Menü Schließen

Autor: Rügenbote

Systemrelevanz der Landwirtschaft

Mühlengeez – Am 8. September 2022 startet die Mecklenburgische Landwirtschaftsausstellung (kurz: MeLa) in Mühlengeez. Mit dabei sind mehr als 800 Aussteller und über 1.000 Tiere. Im Mittelpunkt steht die Land- und Ernährungswirtschaft mit ihren Produkten und Dienstleistungen.

Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Dr. Till Backhaus äußert sich im Vorfeld der Messe wie folgt: „Die Land- und Ernährungswirtschaft ist systemrelevant – daran darf es keinen Zweifel geben. Damit ist für mich klar, bei Ausrufung der Notfallstufe Gas ist die Branche den geschützten Kunden gleichzustellen. Eine unterbrechungsfreie Produktion und Verarbeitung von Lebensmitteln ist neben einem warmen Zuhause existenziell, denn sie sichert unser aller Überleben. Bereits in der Corona-Pandemie hat die Branche abgeliefert und zu jeder Zeit ausreichend Nahrungsmittel bereitgestellt. Auch künftig wird die Branche in der Lage sein, die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen.

Die Zukunftsfähigkeit der Land- und Ernährungswirtschaft steht und fällt aber maßgeblich mit ihrer politischen und gesellschaftlichen Akzeptanz. Ich nehme zur Kenntnis, dass sich die Branche in einer Identitätskrise befindet, da genau jener Glaube, von Politik und Gesellschaft akzeptiert zu werden, immer weiter schwindet.  Für Wissenschaft, Wirtschaft und Politik erwächst daraus die Aufgabe, nach Wegen zu suchen, um die Erwartungen der Gesellschaft in ein Zukunftskonzept Landwirtschaft einzubinden und gleichzeitig dafür zu sorgen, das die Landwirtinnen und Landwirte von ihrer Arbeit leben können.“

Minister Backhaus bezeichnete die Stimmung in der Landwirtschaft als angespannt. Gründe seien der Krieg in Europa und die Auswirkungen auf die Märkte, die Häufung von Wetterextremen und unsichere EU-Auflagen.

„Ich sehe hier aber auch ein klares Versagen auf Bundesebene. Ich vermisse eine klare Haltung und ein wegweisendes Zukunftskonzept für einen der wichtigsten Wirtschaftszweige, den wir haben. Ich frage mich ernsthaft: Wo bleibt die vielgpriesene Agrarwende? Die Tierhaltungskennzeichnung, der GAP-Strategieplan, die Düngeverordnung – das sind nur ein Bruchteil der Themen, die vom Bund noch immer nicht zu einem guten Abschluss geführt wurden. Zu keiner dieser drängenden Fragen wurde abseits der turnusmäßigen Ministerkonferenzen eine Runde mit den zuständigen Landesministern gedreht. Ist das Verantwortung?“, kritisierte er.

Der Minister äußerte Verständnis für den Unmut der Landwirte, die sich mitten in der Herbstbestellung befinden: „Die Aussaat von Getreide und Raps erfolgt jetzt und die Landwirte wissen immer noch nicht, mit welchen Prämien und Förderprogrammen sie rechnen können. Die fehlende Planungs- und Rechtssicherheit kann dazu führen, dass manche Betriebe ganz aus der Förderung aussteigen, da sie anhand der aktuellen Preise am Markt mehr Geld verdienen können, als mit Prämien für Stilllegung, Reduzierung von Dünger oder Pflanzenschutzmitteln oder anderer freiwilliger Maßnahmen. Das wäre unterm Strich ein Verlust für die gesamte Gesellschaft, weil eben weniger Leistungen für die Umwelt erbracht werden.“

Ein weiteres großes Thema in der Branche seien die horrenden Energiekosten. „Ich schließe mich den Forderungen der Bauernschaft an: Heimisches Biogas darf nicht von der Gasumlage betroffen sein. Was wir brauchen ist eine Energiepreisbremse. Es darf nicht sein, dass Biogas, das hierzulande entsteht, verteuert wird, um importiertes Erdgas aus Russland bezahlbar zu halten.

