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Kategorie: Tourismus

Radwegerneuerung

Neubrandenburg – Die Stadt Neubrandenburg (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) erhält vom Landesverkehrsministerium im Rahmen einer Gemeinschaftsmaßnahme mit dem Straßenbauamt Neustrelitz für den abschnittsweisen Ausbau der Geh- und Radwege im Zuge der Bundesstraße 104 an der Woldegker Straße in Neubrandenburg einen Zuschuss in Höhe von rund 75.900 Euro.

Die Mittel werden gemäß der Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen für Maßnahmen im Bereich des kommunalen Straßenbaus in Mecklenburg-Vorpommern bereitgestellt. Die förderfähigen Ausgaben betragen etwa 101.200, die Gesamtkosten 106.000 Euro.

Auf der Bundesstraße 104 verkehren täglich mehr als 13.000 Kraftfahrzeuge. Um die Sicherheit der Fußgänger und Radfahrer weiterhin zu gewährleisten, ist der straßenbegleitende Geh- und Radweg auf beiden Seiten in einer Breite von ca. 4,7 Metern auf einem Abschnitt von 128 Metern zu erneuern.

Tourismus-Service-Zentrum eröffnet

Insel Usedom – In Heringsdorf hat Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph am Mittwoch das Tourismus-Service-Zentrum (TSZ) in Heringsdorf offiziell eröffnet. „Eine Tourist-Information, ein Servicebereich für die Gastgeberbetreuung, eine Bibliothek mit mehr als 18.000 Medien online und entsprechende Ausstellungsbereiche kennzeichnen das neue Tourismus-Service-Zentrum. Herzstück ist die Ausstattung der Räume mit den medialen Inszenierungen, den künstlerischen Installationen und den interaktiven Elementen. Das ist etwas ganz Besonderes und sucht seines Gleichen an der deutschen Ostseeküste. Die Kaiserbäder sind um ein Alleinstellungsmerkmal reicher“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph vor Ort.

Die Gemeinde Heringsdorf hat das unter Denkmalschutz stehende Gebäude im Ortsteil Heringsdorf – das zwischen 1874 und 1884 als früherer Verwaltungssitz der „Aktiengesellschaft Seebad Heringsdorf“ errichtet und zuletzt als Gemeindebibliothek genutzt wurde – zu einem Tourismus-Service-Zentrum um- und ausbauen lassen. Mit einer Netto-Grundfläche von ca. 530 Quadratmetern bietet es seinen Gästen genug Raum, um in Ruhe zu lesen, sich interaktiv zu betätigen und vieles mehr. Besonderes Highlight des neuen TSZ ist die multimediale, interaktive und künstlerische Ausstattung.

„Es handelt sich bei der multimedialen, interaktiven und künstlerischen Ausstattung um ein mutiges Pilotprojekt der Digitalisierung. Im Mittelpunkt steht eine Medieninszenierung in Form einer kinetischen Welle. Neben Virtual-Reality-Stationen, die in entsprechenden Videoanimationen die Ostseeregion erfahrbar machen, ist ein interaktiver Beratungstisch eingerichtet worden. Vor Ort entsteht ein innovativer Anlaufpunkt, der Interessierten eine informative Entdeckungsreise über die Region bietet. Das Angebot wird dabei konsequent an den Bedürfnissen von Gästen und Einheimischen ausgerichtet“, so Rudolph weiter.

Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph machte vor Ort deutlich, dass mit dem Tourismus-Service-Center der erste Baustein für den geplanten Kaiserbäder-Erlebnispfad fertiggestellt worden sei. „Neben dem TSZ sollen eine Vielzahl von Stationen in den Ortslagen Heringsdorf, Ahlbeck und Bansin entstehen. Ungefähr 30 bis 40 Stationen sind vorgesehen. Dazu werden beispielsweise das Fischerei-Erlebniszentrum in Bansin und das Haus der Erholung in Ahlbeck gehören. Beide Vorhaben befinden sich bereits in Planung. Der Erlebnispfad wird ein verbindendes Element zwischen den Seeheilbädern Heringsdorf, Ahlbeck und Bansin sein, um Gästen beispielsweise Wissenswertes über die drei Orte und deren Entstehungsgeschichte zu vermitteln“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph abschließend. Der Gast kann sich an jedem der drei Orte auf Entdeckungstour begeben ohne Gefahr zu laufen, dass er den Anfang bzw. das Ende des Erlebnispfades verpasst hat.

