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Kategorie: Wirtschaft

Besuch im Zulieferbetrieb Webasto

Meyer: Bedeutender Arbeitgeber in der Region – innovative Lösungen sind gefragt – Zulieferbranche kämpft weiter mit Problemen

Neubrandenburg – Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat sich am Mittwoch bei einem Unternehmensrundgang über die Webasto Thermo & Comfort SE in Neubrandenburg informiert.

„Das Unternehmen hat sich über die Jahre stetig weiterentwickelt und den Standort kontinuierlich ausgebaut. Webasto ist ein bedeutender Arbeitgeber in der Region mit überregionaler Strahlkraft“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer. Von Neubrandenburg aus werden nahezu alle Fahrzeughersteller mit motorunabhängigen Standheizungen, Zuheizern und Klimatisierungssystemen beispielsweise für Nutzfahrzeuge, Transporter, PKW und Boote, beliefert.

Die Automobilzulieferbranche befindet sich in einem Wandel. „Immer mehr innovative Produkte sind ohne den Schritt hin zur Digitalisierung nicht mehr denkbar. Das ist auch notwendig, um langfristig Wettbewerbsnachteile zu vermeiden. Beispielsweise gibt es eine wachsende Nachfrage nach Hybrid- und Elektrofahrzeugen. Diese wird aufgrund der Energiewende weiter wachsen und viele Prozesse beschleunigen. Webasto punktet mit der Entwicklung von so genannten Hochvoltheizern – elektrischen Standheizungen für Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybrid-Modelle“, so Meyer weiter. Das Wirtschaftsministerium unterstützt beispielsweise die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft im Rahmen von Verbundprojekten.

Im Land sind etwa 35 Unternehmen spezialisierte Automotive-Zulieferer. Mittlerweile arbeiten ca. 5.500 Menschen in diesem Industriezweig und erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von rund 1,7 Milliarden Euro. Die wirtschaftliche Situation in der Automobilzulieferbranche ist nach wie vor angespannt.

„Die Zulieferbranche befindet sich jetzt schon seit über zwei Jahren im Krisenmodus. Die Corona-Pandemie sorgt für verstärkte Probleme in den weltweiten Lieferketten. Betroffen waren zunächst Halbleiterbauteile und danach auch viele andere Vorprodukte. Seit Ende Februar sind die Auswirkungen des Ukraine-Krieges spürbar. Die Branche arbeitet dennoch intensiv daran, die Produkte unter erschwerten Bedingungen zu produzieren. Die Herausforderungen sind weiter groß“, erläuterte Meyer weiter.

Webasto Neubrandenburg ist eine hundertprozentige Tochter der Webasto SE mit Stammsitz in Stockdorf/München. In Neubrandenburg ist das Unternehmen seit der Übernahme der Sirokko-Werke im Jahre 1990 präsent. Seit dieser Zeit wurde das Werk in Neubrandenburg schrittweise zum zentralen europäischen Produktionsstandort für Heizgeräte von Webasto ausgebaut. In Neubrandenburg sind rund 650 Mitarbeiter beschäftigt.

Neue Tierhaltungskennzeichnung

Backhaus: Tierwohllabel muss langfristig untersetzt werden

Schwerin – In Berlin stellte der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, die Eckpunkte für die neue Tierhaltungskennzeichnung vor. Der Landesminister für Landwirtschaft, Dr. Till Backhaus, begrüßt den Schritt der Bundesregierung, mahnt aber zur Eile:

„Das verpflichtende Tierwohllabel war dringend überfällig, insofern bin ich froh, dass es jetzt endlich voran geht und die Tierhalterinnen und Halter wissen, auf welche Rahmenbedingungen sie sich einstellen können. Die Verbraucherinnen und Verbraucher bekommen auf der anderen Seite eine verlässliche Auskunft über die Herkunft der Produkte und können beim Einkauf gezielter Maßnahmen für Tierwohl und Klimaschutz unterstützen. Besonders begrüße ich die Aufteilung der Haltungsformen in die fünf Schritte, die auf Augenhöhe mit der Landwirtschaft ausgehandelt wurden.“

Das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz schafft die gesetzliche Verpflichtung, Lebensmittel tierischer Herkunft zu kennzeichnen und darüber zu informieren, in welcher Haltungsform die Tiere gehalten wurden. Fünf Haltungsformen werden im Gesetzvorschlag des Bundesministeriums unterschieden:

– Haltungsform Stall

– Haltungsform Stall + Platz

– Haltungsform Frischluftstall

– Haltungsform Auslauf/Freiland

– Haltungsform Bio.