Das ist nicht die Richtung, in die wir uns entwickeln wollen: Umstieg auf Erneuerbare Energien und Unabhängigkeit von Energieimporten.“ Bioenergie aus Biomasse, wie Pflanzen, Totholz aus der Forstwirtschaft oder aber auch Restholz aus der Bauindustrie, leistet laut Backhaus schon jetzt einen maßgeblichen Beitrag zur Energiewende. Sie mache im Verkehrssektor einen Anteil von über 90 Prozent, in der Erneuerbaren Wärme von ca. 86 Prozent und in der erneuerbaren Stromversorgung von rund 22 Prozent aus, sagte er. Der Minister geht zudem davon aus, dass die Landwirtschaft in der Lage ist, ihre Energie in der Zukunft alleine aus Erneuerbaren Quellen zu beziehen.

Auch den Vorstoß auf EU-Ebene, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bis 2030 um die Hälfte reduzieren zu wollen, steht Minister Backhaus kritisch gegenüber.

„Es steht außer Frage, dass wir zum Schutz unserer Gewässer und Böden die Verwendung kritischer Wirkstoffe minimieren müssen. Aber wie so oft, kommt es auch hier auf Verhältnismäßigkeit an und nicht darauf, dass wir mit der Bekämpfung einer Katastrophe eine andere ausösen“, sagte er weiter.

Fachleute warnten davor, dass der aktuell in Rede stehende EU-Vorschlag zur PSM-Reduktion den Fortbestand der Landwirtschaft ernsthaft gefährde und damit mehr Sprengstoff berge als die Afrikanische Schweinepest und die Düngeverordnung zusammen, berichtete der Minister. Von einem Verbot von Pflanzenschutzmitteln in sensiblen Gebieten wären in MV über die Hälfte der Ackerflächen betroffen. Es werde demnach Jahre geben, in denen so gut wie nichts geerntet werden könne. Für die Branche drohten so allein bei den drei großen Kulturen Weizen, Gerste , Raps Verluste von rund 400 Millionen Euro jährlich.

Backhaus sprach sich stattdessen für die Schaffung PSM-freier Flächen (Gewässerrandstreifen, Biotopverbunde), Extensivierungsmaßnahmen (Stilllegung, maximale Feldgrößen) sowie eine weitere Regulierung besonders kritischer Wirkstoffe aus.

Digitaler Bauantrag gewinnt Wettbewerb

Schwerin – Der digitale Bauantrag aus Mecklenburg-Vorpommern ist als „Bestes OZG- oder Registermodernisierungsprojekt“ im bundesweiten E-Government-Wettbewerb ausgezeichnet worden. Das Projekt „Digitaler Bauantrag – Digitalisierung des Lebenszyklus Bauen“ der Landesregierung konkurrierte in dieser Kategorie mit Projekten des Bundesdigitalisierungsministeriums und des Landes Brandenburg um den Titel. Mecklenburg-Vorpommern teilt sich den ersten Platz mit Brandenburg.

„Das ist eine große Anerkennung für unsere Arbeit im Bereich Verwaltungsdigitalisierung. Ich danke allen, die an dem Projekt gearbeitet haben. Sie haben eine tolle Lösung entwickelt und den Antrag für eine Baugenehmigung für Antragsteller und Bearbeiter deutlich erleichtert“, freute sich Digitalisierungsminister Christian Pegel heute in Schwerin gemeinsam mit den Macherinnen und Machern des digitalen Bauantrages im Innenministerium und den beteiligten Kommunen sowie Unternehmen. Weiter sagte er:

„Der Online-Bauantrag aus M-V zeigt, was Digitalisierung kann und soll. Alle Beteiligten können hier in einem digitalen Vorgangsraum parallel an dem Antrag arbeiten und miteinander kommunizieren. Das spart Zeit, Papier und Kosten.“

Der digitale Bauantrag ist Teil der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG). Mecklenburg-Vorpommern hat das Themenfeld „Bauen und Wohnen“ übernommen. Jährlich werden in Deutschland etwa 220.000 Baugenehmigungen erteilt – vornehmlich als Papierantrag. Mit dem digitalen Bauantrag ist eine ortsungebundene, vollständig digitale Antragstellung möglich.

