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Kategorie: Wirtschaft

Betriebstour bei Unternehmen

Meyer: Risikokapitalfonds bieten wichtige Hilfen

Greifswald – Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat sich am Donnerstag in Greifswald bei drei technologieorientierten Unternehmen über aktuelle Vorhaben informiert. Auf dem Tourplan standen die NIPOKA GmbH, die COLDPLASMATECH GmbH und die Litec-LLL GmbH. Die drei Unternehmen wurden durch Beteiligungen unterstützt, unter anderem mit den Finanzinstrumenten „innoSTART“ und „innoSTARTup“, die aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert werden.

„Die Beteiligungen sind für junge Unternehmen eine wichtige Hilfe, um finanzielle Unsicherheiten besser abzufedern. So kann beispielsweise ein unternehmerisches Risiko bei Investitionen in Forschung und Entwicklung aufgefangen werden. Die Fonds erleichtern zudem den Zugang zu Eigenkapital, wodurch ein zentrales Innovationshemmnis beseitigt und zusätzliche Innovationsprozesse angestoßen werden. Die Greifswalder Unternehmen haben die Chancen der Risikokapitalfonds genutzt und so in ihre unternehmerische Entwicklung investiert“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Erste Station der Tour war die NIPOKA GmbH, die im Jahr 2019 als Spin-off der Universitätsmedizin Greifswald gegründet wurde. Das Unternehmen mit fünf Mitarbeitenden bietet Dienstleistungen zur Analyse innerer Organe über bildgebende Verfahren an; insbesondere zur Erforschung von Nieren und zur Diagnostik von Nierenerkrankungen.

Das Wirtschaftsministerium hatte die Errichtung der Betriebsstätte aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 119.000 Euro unterstützt; die Gesamtinvestition rund betrug 330.000 Euro. „Die NIPOKA GmbH ist ein gutes Beispiel für die enge Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft. Nach erfolgreicher Forschung ist die entwickelte Diagnostik in ein wirtschaftlich orientiertes Unternehmen übergeleitet worden“, sagte Meyer.

Das Unternehmen ging 2017 als Ausgründung aus dem Leibniz-Institut für Plasmaforschung e.V. Greifswald hervor. COLDPLASMATECH hat mit seinen 15 Mitarbeitenden eine Wundauflage (CPT®patch) zur Behandlung chronischer Wunden mittels kaltem, physikalischem Plasma entwickelt.

„Aus einer innovativen Idee – der Entwicklung von Plasmatechnologien für medizinische Anwendungen – ist ein etabliertes Unternehmen geworden, das sich nach intensiver anwendungsorientierter Forschung einen guten Ruf erarbeitet hat“, sagte Meyer.

Das Unternehmen Litec-LLL GmbH aus Greifswald wurde im Jahr 2002 gegründet. Der Geschäftsgegenstand der Litec-LLL GmbH ist die Produktion und der Vertrieb von Leuchtstoffen und Leuchtstoffprodukten, Forschung und Entwicklung zu Leuchtstoffen und Leuchtstofflampen, Produktion und Vertrieb lichttechnischer Produkte, insbesondere für LED-Anwendungen.

Heute sind 20 Mitarbeitende in Greifswald tätig. Das Wirtschaftsministerium unterstützt derzeit die Erweiterung der Betriebsstätte aus Mitteln der „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund einer Million Euro. Die Gesamtinvestition des Unternehmens beträgt über drei Millionen Euro.

„Die Litec-LLL GmbH wächst weiter, schafft neue Räumlichkeiten und erweitert ihr Produktportfolio. So stellt sich das Unternehmen mit innovativen Ideen zukunftssicher auf“, sagte Meyer.

Die Betriebstour wurde von der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH (MBMV) organisiert. Wirtschaftsminister Meyer wird von den Mitgliedern der MBMV-Geschäftsführung Dr. Thomas Drews und Carsten Krull begleitet.

Die Risikokapitalinstrumente BFIMV I („innoStart“) und BFIMV II („innoSTARTup“) unterstützen seit 2014 Start-ups, kleine und mittlere Unternehmen sowie Existenzgründungen. Die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft (MBMV) engagiert sich als Fondsmanager mittels stiller und offener Beteiligungen in einer maximal 15 Jahre dauernden Laufzeit.

