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Kategorie: Veranstaltungen/Termine

Rübenverarbeitungskampagne beginnt

Anklam – Zum Start der Rübenverarbeitungskampagne hat Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus die Zucker­fabrik Anklam besucht. Dort übergab er eine Geneh­migung zur Umsetzung von Maßnahmen, die zur erheblichen Minderung von Geruchsemissionen bei gleichzeitiger Kapazitätserhöhung führen wird.

„Mit der Übergabe der 2. Teilgenehmigung neigt sich ein jahrelanger Prozess dem Ende zu. Ich danke dabei insbesondere der Geduld der Anwohner im Umfeld der Zuckerfabrik. Aber auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Genehmigungsbehörden sowie den vielen Sachverständigen, die an diesem Prozess eine beteiligt waren. Fast 2 Mio. Tonnen Zuckerrüben produziert von ca. 330 Landwirten aus der Region werden in der einzigen Zuckerfabrik des Landes verarbeitet. Das sieht der Landwirtschaftsminister gerne – der Umweltminister hat damit aber auch Probleme; denn die vom Betrieb ausgehenden Immissionen belasteten nicht nur die Anwohner, sondern auch die angrenzende Natur und die Peene mit besonderem Schutzstatus“, so Backhaus. Hier beinhaltet die nunmehr erteilte Genehmigung einen bedeutsamen Schritt in eine nachhaltige und umweltgerechte Zukunft.

„Was die aktuelle Rübenkampagne angeht, sehe ich mit Zuversicht in die Zukunft. Im Ergebnis der Proberohdung Anfang August wird mit einer guten Rübenernte gerechnet und der Zuckerertrag wird nach Auffassung des Betreibers wohl überdurchschnittlich ausfallen (74 t/ha Rübenertrag, 13,2 t/ha Zucker, voraussichtlicher Zuckergehalt 17,8 %). In insgesamt 133 Kampagnetagen sollen die angelieferten Rüben zu 158.000 t Weißzucker und verschiedenen Nebenprodukten verarbeitet werden.

Sorge bereitet mir aber – wie uns wohl allen – der Blick auf die Gasversorgung für energieintensive Betriebs­anlagen. Deswegen steht mein Ministerium seit Ausrufen der Frühwarnstufe Gas am 30. März im engen Kontakt mit den landwirtschaftlichen Betrieben. Die Frage ist aber auch, was kann jeder selbst tun? Umso mehr freue ich mich, dass der Zuckerfabrik in aller Kürze durch die Genehmigungsbehörde die Erlaubnis erteilt wurde, einen Brennstoffwechsel mit Biogas und Bioethanol vorzunehmen. Insgesamt soll damit die im Volllastbetrieb benötigten Erdgasmengen um ca. 50 Prozent ersetzt werden“, so Klimaschutzminister Backhaus abschließend.

Sitzung des Landesplanungsbeirates

Meyer: Aktive Beteiligung und intensive Mitarbeit notwendig, um Landesentwicklung voranzubringen

Schwerin – In Schwerin ist am Dienstag erstmals in dieser Legislaturperiode der Landesplanungsbeirat zusammengetreten. „Mit dem Beirat haben wir die Möglichkeit geschaffen, dass das frühe Mitgestalten, die aktive Beteiligung und die intensive Mitarbeit in verschiedenen Themen und Inhalten der Landesentwicklung von Beginn an ermöglicht werden. Darauf setze ich auch in dieser Legislaturperiode. Mir ist wichtig, dass sich die Mitglieder im Beirat einbringen. Denn nur so können wir verschiedenste Themen in Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam voranbringen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer am Dienstag. Im Mittelpunkt der ersten Sitzung stand neben der Konstituierung des Beirates die Fortschreibung des Landesraumentwicklungsprogramms.