„Der Digitale Bauantrag aus Mecklenburg-Vorpommern ist beispielgebend für eine für alle Beteiligten nutzbringende OZG-Umsetzung, die nun allen Bundesländern zur Verfügung steht. Auch wenn der Bauantrag ein vielschichtiges und komplexes Verfahren ist, ist es dem Projektträger eindrucksvoll gelungen, mit dem ,Vorgangsraum‘ eine kollaborative Antragsstellung und -bearbeitung zu ermöglichen. Insgesamt ein sehr stimmiger Ansatz“, begründet Jurymitglied Prof. Maria Wimmer, Dekanin an der Universität Koblenz-Landau, die Entscheidung.

Im Januar 2021 ist das digitale Baugenehmigungsverfahren, das mit dem Landkreis Nordwestmecklenburg als Hauptpartner entwickelt wurde, online gegangen. Derzeit verhandelt Mecklenburg-Vorpommern mit allen Bundesländern über eine Nachnutzung, mehrere haben sich schon dafür entschieden.

„Gegenwärtig wird der digitale Bauantrag in unserem Bundesland in Greifswald, Neubrandenburg, Rostock, Wismar sowie in den Landkreisen Rostock, Vorpommern-Greifswald, Mecklenburgische-Seenplatte und Vorpommern-Rügen ausgerollt. Außerdem haben sich Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Saarland, Bremen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen bereits per Vertrag für die Einer-für-alle-Lösung aus M-V entschieden. Mit allen weiteren Ländern sind wir im intensiven Austausch“, sagt Christian Pegel zum aktuellen Stand des digitalen Bauantrags.

Der digitale Bauantrag wurde der Jury Anfang Juli bei den Finalistentagen des E-Government-Wettbewerbs präsentiert – in direktem Vergleich mit dem Projekt des Bundes „dipul – Digitale Plattform unbemannte Luftfahrt“ sowie der Einer-für-Alle-Leistung „Aufenthaltstitel‘“ aus dem Brandenburgischen Ministerium des Innern und für Kommunales. Beim gestrigen 27. Ministerialkongress in Berlin wurden die besten Projekte zur Verwaltungsmodernisierung in Deutschland und Österreich ausgezeichnet. Aus 19 Finalisten prämierte die unabhängige Jury die Gewinnerprojekte.

Ein weiteres Projekt aus Mecklenburg-Vorpommern ist ebenfalls prämiert worden: „Das digitale Kreisarchiv – E-Akte neu gedacht“ des Landkreises Rostock wurde in der Kategorie „Bestes Digitalisierungsprojekt Bund/Länder/Kommunen 2022“ Zweiter und hat den ausgelobten Publikumspreis gewonnen.

„Auch hier meine allerherzlichsten Glückwünsche an die Macher dieses Projekts“, sagte Christian Pegel heute und: „Diese Auszeichnungen sind ein schöner Beleg dafür, dass wir in Mecklenburg-Vorpommern in Sachen Digitalisierung auf einem guten Weg sind.“

Ein erklärendes Video zum digitalen Bauantrag finden Sie auf Youtube.

Internationale Schiffbaumesse in Hamburg

Schulte: Maritime Industrie leistet zentralen Beitrag zur Energiewende

Hamburg – Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte hat sich am Mittwoch auf der internationalen Schiffbaumesse SMM (= Shipbuilding, Machinery and Marine Technology trade fair) in Hamburg über teilnehmende Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern informiert. Über 30 Firmen aus Mecklenburg-Vorpommern sind noch bis Freitag auf der Weltleitmesse der maritimen Wirtschaft vertreten. Im Fokus der Messe stehen die Themen digitale Transformation, Klimawandel und maritime Energiewende.

„Die maritime Industrie mit ihren Werften, den maritimen Zulieferern und Dienstleistern hat in Mecklenburg-Vorpommern eine hohe strategische Bedeutung, wirtschafts- und beschäftigungspolitisch. Die Werftstandorte im Land und mit ihnen die gesamte maritime Industrie werden künftig einen zentralen Beitrag für die Energiewende, für die Nutzung der Offshore-Windenergie, für innovative Antriebstechnologien und nachhaltigen Klimaschutz erbringen. In diesem Prozess begleiten und unterstützen wir die Unternehmen und die Kommunen“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte vor Ort.