Der BFIMV I startete mit einem Fondsvolumen von 9,4 Millionen Euro und wurde 2017 aufgrund der hohen Nachfrage um weitere drei Millionen Euro aufgestockt und ist seitdem 34 Engagements an 29 unterschiedlichen Unternehmen eingegangen. Das vom Land Mecklenburg-Vorpommern initiierte und aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) gespeiste Fondsvolumen von etwa zwölf Millionen Euro wurde im Jahr 2018 erfolgreich ausplatziert.

Im Jahr 2018 wurde ein weiterer Beteiligungsfonds aufgelegt – MBMV innoSTARTup. Mit dem Fondsvolumen von knapp 15 Millionen Euro aus dem EFRE können bewährte Finanzierungen von Innovationen im Bereich der Forschung und Entwicklung weitergeführt werden.

Gefördert werden kleinste, kleine und mittlere Unternehmen und auch Existenzgründungen. Neu ist, dass neben den Fördermöglichkeiten für Forschungs- und Entwicklungsvorhaben jetzt auch Beteiligungen für digitale Geschäftsmodelle vergeben werden können. Bisher wurden insgesamt 26 Unternehmen durch den EFRE-Fonds innoSTARTup unterstützt.

Produkte des Ökolandbaus optimal vermarkten

Gülzow-Prüzen –  Am 2. März 2023 findet die von der Landesforschungs­anstalt für Landwirtschaft und Fischerei MV organisierte Winterveranstaltung zum ökologischen Landbau in Gülzow-Prüzen statt. Schwerpunkt ist dieses Jahr die Vermarktung der ökologisch produzierten Erzeugnisse in Mecklenburg-Vorpommern.

Dazu erklärt der Minister für Klimaschutz, Landwirt­schaft,ländliche Räume und Umwelt, Minister Dr. Till Backhaus: „Die vergangenen Monate haben gezeigt, wie schnell der Verbraucher seine Einkaufsentscheidung ändern kann. Daher ist es wichtig, im Rahmen einer solchen Fachveranstaltung aufzuzeigen, wie Erzeugnisse erfolgreich produziert und vermarktet werden können.“

U.a. beantwortet Prof. Dr. Michael Harth von der Hochschule Neubrandenburg die Frage „Lässt sich mit Öko der Konsument noch hinter dem Ofen hervor­locken?“.

Dass es in dieser Veranstaltung auch sehr praktisch wird, begrüßt Minister Dr. Backhaus außerordentlich. Im Wechsel stellen sich Landwirtschaftsbetriebe mit ihren Vermarktungsstrategien und Vermarktungs­initiativen sowie Verarbeitungsdienstleister vor. Hierbei geht es vor allem um den Aufbau solcher Strukturen, also wie an die Umstellung der Vermarktung heran­gegangen wurde, welche Recherchen stattfanden oder welche Beratung und Förderung genutzt wurde.

„Dass sich so viele Unternehmen in solch verschiedenen Bereichen präsentieren, unterstreicht die Vielfalt der regionalen Angebote und Produkte in unserem Land“, so der Minister.

Der Landwirt Uli Sommerfeld stellt die Vermarktung von Kartoffeln und Erdbeeren seines Biohofs Südmüritz in der Müritzregion vor. Die Meck-Schweizer und den Aufbau dieser Vermarktungsgenossenschaft zeigt Bernd Uwe Kleist. Wie eine Vielfältigkeit auf dem Hof in der Vermarktung gelingt, erläutert Claudia Resthöft vom Alten Pfarrhof Elemenhorst, und wie die Milch der Landwirtschaftsbetriebe an Wertschöpfung gewinnen kann, stellt Henriette Gaede von der Mobilen Käserei Kentzlin vor.

Dörte Wolfgramm-Stühmeyer zeigt, wie eine regionale Wertschöpfung mit Weiderind, Strohschwein und Weidelamm ihres Landwirtschaftsbetriebs Wolfgramm funktioniert. Dr. Jan Hinrich Böttcher vom Naturverbund Müritz verrät, wie Fleisch aus regionaler nachhaltiger Landwirtschaft gelingen kann. Wie Produktion und Vermarktung in einer Hand gewachsen sind, erläutert Sabine Kabath von der Bio-Gärtnerei Watzkendorf mit dem Bio-Vertrieb Watzkendorf. Und Volker Brinkmann von Biofrisch Teschendorf dokumentiert den Aufbau der Vermarktung regionaler Bioprodukte in MV.