Die Gesamtinvestition für das Vorhaben beträgt rund 2,8 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) mit rund 1,8 Millionen Euro. Mit dem Vorhaben wurde unter anderem der Rückbau eines bestehenden Anbaus an der Südseite des historischen Kerngebäudes umgesetzt, der Neu-/Erweiterungsbau aus Glaselementen sowie die Erschließung des Gebäudes über drei Zuwegungen, hiervon eine barrierefrei über einen Plattformlift.

Das Modellprojekt Digitalisierung wurde mit rund 672.500 Euro unterstützt. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) mit rund 601.400 Euro.

F amilienfreundliches Urlaubsziel

Schwerin – Der Tourismusverband Mecklenburgische-Seenplatte e.V. möchte verstärkt Familien mit jungen Kindern als Urlaubsgäste ansprechen und für die Zielgruppe die umfangreiche Angebotsvielfalt der Region herausstellen.

„Wir wollen die attraktiven Ausflugsziele im Binnenland Mecklenburg-Vorpommerns noch stärker herausstellen. Dabei wollen wir ganz gezielt auf die Bedürfnisse von Familien eingehen und mit Angeboten in bestmöglicher Qualität punkten. Kinder und Jugendliche zu erreichen, bedeutet eine Investition in unsere Zukunft, denn sie sind unsere Gäste von morgen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Der Tourismusverband Mecklenburgische-Seenplatte ist einer von derzeit sieben regionalen Tourismusverbänden in Mecklenburg-Vorpommern. Und ist für die Vermarktung der gesamten Region samt seiner Teilregionen Müritz Plus, Mecklenburgische Schweiz, Feldberger Seenlandschaft und der Mecklenburgischen Kleinseeplatte zuständig. Bei den Schwerpunkten der Marketingaktivitäten sollen künftig vor allem Familien als Zielgruppe in den Blick genommen werden. Das Hauptaugenmerk der Vertriebsaktivitäten soll im Onlinebereich liegen. Neben Präsenzen in Sozialen Medien sind unter www.1000Seen.de/familie zahlreiche Angebote der örtlichen Tourismuswirtschaft buchbar, die sowohl für Übernachtungen als auch Tagesaktivitäten nahezu sämtliche Vorlieben der Zielgruppe abdecken.

„Mit den ineinander greifenden Kooperationsbeziehungen lassen sich Freizeit- und Übernachtungsangebote ideal kombinieren. Von diesen Wertschöpfungsketten profitieren die Betreiber der Unterkünfte und vor allem auch die kleineren Partner wie etwa die Wassersportanbieter. Mit dem Zusammenhalt in der Region lässt sich zudem eine starke Marke kreieren, die dem Gast in Erinnerung bleibt und für eine weitere Marktdurchdringung sorgt“, so Glawe weiter.

Inhaltlich liegt ein weiterer Schwerpunkt des Tourismusverbandes mit seinen Netzwerkpartnern auf der Verbesserung der Servicequalität. Ziel ist es, ein einheitliches Qualitätsmanagement zu etablieren, das darauf abzielt, die eigenen Angebote zu überprüfen und ggf. zu verbessern. So können Urlaubsangebote, die sich in der Praxis bewährt haben, entsprechend zertifiziert werden.

Die Gesamtkosten des Projektes im Förderzeitraum von Juli 2019 bis Juni 2020 betrugen 36.900 Euro. Das Land unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) in Höhe von 22.500 Euro. Eine Fortsetzung des Projektes ist geplant.

Zudem unterstützen der Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte, das Familotel Borchard’s Rookhus, der Camping- und Ferienpark Havelberge, der Ferienpark Mirow sowie weitere Partner das Projekt finanziell und investieren gemeinsam zusätzliche 22.500 Euro für die Vermarktung der Familienbroschüre und die Webpräsenz.

