Landwirte reagieren auf Verbraucherwünsche

Schwerin – Landwirte investieren trotz wirtschaftlich schwieriger Zeiten zunehmend in den Umwelt- und den Klimaschutz. Das geht aus den Anträgen zum Agrarförderungsprogramm (AFP) hervor. Mit dem Geld sollen Betriebe unterstützt werden, die besonders umwelt- und klimaschonend und tiergerecht agieren.

Zum Ende der ersten Jahreshälfte haben bereits über 100 Antragsteller eine Förderzusage vom Land erhalten. Dahinter verbirgt sich ein Zuschussvolumen von knapp 10 Millionen Euro.

„Mit dem Förderprogramm helfen wir den Betrieben den steigenden gesellschaftlichen Anforderungen an Umwelt- und Klimaschutz, Tierwohl und hochwertigen Lebensmitteln gerecht zu werden. Es freut mich, dass die Landwirte dieses Angebot in Anspruch nehmen. Für mich ist dies ein Beleg, dass die Landwirte die Wünsche der Verbraucher wahr- und ernstnehmen“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus.

Die Zahlen verdeutlichen dem Minister zufolge aber auch, unter welchem Druck die Landwirte stehen. Die Düngeverordnung zwinge die Betriebe beispielsweise zur längeren Lagerung von Wirtschaftsdünger. Das Agrarinvestitionsförderprogramm begleitet noch bis Ende 2020 den Bau von teuren Güllelagerstätten mit emissionsmindernden festen Abdeckungen mit einem Zuschuss von 40 Prozent.

Auch beim Pflanzenschutz seien die Anforderungen gestiegen, so Backhaus. Förderung gebe es nur noch für besonders innovative abdriftarme und Pflanzenschutzmittelsparende Maschinen, die vom Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen („Julius-Kühne-Institut“) zertifiziert sein müssen.

Seit 2018 bietet das Land Mecklenburg-Vorpommern zudem die Förderung von Maschinen zur mechanischen Beikrautbekämpfung an. „Wir müssen dahin kommen, dass der Pflanzenschutzmitteleinsatz nur noch erfolgt, wenn er aus fachlicher Sicht absolut nötig ist“, so Minister Backhaus. Ziel müsse ein angepasster, situativer Pflanzenschutz sein.

Auch die Förderung von Stallbauten zur Verbesserung des Tierwohls wird durch das Agrarinvestitionsförderprogramm abgedeckt. Da sich die Baukosten in den vergangenen Jahren wesentlich erhöht haben, hatte das Landwirtschaftsministerium das förderfähige Investitionsvolumen von 1,5 Millionen Euro auf zwei Millionen erhöht. Zuschüsse bekommen allerdings nur Betriebe, die weit über gesetzliche Standards hinaus bauen. Anpassungen im Stall werden laut Backhaus auch wegen des Fachkräftemangels notwendig. Manche Betriebe investieren deshalb in automatische Melksysteme.

Heute übergab Minister Backhaus einen Förderbescheid in Höhe von rund 100.000 Euro für die Anschaffung und den Einbau von Melkrobotern sowie die Errichtung eines Milchsilotanks und eines Futtermittelsilos an einen Milchhof in Warlin (Landkreis Mecklenburgische-Seenplatte).

ARTOSS GmbH baut neuen Standort

Rostock – Das Rostocker Unternehmen ARTOSS GmbH entwickelt, produziert und vermarktet resorbierbare Biomaterialien für den Knochenaufbau. Die bislang genutzten Räumlichkeiten im Forschungszentrum Rostock-Warnemünde sind nicht mehr ausreichend, deshalb wird derzeit ein neuer Unternehmensstandort in Rostock am Fischerweg eingerichtet.

„Die Produkte der ARTOSS GmbH sind weltweit stark nachgefragt. Da wird mehr Platz für die Produktion benötigt. Mit dem neuen Unternehmensstandort werden 13 Arbeitsplätze gesichert und acht neue Jobs entstehen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe. Bei der Suche nach einem geeigneten Standort hat Rostock Business unterstützt.

Die Biomaterialien des Unternehmens werden bei Knochenbrüchen in der orthopädischen und dentalen Chirurgie eingesetzt. Nach Unternehmensangaben sind die ersten Produkte der patentrechtlich geschützten NanoBone®-Technologie seit 13 Jahren für den Verkauf in der Europäischen Union zugelassen und werden hauptsächlich in der Traumatologie und Orthopädie sowie Dentalmedizin (beispielsweise bei Zahnimplantaten) eingesetzt.

Um die Kapazitäten auszuweiten, wird derzeit eine ehemalige Produktionshalle für Schiffbauteile zu einer Produktionshalle umgebaut. Dort entsteht unter anderem ein hoch modernes Reinraumsystem. Zudem wird ein bereits bestehendes Bürogebäude genutzt. Nach Unternehmensangaben werden die Produkte unter anderem in die USA und Australien geliefert; Länder, in denen hohe regulatorische Anforderungen an die Produktionsumgebung gefordert sind.

„Neben der Produktion von synthetischem Knochenmaterial forscht und entwickelt das Unternehmen in enger Zusammenarbeit mit der Universität Rostock am Standort. So entstehen innovative Produkte, die in Mecklenburg-Vorpommern produziert und weltweit exportiert werden“, sagte Glawe.

Die Gesamtinvestitionen des Unternehmens betragen knapp 1,4 Millionen Euro. Das Land unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 372.000 Euro.

Start-up-Festival „Slush 2019“

Schwerin – Auch in diesem Jahr plant Digitalisierungsminister Christian Pegel das Start-up-Festival „Slush“ in Helsinki mit einer Delegation aus Mecklenburg-Vorpommern zu besuchen. Und auch in diesem Jahr sollen darin vor allem Start-ups aus M-V vertreten sein.