Neu ist die Option erweiterte Stallhaltung, die Haltungsstufe „Stall + Platz“ (= 20 % mehr Stallfläche). Diese ermöglicht Landwirten die Eingruppierung in eine bessere Kategorie als den Mindeststandard, auch wenn sie sie sich keinen aufwendigen Stallumbau leisten können. Auf diese Weise werden geringere Auslastungskapazitäten honoriert und damit notwendige Anreize gesetzt, den Tieren mehr Platz zu bieten.

Zur Aussage Özdemirs, die Koalition suche noch nach einer langfristigen Finanzierung für den Stallumbau, warnt Backhaus:

„Um die Tierhaltungskennzeichung aber wirklich zu einem Erfolg zu machen, muss die Bundesregierung der Landwirtschaft jetzt auch konsequent helfen, die Tierhaltung umzubauen. Die Landwirtschaft ist bereit, in mehr Tierwohl und Nachhaltigkeit zu investieren, doch sie benötigt auch verlässliche Vorgaben und handfeste Hilfestellungen. In elementaren Dingen wie dem Neu- und Umbau von Ställen müssen die Landwirtinnen und Landwirte dringend Planungssicherheit haben. Bundesminister Özdemir hat heute zugesagt, die vereinbarte 1 Milliarde Euro zur Finanzierung zu nutzen.

Das ist erstmal ein Anfang für 2022, doch für einen nachhaltigen und grundlegenden Umbau der Tierhaltung wird das bei weitem nicht reichen. Ich finde es sehr bedauerlich, dass sich die Bundesregierung bis auf die Anschubfinanzierung noch auf kein langfristiges Modell einigen konnte. Die Tierhalterinnen und Halter stehen gerade vor massiven Herausforderungen und warten nur darauf, einen Fahrplan aus Berlin zu bekommen. Viele Betriebe stehen zudem vor der Frage: Investieren oder Aufgeben? Der Umbau der Tierhaltung kann deshalb nicht der Landwirtschaft allein überlassen werden, sondern das ist eine Aufgabe der Gesamtgesellschaft. Ich erwarte, dass sich die Koalition hier zusammenrauft und schnellstmöglich zu einer Einigung findet.“

Abschließend zieht Backhaus das Fazit: „Die Ankündigungen des Bundesministers sind ein erster Schritt in die richtige Richtung, wenngleich ich sie mir schon vor Monaten gewünscht hätte. Hoffentlich sehr viel schneller folgen jetzt die nächsten Schritte, um das Tierwohllabel auch mit Leben zu füllen.“

Iberdrola veranstaltet Supplier Day

• Iberdrola bringt Hauptauftragnehmer und regionale Unternehmen zusammen • Offshore Windpark Baltic Eagle treibt regionale Wertschöpfung an • Wirtschaftsminister Meyer würdigt das Engagement von Iberdrola

Rostock – Iberdrola hat heute in Rostock den Supplier Day 2022 für den neuen und im Bau befindlichen Offshore Windpark Baltic Eagle veranstaltet. Die Veranstaltung diente dazu, die internationalen Hauptauftragnehmer für Baltic Eagle mit Zuliefer- und Dienstleistungsunternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern zusammenzubringen. Das soll Wertschöpfung und Jobs für die Region erzeugen. Gleichzeitig ermöglicht es Hauptauftragnehmern potenzielle Partner vor Ort kennenzulernen.

Iris Stempfle, Geschäftsführerin von Iberdrola in Deutschland, äußerte sich vor den über 100 Unternehmensvertreterinnen und -vertretern aus Mecklenburg-Vorpommern und deutschen Nachbarländern: „Wir danken allen Anwesenden für diese Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch. Natürlich wünschen wir uns, dass sich daraus möglichst viele Kooperationen ergeben, so dass das Projekt Baltic Eagle mit gebündelter Expertise planmäßig realisiert werden kann. Unser Dank geht auch an das Windenergy Network Rostock, das uns in der Organisation dieser Veranstaltung tatkräftig unterstützt hat.“

Am Supplier Day stellten sich verschiedene direkte Kooperationspartner von Iberdrola für den Bau von Baltic Eagle vor: wie zum Beispiel das in Rostock ansässige Unternehmen EEW Special Pipe Constructions, das die bis zu mehr als 90 Meter langen Monopiles herstellt, die in den Meeresboden gerammt werden und als Fundamente der Windkraftanlagen dienen. Weitere auf der Veranstaltung präsente Unternehmen sind der für die Herstellung, Lieferung und Wartung der Windkraftanlagen verantwortliche Spezialist Vestas sowie Van Oord, das die parkinterne Verkabelung und die Fundamente installiert.