Die Mecklenburgische Seenplatte bietet einmalige Natur, Ursprünglichkeit und jede Menge Genuss. Sie ist das größte zusammenhängende Seen- und Wassersportgebiet Mitteleuropas. Schon der Blick auf die Landkarte lässt die Wassermassen der mehr als 1.000 großen und kleinen Seen, die durch Flüsse, teils durch alte Kanäle miteinander verbunden sind, erahnen. Das Herzstück ist die Müritz (117 km²), der größte deutsche Binnensee. Große Teile der Region nehmen der Müritz-Nationalpark und sechs Naturparke ein. Abseits lauter Straßen und hektischer Großstädte erlebt man eine reizvolle Kulturlandschaft. Ein Paradies für alle, die gern auf Entdeckungsreise gehen.

Start für touristische WLAN-Hotspots

Demmin – Die ersten Tourismus-WLAN MV-Standorte sind ans Netz gebracht. Am Mittwoch ist bei der Stadtinformation der Hansestadt Demmin der offizielle Start des neu installierten WLAN-Hotspots erfolgt.

„Wir wollen vor allem auch Regionen im Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern mit dem Vorhaben stärken. Demmin kann ab sofort für Einheimische und Gäste einen wichtigen Service anbieten und die multimediale Versorgung und Information im Bereich der Stadtinformation erheblich aufwerten und kostenlos für Nutzer ermöglichen. Im Fokus haben wir im gesamten Land vor allem Standorte, die von touristischer Bedeutung sind wie beispielsweise Orte im Binnenland, Museen oder Gutshäuser, touristisch genutzte Wasserstraßen und Reviere sowie stark nachgefragte Sehenswürdigkeiten. Die Digitalisierung ist dabei ein wesentlicher Bestandteil der Weiterentwicklung des heimischen Tourismus. Wir wollen mehr Gästeservice. Durch den digitalen Service zur richtigen Zeit am richtigen Ort, verbessert sich auch das analoge Urlaubserlebnis“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Mittwoch in Demmin.

Noch bis Ende 2021 sollen an rund 260 Standorten WLAN-Hotspots umgesetzt werden. Die ersten 21 aufgebauten Tourismus-WLAN-Hotspots im Land können starten. Dabei sind touristische Standorte wie die Stadtinformation Demmin, das Müritzeum Waren; das Kunstmuseum Schwaan; die Touristinformation Torgelow; die Hagenow Information; der Naturhafen Puddemin; der Nationalpark Federow; das Salzmuseum Bad Sülze; der Rathausplatz Lübz; die Stadtinfo Stavenhagen (indoor und outdoor); das Haus des Gastes Warin; der Kunstspeicher Lübz und das Otto Lilienthal Museum Anklam.

„Digitale Informationen über regionale Angebote sind für Einheimische und Gäste notwendig und werden zu einem Aufenthalt heute auch erwartet. Die Verfügbarkeit von WLAN ist für eine Reiseentscheidung von wachsender Bedeutung, gerade für Familien mit Kindern. Die Hotspots sind auch ein Beitrag, die Gästezufriedenheit zu steigern und Versorgungslücken zu schließen. Stadtinformationen, kulturelle Einrichtungen oder auch Häfen können ein attraktives und zusätzliches Service-Angebot für ihre Kunden zur Verfügung stellen“, erläuterte Glawe weiter.

„Für alle, die bei uns im Land Urlaub machen, sind die WLAN-Hotspots eine echte Bereicherung. Wir alle sind es doch gewohnt, uns über das Handy zu informieren. Jetzt reicht der Griff zum Smartphone, um Sehenswürdigkeiten, Kultur- und Freizeitangebote in der Nähe zu finden. Das macht den Aufenthalt bei uns noch unkomplizierter. Umgekehrt unterstützt es die touristischen Veranstalter und Anbieter, weil sie sichtbarer werden und sich digital besser präsentieren können. Beides gehört zu unserem Anspruch, Urlaubsland zu sein, dazu“, sagte die Präsidentin des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern Birgit Hesse.

Parallel hat der Tourismusverband MV an der Landing-Page gearbeitet. Wer das Internet über den neuen Access Point nutzt, gelangt direkt auf diese Seite. Touristische Anbieter profitieren nicht nur von ihrer digitalen Sichtbarkeit am jeweiligen WLAN-Hotspot; über die weit vernetzte Plattform dahinter werden ihre Informationen auch in millionenfach geladenen Smartphone-Apps wie „ADAC Trips“ oder „DB Ausflug“ sowie auf Europas größtem Outdoor-Portal outdooractive.com ausgespielt.

