Menü Schließen

Kategorie: Wirtschaft

WEMAG spielt bundesweit in der 1. Liga mit

Öko-Test bewertet Ökostromanbieter und ihren Beitrag zur Energiewende

Schwerin – Das Verbrauchermagazins Öko-Test hat in seiner Ausgabe 4-2022 fast 80 Ökostromprodukte genauer unter die Lupe genommen. 14 von ihnen haben die Bewertung „sehr gut“ erhalten. Darunter befindet sich auch das Produkt „WEMAG Ökostrom“. Damit spielt der Regionalversorger aus Schwerin wieder bundesweit in der 1. Liga mit. „Die diesjährige Platzierung unter den 14 besten Ökostromanbietern bestätigt unsere nachhaltige Strategie, die wir schon seit mehreren Jahren verfolgen“, erklärt WEMAG-Vorstand Caspar Baumgart. Bereits im vergangenen Jahr ist der „WEMAG Ökostrom Aktiv“ vom Verbrauchermagazins Öko-Test ebenfalls mit „sehr gut“ bewertet worden.

Da nicht nur der Tarif an sich zählt, haben die Redakteure von Öko-Test auch zusätzliche Aktivitäten der Energieversorger mit Blick auf ein Gelingen der Energiewende einbezogen. So war bei der WEMAG unter anderem mit ausschlaggebend, dass das Portfolio ebenso Post-EEG-Lösungen umfasst. Dabei handelt es sich um ein Geschäftsmodell, das Besitzern von Photovoltaikanlagen neue Einnahmequellen erschließt, wenn diese nach 20 Jahren aus der Vergütung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz herausfallen. Damit werden Anreize für den Weiterbetrieb dieser Altanlagen geschaffen.

Für den Test wurden 78 Produkte auf Herz und Nieren geprüft. Davon fielen einige Produkte aus der Wertung, weil sie aktuell nicht mehr existieren oder nicht mehr an Neukunden vermarktet werden. Ursache dafür sind die massiv gestiegenen Preise aufgrund des Ukraine-Kriegs. Etliche Anbieter verkaufen in diesen Zeiten keinen Strom mehr an Neukunden.

Besonderes Augenmerk legten die Tester bei den verbleibenden Anbietern darauf, dass die Ökostrom-Produkte eine nachvollziehbare Wirkung auf den Ausbau erneuerbarer Energien über das Erneuerbare-Energien-Gesetz hinaus haben und wodurch diese Wirkung erzielt wird. Sie wollten auch wissen: Sind die Angaben transparent und nachvollziehbar belegt, zum Beispiel durch Label oder Zertifizierungen.

„Wir freuen uns, dass unser Engagement für klimafreundliche Energie sowie zahlreiche Umweltprojekte gesehen wurde und unsere Tarife zu den besten Alternativen für glaubwürdigen Ökostrom zählen. Das motiviert uns gleich doppelt, unseren Kurs weiter zu verfolgen“, ergänzt Caspar Baumgart.

Branchenübergreifende Dachmarke

Schulte: Neue Dachmarke „Greater Rostock“ vorgestellt / Gäste, Investoren und Fachkräfte für die Region begeistern

Kurzen Trechow – Im Gut Trechow (Kurzen Trechow, Landkreis Rostock) ist am Freitag eine neue branchenübergreifende Dachmarke der Region Rostock vorgestellt worden.

„Wir setzen uns mit allen Beteiligten aktiv dafür ein, dass die Region Rostock ein attraktiver Lebensraum bleibt, der sich ständig weiterentwickelt. Im Mittepunkt steht dabei auch die Frage, wie es neben den Einwohnern auch gelingen kann, Gäste, Investoren und Fachkräfte für die Region zu begeistern. Der demographische Wandel wird in den kommenden Jahren stärker dazu führen, dass uns Arbeitskräfte fehlen. Wir müssen die Werbung dafür daher verstärken“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte vor Ort.

Über zwei Jahre lang haben verschiedene Akteure aus der Region Rostock, beispielsweise von der Stadt und dem Landkreis Rostock, über die IHK zu Rostock, Region Rostock Marketing Initiative e. V., Unternehmerverband Rostock-Mittleres Mecklenburg e. V. bis zum Welcome Center Ideen gesammelt und eng an der Entwicklung einer Marke gearbeitet. Unter der Dachmarke „Greater Rostock“ sollen Partner der Regiopolregion Rostock künftig mit einem einheitlichen Bild auftreten. Ziel ist es, die Identifikation und die Wirksamkeit der Dachmarke „Greater Rostock“ kontinuierlich auszubauen.