Neun Unternehmen und Institutionen haben sich auf der SMM zu einem Gemeinschaftsstand zusammengeschlossen, der von der Gesellschaft für Wirtschafts- und Technologieförderung Rostock mbH/Rostock Business organisiert wurde. Dazu gehören Ostseestaal GmbH & Co.KG, ADCO Technik GmbH, Norcons GmbH, FRAMEWORK ROBOTICS GmbH, Kooperationsverbund RIC MAZA M-V e.V., Fraunhofer-Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik IGP, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR), Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt MV GmbH und Rostock Business.

Als Einzelaussteller aus Mecklenburg-Vorpommern sind acht Unternehmen und die Universität Rostock gelistet, unter anderem Tamsen Maritim GmbH, Mecklenburger Metallguss GmbH (MMG), Liebherr-MCCtec Rostock GmbH und IMG Ingenieurtechnik und Maschinenbau GmbH. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von verbundenen Unternehmen, die auf der SMM als Aussteller auftreten, wie z.B. Lürssen-Gruppe/Peene-Werft, Rheinhold & Mahla (R&M), Wärtsilä, DECKMA und KAEFER.

„Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten bleibt es wichtig, dass Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern sich auf regionalen, überregionalen und internationalen Messen präsentieren. Die Veranstaltung bietet eine große Chance, die maritime Kompetenz der Unternehmen einem breiten Fachpublikum vorzustellen, Kontakte zu knüpfen und bestenfalls auch neue Aufträge zu generieren. So entsteht mehr Wertschöpfung und Wirtschaftswachstum für Mecklenburg-Vorpommern“, sagte Schulte.

In Mecklenburg-Vorpommern ist die maritime Industrie weiterhin ein wichtiger industrieller Kern. Vor der Pandemie erwirtschafteten in den rund 500 Unternehmen etwa 13.700 Beschäftigte einen Umsatz von rund zwei Milliarden Euro. Zum Schiff- und Bootsbau in Mecklenburg-Vorpommern zählen derzeit etwa 85 Unternehmen mit rund 5.300 Mitarbeitenden. Der Schiffbau in Mecklenburg-Vorpommern ist nach dem Zusammenbruch des Kreuzfahrtschiffbaus geprägt durch den innovativen Marine- und Spezialschiffbau, wie Küstenwachboote, Seenotrettungsboote oder Elektro-Solar-Binnenschiffe.

Den Schiffbau ergänzen die maritimen Zulieferer und Dienstleister einschließlich der Meeres- und Offshore-Technik mit rund 400 Unternehmen und etwa 8.000 Arbeitsplätzen, die sich auf die Entwicklung und Produktion innovativer Systemlösungen konzentrieren. Das Produktportfolio umfasst ebenso maritime Anlagen und Systeme für die Hafenwirtschaft und -logistik, die maritime Umwelt- und Sicherheitstechnik sowie die Offshore-Technik.

Corona-Herbst-Winter-Strategie

Schwerin – In der heutigen Kabinettssitzung beschloss die Landesregierung ein Strategiepapier zur Pandemievorbereitung auf den Herbst und Winter. Gesundheitsministerin Stefanie Drese stellte den 8-Punkte-Plan im Anschluss im Rahmen einer Pressekonferenz vor.

„Wir befinden uns momentan glücklicherweise in einer weitestgehend entspannten Corona-Lage. Dennoch ist die Planung für die vor uns liegenden Monate essenziell. Der 8-Punkte-Plan weist hierfür begleitend zu den Maßnahmen im Infektionsschutzgesetzes auf Bundesebene die strategische Richtung“, teilte Drese mit.

Oberstes Ziel sei es, das Gesundheitssystem sowie die kritische Infrastruktur (KRITIS) und die vulnerablen Bevölkerungsgruppen bestmöglich zu schützen. „Das erreichen wir mit einem Fokus auf drei Säulen: Impfen, Testen und einer MV-eigenen Surveillance“, so Drese.

