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Kategorie: Wirtschaft

Ausbildung im Handwerk wird unterstützt

Meyer: Fördermittel für Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung

Schwerin – Am Dienstag übergab Wirtschaftsminister Reinhard Meyer in Schwerin Zuwendungsbescheide für die Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (ÜLU) an die Handwerkskammern des Landes. „Mit der Förderung der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung im Handwerk gelingt es, dass Qualitätsniveau schulischer und betrieblicher Ausbildungspraxis zu sichern und kontinuierlich weiterzuentwickeln. Neben Betrieb und Berufsschule steht mit den Handwerker-Bildungszentren im Land ein dritter Lernort bereit, um die Jugendlichen fit für den Beruf zu machen. Dieses Zusatzangebot unterstützen wir, weil es langfristig hilft, eine Ausbildung im Handwerk noch attraktiver zu gestalten“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

„In der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung lernen Auszubildende Fertigkeiten und üben Tätigkeiten, für die in Betrieben das Knowhow oder die Ausstattung fehlt. In dieser Hinsicht füllen wir die Lücke und schaffen gleiche Verhältnisse für alle Azubis“, erklärt Uwe Lange, Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern im Land. „Die immer schnellere technische Entwicklung und die Digitalisierung machen die überbetriebliche Ausbildung in unserem modern ausgestatteten Bildungszentrum immer wichtiger. Nur damit kann überall und für jeden Auszubildenden eine qualitativ hochwertige handwerkliche Berufsausbildung gewährleistet werden“, so Lange weiter. Die Förderung von Bund und Land mache deutlich, dass diese hohe Qualität der dualen Ausbildung im Handwerk ein gesamtgesellschaftliches Anliegen sei.

Mit der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung wird eine produktneutrale und produktionsunabhängige Vertiefung und Systematisierung der handwerklichen Berufsausbildung zur Ergänzung und Sicherung eines einheitlich hohen Ausbildungsniveaus sichergestellt. Aufgabe der Zusatzkurse ist es, für jeden Auszubildenden eine breite einheitliche Grundausbildung und die Anpassung an den technischen Fortschritt sicherzustellen. Unternehmen erhalten durch die Förderung in den Grundstufenlehrgängen bis zu 50 Prozent und in den Fachstufenlehrgängen bis zu 33 Prozent der förderfähigen Lehrgangskosten. Die ÜLU wird in der Fachstufe von Bund und Ländern gemeinsam gefördert, so dass die Handwerksunternehmen nur rund ein Drittel der anfallenden Kosten selber tragen müssen. Im April 2022 hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages beschlossen, die Ausgaben für die ÜLU-Lehrgänge um 10,8 Millionen Euro (von rund 50 Millionen Euro auf rund 60,8 Millionen Euro) zu erhöhen. „Das Wirtschaftsministerium wird sich auch künftig weiter für das Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern engagieren. Die vom Bund gesetzte Erhöhung werden wir weiterhin zu einem Drittel für die Lehrgänge der Fachstufe kofinanzieren und zugleich die Erhöhung der Unterbringungspauschale von 36 auf 60 Euro berücksichtigen“, sagte Meyer.

In den Jahren von 2021 bis 2027 stehen insgesamt rund 8,1 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) zur Verfügung. Die Handwerkskammer Schwerin erhielt für den Zeitraum bis 30.09.2024 nun einen Zuwendungsbescheid in Höhe von bis zu rund 1,14 Millionen Euro; die Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern von bis zu rund 1,67 Millionen.

Zwischen Januar und Juni dieses Jahres wurden insgesamt 906 Ausbildungsverträge neu in den Lehrlingsrollen der beiden Handwerkskammern in Mecklenburg-Vorpommern erfasst. Die Zahl der neu eingetragenen Ausbildungsverträge liegt um 112 Ausbildungsverträge (+14,1 Prozent) über dem Vorjahresvergleichswert. Auch im bundesdeutschen Vergleich nimmt das Landes-Handwerk eine Spitzenposition ein – bundesweit betrug das Plus an neu eingetragenen Ausbildungsverträgen im Handwerk +3,8 Prozent. „Auch angesichts der positiven Zahlen – es bleibt eine stete Aufgabe, wieder mehr junge Menschen für eine Ausbildung im Handwerk zu gewinnen. Derzeit gibt es noch rund 700 freie Ausbildungsplätze“, sagte Meyer.

