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Kategorie: Wirtschaft

Sommerreise Ökolandbau

Trend zur Umstellung nutzen

Schwerin – Chancen, Möglichkeiten und Hindernisse bei der Umstellung landwirtschaftlicher Betriebe auf den ökologischen Landbau ist das Thema der diesjährigen politischen Sommerreise am 11.08., zu der die ökologischen Anbauverbände Mecklenburg-Vorpommerns eingeladen haben. Zwei bio­zertifizierte Höfe werden dabei etwa 30 Teilnehmern ihre Erfahrungen darlegen.

„Mecklenburg-Vorpommern rangiert weiter an der Spitze im ökologischen Landbau in Deutschland. Jeder vierte Betrieb hierzulande wirtschaftet nach ökologischen Grundsätzen. Damit liegen wir auf Platz drei im Bundesvergleich. Gemäß den Vorgaben der EU ist es unser erklärtes Ziel, dass bis 2030 25 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche ökolo­gisch bewirtschaf­tet wird. Derzeit liegen wir bei 14 Pro­zent“, sagt Agrarminister Dr. Till Backhaus im Vorfeld der Reise.

Backhaus warb dafür, dass sich noch mehr Betriebe mit den Chancen und Möglichkeiten der ökologischen Wirtschafts­weise auseinandersetzten, da die Nachfrage nach Bio-Produkten weiter steigen werde. Das habe zuletzt auch die Corona-Pandemie gezeigt, so der Minister. „Wie Markt­experten ermittelten, sorgten Kundinnen und Kunden zwischen März und November 2020 für rund 24 Prozent mehr Umsatz bei Bio-Frischeprodukten. Das liegt zum einen daran, dass der Lebensmittelhandel vielerorts die einzige Möglichkeit bot, um sich überhaupt mit Lebensmitteln zu versorgen. Anderseits hat die Pandemie den Wunsch nach gesunder Ernährung und Nachhaltigkeit noch einmal ge­steigert. Dieser Trend hat sich auch schon in Jahren zuvor durch Klimaschutz-Bewegungen wie Fridays for Future abgezeichnet.“

Von der Sommerreise erhoffe er sich Anregungen, wie das Land Betriebe bei der Umstellung noch umfassender unter­stützen kann. In der Übergangsperiode bis zum Beginn der GAP 2023 erhalten die biozertifizierten Betriebe weiterhin die bis­herige Förderung nach der Extensivierungsrichtlinie. Für Um­stellungsbetriebe werden dabei höhere Prämien gewährt. Denn während der zweijährigen Umstellung haben sie höhere Aufwendungen. So können Betriebe für den biozertifizierten Ackerbau 200 Euro je Hektar beantragen, Umstellungsbetriebe 260 Euro. Die gleichen Fördersätze gibt es bei der Grünlandbewirtschaftung. Der Anbau von Bio­gemüse wird mit 330 Euro je Hektar unterstützt, Um­stellungs­betrieb können hier 835 Euro je Hektar beantragen.  Bei Dauerkulturen beträgt die Umstellungsprämie 1.150 Euro/ha, danach werden 675 Euro/ha gewährt.

Mit der neuen GAP ist eine Förderung der Anlage von Agro­forstsystemen als Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahme geplant. „Mit Interesse habe ich deshalb wahrgenommen, dass auf der Reise recht frühzeitig auch die Möglichkeiten des Ökolandbaus erörtert werden sollen, an dieser Maß­nahme teilhaben zu können“, sagt Backhaus.