„Ich wünsche der Veranstaltung einen guten Verlauf, tolle Gespräche und viele neue Anregungen“, sagt Dr. Backhaus. „Mein Haus wird Aktivitäten in diese Richtung auch weiterhin unterstützen, und ich freue mich, dass die Landesforschungsanstalt die Akteure im Ökolandbau so regelmäßig zusammenbringt.“

OstseeMesse in Rostock eröffnet

Rostock – In Rostock hat Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte die OstseeMesse eröffnet. „Endlich kann es wieder losgehen. Die größte Verbraucherschau des Nordens ist wieder mit einem großen Angebot für alle Gäste geöffnet.

Das Schaufenster der regionalen und überregionalen Produktvielfalt zeigt sich dabei von seiner besten Seite. Der Neustart der Messe ist gelungen“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte am Mittwoch vor Ort. Schirmherrin ist Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig.

Die OstseeMesse hat mit über 30 Jahren eine langjährige Tradition. Auf 10.000 Quadratmetern präsentieren sich etwa 200 regionale, nationale und internationale Aussteller auf dem Gelände der Rostocker Hansemesse. Davon stellen 70 Aussteller auf der Messe neu aus.

Die Besucher bekommen ein umfangreiches Angebot für alle Bereiche des täglichen Lebens geboten. 40.000 Besucher konnte die OstseeMesse in 2020 nur wenige Tage vor dem ersten Corona-bedingten Lockdown verzeichnen. „Die Verbindung aus Regionalität, Innovation und Einkaufserlebnis macht diese Messe zu einer der aussteller- und besucherstärksten Messen in Mecklenburg-Vorpommern“, betonte Schulte weiter. Ein besonderer Höhepunkt ist die 1.000 Quadratmeter große Blumenschau.

Neu ist in diesem Jahr der Bereich „Kieken und Köpen“. In diesem werden unter anderem regionale, kleinere Unternehmen und Start-ups mit den Verbrauchern zusammengebracht. Gezielte Marketingmaßnahmen und Möglichkeiten zum Networking komplettieren das Angebot.

Ein buntes Rahmenprogramm mit unterhaltsamen Highlights für alle Altersgruppen auf einer großen Showbühne machen den Besuch der OstseeMesse Rostock darüber hinaus zu einem abwechslungsreichen Erlebnis für Groß und Klein. „Die Messe ist darüber hinaus vor allem auch eine gute Gelegenheit für unsere Unternehmen, die eigene Produktvielfalt und zugehörige Dienstleistungen zu präsentieren.

Eine Messeteilnahme als Aussteller bedeutet für den Anbieter dabei einen direkten Weg zum Kunden. Die Kunden können – im Vergleich zu einer Onlinebestellung – die Ware direkt erleben und ausprobieren. Umso wichtiger ist es für heimische Unternehmen, Messen intensiv zu nutzen, um auf sich und ihre Produkte aufmerksam zu machen. Messen sind dabei ein wichtiges Instrument, um neue Absatzmärkte zu erschließen“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte abschließend.

Die 31. Auflage der OstseeMesse findet an fünf Tagen von Mittwoch (01. März 2023 bis Sonntag 05. März 2022) in Rostock auf dem Gelände der HanseMesse statt. In den Jahren 2021 und 2022 konnte die OstseeMesse aufgrund der Corona-Pandemie nicht durchgeführt werden.

Arbeitsmarkt im Februar 2023

Nürnberg – „Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist im Februar geringfügig gestiegen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist erneut gewachsen. Insgesamt zeigte sich der Arbeitsmarkt trotz der angespannten wirtschaftlichen Situation beständig“, sagte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.

Arbeitslosenzahl im Februar: +4.000 auf 2.620.000 
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +192.000
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: unverändert bei 5,7 Prozent

Im Februar 2023 ist die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat geringfügig gestiegen, und zwar um 4.000 auf 2.620.000. Saisonbereinigt hat die Zahl der Arbeitslosen um 2.000 zugenommen. Verglichen mit dem Februar des vorigen Jahres ist die Arbeitslosenzahl um 192.000 höher.

Ohne die Berücksichtigung ukrainischer Geflüchteter infolge des russischen Angriffskrieges wäre die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich nur geringfügig angestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt im Februar 2023 wie im Januar bei 5,7 Prozent und hat sich damit gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,4 Prozentpunkte erhöht. Die vom Statistischen Bundesamt nach dem ILO-Erwerbskonzept ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im Januar auf 3,0 Prozent.

Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit beinhaltet, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 14.000 gestiegen, da hier insbesondere auch die Teilnahme ukrainischer Geflüchteter an Integrationskursen berücksichtigt wird.

Die Unterbeschäftigung lag im Februar 2023 bei 3.486.000 Personen. Das waren 316.000 mehr als vor einem Jahr. Ohne die Berücksichtigung ukrainischer Geflüchtete hätte die Unterbeschäftigung um 25.000 unter dem Vorjahreswert gelegen.

Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten zu Anzeigen wurde vom 1. bis einschließlich 23. Februar für 61.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt.

Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Dezember 2022 zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der Bundesagentur für Arbeit in diesem Monat für 183.000 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Damit hat sich die Inanspruchnahme zuletzt wieder merklich erhöht.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Januar 2023 saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 64.000 gestiegen. Mit 45,57 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 454.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahm saisonbereinigt von November auf Dezember 2022 um 46.000 zu.

Im Vergleich zum Vorjahr ist sie im Dezember nach Hochrechnungen der BA um 446.000 auf 34,73 Millionen Beschäftigte gestiegen. 7,47 Millionen Personen hatten im Dezember 2022 eine geringfügig entlohnte Beschäftigung, 241.000 mehr als im Vorjahresmonat. Darunter waren 4,19 Millionen ausschließlich und 3,28 Millionen im Nebenjob geringfügig entlohnt beschäftigt. Das Plus gegenüber dem Vorjahr geht überwiegend auf die im Nebenjob geringfügig entlohnt Beschäftigten zurück.

Im Februar waren 778.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 44.000 weniger als vor einem Jahr. Die Kräftenachfrage hat seit Frühsommer vergangenen Jahres saisonbereinigt tendenziell leicht nachgegeben. Insgesamt zeigt sich der Personalbedarf aber weiter auf vergleichsweise hohem Niveau.

Der BA-Stellenindex (BA-X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland, der neben dem Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen auch den Zugang berücksichtigt – blieb im Februar 2023 unverändert bei 127 Punkten. Der Abstand des Stellenindex zum Vorjahresmonat vergrößerte sich auf -9 Punkte.

838.000 Personen erhielten im Februar 2023 Arbeitslosengeld, 37.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im Februar bei 3.886.000. Gegenüber Februar 2022 war dies ein Anstieg um 302.000 Personen. 7,2 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

Für das neue Berichtsjahr 2022/23 haben sich bislang 282.000 Bewerberinnen und Bewerber zur Unterstützung bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle gemeldet, ein Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der betrieblichen Ausbildungsstellen übersteigt mit 424.000 den Vorjahreswert um 2 Prozent. Im Februar ist der Ausbildungsmarkt allerdings noch sehr stark in Bewegung.

Ab heute greifen die Energiepreisbremsen

Meyer: Entlastung für Verbraucherinnen und Verbraucher – Energiesparen weiter wichtig – Härtefallhilfen für Unternehmen im Land

Schwerin – Ab dem 1. März greifen die Energiepreisbremsen für Bezieher von Strom, Gas und Wärme. Diese werden rückwirkend auch für die Monate Januar und Februar berechnet. Die Preise sind für Strom bei 40 Cent, für Erdgas bei 12 Cent und für Fernwärme bei 9,5 Cent je Kilowattstunde gedeckelt. „Die Verbraucherinnen und Verbraucher werden finanziell entlastet“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer am Dienstag. Der gedeckelte, niedrigere Preis gilt für ein Kontingent von 80 Prozent des im September 2022 prognostizierten Jahresverbrauchs.

Verbraucher brauchen, um von den Entlastungen zu profitieren, in der Regel nicht aktiv werden. Das übernehmen die Versorger, die ihre Kundinnen und Kunden entsprechend informiert haben. Bei direkten Kunden kommen die Entlastungen über niedrigere Abschläge an. Mieter erhalten die Entlastungen in der Regel mit der Betriebskostenabrechnung. „Auch wenn wir bislang gut über den Winter gekommen sind, ist es wichtig weiter Energie zu sparen. Hier geht es nicht um den mahnenden, erhobenen Zeigefinger, sondern um die gemeinsame Unterstützung, Deutschland unabhängiger von Energieimporten zu machen“, so Meyer weiter.

