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Kategorie: Veranstaltungen/Termine

Erhalt kultureller Vielfalt

Schwerin – „Kultur ist eine Art, uns auszudrücken, uns mit uns selbst, unserer Umwelt, unserer Geschichte auseinanderzusetzen. Kultur prägt unsere Identität. Sie kann Emotionen wecken, die Fantasie anregen, Sicherheit geben, Zufluchtsort sein. Kultur schafft Gemeinschaft und bringt uns zusammen“, betonte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig bei der Verleihung des diesjährigen Landeskulturpreises im Schweriner Schloss.

Mit dem Landeskulturpreis zeichnete die Ministerpräsidentin Dr. Wolf Karge aus. Wenn man in seine Vita schaue, komme man nicht umhin zu sagen: Kultur bestimmt sein Leben. Karge ist Archivar, Historiker, Museologe, Kurator, Publizist, Dozent, Gutachter, Berater und vieles mehr. „Seit über 50 Jahren widmet er sich der regionalen Geschichte, der Kunst und Denkmalkultur Mecklenburg-Vorpommerns. Er ist Gründungsvorsitzender des Museumsverbandes M-V, Gründungspräsident der Wallensteingesellschaft und in verschiedenen Vereinen aktiv, u.a. für die Erinnerungs- und Begegnungsstätte Alt Rehse.

Sehr geehrter Herr Dr. Karge, mit ganz viel Leidenschaft und Freude bewahren Sie die kulturelle Identität dieses Landes und öffnen sie für ein großes Publikum. Sie tragen dazu bei, dass wir uns in Mecklenburg-Vorpommern unserer Wurzeln bewusst sind“, sagte die Ministerpräsidentin an den Ausgezeichneten gewandt.

Der Kulturförderpreis des Landes geht in diesem Jahr an Marianne Wöhrle-Braun. Schwesig: „Musik- und vor allem Jazzliebhaber im Land und darüber hinaus kennen sie seit vielen Jahren als Organisatorin der Schweriner Jazz-Nacht.

Seit 2009 holt sie die Größen des internationalen Jazz in unsere Landeshauptstadt.“ Die Vorbereitungen für ein solches Musikfest seien enorm. „Ich selbst war schon einige Male bei der Jazznacht dabei. Besonders wertvoll ist, dass der Erlös der Veranstaltung wohltätigen Zwecken und der Förderung junger Künstlerinnen und Künstler des Landes zugutekommt.“

Mit dem Kulturpreis und dem Kulturförderpreis des Landes werde gezeigt, wie wichtig das besondere Engagement einzelner für eine lebendige Kultur in Mecklenburg-Vorpommern ist. „Ich freue mich, dass wir ganz viele solcher Menschen bei uns im Land haben, die für Kunst und Kultur leben, mit voller Kraft und großer Energie“, sagte die Ministerpräsidentin.

An den diesjährigen Preisträgern könne man deutlich sehen, wie reich und vielfältig die Kulturlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern ist. „Diese Vielfalt wollen wir als Landesregierung erhalten. Deshalb ist Kulturförderung ein wichtiger Teil der Landespolitik. Dazu gehört der Theaterpakt ebenso wie die Entwicklung kulturpolitischer Leitlinien.

Die Filmförderung haben wir mit der Gründung einer neuen Gesellschaft neu aufgestellt. Wir haben vereinbart, dass die Kulturfördermittel um jährlich 2,5 Prozent erhöht werden“, sagte Schwesig.

Vor wenigen Tagen habe die Kulturministerin die Ergebnisse des ersten landesweiten Kulturmonitorings vorgestellt: Bundesweit ist es der erste Gesamtüberblick über die Kulturfinanzierung und -förderung in einem Bundesland. Die Ergebnisse des Monitorings seien Grundlage für die neuen Kulturförderrichtlinien des Landes. Schwesig: „Wir wollen mehr Planungssicherheit schaffen und die Förderdauer ausweiten. Unser Ziel ist klar: nachhaltige Förderung, weniger Bürokratie und langfristige Absicherung von Kulturträgern.“

Vereine als Zukunftsgestalter ausgezeichnet

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese zeichnet 40 Vereine als „Zukunftsgestalter Mecklenburg-Vorpommerns“ aus. Diese Vereine haben ihre Aktivitäten mit dem Programm „Organisationsentwicklung im Verein“ der Ehrenamtsstiftung MV wirksamer und sichtbarer gemacht. Ziel des Programms ist die Stärkung der Vereine von innen, damit sie im außen die Gesellschaft aktiv mitgestalten können. Gefördert wurde das Programm aus Mitteln des Strukturfonds.