Der Vorsitzende des Landesplanungsbeirates ist Minister Reinhard Meyer. Der Beirat kann vom Vorsitzenden jederzeit einberufen werden. Er muss einberufen werden, wenn wenigstens ein Drittel seiner Mitglieder dies beantragt. Der Landesplanungsbeirat hat die Aufgabe, an den Aufgaben der Raumordnung und Landesplanung mitzuwirken und dabei die oberste Landesplanungsbehörde in grundsätzlichen Fragen, insbesondere bei der Aufstellung des Landesraumentwicklungsprogramms, zu beraten. Der Landesplanungsbeirat soll die oberste Landesplanungsbehörde durch Fachwissen, Anregungen und Empfehlungen unterstützen. Der Landesplanungsbeirat wirkt an der Überprüfung des Landesraumentwicklungsprogramms mit.

Die Mitglieder des Beirates werden durch Parteien, Organisationen, Verbände und Einrichtungen vorgeschlagen und von Minister Meyer für die Dauer einer Wahlperiode des Landtages berufen. Mitglieder sind unter anderem die kommunalen Spitzenverbände des Landes, die Industrie- und Handelskammern, die Handwerkskammern, der Bauernverband, die vier Regionalen Planungsverbände, die Vereinigung der Unternehmerverbände, die Hochschulen, die Gewerkschaften, die anerkannten Naturschutzverbände, Denkmalpflege, Landtagsabgeordnete sowie die Kirchen und der Tourismusverband M-V.

Ortsumgehung Elmenhorst

Munitionsbergungsdienst untersucht Baufeld auf alte Kampfmittel

Elmenhorst – Das Land Mecklenburg-Vorpommern plant und realisiert den Neubau der Ortsumgehung Elmenhorst im Zuge der Landesstraße 12. Wesentliches Ziel der Baumaßnahme ist die notwendige Entlastung der Ortsdurchfahrt vom Durchgangsverkehr und der damit verbundenen Lärm- und Schadstoffimmissionen. Gleichzeitig wird die Verkehrssicherheit erhöht. Außerdem werden die Reisezeiten von den küstennahen Zentren zu den Erholungsgebieten verkürzt.

Ab Montag, 19. September 2022, beginnen die Arbeiten des Munitionsbergungsunternehmens auf dem Baufeld, das in mehreren Teilen als kampfmittelbelastet gilt. Unter anderem befanden sich hier zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs acht Vernebelungsanlagen und drei schwere Flakstellungen.

Es ist daher mit oberflächennahliegender Flakmunition zu rechnen. Insgesamt ist eine Gesamtfläche von mehr als 50.000 Quadratmeter betroffen. Erst wenn das Baufeld vollständig kampfmittelfrei ist, können die nächsten Arbeitsschritte erfolgen. Aktuell werden diverse Vergabeunterlagen für das Projekt vorbereitet. Für den Anschluss der Mecklenburger Allee hat die Vergabe bereits begonnen.

Für den Grunderwerb gibt es noch ein laufendes Verfahren, das abgeschlossen werden muss. Der Spatenstich für dieses Straßenneubauprojekt des Landes soll im November 2022 erfolgen. Die Gesamtkosten für die Ortsumgehung werden derzeit auf etwa zehn Millionen Euro geschätzt.

Darüber hinaus plant das Straßenbauamt Schwerin am Mittwoch (14.09.22) eine Anwohnerveranstaltung, um das Bauprojekt näher zu erläutern. Die Veranstaltung findet im Gemeindezentrum Elmenhorst-Lichtenhagen statt und beginnt um 17 Uhr.

Baltic Sea Conference in Berlin

Meyer: Offshore-Windenergie ist ein zentraler Baustein beim Ausbau der erneuerbaren Energien – Offshore-Plattformen werden gebraucht – Entwicklung geeigneter Finanzierungsmodelle notwendig

