle zukünftiger Generationen geschützt und erhalten werden muss.“

Der Entwurf und weitere Unterlagen mit Hintergrund­informationen sind auf der Internetseite der Bund/Länder Arbeitsgemeinschaft Nord- und Ostsee (BLANO) www.meeresschutz.info zugänglich. Außerdem sind sie im Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) in der Goldberger Straße 12b in Güstrow ausgelegt und zu den Geschäftszeiten einsehbar.

Auf der genannten Internetseite und im LUNG wird ein Formular angeboten, mit dem Stellungnahme und Anregungen unkompliziert elektronisch oder per Brief an die dort angegebene Adresse der BLANO-Geschäftsstelle Meeresschutz übermittelt werden können. Das Formular kann aber auch an das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern, Abteilung Wasser, Boden, Immissionsschutz und Abfallwirtschaft, Paulshöher Weg 1, 19061 Schwerin geschickt werden.

Am 15. Juli 2008 trat die Europäische Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) in Kraft. Die Mitgliedstaaten sind seitdem aufgefordert, auf wissenschaftlicher Basis die not­wendigen Strategien zu entwickeln und Maßnahmen zu ergreifen, um einen guten Zustand der Meeres­umwelt zu erreichen.

Im sechsjährigen Turnus werden der EU-Kommission Berichte zur Umsetzung der europäischen Meeresschutz-Richtlinie vorgelegt. Das erste Maßnahmenprogramm wurde für den Zeitraum 2016-2021 erstellt.  Die vorliegende Aktualisierung schreibt das Maßnahmenprogramm für die Jahre 2022–2027 fort. Sie bezieht sich auf die Bewertung des Zustands der deutschen Meeresgewässer in Nord- und Ostsee von 2018 und den Fortschritt bei der Erreichung der Umweltziele.

„Der letzte Zustandsbericht zeigte, dass sich der Umwelt­zustand der deutschen Ostseegewässer insgesamt leicht verbessert hat“, schätzt Umweltminister Dr. Till Backhaus ein. „Dennoch ist der gute Zustand der Ostsee wie auch der Nordsee bei Weitem noch nicht erreicht. Auch die Umwelt­ziele sind für viele Aspekte noch nicht erreicht. Daher müssen wir unsere Anstrengungen zum Schutz von Nord- und Ostsee intensivieren.“

Von den 31 Maßnahmen des ersten Zyklus (2016–2021) konnten bisher nur wenige abgeschlossen werden. Das aktualisierte Maßnahmenprogramm führt daher die Maß­nahmen des ersten Zyklus fort, wobei eine Intensivierung ihrer Umsetzung vorgesehen ist, und wird um 20 weitere Maßnah­men ergänzt.

Ölbekämpfungsschiffe VILM und FLUNDER

Rostock – Umweltminister Dr. Till Backhaus hat im Beisein des Leiters des Havariekommandos Hans-Werner Monsees in Rostock zwei Verträge zur Bereederung bzw. zur Vorhaltung eines Ölwehrschiffes unterzeichnet.

Aufgrund des erheblichen Schiffsverkehrs auf der Ostsee besteht ständig die Gefahr einer Havarie. Zur Vorsorge gegen damit verbundene Meeresver­schmutzungen haben die Bundesrepublik und die Länder Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern 2003 zwei Vereinbarungen unterzeichnet. Sie beinhalten die Einrichtung des Havariekommados in Cuxhaven sowie die gemeinsame Beschaffung, den Betrieb und die Unterhaltung von Fahrzeugen, Geräten und Einrichtungen zur Schadstoffunfallbekämpfung.

Für die Schadstoffunfallbekämpfung im küstennahen Bereich der Mecklenburger Bucht sowie dem Rostocker Hafen wurde bis Ende 2019 das Landungsboot ORFE (bis 2017 Landungsboot ÄSCHE) in Rostock stationiert. Aufgrund der stark frequentierten Schifffahrtswege östlich Rügens wurde jedoch entschieden, das Landungsboot in den Bereich der Pommerschen Bucht zu verlegen. Das Schiff ist mittlerweile fest in Lubmin stationiert.