Bei den bisher geplanten Öko-Regelungen der neuen GAP, die ab 2023 bei der Ökologisierung der Landwirtschaft unterstützen sollen, befürchten die ökologischen Anbau­verbände in einigen Maßnahmen eine Benachteiligung der Ökobetriebe. „Noch sind dabei zu viele Details offen und in der Diskussion, um etwas Konkretes dazu versprechen zu können“, so Backhaus. „Aber ich kann sagen, dass unser Ziel bei den Verhandlungen zur GAP die Honorierung ökologi­scher Leistungen ist, und dies gleich­berechtigt für konventionell und ökologisch wirtschaftende Betriebe.“

Um den Ökolandbau aber ökonomisch nachhaltig zu entwickeln, sei es jedoch auch notwendig, den Markt für heimische Bioprodukte weiter auszubauen und die regionale Verarbeitung sowie Vermarktung zu stärken. „In diesem Zusammenhang erinnere ich an unseren Wettbewerb, der gerade dazu Lösungsvorschläge anregen soll“, sagte Backhaus.

Saubere Industrie in M-V

Rostock – Die Hanse Sail wird traditionell dazu genutzt, um im Rahmen von Wirtschaftsforen für den Standort Mecklenburg-Vorpommern zu werben. In diesem Jahr war der Sail Brunch am Sonnabend der Hanse Sail auf das Thema „Neue Energie – Mecklenburg-Vorpommerns Chance für nachhaltiges Wachstum“ ausgerichtet.

„Mecklenburg-Vorpommern ist heute ein moderner Wirtschaftsstandort mit leistungsstarker Infrastruktur. Wir bieten Investoren moderne, gute erschlossene Gewerbeflächen, auch in den Seehäfen unseres Landes, direkt an der Kaikante. Bei uns finden Unternehmen gut ausgebildete und hoch motivierte Fachkräfte“, warb Schwesig vor den Wirtschaftsvertretern um Ansiedlungen in Mecklenburg-Vorpommern. In der Landesregierung und bei den Wirtschaftsfördergesellschaften gebe es kompetente Ansprechpartner. „Bei uns spüren die Unternehmen, dass für die Landesregierung das wichtigste politische Ziel ist, die Wirtschaft zu stärken, damit Arbeitsplätze entstehen.

„Es geht uns um die Entwicklung und Ansiedlung sauberer und nachhaltiger Industrien“, betonte die Ministerpräsidentin. „Umwelt- und Klimaschutz schaffen schon heute Arbeitsplätze bei uns in Mecklenburg-Vorpommern“, sagte die Ministerpräsidentin. Das Land erzeuge heute doppelt so viel Strom, wie es selbst verbrauche. „Uns ist auch wichtig, dass wir die Windräder nicht nur aufstellen. Die Windkraftwerke sollen bei uns produziert werden. Das schafft Arbeitsplätze. Rund 15.000 Menschen in M-V arbeiten heute direkt im Bereich erneuerbare Energien.“

Mit Blick auf die Zukunft setze das Land stark auf die Wasserstofftechnologie. „Die Wasserstofftechnologie bietet uns die Chance, Strom aus erneuerbaren Energien in größerem Umfang zu speichern. Außerdem setzen wir darauf, dass mit Hilfe der Wasserstofftechnologie neue umwelt- und klimafreundliche Antriebe und Motoren entstehen“, sagte die Ministerpräsidentin.

In Laage sei bei APEX ein erstes Wasserstoffkraftwerk entstanden, das einen benachbarten Automobilzulieferer mit Energie versorgen wird. In Schwerin arbeiten die WEMAG und der Schweriner Nahverkehr daran, Wasserstoff für den Nahverkehr nutzbar zu machen. „Wir als Land wollen eine wirtschaftsnahe Forschungsfabrik Wasserstoff MV aufbauen. Dabei arbeiten wir mit dem Hafen Rostock ebenso zusammen wie mit dem Düngemittelhersteller Yara in Poppendorf, der sein Ammoniak mit Hilfe von Wasserstoff sauberer und nachhaltiger herstellen will.“ Ziel sei es, Verfahren und Produkte zur Marktreife zu führen.