Insgesamt investiert Iberdrola allein beim Bau des Offshore Windparks Baltic Eagle etwa 2,5 Milliarden Euro. Durch mögliche Kooperationen der Hauptauftragnehmer von Iberdrola mit regionalen Unternehmen können in Folge des Supplier Days 2022 weitere Auftragsvolumen für Mecklenburg-Vorpommern entstehen.

Der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit des Landes Mecklenburg-Vorpommern Reinhard Meyer betonte vor Ort: „Der Supplier Day war für eine Reihe interessierter Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern eine hervorragende Möglichkeit des direkten Austausches mit potentiellen Auftraggebern. Beide Seiten konnten ihr Know-how, ihren Leistungsumfang und ihre Erwartungen durch die Veranstaltung frühzeitig darstellen. Entscheidend ist am Ende, dass aus den nun geknüpften Kontakten auch konkrete Aufträge und Projekte werden. Das unterstützt Wertschöpfung vor Ort und sichert Arbeitsplätze in der heimischen Wirtschaft.“

Iberdrolas sogenannter Baltic Hub vor der deutschen Ostseeinsel Rügen besteht aus den Offshore Windparks Wikinger (in Betrieb mit 350 MW), Baltic Eagle (im Bau mit 476 MW) und Windanker (in Planung mit 300 MW). Zusammengenommen wird das Windcluster bis 2026 über eine installierte Leistung von mehr als 1,1 GW verfügen und damit über 1,1 Millionen Haushalte in Deutschland mit grünem Strom versorgen. Das entspricht in etwa dem gesamten Energiebedarf der Privathaushalte in Mecklenburg-Vorpommern. Dabei wird allein Baltic Eagle Emissionen von etwa 800.000 Tonnen CO2 pro Jahr vermeiden.

Iberdrola ist ein weltweit führendes Energieunternehmen, die Nummer eins bei der Erzeugung von Windenergie und gemessen an der Marktkapitalisierung einer der größten Stromversorger der Welt. Die Gruppe liefert Energie an fast 100 Millionen Menschen in Dutzenden von Ländern, darunter Spanien, Deutschland, Großbritannien, die Vereinigten Staaten, Brasilien, Mexiko, Portugal, Italien, Frankreich, Australien sowie Griechenland und ist ebenfalls als Innovationstreiber auf weiteren Märkten wie Japan, Irland, Schweden und Polen präsent. Mit mehr als 38.000 Mitarbeitern und einem Vermögen von mehr als 141 Milliarden Euro erwirtschaftete das Unternehmen im Jahr 2021 einen Umsatz von 39 Milliarden Euro und einen Nettogewinn von über 3,8 Milliarden Euro.

Das Unternehmen trägt zum Erhalt von 400.000 Arbeitsplätzen entlang seiner Lieferkette bei, mit einem jährlichen Beschaffungsvolumen von 14 Milliarden Euro. Als Vorreiter im Kampf gegen den Klimawandel hat das Unternehmen in den letzten zwei Jahrzehnten mehr als 120 Milliarden Euro in den Aufbau eines nachhaltigen Energiemodells investiert, das auf strengen Umwelt-, Sozial- und Governance-Prinzipien (ESG) basiert. Zusätzlich setzt sich Iberdrola aktiv für die Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung ein.

Mogelpackung “Bio”-Einwegplastik

unökologisch, ungesund, unnütz 

Berlin – Sogenanntes Bio-Plastik täuscht Verbraucher*innen. Es hat keinen ökologischen Mehrwert und sollte insbesondere im Verpackungsbereich vermieden werden. Zu diesem Ergebnis kommt der Arbeitskreis Abfall und Rohstoffe des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in seinem neu veröffentlichten Papier zu “Bio”-Kunststoffen. Anders als es das Bio-Label nahelegt, hat Plastik aus nachwachsenden Rohstoffen nichts mit Bio-Lebensmitteln zu tun. Es hat keine bessere Ökobilanz als herkömmliche Kunststoffe.