Als Ersatz für das Landungsboot wurde mittels eines europaweiten Ausschreibungsverfahrens ein geeignetes Schiff für den Bereich Rostock gesucht, das im Rahmen der Schadstoffunfallbekämpfung als Ölaufnahmeschiff, für Geräte- und Materialtransporte (z.B. Zuführung von Ufer- und Strandreinigungsgerät von der Seeseite) sowie für Ver- und Entsorgungsaufgaben im Küstenbereich sowie im Hafenbereich der Stadt Rostock eingesetzt werden kann.

Der Zuschlag wurde an Baltic Taucherei- und Bergungs­betrieb Rostock GmbH erteilt. Das Unternehmen bereedert für die Bund-Länder-Partnergemeinschaft bereits das Landungsboot ORFE und besitzt seit vielen Jahren Erfahrungen im maritimen Unfallmanagement auf Nord-und Ostsee und war bereits an der Bewältigung verschiedener Großschadenslagen beteiligt.

Für das ebenfalls in Rostock stationierte Ölfangschiff VILM musste nach Kündigung des Bereederungs­vertrages durch den bisherigen Betreiber die Bereederung ebenfalls europaweit neu ausgeschrieben werden.

Im Ergebnis des Ausschreibungsverfahrens konnte die Leistung nun an die Fairplay Towage Group aus Hamburg vergeben werden. Die Firma ist seit vielen Jahren Partner in der maritimen Notfallvorsorge tätig und bereedert u.a. weitere Schiffe der Bund-Länder-Partnergemeinschaft, so z.B. den Notschlepper BALTIC hier in der Ostsee.

Umweltminister Dr. Till Backhaus stellt die große Bedeutung der Vorsorge vor Schadstoffunfällen auf der Ostsee heraus. „Die jüngste Vergangenheit hat uns gerade wieder gezeigt, welche Gefahren vom zunehmenden Schiffsverkehr ausgehen. Ich denke hier an den vor einem Jahr gestrandeten Frachter Wakashio vor der Küste von Mauritius. Ein solches Ereignis an unserer Küste wäre eine unbeschreibliche Katastrophe, nicht nur für Mecklenburg-Vorpommern. Der Vorsorge vor derartigen Ereignissen muss eine besondere Bedeutung zugemessen werden die ich mit allen Kräften unterstütze. Mit der Bereederung der VILM durch die Firma Fairplay und der zusätzlichen Bindung der FLUNDER der Firma Baltic Taucher wird die Vorsorge vor solchen Katastrophen weiter gestärkt.“

Der Leiter des Havariekommandos Hans-Werner Monsees fügt hinzu: „Ich freue mich sehr, dass wir mit Fairplay und Baltic Taucher zwei zuverlässige und leistungsstarke und vor allem auch erfahrene Firmen für die Schadstoffunfall­bekämpfung binden konnten. Damit setzen wir eine jahrelange und konstruktive Zusammenarbeit mit zwei verlässlichen Partnern fort.“

„Maritimes Notfallmanagement, die Bewältigung komplexer Schadenslagen ist die Aufgabe des Havariekommandos. Nur mit so zuverlässigen Partnern wie Ihnen können wir diesen Auftrag erfüllen. Ihr Beitrag, unsere Gewässer vor Verschmutzungen zu schützen, ist unerlässlich und von hohem Wert für die Umwelt und die Menschen an den Küsten“, dankt der Leiter des Havariekommandos Hans-Werner Monsees den Vertragspartnern.

Das Havariekommando handelt im Auftrag des Bundes und der fünf Norddeutschen Bundesländer (Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein). Im Falle einer komplexen Schadenslage auf See übernimmt es die Gesamteinsatz­leitung und nutzt dafür die Einsatzmittel des Bundes und der fünf norddeutschen Bundesländer.