Berlin – Heute nimmt Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Energieminister Reinhard Meyer an der Baltic Sea Conference in Berlin teil. „Der beschleunigte Ausbau der erneuerbaren Energien ist ein gemeinsames Anliegen von Bund und Ländern. Er ist von herausragender Bedeutung für unsere zukünftige klimafreundliche und krisenfeste Energieversorgung. Mecklenburg-Vorpommern verfügt als windreiches Küstenbundesland über hervorragende Voraussetzungen für die klimafreundliche Energieproduktion – besonders für die Windenergie an Land und auf See. Diese Standortvorteile müssen und wollen wir in Zukunft noch stärker für uns und die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes nutzen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Die Baltic Sea Conference ist vom Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz in Kooperation mit der Königlich Dänischen Botschaft, dem Land Mecklenburg-Vorpommern sowie dem Weltenergierat–Deutschland ausgerichtet worden. Zentrale Themen sind unter anderem die gesamteuropäische Vernetzung und die Potenziale eines vermaschten Offshore-Netzes in der Ostsee sowie technische Herausforderungen.

Die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 rechnerisch den gesamten Energiebedarf des Landes aus erneuerbaren Quellen zu decken. „Mecklenburg-Vorpommern erzeugt bereits mehr als das Zweieinhalbfache seines Strombedarfs aus erneuerbaren Energien. Dafür soll der Solar- und Windenergieausbau an Land und auf See deutlich beschleunigt werden. Die Offshore-Windenergie ist ein zentraler Baustein für ein klimaneutrales Mecklenburg-Vorpommern und für den Aufbau einer klimaneutralen Wasserstoffwirtschaft“, so Meyer weiter.

Vor Rostock-Warnemünde ist beispielsweise ein nationales Offshore-Testfeld in Planung. „Dieses soll über die ursprünglich geplante Nutzung als Erprobungsstandort für Offshore-Windenergieanlagenprototypen hinaus auch für die Entwicklung und Erprobung neuer Formen der Versorgung von hafennahen Infrastrukturen sowie die Umwandlung des produzierten grünen Stroms in Wasserstoff an Land oder auf See genutzt werden“, erläuterte Meyer weiter. Darüber hinaus soll im Seehafen Rostock eine Import-Infrastruktur für Wasserstoff und seine Derivate aufgebaut werden. „Es muss weiter in die Zukunft investiert werden. Die Landesregierung hat dabei vor allem auch die Produktion von Wasserstoff mittels Elektrolyse im Blick“, sagte Energieminister Meyer.

Die Festlegung des Bundes für deutlich erhöhten Ausbauziele im Offshore-Bereich – 30 Gigawatt (GW) bis 2030, 40 GW bis 2035, 70 GW bis 2045 – bietet der Branche eine stabile Perspektive. „Durch die erhöhten Ziele zeichnen sich erhebliche Zukunftschancen auch für die maritime Wirtschaft unter anderem aus dem perspektivisch starken Bedarf an der Entwicklung und Fertigung von Plattformen für die Offshore-Industrie ab. Die Landesregierung unterstützt das Ziel, auf den Werften im Ostseeraum – so auch in Mecklenburg-Vorpommern – diese Plattformen zu bauen. Durch die Erhöhung der Offshore-Ausbauziele auf EU- und Bundesebene wird auch der Bedarf an Offshore-Plattformen in den nächsten Jahren noch deutlich steigen“, erläuterte Meyer. An den Werftenstandorten Wismar, Warnemünde und Stralsund wurden zwischen 2010 und 2017 bereits Konverterplattformen für Offshore-Windparks gebaut, so dass hier umfangreiche Erfahrungen vorliegen.

Auch der Bedarf an Produktions- und Fertigungsstätten sowie der dazugehörigen Infrastruktur in den Häfen wird erheblich zunehmen, beispielsweise für Krankapazitäten und Umschlagflächen, aber auch für Gleisanbindungen und den Anschluss ans Hinterland. „Um die Komponenten von Offshore-Windrädern zu bauen, zu lagern, zu verschiffen und zu installieren, sind leistungsfähige Zulieferketten an Land nötig. Darauf müssen wir uns vorbereiten und dafür sorgen, dass heimische Produktionsstandorte und Wertschöpfungsketten erhalten und weiter ausgebaut werden. Nur so können wir sicherstellen, dass die Wertschöpfung auch in Europa bleibt“, forderte Meyer in Berlin.

