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Kategorie: Wirtschaft

30 Jahre Bürgschaftsbanken

Schwerin – Heute feiern die sechs Bürgschaftsbanken in den neuen Bundesländern ihr 30-jähriges Bestehen. Mit der politischen Wende begann auch die Reise von der Plan- in die Marktwirtschaft. Eine Reise, die die Bürgschaftsbanken von Beginn an mit Mut zum Risiko begleitet haben.

Mit ihrer Hilfe konnten seit Anfang der 1990er Jahre über 46.000 kleine und mittlere Unternehmen und mehr als 33 Milliarden Euro zwischen Ostsee und Erzgebirge investiert und 250.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Seit 30 Jahren leisten die Bürgschaftsbanken damit einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung insbesondere kleiner und mittelständischer Unternehmen. Sie waren und sind unerlässliche Stütze für viele Existenzgründungen, wie auch für Unternehmen, die Wachstum finanzieren wollen. „Wir verstehen uns als wichtigen und aktiven Bestandteil der Wirtschaftsförderung in unserem Land.“, so Dr. Thomas Drews, Geschäftsführer der Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern (BMV).

Bürgschaftsbanken gibt es in allen Bundesländern. Sie helfen Existenzgründern und bestehenden Betrieben, Kredite für ihre Vorhaben zu bekommen, auch wenn sie keine oder zu wenige bankübliche Sicherheiten – wie etwa Immobilien, Lebensversicherungen u. ä. – stellen können. Denn mit ihren Ausfallbürgschaften reduziert die Bürgschaftsbank das Risiko der Hausbank auf ein Fünftel. Mit der Übernahme einer Bürgschaft signalisiert sie der Hausbank zudem, dass sie das Vorhaben des Unternehmens für erfolgversprechend hält. Bürgschaften gibt es für alle Branchen und nahezu jedes unternehmerische Vorhaben.

Finanzminister Reinhard Meyer gratulierte daher herzlich zum Jubiläum und unterstrich die Bedeutung der Bürgschaftsbanken vor allem für die wirtschaftliche Entwicklung im Osten der Bundesrepublik: „Seit 30 Jahren leisten Bürgschaftsbanken einen unverzichtbaren Beitrag zur Entwicklung kleiner und mittlerer Unternehmen. Gerade im Transformationsprozess nach der Wende waren sie der Motor für wirtschaftliche Entwicklung. Und auch jetzt in der Corona-Krise haben sie schnell und unbürokratisch Hilfe in einer schwierigen Zeit geleistet.“

In Mecklenburg-Vorpommern wurden seit 1990 insgesamt über 8.200 Verträge geschlossen und über 6.400 Unternehmen unterstützt. Die Bürgschaftsbank MV hat Risiken in Höhe von rund 1,4 Mrd. Euro übernommen und damit Investitionen von 4,4 Mrd. Euro angeschoben. Damit konnten ca. 31.000 Arbeitsplätze neu geschaffen und fast 83.000 Arbeitsplätze gesichert werden. „Das ist eine Erfolgsgeschichte für unser Land“, so Finanzminister Reinhard Meyer.

Kiestagebau Pinnow Nord

Messungen zu Lärmschutzmaßnahmen werden jetzt ausgewertet

Stralsund – Im Kiestagebau Pinnow Nord (Landkreis Ludwigslust-Parchim) erfolgten in der vorletzten Woche Schallpegelmessungen im Auftrag des Bergamts Stralsund nach vereinzelten Beschwerden von Anwohnern über ein Dieselaggregat, das zur Energieerzeugung im Bergbau eingesetzt wird. Ein unabhängiges Ingenieurbüro überprüft damit, ob Schallschutzmaßnahmen des Tagebaubetreibers zur gewünschten Lärmminderung führen. Das Büro wertet die Messungen jetzt aus. Das Ergebnis wird dann dem Bergamt und von diesem dem für Immissionsschutz zuständigen Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie MV (LUNG MV) vorgelegt. Auch die Gemeinde Pinnow wird vom Bergamt informiert.