Neben dem zusätzlich gebundenen Schiff FLUNDER und der neu bereederten VILM in Rostock hält Mecklenburg-Vorpommern als Partner der Bund-Länder-Verein­barungen mit dem Gewässeraufsichts- und Ölfangschiff (GÖS) „STRELASUND“ in Stralsund und dem Landungs­boot „ORFE“ in Lubmin zwei weitere partnereigene Ölwehrschiffe für die Ölschadens­bekämpfung vor.

Tag des Meeres: Ostseeschutz in M-V

Schwerin – Heute ist der weltweite Tag des Meeres (UNO World Oceans Day). Zum Anliegen des Tages, der Wertschätzung und des Schutzes der Weltmeere, macht auch Umwelt­minister Dr. Till Backhaus auf die Sensibilität der Ostsee aufmerksam.

„Mecklenburg-Vorpommern hat eine einzigartige Naturlandschaft, die es unbedingt zu erhalten gilt. Die Küstenlinie unseres Bundeslandes ist fast 2000 Kilometer lang und wir haben eine hohe Verantwortung, gut mit unseren Küstengewässern umzugehen.“ so Minister Backhaus.

Eine große Gefahr für das Ökosystem Ostsee geht von menschlichem Müll aus. Dieser reiche von den giftigen Zigarettenstummeln mit Mikroplastik am Strand bis hin zu Verpackungsmüll auf See und Geisternetzen unter Wasser. Nur etwa 30 Prozent des Mülls in der Ostsee entsteht dabei allerdings auf See. Der Rest des Unrats wird über die Flüsse hineingetragen oder gelangt von den Stränden in den Kreislauf. Der Müll ist nicht nur eine Gefahr für Seevögel, Fische und andere Meerestiere, die eines qualvollen Todes sterben, wenn sie Plastikteile mit ihrer natürlichen Nahrung verwechseln oder sich im Müll verheddern, erklärt der Minister.

Zu befürchten sei ebenso, dass sich aus den darin enthaltenen Umweltgiften Gefahren für die menschliche Nahrung ergeben. Hinzu kämen regelmäßig Schäden an der Fischereiausrüstung oder Schiffen sowie hohe Kosten für die Strandreinigung. Zur Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Meeresmüll hat der in Rostock ansässige Verein EUCC-Die Küsten Union Deutschland e.V. vor zwei Jahren und mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern das Informations- und Kontaktportal www.meeresmuell.de eingerichtet.

Zur aktiven Reinigung der Ostsee unterstützt das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt mehrere innovative Projekte. In diesem Jahr wurde das erfolgreiche Pilotprojekt des World Wildlife Fund for Nature (WWF) zur Bergung von Geisternetzen aus der Ostsee fortgesetzt. Es ist vorgesehen, nach Abschluss der Arbeiten dem Land MV eine Verfahrensanleitung zur Bergung herrenloser Netze unter Einbindung technischer Ressourcen des Landes und der Fischereiunternehmen zu übergeben. Die daraus resultierenden Maßnahmen sollen ab 2024 aus dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF) finanziert werden.

Einen großen Fokus legt das Land MV auch auf den Bereich der Prävention. Angesichts der jüngsten Schiffshavarie vor den Küsten Sri Lankas, warnt Minister Backhaus auch vor solchen Fällen an der heimischen Küste. Um den katastrophalen Folgen möglicher Schiffsunfälle schnell und sicher begegnen zu können, hat das Land Mecklenburg-Vorpommern zusammen mit den anderen deutschen Küstenländern und der Bundesregierung weitreichende Vorkehrungen getroffen. So stehen für den Einsatzfall im Lande vier Ölbekämpfungsschiffe und zwei Hochseeschlepper in Bereitschaft. Weitere Schiffseinheiten der Partner können bei Bedarf innerhalb von Stunden hinzugezogen werden. Für die Öl- und Schadstoffbeseitigung auf flachen Küstengewässern sowie an Küsten und Stränden werden in zwei Depots in Heiligendamm und Stralsund Fahrzeuge und Spezialgeräte bereitgehalten.