„Unsere Reise im vergangenen Dezember war ein voller Erfolg. So viel Input innerhalb von zwei Tagen ist woanders kaum zu finden. 25.000 Menschen und jeder von ihnen mit einer eigenen Idee, die Welt zu verändern – das ist wirklich einzigartig. Daher freue ich mich sehr, dass wir es auch in diesem Jahr zehn innovativen Jungunternehmerinnen und Jungunternehmern aus Mecklenburg-Vorpommern ermöglichen können, uns auf diese Messe am 21. und 22. November zu begleiten“, kündigt der Minister an.

Die Veranstaltung in der finnischen Hauptstadt war ursprünglich eine kleine, von Studierenden organisierte Netzwerkveranstaltung. Mittlerweile ist sie zum größten und wichtigsten Event der europäischen Start-up-Szene gewachsen. 25.000 Teilnehmer und ca. 700 Journalisten aus aller Welt werden dort jedes Jahr erwartet.

„Das Festival bietet eine hervorragende Chance, sich den internationalen Markt anzuschauen und die Köpfe kennenzulernen, mit denen wir uns in Mecklenburg-Vorpommern messen müssen – und wollen. Allein der Netzwerkeffekt wird für alle immens sein. Gründerinnen und Gründer auch aus unserem Bundesland können dort Erfahrungen mit anderen Start-Ups austauschen und vielleicht den einen oder anderen Investor davon überzeugen, dass ihre Idee die Welt verändern wird“, sagt Christian Pegel und führt weiter aus: „Für den Digitalstandort Mecklenburg-Vorpommern ist es zudem wichtig, weiter zu lernen. In unserer Region steckt enormes Potenzial. Es geht immer auch darum, sich inspirieren zu lassen von denen, die so manchen Schritt vielleicht schon erfolgreich gegangen sind.“

Auch in diesem Jahr organisiert das Digitalisierungsministerium mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Rostock eine Unternehmensreise zum „Slush“. Das Ministerium übernimmt die Reise- und Übernachtungskosten sowie die Teilnahmegebühr für maximal zehn Start-Up-Vertreterinnen und Vertretern aus M-V. Interessenten sollten folgende Bedingungen erfüllen:

– Ihr Start-up besitzt ein skalierbares, digital innovatives Geschäftsmodell mit internationaler Ausrichtung
– Ihr Start-up hat seinen Sitz in M-V und
– Ihr Start-up war nicht 2018 mit Förderung durchs Energieministerium beim „Slush“.

Wenn Sie diese Voraussetzungen erfüllen und mitfahren wollen nach Helsinki – bewerben Sie sich bis zum 16. August 2019 unter www.rostock.ihk24.de/slush

Sommerferien in 14 Bundesländern

Schwerin – Am Montag starten in Nordrhein-Westfalen die Sommerferien. Dann sind in 14 Bundesländern gleichzeitig Ferien. „Unser Land hat viele abwechslungsreiche Angebote parat. Wir haben eine große Auswahl an Unterkunftsmöglichkeiten, abwechslungsreiche Freizeitangebote sowie unverwechselbare Natur. Egal, ob Küste oder Binnenland. Wir freuen uns auf unsere Gäste. Unser Ziel ist es, dass Urlauber, die einmal da waren, auch gern wiederkommen. Dabei muss es auch gelingen, neue Zielgruppen zu erschließen. Die Mischung aus Urlaubsentdeckern und MV-Fans, die gerne wiederkommen, ist wichtig, um die positive touristische Entwicklung weiter voranzubringen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit, Harry Glawe. Bayern und Baden-Württemberg starten am 29. Juli in die Sommerferien.

Wolfgang Waldmüller, Präsident des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, ergänzte: „Wir dürfen uns keinesfalls auf unseren hohen Übernachtungs- und Gästezahlen ausruhen, sondern müssen stetig an der Qualität der Angebote – vor allem der Familienangebote – arbeiten und diesen Prozess auch kommunizieren. Als verlässlichen Indikator für gute Produkte haben wir seit 2005 das Qualitätssiegel ‚Familienurlaub MV – Geprüfte Qualität’ etabliert, das den Weg zu familienfreundlichen Angeboten im Nordosten weist.“

Wirtschaftsminister Glawe hat dafür geworben, das Potenzial für Familienurlaub im Land weiter auszubauen. „Wir sind vor allem für Familien attraktiv. Kinder sind auch die Gäste von morgen. Viele Einrichtungen haben sich auf Familien eingestellt. Es gibt beispielsweise für Beherbergungsbetriebe speziell ausgewiesene Familienangebote, familiengerechte Zimmer mit Verbindungstür, besondere Speisen- und Getränkeangebote, einen hauseigenen Spielplatz, Sicherheitsmaßnahmen sowie die Möglichkeit, Babysitter zu stellen oder zu vermitteln. Mit dem Siegel ‚Familienurlaub MV – Geprüfte Qualität’ in Form des Fisches ´Gustav´ werden Gäste überall dort am Eingang empfangen, wo sie besonders familienfreundliche Angebote vorfinden“, erläuterte Wirtschaftsminister Glawe. Derzeit sind 93 Unternehmen in MV für Familienurlaub ausgezeichnet. In diesem Jahr wurden 12 Tourismusbetriebe insgesamt 13 Mal ausgezeichnet, davon sind drei neu dabei.

Im Zeitraum Januar bis April 2019 besuchten nach Angaben des Statistischen Amtes insgesamt 1.784.131 Gäste Mecklenburg-Vorpommern (+12,3 Prozent zum Vorjahrszeitraum) und 6.350.401 Übernachtungen (+15,6 Prozent) wurden registriert. Allein im Ostermonat April wurden nach Angaben des Statistischen Amtes rund 680.165 Gäste gezählt. Dies entspricht einem Plus von 31,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Bei den Übernachtungen gab es ein Plus von 40,0 Prozent (2.526.154) gegenüber dem Vorjahresmonat.