Mehr als 20.000 Handwerksbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern mit rund 101.000 Beschäftigten und über 6.000 Lehrlingen erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von rund neun Milliarden Euro. Dem Handwerk werden etwa 10 Prozent der Bruttowertschöpfung, rund 14 Prozent der Erwerbstätigen und etwa 25 Prozent des Ausbildungsmarktes zugerechnet. Mit 12,4 Handwerksbetrieben je 1.000 Einwohner wird der deutsche Durchschnitt von 11,8 Betrieben pro 1.000 Einwohner deutlich übertroffen.

Kultur- und Kreativwirtschaft in M-V

Schulte: Branche ist geprägt durch kreative Vielfalt, hochqualifizierte Fachkräfte mit zündenden Ideen und genialen Köpfen

Rostock – Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte hat heute in Rostock gemeinsam mit Akteuren der Kultur- und Kreativwirtschaft geplante Aktivitäten der Branche vorgestellt. Dabei ging es um das Programm zum „ZuSch-Festival: nordisch. kreativ. kulturell. #impulse“ in Gadebusch, der Landesbranchenkonferenz KREATOPIA ON TOUR 2023 am 19. Oktober 2023 und die aktuellen Entwicklungen zum Warnow Valley Lab Rostock.

„Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist geprägt durch kreative Vielfalt, hochqualifizierte und spezialisierte Fachkräfte mit zündenden Ideen und genialen Köpfen. Aber: vor allem die Unternehmerinnen und Unternehmer im großflächigen Raum Mecklenburg-Vorpommerns haben besondere Herausforderungen gegenüber den Akteuren in Metropolen. Unser Ziel ist es, die Sichtbarkeit der Akteure zu erhöhen und sie so für Auftraggeber als regionale Anbieter ins Bewusstsein zu holen. Deshalb unterstützen wir die Branche“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte.

Das dreitägige Kultur- und Kreativfestival „ZuSch“ findet vom 01. bis 03. September 2023 in Gadebusch statt. Ziel ist, insbesondere junge, gut ausgebildete Kreativ- und Kulturschaffende aus den Metropolen nach Mecklenburg-Vorpommern zu bewegen. Nach dem Motto „Menschen ziehen Menschen an“ möchte der Veranstalter, die kultursegel gGmbH, zusammen mit seinem Kreativnetzwerk einen starken Impuls für die Attraktivität des Standorts Mecklenburg-Vorpommern setzen und authentisch für die Branche und für Zuzug werben.

Unter anderem stellen sich auf einem „ZuSch-Marktplatz“ Unternehmen aus unterschiedlichen Teilbereichen der KKW vor. Zudem soll in „ZuSch Dialogen“ über fachliche Fragen diskutiert werden, wie beispielsweise digitales Arbeiten auf dem Land, die Rolle der KKW für die Wiederbelebung des Schlosses Gadebusch. „Das Festival ist ein Gewinnerprojekt unseres Ideenwettbewerbes der Kultur- und Kreativwirtschaft. Wir fördern seit dem Jahr 2016 die Branche mit jährlich 100.000 Euro“, sagte Schulte.

Aus diesem Budget wird unter anderem der Ideenwettbewerb ausgerichtet. Darüber hinaus finanzierte das Wirtschaftsministerium seit dem Jahr 2017 Projekte aus dem Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft in Höhe von 1,6 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW).

Im Rahmen der KREATOPIA ON TOUR am 19.Oktober 2023 in Rostock werden die Perspektiven für ein neues Kreativquartier vorgestellt – von einer mittelfristigen dauerhaften Lösung bis hin zu temporären smarten Zwischennutzungen im Kontext der Stadtentwicklung. Best Practices aus anderen Städten und Kommunen werden vorgestellt, es kommen branchenübergreifend verschiedene Akteure sowie Macherinnen und Macher im Austausch mit Politik und Verwaltung zu Wort.

„Die Branchenkonferenz ist eine zentrale jährliche Netzwerkveranstaltung. Sie soll Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit für die Branche generieren. Zugleich ist es das Ziel, dass Akteure aus der Kultur- und Kreativwirtschaft, der Industrie, des Handwerks, der Verwaltung, der Wissenschaft und der Politik zusammengeführt werden, damit gemeinsam aus innovativen, kreativen Ideen marktreife Produkte und Dienstleistungen entstehen können“, sagte Schulte.