Reinhard Meyer machte auch auf die Unterstützung des Landes für Unternehmen aufmerksam. Seit Mitte Februar können kleine und mittlere Unternehmen beim Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern (LFI) Härtefallhilfen für besonders hohe Energiekosten im Jahr 2022 beantragen. „Hierbei geht es besonders darum, Fälle von besonderen Härten aufzufangen, um eine weitere Entlastung bei den Energiekosten zu erhalten. Vom Land werden Kostensteigerungen aus dem Jahr 2022 für Energie anteilig ausgeglichen“, sagte Minister Reinhard Meyer abschließend.

Gefördert werden kleinste, kleine und mittlere Unternehmen mit Sitz in Mecklenburg-Vorpommern, für die eine Bestätigung der wirtschaftlichen Tätigkeit im Haupterwerb und eine entsprechende Gewerbeanmeldung vorliegt. Dabei geht es um die Ausgaben für Energie (Strom, Gas, Heizöl, Holz/Pellets und Kohle). Bei Erfüllung der Programmvoraussetzungen erhalten die Unternehmen eine Einmalzahlung in Höhe von bis zu einem Abschlag beziehungsweise einen Zuschuss zu den Mehrkosten. Der Höchstbetrag bei allen Förderungen wird je Unternehmen auf 200.000 Euro begrenzt sein. Zusätzlich zu den Hilfen gibt es eine spezielle Härtefallkommission für Einzelfälle von besonderer Härte, um gegebenenfalls Einzelfalllösungen zu finden.

Konsumklima setzt Erholung fort

Nürnberg – Die Verbraucherstimmung in Deutschland bleibt auch im Februar klar auf Erholungskurs. Sowohl die Konjunktur- als auch die Einkommenserwartung legen spürbar zu. Die Anschaffungsneigung setzt dagegen ihr ständiges Auf und Ab fort und gewinnt aktuell nur leicht hinzu.

GfK prognostiziert für das Konsumklima für März -30,5 Punkte und damit 3,3 Punkte mehr als im Februar dieses Jahres (revidiert -33,8 Punkte). Dies sind die Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für Februar 2023.

Damit setzt die Konsumstimmung ihre im Herbst 2022 begonnene Verbesserung nach dem Rekordtief weiter fort. Für das Konsumklima ist dies bereits der fünfte Anstieg in Folge.

„Trotz anhaltender Krisen, wie dem Ukraine-Krieg, einer schwächelnden Weltwirtschaft sowie hohen Inflationsraten, kann das Konsumklima ein weiteres Mal spürbar zulegen. Es bleibt damit klar auf Erholungskurs, wenn das Niveau auch weiterhin niedrig bleibt. Der Pessimismus der Verbraucher, der im Herbst des vergangenen Jahres seinen absoluten Höhepunkt hatte, schwindet zusehends“, erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte.

„Zuletzt gesunkene Preise für Energie, aber auch Meldungen, dass in diesem Jahr eine Rezession in Deutschland nach Einschätzung der Experten nun doch vermieden werden kann, lassen den Optimismus ganz langsam zurückkehren.“

Trotz des zuletzt deutlich besseren Konsumklimas bleibt das Niveau des Indikators allerdings niedrig. Dies deutet darauf hin, dass der private Konsum in diesem Jahr keinen positiven Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland leisten kann.

Einkommensaussichten bleiben im Aufwind

Die Einkommenserwartungen der deutschen Konsumenten setzen ihren Aufwärtstrend ebenfalls fort. Der Indikator klettert nach einem Plus von 4,9 Punkten auf -27,3 Zähler. Auch hier ist es der fünfte Anstieg in Folge. Bemerkenswert ist zudem, dass die Einkommensstimmung seit ihrem absoluten Tief im September 2022 gut 40 Punkte hinzugewonnen hat.

Neben dem stabilen Arbeitsmarkt sorgen die zuletzt weniger stark gestiegenen Energiepreise für den zunehmenden Optimismus. Dennoch müssen die deutschen Verbraucher von einer negativen Entwicklung ihrer realen verfügbaren Einkommen ausgehen. Schuld daran ist die Preisentwicklung, die nach bisherigen Prognosen in diesem Jahr etwas höher sein wird als der Zuwachs der Einkommen der Haushalte.

Anschaffungsneigung zwischen Hoffen und Bangen

Das ständige Auf und Ab der Anschaffungsneigung, das seit September 2022 zu beobachten ist, setzt sich auch in diesem Monat fort. Nach den leichten Verlusten des Vormonats legt der Indikator nun wieder etwas zu. Mit einem Plus von 1,4 Punkten weist die Konsumneigung nun -17,3 Punkte auf.