„Wir laden alle Unternehmen ein, die auf erneuerbare Energien, auf Wasserstoff und saubere Industrie setzen, sich bei uns in Mecklenburg-Vorpommern anzusiedeln“, sagte die Ministerpräsidentin zum Abschluss ihrer Rede. „Kommen Sie zu uns nach MV!“

Berufsausbildung in Mecklenburg-Vorpommern

Breites Bündnis wendet sich an alle Jugendlichen

Schwerin – Bildungsministerin Bettina Martin hat vor Beginn des Ausbildungsjahres 2021/22 alle Jugendlichen, die noch keinen Ausbildungsplatz haben, dazu aufgerufen, sich jetzt schnell zu bewerben.

„Die Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern suchen noch Auszubildende, jungen Menschen stehen noch alle Chancen auf dem Ausbildungsmarkt zur Verfügung“, so Ministerin Martin. „Wer sich jetzt noch bewirbt, hat gute Aussichten, noch im Spätsommer mit der Ausbildung beginnen zu können.“

Die Bildungsministerin richtet den Aufruf #echtpraktisch gemeinsam mit den Partnern im Zukunftsbündnis – der Bundesagentur für Arbeit, den Sozialpartnern und den Kammern in Mecklenburg-Vorpommern – an die Jugendlichen, aber auch deren Eltern. In den kommenden Tagen und Wochen wird das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur auf in den sozialen Medien unter dem Hashtag #echtpraktisch verstärkt auf Jugendliche zugehen und in einer Kampagne für die berufliche Ausbildung werben.

„Eine Berufsausbildung ist der erste Schritt in ein erfolgreiches Berufsleben und eine gesicherte Zukunft“, sagte Martin. „Die duale Ausbildung ist seit Jahren ein Erfolgsrezept. Alle Beteiligten haben im Zukunftsbündnis ein klares Bekenntnis dazu abgegeben. Die Stärkung der dualen Ausbildung sichert die Fachkräfte, die dringend gebraucht werden. Die duale Berufsausbildung ist und bleibt das Rückgrat der durch kleine und mittelständische Unternehmen geprägten Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern.“

Margit Haupt-Koopmann, Chefin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, betonte: „Der Endspurt am Ausbildungsmarkt hat begonnen! Ich möchte daher bei allen Ausbildungsbetrieben in Mecklenburg-Vorpommern für zwei Angebote werben, die ‚Ausbildungsprämie‘ und für ‚AsA flex‘. Mit einer ‚Ausbildungsprämie‘ werden – unter bestimmten Fördervoraussetzungen – die Betriebe finanziell unterstützt, die die Anzahl ihrer Ausbildungsplätze erhalten oder sogar erhöhen. Das zweite Angebot, ‚AsA flex‘, richtet sich speziell an die Betriebe, die bereit sind, auch den jungen Menschen eine Chance zu geben, die auf den ersten Blick nicht ganz ihren Erwartungen entsprechen. Ich bezeichne diese Jugendlichen gerne als ‚Rohdiamanten‘, in die man ‚investieren‘ muss, um sie zu entwickeln. Speziell hierbei können wir – die Arbeitsagenturen und Jobcenter – Betriebe und ihre Auszubildenden durch bedarfsgerechte und breit gefächerte Unterstützungsleistungen fördern. Über beide Angebote erhalten Interessierte ausführliche Informationen in ihrer regionalen Arbeitsagentur (Arbeitgeberservice-Hotline: 0800-4 5555 20) und auf der Webseite #Ausbildungklarmachen.“

Die Vereinigung der Unternehmensverbände in Mecklenburg-Vorpommern machte deutlich, dass Jugendliche bei den Firmen im Land willkommen sind. „Wir als Arbeitgeber freuen uns auch weiterhin und dringender denn je über Bewerbungen aller Jugendlichen für einen Ausbildungsplatz mit Start noch in diesem Sommer“ sagt Joyce Müller-Harms, Geschäftsführerin Berufsbildung bei der Vereinigung der Unternehmensverbände. „Wir verstehen, dass die Entscheidung für einen bestimmten Beruf, einen bestimmten Betrieb oder eine bestimmte Branche in diesem Jahr umso schwerer fällt, da in den vergangenen Monaten leider nicht viel an Berufsorientierung stattgefunden hat. Deshalb unser Appell: Liebe Jugendliche, wenn ihr noch nicht genau wisst, in welche berufliche Richtung ihr gehen möchtet, greift auch jetzt direkt vor Ausbildungsstart noch zum Telefonhörer und fragt bei den Betrieben nach Praktikumsmöglichkeiten. Ausprobieren und bewusstes Entscheiden sind uns wichtig!“