Der 8-Punkte-Plan sieht daher unter anderem die Aktivierung der Impfkampagne vor, um die informative und sachliche Wahrnehmung von Impfangeboten zu verbessern. Dies sei auch mit dem Blick auf eine mögliche zweite Booster-Impfung notwendig.

Zudem seien eine gut erreichbare Test-Infrastruktur und die Überwachung des Infektionsgeschehens wichtige Instrumente, um zielgerichtete Maßnahmen abzuleiten. Höchste Priorität habe es laut der Ministerin, Angebote für Kinder und Jugendliche aufrechtzuerhalten.

Drese: „Auch wenn wir nicht vorhersagen können, wie sich die Lage in den kommenden Monaten entwickeln wird, hat es unabhängig vom Szenario höchste Priorität, den Betrieb von Kitas und Schulen sowie Kinder- und Jugendeinrichtungen so normal wie möglich zu gewährleisten.“

Die Ministerin kündigte darüber hinaus an, dass auch der Einsatz von antiviralen Medikamenten ein Baustein zur Reduzierung des Risikos von schweren Krankheitsverläufen und Todesfällen in den kommenden Monaten sein werde.

„Auf Basis der zu treffenden Regelungen auf Bundesebene und des 8-Punkte-Plans für Mecklenburg-Vorpommern sind wir gut und lageangepasst auf eine mögliche Infektionswelle im Herbst und Winter vorbereitet“, summiert Drese.

Der Strategieplan wurde in Abstimmung mit dem Corona-Expertenrat zur Herbst-Winter-Vorbereitung in Mecklenburg-Vorpommern erarbeitet. Das Gremium tagte in insgesamt vier Sitzungen seit Juni. Zu den Beteiligten zählen zwölf ständige Mitglieder, darunter Prof. Dr. Emil Reisinger von der medizinischen Fakultät der Universitätsmedizin Rostock, Prof. Dr. Lars Kaderali, Leiter des Instituts für Bioinformatik an der Universitätsmedizin Greifswald und der Direktor des Instituts für Hygiene und Umweltmedizin, Prof. Dr. Nils Hübner.

Ausstellen von Parkausweisen für Bewohner

Schwerin – Das Kabinett hat heute eine neue Landesverordnung zum Erlass von Gebührenordnungen für das Ausstellen von Parkausweisen für Bewohner städtischer Quartiere verabschiedet.

„Die Parkplatzsuche ist gerade in Stadtteilen, wo viele Menschen auf engem Raum leben, eine tägliche Herausforderung. Mit der neuen Landesverordnung werden die betroffenen Gemeinden ermächtigt, Gebühren durch eigene Regelungen zu erlassen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Verkehr Reinhard Meyer.

Die Gebühr für Bewohnerparkausweise war bisher durch die Gebührenordnung für Maßnahmen im Straßenverkehr in einem Gebührenrahmen von 10,20 Euro bis 30,70 Euro pro Jahr deutschlandweit und einheitlich festgelegt.

Mit dem 8. Gesetz zur Änderung des Bundesfernstraßengesetzes und zur Änderung weiterer Vorschriften wurden die Länder ermächtigt, die Gebührensätze für das Ausstellen von Parkausweisen für Bewohner städtischer Quartiere mit erheblichem Parkraummangel eigenständig durch Gebührenverordnung zu regeln. Diese Ermächtigung kann wiederum durch Rechtsverordnung weiter auf die Kommunen übertragen werden.

„Mit der neuen Landesverordnung können die Gemeinden die Gebühren für Bewohnerparkausweise entsprechend ihren Vorgaben gestalten. Sie können entsprechend den konkreten Verhältnissen vor Ort angepasst werden. Gleichzeitig wird durch die Übertragung der Ermächtigung an die Kommunen die Entscheidungsfreiheit der Gemeinden und damit insgesamt die kommunale Selbstverwaltung gestärkt“, sagte Wirtschafts- und Verkehrsminister Reinhard Meyer.