Damit kann die Anschaffungsneigung wiederum nicht von der deutlichen Erholung der Einkommenserwartungen profitieren. Dies ist sicherlich Ausdruck der anhaltenden Verunsicherung, die neben den Krisen vor allem durch die hohe Inflation verursacht wird. Wenn auch bei Energie zuletzt der extreme Preisdruck etwas nachgelassen hat, wird die Inflation in diesem Jahr hoch bleiben und die Anschaffungsneigung weiter belasten. Denn wenn deutlich mehr für Energie und Lebensmittel bezahlt werden muss, fehlen finanzielle Mittel für andere Ausgaben beziehungsweise Anschaffungen.

Konjunkturerwartung setzt Aufwärtstrend fort

Im Gleichklang mit den Einkommenserwartungen setzen auch die Konjunkturaussichten ihren klaren Aufwärtstrend in diesem Monat fort. Nach einem Plus von 6,6 Punkten klettert der Indikator auf 6,0 Punkte. Mit dem vierten Anstieg in Folge liegt er erstmals seit Ausbruch des Krieges wieder über seinem langjährigen Durchschnittswert von etwa null.

Offenbar sind die Konsumenten, ebenso wie die überwiegende Mehrheit der Experten, der Meinung, dass in diesem Jahr eine Rezession in Deutschland – wenn auch knapp – vermieden werden kann. Noch im Herbst des vergangenen Jahres ging man davon aus, dass eine Rezession in diesem Jahr nicht zu verhindern ist. Nach den aktuellen Prognosen der Bundesregierung in ihrem kürzlich veröffentlichten Jahreswirtschaftsbericht sowie der Europäischen Kommission wird nun allerdings ein minimales Plus des Bruttoinlandsproduktes in Deutschland von 0,2 Prozent prognostiziert.

Berufsbegleitende Qualifizierungen

Meyer: Unternehmen sind aufgerufen, Augenmerk stärker auf Weiterbildung zu richten

Schwerin – Rückwirkend zum 01. Januar 2023 tritt die „Richtlinie zur Förderung der berufsbegleitenden Qualifizierung von Beschäftigten in Unternehmen (Qualifizierungsrichtlinie)“ in Kraft.

„Angesichts der immer prägnanter werdenden Fachkräfteproblematik sind die Unternehmen aufgerufen, ihr Augenmerk noch stärker auf das Potenzial von beruflicher Weiterbildung zu richten. Das soll ihre Mitarbeitenden so befähigen, künftig anstehende Aufgaben zu bewältigen. Die den aktuellen Erfordernissen angepasste Qualifizierungsrichtlinie steht dabei als hilfreiches Instrument zur Verfügung“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Die Richtlinie wird heute (27.02.2023) im Amtsblatt veröffentlicht.

In der aktuellen EU-Förderperiode soll die Förderung der berufsbegleitenden Qualifizierung von Beschäftigten in Unternehmen aus Mitteln des „Programm ESF+ Mecklenburg-Vorpommern 2021-2027“ fortgeführt werden. Dazu wurde die bislang geltende Richtlinie überarbeitet und novelliert. Beibehalten wird die Förderung durch Bildungsschecks und unternehmensspezifische Vorhaben. Darüber hinaus erfolgte eine Erweiterung einiger Förderkonditionen, um die Richtlinie an aktuelle Gegebenheiten anzupassen. Im Wesentlichen wurden:

  • der Kreis der Zuwendungsempfänger im Bereich der unternehmensspezifischen Vorhaben grundsätzlich auf Unternehmen, Personengesellschaften und juristische Personen des privaten Rechts, die ihren Sitz, ihre Niederlassung oder ihre Betriebsstätte in Mecklenburg-Vorpommern haben, ausgeweitet;
  • ein einheitlicher Fördersatz von 50 Prozent eingeführt;
  • eine einheitliche Begrenzung der Bildungsscheck-Förderung auf maximal 3.000 Euro pro Scheck festgelegt;
  • die Vorgaben zum Mindestumfang der Maßnahmekosten bei der Förderung von unternehmensspezifischen Vorhaben aufgehoben (bislang Förderung von Vorhaben erst ab 10.000 Euro Gesamtausgaben je Antrag).