„Ich gehe davon aus, dass innerhalb der kommenden Wochen die abschließende Beurteilung vorliegt“, sagt Christian Pegel als Minister des dem Bergamt übergeordneten Energieressorts. Er betont, dass alle bisherigen Messungen im Pinnower Tagebau und im benachbarten Wohngebiet nach der Errichtung einer Schallschutzwand im Frühjahr gezeigt haben, dass die Grenzwerte eingehalten werden.

„Selbstverständlich nehmen wir Beschwerden aus der Nachbarschaft sehr ernst. Aus diesem Grund hatten wir das Unternehmen zu zusätzlichen Schutzmaßnahmen aufgefordert. Der Kiesgrubenbetreiber hat sich bereitwillig darauf eingelassen und einen zusätzlichen Schalldämpfer installiert sowie eine aus Betonelementen bestehende Schallbarriere errichtet. Mit den Messungen jetzt wird überprüft, ob diese Maßnahmen den Schallpegel wie prognostiziert weiter mindern“, sagte der Minister weiter.

Das zur lokalen Energieerzeugung eingesetzte Aggregat entspreche dem Stand der Technik solcher Anlagen. Alle erforderlichen Nachweise über die Einhaltung europäischer Normen und Richtlinien sowie ein gültiger TÜV-Nachweis liegen dem Bergamt vor.

„Der Tagebaubetreiber hat aber dem Bergamt und auch der Gemeinde Pinnow gegenüber geäußert, dass das Dieselaggregat eine vorübergehende Lösung sein solle. Er wolle eine zur Eigenbedarfsdeckung konzipierte Photovoltaikanlage auf Flächen des Tagebaus errichten. Die Landesregierung unterstützt dieses Vorhaben“, so Pegel.

Der Minister verweist darauf, dass es den Tagebau Pinnow Nord bereits seit den 1970er Jahren gebe und deshalb, so wie im Einigungsvertrag geregelt, Bestandsschutz genieße bei gleichzeitigem Unterfallen unter das Bergbaugesetz des Bundes. Der Bestandsschutz beinhalte auch die Gewinnung von Rohstoffen im Grundwasserschutzgebiet. „In der Wasserschutzgebietsverordnung Pinnow sind Veränderungen und Aufschlüsse der Erdoberfläche für die Gewinnung von Sand und Kies in den Bergbauberechtigungen Pinnow Nord ausdrücklich zugelassen, da bei Inkrafttreten dieser Verordnung der Tagebau bereits zugelassen und errichtet war“, erklärt Pegel.

Das Gesamtvorhaben in den Grenzen des Bergwerkseigentums Pinnow Nord nördlich der Bundesstraße 321 ist bis einschließlich 31.12.2035 zugelassen.

Ausbau des Anlegers am Hafen Barth geplant

Barth – Wirtschaftsminister Harry Glawe hat sich  in der Stadt Barth (Landkreis Vorpommern-Rügen) über den geplanten Ausbau der Ballastkiste im Hafen Barth zum Anleger für Flusskreuzfahrtschiffe informiert.

„Der Barther Hafen ist ein maritimes Filetstück der Stadt und nimmt eine zentrale Verteilerfunktion ein. Von hier aus sind alle touristischen, gewerblichen- und kulturellen Angebote wie beispielsweise die Barther Boddenbühne, Gastronomie, Fahrradwege, Wohnwagen- und Caravanstellplätze, Schifffahrten und die Altstadt gut zu erreichen. Mit dem jetzt geplanten Ausbau des Anlegers wird das Anlegen für die ankommenden Flusskreuzfahrtschiffe komfortabler“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

Wirtschaftsminister Glawe übergab vor Ort eine Absichtserklärung an Bürgermeister Friedrich-Carl Hellwig zur Förderung des Vorhabens.

