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Kiellegung Flottendienstboot

Jochen Schulte: „MV unterstreicht seine Bedeutung als maritimer Industriestandort“

Wolgast – Auf der Peene-Werft in Wolgast erfolgte heute die Kiellegung von einem der insgesamt drei neuen Flottendienstboote der Klasse 424. Jochen Schulte, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit sowie Industriebeauftragter und Koordinator der Landesregierung für die Maritime Wirtschaft, nahm an der traditionellen Zeremonie teil und schlug einen der ersten Nägel in die Kiellegungsplatte.

„Mit den hochmodernen Flottendienstbooten zeigt die Peene-Werft erneut, dass sie ein sehr leistungsstarker Partner des deutschen Marineschiffbaus ist. Mecklenburg-Vorpommern unterstreicht seine Bedeutung als maritimer Industriestandort – mit guten Arbeitsplätzen und hoher regionaler Wertschöpfung“, sagte Staatssekretär Schulte.

In Wolgast werden das erste und zweite Vorschiff der drei Flottendienstboote der Klasse 424 gefertigt. Das erste Vorschiff wird Ende dieses Jahres, das zweite Vorschiff voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2026 zur Lürssen-Werft nach Lemwerder (Niedersachsen) verholt. Dort erfolgt die Montage des gesamten Rumpfes. Die Kiellegung des ersten Bootes der Klasse fand im Februar 2025 ebenfalls in Wolgast statt.

Die Flottendienstboote der Klasse 424 dienen der Überwachung von See- und Küstengebieten mit elektronischen, hydroakustischen und elektrooptischen Sensoren sowie der Aufklärung und Informationsgewinnung. Die rund 132 Meter langen Schiffe haben eine Verdrängung von bis zu 4.000 Tonnen. Sie verfügen über eine Fahrbesatzung von rund 50 Personen sowie eine ähnlich große Aufklärungsmannschaft. Die Ablieferung der drei neuen Einheiten ist im Zeitraum 2029 bis 2031 geplant; die Ausbildungs- und Referenzanlage soll der Deutschen Marine bereits 2027 zur Verfügung stehen. Der Vertrag über die Beschaffung der Flottendienstboote wurde im Juni 2021 zwischen dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr und der Lürssen-Gruppe geschlossen.

Die Peene-Werft gehört seit 2013 zur Lürssen-Gruppe. Der Marineschiffbau der Gruppe wird seit 2021 unter der Dachmarke Naval Vessels Lürssen (NVL) geführt. Diese verantwortet das gesamte Neubauspektrum sowie alle Reparaturaktivitäten von Marineschiffen und Küstenwachbooten. Am Standort sind rund 400 Mitarbeitende, darunter Auszubildende und dual Studierende, beschäftigt.

Zum Jahreswechsel 2025/2026 soll – vorbehaltlich kartellrechtlicher Genehmigungen – die NVL-Gruppe vom Rheinmetall-Konzern übernommen werden. Mit der Übernahme der militärischen Schiffbausparte der Lürssen-Gruppe erweitert Rheinmetall sein Portfolio auf den Marineschiffbau und setzt auf die Entwicklung integrierter Systemlösungen für maritime Anwendungen, einschließlich Marine-Flugkörpern, Haupt- und Sekundärgeschützen, Raketenabwehr, Sensorik und Gefechtsführungssystemen. Dabei plant Rheinmetall sowohl den Umsatz, als auch die Arbeitsplätze am Standort deutlich zu erhöhen.

„Der geplante Eigentümerwechsel eröffnet weitreichende Chancen für zusätzliche Investitionen und eine langfristige Stärkung maritimer Technologien in unserem Land“, so Jochen Schulte.

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