Erfasst wurden Beherbergungsbetriebe mit mindestens 10 Betten sowie Campingplätze ohne Dauercamping mit mindestens 10 Stellplätzen. Die Anzahl der im aktuellen Berichtsmonat ausgewiesenen geöffneten Beherbergungsbetriebe und angebotenen Schlafgelegenheiten liegt deutlich über den entsprechenden Angaben des Vorjahresmonats. Grund für die hohen Veränderungsraten ist unter anderem eine durch das Statistische Amt durchgeführte Überprüfung des Berichtskreises und die Aufnahme von vermittelnden Betrieben mit mehr als 10 Betten Kapazität in die Berichtspflicht. Dadurch ist die Zahl der auskunftspflichtigen Betriebe gegenüber dem Vorjahresmonat zum Teil stark angestiegen.

Der aktuellen Reiseanalyse 2019 zufolge kann sich Mecklenburg-Vorpommern erneut als beliebtestes Familienreiseziel in Deutschland behaupten. Fast ein Viertel (24,0 Prozent) aller 3,58 Millionen inländischen Familienurlaubsreisen ab 5 Tagen Dauer hatten den Nordosten zum Ziel (vor Schleswig-Holstein mit 18,4 Prozent und Bayern mit 15,6 Prozent Marktanteil). Auch im internationalen Vergleich steht Mecklenburg-Vorpommern gut da und platziert sich bei allen Urlaubsreisen der Deutschen mit Kindern unter 14 Jahren mit einem Marktanteil von 6,5 Prozent hinter Italien (9,3 Prozent) und Spanien (9,2 Prozent).

37 Prozent aller Familienurlauber des Jahres 2018 interessieren sich im Zeitraum 2018 bis 2020 für einen Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern. Das entspricht rund 4,2 Millionen Deutschen (Quelle: FUR, Reiseanalyse 2019). „Um die erfolgreiche Position angesichts einer bundesweit und international äußerst dynamischen Branche und sehr aktiven Mitbewerbern halten zu können, müssen wir in Mecklenburg-Vorpommern innovative Impulse setzen. Die Branche im Urlaubsland steht vor Herausforderungen, die mit der Digitalisierung der Arbeitswelt, einem veränderten Urlaubs- und Buchungsverhalten, steigenden Qualitäts- und Serviceansprüchen sowie dem Thema Fachkräftesicherung einhergehen“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.

Das Siegel „Familienurlaub MV – Geprüfte Qualität“ in Form des Fisches „Gustav“ empfängt Gäste überall dort am Eingang, wo sie besonders familienfreundliche Angebote vorfinden. Eine fachkundige und unabhängige Jury prüft diese zuvor unter anderem mit anonymen Anfragen per Telefon oder Internet sowie Vor-Ort-Besichtigungen. Anhand eines mit wissenschaftlicher Hilfe erarbeiteten Kriterienkataloges wird die Familienfreundlichkeit bewertet.

Das Qualitätssiegel für einen geprüften Familienurlaub gilt für drei Jahre, danach kann eine Neuzertifizierung erfolgen. Wie auch in den Zertifizierungsrunden zuvor lag in der vergangenen Prüfphase ein großes Augenmerk auf Sicherheitsaspekten. Darüber hinaus standen auch die Bedeutung einer gesunden Ernährung und das Schaffen einer nachhaltigen Qualität weiter im Vordergrund. Besonderer Wert wurde zudem darauf gelegt, dass der Anbieter innerhalb der drei Jahre, in denen er Träger des Siegels ist, eine stete Weiterentwicklung seines Angebots und seiner Produkte anstrebt.

Tourismusanbieter, die auch mit dem Qualitätssiegel prämiert werden wollen, können sich ab dem 15. Januar 2020 für die neue Zertifizierungsrunde bewerben.

Überblick für Zertifizierungen 2019

Die Auszeichnung „Qualitätsmanagement Familienurlaub“ (QMF) erhielten die folgenden Anbieter:

Neu dabei:

Suite Hotel Binz Familienhotel Rügen
Stadtgeschichtliches Museum der Hansestadt Wismar Schabbell
Nationales Naturmonument Ivenacker Eichen

Erneute Zertifizierungen:

Bernsteinreiter – Urlaub und Meer (Ribnitz-Damgarten)
Jugendherberge Born-Ibenhorst
Jugendherberge Güstrow
Karls Erlebnis-Dorf Koserow
Müritzparadies (Boeker Mühle)
Müritzeum (Waren (Müritz))
Steigenberger Grandhotel and Spa (Seebad Heringsdorf)
Klax Indianerdorf Natur- und Umweltcamp (Klocksin)
Postel Usedom (Wolgast)

Abbruch ungenutzter Betriebsgebäude

Grabow – Die Stadt Grabow (Landkreis Ludwigslust-Parchim) erhält vom Landesbauministerium für den Abbruch und die Beseitigung von ungenutzten Betriebsgebäuden in der Kiebitzallee Fördermittel in Höhe von rund 790.000 Euro.

Die Fördermittel kommen aus dem „Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums“ (ELER) und dienen der Förderung der nachhaltigen ländlichen Entwicklung in kleinstädtisch geprägten Gemeinden. Zweck der Förderung ist es, die Potenziale des ländlichen Raums gezielt so zu stärken, dass ein attraktiver Lebensraum geschaffen wird.

Geplant ist, alle leerstehenden alten Gebäude am innerstädtischen Gewerbestandort Kiebitzallee wie Konsumbäckerei, Heizhaus, Garagen und Lager zu beseitigen, um den bereits bestehenden Gewerbestandort zu erweitern. Dadurch sollen Impulse für die weitere Ansiedlung von klein- und mittelständischen Unternehmen gesetzt werden.

Die Arbeiten sollen kurzfristig beginnen und voraussichtlich im Jahr 2020 abgeschlossen sein.