„‚Bio‘ bedeutet, dass diese Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais oder Zuckerrohr hergestellt wurden oder, dass sie theoretisch kompostierbar sind. Dass ‚Bio‘-Plastik in der Realität aber zu langsam verrottet, das meiste nicht recycelt sondern verbrannt wird und die Rohstoffe in Monokulturen angebaut werden, wird von der Industrie verschwiegen. Das Label führt also absolut in die Irre“, erklärt Janine Korduan, BUND-Expertin für Kreislaufwirtschaft. Viele „Bio“-Plastik-Produkte enthalten Schadstoffe und sind aus toxikologischer Sicht nicht besser als herkömmliche Kunststoffe.

Die schlechte Umweltbilanz von „Bio“-Plastik hat verschiedene Gründe. Weil es in der Regel für Einwegprodukte hergestellt wird, landet es schnell im Müll. Dabei kommen die Rohstoffe zu seiner Herstellung überwiegend aus der industriellen Landwirtschaft und verursachen einen hohen Dünger- und Pestizideinsatz sowie Wasserverbrauch. Das alles trägt zum Artensterben bei. Wenn „Bio“-Plastik in die Umwelt gelangt, verrottet es nicht oder nur schlecht. Mit ihm gelangen jede Menge schädliche Chemikalien in die Umwelt. Nur etwa ein Viertel der Produkte aus einer aktuellen Studie enthielt keine toxischen Stoffe. In industriellen Kompostierungsanlagen wird es aufwändig aussortiert und verbrannt, weil es zu langsam verrottet. Viele Entsorger wollen deshalb keine „Bio“-Tüten und -Produkte in den Biotonnen haben.

„Für die Umwelt bringt ‚Bio‘-Plastik gar nichts: Die Herstellung verbraucht viele Ressourcen und bei der Zersetzung entstehen keine Pflanzennährstoffe. Das ist kein Recycling, sondern Ressourcenverschwendung“, so Korduan. Ökologisch sinnvoller wäre es aus Sicht des BUND, weniger Einweg-Verpackungen zu produzieren und konsequent auf Mehrweg zu setzen – in allen Bereichen: Getränke, Lebensmittel, Online-Handel und Business-to-Business. Jährlich werden über drei Millionen Tonnen Plastik-Verpackungen in Deutschland produziert.

„Mehrweg muss selbstverständlich werden und für Verbraucher*innen immer die günstigste Lösung sein“, erklärt die BUND-Expertin. Die ab Januar 2023 kommende Mehrweg-Angebotspflicht werde dafür nicht ausreichen. Daher fordert der BUND eine zusätzliche bundesweite Einwegabgabe von mindestens 50 Cent pro Verpackung und 20 Cent pro Einmal-Besteck. Das Beispiel Tübingen hat gezeigt, dass eine solche Abgabe zu weniger Müll im öffentlichen Raum und mehr Mehrweg-Angeboten führt.

Aktuell laufen auf EU-Ebene wichtige Verhandlungen für die Neuregelung des Umgangs mit Verpackungen. Im Rahmen der Verpackungsrichtlinie besteht nun die Chance, die Einwegverpackungs-Flut politisch endlich einzudämmen. Dafür müsste die EU aus BUND-Sicht klare politische Rahmenbedingungen setzen und dafür sorgen, dass sich einheitliche Mehrwegverpackungen durchsetzen. Aber auch auf nationaler Ebene gibt es jede Menge nachzuholen. Die im Verpackungsgesetz verankerte Mehrwegquote für Getränke von 70 Prozent muss endlich umgesetzt und ausgeweitet werden.

Die Kompostierung von Bio-„Plastik“ ist aus Sicht des BUND eine reine Entsorgung. Es entstehen keine Pflanzennährstoffe und die Produkte werden auch dabei nicht recycelt. Dies widerspricht dem Gedanken der Kreislaufwirtschaft – auch, weil so immer neue Rohstoffe und Energie für immer neue Einweg-Produkte benötigt werden.

LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis M-V

Auszeichnung für kosten- und ressourcensparenden Elektrolyseur

Wismar – Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat am Dienstag gemeinsam mit Matthias Belke, geschäftsführender Präsident der Industrie- und Handelskammern in MV, den „LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis Mecklenburg-Vorpommern“ an die Hoeller Electrolyzer GmbH aus Wismar verliehen.