Engagierte und Vereine sind die Ersten, die mit Lösungen um die Ecke kommen, wenn es darum geht, Krisen zu meistern. Doch was ist, wenn Vereine selbst in die Krise geraten? Generationenwechsel im Vorstand, Überlastung, fehlender Nachwuchs, unsichere Finanzierung für die Vereinsaktivitäten – das sind laut Ehrenamtsmonitor MV 2022 die größten Herausforderungen, mit denen Vereine in Mecklenburg-Vorpommern zu kämpfen haben. Probleme, auf die jeder Verein seine individuellen Antworten finden muss. Aber nicht allein. Unterstützung bekamen vierzig Vereine ein Jahr lang über das Programm „Organisationsentwicklung im Verein“ der Ehrenamtsstiftung MV und geschulte Vereinsberater:innen.

Sozialministerin Stefanie Drese: „Vereine haben eine zu wichtige gesellschaftliche Funktion, als dass wir uns leisten können auch nur einen zu verlieren. Die Landesregierung unterstützt daher die Ehrenamtsstiftung MV aus Mitteln des Strukturfonds, um Vereine von innen zu stärken mit den gegenwärtigen Herausforderungen umzugehen, damit sie auch in Zukunft ihre Aufgabe als Mitgestalter unseres Landes wahrnehmen können.“

Jeder der vierzig Vereine erhielt eine Förderung von 3000 €, um den eigenen Entwicklungsprozess ein Jahr lang mit professioneller Unterstützung zu gestalten. Einer von ihnen ist der Landkombinat e.V. in Gatschow – ein Begegnungs- und Bildungsort mit offenen Werkstätten mitten im Demminer Land. Hier wird Zukunft für alle gemacht. Der Verein entwickelt mit globalem Wissen lokale Antworten für ein nachhaltiges Leben und Wirtschaften auf dem Land.

Vorstand Wibke Seifarth beschreibt, worum es ihnen in ihrer Organisationsentwicklung ging: „Durch die Beratung haben wir begonnen, Fragestellungen im Verein nicht nur sehr privat und lokal zu betrachten, sondern regionale Verbindungen einzubeziehen. Wir haben begonnen uns mit anderen Vereinen zu ähnlichen Fragen und Problemstellungen und gemeinsamen Zukunftsvisionen auszutauschen.“ Für Wibke Seifarth und ihre Vereinsmitglieder war die Organisationsentwicklung wie eine Bestandsaufnahme der Baustellen im Verein. An denen können sie jetzt systematisch arbeiten. „Mit der Fundraising-Beratung haben wir methodisch gelernt, die tatsächlichen Kosten des Vereins bei der Vermögensverwaltung zu verifizieren und mehr Klarheit geschaffen. Für den ideellen Bereich haben wir neue Wege für langfristige Finanzierungsmöglichkeiten überlegt und konkret recherchiert. Wir sind nun dabei, ein Finanzkonzept für zukünftige Bildungsangebote zu erstellen.“

Auch der Allerhand e.V. in Qualitz hat sich neu aufgestellt. Sara Kokemüller, Koordinatorin im Allerhand e.V.: „Unser Zeil war es neue Leute in die Vereinsarbeit einzuführen. Statt anderthalb aktiven Personen haben wir jetzt einen Vorstand mit vier neuen Menschen und ungefähr zehn neu oder wieder aktiven Menschen, die sich mit Projekten oder der Übernahme von Aufgaben beständig einbringen! Da ist noch Luft nach oben – aber gerade auch für das Anknüpfen nach der letzten schlimmen Phase der Pandemie ist das ein erstaunlich gutes Ergebnis.“

Hartmut Gnad vom Neddeminer Dorfgemeinschaft e.V. pflichtet bei: „Den Blick nach vorne und nicht zurück mussten wir erst lernen. Die Vereinsarbeit gestalten wir jetzt zukunftsorientierter und beziehen die jungen Vereinsmitglieder mehr in die Entscheidungen ein. Unsere Mitglieder sind durch den Prozess dichter zusammengerückt und zwei neue Kandidaten für eine Mitgliedschaft stehen bereit.“

Leicht ist es nicht, wenn alles auf den Prüfstand gestellt wird, Überforderung thematisiert wird, man Gewohntes loslassen muss, damit Neues entstehen kann.