Gesundschuh GmbH erweitert Betriebsstätte

Rostock – Die Gesundschuh GmbH, ein Produzent von orthopädischen Schuhen, erweitert derzeit die eigene Betriebsstätte in Rostock, um künftig mehr Herstellungskapazitäten zu haben.

„Das Unternehmen hat sich seit seiner Gründung zu einem Spezialisten für hochwertige Schuhe entwickelt. Spezielle Arbeitsschutzschuhe, Modelle für Sport und Freizeit sowie Einlagen zum Ausgleich gesundheitlicher Beeinträchtigungen – in der eigenen Werkstatt entstehen die Spezialanfertigungen. Jetzt soll die Kapazität erweitert werden. Mit dem neuen Anbau werden 37 Dauerarbeitsplätze gesichert“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Das Unternehmen stellt orthopädische Maßschuhe, Arbeitssicherheitsschuhe und orthopädische Einlagen für Konfektionsschuhe her. Die Fertigung von Schuhschäften für orthopädische Maßschuhe werden in einer eigenen Schaftstepperei und Einlagenrohlinge in einer selbst entwickelten Einlagenproduktionsstrecke produziert. Um die Produktionskapazitäten zu erweitern, wird derzeit ein dreigeschossiger Anbau für Büro- und Produktionsräume mit einer Größe von knapp 400 Quadratmetern errichtet. Zudem sollen vier Schleifmaschinen, eine Absauganlage und ein Zuschneidetisch den Maschinenpark erweitern.

„Dem Team der Gesundschuh GmbH ist es gelungen, das bewährte traditionelle Handwerk den heutigen Bedürfnissen ihrer Kunden anzupassen“, sagte Glawe.

Die Gesamtinvestition des Unternehmens beträgt knapp 964.000 Euro. Das Land unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Verbindung mit Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ in Höhe von rund 240.000 Euro.

„anheuern in mv“ startet Urlaubsaktion

Schwerin – „Ich bleibe hier. Was ist mit Dir?“ – Im Rahmen einer Urlauberkampagne macht die Fachkräfteinitiative „anheuern in mv“ gemeinsam mit den Welcome Centern auf Lebens- und Arbeitsperspektiven in Mecklenburg-Vorpommern aufmerksam.

„In unserem Land urlaubt es sich besonders gut. Dafür ist unser Land bundesweit bekannt. Das belegen die zahlreichen Übernachtungen im Jahr. Wir wollen sagen: Hier bei uns im Land kann jeder gut leben und arbeiten. Gerade auch Rückkehrwillige machen Urlaub in unserem Land. Sie nutzen die Zeit, um in der Heimat Verwandte und Freunde zu besuchen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Die fünfwöchige Aktion läuft bis zum 20. August. Auf der Kampagnenseite anheuern-in-mv.de erzählen Frauen und Männer authentisch ihre Geschichten zum Leben und Arbeiten in Mecklenburg-Vorpommern. Die Leiterinnen und Leiter der Welcome Center stellen ihre Angebote auf anheuern-in-mv.de vor. Gleichzeitig wird auf Facebook und Instagram unter dem Hashtag #worklifemv auf Initiativen zur Fachkräftesicherung aufmerksam gemacht.

Ab Mitte Juli werden ergänzend zur Urlaubskampagne Plakate an ausgewählten Orten zu sehen sein. Hierzu zählen unter anderem Greifswald, Neubrandenburg, Rostock, Schwerin, Stralsund und Wismar. Darüber hinaus wird an touristischen Zielen zum Beispiel in Kühlungsborn, der Mecklenburgischen Seenplatte und Rügen geworben.

„Der Leitgedanke ist dabei: `Ich bleibe hier. Was ist mit Dir?´ – Wir möchten den Gästen des Landes neben den touristischen Eindrücken und Vorzügen, die sie während ihres Aufenthalts gewinnen und mitnehmen, noch eine andere Seite von Mecklenburg-Vorpommern zeigen. Wir sind Urlaubsland, aber vor allen Dingen auch ein Land zum Leben und Arbeiten. Das muss noch mehr in die Köpfe“, betonte Wirtschaftsminister Glawe weiter.

Um die Fachkräftesicherung weiter voranzutreiben, hat das Wirtschaftsministerium das Kooperationsvorhaben „anheuern in mv“ etabliert. „anheuern in mv“ will alle Akteure in Mecklenburg-Vorpommern miteinander verbinden, denen die Fachkräftesicherung unseres Landes am Herzen liegt. „Ziel ist es, auf Mecklenburg-Vorpommern noch stärker als Beschäftigungsstandort aufmerksam zu machen. Die Wahrnehmung der bestehenden Fachkräfteaktivitäten wird innerhalb und außerhalb des Landes weiter verbessert und transparent dargestellt. Wir wollen ‘anheuern in mv‘ zu dem Fachkräftenetzwerk in Mecklenburg-Vorpommern entwickeln“, sagte Glawe.

Bei „anheuern in mv“ geht es darum, das Thema Fachkräftesicherung mit erhöhter Reichweite nach außen zu tragen und gleichzeitig das Eingangsportal für Fachkräfte in MV zu sein. „Nur gemeinsam kann die Fachkräftesicherung und auch die Fachkräftegewinnung im Land weiterentwickelt werden – Austausch, Vernetzung und Kooperation mit bestehenden Initiativen und Aktionen sind daher Kernanliegen von ‘anheuern in mv‘“, betonte Glawe.

Beginnend mit der Urlauberkampagne 2019 setzen wir auf eine enge Kooperation mit verschiedenen Partnern im Land. Die Urlauberkampagne wird gemeinsam mit den sechs Welcome Centern (Greifswald, Neubrandenburg, Pasewalk, Rostock, Stralsund und Wismar) durchgeführt. Sie bieten umfassende Beratungsleistungen zu den Themen Arbeit, Leben und Wohnen in den jeweiligen Regionen an. „Sie sollen Aushängeschild für neue Fachkräfte in Mecklenburg-Vorpommern werden.