„Die Region Rostock kann sich zukünftig unter einer eigenen Dachmarke noch enger gemeinsam mit den Partnern präsentieren, um vor Ort, aber auch im Land und sogar international die Vorzüge der Region herauszustellen. Gleichzeitig kann dadurch auch die Wettbewerbsfähigkeit der Region gestärkt werden“, betonte Schulte weiter.

Durch den demographischen Wandel werden bis 2025 fast 28.000 Menschen weniger im erwerbsfähigen Alter in der Regiopolregion Rostock leben. „Beim Thema Fachkräftewerbung sind wir in Konkurrenz zu vielen anderen Regionen, die vor ähnlichen demographischen Herausforderungen stehen wie unser Bundesland. Um erfolgreich Arbeits- und Fachkräfte anzuwerben, brauchen wir ein ganzes Bündel von Maßnahmen. Ein attraktives Jobangebot ist in den seltensten Fällen ausreichend, damit jemand aus einem anderen Ort oder gar einem anderen Land hierherzieht. Natürlich brauchen wir passende Werbemaßnahmen, aber wir brauchen auch attraktiven Wohnraum, moderne Schulen für die Kinder und kulturelle und gastronomische Angebote für die Freizeit. Die Landesregierung arbeitet an der Verbesserung der Rahmenbedingungen hierfür“, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Schulte weiter.

Die Weiterentwicklung der Regiopolregion Rostock bleibt auch in den kommenden Jahren ein Thema, für das sich das Land einsetzen wird. „Ein wertvolles Instrument ist dabei das ´Regionalbudget´, über das das Wirtschaftsministerium den Regionalen Planungsverbänden Mittel für die Förderung von Projekten zur Verfügung stellt und über das auch die Entwicklung der regionalen Dachmarke gefördert werden konnte“, so Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte abschließend.

Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Projekt „Internationalisierung und Entwicklung einer Dachmarke für die Regiopolregion Rostock“ im Rahmen des Regionalbudgets des Planungsverbandes Region Rostock mit rund 195.400 Euro. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 262.200 Euro.

Neues Werk für Hightech-Kunststoffe

Eppendorf baut in Wismar neues Werk für Hightech-Kunststoffe zur Anwendung im Labor

Wismar – Die weltweit agierende Eppendorf Gruppe baut in Mecklenburg-Vorpommern ein neues Werk für hochwertige Laborverbrauchsmaterialien aus funktionellen Hightech-Kunststoffen. Dafür erwirbt das Hamburger Life Science Unternehmen ein ehemaliges Produktionsgelände am Standort der MV Werften Fertigmodule Property GmbH in Wismar. Das Gelände umfasst mehr als 20.000 m2 Nutzungsfläche mit Produktions- und Lagerflächen sowie Büro- und Nebengebäuden. Der Produktionsstart erster Hightech-Kunststoffmaterialien ist für Ende dieses Jahr geplant.

„Wir sind sehr glücklich, dass Eppendorf in Wismar einen Standort mit idealen Rahmenbedingungen für die Umsetzung seiner Wachstumsstrategie gefunden hat. Der neue Produktionsstandort, den wir hier zügig aufbauen werden, ermöglicht es Eppendorf, sein sehr erfolgreiches Geschäft mit Laborverbrauchsmaterialien konsequent auszubauen“, so Dr. Peter Fruhstorfer, Co-Vorstandsvorsitzender der Eppendorf SE. „Hier in Wismar haben wir alles, was wir für eine erfolgreiche Erweiterung unserer Produktionskapazitäten brauchen: genügend Platz, eine sehr gute Gebäudeinfrastruktur, ideale Verkehrsanbindungen und viele bestens ausgebildete Fachkräfte in der Region, die wir für Eppendorf als Arbeitgeber begeistern wollen.“

In Wismar wird Eppendorf hochwertige Kunststoffprodukte für den Weltmarkt herstellen, die für das wissenschaftliche Arbeiten im Labor zwingend erforderlich sind. Dazu gehören beispielsweise Pipettenspitzen oder Reaktionsgefäße für die Bearbeitung von Laborproben. Weltweit wächst der Markt seit Jahren kontinuierlich und erhielt einen zusätzlichen Schub durch die Corona-Pandemie. Dies ist ein globaler Trend, der auch in den kommenden Jahren anhalten wird und an dem Eppendorf mit dem neuen Werk in Wismar gezielt teilhaben will.