Der Schutz der Ostsee wird international von der HELCOM (Helsinki Commission) koordiniert. Seit Juli 2020 hat Deutschland den Vorsitz der Kommission. Mecklenburg-Vorpommern ist im Vorsitzteam vertreten und übernimmt den Vize-Vorsitz am 1. Juli 2021. Die Amtszeit endet Ende Juni 2022. Unter deutschem Vorsitz ist die Verabschiedung des überarbeiteten HELCOM-Ostseeaktionsplans im Herbst dieses Jahres vorgesehen. Der Ostseeaktionsplan wird den ostseeweiten Rahmen für Maßnahmen zum Schutz und zur Restaurierung der Ökosysteme der Ostsee für die folgenden 10 Jahre bilden.

Allein durch staatliches Handeln lasse sich die Ostsee aber nicht schützen, mahnt Minister Backhaus. Zur Müllvermeidung müsse auch in der Gesellschaft die Bereitschaft vorhanden sein: „Die Ostsee ist ein sensibles Ökosystem, das gerade auch unter dem Einfluss des Menschen leidet – indirekt durch den Klimawandel, aber auch direkt, beispielsweise durch Müll an den Stränden. In den letzten Jahren haben wir zahlreiche große Projekte angeschoben, bereits vorhandene Schäden zu bereinigen und neue zu vermeiden. Grundsätzlich braucht es aber das Bewusstsein jeder und jedes Einzelnen, um die Natur und unsere Gewässer zu schützen. Meeresschutz beginnt bei jedem einzelnen von uns. Wichtig ist, dass wir unser Konsumverhalten auf den Prüfstand stellen. Wir sollten auf Kunststoff verzichten, wo er unnötig ist, z.B. unverpackte Ware kaufen, aber auch sorgfältiger mit Kunststoffen umgehen, wie z. B. Mehrwegprodukte oder Pfandsysteme zu nutzen.“

Sicherheit in den Urlaubsregionen

Insel Usedom – Innenminister Torsten Renz hat am Freitag auf der Strandpromenade in Heringsdorf offiziell die 30. Bäderdienstsaison eröffnet.

„Heute ist ein ganz besonderer Tag für Mecklenburg-Vorpommern und die Landespolizei. Vor wenigen Wochen kämpfte die gesamte Republik mit hohen Inzidenzen und den notwendigen Einschränkungen in der Corona-Pandemie. Doch die Disziplin der Bürgerinnen und Bürger, die Maßnahmen der Landesregierung und der Impffortschritt setzten der weiteren Ausbreitung des Corona-Virus in Mecklenburg-Vorpommern ein vorläufiges Ende. Ich freue mich sehr, dass Urlauberinnen und Urlauber wieder nach Mecklenburg-Vorpommern einreisen können“, so Innenminister Torsten Renz.

Die Landespolizei wird in der Bäderdienstsaison, die vom 04. Juni bis 14. September 2021 stattfindet, ihre Streifentätigkeit verstärken, Präsenz auf Campingplätzen und weiteren touristischen Hotspots zeigen. Über den gesamten Zeitraum des Bäderdienstes decken 122 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte aus den Präsidien in Neubrandenburg und Rostock den Einsatz ab. Darüber hinaus wird das Landesbereitschaftspolizeiamt mit 80 zusätzlichen Einsatzkräften den Bäderdienst unterstützen.

Neben der konsequenten Durchsetzung polizeilicher Maßnahmen zielt das Konzept der Landespolizei darauf ab, mögliche Straftaten durch sichtbare Präsenz vielfach schon im Vorfeld zu verhindern. Des Weiteren wird die Sicherheit in der Sommersaison durch die gute Zusammenarbeit zwischen den örtlichen Polizeiinspektionen, den Kommunalbehörden sowie den Akteuren der Tourismusbranche gewährleistet.

Innenminister Torsten Renz: „Seit nunmehr 30 Jahren verstärken Polizistinnen und Polizisten der Polizeipräsidien und der Bereitschaftspolizei die Polizeiarbeit in den Tourismushochburgen und sorgen somit für zusätzliche Sicherheit unserer Gäste. Das Konzept hat sich bewährt und weder die Urlauber, die Tourismuswirtschaft noch die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes möchten auf den Bäderdienst verzichten. Der Start in die diesjährige Saison ist für die Tourismusbranche nach den vielen Monaten des Wartens und der Wirtschaftshilfen ein wahrer Segen.