Die Welcome Center verfügen über ein leistungsfähiges Netzwerk, das allen interessierten Fachkräften mit regionalem Wissen, praktischen Hinweisen für den Alltag und Insidertipps für das Leben in der Region Hilfestellung bietet. Die Gewinnung von Fach- und Arbeitskräften erhält ein regionales Gesicht“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend. Die Welcome Center werden vom Wirtschaftsministerium mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) unterstützt. Die Kooperation wird sich zukünftig immer weiter ausdehnen und allen Akteuren im Land die Möglichkeit bieten, sich einzubringen.

Traditionelle Kutter- und Küstenfischerei

Insel Rügen – Die Entwicklung der Fischbestände und die damit verbundenen Fangeinschränkungen für die hiesige Fischerei gibt Mecklenburg-Vorpommerns Fischereiminister Dr. Till Backhaus Anlass zur Sorge. Der 2016 in Kraft getretene Mehrjahresplan für Dorsch, Hering und Sprotte in der Ostsee zeige bisher nicht die erhofften positiven Effekte, sagte er heute in Sassnitz, wo er gemeinsam mit Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner die Produktionshallen der Euro-Baltic Fischverarbeitungs GmbH besichtigte. Die Gründe hierfür sehe er nicht allein im Fischfang. Auch die Auswirkungen des Klimawandels müssten in die Prognosen zur Fischbestandsentwicklung stärker einbezogen werden.

Backhaus betonte, dass die traditionelle Kutter- und Küstenfischerei in Mecklenburg-Vorpommern erhalten und langfristig gesichert werden müsse. „Wir dürfen nicht sehenden Auges zulassen, dass uns die nach der Wende neu geschaffenen fischereilichen Strukturen einfach wegbrechen“, führte er aus. Seit 1991 seien Fördermittel in Höhe von 253 Millionen Euro an die Fischwirtschaft des Landes Mecklenburg-Vorpommern ausgereicht worden. Damit seien Investitionen in Höhe von 410 Millionen Euro ermöglicht worden.

„Die Fischerei ist ein Stück Landeskultur und insbesondere für die wirtschaftliche Entwicklung der maritimen Standorte an der Ostseeküste von entscheidender Bedeutung. Dazu gehört letztlich auch der Tourismus. Ein Ostseebesuch ohne ein Fischbrötchen direkt vom Kutter. Das kann niemand wirklich wollen“, so Backhaus.

Umso wichtiger sei es, aktiv zu handeln: „Wir dürfen nicht wie das Kaninchen vor der Schlange verharren und auf die Quoten-Entscheidung im Oktober warten. Deshalb werde ich mich gegenüber dem Bund und der EU weiterhin für die Belange der Fischerei einsetzen“, versprach er. Dazu gehören unter anderem

  • totale Fangverbote zu verhindern und Sonderreglungen für die kleine handwerkliche Kutter- und Küstenfischerei zu ermöglichen,
  • die Folgen des Brexit, wie zum Beispiel der drohende Verlust von Fanggebieten, möglichst gering zu halten,
  • beim Internationalen Rat für Meeresforschung eine Überprüfung der bisherigen Modellrechnungen zu erwirken mit dem Ziel die praktischen Erfahrungen der Fischerei besser in die Fischbestandsmodellierungen einfließen zu lassen,
  • Alternativen zur Quotenregelung zu finden, zum Beispiel die Stärkung der Nachwuchsproduktion durch großmaschige Netze,
  • die Forschung zu den Ursachen und dem Umgang mit dem Klimawandel zu verbessern,
  • und die regionale Vermarktung zu stärken.

Die Heringsquote für MV lag im Jahr 2008 bei 14.700 Tonnen und wurde bereits 2009 um 40 Prozent auf knapp 9.000 Tonnen gekürzt. 2018 lag sie bei nur noch 5.750 Tonnen und wurde für 2019 nochmals fast halbiert.

Ähnlich beim Dorsch: Durften 2008 in MV noch rund 2.300 Tonnen Dorsch gefangen werden, lag die Quote 2018 bei dem historischen Tief von rund 860 Tonnen. Diese lag 2019 mit insgesamt rund 1040 Tonnen nicht spürbar höher.

Der Fangstopp für Dorsche aus der östlichen Ostsee und eine Halbierung der Fangmenge beim Dorsch der westlichen Ostsee, wie es der Internationaler Rat für Meeresforschung für 2020 empfiehlt, sei für die kleine Hochsee- und Küstenfischerei nicht mehr zu verkraften, sagte Backhaus in aller Deutlichkeit.

„Von den rund 1.400 Haupterwerbsfischern in 1989 sind derzeit nur noch 230 Unternehmen übrig. Mehr als die Hälfte der Fischer ist mittlerweile älter als 60 Jahre – das schreit nach klaren Perspektiven“, sagte Minister Backhaus abschließend.

Neue Betriebsstätte für Büromittelhersteller

Schönberg – Die Palmberg Büroeinrichtungen + Service GmbH aus Schönberg (Landkreis Nordwestmecklenburg) hat zur Erweiterung der Produktionskapazitäten eine weitere Betriebsstätte in Rehna errichtet.

„Das familiengeführte Unternehmen hat sich seit seiner Gründung zu einem gefragten Anbieter in der Büromöbelindustrie entwickelt. Jetzt haben die vorhandenen Werkskapazitäten nicht mehr ausgereicht, so dass eine weitere Betriebsstätte errichtet wurde. Mit der Erweiterung sollen 50 Arbeitsplätze entstehen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Am Unternehmensstandort in Schönberg und Rehna arbeiten aktuell mehr als 535 Mitarbeiter.