„Die Stärke der Vereine liegt in den Menschen, die sich in ihnen engagieren.“, sagt Hannelore Kohl, Vorstandsvorsitzende der Ehrenamtsstiftung MV.  „Genau das lässt sie in gesellschaftlichen Krisensituationen immer wieder schnell und flexibel Lösungen finden. Diese Fähigkeit können sie nutzen, um sich selbst zu helfen. Dabei unterstützen wir sie mit dem Programm „Organisationsentwicklung im Verein“.

Aber auch über das Programm hinaus können Vereine bei der Ehrenamtsstiftung MV Unterstützung bei ihren Herausforderungen finden. So gibt es beispielsweise ein Handbuch zur „Organisationsentwicklung im Verein“ mit dem Vereine eigenständig arbeiten können. Austauschen können sie sich dazu mit anderen Vereinen in den regelmäßigen Netzwerk-Veranstaltungen. Finanzielle Mittel für ehrenamtliche Aktivitäten vergibt die Stiftung unkompliziert über die Programme „Gutes tun in MV“ und „Digital durch die Pandemie“

Kooperationspartner des Programms „Organisationsentwicklung im Verein“ sind Cowork Land MV, Neue Narrative – Das Magazin für neues Arbeiten und die Regionalmarke Jäckl & Heidi.

Wir machen mit – Vorlesetag am 18. November

Oldenburg: Vorlesen unterstützt Kinder bei ihrer Entwicklung

Schwerin – Zum bundesweiten Vorlesetag am 18. November sind Kinder aufgerufen, ihre Freude am Lesen zu teilen. Sie können ihre Vorleseaktion unter www.vorlesetag.de anmelden und vorstellen.

Ob zu Hause, in der Kita, in der Schule oder digital – Hauptsache es wird gelesen. Ideen und Erlebnisse können auch in den sozialen Medien unter #vorlesetag geteilt werden.

„Ein Buch in die Hand nehmen, einander vorlesen, in Geschichten eintauchen und Abenteuer erleben, verbindet, begeistert und bildet. Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wird, haben später mehr Freude daran, auch selbst zu lesen und verfügen über einen großen Wortschatz“, sagt Bildungsministerin Oldenburg. „Deshalb unterstützt Mecklenburg-Vorpommern die bundesweite Aktion und ermutigt Kinder und Erwachsene, einander vorzulesen – und das natürlich nicht nur am 18. November, denn jeder Tag ist ein guter ‚Vorlesetag‘.“

2004 haben DIE ZEIT, die Stiftung Lesen und die Deutsche Bahn Stiftung den bundesweiten Vorlesetag ins Leben gerufen. Damit soll für die Bedeutung des Vorlesens ein Zeichen gesetzt werden. Zu Beginn haben sich nach Angaben der Veranstalter etwa 1.900 Personen beteiligt; mittlerweile ist die Zahl der Vorleserinnen und Zuhörer pro Jahr auf rund 700.000 angewachsen.

Jetzt für das Referendariat bewerben

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern stellt zum 1. April 2023 Referendarinnen und Referendare an den öffentlichen allgemein bildenden und beruflichen Schulen ein. Die freien Stellen sind im Karriereportal für den Schuldienst unter www.Lehrer-in-MV.de ausgeschrieben. Lehramtsabsolventinnen und -absolventen können sich bis Montag, 5. Dezember 2022, bewerben. Bewerberinnen und Bewerber, die ihre Zeugnisse über die Erste Staatsprüfung bis zum Bewerbungsschluss noch nicht erhalten haben, werden trotzdem berücksichtigt, wenn sie ihre Zeugnisse bis zum 20. März 2023 einreichen. Diese Nachreichfrist gilt für alle Lehrämter.