Die Studie zur „Standortbestimmung von WLAN-Hotspots in Tourismusregionen von Mecklenburg-Vorpommern“ wurde durch das Wirtschaftsministerium beauftragt und von der DEN GmbH Greifswald erstellt. Nach einer EU-weiten Ausschreibung wurde der WLAN-Ausbauvertrag zwischen dem Unternehmen The Cloud Networks Germany GmbH aus München und dem Land Mecklenburg-Vorpommern, vertreten durch das Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern, geschlossen. Die Mittel in Höhe von 500.000 Euro für die Studie sowie den Ausbau der WLAN-Hotspots werden aus der Digitalen Agenda des Landes zur Verfügung gestellt. „Potential für mehr touristische Entwicklung und Wertschöpfung bestehen vor allem im Binnenland. Eine möglichst flächendeckende, frei zugängliche WLAN-Versorgung ist hierfür erforderlich. Daran werden wir mit dem Vorhaben arbeiten und an touristisch gefragten Orten weiter Abhilfe schaffen“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.

Kinder- und Jugendübernachtungsstätten

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese hat heute im Landtag dafür geworben, die Angebote der Kinder- und Jugendübernachtungsstätten im Land verstärkt zu nutzen. „Viele Einrichtungen haben in den letzten Wochen verantwortungsvoll und mit großem Engagement alles dafür getan, um auf Grundlage unserer Landesverordnung Ferienfreizeiten zu ermöglichen“, sagte Drese. Daran könne nun nach den positiven Erfahrungen auch in der Nachferienzeit angeknüpft werden.

Drese betonte, dass Jugendherbergen, Schullandheime und andere Einrichtungen für Kinder- und Jugendreisen trotz aller Bemühungen coronabedingt hohe Einnahmeverluste verzeichnen. „Wir haben deshalb zweierlei getan“, so Drese: „Maßnahmen der Kinder- und Jugenderholung frühzeitig wieder ermöglicht und finanzielle Hilfen bereitgestellt.“

Innerhalb des Sozialfonds wurde vom Sozialministerium ein Soforthilfeprogramm für die Kinder- und Jugendübernachtungsstätten entwickelt, aus dem Hilfen des Landes gezahlt wurden. „Auch hier waren wir in Mecklenburg-Vorpommern eines der ersten Länder mit einem solchen Instrument“, sagte Drese. Insgesamt seien 54 Anträge mit einem Volumen von rund 2,4 Millionen Euro gestellt worden.

Darüber hinaus hat der Bund ein ganzes Maßnahmenpaket für gemeinnützige Organisationen im Bereich Familie, Jugend und Senioren entwickelt. Drese erwähnte hier vor allem die Überbrückungshilfen. Gemeinnützige Übernachtungsstätten wie Jugendherbergen, Schullandheime und andere Träger von Einrichtungen oder Vereine erhielten für Verluste, die auf die Pandemie zurückgehen, im Zeitraum von Juni bis August 2020 bis zu 80 Prozent der Ausfälle erstattet. In Mecklenburg-Vorpommern werden die Hilfen vom Landesförderinstitut ausgezahlt.

Die Ministerin verwies zudem auf ein angekündigtes Sonderprogramm des Bundes für die Kinder- und Jugendhilfe. Noch einmal sollen bundesweit weitere 100 Millionen Euro im Jahr 2020 für coronabedingte Schäden zur Verfügung gestellt werden. Drese: „Erklärtes Ziel von Bund und Land ist es, den Fortbestand der Kinder- und Jugendübernachtungsstätten zu sichern. Die Zuschüsse sollen zeitlich an die Überbrückungshilfen anschließen und voraussichtlich ab September beantragt werden können.“

M-V erlaubt Tagestourismus

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern wird ab dem 04. September der Tagestourismus wieder erlaubt. „Die Öffnung ist ein notwendiger Schritt und ein wichtiges Signal, auf das die Branche und auch viele Gäste lange gewartet haben. Der Tagestourismus ist für die Tourismuswirtschaft im Land ein wichtiges Standbein. Als Wirtschaftsminister hätte ich daher von Anfang an gerne auf die Beschränkungen für den Tagestourismus verzichten wollen. Aber aus epidemiologischer Sicht ist es ein wirksames Instrument, die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Dienstag. Schätzungen zufolge verlieren Unternehmen im Land aufgrund fehlender Tagestouristen ca. drei bis fünf Millionen Euro pro Tag an Umsatz.