Nach der ersten Kabinettsbefassung wurden im Rahmen der Verbandsanhörung acht Verbände, darunter der Städte- und Gemeindetag MV, beteiligt. Die Verordnung tritt am Tag nach ihrer Verkündung im Gesetz- und Verordnungsblatt in Kraft.

Referendariate an Schulen ausgeschrieben

Oldenburg: Nach Abschluss des Referendariats ist ein nahtloser Berufseinstieg möglich

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern stellt zum 1. Februar 2023 weitere Referendarinnen und Referendare für ein Lehramt ein. Lehramtsabsolventinnen und Lehramtsabsolventen können sich bis Montag, 26. September 2022, bewerben. Die freien Stellen sind im Karriereportal für den Schuldienst unter www.Lehrer-in-MV.de ausgeschrieben.

An den öffentlichen allgemein bildenden und beruflichen Schulen stehen neben den landesweiten Stellen 237 schulbezogene Stellen zur Verfügung. Darunter sind 33 für das Lehramt an Grundschulen bzw. Grund- und Hauptschulen, 101 Plätze für das Lehramt an Regionalen Schulen, 65 für das Lehramt an Gymnasien, 15 für Lehramt für Sonderpädagogik und 23 für das Lehramt an beruflichen Schulen vorgesehen.

„Alle Bewerberinnen und Bewerber, die die Voraussetzungen erfüllen, erhalten selbstverständlich auch ein Referendariat,“ sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Ich freue mich über jede Lehramtsabsolventin und jeden Lehramtsabsolventen, die unsere Schulen für ihre Ausbildung wählen. Dort werden sie von erfahrenen Mentorinnen und Mentoren praxisnah unterstützt.“ Die künftigen Lehrkräfte hätten beste Aussichten: „An unseren Schulen ist durch die Übernahmegarantie nach Abschluss des Referendariats ein nahtloser Berufseinstieg möglich“, betonte die Bildungsministerin. Das Referendariat dauert 18 Monate.

Bewerberinnen und Bewerber, die ihre Zeugnisse über die Erste Staatsprüfung bis zum 26. September 2022 noch nicht erhalten haben, werden dennoch berücksichtigt, wenn sie ihre Zeugnisse bis zum 19. Januar 2023 einreichen. Diese Nachreichfrist gilt für alle Lehrämter.

Nach Abschluss des Lehramtsstudiums müssen Absolventinnen und Absolventen nicht lange auf den nächsten Bewerbungsdurchgang warten, denn stellt Mecklenburg-Vorpommern viermal im Jahr Referendarinnen und Referendare an den Schulen ein. Für die nächsten Einstellungstermine gelten folgende Bewerbungsfristen:

1. Februar 2023:                               05.09.2022 – 26.09.2022

1. April 2023:                                     14.11.2022 – 05.12.2022

1. August 2023:                                 06.03.2023 – 27.03.2023

1. Oktober 2023:                              15.05.2023 – 05.06.2023

Mehr Informationen und Onlinebewerbung unter www.Lehrer-in-MV.de/referendariat

Waldsportspiele eröffnet

Neustrelitz – Im Forstamt Neustrelitz sind heute die vierten WaldSportSpiele M-V gestartet. Eröffnet wurden sie zum ersten Mal von Mecklenburg-Vorpommers Umweltstaatssekretärin Elisabeth Aßmann.

„Die Waldsportspiele verbinden den Kontakt mit der Natur mit Umweltbildung, Spaß und Sport und sie zeigen den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern, dass es sich sehr lohnt, gut mit unseren Naturschätzen umzugehen. Eine enge Verbundenheit mit der Natur ist Voraussetzung dafür, die Erde zu schützen und als Erwachsener nachhaltig zu leben. Bei den Waldsportspielen lernen die Kinder genau das“, sagte die Staatssekretärin vor Ort.

An den sechs Stationen, die das Forstamt Neustrelitz vorbereitet hat, lernen die Kinder spielerisch mehr über die Bedeutung und die vielfältigen Leistungen des Waldes. Die teilnehmenden SchülerInnen des Carolinum messen sich heute in Disziplinen wie Baumbestimmung, verschiedenen Geschicklichkeitsspielen oder Holzstapeln. „Die Themen des Waldes wurden durch UmweltpädagogInnen kindgerecht aufbereitet, sodass die kleinen WaldsportlerInnen ihre Umgebung spielerisch und mit allen Sinnen näher kennenlernen. Die Natur selbst bietet dabei das beste Spielmaterial.“, so Aßmann.