Unter KKW werden Kultur- und Kreativunternehmen erfasst, die überwiegend erwerbswirtschaftlich orientiert sind und sich mit der Schaffung, Produktion, Verteilung und/oder medialen Verbreitung von kulturellen/kreativen Gütern und Dienstleistungen befassen. Die KKW umfasst folgende 12 Teilmärkte: Musikwirtschaft, Designwirtschaft, Rundfunkwirtschaft, Buchmarkt, Architekturmarkt, Darstellende Kunst, Kunstmarkt, Pressemarkt, Software-/Games-Industrie, Filmwirtschaft, Werbemarkt und Sonstige.

In Mecklenburg-Vorpommern sind rund 4.800 Unternehmen in der Branche tätig, davon rund 2.200 Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 22.000 Euro. Der Jahresumsatz der Branche betrug 874 Millionen Euro. Insgesamt sind rund 9.200 Beschäftigte dort tätig, davon etwa 7.600 sozialversicherungspflichtig (alle Angaben Stand 2021).

Jobaktionstag in Schwerin

Schulte: 30 Unternehmen zeigen attraktive Job-Möglichkeiten in Mecklenburg-Vorpommern

Schwerin – Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte hat heute den Jobaktionstag der UdW Gesellschaft für Dienstleistung Unternehmensberatung der Wirtschaft mbH (UdW GmbH) in Schwerin offiziell eröffnet. „Der Jobaktionstag mitten im Herzen Schwerins auf dem Alten Garten vor dem Schweriner Schloss ist ein gutes Format, um für die attraktiven Arbeitsplätze bei uns im Land zu werben.

An einem öffentlichen Platz, der gut frequentiert ist, präsentieren die Unternehmen Arbeits- und Ausbildungsplatzinteressierten zwanglos und niedrigschwellig die Job-Möglichkeiten in Mecklenburg-Vorpommern“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte.

Der JOBAKTIONSTAG fand in diesem Jahr zum zweiten Mal statt. Die Veranstaltung ist nach Angaben der Veranstalter adressiert an Touristen, Rückkehrer, MV-Verliebte und Auspendler als potentielle Bewerber für Unternehmen aus dem westlichen Mecklenburg. Auf dem Alten Garten in Schwerin präsentierten sich rund 30 Unternehmen mit ihren Arbeits- und Ausbildungsplatzangeboten.

„Die wichtigste Aufgabe im Land ist jetzt die Sicherung von qualifizierten Fachkräften. Fähige und engagierte Mitarbeitende sind die Grundlage für erfolgreich am Markt agierende Betriebe. Deshalb muss stetig aus- und weitergebildet werden. Ein attraktives Arbeitsumfeld, gute Löhne und stete Investitionen in Aus- und Weiterbildung sind das beste Mittel zur Sicherung des Fachkräftebedarfs in den Unternehmen“, sagte Schulte.

Nach Angaben der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit gab es im Juli 2023 60.200 Arbeitssuchende in Mecklenburg-Vorpommern. Zudem waren 4.200 unbesetzte Ausbildungsplätze gemeldet, vor allem in den Bereichen Verkäufer/in (410), Kaufmann/-frau im Einzelhandel (269) und Koch/Köchin (146).

Wichtiger Faktor Außenhandel

Neubrandenburg – Der Außenhandel spielt bei der wirtschaftlichen Entwicklung Mecklenburg-Vorpommerns eine wichtige Rolle. Das sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig heute auf dem Exportabend der Landesregierung in Neubrandenburg.

„Seit 2018 verzeichnen wir ein stetiges Wachstum im Außenhandel. Im vergangenen Jahr betrug das Volumen insgesamt 20 Milliarden Euro. Auch die Zahlen dieses Jahres sind positiv: Im Vergleich zum Vorjahr ist unser Außenhandel im Export in den ersten fünf Monaten um 192 Millionen Euro und im Import um 84 Millionen Euro angestiegen“, sagte Schwesig. Möglich machten das die Unternehmen im Land, „die mit Ideen und Mut nicht nur den nationalen, sondern auch den internationalen Markt bereichern“.