Eine bestehende Verordnung soll von der Landesregierung am 01. September geändert und am 04. September in Kraft treten. „Die Einreisebeschränkungen für Tagestouristen sind ein wichtiges Instrument bei der Bekämpfung der Pandemie. Auch die Branchenvertreter von Gastronomie und Beherbergung haben diese bittere Pille geschluckt und die Beschränkungen mitgetragen. Wir alle, Politik und Wirtschaft, wollen die Gesundheit der Bevölkerung schützen und einen zweiten Lockdown verhindern. Das ist uns bislang gelungen“, so Glawe weiter.

Glawe machte abschließend deutlich, dass das allmähliche Hochfahren der Branche bislang gut funktioniert hat. „Wir sind aber noch längst nicht über den Berg. Traditionell geht die Zahl der Urlauber im Land nach dem Ferienende in vielen Bundesländern zurück. Wichtig wäre, dass viele Tagesgäste unser Land besuchen und darüber hinaus auch der Herbst attraktiv für Gäste bleibt, die Übernachtungen buchen. Die Mischung aus Tages- und Übernachtungsgästen macht den Erfolg der Branche zu einem großen Teil aus“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.

Tourismusbranche in M-V besteht Praxistest

Sommersaison hilft vielen Betrieben über schwierigen Start hinweg

Schwerin – Das so genannte Corona-Jahr 2020 stellte und stellt die Tourismusbranche Mecklenburg-Vorpommerns vor Herausforderungen, wie es sie seit 1990 nicht mehr gegeben hat. Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Amtes haben von Januar bis Juni dieses Jahres knapp zwei Millionen Gäste rund 7,9 Millionen Übernachtungen in den größeren gewerblichen Tourismusbetrieben des Landes verbracht – das sind etwa 1,6 Millionen Gästeankünfte (-46 Prozent) und 5,6 Millionen Übernachtungen (-42 Prozent) weniger als im Vorjahreszeitraum.

Dazu Harry Glawe, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern: „Die aktuellen Zahlen sind in Mecklenburg-Vorpommern aufgrund der Corona-Pandemie mit keinem Bilanzhalbjahr der vergangenen 30 Jahre und in keinem Segment des Tourismus vergleichbar. Corona hat den Tourismus so hart wie kaum eine andere Wirtschaftsbranche getroffen. Mit der Soforthilfe, Liquiditätshilfen, dem Kurzarbeitergeld, der Unterstützung des Landes für Ausbildungsbetriebe sowie der Überbrückungshilfe und mit dem Programm für Modernisierungsmaßnahmen im Beherbergungsgewerbe sind wichtige Maßnahmen zum Erhalt und zur Sicherung der Branche auf den Weg gebracht worden. Unser Ziel ist es, Tourismus in Pandemie-Zeiten weiter bestmöglich in Gang zu bringen. Hier sind wichtige Schritte, wie die Öffnungen in der Gastronomie und der Hotellerie, erfolgt. Aktuell geht es darum, den Tagestourismus im Land wieder vollständig zu ermöglichen. Das allmähliche Hochfahren der Branche hat bislang funktioniert. Wir sind aber noch längst nicht über den Berg.“

Der Wirtschaftsminister dankte dem Öffentlichen Gesundheitsdienst und der Tourismusbranche. „Gemeinsam haben sie für alle bisher gelockerten Bereiche frühzeitig wirksame Schutzmaßnahmen und Hygienekonzepte erarbeitet. Zum Beispiel mit den allgemein geltenden Abstandsregeln, der Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. Auch darum ist das Infektionsgeschehen bislang beherrschbar“, so Glawe weiter.