Ein ganzheitliches Denken der Energiewende ist notwendig. „Das bedeutet aus Sicht der Küstenländer auch, dass der Bund geeignete Finanzierungsmodelle entwickeln muss, um den Erhalt und weiteren Ausbau systemrelevanter Infrastruktur zur Ausschöpfung der Offshore-Windenergiepotenziale zu gewährleisten. Hier geht es um die Hafenfinanzierung für On- und Offshore-Terminals zur Fertigung der Offshore-Konverterplattformen und für Spezialschiffe, aber auch darum, für geeignete Rahmenbedingungen für Investitionen in große Offshore-Strukturen und Anlagen zu sorgen. Wir sollten die Energiewende als industriepolitisches Projekt begreifen und sicherstellen, dass die Wertschöpfung in Europa bleibt, also auch durch europäische Häfen muss“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Energieminister Reinhard Meyer abschließend.

Feuerwehrfest der Landesregierung

Schwesig: Feuerwehren in MV sorgen für Sicherheit und sozialen Zusammenhalt

Mühlengeez – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig würdigte heute auf dem Feuerwehrfest der Landesregierung in Mühlengeez die Arbeit der Kameradinnen und Kameraden in Mecklenburg-Vorpommern: „Wir haben Sie heute eingeladen, um Danke zu sagen! Wir bedanken uns bei den rund 25.000 Aktiven in unseren 930 Freiwilligen Feuerwehren, den mehr als 600 Jugendfeuerwehren und den sechs Berufsfeuerwehren. Jedes Jahr löschen sie rund 6.000 Brände und haben 40.000 Hilfs- und Notfalleinsätze. Sie sind für uns da, wann immer wir Sie brauchen, rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr. Unsere Sicherheit liegt bei Ihnen in guten Händen!“

Bewusst habe die Landesregierung beim Feuerwehrfest die Nähe zu MeLa gewählt. Die Landwirtschaft und die Freiwilligen Feuerwehren im ländlich geprägten Mecklenburg-Vorpommern seien zwei tragende Säulen der Dörfer und kleineren Städte.

Weiter sagte Schwesig: „Ehrenamtliches Engagement ist der Puls unserer Gesellschaft: Ohne kommt es zum Erliegen. Deshalb ist wichtig, dass wir das Ehrenamt gemeinsam unterstützen und die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen. Die Landesregierung steht dabei an Ihrer Seite. Mit dem Programm „Zukunftsfähige Feuerwehren“ stellen wir im aktuellen Haushalt 50 Millionen Euro bereit. Davon werden mehr als 300 Feuerwehrfahrzeuge angeschafft. Es ist das größte Beschaffungsprogramm für die Feuerwehren in der Geschichte unseres Landes.“

Schwesig betonte zudem, dass wegen der Folgen des Ukraine-Krieges der soziale Zusammenhalt von enormer Bedeutung sein wird: „Ich weiß, dass sich die Bürgerinnen und Bürger Sorgen wegen der steigenden Energiepreise machen. Für die Landesregierung haben sozialer Zusammenhalt und die Entlastung in diesen schwierigen Zeiten höchste Priorität.“

Handwerk wirbt um Nachwuchs

Mühlengeez – Am Sonnabend hat sich Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte auf der Messe MeLa über ausstellende Unternehmen auf der „Straße des Handwerks“ informiert. Die MeLa – eine Fachausstellung für Landwirtschaft und Ernährung, Fischwirtschaft, Forst, Jagd und Gartenbau – findet noch bis Sonntag in Mühlengeez bei Güstrow statt. Die Präsentation des Handwerks steht unter dem aktuellen Thema Nachwuchs- und Fachkräftegewinnung.