Ingo Schlüter, stellvertretender Vorsitzender des DGB-Nord, stellte klar, dass das Land jede und jeden Jugendlichen braucht. „Mein Appell richtet sich an alle Jugendlichen: Bitte nutzt die Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit, checkt die vielfältigen Berufsorientierungsangebote und Lehrstellenbörsen, besonders online. Das ist Ausbildungsjahr beginnt gerade, aber der Einstieg in Ausbildung ist auch in den kommenden Wochen jederzeit möglich. Bewerbt Euch jetzt auf eine berufliche Ausbildung im Ausbildungsjahr 2021!

Die Handwerkskammern im Land machen auf die Attraktivität und die hervorragenden Zukunftsaussichten im Handwerk aufmerksam. „Das Handwerk bietet mit seinen landesweit mehr als 20.000 Betrieben Jugendlichen mit unterschiedlichen schulischen Voraussetzungen berufliche Perspektiven und Karrieremöglichkeiten in der Region“, sagt Axel Hochschild, Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern in Mecklenburg-Vorpommern. „Derzeit gibt es 700 freie Ausbildungsplätze in allen handwerklichen Branchen und Regionen. Die Ausbildungsberater der Handwerkskammern informieren dazu gern die potenziellen Lehrstellenbewerber und deren Eltern. Die Lehrstellenbörsen sind unter http://www.hwk-schwerin.de und http://www.hwk-omv.de abrufbar.“

Matthias Belke, geschäftsführender Präsident der IHKs in Mecklenburg-Vorpommern teilt den Aufruf der Bildungsministerin und betont: „Auch in Zeiten von Corona ist eine gute Ausbildung Gold wert! Viele IHK-Ausbildungsunternehmen suchen auch jetzt noch nach Ausbildungswilligen, somit gibt es in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin gute Chancen auf den Wunschausbildungsplatz zum Ausbildungsstart am 1. September. Doch die Uhr tickt. Deshalb appellieren wir eindringlich an die Schulabgänger und Schulabgängerinnen sowie ihre Eltern: Nutzen Sie die nächsten Tage und lassen Sie sich informieren und beraten. Die IHKs in MV stehen bereit, auch kurzfristig bei der Suche zu unterstützen! Aktuelle Angebote hält die IHK-Lehrstellenbörse http://www.ihk-lehrstellenboerse.de bereit und dank ihrer guten Kontakte zu den Betrieben kennen die IHK-Ausbildungsberater die aktuell freien Plätze.“

Klimafreundliche Technologien

Wasserstoff-Hanse engagiert sich für länderübergreifenden Ausbau klimafreundlicher Technologien

Rostock – Am Rande der Rostocker „Hanse Sail“ wurde heute in Warnemünde die „Wasserstoff-Hanse“ gegründet. Sie soll Städte und Regionen rund um die Ostsee und darüber hinaus in einem Bündnis vereinen, das sich zu einer wasserstoffbasierten Wirtschaft und der Nutzung der damit verbundenen Wertschöpfungspotenziale bekennt. Die Gründungsmitglieder unterzeichneten dazu eine Erklärung, in der sie die Wichtigkeit einer länderübergreifenden Klimapartnerschaft betonen (die Erklärung finden Sie im Anhang).