Der Hafen Barth ist sowohl von der Fläche als auch von der Anzahl der angesiedelten maritimen Unternehmen der bedeutendste Hafen in der Darß-Zingster-Boddenkette. Das zur Ostsee führende Fahrwasser hat eine Ausbautiefe von drei Metern. Im Hafen Barth hat sich neben Schiffs- und Bootswerften eine Vielzahl von maritimen Dienstleistungsunternehmen angesiedelt. Im hafenabhängigen Gewerbe sind etwa 240 Personen beschäftigt.

Seit dem Jahr 2010 nutzen Flusskreuzfahrtschiffe den Hafen Barth. Die Anläufe der Flusskreuzfahrtschiffe haben sich in den vergangenen Jahren erhöht, von drei Anläufen im Jahr 2010 auf 30 im Jahr 2019. Die Fahrgastschiffe und Flusskreuzfahrtschiffe machen beidseitig der Ballastkiste fest, auf der sich auch die Touristinformation und die Hafenbehörde befinden. Des Weiteren wird der Hafen Barth etwa 45 Mal pro Jahr von Behördenschiffen angelaufen.

„Durch die große Beliebtheit des Hafens kann es am Anleger schon mal eng werden. Außerdem sind die derzeit vorhandenen Liegeplatzlängen mit 60 Metern an der Westseite und 50 Metern auf der Ostseite der Ballastkiste nicht ausreichend für die hier anlaufenden Flusskreuzfahrtschiffe mit einer Länge von bis zu 83 Metern. Hier soll Abhilfe geschaffen werden“, sagte Glawe.

Pro Jahr wird der Hafen Barth aus den Anläufen von Flusskreuzfahrtschiffen von rund 2.400 Gästen besucht. Die Passagierschiffe brachten in den Jahren 2017, 2018 und 2019 jährlich rund 36.000 Gäste.

Die Gesamtinvestition für das Vorhaben beträgt nach derzeitigem Stand rund eine Million Euro. Das Wirtschaftsministerium plant eine Unterstützung aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 930.000 Euro bei Erfüllung der Fördervoraussetzung, dem Vorliegen aller für die Antragsbearbeitung erforderlichen Unterlagen und dem Vorhandensein entsprechender Haushaltsmittel.

Neue Stallanlage für Strohschweine

Vielank – Auf dem Gut Rögnitztal in Vielank (Landkreis Ludwigslust Parchim) soll eine Stallanlage für Sauen und Absatzferkeln entstehen, die dem Tierwohl im besonderem Maße Rechnung trägt. In dieser Woche hat das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Westmecklenburg dafür eine entsprechende Umbaugenehmigung erteilt. Geplant ist ein tiergerechter Stall, der den Tieren auch einen überdachten und stroheingestreuten Auslauf ermöglicht. Die Stallanlage soll Platz für 654 Sauen, 3200 Mastschweinen und 3200 Ferkeln bieten.

Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus begrüßte die Entscheidung: „So sieht die Zukunft der Schweinehaltung aus“, kommentierte er. „Mein Anspruch für MV ist eine bodengebundene Landwirtschaft mit Stallungen, die den neuesten technischen und wissenschaftlichen Kenntnissen entsprechen, dem Tierwohl Rechnung tragen und gute Arbeitsplätze schaffen“, sagte er weiter. Nun seien der Handel und die Verbraucher am Zuge, diese Investitionen auch zu honorieren.

Besonderes Augenmerk wurde bei der geplanten Stallanlage in Vielank auf den Brandschutz gelegt. Auf Grundlage eines Brandschutzgutachtens der zuständigen Brandschutzbehörde des Landkreises Ludwigslust-Parchim ist eine Unterteilung der Ställe in Brandabschnitte vorgesehen. Einbauten sind aus schwer entflammbaren Baustoffen zu errichten. Die Ausläufe, deren Überdachungen ebenfalls aus nicht brennbaren Stoffen errichtet werden, ermöglichen den Tieren im Brandfall ins Freie zu gelangen und erleichtern die Rettung.