„Für den Einstellungstermin 1. April 2023 werden neben den landesweiten Stellen insgesamt 79 schulbezogene Stellen ausgeschrieben, bei denen Bewerberinnen und Bewerber einen 20-Prozent-Verdienstzuschlag erhalten können,“ erläutert Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Wie wir mit unseren Partnerinnen und Partnern wie der GEW und dem VBE im Bildungspakt für Gute Schule 2030 vereinbart haben, wollen wir mit diesem Anreiz das Referendariat an Schulen im ländlichen Raum attraktiver machen.“

Regional verteilen sich die 79 schulbezogenen, zuschlagfähigen Stellen auf die Schulamtsbereiche Neubrandenburg (30), Greifswald (22), Schwerin (22) und Rostock (4), eine ist an einer beruflichen Schule in Vorpommern-Rügen ausgeschrieben. Bei den allgemein bildenden Schulen sind die Stellen nach Schularten bzw. Lehrämtern wie folgt verteilt: 42 an Regionalen Schulen, 22 an Gymnasien, acht an Grundschulen und sechs für Sonderpädagogik.

Die Referendarinnen und Referendare verdienen zirka 1500 Euro.

„Wie die Studierenden auf den Schulmessen und Landpartien erleben können, bieten Schulen im ländlichen Raum neben guten Einstiegsmöglichkeiten und Berufsperspektiven oft kleinere Klassen und eine persönliche Atmosphäre. Das vereinfachte Übernahmeverfahren ermöglicht nach dem Zweiten Staatsexamen dann den nahtlosen Übergang in den Schuldienst des Landes. Dieses Angebot ist attraktiv und bringt erfolgreich Lehrkräfte in den ländlichen Raum“, sagt Ministerin Oldenburg.

Zuletzt traten zum 1. Oktober 2022 116 Referendarinnen und Referendare ihren Dienst an – davon 74 an ländlichen Schulen, außerhalb der Universitätsstandorte Rostock und Greifswald und jenseits der Städte Neubrandenburg, Schwerin, Stralsund und Wismar.

Damit der Übergang von der Universität in den Vorbereitungsdienst besser gelingt und sich Wartezeiten verringern, stellt das Land viermal im Jahr Referendarinnen und Referendare ein. Nächste Termine nach dem 1. April sind der 1. August, der 1. Oktober und der 1. Februar eines jeden Jahres. Der Vorbereitungsdienst dauert regulär 18 Monate. Jeweils zum 1. August bietet das Land die Doppelqualifikation für mehr Einsatzbreite nach 24 Monaten an. Die Doppelqualifikation ist für die Lehrämter Gymnasium und Regionale Schule möglich.

Weitere Informationen: www.Lehrer-in-MV.de

Ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet

Ministerin Drese gratuliert Jutta Stüber zum Erhalt des Erhard-Bräunig-Preises

Schwerin – Am  14. November wurde zum siebten Mal der Erhard-Bräunig-Preis vergeben. Der von der Bürgerstiftung der VR-Bank Mecklenburg verliehene Preis honoriert ehrenamtliches Engagement in der Region und wurde dieses Jahr an Jutta Stüber aus Breesen bei Gadebusch vergeben. Sozialministerin Stefanie Drese würdigt die großen Verdienste der Ausgezeichneten.

„Ehrenamtliches Engagement ist ein ganz entscheidender Pfeiler unserer Gesellschaft, denn es sind die sozial engagierten Personen, Träger und Vereine im Land, die viele wichtige Angebote erst ermöglichen. Deshalb ist dieses Engagement unverzichtbar für unser Miteinander, aber auch für die Teilhabe, wie es Frau Stüber in ihrer Arbeit tagtäglich beweist“, betont Ministerin Drese.

In ihrer Arbeit als Vorsitzende für den Verein für Menschen mit Behinderung Gadebusch e.V. leiste Frau Stüber vorbildliche Arbeit: „Sie setzen sich in ihrer Position seit etlichen Jahren mit großer Leidenschaft, beträchtlicher Energie und bemerkenswertem Tatendrang für die Belange von Menschen mit Behinderungen und für eine barrierefreie Zukunft ein. Ein Engagement, das, wortwörtlich, Hürden einreißt“, beglückwünscht Sozialministerin Stefanie Drese die Prämierte.