„Die Ansiedlung der Eppendorf Gruppe ist in doppelter Hinsicht ein Gewinn für die Region. Ein Unternehmen aus einer zukunftsträchtigen Branche, das hochwertige Arbeitsplätze neu schafft, wird die Wirtschaftskraft unseres Landes stärken“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer. „Hochwertige Laborverbrauchsmaterialien wie Pipettenspitzen und Reaktionsgefäße für Laboratorien, Krankenhaus-, Diagnostik-, Chemie-, Pharma- und Biotec-Labore weltweit werden künftig hier am Standort gefertigt. Zudem ist eine attraktive Zukunftsperspektive für den Werftstandort Wismar entstanden. Bei der Mitarbeitergewinnung möchte das Unternehmen ausdrücklich auch Fachkräften aus der Transfergesellschaft der MV Werften neue Perspektiven bieten.“

Dr. Christoph Morgen, Insolvenzverwalter der MV Werften Gruppe, erklärte in diesem Zusammenhang: „Wir haben eine breit angelegte Investorensuche vorgenommen, unter anderem in den Fertigungsbranchen Bau, Jachten und Camping. Hinzu kam der von Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hergestellte Kontakt zur Eppendorf SE als Interessentin. Innerhalb von nur sechs Wochen ist es uns gelungen, gemeinsam eine gute und nachhaltige Lösung zu schmieden. Mit Eppendorf siedelt sich eine Zukunftsindustrie in Wismar an, die neue Arbeitsplätze ermöglicht und ehemaligen Mitarbeitern der MV Werften umfangreiche Umschulungsangebote machen wird.“

Das Stammwerk für die Herstellung von Hightech-Kunststoffprodukten im schleswig-holsteinischen Oldenburg wurde in den vergangenen Jahren massiv erweitert und stellte 2021 rund vier Milliarden Hightech-Kunststoffprodukte her. Inzwischen gibt es in Oldenburg nur noch begrenzte Ausbaureserven für weiteres Wachstum am Standort.

„Wir sind im Vorstand sehr zuversichtlich, dass Eppendorf mit seinem neuen Standort in Wismar die Möglichkeit hat, die Zukunft und das Wachstum des Geschäfts mit Verbrauchsmaterialien genau nach unseren Vorstellungen gestalten zu können“, sagte Dr. Peter Fruhstorfer und ergänzte, es komme nun darauf an, möglichst schnell die Produktion aufzunehmen und gezielt Fachkräfte für den neuen Standort zu finden. Damit werde bereits in Kürze begonnen.

Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Eppendorf ist ein führendes Life-Science-Unternehmen und entwickelt, produziert und vertreibt Systeme für den Einsatz in Laboren auf der ganzen Welt. Unterteilt in die vier Kerngeschäftsfelder Liquid Handling, Consumables, Separation & Instrumentation und Lab Solutions umfasst das Produktportfolio beispielsweise Pipetten, Pipettenspitzen, Zentrifugen, Mischer und Ultra-Tiefkühlgerate. Darüber hinaus bietet Eppendorf eine breite Palette von hochwertigen Verbrauchsartikeln an. Die Division Lab Solutions arbeitet an digitalen Lösungen für komplette Laborarbeitsablaufe.

Die Erzeugnisse von Eppendorf werden in akademischen oder industriellen Forschungslaboren, zum Beispiel in Unternehmen der Pharma- und Biotech- sowie Chemie- und Lebensmittelindustrie, eingesetzt. Aber auch in klinischen oder umweltanalytischen Laboratorien, in der Forensik und in industriellen Laboren der Prozessanalyse, Produktion und Qualitätssicherung werden die Produkte von Eppendorf verwendet.