Zeitenwandel in der Ernährungswirtschaft

Diskussion zum gesellschaftlichen Wandel auf dem 4. Norddeutschen Ernährungsgipfel

Rostock – „Zeitenwandel – Veränderungen in der Gesellschaft und Auswirkungen auf die Branche“ lautete das Kernthema auf dem 4. Norddeutschen Ernährungsgipfel, der in Rostock-Warnemünde stattgefunden hat.

„Wir erleben derzeit einen gesellschaftlichen Wandel in Bezug auf Lebensmittel. In der Zeit der Kontaktbeschränkungen hat sich ein Trend in der Ernährungswirtschaft verstärkt: Immer mehr Verbraucher setzen ihren Fokus auf die Herkunft der Produkte. Im Laufe der Corona-Pandemie wurde der Wert hochwertiger regionaler Lebensmittel noch mehr geschätzt. Davon profitiert auch die Ernährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern, denn wir haben eine Vielzahl leistungsstarker Unternehmen, die diese Nachfrage bedienen können und in herausragender Qualität produzieren“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

Veranstalter des Ernährungsgipfels war die Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V. (AMV), unterstützt vom Partnernetzwerk pro agro – Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg-Berlin e.V.

„Das Wirtschafts- und Gesundheitsministerium unterstützt die heimischen Unternehmen der Ernährungswirtschaft. Jetzt kommt es darauf an, die veränderte Nachfrage und das hochwertige regionale Angebot zusammen zu führen. Der AMV hat für seine Mitglieder wichtige Projekte auf den Weg gebracht, die wir gefördert haben: die Warenbörse Regional + Bio aus MV als neues Veranstaltungsformat und den Wettbewerb um den Produkt-Leuchtturm MV“, sagte Glawe.

Im Oktober vergangenen Jahres präsentierten sich erstmals 79 Aussteller aus Mecklenburg-Vorpommern einem Fachpublikum, um die Qualität heimischer Produkte zu bewerben. Die Bandbreite der Aussteller reichte vom Kleinstbetrieb bis zum großen Unternehmen. Im Wettbewerb um den „Produkt-Leuchtturm MV“ hatten Fachkunden der 1. Landesweiten Warenbörse „Regional + Bio aus MV“ über die Gewinner-Produkte entschieden. Insgesamt lagen 99 Bewerbungen aus 43 Betrieben vor.

Das Voting nahmen Fachkunden, unter anderem aus Lebensmitteleinzelhandel, Großhandel, Hotellerie und Gastronomie, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sowie Cateringunternehmen vor. Das Wirtschaftsministerium hat die Initiative unterstützt. Das Vorhaben soll bis zum Jahr 2022 laufen und wird bei Gesamtkosten in Höhe von knapp 267.000 Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ vom Wirtschaftsministerium in Höhe von knapp 200.000 Euro gefördert.

„Die Ernährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern sorgt für eine flächendeckende Versorgung mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln und trägt zugleich zum wirtschaftlichen Wachstum, Wertschöpfung und Beschäftigung im Land bei“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.

Die Ernährungswirtschaft hat einen Anteil von etwa einem Drittel am verarbeitenden Gewerbe und ist somit eine der wichtigsten Branchen des verarbeitenden Gewerbes im Land. Derzeit sind in den 88 Betrieben mit mehr als 50 Mitarbeitern über 14.400 Mitarbeiter beschäftigt. Die Ernährungswirtschaft ist damit innerhalb des verarbeitenden Gewerbes sowohl gemessen an der Zahl der Beschäftigten als auch nach dem Umsatz der größte Industriezweig Mecklenburg-Vorpommerns.

Als umsatzstärkster Teil des verarbeitenden Gewerbes im Land ist die Ernährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern weiter vorangekommen. Im Jahr 2020 stieg der Gesamtumsatz der Ernährungsindustrie im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent auf rund fünf Milliarden Euro an.