Ehrenamtlich aktiv ist Jutta Stüber im Verein bereits seit 1999; zuerst in der Gruppe Roggendorf, bevor sie 2007 zur Vorsitzenden des Vereines gewählt wurde. Dieser setzt sich in hohem Maße mit verschiedensten Angeboten und Leistungen für Menschen mit Behinderung ein, etwa durch Veranstaltungen zu relevanten Themen, Hilfestellung bei rechtlichen Fragen aber auch Angebote, die Betroffene auf dem Land in den Fokus rücken.

Die Arbeit des Vereines wird seit diesem Jahr auch durch den Erhalt der Ehrenamtskarte MV gewürdigt, die im September feierlich an die Vorstandsmitglieder übergeben wurde.

Ausgezeichnet werden mit dem Erhard-Bräunig-Preis seit 2016 Personen oder Vereine, die in besonderem Maße das bürgerschaftliche Engagement der Region vorantreiben. Benannt ist der Preis nach Erhard Bräunig (1945-2015), dem ersten Kuratoriumsvorsitzenden der Bürgerstiftung der VR Bank Mecklenburg eG, sowie ehemaliger Landrat des Landkreises Nordwestmecklenburg und ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Plüschow. Mit einem Preisgeld von 5.000€ ist der Erhard-Bräunig-Preis einer der höchstdotierten Auszeichnungen in diesem Bereich in Mecklenburg-Vorpommern.

Ein Jahr Koalition SPD und Linke

Schwesig/Oldenburg: Wir steuern das Land verlässlich durch schwierige Zeiten

Schwerin – Exakt ein Jahr nach Amtsantritt stellten Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und die stellvertretende Ministerpräsidentin Simone Oldenburg heute auf der Landespressekonferenz die Ein-Jahres-Bilanz der gemeinsamen Landesregierung aus SPD und der LINKEN vor.

„Es war ein Jahr mit besonders großen Herausforderungen. Die Energiekrise, die Corona-Pandemie, der russische Angriff auf die Ukraine und die mit diesen Faktoren verbundenen wirtschaftlichen und sozialen Probleme haben unsere Arbeit in den vergangenen zwölf Monaten stark bestimmt. Gleichzeitig haben wir erfolgreich mit der Umsetzung unseres gemeinsamen Regierungsprogramms begonnen.

Erste wichtige Projekte wie der kostenlose Ferienhort, das Wahlalter 16 bei Landtagswahlen oder der 8. März als Feiertag sind abgeschlossen. Mit anderen Vorhaben wie der Erarbeitung eines Klimaschutzgesetzes haben wir begonnen. Wir steuern das Land verlässlich durch schwierige Zeiten. Und das werden wir auch in Zukunft tun“, bilanzierte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig in der Pressekonferenz.

„Von Anfang an haben wir unsere Projekte als gemeinsame Projekte verstanden und auch so behandelt und umgesetzt. Der Frauentag als gesetzlicher Feiertag, der kostenfreie Ferienhort, die Änderung der Beflaggungsordnung waren solche Projekte, die es nur mit einer rot-roten Landesregierung geben konnte. Und wir waren von Anfang an eine Landesregierung, die zahlreiche Krisen zu bewältigen hatte.

Immer noch die Pandemie im Nacken, die Insolvenz der Werften, der verbrecherische Angriffskrieg Putins mit all seinen Folgen inklusiver der Energiekrise haben uns seit einem Jahr in Atem gehalten. Sicher kann man sich immer noch mehr wünschen. Aber ich finde, wir haben uns diszipliniert und konsequent diesen Herausforderungen zum Wohle des Landes und der Menschen, die hier leben, gestellt“, erklärte die stellvertretende Ministerpräsidentin Simone Oldenburg.