„Für uns als Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern hat Wasserstoff höchste strategische Priorität: als Energieträger und Energiespeicher und auch als Wirtschaftsfaktor. Wir wollen zusammen mit den anderen norddeutschen Ländern weltweit führend in der Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff werden“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und sagte weiter: „Wir nutzen unsere wirtschaftlichen Chancen im Ostseeraum am besten, wenn wir uns zusammentun. Zu einem Bund, in dem alle Beteiligten ihre Unabhängigkeit bewahren, aber ihre Kräfte zusammentun, um gemeinsam wirtschaftliche Ziele zu erreichen. Dieser Hanse-Gedanke lebt heute in der Wasserstoff-Hanse wieder auf.“

„Wollen wir unsere Klimaziele erreichen, müssen wir vor allem die Verwendung von erneuerbaren Energien auch in anderen Bereichen als der Stromversorgung deutlich vorantreiben. Dabei ist die Umwandlung in und Nutzung von Wasserstoff ein wichtiger Baustein. Und gerade die Meeres-Anrainer müssen hier auch die maritime Wirtschaft, insbesondere die Schifffahrt einbeziehen. Die Betankung der ersten Personenfähre mit auf Wasserstoffbasis hergestelltem synthetischem Diesel ist ein Beweis, dass dies kein Hexenwerk ist“, sagte Christian Pegel, Energie- und zugleich Verkehrsminister Mecklenburg-Vorpommerns.

Das sieht Reinhard Hüttl, Geschäftsführer des Unternehmens Euref-Energy Innovation als Mitgründer der Wasserstoff-Hanse, genauso: „Die aktuelle Debatte zum Klimaschutz nimmt die Zukunft in den Blick, blendet aber die Gegenwart weitgehend aus. Wenn wir Klimaneutralität 2045 erreichen wollen, muss heute gehandelt werden. Mit der ,Wasserstoff-Hanse‘ beginnt die Zukunft hier und heute, denn mit Kraftstoffen aus klimaneutralem Wasserstoff ist schon jetzt eine CO2-neutrale  Schifffahrt möglich. Nicht der Motor ist das Problem, sondern der Kraftstoff.“

Ein lösbares Problem, wie Knut Schäfer als Geschäftsführer der Weißen Flotte vor Ort mit der Betankung einer Fähre bewies, die danach ihre Fahrten zwischen Warnemünde und Hohe Düne fortsetzte. „Unsere Fähre ,Breitling‘ ist deutschlandweit die erste im öffentlichen Personennahverkehr, die mit E-Fuel auf der Basis von erzeugtem Wasserstoff fährt“, sagte Schäfer. Sein Unternehmen setzt bereits seit 2014 auf klimafreundliche Antriebe und betreibt schon sechs der 28 Schiffe seiner Flotte mit Solarstrom.

Zu den Gründungsmitgliedern der Wasserstoff-Hanse zählt auch Rostock Port als Betreiber des Rostocker Überseehafens. „Wir verfolgen das strategische Ziel, in der nächsten Dekade den Überseehafen als Energiehafen für nicht fossile Energieträger weiter zu etablieren. Rostock ist hervorragend positioniert, Importhafen für klimaneutrale Energie zu werden und bietet alle Voraussetzungen für die Wasserstoffproduktion im indus-triellen Maßstab. Die heutige Gründung der ‚Wasserstoff-Hanse‘ ist ein wichtiger Baustein und Impulsgeber zur Energiewende in Deutschland“, sagte Hafen-Geschäftsführer Jens A. Scharner.

Alle Gründungsmitglieder werden künftig bei allen sich bietenden Gelegenheiten um weitere Mitglieder für die Wasserstoff-Hanse werben. „Gemeinsam sind wir stark – diese Weisheit ist alt, hat aber nichts von ihrer Gültigkeit verloren. Insbesondere beim Kampf gegen den Klimawandel müssen wir gemeinsam vorgehen“, sagte Christian Pegel. Mecklenburg-Vorpommern wolle dabei vorangehen, auch mit dem Ziel, seine Führungsrolle beim Ausbau der erneuerbaren Energien zu behaupten.