Zu den bedeutendsten Produktionsbereichen gehören die Backwarenindustrie, die Fleischverarbeitung, die Milchverarbeitung, die Fischverarbeitung und die Getränkeherstellung. Die Vielzahl der Betriebe zählt zu den mittelständischen Unternehmen.

Im Land sind wichtige Tochterunternehmen von internationalen Konzernen ansässig, beispielsweise die Dr. Oetker Tiefkühlprodukte GmbH in Wittenburg und die Pfanni GmbH & Co. KG in Stavenhagen. Hierzu kamen in den vergangenen Jahren Ansiedlungen und Investitionen von Unternehmen der Ernährungsbranche. Dazu zählen insbesondere der Bau einer Betriebsstätte für Lebensmittelzusatzstoffe der SternMaid GmbH in Wittenburg, die Errichtung eines Edeka-Fleischwerkes in Valluhn, die Ansiedlung der Süßwarenhersteller Toffee Tec GmbH und Sweet Tec GmbH in Boizenburg oder des Nescafé Dolce-Gusto-Werkes in Schwerin.

Die Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V. (AMV) wurde im Jahr 2000 als Initiative der Wirtschaft gegründet und hat sich als überregionales Netzwerk für die Unternehmen der Ernährungswirtschaft des Landes Mecklenburg-Vorpommern etabliert. Der Verein ist für Erzeuger, Veredler und Hersteller von Nahrungs- und Genussmitteln tätig und vereint derzeit 137 Netzwerkpartner – 78 Produzenten von Nahrungs- und Genussmitteln, 43 Fördermitglieder sowie 16 Kooperationspartner.

Re-Start Lebendige Innenstädte M-V

Schwerin – Für das Sofortprogramm der Landesregierung zur Revitalisierung der Innenstädte in Mecklenburg-Vorpommern können ab sofort Projekte beim Wirtschaftsministerium eingereicht werden.

„Wesentliches Ziel ist es, den Einzelhandel im ortsnahen Umfeld durch verschiedene Maßnahmen zu stabilisieren. Entscheidend ist im Gesamtgefüge, dass auch Kultur durch pandemiekonforme kleine und große Veranstaltungen verknüpft und mit einer zunehmenden Digitalisierung das Miteinander wieder ermöglicht wird. Es soll ein innerstädtischer Erlebnisraum entstehen können, der auch Besucher und Touristen einlädt. Dafür müssen neben den Wertschöpfungsketten durch Stabilisierung des Einzelhandels und der Dienstleistungen auch Angebote der Gastronomie gestärkt werden. Mit den Citymanagement-Maßnahmen sollen kommunale und wirtschaftliche Aktivitäten in den Innenstädten des Landes unterstützt werden, die geeignet sind, die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie in den Innenstädten abzumildern und zur Belebung der Innenstädte beizutragen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Das Konzept des Wirtschaftsministeriums zielt auf eine Ergänzung und Erweiterung bereits bestehender Strukturen. Geplant ist es, die vom Wirtschaftsministerium aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) bereits geförderten Citymanager weiter zu unterstützen und auszubauen.

„Im Rahmen der Strukturentwicklungsmaßnahmen kann die bestehende Personalkostenförderung bereits vorhandener Citymanager um ein weiteres Jahr verlängert werden. Darüber hinaus können weitere Citymanager temporär zur Pandemiefolgenbewältigung in den Innenstädten und Gemeinden eingesetzt werden. Neu ist auch, dass die Citymanager ein Budget an die Hand bekommen sollen. Das soll durch ein Aktivitätsbudget umgesetzt werden“, so Glawe weiter.

Die jeweiligen Einzelmaßnahmen der Citymanager können zielgerichtet je nach ortsspezifischer Problemlage und Struktur in eng verzahnter Absprache mit den Stadtverwaltungen und der regionalen Wirtschaft getroffen werden.