Die Palmberg Büroeinrichtungen + Service GmbH produziert Büromöbel wie beispielsweise Schreibtische, Büroschränke, Besprechungsmobiliar und Büroküchen. Nach Unternehmensangaben werden die selbst produzierten Möbel in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Österreich, Luxemburg und in die Schweiz verkauft. In dem neuen Werk in Rehna sollen akustisch wirksame Elemente für die Bürowelt hergestellt werden. Dazu ist eine neue Produktionshalle auf einer Fläche von 12.410 Quadratmetern entstanden, zudem wurde in den Maschinenpark investiert.

„Das Unternehmen ist ein verarbeitenden Gewerbe geschaffen und gesichert. Das ist eine wichtige Beschäftigungsbranche für Mecklenburg-Vorpommern, denn diese Arbeitsplätze sind saisonunabhängig“, sagte Glawe.

Die Gesamtinvestitionen des Unternehmens betragen neun Millionen Euro. Das Land unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von 900.000 Euro.

Dahlemann warb in Russland für Dialog

Schwerin – Der Parlamentarische Staatssekretär für Vorpommern Patrick Dahlemann hat kürzlich gemeinsam mit Nachwuchskräften aus Politik und Wirtschaft die Region Kamtschatka ganz im Osten Russlands besucht. Dahlemann leitete eine Delegation aus jungen Landtagsabgeordneten aus verschiedenen Bundesländern. Organisiert wurde die Reise von der Freundschaftsgruppe des Bundesrats und des Russischen Föderationsrates und dem Deutsch-Russischen Forum. Auf dem Programm standen unter anderem ein politischer Konferenztag mit dem Gouverneur und seiner Regierung. Naturschutz, Tourismus und Fischereiwesen bildeten den Schwerpunkt.

„Ich habe bei meinem Besuch in Russland deutlich gemacht, dass wir in Mecklenburg-Vorpommern auf einen engen Dialog mit Russland setzen. Deutschland und Russland haben ein gemeinsames Interesse an einer noch engeren, friedlichen Zusammenarbeit. Deshalb brauchen wir einen kontinuierlichen Dialog, auch um bestehende Konflikte auszuräumen, Vorurteile abzubauen und einander besser zu verstehen“, erklärte der Staatssekretär vor seiner Rückkehr nach Deutschland.

„Es war hochspannend, eine Region ganz im Osten Russlands kennenzulernen, die nicht so im Fokus steht wie St. Petersburg oder Moskau. Ich habe viel über die Kultur, die Menschen und die Weite Russlands gelernt. Verständnis und Verständigung sind die Voraussetzung für den Aufbau von wechselseitigem Vertrauen. Ich hoffe, dass diese Reise dazu einen kleinen Beitrag geleistet hat. Vielen Dank an den Bundesrat und das Deutsch-Russische Forum, dass sie diese Möglichkeit eröffnet haben“, so Dahlemann weiter.

Sportboot- & Industrie-Motoren-Unternehmen erweitert

Barth – Das Unternehmen Sportboot- & Industrie-Motoren Olaf Lingrön aus Barth (Landkreis Vorpommern-Rügen) baut derzeit an einer Erweiterung seiner Betriebsstätte „Am Wirtschaftshafen“.

„Wassersport erfreut sich bei Einheimischen und Gästen in Mecklenburg-Vorpommern großer Beliebtheit. Davon profitieren auch die heimischen Unternehmen, denn Dienstleistungen wie Reparaturen oder der Bau von Booten wird stärker nachgefragt. Deshalb will das Unternehmen Sportboot- & Industrie-Motoren Olaf Lingrön jetzt den Standort ausbauen. Mit der Erweiterung werden elf Arbeitsplätze gesichert und sieben neue Jobs entstehen vor Ort“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Das Unternehmen ist seit mehr als 20 Jahren in den Bereichen Bau, Reparatur und Handel von Booten sowie Bootszubehör tätig. Zusätzlich wird die Marina in Barth unterhalten. Jetzt ist geplant, eine eigenständige Bootsproduktion zu beginnen. Dazu wird auf dem bestehenden Betriebsgelände eine Produktionshalle neu gebaut. Darin sind unter anderem eine Fertigungsstrecke, Präsentationsflächen und Büroräume vorgesehen. Zudem soll auf der angrenzenden Wasserfläche eine Schwimmsteganlage entstehen. Nach Unternehmensangaben ist geplant, in der neuen Halle vorrangig mittelgroße, binnen- und ostseetaugliche Angel- und Freizeitboote mit einer maximalen Rumpflänge von 7,15 Meter herzustellen.

„Das Unternehmen hat seit seiner Gründung die Produkt- und Dienstleistungspalette immer weiter ergänzt. Jetzt kommt ein neues Geschäftsfeld dazu, um den Kundenwünschen schneller entsprechen zu können“, sagte Glawe.

Die Gesamtinvestition des Unternehmens beträgt rund 4,7 Millionen Euro. Das Land unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 1,1 Millionen Euro.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es fast 2.000 Kilometer Ostseeküste, mehr als 2.000 Binnenseen und über 26.000 Kilometer lange Fließgewässer. Dazu kommen derzeit 350 Marinas, Sportboothäfen und Wasserwanderrastplätze mit rund 22.000 Liegeplätzen, davon 14.000 an der Küste. Jährlich besuchen etwa 150.000 Wassersportler das Land. Rund 1.400 Wassertourismusunternehmen mit über 7.100 Arbeitsplätzen erwirtschaften einen jährlichen Umsatz in Höhe von rund 474 Millionen Euro; das entspricht rund zehn Prozent des Tourismusumsatzes in Mecklenburg-Vorpommern.