Die Präsidentin des Landtages und des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Birgit Hesse, ergänzte: „Die Tourismusbranche hat den Praxistest bestanden. Nach intensiver Vorbereitung und Anpassung an die neuen Bedingungen ist die Saison im Großen und Ganzen gut verlaufen. Die Unternehmen konnten sich teilweise konsolidieren, und bis heute rührt kein Ausbruchsgeschehen aus dem MV-Tourismus. Das ist ein Erfolg in einer weiter herausfordernden Zeit.“ Für einen großen Teil der Tourismusbranche in Mecklenburg-Vorpommern, vor allem für Beherbergungsbetriebe, sei es ein guter oder sogar ein sehr guter Sommer gewesen. Dies helfe Unternehmen und Beschäftigten vorläufig, verbessere die betriebliche Perspektive und schone die öffentlichen Kassen. Die nicht erzielten Einnahmen aus dem Frühjahr trübten die Bilanzen jedoch merklich. Im touristischen Gesamtbild mache sich zudem deutlich bemerkbar, dass verschiedene Bereiche wie das Gruppengeschäft, Tagesreisen, die Kreuzfahrt, Kultur- oder Sportangebote bis hin zu Clubs und Diskotheken oder Tagungen und Messen bislang nicht oder nur eingeschränkt funktionieren.

„Selbst jetzt im Sommer ist noch jedes fünfte touristische Unternehmen im Land auf Hilfe angewiesen. 60 Prozent der Betriebe würden ohne Unterstützung höchstens bis Ende des Jahres durchhalten. Jeder Achte bezeichnet seinen Betrieb aktuell als gefährdet oder gar akut gefährdet. Die Branche ist mit Blick auf Herbst und Winter noch lange nicht aus dem Gröbsten heraus“, betonte Hesse. Deswegen sei jede Bilanz nur vorläufig und im Verlauf der Krise weitere staatliche Unterstützung nötig.

Wirtschaftsminister Glawe machte auf die Unterstützung der Branche von Bund und Land aufmerksam, die kurz nach dem Ausbrechen der Pandemie erfolgt ist. „Die Soforthilfe ist direkte und schnelle Unterstützung für viele Unternehmen gewesen. Insgesamt wurden im Gastgewerbe 5.392 Anträge gestellt und über 45 Millionen Euro ausgezahlt. Das allmähliche Hochfahren ist eine enorme Kraftanstrengung für die heimische Wirtschaft, da ist weitere Hilfe notwendig“, forderte Glawe. Die Liquiditätshilfe (Darlehen) ist zu rund einem Drittel aller Wirtschaftszweige an das Gastgewerbe ausgereicht worden. Hier gab es 723 Bewilligungen mit rund 36 Millionen Euro.

„Darüber hinaus haben Beherbergungsbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern ab Mitte Juli bis Ende Dezember die Möglichkeit, zusätzliche Fördermittel für Modernisierungsinvestitionen zu beantragen. Bisher liegen dem Landesförderinstitut 16 Anträge vor“, sagte Wirtschaftsminister Glawe. Gefördert werden Investitionen zur Qualitätsverbesserung der Ausstattung und des Angebots, zur Steigerung der Energieeffizienz oder Verbesserung der Klimafreundlichkeit.

Laut aktueller Saisonumfrage des Landestourismusverbandes, an der sich rund 500 Unternehmen – darunter Hotels, Anbieter von Ferienwohnungen und Campingplätze – beteiligten, war die Nachfrage nach Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern wie in anderen Sommern sehr groß. Demnach lag die angebotene Kapazität aufgrund von personellen, finanziellen oder räumlichen Grenzen bei der Umsetzung der Schutzstandards in diesem Jahr im Landesschnitt bei rund 86 Prozent. Viele Quartiere waren in den Sommermonaten sehr gut gebucht oder sogar ausgebucht; in einigen Betrieben in den Binnenregionen lag die Auslastung teilweise etwas niedriger. Im Zeitraum der Sommerferien in Deutschland von Ende Juni bis Mitte September werden zwischen Ostsee und Seenplatte rund vier Millionen Menschen Urlaub gemacht haben.