„Auf diese Weise können regionale Interessen gebündelt, ausgewertet und unmittelbar umgesetzt werden. Mit den Maßnahmen werden pandemiebezogene konkrete Bedarfe aufgegriffen und eine Kontinuität vor Ort sichergestellt, die eine zügige Umsetzung geplanter Aktionen auch garantiert. Dabei soll auch der ländliche Raum in der Eigengestaltung unterstützt werden“, betonte Wirtschaftsminister Glawe.

Die Förderung richtet sich an die 95 Grund,- Mittel- und Oberzentren des Landes Mecklenburg-Vorpommern. „Zentrale Orte übernehmen überörtliche Bündelungsfunktionen und sichern die Schwerpunkte der wirtschaftlichen Entwicklung in den Regionen. Insbesondere Oberzentren und Mittelzentren werden als überregional bedeutsame Wirtschaftsstandorte gestärkt. Dazu sollen geeignete Maßnahmen zur wirtschaftlichen Stärkung und Belebung der Innenstädte unterstützt werden. Grundzentren werden als Ankerpunkte des Einzelhandels, der Gastronomie und des Tourismus in den ländlichen Räumen gesichert, entwickelt und ausgebaut. Ziel der Förderung ist es, die Rückgewinnung der wirtschaftlichen Bedeutung dieser Grundzentren, die pandemiebedingt starke Einbußen zu verzeichnen hatten, zu ermöglichen“, erläuterte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.

Gefördert werden Projekte, die insbesondere folgende Maßnahmen im Fokus haben:

  • Entwicklung, Umsetzung und Begleitung von innerstädtischen Veranstaltungs- und Belebungsmaßnahmen, insbesondere mit dem Fokus Einzelhandel,
  • Aufwertung der Innenstadt als attraktiver, multifunktionaler Erlebnisraum,
  • Revitalisierung von Einzelhandel, Gastronomie und Tourismus in den Innenstädten,
  • Digitalisierung lokaler Wertschöpfungsketten und Stabilisierung des Einzelhandels.

Die Landesregierung hatte im August dieses Jahres zehn Millionen Euro für das Sofortprogramm „Re-Start – Lebendige Innenstadt MV“ aus dem MV-Schutzfonds bereitgestellt. Jeweils fünf Millionen Euro stehen im Energieministerium und im Wirtschaftsministerium zur Verfügung. Für die Maßnahmen, die innerhalb des 10 Millionen-Euro-Programms das Wirtschaftsministerium betreffen, können Projekte ab sofort bei den Regionalbeiräten eingereicht werden. In MV gibt es vier Regionalbeiräte in den Teilregionen Westmecklenburg, Region Rostock, Mecklenburgische Seenplatte und Vorpommern, sie gestalten wesentliche Teile der Arbeitsmarktförderung des Landes Mecklenburg-Vorpommern mit.

Die Anträge müssen bis zum 30. September 2021 in den Geschäftsstellen der Regionalbeiräte eingereicht werden. Der Förderzeitraum ist der 01. Dezember 2021 bis längstens 31. Dezember 2023.

Die Förderung kann als Personalausgabenförderung und/oder Aktivitätsbudget beantragt werden.

Die Anträge sind schriftlich unter Verwendung des entsprechenden Formulars und unter Beifügung der ergänzenden Unterlagen bei der Geschäftsstelle des zuständigen Regionalbeirates einzureichen.

Die jeweiligen Geschäftsstellen der Regionalbeiräte als Ansprechpartner, die auch die Antragsformulare zur Verfügung stellen, sind unter https://www.regierung-mv.de/Landesregierung/wm/Arbeit/Regionale-Arbeitsmarkt-und-Strukturentwicklung aufgeführt.

Die Laufzeit der einzureichenden Projekte soll maximal zwei Jahre betragen und bis spätestens 31.12.2023 enden. Die Bewilligung der Anträge erfolgt durch das Landesamt für Gesundheit und Soziales.

Die vollständigen Fördergrundsätze sind auf der Startseite des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern eingestellt.