„Der Ludwig-Bölkow-Technologiepreis soll vor allem Unternehmen ermutigen, ihre Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zu intensivieren. Hochwertige Produkte und Dienstleistungen, die auch im internationalen Wettbewerb standhalten, helfen Firmen, ihre Existenz zu sichern, ihren wirtschaftlichen Erfolg auszubauen und gut bezahlte zukunftsorientierte Arbeitsplätze zu schaffen. Die Hoeller Electrolyzer GmbH ist ein Paradebeispiel für zielgerichtete wirtschaftsnahe Forschung und Entwicklung. Im modern ausgestatteten Technologiezentrum in Wismar entwickelt das Unternehmen wettbewerbsfähige Produkte für den Weltmarkt. Von den insgesamt neun Beschäftigten sind derzeit sieben im Bereich Forschung und Entwicklung tätig. Mit der Ausweitung der Produktion können in den nächsten Jahren weitere Arbeitsplätze entstehen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer vor Ort.

Das Unternehmen wurde 2016 neu gegründet. Wesentlicher Geschäftsgegenstand sind die Entwicklung und Produktion von Geräten und Anlagen auf dem Gebiet der Wasserstofftechnologie sowie deren Vermarktung. Bei dem für den Preis eingereichten Projekt „Prometheus-IT-PEM Stack“ handelt es sich um die Entwicklung eines innovativen Elektrolyseurs, welcher aus Wasser und Elektroenergie Wasserstoff generieren kann. Der aus Wind- und Sonnenenergie generierte Wasserstoff kann zwischengespeichert und dann dazu genutzt werden, die stark schwankende Einspeisung mit dem Verbrauch in Einklang zu bringen.

„Dem Unternehmen ist es gelungen, den Einsatz von Edelmetallen in den relevanten Bauteilen des Produktes zu reduzieren und gleichzeitig die technischen und wirtschaftlichen Eigenschaften des Produktes zu verbessern. Das ist kostensparend und ressourcenschonend. Zugleich wurden weitere technische Spezifikationen entwickelt, um eine Senkung der Herstellkosten in der industriellen Fertigung zu erreichen“, sagte Meyer.

„Die langjährige Forschungs- und Entwicklungsarbeit der Hoeller Electrolyzer GmbH hat sich ausgezahlt! Wir freuen uns sehr, dass sich das innovative Unternehmen in der Hansestadt Wismar mit seinem hocheffizienten Elektrolyse-Stack bei der Jury durchsetzen konnte und gratulieren herzlich zu dieser Auszeichnung. Dieses Produkt wird nicht nur in Deutschland zum notwendigen Strukturwandel beitragen, sondern auch international die Märkte erobern können. In einem Elektrolyzer wird unter Nutzung von regenerativer Energie an einer Kunststoffmembran Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Genau diese Technologie profiliert das Land Mecklenburg-Vorpommern als Standort für erneuerbare Energien und die Wasserstoffwirtschaft. Der diesjährige Preis geht deshalb verdientermaßen an dieses hoch innovative Unternehmen“, so Matthias Belke, geschäftsführender Präsident für die Industrie- und Handelskammern in MV.

Seit 2003 vergeben das Wirtschaftsministerium und die drei Industrie- und Handelskammern des Landes jährlich den „LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis Mecklenburg-Vorpommern“. Unter Schirmherrschaft des Wirtschaftsministers des Landes werden Unternehmen und Wissenschaftler für neuartige Innovationen in Form von Produkten, Verfahren und technologischen Dienstleistungen ausgezeichnet. Ein Ziel ist es, Innovationen und wissenschaftliche Erkenntnisse intensiver in die Unternehmen des Landes Mecklenburg-Vorpommern einzubringen. Insgesamt sind 2022 elf Bewerbungen zum Landestechnologiepreis eingegangen. Der Preisträger erhält ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro.

Der Namensgeber Dr. Dr. hc. mult. Ludwig Bölkow war ein gebürtiger Schweriner und Mitbegründer des Konzerns Messerschmidt-Bölkow-Blohm (MBB), aus dem die DASA (heute EADS) entstand. Alle Informationen zum Preis unter: www.boelkowpreis.de.