In den kommenden Jahren müsse es darum gehen, die Potentiale Mecklenburg-Vorpommerns noch besser zu nutzen. „Mehr internationale Verbindungen würden bei uns im Land Wertschöpfung und Wachstum schaffen. Es gibt schon viele Erfolgsgeschichten bei uns. Wir als Landesregierung helfen dabei, weitere zu schreiben.“

Die Veranstaltung in Neubrandenburg wurde in enger Zusammenarbeit mit der IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern vorbereitet. „Außenwirtschaftlich aktiv sind in der Region der IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern rund 15 Prozent der Firmen. Dazu gehört auch der Export von Waren oder Dienstleistungen. Damit erschließen sich die Firmen nicht nur neue Absatzmärkte.

Sie sichern auch die Zukunft des Unternehmens und der Arbeitsplätze in diesen. Die Unternehmen führen ihre Waren und Dienstleistungen in mindestens 90 Prozent der Länder der Erde aus. Mit diesen Leistungen wird so zur Attraktivität des Wirtschaftsstandortes im östlichen Mecklenburg-Vorpommern beigetragen. Für potentielle Investoren ein nicht zu unterschätzendes Argument, sich in solch einem Umfeld anzusiedeln“, warb der Präsident der Kammer Dr. Wolfgang Blank für ein stärkeres außenwirtschaftliches Engagement.

Kurze Wege zwischen Wirtschaft und Politik, finanzielle Hilfen zum Beispiel auf Messen oder das gemeinsame Knüpfen von Kontakten im Ausland, „all das ist ein guter Rahmen für einen weiteren Ausbau unseres Außenhandels“, sagte die Ministerpräsidentin.

Schwerpunkt sei dabei der demokratische Ostseeraum. „Mecklenburg-Vorpommern ist das deutsche Tor zur Ostsee. Und wir sind ein Land, das reich an erneuerbaren Energien ist. Das bringt große Chancen, auch für den Export. In enger Zusammenarbeit im demokratischen Ostseeraum können wir voneinander lernen und voneinander profitieren. Unser Ziel ist klar: Wir wollen unser Land stärker als bisher zum Industrieland machen.“

Gegen Fachkräftemangel

Ludwigslust – Eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie werde dabei helfen, dem Mangel an Fachkräften entgegenzuwirken. Das sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig heute auf einer Veranstaltung der IHK zu Schwerin in Ludwigslust.

„Wenn man Unternehmen fragt, was die größten Herausforderungen für die Zukunft sind, dann kommt gleich hinter der Sorge um die steigenden Energiepreise die Schwierigkeit, Fachkräfte zu finden.“

Deshalb erarbeite das Land gemeinsam mit der Wirtschaft und Gewerkschaften an einer Fachkräftestrategie. „Eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist dabei ein wesentlicher Schwerpunkt. Sie sichert Fachkräfte für unsere Unternehmen und für unser Land“, sagte Schwesig.

Eine gute Vereinbarkeit bedeute mehr Lebensqualität, weniger Stress und mehr Lust auf Familie. „Arbeiten die Unternehmen und das Land hier weiter gut zusammen, ist das ein großer Standortvorteil für Mecklenburg-Vorpommern.“

Der wichtigste Beitrag der Landesregierung sei dabei eine gute Kinderbetreuung. 95 Prozent aller Kinder zwischen drei Jahren und der Einschulung besuchen eine Kita oder eine Tagesmutter. Von den Jüngeren ist es jedes zweite Kind – der höchste Anteil aller Bundesländer. „Dazu ist die Betreuung von Kita bis zum Hort beitragsfrei. Und dabei wird es bleiben“, betonte die Ministerpräsidentin.

„Und wir machen weiter: Mit dem neuen Kinderförderungs-gesetz werden wir den Personalschlüssel in den Kitas verbessern und somit die Qualität erhöhen. Auch beim Breitbandausbau gehen wir weiter voran. Schnelles Internet auch in ländlichen Räumen erleichtert die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.“

Naturkautschuk aus Löwenzahn

Meyer: Innovative Produkte sind bedeutend für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes

Anklam – Der dritte Termin während der aktuellen Wirtschaftstour des Wirtschaftsministers Reinhard Meyer fand bei Continental in Anklam statt. Das Unternehmen ist mit mehreren Projektpartnern vor Ort aktiv, um die Forschung und Entwicklung von Naturkautschuk aus Löwenzahn voranzubringen. Seit 2017 fördert das Wirtschaftsministerium dieses innovative Vorhaben.