Nutzung von Brachen

Futter ab 1. Juli bis zu 80 Prozent auch von Bracheflächen möglich

Schwerin – Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus hat die Nutzung von Brachen, die als ökologische Vorrangflächen ausgewiesen wurden, für die Futter­gewinnung (sowohl Mahd als auch Beweidung) freigegeben. Allerdings legte er gleichzeitig fest, dass im Interesse der Insekten und anderer Tiere pro stillgelegter Parzelle maximal 80 Prozent der Fläche für die Mahd bzw. Beweidung genutzt werden dürfen, so dass für sie ein Rückzugsraum erhalten bleibt.

Landwirtschaftliche Unternehmen haben auf Grund der extremen Trockenheit 2018 und des in 2019 anhalten­den ungünstigen Witterungsverlaufes mit unterdurch­schnittlichen Niederschlägen erhebliche Einbußen in der Futtererzeugung zu verzeichnen. So ist der erste Futterschnitt weit unter den in normalen Witterungs­jahren erzielten Erträgen zurück geblieben. Auch sind die Wasservorräte in den Böden nahezu aufgebraucht.

„Um die Situation in den betroffenen Unternehmen etwas abzumildern, können ab dem 1. Juli dieses Jahres landesweit Bracheflächen, welche als ökologische Vorrangflächen durch die Landwirte im Agrarantrag ausgewiesen wurden, teilweise für die Futtergewinnung genutzt werden“, sagte der Minister. Ein gesonderter Antrag sei dazu ist nicht erforderlich. „Ich hoffe, wir können so den viehhaltenden Betrieben helfen, wenn auch sicherlich die Qualität des Futters auf diesen Flächen nicht mehr sehr hoch sein wird“, so Backhaus.

Durch diese Ausnahmegenehmigung stehen in MV ca. 26.000 ha zusätzlich für die Futtergewinnung zur Verfügung. Entsprechend der EU-Vorgaben für Bracheflächen wäre eine Nutzung für die Futtergewinnung ansonsten unzulässig gewesen.

LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis 2019

Schwerin – Die Ausschreibung für den LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis 2019 ist jetzt gestartet – bis zum 30. August 2019 können sich Unternehmen, Einzelpersonen und Projektgruppen von Forschungseinrichtungen aus Mecklenburg-Vorpommern bewerben.

„Der erfolgreiche Brückenschlag von der Forschung und Entwicklung hin zur wirtschaftlichen Nutzung eines Produktes, eines Verfahrens oder einer Dienstleistung – darum geht es bei der Auszeichnung zum LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis. Wir suchen Unternehmen, Einzelpersonen oder Projektgruppen aus Mecklenburg-Vorpommern, die diesen Weg gegangen sind“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Mit dem „LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis Mecklenburg-Vorpommern“ sollen Unternehmen und wissenschaftlich ausgebildete Einzelpersonen oder von solchen geleitete Personengruppen ausgezeichnet werden, die sich um den erfolgreichen Transfer von Forschungs- und Entwicklungsergebnissen aus Mecklenburg-Vorpommern in die wirtschaftliche Nutzung in Form von Produkten, Verfahren und technologischen Dienstleistungen besonders verdient gemacht haben. Ziel ist es, Wissenschaftler dazu anzuregen, ihre Arbeitsergebnisse intensiver in die Unternehmen des Landes Mecklenburg-Vorpommern einzubringen.

„Wir brauchen wirtschaftsnahe Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsprojekte, die in Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft entstehen und in konkrete Produkte und Dienstleistungen umgesetzt werden. Dadurch entstehen zukunftsorientierte und hochwertige Arbeitsplätze im Land. Um die Zusammenarbeit weiter voranzutreiben, würdigen wir öffentlichkeitswirksam mit dem Preis innovative Projekte“, sagte Glawe.

Das Wirtschaftsministerium sowie die Industrie- und Handelskammern des Landes vergeben den „LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis Mecklenburg-Vorpommern“ für Produkt- und Verfahrensinnovationen sowie innovative technologische Dienstleistungen. Schirmherr ist der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe. Die Auszeichnungen werden am 23. Oktober 2019 in Greifswald vergeben.

Die Bewerbungen werden nach folgenden Kriterien durchgesehen: technische bzw. wirtschaftliche Vorteile und Umsetzbarkeit; Neuheitsgrad, Aktualität, Anwendungsbreite; Nutzung des Technologietransfers zwischen Wissenschaft und Wirtschaft; unternehmerische Leistung, Risikobereitschaft, persönlicher Einsatz; wirtschaftlicher Erfolg, Marktfähigkeit sowie Schaffung von Arbeitsplätzen.

Für die Auszeichnung des „LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreises Mecklenburg-Vorpommern“ steht ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro zur Verfügung. Der Preis kann auch geteilt werden.

Die Bewerbungsunterlagen für den „LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis Mecklenburg-Vorpommern“ sollen in einfacher Ausfertigung vollständig mit ausgefülltem Bewerbungsformular sowie gutem Bildmaterial und gegebenenfalls Skizzen/Grafiken des Produktes bis zum 30. August 2019 an folgende Adresse eingesendet werden:

IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern, Gunnar Hagemann, Katharinenstraße 48, 17033 Neubrandenburg, E-Mail: gunnar.hagemann@neubrandenburg.ihk.de oder bei den Industrie- und Handelskammern zu Rostock beziehungsweise zu Schwerin.

Es sind auch Online-Bewerbungen möglich unter www.boelkowpreis.de.

Seit 2003 vergeben das Wirtschaftsministerium und die drei Industrie- und Handelskammern des Landes – in diesem Jahr federführend durch die IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern – jährlich den „LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis Mecklenburg-Vorpommern“. Schirmherr ist Wirtschaftsminister Harry Glawe. Ausgezeichnet werden Unternehmen und Wissenschaftler für neuartige Innovationen in Form von Produkten, Verfahren und technologischen Dienstleistungen. Ein Ziel ist es, Innovationen und wissenschaftliche Erkenntnisse intensiver in die Unternehmen des Landes Mecklenburg-Vorpommern einzubringen.