Arbeitsmarkt Mai in M-V

Meyer: Deutlich weniger Arbeitslose – Mobilisierung von Potenzialen für Arbeit und Beschäftigung sind drängende Themen – Nachfrage nach Personal wird weiter wachsen

Schwerin – Die Zahl der Arbeitslosen ist in Mecklenburg-Vorpommern im Mai gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Zahl um 11.600 Arbeitslose (-17,4 Prozent) ab. Die Arbeitslosenquote liegt bei 6,7 Prozent. Insgesamt sind aktuell 54.800 Menschen arbeitslos.

„Die Arbeitslosigkeit sinkt weiter deutlich. Der Arbeitsmarkt entwickelt sich positiv. Beschäftigte werden in vielen Bereichen gesucht. Ich rechne in den kommenden Monaten mit einer wachsenden Nachfrage nach Personal in den Unternehmen. Auch die Beschäftigung wird weiter steigen. Die Mobilisierung von Potenzialen für Arbeit und Beschäftigung sind drängende Themen der Unternehmen im Land“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer am Dienstag. Im Vergleich zum Vormonat April ist die Zahl der Arbeitslosen um 2.000 (-3,6 Prozent) gesunken.

Deutlich vor Beginn der Hauptsaison zieht die Nachfrage an Personal im Tourismus an. „Es ist eine Herausforderung für Unternehmen den Bedarf an Fachkräften auch decken zu können. Der Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte ist die zentrale Aufgabe der Bestandssicherung der heimischen Wirtschaft. Es geht auch darum, dass in Unternehmen neben der entsprechenden Entlohnung frühzeitig Anreize gesetzt und Perspektiven zur Weiterentwicklung für ihre Beschäftigten und zum Verbleib aufgezeigt werden.

Unternehmen brauchen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die gern kommen und auch gern bleiben“, so Meyer weiter. Als Beispiel nannte er Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie attraktive Arbeitsbedingungen. Im Wirtschaftsministerium wird an einer Fachkräftestrategie für Mecklenburg-Vorpommern gearbeitet. Gestern wurde ein rund 40-köpfiger Expertenbeirat eingerichtet. Dieser setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Bundesagentur für Arbeit, von Unternehmensverbänden und Kammern, Gewerkschaften sowie einzelnen Unternehmen mit Interesse an Fachkräftethemen und Netzwerkpartnern zusammen.

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten – aktuellste Daten aus dem März 2022 – im Vorjahresvergleich um 7.300 (+1,3 Prozent) gestiegen. Die Zahl der Beschäftigten liegt aktuell bei 577.700. „Fachkräfte werden gebraucht und gesucht. Die Möglichkeiten einen Arbeitsplatz in der Heimat zu finden, sind in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen“, so Minister Meyer abschließend. Neue Arbeitsplätze sind vor allem im Gesundheits- und Sozialwesen (+2.200) sowie im Gastgewerbe (+2.300) entstanden.

Arbeitsmarkt im Mai 2022

Nürnberg – „Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind im Mai erneut gesunken. Die Beschäftigung nimmt weiter zu und die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften bewegt sich weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Der russische Krieg gegen die Ukraine und Lieferengpässe belasten jedoch die Aussichten. Auf der anderen Seite profitieren Handel und Dienstleistungen vom Ende der coronabedingten Einschränkungen.“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.

Arbeitslosenzahl im Mai: -50.000 auf 2.260.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -428.000
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: -0,1 Prozentpunkte auf 4,9 Prozent

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Mai 2022 im Zuge der anhaltenden Frühjahrsbelebung gegenüber dem Vormonat gesunken, und zwar um 50.000 auf 2.260.000. Saisonbereinigt hat die Arbeitslosigkeit um 4.000 abgenommen. Verglichen mit dem Mai des vorigen Jahres ist sie um 428.000 geringer. Die Arbeitslosenquote sank von April auf Mai um 0,1 Prozentpunkte auf 4,9 Prozent und liegt damit 1,0 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahresmonat. Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im April auf 3,2 Prozent.

Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 5.000 gesunken. Sie lag im Mai 2022 bei 3.022.000 Personen. Das waren 435.000 weniger als vor einem Jahr.

Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten zu geprüften Anzeigen wurde vom 1. bis einschließlich 24. Mai für 77.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt.

Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis März 2022 zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der Bundesagentur für Arbeit in diesem Monat für 553.000 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt.
Damit war sowohl die Inanspruchnahme von konjunktureller Kurzarbeit als auch die Zahl der Personen, für die Kurzarbeit angezeigt wurde, zuletzt rückläufig.

Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nehmen weiter zu. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im April 2022 saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 55.000 gestiegen. Mit 45,38 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 771.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahm saisonbereinigt von Februar auf März 2022 um 31.000 zu. Im Vergleich zum Vorjahr ist sie im März nach Hochrechnungen der BA um 699.000 auf 34,33 Millionen Beschäftigte gestiegen. 7,16 Millionen Personen hatten im März 2022 eine geringfügig entlohnte Beschäftigung, 258.000 mehr als im Vorjahresmonat. Darunter waren 4,05 Millionen ausschließlich und 3,11 Millionen im Nebenjob geringfügig entlohnt beschäftigt. Das Plus gegenüber dem Vorjahr geht weit überwiegend auf die im Nebenjob geringfügig entlohnt Beschäftigten zurück.

Die Nachfrage nach neuem Personal bewegt sich im Mai weiter auf sehr hohem Niveau. So waren 865.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 211.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen um 9.000 erhöht. Der BA-Stellenindex (BA X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland – stieg im Mai 2022 um 1 Punkt auf 139 Punkte.

686.000 Personen erhielten im Mai 2022 Arbeitslosengeld, 195.000 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im Mai bei 3.542.000. Gegenüber Mai 2021 war dies ein Rückgang von 358.000 Personen. 6,5 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

Von Oktober 2021 bis Mai 2022 meldeten sich bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern 358.000 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Das waren 8.000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Von ihnen hatten im Mai noch 167.000 junge Menschen weder einen Ausbildungsplatz noch eine Alternative gefunden. Gleichzeitig waren 482.000 Ausbildungsstellen gemeldet, 32.000 mehr als vor einem Jahr. 275.000 waren von diesen noch unbesetzt. Der Ausbildungsmarkt ist im Mai aber noch stark in Bewegung. Deshalb erlauben diese Zahlen nur eine vorläufige Einschätzung der Entwicklung im aktuellen Berichtsjahr.

Zeugnisse an den ersten Jahrgang Tierwirte

Banzkow – Auf dem Banzkower Hof der Lewitz Naturprodukte Goldenstädt e.G. übergab Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus heute Abschlussurkunden an die sieben ersten Tierwirte, die diese Qualifizierungsmaßnahme in Mecklenburg-Vorpommern absolvierten und sich einer externen Prüfung stellten. Die Ausbildung von Fachwirten der Tierhaltung passe hervorragend zum Land, betonte der Minister.

„Die Einheit von Natur, Technik, Pflanze und Tier macht gerade den Beruf des Tierwirts so attraktiv, bürgt aber auch viel Verantwortung. Produzieren und Gestalten darf niemals auf Kosten der Naturressourcen gehen. Die gesellschaftlichen Diskussionen zum Thema Tierwohl machen das deutlich. Dem müssen wir uns stellen. Und dabei dürfen das Klima, die Umwelt, das Wasser und den Boden nicht vergessen“, so der Minister

Der Minister zeigte sich beeindruckt von der unterschiedlichen Zusammensetzung des Jahrgangs. So ist der älteste Absolvent über 60 Jahre alt, der jüngste ist 30. Für manche der Teilnehmenden war es der erste anerkannte Berufsabschluss. Andere haben zuvor ein Handwerk erlernt oder hatten bereits Berufserfahrung in der Landwirtschaft.

„Die Absolventinnen und Absolventen haben nicht den klassischen Weg der Ausbildung gewählt, sondern sich als sogenannte „Externe“ den Herausforderungen der Lehre und des Prüfungsverfahrens gestellt. Umso mehr freut es mich, dass dieser Jahrgang nun seine Zukunft in der Landwirtschaft sieht und sich speziell dem Wohl von Tieren verschrieben hat“, so Dr. Backhaus.

Der Bildungsträger „ibu Institut für Berufsbildung und Umschulung GmbH“ in Neustadt/Glewe wird über das Land MV nach den Weiterbildungsrichtlinien des LM aus Mitteln des ELER unterstützt. Insgesamt 19 Maßnahmen des Instituts wurden in der aktuellen Förderperiode mit Zuwendungen in Höhe von insgesamt über 125.000,- EUR gefördert. In der klassischen Berufsausbildung Tierwirt mit Fachrichtung Rinderhaltung machen in Mecklenburg-Vorpommern jährlich durchschnittlich 23 Auszubildende ihren Abschluss.