Tag der Erneuerbaren Energien

Greifswald – In Greifswald beginnt für Energieminister Christian Pegel am 06. August das Wochenende zum Tag der Erneuerbaren Energien in Mecklenburg-Vorpommern. Dort erhält die Universitäts- und Hansestadt als erste Kommune in Mecklenburg-Vorpommern den European Energy Award, ein Preis für Kommunen in Deutschland und Europa, die sich auf vorbildliche Weise dem Klimaschutz widmen.

Die Preisverleihung ist Teil des diesjährigen Aktionswochenendes zum Tag der Erneuerbaren Energien vom 6. bis 8. August. Es findet aufgrund der Corona-Pandemie ausnahmsweise nicht wie gewohnt zum bundesweiten Tag der Erneuerbaren Energien Ende April statt.

Bei 18 Aktionen an 17 Standorten in ganz M-V können sich Bewohner und Gäste unseres Bundeslands vor Ort, live und in fachkundiger Begleitung ein Bild davon machen, wie klimafreundliche Energie im Nordosten erzeugt und genutzt wird.

Sie können zum Beispiel Photovoltaikanlagen, Heizkraftwerke oder eine Bioethanolproduktion besichtigen, eine Windenergieanlage erklimmen oder sich für einen Platz auf dem Schiff des Übertragungsnetzbetreibers 50 Hertz anmelden, der auch in diesem Jahr zu einer Ausfahrt zu Offshore-Windparks in der Ostsee einlädt (am 4. September, Infos und Anmeldung: https://www.energietag-mv.de).

Bei einer Fahrradtour, die auch über die deutsch-polnische Grenze führt, können Sie die „Deutsch-polnische Modellregion der erneuerbaren Energien – Insel Usedom und Wollin“ kennenlernen. Vielleicht treffen Sie auch Christian Pegel, der ebenfalls verschiedene Stationen besucht und stets ein offenes Ohr für Fragen und Anregungen hat.

Zusammenarbeit bei Wirtschaft und Klimaschutz

Rostock – Die Hanse Sail ist das größte Volksfest des Landes. Zugleich ist sie auch ein wichtiges Wirtschaftsforum. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat heute auf dem Hanse Sail Business Forum zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit und zu gemeinsamen Anstrengungen für Meeres- und Klimaschutz im Ostseeraum aufgerufen.

„Der Ostseeraum ist ein lebenswerter und wirtschaftlich prosperierender Lebensraum. Wir sind eng mit unseren Nachbarn an der Ostsee verbunden und investieren zum Beispiel gemeinsam in Forschung und Technik. Unsere Häfen bieten einen verkehrsgünstigen Anschluss an das Zentrum des europäischen Kontinents. Viele unserer wichtigsten Außenhandelspartner sind Ostseeanrainer. Das gilt vor allem für die Republik Polen und Dänemark, die auf Platz 2 und 3 der Liste der wichtigsten Handelspartner stehen. Diese Länder haben wesentlichen Anteil daran, dass wir im letzten Jahr einen neuen Rekord im Außenhandel aufgestellt haben“, erklärte die Ministerpräsidentin auf dem Hanse Sail Business Forum.

Ziel der Landesregierung sei es, die wirtschaftliche Zusammenarbeit in den nächsten Jahren weiter auszubauen. „Wir wollen im Jahr 2022 im Rahmen der Hanse Sail unter dem Motto „Ostsee verbindet“ den „Unternehmertag Ostsee – den Baltic Business Day“ als neue Wirtschaftsveranstaltung der Landesregierung durchführen. Und es freut mich, dass das Hanse Sail Business Forum schon in diesem Jahr mit dem Gastland Dänemark ein Zeichen setzt und zeigt: Die Ostsee verbindet“, sagte Schwesig. Der Außenhandel mit Dänemark habe im letzten Jahr einen neuen Höchstwert erreicht.