„Fehlendes Personal kann sich als Wachstumsbremse für die Wirtschaft erweisen. Um künftig wettbewerbsfähig aufgestellt zu sein, müssen Handwerksunternehmen ausreichend Nachwuchs gewinnen. Die zentrale Aufgabe ist es dabei, jungen Menschen aufzuzeigen, wie vielseitig, innovativ und zukunftsträchtig die Branche ist. Das zeigt sich derzeit überdeutlich. Handwerke der Schornsteinfeger-, Elektro- und Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik-Branche sowie des Dachdeckerhandwerks spielen eine wichtige Rolle beim Umbau der Energieversorgung“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte vor Ort.

20 Handwerksunternehmen und Landesinnungsverbände aus dem Land präsentieren sich auf einer Fläche von rund 700 Quadratmetern. An allen Messetagen finden Aktionen zur Berufsorientierung und Nachwuchsgewinnung statt. Dabei haben die Aussteller die Möglichkeit, sich, ihre Betriebe und ihre Branche vorzustellen und bereits erste Kontakte zu potentiellen Nachwuchskräften herzustellen. Dies soll unter anderem durch zahlreiche, unterschiedliche Vorführ- und Mitmachaktionen geschehen.

„Die duale Ausbildung ist und bleibt der zentrale Pfeiler der Fachkräftesicherung im Handwerk. Damit ist eine hervorragende Basis geschaffen, sich weiter zu qualifizieren, zu spezialisieren oder auch den Weg zur Unternehmensübergabe zu gehen. Es ist eine gute Entscheidung, die Messe MeLa zu nutzen, um Besucherinnen und Besucher unkompliziert auf die beruflich hervorragenden Chancen und Perspektiven im Handwerk aufmerksam zu machen“, sagte Schulte.

Das Wirtschaftsministerium unterstützt über eine Vielzahl von Instrumenten die Aus- und Weiterbildung von Handwerkern. Unter anderem erhalten Handwerksmeister als Anerkennung für ihren Abschluss das sogenannte „Meister-Extra“. Existenzgründer im Handwerk können bei einer Unternehmensnachfolge die sogenannte „Meisterprämie“ erhalten. Bei einer Unternehmensübernahme und erstmaligen Existenzgründung wird diese einmalige, nicht rückzahlbare Zuwendung zum Lebensunterhalt in Höhe von 7.500 Euro ausgezahlt. Mit dem Meister-Abschluss können eine Selbstständigkeit begründet und Lehrlinge ausgebildet werden.

Insgesamt sind derzeit über 20.200 Betriebe bei den Handwerkskammern verzeichnet. Diese beschäftigen über 112.000 Menschen und rund 5.000 Auszubildende. Es wird ein jährlicher Umsatz von neun Milliarden Euro erwirtschaftet. Gemessen an den gesamtwirtschaftlichen Eckdaten können dem Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern etwa 10 Prozent der Bruttowertschöpfung, rund 14 Prozent der Erwerbstätigen und etwa 25 Prozent des Ausbildungsmarktes zugerechnet werden. Mit 12,4 Handwerksbetrieben je 1.000 Einwohner wird der deutsche Durchschnitt von 11,8 Betrieben pro 1.000 Einwohnern deutlich übertroffen.

Besseres Nahrungsmittelsystem notwendig

Backhaus: „Wir haben die Verantwortung ein besseres Nahrungsmittelsystem zu schaffen“

Mühlengeez – „Ernährungssicherung – zu welchem Preis?“ lautete das Thema des diesjährigen Landesbauerntages, der heute in Mühlengeez im Rahmen der Mecklenburgischen Landwirtschaftsausstellung (MeLa) stattfand.

Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Dr. Till Backhaus und Bauernverbandpräsident Detlef Kurreck wiesen in der Diskussion zunächst auf die prekäre Situation in der Land- und Ernährungswirtschaft hin; ausgelöst durch steigende gesellschaftliche Erwartungen, Wetterextreme, strenge EU-Auflagen, aber vor allem durch die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine. „Nichts ist mehr so, wie es war“, sagte Kurreck und verwies auf zerstörte Lieferketten und Preisexplosionen für Roh- und Betriebsstoffe, die sich in Form von hohen Lebensmittelpreisen auch beim Endverbraucher bemerkbar machen.