„Das sind viele, aber doch ein paar weniger als beispielsweise im Vorjahr. Dies hängt insbesondere mit den umzusetzenden Maßnahmen und dem damit zum Teil begrenzten Angebot zusammen“, erklärte Birgit Hesse. Die Erwartungen für den Herbst entsprechen ungefähr dem Vorjahr: Für den September rechnen Beherberger im Nordosten mit einer Bettenauslastung von rund zwei Dritteln, für Oktober von etwas mehr als der Hälfte.

Die Akzeptanz der Corona-Maßnahmen und der neuen Bedingungen sei auf Seiten der Gäste und der Gastgeber weitgehend gegeben – „eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen der Saison“, so Birgit Hesse. Sie verwies darauf, dass Landesregierung und Tourismusbranche mit der im Frühjahr begonnenen und langfristig angelegten Initiative für Tourismusakzeptanz wichtige Impulse gesetzt haben. „Krisenzeiten bringen Verunsicherung mit sich, und es hat durchaus kontroverse Positionen von Skepsis bis Ablehnung des touristischen Neustarts gegeben. Hier haben wir gemeinsam gegengesteuert und werden das im Dialog mit den Menschen im Land auch in den kommenden Jahren tun“, sagte Hesse.

Wirtschaftsminister Harry Glawe erklärte: „Mecklenburg-Vorpommern ist mit seinen Vorzügen und Angeboten sehr weit vorn, attraktiv und beliebt. Diesen Vorsprung dürfen wir nicht verspielen. Deshalb ist es wichtig, das Vertrauen in den Tourismus gegebenenfalls wiederherzustellen oder weiter zu stärken. Das Werben um Gäste und um Akzeptanz war vielleicht noch nie so wichtig wie heute. Denn: Wer einmal bei uns im Land Urlaub gemacht hat, soll auch gern wiederkommen. Hierfür müssen wir alles auch in der Corona-Krise Machbare gemeinsam ermöglichen.“

Die wirtschaftliche Lage in der Branche hat sich über die Sommerferien zwar weiter verbessert, bleibt aber für viele Unternehmen herausfordernd. So schätzt zwischenzeitlich mehr als die Hälfte der Befragten ihre Situation als sicher beziehungsweise sehr sicher ein; 36 Prozent bewegen sich zwischen Sicherheit und Unsicherheit; 13 Prozent dagegen sehen sich noch immer gefährdet oder gar akut gefährdet. Zudem sind derzeit 19 Prozent der touristischen Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern auf staatliche Hilfen angewiesen – im Juni galt dies noch für 40 Prozent, im Juli für 26 Prozent. Würden diese staatlichen Hilfen wegfallen, müssten sechs Prozent der Unternehmen im Nordosten ihre Geschäftstätigkeit umgehend einstellen.

Elf Prozent der Unternehmen könnten den Betrieb ohne Unterstützungen lediglich bis Ende September aufrechterhalten, 44 Prozent bis zum Ende des Jahres und immerhin 39 Prozent auch darüber hinaus. Mit einem Anteil von acht Prozent befindet sich noch immer etwa jeder zwölfte Mitarbeiter im Tourismus in Kurzarbeit. Im Monat Juni traf dies noch auf jeden fünften Mitarbeiter (22 Prozent) zu, im Juli auf mehr als jeden zehnten (11 Prozent). Zugleich ist es weiter nicht einfach, den Bedarf an Fachkräften größtenteils zu decken, nur etwa drei Viertel der Betriebe schaffen dies laut Umfrage ganzjährig.

Der Anteil neuer Gäste, die zum ersten Mal ins Land kamen, war in diesem Jahr höher als in Vorjahren, aber angesichts der guten Buchungslage schon vor Corona nicht so exorbitant hoch wie von manchen vermutet. Der Tourismusverband schätzt ihn bei 15 bis 20 Prozent gegenüber etwas mehr als 10 Prozent in früheren Jahren. Vorn liegen dabei Sachsen, Berlin und Nordrhein-Westfalen, alles drei angestammte Herkunftsregionen für MV-Touristen. Dabei haben viele Gäste laut Umfrage höhere Ansprüche gezeigt als früher: 62 Prozent seien eher anspruchsvoller, 27 Prozent wettersensibler und 30 Prozent preissensibler gewesen, sagt die Umfrage.