„Mit der Etablierung des Forschungsvorhabens „Taraxagum Lab“ in Anklam sowie der Schaffung der entsprechenden landwirtschaftlichen Rahmenbedingungen vor Ort wird aktuell ein regionaler Standortvorteil erarbeitet. Ganz besonders wichtig für die Region ist dabei nicht nur die Innovation von neuen Produkten sondern auch die Entstehung von über 45 gutbezahlten Arbeitsplätzen im Bereich Forschung und Entwicklung. Die Aussicht auf weitere Arbeitsplätze bei der möglichen Produktion des Naturkautschuks, auf Basis von Löwenzahn, ist eine weitere positive Nachricht für die Region“, so Wirtschafts- und Arbeitsminister Reinhard Meyer. Im Verlauf der Begehung des Forschungs-Labs zeigte sich Reinhard Meyer beeindruckt von der Arbeit: „Das Projekt „Taraxagum Lab Anklam“ ist von weitreichender strategischer Bedeutung für den Industriestandort Europa, da mit der Produktion eines wichtigen Rohstoffes im europäischen Wirtschaftsraum die Abhängigkeit von außereuropäischen Zulieferungen verringert werden kann und all dies hier vor Ort in Anklam.“

2016 hat Continental das Projekt „Taraxagum Lab Anklam“ gestartet. Das Taraxagum Lab Anklam ist ein Forschungslabor zur Erforschung eines ökonomischen und ökologischen Extraktionsprozesses zur Gewinnung des Naturkautschuks aus den Wurzeln des Löwenzahns. Neben der Erforschung des Extraktionsprozesses steht auch die Etablierung eines Anbaus des Löwenzahns im Fokus dieses Projektes.

Continental, die Projektpartner Fraunhofer Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME, Außenstelle in Münster, das Julius Kühn-Institut in Quedlinburg und der Pflanzenzüchter ESKUSA mit Sitz in Parkstätten haben in den vergangenen Jahren bereits drei Preise für das Taraxagum-Projekt erhalten, die dokumentieren, wie vielversprechend die Industrialisierung von Naturkautschuk aus Löwenzahnwurzeln auch aus Sicht von externen Experten beurteilt wird.

Im bisherigen Verlauf des Projektes sind bereits zahlreiche Erfolge erzielt worden. So konnten in der Kampagne 2022/2023 erstmals größere Tonnagen an Löwenzahnwurzeln verarbeitet und Naturkautschuk aus den Wurzeln extrahiert werden. Der bei den Forschungsaktivitäten generierte Naturkautschuk wird bereits seit 2019 in dem Fahrradserienreifen Urban Taraxagum verarbeitet. Die Kommerzialisierung des Anbaus und eine Verwertung der Rohstoffe aus Löwenzahn in großem Maßstab zu erreichen ist übergeordnetes Projektziel.

Auf Wirtschaftstour

Unternehmensbesuche bei Palmberg Büroeinrichtungen + Service GmbH und PMC Rehna GmbH

Schönberg – Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat sich am Montag (21.08.) bei zwei Unternehmen im Landkreis Nordwestmecklenburg – Palmberg Büroeinrichtungen + Service GmbH in Schönberg und die Projects & Manufacturing in Composites (PMC GmbH) in Rehna – über aktuelle Vorhaben informiert.

„Wir haben in Mecklenburg-Vorpommern viele engagierte Unternehmerinnen und Unternehmer, die jeden Tag Verantwortung übernehmen, sich mit eigenem Risiko engagieren und zukunftsorientierte Arbeitsplätze bereitstellen. Das erfordert Mut, Leidenschaft, Durchhaltevermögen und vor allem eine hohe Innovationsbereitschaft.

Das zeichnet auch die Unternehmen Palmberg und PMC aus. Aus der Region Nordwestmecklenburg heraus werden Produkte entwickelt und produziert, die national und international gefragt sind. Das ist beste Werbung für den Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Das familiengeführte Unternehmen Palmberg Büroeinrichtungen + Service GmbH aus Schönberg (Landkreis Nordwestmecklenburg) entwickelt und produziert Büromöbeleinrichtungen. Nach Unternehmensangaben werden die selbst produzierten Möbel in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Österreich, Luxemburg und in die Schweiz verkauft.

Auf 25.000 Quadratmetern Produktionsfläche werden täglich 700 Schreibtische, 800 Büroschränke, 300 Bürocontainer, 230 Kommunikationsmöbel und knapp 250 Akustikelemente für den europäischen Büromöbelmarkt produziert. An den Standorten in Schönberg und Rehna sind derzeit rund 620 Mitarbeitende tätig.