Minister Backhaus hatte drei wichtige Unterstützungsmaßnahmen für die Landwirtschaft im Gepäck: „Die Förderprogramme für die neue Förderperiode 2023 bis 2027 stehen für Mecklenburg-Vorpommern fest. Auch wenn der GAP-Strategieplan für Deutschland noch nicht offziell bestätigt wurde, gehen wir davon aus, dass es für unser Land keine weiteren Änderungen geben wird. In den vergangenen Monaten haben wir hierzulande hart daran gearbeitet haben, die Hinweise aus Brüssel umzusetzen, um für den Berufsstand endlich Planungs- und Rechtssicherheit herzustellen. Das haben wir geschafft: Im November können wir wie erhofft mit der Antragsstellung beginnen, sodass die Fördermittel pünktlich mit Beginn des neuen Jahres ausgezahlt werden können“, verkündete Backhaus. Auf der MeLa stellte er den umfassen Förderkatalog sowie die Kombinationsmöglichkeiten einzelner Programme vor.

Dann informierte der Minister, dass die EU-Agrarbeihilfen in Höhe von 347 Millionen Euro (Direktzahlungen) auch in 2022 fristgerecht bis Ende des Jahres an mehr als 4.7000 Landwirte ausgezahlt werden können. „Insbesondere in Krisenzeiten wie diesen, braucht die Branche Verlässlichkeit und Stabilität. Die Landwirtschaft befindet sich im Wandel  – das ist nicht einfach, aber auch nicht zwingend schlecht. Sie darf aber nicht zum Spielball ideologischer Interessen werden, sondern muss am Ende in der Lage bleiben, hochwertige und gesunde Lebensmittel in ausreichender Menge zu produzieren. Dafür braucht es innovative Technik, kluge Konzepte und vor allem Augenmaß.“

Backhaus spielte in diesem Zusammenhang auf aktuelle Themen, wie die Düngeverordnung oder den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln an: „Artenschutz, Klimaschutz und sauberes Wasser sind nach wie vor elementare Voraussetzungen für alles Leben auf der Erde. Nahrungsmittel gehören für mich aber ebenso dazu. Bis zum Jahr 2050 werden rund 10 Milliarden Menschen auf der Erde leben, die Zugang zu hochwertigen und nahrhaften Lebensmitteln brauchen. Laut Schätzungen der Vereinten Nationen haben bereits heute 800 Millionen Menschen keinen Zugang zu genügend Lebensmitteln. Berücksichtigt man außerdem die Klimaschwankungen und den zunehmenden Druck durch Schädlinge und Krankheiten, so wird klar, dass ein ‚Weiter so‘ in der Landwirtschaft und der Wertschöpfungskette keine Option ist. Wir haben jetzt die Chance und die Verantwortung, ein besseres Nahrungsmittelsystem für Landwirte, Konsumenten und den Planeten zu schaffen.“

Als drittes verkündete Minister Backhaus, dass Landwirtinnen und Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern künftig auf dem Acker kostenloser Zugang zur zentimetergenauen Satelitennavigation, dem sogenannten RTK-Signal (Real Time Kinematic), zur Verfügung steht. „Das Signal ermöglicht eine automatische Spurführung, zum Beispiel beim Fräsen von Dämmen oder Legen von Kartoffeln. Auf diese Weise kann auf ein bis zwei Zentimeter genau gearbeitet werden. Das Verfahren ist ein wichtiger Beitrag zur Effizienssteigerung und zum Umweltschutz, denn Präzision ist alles.“

Jan Peters, Agrarjournalist aus Hamburg, bezeichnete die Landwirtschaft in Deutschland trotz Krisenzeiten als die beste weltweit. Selbst auf den schlechtesten Böden in Teilen Brandenburgs wachse pro Hektar mehr als auf den Feldern in Kanada, den USA, Australien oder der Ukraine. Minister Backhaus würdigte in diesem Zusammenhang insbesondere die Leistungen der hiesigen Bauernschaft und gratulierte mit einer Gesamterntemenge von fast 5 Millionen Tonnen Getreide und Raps zu einer Ernte, die an ehemalige Spitzenwerte anknüpft.