Eppendorf ist seit 1945 aktiv, hat seinen Hauptsitz in Hamburg und beschäftigt weltweit über 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Konzern besitzt Tochtergesellschaften in 33 Ländern und ist über Vertriebspartner auf allen Kontinenten und in allen wichtigen Märkten vertreten.

Sozialpartnerinitiative „mv-works“ unterstützt

Schwerin – Die Digitalisierung in der Arbeitswelt, demografische Herausforderungen bei der Beschäftigungssicherung und die gewachsenen Anforderungen an den zügigen Umbau der Wirtschaft in Richtung Klimaneutralität – der Strukturwandel stellt Betriebe und ihre Beschäftigten in Mecklenburg-Vorpommern vor neue Aufgaben.

Die Landesregierung unterstützt deswegen auch in den kommenden drei Jahren das Kompetenzzentrum Arbeit 4.0 „mv-works“ dabei, Unternehmen und deren Beschäftigte bei der Ausgestaltung einer modernen, innovationsfördernden und auf die Wertschätzung von MitarbeiterInnen orientierten Arbeitsorganisation zu beraten.

„Es ist wichtig, dass insbesondere die kleinen und mittelständischen Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern eine professionelle Begleitung bei notwendigen Veränderungsprozessen erhalten. Praxisnah und kompetent unterstützen die Akteure im Projekt mv-works die Unternehmen beispielsweise bei der Implementierung von Digitalisierungsstrategien, Veränderungen von Ablauf- und Arbeitsorganisationen oder in der Unternehmenskultur“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer anlässlich der Übergabe des Fördermittelbescheides im Technologiezentrum Rostock-Warnemünde.

„mv-works“ dient als Anlaufstelle für Betriebe und stellt Informationen zur Arbeitswelt 4.0 bereit – verstärkt auch über Online- und Social-Media-Formate. Das dreiköpfige Team erarbeitet in Workshops für Unternehmen gemeinsam mit deren Beschäftigten niedrigschwellige Zugänge zu Digitalisierungs- oder Veränderungsprozessen. Zudem stellt das Kompetenzzentrum geeignete regionale Praxisbeispiele für die Gestaltung von Transformation heraus, stellt Kontakte zu externen Experten her und bietet den betrieblichen Partnern Netzwerkangebote für den Erfahrungsaustausch.

Das Kompetenzzentrum wurde 2019 von der Landesregierung als Teil der Digitalen Agenda in M-V und gemeinsam mit den Sozialpartnern – dem Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie NORDMETALL, der IG Metall Küste, dem DGB Nord und der Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern (VU) errichtet. „Mit mv-works sind wir erfolgreich in den Erfahrungsaustausch und die Hilfe zur Selbsthilfe der Unternehmen gestartet, um Herausforderungen des Strukturwandels gestärkt zu begegnen. Dies gilt es jetzt auszubauen und zu vertiefen“, sagt Peter Golinski, Geschäftsführer von NORDMETALL.

Heiko Messerschmidt, Bezirkssekretär der IG Metall Küste ergänzt: „Das Besondere an dem Projekt ist der sozialpartnerschaftliche Ansatz. Wir sind überzeugt, dass der Wandel zu einer digitalisierten Arbeitswelt nur gelingen kann, wenn ihn ArbeitnehmerInnen und ArbeitgeberInnen in den Betrieben gemeinsam gestalten“.

In den kommenden Jahren wird es auch darum gehen, noch mehr kleinere Betriebe aus noch mehr Branchen in die Arbeit des Kompetenzzentrums aktiv einzubeziehen. „Die Wirtschaftsstruktur Mecklenburg-Vorpommerns ist geprägt von zumeist kleinen Unternehmen. Nicht wenige darunter haben sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten zu besonders starken Treibern betrieblicher Innovation entwickelt, von deren Erfahrungen wiederum andere profitieren können. Darum sind die Good-Practice-Arbeit und die Austauschformate im Netzwerk von mv-works so wichtig“, betont der Geschäftsführer der VU, Jens Matschenz.

Und der stellvertretende DGB Nord-Vorsitzende Ingo Schlüter ergänzt: „Wir haben mit mv-works als Sozialpartner gemeinsam mit der Landesregierung einen echten Mehrwert für das Land geschaffen, eine Plattform, auf der Arbeitgeber und ihre MitarbeiterInnen, aber auch ihre Organisationen, also die Verbände und Gewerkschaften, darüber reden, wie sie funktionierende Unternehmen und gute, nachhaltige Arbeitsplätze trotz großer Veränderungen sichern wollen. Wir werden diesen Austausch im Rahmen von mv-works noch intensiver führen“.