Für die Polizei wird es aber zweifelsohne eine zusätzliche Herausforderung. Die engagierten Polizistinnen und Polizisten unserer Landespolizei haben in den Monaten der Pandemie die Verordnungen der Landesregierung umgesetzt, jetzt ermöglichen sie unseren Sommergästen einen sicheren Urlaub. Dafür spreche ich der Landespolizei meine Anerkennung und meinen Dank aus.“

Gestaltung der neuen Robbenanlage

Rostock – Es ist aktuell das größte Investitionsvorhaben im Zoo Rostock – die neue Robbenanlage für sieben Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern sowie die Hanse- und Universitätsstadt Rostock fördern den Neubau zur Verbesserung der Haltungsbedingungen für die Seebären und Seehunde.

Heute informierten der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph, und der Generalplaner über die ersten Gestaltungsideen und die weitere Umsetzung. Beim Generalplaner, der durch ein Expertengremium ausgewählt worden ist, handelt es sich um das Hamburger Unternehmen ZOOQUARIUMDESIGN (ZQD), das bereits das 2018 eröffnete Polarium im Zoo Rostock hauptverantwortlich mit weiteren Partnern erfolgreich verwirklicht hat (zooquariumdesign.com).

„Mit der neuen Robbenanlage entsteht ein weiterer Leuchtturm und Anziehungspunkt im Zoo Rostock“, zeigte sich Staatssekretär Dr. Stefan Rudolph begeistert. „Ich freue mich, dass das Projekt von einem kreativen und eingespielten Team begleitet wird, jetzt deutlich an Dynamik gewinnt und bei einem optimalen Verlauf schon in zwei Jahren auch die Besucherinnen und Besucher in seinen Bann ziehen wird. Zu begrüßen ist aus touristischer Sicht der saisonverlängernde Effekt durch die Überdachung des Besucherbereiches.“

Es ist geplant, dass das Wirtschaftsministerium die Neubaumaßnahme mit bis zu 80 Prozent des Investitionsvolumens aus Fördermitteln im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) unterstützt. Neben einem Investitionskostenzuschuss der Stadt Rostock in Höhe von 500.000 Euro fließen auch Eigenmittel des Zoos und Spenden von zahlreichen Unternehmen und Privatpersonen in das ambitionierte Projekt. Staatssekretär Dr. Rudolph hat vor Ort eine Förderzusicherung übergeben.

Die beiden nebeneinanderliegenden Anlagen bestehen aus zwei großzügigen Wasserbecken mit einer Tiefe von bis zu dreieinhalb Metern. Kleine Inseln laden die Robben zum Verweilen und Sonnen ein und terrassierte Felsen bieten den kletterfreudigen Seebären gleichzeitig Rückzugsmöglichkeiten. Die neue Heimstätte der Seebären und Seehunde sorgt nicht nur für artgerechtere Haltungsbedingungen, sondern ermöglicht den Zuschauern auch einen besseren Einblick in die Unterwasserwelt der Robben.

Sie können die Tiere aus der Nähe beim Schwimmen, Tauchen und Spielen beobachten. Die geplante Küstenlandschaft mit einer Flachwasserzone stellt eine ideale Kulisse für Schaufütterungen und das medizinische Tiertraining dar. „Mit dem Generalplaner haben wir einmal mehr einen starken und ideenreichen Partner an unserer Seite“, betonte Zoodirektor Udo Nagel.

„Die neue Robbenanlage wird künftig als ein zooarchitektonisches Highlight unsere Zoobesucherinnen und Zoobesucher direkt hinter dem Haupteingang des Zoos empfangen.“

In dem Wettbewerb um das beste und nachhaltigste Konzept konnten sich erfahrene Zooarchitekten durchsetzen, die schon mit dem Polarium eindrucksvoll ihr Können bewiesen haben. Der Generalplaner aus Hamburg, das Unternehmen ZOOQUARIUMDESIGN als eine Marke der ZQD GmbH in Kooperation mit der Pinck Ingenieure Consulting GmbH (pinck.de) und Wetzel & von Seht (wvs.eu), ist international gefragt.