Die größte Herausforderung ist nach Auffassung von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig aktuell die Energiekrise. „Wir haben bereits im März einen Gaspreisdeckel für ganz Deutschland angeregt. Auf dem Energiegipfel im August ist daraus die gemeinsame Forderung von Landesregierung, Wirtschaft, Gewerkschaften, Sozialverbänden, Kommunen und regionalen Versorgern nach einem Energiepreisdeckel geworden. Die Bundesregierung hat viele dieser Ideen aufgegriffen. Zum Jahreswechsel kommt die Strompreisbremse. Im Februar soll die Gaspreisbremse hinzukommen. Das bedeutet mehr Planungssicherheit und vor allem deutliche Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger und auch der Unternehmen in unserem Land. Das ist das wichtigste Signal: Wir lassen die Menschen nicht allein“, sagte Schwesig.

Zugleich leiste Mecklenburg-Vorpommern seinen Beitrag zu einer verlässlichen Energieversorgung in Deutschland. „Unser Land produziert schon heute doppelt so viel Strom aus erneuerbaren Energien, als wir selbst verbrauchen“, betonte Schwesig. Bund und Land hätten die Weichen gestellt, um den Ausbau der erneuerbaren Energien zu beschleunigen. Zugleich schaffe das Land die Voraussetzungen, um Öl für die Raffinerie in Schwedt über den Hafen Rostock und Flüssigerdgas über Lubmin anzulanden.

Trotz schwieriger wirtschaftlicher Lage habe das Land im ersten Halbjahr 2022 das zweithöchste Wirtschaftswachstum aller Bundesländer erzielt. Der Arbeitsmarkt sei stabil. „Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist um 2.000 angestiegen“, bilanzierte Schwesig. Auf Bundesebene habe sich das Land erfolgreich mit dafür eingesetzt, dass der gesetzliche Mindestlohn zum 1. Oktober auf 12 Euro pro Stunde steigt.

„Die vergangenen 12 Monate vergingen so rasend schnell. Es waren Tage, in denen wir die Auswirkungen von Krisen und einem verheerenden Angriffskrieg gemeinsam gemeistert haben“, ergänzt Simone Oldenburg.

„Wir haben in der Corona-Pandemie den Schulen die Möglichkeit gegeben, vor Ort den Unterricht so zu organisieren, dass Schulschließungen verhindert wurden und Präsenzunterricht für die Schülerinnen und Schüler weitgehend gewährleistet werden konnte und kann. Aber nicht nur das, zusammen mit den Bildungs- und Expertenräten haben wir durch die Fachkräfteoffensive sowie durch die Maßnahmen zur Lehrkräftegewinnung begonnen, die Förderung, Bildung und Betreuung weiter zu verbessern.

Wir haben die Ausbildung und die Personaleinstellungen so verändert, dass wir den Grundstein für zahlreiche positive Neuerungen gelegt haben: keine Schulschließungen, beitragsfreier Ferienhort, Einstellungen von Verwaltungsfachkräften sowie Alltagshelferinnen und Alltagshelfern und die Gewinnung 690 neuer Lehrkräfte unterstützen die Kinder, die Familien, die Pädagoginnen und Pädagogen bereits jetzt.“

Die Landesregierung habe auch im kommenden Jahr wichtige Themen vor sich. „Das Wichtigste ist, das Land so gut wie möglich durch die Energiekrise zu steuern. Wir wollen mit einem Vergabegesetz die Anreize dafür setzen, dass mehr Tariflohn in unserem Land gezahlt wird. Und ein großes Thema ist auch das Klimaschutzgesetz. Wir müssen aus Verantwortung gegenüber kommenden Generationen mehr tun, um Klima und Umwelt zu schützen. Dazu will Mecklenburg-Vorpommern seinen Beitrag leisten“, erklärte die Ministerpräsidentin.

„Auch in Zukunft haben wir die Entwicklung des Landes trotz schwieriger Zeiten im Auge. Wirtschaftlich stark, sozial gerecht und ökologisch nachhaltig wollen wir unser Land weiterentwickeln und Familien gute Chancen zum Arbeiten und Leben bieten. Ich weiß, dass das große Anstrengungen erfordert. Aber die sind wir bereit zu unternehmen“, so Oldenburg.