Fokus auf kleine regionale Unternehmen legen

Schwerin – Im Vorfeld des 4. Norddeutschen Ernährungsgipfels in Warnemünde betont Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus die Bedeutung der Ernährungswirtschaft:

„Ich freue mich, nach so langer Zeit wieder bei einer Veranstaltung der Ernährungswirtschaft dabei sein zu können. Ich möchte mich bei den Akteuren der Branche bedanken, dass sie es trotz pandemiebedingter Beschränkungen in Zusammenarbeit mit den Landwirten geschafft haben, dass die Regale in den Supermärkten zu jeder Zeit gut gefüllt waren. Nahrungsmittel waren immer da. Das hört sich selbstverständlich an, ist es aber nicht. Deswegen möchte ich noch einmal nachdrücklich darauf aufmerksam machen.“

„Die Corona-Krise hat auch den Trend zu mehr Regio­nalität in der Ernährung verstärkt. Die Menschen wollen wissen, woher ihre Lebensmittel stammen. Zu Recht widmet sich deshalb der diesjährige Ernährungsgipfel vor allem diesem Thema. Im Mittelpunkt sollten dabei die zahlreichen kleinen und mittelständischen Unternehmen stehen, die das Rückgrat der Ernährungswirtschaft unseres Landes bilden. Diese sind häufig Einzelkämpfer und haben viele Probleme gleichzeitig zu lösen. Es ist deshalb wichtig, die Verbraucherinnen und Verbrauchern auf die Bedeutung heimischer Produkte und Unternehmen hinzuweisen“, sagte der Minister weiter.

Das Landwirtschaftsministerium MV unterstützt das Netzwerk der Marketinggesell­schaft der Agrar-und Ernährungswirtschaft Mecklen­burg-Vorpommern (AMV). Der AMV ist Anlaufpunkt für die meist kleinstrukturierte Ernährungswirtschaft (> 90 % der Unternehmen sind Klein- und Kleinstunternehmen) und ist damit das Gesicht der Branche.

25 Jahre Helios Klinik Leezen

Leezen – Die Helios Klinik Leezen (Landkreis Ludwigslust-Parchim) begeht heute mit einer Festveranstaltung ihr 25-jähriges Bestehen am Standort. Die Einrichtung ist eine Akutklinik für Frührehabilitation und ein interdisziplinäres Rehabilitationszentrum, schwerpunktmäßig in der akuten Versorgung Schwerstkranker aktiv.

„Die medizinische und menschliche Versorgung in der Helios Klinik Leezen ist bedeutsam. Hierher kommen schwerstkranke Patienten, die sich über einen langen Zeitraum in der Obhut des medizinischen Personals befinden. Die Erkrankten werden in allen Phasen der Rehabilitation – von der frühen Rehabilitation im unmittelbaren Anschluss an die Akutbehandlung bis zur Anschlussheilbehandlung – durch eine symptomkonzentrierte und auf die aktuellen Bedürfnisse des einzelnen Patienten zugeschnittene Therapie betreut und behandelt. So soll den Patienten eine Wiedereingliederung in ihren gewohnten Lebens- und Arbeitsbereich ermöglicht werden.

Das erklärt die durchschnittliche Verweildauer pro Patient von über 40 Tagen, während es im Landesschnitt 9,4 Tage sind. Die Helios Klinik Leezen als hochspezialisiertes Fachhaus für den gesamten norddeutschen Raum hat sich einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet und verdient unseren allerhöchsten Respekt! Schlüssel des Erfolgs sind die hoch motivierten und erstklassig qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie das weit nach vorne denkende und klug agierende Management vor Ort“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph.

Die Helios Klinik Leezen ist eine Einrichtung zur stationären medizinischen Versorgung, die aus einem Krankenhaus und einer Rehabilitationseinrichtung besteht. Für die Versorgung Schwerstkranker stehen im Bereich des Fachkrankenhauses 180 akut-stationäre Betten zur Verfügung, von denen 101 als Intensiv- bzw. IMC -Betten genutzt werden (in der Intermediate Care Station (IMC) werden Patienten behandelt, die eine intensivere Betreuung benötigen, als sie auf der Normalstation möglich ist).