Die Gesamtinvestition für das Projekt beträgt im Förderzeitraum von 2022 bis Ende 2024 knapp 1 Mio. Euro. Das Wirtschaftsministerium beteiligt sich mit mehr als 900.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF). Die übrigen Gelder stellen die Sozialpartner bereit – u.a. über die Beteiligung der Stiftung Neue Länder der Otto-Brenner-Stiftung. Projektträger ist die von den Sozialpartnern Nordmetall und IG Metall Küste getragene Gesellschaft TGS – Gesellschaft für Strukturentwicklung mbH in Rostock-Warnemünde.

Neuer Liegeplatz im Rostocker Überseehafen

 Meyer: Rostocker Seehafen macht sich mit dem Vorhaben zukunftsfest/Kaianlage auf 360 Meter Länge ausgerichtet

Rostock – Heute ist der offizielle Start des Neubaus von Liegeplatz 31/32 im Rostocker Überseehafen erfolgt. „Die beiden Liegeplätze gehören mit zu den ältesten Liegeplätzen im gesamten Hafengebiet Rostocks, die bereits mit der Errichtung des Hafens vor circa 60 Jahren gebaut wurden. Aufgrund des schlechten baulichen Zustandes drohte nun eine Sperrung der Kaianlage. Es muss dringend in die Infrastruktur vor Ort investiert werden“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer vor Ort.

Im Zuge des jetzt geplanten Neubaus soll die Kaianlage auf einer Länge von rund 360 Meter für den zunehmenden Umschlag von normierten Großladungseinheiten mit größeren Gewichten hergerichtet werden.

„Vor allem durch die Erhöhung der Flächenbelastbarkeit (von derzeit 2,0 Tonnen je m² auf 5,0 Tonnen je m²) soll in Bezug auf die Gutarten eine hohe Flexibilität erreicht werden“, so Meyer. Für die Ladungsbereiche Stückgut, Schüttgut und Projektladungen sollen die baulichen Voraussetzungen geschaffen werden, die für die künftige Beanspruchung von Kaianlagen und Flächen erforderlich sind. Weiterhin soll mit der Ertüchtigung der künftigen Schiffsgrößenentwicklung, speziell in Bezug auf den Tiefgang, Rechnung getragen werden. Darüber hinaus sollen die Voraussetzungen geschaffen werden, weitere Geschäftsfelder, wie zum Beispiel Kreuzschifffahrt, an diesen Liegeplätzen zu realisieren.

„Mit der baulichen Ertüchtigung werden hafenwirtschaftliche Akquisitionsmöglichkeiten für Projekt- und Stückgutladungen verbessert. Der Rostocker Seehafen macht sich mit dem Vorhaben zukunftsfest“, erläuterte der Wirtschaftsminister weiter.

Die Gesamtinvestitionen für das Vorhaben belaufen sich auf rund 23 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium wird das Vorhaben voraussichtlich mit rund 14 Millionen Euro unterstützen. Der Förderantrag wird gegenwärtig im Landesförderinstitut geprüft. „Investitionen in die Verkehrs- und Hafeninfrastruktur sind die wesentlichen Grundlagen für den Erfolg der Häfen in Mecklenburg-Vorpommern“, sagte Wirtschafts- und Infrastrukturminister Reinhard Meyer abschließend.

Lebensmittelversorgung hat höchste Priorität

Berlin – Der Bundesrat hat in seiner aktuellen Sitzung der „Dritten Verordnung zur Änderung der Direktzahlungen-Durchführungsverordnung“ zugestimmt. Demnach dürfen im Sommer sogenannte ökologische Vorrangflächen zur Tierfuttermittelgewinnung genutzt werden. Mecklenburg-Vorpommerns Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus, geht der Beschluss, der vor allem Tierhalter entlastet, nicht weit genug: „Die EU hatte die Tür geöffnet, damit die Mitglieds­staaten auf den schrecklichen Krieg in der Ukraine und die daraus entstehenden Verwerfungen auf den Weltmärkten reagieren können. Diese Tür haben die „grün-regierten“ Bundesländer heute knallend zugeschlagen. Ich halte das für einen fatalen Fehler.