Ein weiteres Zukunftsfeld für eine noch engere Zusammenarbeit seien Klima- und Meeresschutz: „Wenn wir weiter Wirtschaftswachstum wollen, müssen wir nachhaltiger wirtschaften. Nachhaltigkeit ist eine Überlebensfrage für uns alle. Wir sind die erste Generation, die die Folgen des menschengemachten Klimawandels schon jetzt zu spüren bekommt“, sagte die Ministerpräsidentin. „Wir wollen wirtschaftliches Wachstum. Aber es darf nicht zulasten der Umwelt und der kommenden Generationen gehen.“

ELER-Förderung online beantragen

Landwirte können ELER-Förderung für 2022 ab Oktober online beantragen

Schwerin – Landwirte aus Mecklenburg-Vorpommern können ab Mitte Oktober wieder Fördermittel für die Umsetzung von Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen beantragen. Unter www.agrarantrag-mv.de werden dann die entsprechenden Unterlagen für das Antragsjahr 2022 zur Verfügung stehen. Die vollständig ausgefüllten Unterlagen sind bis zum 31. Dezember 2021 einzureichen.

Somit stellen wir einen nahtlosen Übergang in die neue Förderperiode ab 2023 sicher und unterstützen konsequent die nachhaltige Bewirtschaftung unserer natürlichen Ressourcen“, betonte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus heute in Schwerin.

Für das Antragjahr 2022 sind in fast allen flächengebundenen Förderprogrammen der 2. Säule Neuanträge für Verpflichtungen die zum 31.12.2021 auslaufen (ca. 550 Anträge mit einem Mittelvolumen von 6 Mio. Euro) sowie für ganz neue Antragsteller für ein Jahr möglich.

Erstantragsteller im Ökolandbau erhalten eine Förderung über 3 Jahre. „Damit bieten wir den Betrieben einen echten Anreiz ihre Produktionsweise langfristig umzustellen“, so Backhaus. Auch Erweiterungsanträge können unter Einhaltung der Antragsvoraussetzungen gestellt werden.

Bau eines Gesundheitszentrums

Dobbertin – Der „Biermannsche Hof“ in der Gemeinde Dobbertin wird zu einem „Gesundheitshof“ umgebaut, der in zentraler Ortslage die Unterbringung eines Gesundheitszentrums mit Arztpraxen und Gesundheitsdienstleister, wie z.B. Apotheke Physiotherapie und Sanitätshaus ermöglichen wird.  Dafür wird das denkmalgeschützte Hallenhaus (dem größten Gebäude), eine ehemalige Fachwerkscheune und ein Nebengebäude ausgebaut und saniert.

Die Gesamtkosten für das Vorhaben wurden mit rund 2,6 Mio. EUR veranschlagt. Der Landkreis Ludwigslust-Parchim ist mit rund 1,2 Mio. EUR Hauptzuwendungsgeber über die Richtlinie zur Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung. Ergänzend gewährt das Landwirtschaftsministerium eine Förderung i.H.v. rund 670.000 EUR.

Zur Förderung des verbleibenden Eigenanteils übergab Innenminister Torsten Renz heute einen Bewilligungsbescheid über 500.000 EUR aus Kofinan-zierungsmitteln an den Bürgermeister Dirk Mittelstädt.

Die dadurch erzielte Reduzierung des Eigenanteils auf 230.000 EUR entlastet den Gemeindehaushalt nachhaltig.

„Durch einen gut koordinierten Einsatz von Fördermitteln ist es gelungen, im ländlichen Raum ein wichtiges und beispielgebendes Investitionsvorhaben zu finanzieren. Mit dem neuen Gesundheitszentrum wird für die Einwohner ein zentraler Anlaufpunkt mit einer von allen nutzbaren Versorgungsstruktur entstehen, die die medizinische Betreuung in der ländlichen Region weiterhin gewährleisten wird.

Es ist aber gleichzeitig auch ein gutes Beispiel dafür, wie durch die Reduzierung des Eigenanteils es kommunalen Investitionsträgern ermöglicht wird, zeitgleich weitere Vorhaben zu realisieren. So konnte die Gemeinde Dobbertin im vorigen Jahr den Umbau und die Sanierung der Kita „Sonnenland“ veranlassen.“, sagte Innenminister Torsten Renz.