Abschließend betonte der Minister, dass die Landwirtschaft und auch der ländliche Raum in der Zukunft eine ganz neue Rolle bei der Energiegewinnung spielen werden. Bioenergie aus Biomasse leistet laut Backhaus schon jetzt einen maßgeblichen Beitrag zur Energiewende. Bauernpräsident Kurreck stimmte zu: „Wir verbrauchen nicht nur Energie, wir können auch Energie liefern“, sagte er. Nach Angaben der Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe in Güstrow macht die Bioenergie im Verkehrssektor schon jetzt einen Anteil von über 90 Prozent und in der Erneuerbaren Wärme von ca. 86 Prozent aus. Minister Backhaus sprach sich darüber hinaus für eine Energiepreisbremse aus und fügte hinzu: „Wir müssen die horrenden Gewinne der großen Energiekonzernen abschöpfen, damit unserer Wirtschaft den Rücken stärken und ein Auseinanderbrechen der Gesellschaft verhindern.“

Klima-Aktionstag der Klima Allianz Schwerin e. V.

WEMAG spendet 1.000 Euro aus Nachhaltigkeitspreis

Schwerin – Am morgigen Samstag findet auf dem Alten Garten der Landeshauptstadt Schwerin der Klima-Aktionstag statt. Veranstalter ist die Klima Allianz Schwerin e. V., ein eingetragener Verein, der Ende des Jahres 2019 gegründet wurde. Zu den Gründungsmitgliedern zählt auch der Ökoenergieversorger WEMAG.

„Uns ist wichtig, dass unsere Region auch in Zukunft lebenswert für die Menschen bleibt. Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind daher Prinzipien, die wir auch im unternehmerischen Handeln umsetzen. Das gilt für die größeren Städte wie Schwerin ebenso wie für den ländlichen Raum. Durch unsere Mitgliedschaft in der Klima Allianz wollen wir beides miteinander verbinden“, sagt Thomas Murche, Vorstand der WEMAG und Mitglied im Vorstand der Klima Allianz.

Klimaschutz geht alle an, deshalb sind alle Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen, den Klima-Aktionstag zu besuchen. Die WEMAG ist an diesem Tag mit einem Stand vor Ort und informiert über Angebote wie E-Mobilität, E-Ladesäulen und Hausspeicher. „Gerade in diesen herausfordernden Zeiten ist die Nachfrage und das Interesse für das Thema unabhängige Energieversorgung besonders groß“, ist sich Murche sicher.

Die WEMAG investiert seit Langem in Zukunftstechnologien. Für sein herausragendes Engagement wurde der Energieversorger im Juni 2022 als „Unternehmer des Jahres“ in der Kategorie „Nachhaltigkeit“ ausgezeichnet. Der Preis war mit 3.000 Euro dotiert. „Das Preisgeld möchten wir gern fair aufteilen und an drei Vereine spenden, die wie die WEMAG in nachhaltige Projekte investieren. Die Klima Allianz ist so ein Verein und es ist uns eine große Freude, am Klima-Aktionstag 1.000 Euro zu übergeben“, kündigt Thomas Murche an. „Jedes Engagement für Klima- und Naturschutz ist wichtig.“

„Wir sind dankbar für die großzügige Spende der WEMAG und unserer weiteren Mitglieder. So können wir den Klima- und Umweltschutz in Schwerin für alle Bürgerinnen und Bürger erlebbar machen“, sagt Winfried Eisenberg, Vorstandsvorsitzender der Klima Allianz Schwerin e.V.

Der Nachhaltigkeitsbericht der WEMAG kann hier abgerufen werden: www.wemag.com/nachhaltigkeit