Richtig wäre es gewesen, die Brachflächen – in MV immerhin 22.500 Hektar – auch für die Produktion von Nahrungsmitteln für Menschen freizugeben. Denn es sind vor allem die Menschen, die akut unter den Auswirkungen des Krieges zu leiden haben. Internationale Spekulanten wetten in menschen­verachtender Weise auf steigende Lebensmittelpreise. Die Auswirkungen bekommen die Ärmsten dieser Welt zu spüren. Hier hätte Deutschland und damit auch Mecklenburg-Vorpommern die Chance gehabt, entgegenzuwirken.

Doch ideologische Barrieren in den Köpfen haben das zunächst verhindert. Dabei geht es mir nicht darum, wegen des Krieges in Europa alle Klima-Ziele aufzugeben. Man kann das eine tun, ohne das andere zu lassen. Randstreifen, Blühstreifen und Landschafts­elemente würden auch in MV fortbestehen – auf rund 14.000 Hektar. Und die Brachen würden auch nicht dauerhaft aufgegeben. Der Ökolandbau und die Agrarumweltprogramme werden in MV auf hohem Niveau nämlich auf rund 350.000 Hektar weitergeführt.

Wir wissen nicht, welche Folgen der Krieg in der Ukraine die internationale Gemeinschaft noch belasten wird. Die erschreckenden Erkenntnisse wachsen doch täglich. Hier aus ideologischen Gründen die Augen vor der Realität zu schließen, wird sich hoffentlich nicht rächen“, erklärt Agrarminister Backhaus.

Ökosystemleistungen des Waldes

Schwerin – In seiner aktuellen Sitzung hat der Landtag MV über die Ökosystemleistungen des Waldes debattiert. Der Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus, machte nochmals deutlich, welche herausragende Rolle der Wald für das Leben der Menschen einnimmt und mit welchen Herausforderungen er zu kämpfen hat: „Der Wald ist ein Multitalent du er erbringt enorme Leistungen für Klimaschutz, für den Artenschutz und für unser wichtigstes Lebensmittel – sauberes Wasser. Er ist Kohlenstoffspeicher und bindet jedes Jahr pro Hektar 8 Tonnen CO2, ist Kur- und Erholungsort, außer­schulischer Lernort und natürlich wichtiger Rohstofflieferant. All dies ist nicht zum Nulltarif zu haben. Ertrag brachte bisher nur der nachwachsende Rohstoff Holz. Doch der Holzpreis bildet die tatsächlichen Leistungen des Waldes nicht ab und das alte Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr. Vor allem kleinere Privatwaldbesitzer stehen vor der Entscheidung, ihre Wälder aufzugeben und nicht weiter zu bewirtschaften. Diese Entwicklung müssen wir stoppen.

Der Gesundheitszustand des Waldes in Mecklenburg-Vorpommern war in den Jahren 2019 bis 2021 so schlecht wie seit 1995 nicht mehr. Ein Fünftel unserer Waldbäume weisen deutliche Vitalitätsschäden auf. Allein die Stürme im Januar und Februar dieses Jahres haben eine Million Festmeter Schadholz verursacht. Diese Bilanz ist schlimm und dennoch ist der Wald in MV der „gesündeste“ im bundesdeutschen Vergleich.

Wir brauchen ein System, das den Wald dauerhaft überlebensfähig macht und gleichzeitig die Leistungen von denen die Gesellschaft profitiert angemessen honoriert. In dieses System steigen wir in diesem Jahr ein und wir haben es lange vorbereitet: Den Waldumbau haben wir seit den 1990er Jahren vorangetrieben. 70 Prozent des Landeswaldes ist inzwischen Laub-Mischwald. Mit der Schweriner Erklärung „Wald neu lenken – Wald neu denken“ haben wir den Grundstein gelegt, die Nutz-, Schutz- und Sozialfunktion des Waldes und damit seine Ökosystemleistungen stärker in den Fokus zu stellen. Unsere Landesinitiative „Unser Wald in Mecklenburg-Vorpommern“ stellt das größte Aufforstungsprogramm der Bundesrepublik dar. Flankiert werden die zahlreichen Aufforstungsaktionen durch die neue geschaffene Geschäftsstelle Öko-Wertpapiere: Stichwort Waldaktie.