Dabei spielt insbesondere das umfassende Know-how bei der Ausgestaltung von zoologischen Erlebniswelten eine entscheidende Rolle, bei der Experten aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen und Nationen eingebunden werden. Das Team um Chefarchitekt und Geschäftsführer Sezai I. Candan hat mit Großprojekten wie dem Arktik-Pavillon im Moskauer Zoo sowie dem 2012 eröffneten Hagenbeck Eismeer in Hamburg, aber auch beim Elefantenhaltungskonzept im Al Ain Wildlife Park & Resort in den Vereinigten Arabischen Emiraten weltweit Maßstäbe für den Zoo der Zukunft gesetzt.

„Wir sind unglaublich froh, nach dem Polarium ein zweites spannendes Vorhaben im Zoo Rostock umsetzen zu können. Das macht uns stolz und glücklich, wir gehen mit höchster Motivation an die Arbeit“, machte Geschäftsführer Sezai I. Candan deutlich. „Unsere Philosophie ist, dass Zoodesign vor allem das Wohlbefinden der Tiere unter Berücksichtigung von neusten Erkenntnissen, Erfahrungen und Beobachtungen aus dem natürlichen Lebensraum, die Arbeitsabläufe im Zoo und die Erwartungen der Gäste in puncto Erlebnis unter einem Dach vereinen muss.“

„Die Robben werden so lange wie möglich im Zoo bleiben. Erst kurz vor dem Abriss der alten Tieranlage werden die Tiere den Zoo verlassen“, informierte Zookuratorin Antje Angeli. Zurzeit leben die beiden afrikanischen Seebären Daisy (24) und Egoli (23) sowie die Seehunde Susi (32), Gizmo (19), Lilly (15) und das Nesthäkchen Lotte (1) im Zoo Rostock. Mit Ausnahme von Jungtier Lotte, das schon in Kürze an eine andere zoologische Einrichtung abgegeben wird, wechseln alle verbleibenden Tiere, zwei weibliche Seebären sowie ein männlicher und zwei weibliche Seehunde, während der Bauphase zum Marine Science Center in Rostock Hohe Düne (marine-science-center.de) und werden in der dortigen Forschungsstation betreut.

„Das hat den großen Vorteil, dass unsere Schützlinge als Gruppe abgegeben und auch von uns vor Ort mit betreut werden können“, freute sich die Zookuratorin über die regionale Unterbringungsmöglichkeit und die intensive Kooperation mit den Meeresbiologen vom Institut für Biowissenschaften der Universität Rostock. „Das neue Robbenrevier ist für jeweils maximal sechs erwachsene Seebären und Seehunde sowie ihre Jungtiere konzipiert“, so Antje Angeli, „so dass wir uns auch weiterhin über Robbennachwuchs freuen können. Die agilen und bei den Besuchern sehr beliebten Tiere werden dann viel Platz für ihre Aktivitäten haben.“

Noch für dieses Jahr sind die Ausschreibung der ersten Hauptgewerke und der Abriss der alten Anlage sowie die Baufeldvorbereitung geplant. Der Baustart ist für das kommende Frühjahr und die Eröffnung im darauffolgenden Sommer 2023 vorgesehen. Parallel dazu wird die Ausstellungskonzeption erstellt, die gemeinsam mit der Hochschule Wismar in Form verschiedener Studentenprojekte und weiteren Kooperationspartnern realisiert werden soll.

„Wir bauen wieder mitten im Zoo, was leider während der Bauphase erneut zu Einschränkungen für unsere Besucherinnen und Besucher führen wird“, bat Zoodirektor Udo Nagel schon im Vorfeld um Verständnis. „Natürlich möchten wir wie bei den bisherigen Großbauprojekten auch alle interessierten Bürgerinnen und Bürger in vielfältiger Art und Weise, unter anderem durch ein Bautagebuch und Webcams am Geschehen auf der Baustelle teilhaben lassen.“