Zudem befinden sich im Bereich der Rehabilitationsklinik weitere 60 Betten für die Durchführung von Rehabilitationsmaßnahmen für degenerativ rheumatische Erkrankungen (orthopädische Erkrankungen), neurologische Erkrankungen, Geriatrie sowie Unfall- und Verletzungsfolgen. Nach Klinikangaben wurden in den vergangenen 25 Jahren rund 30.000 schwerstkranke Patienten aus Mecklenburg-Vorpommern und umliegenden Bundesländern behandelt.

„Besonders hervorzuheben ist, dass die Klinik seit Beginn der Corona-Pandemie COVID-19-Patienten behandelt, vor allem beatmungspflichtige Erkrankte, die auch aus anderen Krankenhäusern verlegt wurden. Das hat mit dazu beigetragen, dass die anderen Kliniken im Land handlungsfähig blieben“, sagte Rudolph.

Zur Schaffung zusätzlicher intensivmedizinischer Behandlungskapazitäten mit Beatmungsmöglichkeit hat Mecklenburg-Vorpommern aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds insgesamt rund 14 Millionen Euro erhalten und an die Krankenhäuser weitergeleitet. Davon sind unter anderem der Helios Klinik Leezen für die Schaffung von 30 zusätzlichen intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten 1,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt worden.

„Insgesamt sind aus Landesmitteln rund 31,5 Millionen Euro zum Ausgleich der Folgen der COVID-19-Pandemie für die Krankenhäuser bereitgestellt worden – das ist gut investiertes Geld, um eine bestmögliche Versorgung der Erkrankten zu sichern“, hob Rudolph hervor.

Die stationäre Gesundheitsversorgung ist in Mecklenburg-Vorpommern durch 37 moderne, leistungsfähige Krankenhäuser sichergestellt. Aktuell sind im Krankenhausplan 10.160 Betten und 1.519 tagesklinische Plätze ausgewiesen.

Insgesamt standen den Krankenhäusern in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2021 Einzelfördermittel (= langfristige Investitionen wie etwa Neubauten oder Sanierungsmaßnahmen) in Höhe von rund 27 Millionen Euro und Pauschalfördermittel (= Förderung für kleinere bauliche Maßnahmen und die Wiederbeschaffung kurzfristiger Anlagegüter) in Höhe von rund 25 Millionen Euro zur Verfügung. Seit 1990 sind im Rahmen der Krankenhausfinanzierung mit mehr als 2,9 Milliarden Euro erhebliche finanzielle Mittel in die Krankenhäuser in Mecklenburg-Vorpommern geflossen. Die Helios Klinik Leezen GmbH hat bislang Pauschalfördermittel (= Förderung für kleinere bauliche Maßnahmen und die Wiederbeschaffung kurzfristiger Anlagegüter) in Höhe von rund 8,1 Millionen Euro erhalten.

„Künftig soll am Standort auch weiter investiert werden. Langfristig ist geplant, einen Anbau zu errichten, um für die Patienten mehr Einzelzimmer zur Verfügung zu stellen“, sagte Rudolph abschließend.

Nach Unternehmensangaben gehören zu Helios in Deutschland 111 Akut- und Rehabilitationskliniken inklusive sieben „Maximalversorger“ in Berlin-Buch, Duisburg, Erfurt, Krefeld, Schwerin, Wuppertal und Wiesbaden, 120 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), vier Rehazentren, 17 Präventionszentren und 12 Pflegeeinrichtungen. Helios ist damit einer der größten Anbieter von stationärer und ambulanter Patientenversorgung. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

In Deutschland versorgt Helios jährlich mehr als 5,2 Millionen Patienten, davon rund 1,3 Millionen stationär. Die Klinikgruppe verfügt insgesamt über rund 30.000 Betten und beschäftigt rund 66.000 Mitarbeiter. Die Helios Kliniken gehören zum Gesundheitskonzern Fresenius und sind Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“.