Ausgerichtet werden die Waldsportspiele gemeinsam durch den Landessportbund M-V e.V. (LSB) und die Landesforstanstalt M-V. Im April 2018 wurde dazu die Kooperationsvereinbarung „Wald bewegt – Sport verbindet“ abgeschlossen. Noch im selben Jahr fand in Grabow die Auftaktveranstaltung statt.

In M-V sind 24 Prozent der Landesfläche von Wald bedeckt, dazu gehören neben Kiefernwäldern auch Edellaubholzwälder oder Buchenwälder mit Unesco-Weltnaturerbe-Status in den Nationalparks Jasmund und Müritz.

Bestenehrung für IHK-Absolventen

Schwerin – Wirtschaftsstaatssekretärin Ines Jesse hat am Montag in Schwerin Zeugnisse an die besten Absolventen der IHK-Sommerprüfungen 2022 überreicht. Insgesamt hatten sich fast 900 Auszubildende den Fachprüfungen gestellt; 48 Frauen und Männer erhielten eine Ehrung.

„Eine abgeschlossene Berufsausbildung ist eine lohnende Investition in die persönliche Zukunft. Mit ihren Leistungen haben sich die Jahrgangsbesten die Grundlage für ihren Karrierestart selbst erarbeitet. Die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern braucht engagierte Fachkräfte, denn gut ausgebildete Mitarbeitende sind die Basis für die Wettbewerbsfähigkeit und den Erfolg eines Unternehmens“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Ines Jesse vor Ort.

Die 19 Frauen und 29 Männer haben ihre jeweilige Lehrzeit in 30 unterschiedlichen Ausbildungsgängen absolviert, unter anderem Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft, Holzmechaniker, Mediengestalter, Tierpfleger sowie Bauzeichner/-in. Jesse dankte den Unternehmen, die Lehrlinge ausbilden und appellierte gleichzeitig an die Wirtschaft, sich weiterhin engagiert um den eigenen Fachkräftenachwuchs und die Fachkräftebindung zu kümmern.

„Die duale Berufsausbildung ist der Kern der Fachkräftesicherung in Mecklenburg-Vorpommern. Und im Anschluss geht es darum, frühzeitig Auszubildende an das eigene Unternehmen zu binden. Dabei spielen attraktive Rahmenbedingungen wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Lohn und zukünftige Karrierechancen eine wichtige Rolle. Das Land unterstützt zudem Unternehmen und Beschäftigte, sich stetig qualifiziert weiterzubilden, um den sich wandelnden Anforderungen in der Arbeitswelt gerecht zu werden“, sagte Jesse.

Für die berufliche Weiterbildung stellt das Land Unterstützung zur Verfügung, beispielsweise aus dem Programm „Meister-Extra“. Erfolgreiche Absolventen erhalten nach Meister-Abschluss einen Bonus in Höhe von 2.000 Euro; weitere 3.000 Euro erhalten die jeweiligen besten Absolventen.

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit gab es im August 2022 in Mecklenburg-Vorpommern 3.896 offene Ausbildungsplätze. Vor allem in den Berufen Verkäufer/-in (335), Kaufmann/-frau im Einzelhandel (251) und Koch/Köchin (214) wurde gesucht. Zudem gibt es 1.535 Bewerberinnen und Bewerber, die noch keinen Ausbildungsplatz haben.

„Hier müssen wir alle miteinander dafür Sorge tragen, dass junge Frauen und Männer, die noch keinen Ausbildungsplatz haben, in Unternehmen kommen. Ein guter Weg dorthin sind Praktika. Dabei können Betriebe potentielle Auszubildende noch einmal intensiv bei der Berufswahl unterstützen. Ebenso stehen Beraterinnen und Berater in den Kammern und Verbänden sowie die Bundesagentur für Arbeit unterstützend bereit“, sagte Jesse.