Es ist mit unseren Bemühungen gelungen, einen Paradigmenwechsel in der politischen und gesellschaftlichen Wahrnehmung des Ökosystems Wald einzuleiten. Nun muss der Weg konsequent weitergegangen werden mit der Honorierung der Leistungen des Waldes für uns alle denen der Wald am Herzen liegt und die wir Verantwortung für ihn übernehmen wollen. Die Forstminister der Länder haben das ebenfalls erkannt und auf unsere Initiative hin eine Sondersitzung der Agrarministerkonferenz zum Thema Wald und seine Ökosystemleistungen noch in diesem Monat verabredet.

200 Mio. Euro werden bereitgestellt. Dabei geht es um öffentliches Geld für öffentliche Leistungen und nicht um neue Subventionstatbestände wie eine simple Flächenförderung. Denn es ist absehbar, dass allen Waldbesitzenden (Privat-, Kommunal- und Landeswald) die finanziellen Mittel fehlen werden, um forstliches Fachpersonal, die Waldpflege, den Waldschutz, die Aufrechterhaltung der Infrastruktur, wie Wege etc. zahlen zu können.

Die Studie zur „Ökonomische Bewertung der Ökosystemleistungen des Waldes der Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern“ hat die Bedeutung der Ökosystemleistungen noch einmal verdeutlicht. Die Ökosystemleistungen des Waldes in MV betragen 443 Euro/Jahr/Hektar und damit etwa 248 Mio. Euro pro Jahr. Es ist eine enorme Leistung, die unsere Wälder bei einer nachhaltigen naturnahen Bewirtschaftung für uns alle erbringen. Für diese Leistung müssen wir uns erkenntlich zeigen“, so der Forstminister.

10 Millionen Euro für deutsche Fischerei

Schwerin – Ein Lichtblick für die Kutter- und Küstenfischerei: Die Europäische Kommission hat den EU-Mitgliedsstaaten finanzielle Unterstützung für das Fischereihandwerk zur Abmilderung der wirtschaftlichen Folgen aus dem Ukraine-Krieg in Aussicht gestellt. Demnach dürfen die Mitgliedsstaaten in der Zeit vom 24.02.2022 bis 31.12.2022 ohne vorherige Notifizierung Fischereiunternehmen Beihilfen in Höhe von bis zu 35.000 EUR/Betrieb gewähren. Insgesamt hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft bei der EU einen Beihilferahmen von 10 Millionen Euro angemeldet.

Dazu Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus: „Ich begrüße die angekündigte Unterstützung aus Brüssel ausdrücklich, weil sie zeigt, dass wir die prekäre Situation der Fischer ernst nehmen und an Lösungen arbeiten. Auch ich habe das Thema immer wieder nach Berlin und Brüssel getragen und bin nicht müde geworden, die wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung dieses Wirtschaftszweiges herauszuheben – und dazu stehe ich auch weiterhin.“

Die deutsche Kutter- und Küstenfischerei ist Backhaus zufolge in besonderem Maße von den erheblich gestiegenen Gasölpreisen betroffen. Betrug Anfang Februar 2022 der Preis für Gasöl (Diesel) noch ca. 60 Cent/Liter, so liegt er aktuell bei ca. 1,15 Euro/Liter. Die herkömmlichen Kraftstoffkosten für ein Schleppnetzfischereifahrzeug liegen bei ca. 30 % des Jahresumsatzes. Bei der Stellnetzfischerei liegt der Anteil herkömmlich bei ca. 10 %. „Die aktuell zu verzeichnende spontane Verdoppelung der Kraftstoffkosten ist in der ohnehin wirtschaftlich schwierigen Situation von der deutschen Kutter- und Küstenfischerei nicht zu verkraften“, resümierte Backhaus.

Aktuell werden die Rechtsgrundlagen zur Umsetzung des Beihilfeverfahrens durch das BMEL in Abstimmung mit den Küstenländern und dem Thünen-Institut für Ostseefischerei geschaffen. Die Umsetzung des Verfahrens wird die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Fischerei (BLE) übernehmen. Das Geld kann vorausichtlich ab Mai 2022 ausgezahlt werden.