„Als Teil des verarbeitenden Gewerbes Mecklenburg-Vorpommerns ist das Unternehmen seit Jahrzehnten ein wichtiger Arbeitgeber der Region und stärkt dank der erfolgreichen Unternehmensentwicklung die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Zugleich nimmt Palmberg eine wichtige gesellschaftliche Rolle ein – es wird stetig in die Ausbildung junger Menschen investiert, ergreift Maßnahmen, um die Energieeffizienz im Unternehmen zu steigern und unterstützt regionale Vereine und Verbände“, sagte Meyer.

Die PMC GmbH ist ein Unternehmen der Faserverbundtechnologie, entwickelt und produziert Bauteile und Produkte aus Faserverbundwerkstoffen wie glasfaserverstärkten Kunststoffen (GFK) oder carbonfaserverstärkten Kunststoffen (CFK).

Dabei handelt es sich unter anderem um Anwendungen für den Schienenfahrzeugbau, E-Mobilität, Medizintechnik, Gehäusebau, Möbel- und Mockup-Bau (= materialechtes Vorführmodell, das den originalgetreuen Maßstab wiedergibt).

Das Unternehmen hat im Jahr 2008 eine Niederlassung in Rehna eröffnet; derzeit sind dort rund 20 Mitarbeitende tätig. „Mit Ideenreichtum und klugem Vorausdenken ist es der PMC GmbH gelungen, sich einen guten Namen zu erarbeiten. Das geht vor allem auf die unternehmensinternen Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung zurück.

In enger Kooperation zwischen Wissenschaft und Forschung sind hier in Rehna wettbewerbsfähige Produkte entstanden. Das Wirtschaftsministerium unterstützt die PMC GmbH auf diesem Weg“, sagte Meyer.

Die PMC GmbH wurde im Rahmen der Richtlinie für Forschung, Entwicklung und Innovation seit dem Jahr 2009 vom Wirtschaftsministerium bei vier Projekten unterstützt. Das Gesamtprojektvolumen betrug mehr als zwei Millionen Euro; aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) gab es Unterstützungen in Höhe von über 1,1 Millionen Euro.

Mehrwertsteuersatz in der Gastronomie

Schwerin – Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern wird einen Antrag zur dauerhaften Beibehaltung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes in der Gastronomie in den Bundesrat einbringen. Das beschloss das Kabinett in seiner heutigen Sitzung.

„Mecklenburg-Vorpommern setzt sich bereits seit vielen Jahren für einen dauerhaft reduzierten Mehrwertsteuersatz in der Gastronomie ein. Der abgesenkte Mehrwertsteuersatz hat in der Corona-Pandemie geholfen, Umsatzeinbrüche zu vermindern. Jetzt kämpft die Branche mit hohen Energie- und steigenden Lebensmittelpreisen. Deshalb sollte zu den von der Bundesregierung geplanten Wirtschaftshilfen auch die Beibehaltung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes in der Gastronomie gehören.

Das würde nicht nur dem Hotel- und Gaststättengewerbe helfen. Auch die Bürgerinnen und Bürger profitieren. Wir wollen, dass sich auch Bürgerinnen und Bürger mit kleinem und mittleren Einkommen den Restaurantbesuch leisten können. Und auch für das Kita- und Schulessen ist der reduzierte Steuersatz wichtig“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig im Anschluss an die Kabinettssitzung.

„Eine Rückkehr zum Regelsteuersatz von 19 Prozent käme einer Steuererhöhung gleich. In Zeiten hoher Energie- und Verbraucherpreise würde das die Branche sowie Verbraucherinnen und Verbraucher zusätzlich belasten und weiter preistreibend wirken. Dies sollte vermieden werden“, so Finanzminister Dr. Heiko Geue. Er betonte in diesem Zusammenhang jedoch, dass „es hier nicht um die Einführung einer neuen Steuerermäßigung, sondern um die Beibehaltung einer seit mehr als drei Jahren geltenden Regelung geht.“

„Die dauerhafte Beibehaltung der reduzierten Umsatzsteuer für die Gastronomie ist auch für das Tourismusland Mecklenburg-Vorpommern wichtig. Unsere Gäste und die Einheimischen sollen weiterhin auch in Zeiten gestiegener Kosten das gastronomische Angebot genießen können. Wenn mehr Gäste das kulinarische Angebot der Gastronomie nutzen, sichern wir zugleich Arbeitsplätze in dieser Branche“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.