Für den Technologiepreis steht ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro zur Verfügung. Der Sonderpreis „Digitalisierung“ ist mit 2.000 Euro von der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH dotiert.

Der Namensgeber Dr. Dr. hc. mult. Ludwig Bölkow war ein gebürtiger Schweriner und Mitbegründer des Konzerns Messerschmidt-Bölkow-Blohm (MBB), aus dem die DASA (heute EADS) entstand.

Ökolandbau weiter auf Erfolgskurs

Schwerin – Über 100 Landwirtschaftsbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern haben allein im vergangenen halben Jahr damit begonnen auf einer Fläche von fast 12.000 Hektar Ackerfläche Ökolandbau zu betreiben. Damit wirtschaften hierzulande über 1.000 Landwirtschaftsbetriebe (20 Prozent) auf einer Fläche von 170.000 Hektar ökologisch. Das entspricht einem Anteil von 12,6 Prozent an der gesamten Ackerfläche. Der Bundesdurchschnitt liegt mit 1,5 Millionen Öko-Fläche bei 9,1 Prozent. Damit rangiert Mecklenburg-Vorpommern im Ländervergleich in der Spitzengruppe mit Baden Württemberg, Bayern, Hessen, Brandenburg, Hessen und dem Saarland.

„Der Ökolandbau in Mecklenburg-Vorpommern ist weiter auf Erfolgskurs. Die aktuellen Zahlen bestätigen, dass die von der Politik geschaffenen Rahmenbedingungen Wirkung entfalten, die hiesigen Unternehmen erfolgreiche Betriebskonzepte erarbeiten und diese dann auch umsetzen“, betonte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus, der gestern an seinem Dienstsitz in Schwerin mit den ökologischen Anbauverbänden die aktuelle Entwicklung erörterte.

Minister Backhaus versprach, sich weiterhin dafür einzusetzen, dass die Europäische Agrarförderung stärker auf Gemeinwohlleistungen ausgerichtet wird: „Es braucht ein klares Bekenntnis dazu, die Landwirte für besondere Leistungen beim Umwelt- Klima- und Tierschutz zu honorieren. Nur mit zielgerichteten Investitionen in die Gemeinwohlleistungen der Landwirtschaft wird sichergestellt, dass die Mittel nicht an die Landeigentümer durchgereicht werden, sondern aktive Landwirte stärken, die sich für sauberes Wasser, gesunde Böden und Artenvielfalt einsetzen.“

In der aktuellen Förderperiode stehen zur Unterstützung des Ökolandbaus nunmehr 202 Millionen Euro zur Verfügung. Der Etat für die ökologische Wirtschaftsweise wurde damit um 37 Millionen Euro aus EU-, Bundes- und Landesmitteln aufgestockt.

Backhaus appellierte aber auch an die Eigeninitiative der Betriebe: „Eine nachhaltige Entwicklung braucht ein marktorientiertes Wachstum. Für den Absatz ihrer Produkte sind die Unternehmen selbst verantwortlich! Hier geht es mitunter auch darum, sich aus der eigenen Komfortzone hinauszubewegen und neue Wege zu beschreiten.“

Erntebeginn: Warnung vor Feldbränden

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern haben die Landwirte vor einer Woche mit der Ernte der Wintergerste begonnen. Im ganzen Land herrscht auch auf den Feldern des Landes extreme Trockenheit. „Die Gefahr von Feldbränden ist derzeit enorm hoch, vergleichbar mit dem Vorjahr. Sie fordert bereits in den Wäldern bei Lübtheen ihren Tribut. Es kommt deshalb auf uns alle an, konsequent die Brandrisiken zu minimieren“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus.

Als für die Landwirtschaft zuständiger Minister bittet er die Landwirte nochmals ausdrücklich darum, bei der Ernte und der Ernteeinlagerung die Maßnahmen des vorbeugenden Brandschutzes einzuhalten. So sei bei der Getreideernte auf Feldern mit einem Abstand von weniger als 50 Metern zum Waldrand auf der dem Wald zugekehrten Erntefläche ein 6 Meter breiter Wundstreifen anzulegen. So sieht es Paragraf 5 der Waldbrandschutzverordnung vor. Für die Brandbekämpfung seien während der Mähdrescharbeiten zusätzlich Wasser und Pflug zur Erstbekämpfung bereitzuhalten.

Darüber hinaus bittet Minister Backhaus ausdrücklich darum, bei der Erntevorbereitung, -durchführung und -einlagerung folgende Maßnahmen einzuhalten:

  • Auf abgeerntetem Getreide- und ausgetrockneten Grasflächen ist das Befahren und Abstellen von Autos mit Katalysator untersagt.
  • Mitarbeiter in landwirtschaftlichen Unternehmen sowie Erntehelfer und die beteiligten Lohnunternehmer sind über die Brandgefahren und Bekämpfungsmöglichkeiten zu informieren und zu belehren.
  • Grundsätzlichen sollten vor Beginn der Ernte zwischen den Betrieben und den örtlich zuständigen Feuerwehren die Maßnahmen zu vorbeugenden Brandschutz und einer Brandbekämpfung abgesprochen werden.
  • Ernte- und Einlagerungstechnik ist auf ihre Funkensicherheit zu überprüfen.
  • Der Umgang mit offenem Feuer und das Rauchen auf Ernteflächen sind verboten.
  • Zur Bekämpfung von Entstehungsbränden an Erntemaschinen und Zugmaschinen geeigneten Feuerlöscher mitführen
  • Ernteerzeugnisse, die zur Selbstentzündung neigen, sind nur dann einzulagern, wenn sie lagerfähig sind oder durch Lüftungseinrichtungen nachgetrocknet werden können.
  • Auch müsse für die Einlagerung von brennbarem, pflanzlichem Erntegut entsprechendes Löschwasser bereitstehen.