„Uns stehen für diese Maßnahme bis zum Jahr 2027 insgesamt rund sieben Millionen Euro Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung zur Verfügung. Das ist eine Million mehr als in der vergangenen Förderperiode. Unternehmen sollten für ihre Mitarbeitenden unbedingt die Chance nutzen, sich Unterstützung bei notwendigen Qualifizierungen zu suchen“, sagte Meyer.

Im Rahmen der bislang geltenden Qualifizierungsrichtlinie wurden in den Jahren 2015 bis 2022 rund 20.000 Bildungsschecks mit rund 5,3 Millionen Euro gefördert. Weiterhin erfolgte die Unterstützung von 29 unternehmensspezifischen Vorhaben im Umfang von rund 580.000 Euro (Stand Förderzahlen per 31.01.2023).

Anträge für die Förderung können bei der GSA – Gesellschaft für Struktur- und Arbeitsmarktentwicklung mbH, Schulstraße 1-3, 19055 Schwerin, Tel. 0385/55 77 50, gestellt werden.

Norddeutsche Tourismuskonferenz

Meyer: Krisengebeutelte Branche stellt sich den Herausforderungen – Branche nachhaltig aufstellen

Rostock – Heute hat in Rostock die diesjährige Norddeutsche Tourismuskonferenz der IHK Nord stattgefunden. „Der Tourismus ist eine der krisengebeutelten Branchen der heimischen Wirtschaft. Corona, Ukraine-Krieg, Energiekrise und Fachkräftemangel stellen die Branche durch ihre Folgen vor enorme Herausforderungen, die es seit der Wende in dieser geballten Form so noch nicht gegeben hat.

Kaum klaren sich die Wolken auf, kommt schon ein neues Gewitter am Horizont. Die Branche stellt sich mit enormen Kräfteaufwand auf den fortwährenden Wandel ein. Die Zeichen stehen auf vorsichtige Erholung der Branche“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer vor Ort.

Wirtschafts- und Tourismusminister Meyer machte deutlich, dass es wichtig sei, die Branche zukunftssicher und nachhaltig neu aufzustellen und zu stabilisieren. „Wir haben bereits eine Reihe von Initiativen gestartet, die jetzt mit Leben gefüllt werden müssen.

Mit der Änderung der Kommunalgesetzgebung und des Kurortegesetzes sind bereits die ersten Schritte umgesetzt worden. Zentrale Zukunftsprojekte der Landesregierung sind die Realisierung eines Tourismusgesetzes, das Aufsetzen einer tragfähigen Tourismusfinanzierung und der Aufbau einer Tourismusakademie, um Fachkräfte im Land zu sichern und zu gewinnen“, erläuterte Meyer weiter.

Von Januar bis November 2022 wurden für Mecklenburg-Vorpommern vom Statistischen Amt über sieben Millionen Ankünfte (+34,6 Prozent) und rund 30,6 Millionen Übernachtungen ausgewiesen.

„Das sind 19,5 Prozent mehr Übernachtungen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Übernachtungen im Land nehmen vor allem in den warmen Monaten zu. Die Nebensaison muss weiter gestärkt werden. Es macht sich auch bemerkbar, dass viele Menschen aufgrund der insgesamt verunsicherten Lage eher sparen und somit weniger in einen Urlaub investieren. Daher ist es wichtig, mit neuen, nachhaltigen und qualitativ hochwertigen Angeboten die Urlauber ins Land zu locken. Wir brauchen auch eine attraktive Infrastruktur“, so Meyer weiter.

 Als ein Beispiel nannte Minister Reinhard Meyer den fast fertiggestellten Skywalk „Königsweg“ auf der Insel Rügen. „Auf dem schwebenden Rundweg wird die einmalige Aussicht vom Königsstuhl weiter ermöglicht und vor allem auch erlebbar gemacht. Das sind Anziehungspunkte, die das Tourismusland Mecklenburg-Vorpommern weiter aufwerten werden“, betonte Tourismusminister Reinhard Meyer weiter.

„Der weitere Ausbau des Qualitätstourismus hat große Bedeutung genauso wie die Schaffung nachhaltiger touristischer Angebote und Strukturen in Mecklenburg-Vorpommern. Das ist die Grundlage für die Steigerung der Wertschöpfung und für die zukünftige touristische Entwicklung des Landes. Die Landesregierung gestaltet die Rahmenbedingungen und unterstützt, um die Herausforderungen bestmöglich gemeinsam zu lösen und die Krisen zu überwinden“, betonte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhard Meyer abschließend.