Aus einer weiteren, stichprobenartigen Umfrage des TMV unter wassertouristischen Unternehmen zwischen Ostseeküste und Seenplatte wird deutlich, dass Freizeitanbieter wie Kanu- und Bootsverleiher sowie Charterunternehmen eher weniger von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen sind. Demnach verzeichnet der Großteil der Teilnehmer aus diesem Bereich in den Sommermonaten sogar eine höhere Nachfrage als im vergangenen Jahr. Ein anderes Bild zeichnet sich bei der Fahrgastschifffahrt ab: Hier wird insgesamt eine geringere Auslastung als im Vorjahr verzeichnet, was vereinzelt in einer akut bis sehr akut gefährdeten wirtschaftlichen Lage und Kurzarbeit resultiert. Zudem lässt sich auch im Bereich Wassertourismus ein Trend zu mehr Neukunden erkennen. Deren Anteil am gesamten Aufkommen liegt laut Umfrage spürbar höher als in früheren Jahren. Neben Einschränkungen und Einbußen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie sind niedrige Wasserstände und Fachkräftemangel weiterhin Probleme, mit denen sich wassertouristische Anbieter konfrontiert sehen.

Für Kulturschaffende, Aussteller sowie Veranstalter von Sport- und Freizeitformaten ist die Situation noch immer äußerst problematisch. Viele der renommierten Großveranstaltungen in Mecklenburg-Vorpommern, darunter das Umweltfotofestival »horizonte zingst« auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst, die Schlossfestspiele in der Landeshauptstadt Schwerin sowie die Störtebeker Festspiele in Ralswiek auf der Urlaubsinsel Rügen konnten in diesem Jahr coronabedingt nicht stattfinden. Sportliche Höhepunkte wie die „Mecklenburger Seen Runde“ oder die „Velo Classico“ mussten für 2020 abgesagt beziehungsweise ins nächste Jahr verschoben werden.

Einige Ausnahmen gab es dennoch: So bildete die Reihe „KunstOffen“ zu Pfingsten, an der sich rund 600 Künstler und Kunsthandwerker beteiligten und Interessierten Einblicke in ihre Ateliers, Galerien und Werkstätten gewährten, die erste landesweite Aktion dieser Saison. Auch die Festivalreihe „MittsommerRemise“, die Schweriner Schloss-Konzerte unter der Schirmherrschaft von Birgit Hesse sowie der Musik- und Kultursommer im Ostseebad Kühlungsborn konnten unter Einhaltung der Schutzstandards und Hygienebestimmungen veranstaltet werden. Darüber hinaus verlagerten viele Einrichtungen ihre Angebote ins Internet. Beispielsweise wurden die Erlebniswelten der Stiftung Deutsches Meeresmuseum – das Ozeaneum, das Meeresmuseum, das Nautineum und das Natureum – sowie die Ausstellung „Dänische Gäste. Malerei aus drei Jahrhunderten“ im Staatlichen Museum Schwerin digital erlebbar gemacht.

Förderzusage für Radweg

Admannshagen – Für den Neubau eines Radwegs übergibt Infrastrukturminister Christian Pegel am kommenden Freitag einen Zuwendungsbescheid über gut 161.000 Euro an den Bürgermeister der Gemeinde Admannshagen-Bargeshagen, Uwe Leonhardt. Gefördert wird das Projekt aus EFRE-Mitteln nach der Kommunalen Radbaurichtlinie des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

Der Radweg an der Tannenstraße schließt die Lücke zwischen dem Gehweg in Admannshagen-Ausbau und dem Radweg in den Lichtenhäger Tannen der Gemeinde Elmenhorst/Lichtenhagen und vervollständigt das Radwegenetz Richtung Rostock, Bad Doberan, „Hütter Wohld“ bei Parkentin sowie zu den Ostseebädern Börgerende-Rethwisch und Nienhagen. Der Asphaltradweg wird 505 Meter lang und 2,50 Meter breit. Er wird abseits der Straße hinter den Alleebäumen auf bisherigen Ackerflächen verlaufen.

Die Gesamtkosten betragen 227.000 Euro. Als Ausgleichsmaßnahme ist die Pflanzung von 54 Bäumen und einer Hecke vorgesehen. Baubeginn soll Ende November 2020 sein und die Bauzeit knapp 10 Monate betragen.