Besuch im Childhood Haus Schwerin

Fachtagung zur Betreuung für von Gewalt betroffene Kinder und Jugendliche

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese war heute zu Gast bei der der Fachtagung „Gemeinsam verändern wir mit multidisziplinärer Perspektive den Kinderschutz“ des „Childhood Hauses“ Schwerin. Die Ministerin betonte in ihrer Ansprache die Bedeutung eines disziplinübergreifenden Netzwerkes beim Kinderschutz: „Für funktionierenden Kinderschutz brauchen wir ein tragfähiges Netz aus verschiedenen, aufeinander abgestimmten Maßnahmen.“

Das Childhood Haus Schwerin eröffnete im April dieses Jahres als erstes seiner Art in Mecklenburg-Vorpommern. Es geht auf eine internationale Initiative der World Childhood Foundation zurück. Die Einrichtung betreut Kinder und Jugendliche, die Opfer von körperlicher sexualisierter Gewalt sind.

Drese: „In Deutschland geht es den meisten Kindern gut. Sie sind ausreichend ernährt und ihre Gesundheitsfürsorge ist gesichert. Und doch – das wissen wir alle – gibt es Schattenseiten. Das Childhood Haus zeigt wegweisend auf, wie die Betreuung in einer Anlaufstelle für von Gewalt betroffene Kinder und Jugendliche in einem geschützten Raum aufgebaut werden kann.“

Die Einrichtung schaffe über die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Polizei, Justiz, Medizin, Psychologie, Kinder- und Jugendhilfe einen sicheren Ort für die Nachsorge und Aufarbeitung erlebter Straftaten und vereine alle wichtigen Hilfen, so Drese.

Beim Thema Kinderschutz gebe es über kommunale Projekte wie das Childhood Haus hinaus auch auf Landesebene neue Gesetzespläne, ergänzte die Ministerin: „Bis Ende 2024 wollen wir ein Landeskinderschutzgesetz auf den Weg zu bringen, um die Rahmenbedingungen für die Arbeit im Kinderschutz weiter zu verbessern.“

Im Zuge der Fachtagung im Childhood Haus Schwerin werden sich Expertinnen und Experten in den kommenden zwei Tagen über die Auswirkungen von Gewalt auf Kinder und Jugendliche und die Zusammenarbeit, Konzepte und Perspektiven des Opferschutzes austauschen.

Das Childhood Haus Schwerin geht auf eine Initiative des World Childhood Foundation zurück. Der Aufbau der Einrichtung erfolgte mithilfe einer Anschubfinanzierung durch die Stiftung und kommunaler Mittel durch die Landeshauptstadt Schwerin.

Gedenken zum Volkstrauertag

Ministerpräsidentin Schwesig: Niemals ist Frieden selbstverständlich

Schwerin – Mit einer Gedenkstunde anlässlich des Volkstrauertages erinnerte der Landtag Mecklenburg-Vorpommern heute an die Opfer von Krieg und Gewalt in Deutschland und der Welt.

„Wir begehen den Volkstrauertag im schmerzhaften Bewusstsein zweier Weltkriege. Auch gedenken wir heute der Opfer von Diktatur und Gewalt. Aus den Schrecken des vergangenen Jahrhunderts erwachsen Verantwortung und Verpflichtung – für jeden von uns. Niemals ist Frieden selbstverständlich. Seit Februar dieses Jahres wird uns das jeden Tag schmerzhaft bewusst“, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig.

Dass es wieder Krieg mitten in Europa gebe, sei lange unvorstellbar gewesen, „aber es ist die Wirklichkeit, in der wir 2022 leben. Russland hat den Frieden mit dem Angriff auf die Ukraine gebrochen. Bomben und Raketen zerstören Städte und Dörfer. Menschen werden getötet, verletzt und vertrieben. Unsere Gedanken sind heute auch in der Ukraine. Wir alle wünschen uns, dass es bald und dauerhaft Frieden für sie geben wird.“

Weiter sagte die Regierungschefin: „Ich danke heute all den Menschen, die sich für die Verständigung, für den Frieden engagieren, die sich gegen Hass und Hetze stellen, die für den Zusammenhalt und für andere einstehen. Am Volkstrauertag gemeinsam zu trauern und gemeinsam zu gedenken, ist die Chance, uns dessen bewusst zu bleiben und gemeinsam zu sagen: Nie wieder!“

Im Vorfeld der Gedenkstunde hatte die Ministerpräsidentin an der Kranzniederlegung auf dem Alten Friedhof Schwerin teilgenommen.