Menü Schließen

Autor: Rügenbote

Erneuerbare Energien in M-V

Schwesig: Mecklenburg-Vorpommern Vorreiter bei erneuerbaren Energien

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig betonte heute im Landtag die Vorreiterrolle Mecklenburg-Vorpommerns bei den erneuerbaren Energien.

„Wir produzieren weit mehr Strom aus erneuerbaren Energien, als im Land verbraucht wird. Als MV-Koalition haben wir uns vorgenommen, bis 2035 rechnerisch den gesamten Energiebedarf des Landes aus unseren eigenen erneuerbaren Energien zu decken. Energiepolitik ist für uns Klimaschutz- und Industriepolitik zugleich: für saubere Energie, für gute Arbeitsplätze und für mehr Wertschöpfung im Land“, sagte Schwesig in der Aktuellen Stunde.

Die Regierungschefin begrüßte die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, dass Kommunen und Anwohner zukünftig finanziell am Ertrag eines Windparks beteiligt werden müssen.

„Wir waren bei dieser Regelung bundesweit Vorreiter. Mit der Unterstützung des Bundesverfassungsgerichts erwarten wir vom Bund, dass die MV-Lösung bundesweit umgesetzt wird. Und wir erwarten, dass die Kosten für die Stromnetze gerechter verteilt werden. Es ist nicht fair, dass ganz Deutschland vom grünen Strom aus MV profitiert, während die Menschen hier in der Region die höchsten Strompreise zahlen“, sagte Schwesig.

Das Land werde die heimische Industrie bei der Transformation hin zu erneuerbaren Energien zu unterstützen. Die Landesregierung habe gemeinsam mit Wirtschaft und Gewerkschaften ein industriepolitisches Konzept für Mecklenburg-Vorpommern entwickelt, das auf saubere Industrien auf der Basis von erneuerbaren Energien setzt. „Dieses Konzept wird wie versprochen umgesetzt.“

Kurzfristig gehe es darum, sich unabhängiger von russischem Öl und Gas zu machen und den Menschen sichere und bezahlbare Alternativen zu ermöglichen. Das gelinge aber nicht von heute auf morgen. So würden beispielsweise viele Tankstellen in Mecklenburg-Vorpommern mit Öl aus der Raffinerie in Schwedt versorgt.

„Wer heute fordert, dass die Raffinerie in Schwedt ohne russisches Öl auskommen soll, der muss Alternativen aufzeigen. Wir kämpfen mit unseren Nachbarn in Brandenburg dafür, dass dieser Standort erhalten bleibt. Das Land ist auch bereit, in der aktuellen schwierigen Situation Öl über den Rostocker Hafen zur Raffinerie nach Schwedt bringen. Allerdings sage ich auch ganz klar: Es geht nicht, dass die Zukunftstechnologien anderswo angesiedelt werden und wir auf die Rolle der Erdölanladenstation reduziert werden. Wenn in Deutschland neue LNG-Terminals erstellt werden, dann muss Mecklenburg-Vorpommern auch daran beteiligt werden. Mit Rostock und Lubmin mit seiner Anbindung ans Gasnetz haben wir zwei sehr gute Standorte dafür, die dann später perspektiv für Wasserstoff genutzt werden können“, erklärte Schwesig.

Die Ministerpräsidentin sagte weiter: „Mecklenburg-Vorpommern ist ein dünn besiedeltes Flächenland. Viele Menschen pendeln zur Arbeit. Da geht es um Existenzen, um Arbeitsplätze, um kleine Handwerksunternehmen. Wir brauchen Energie zu Preisen, die sich auch Pendlerinnen und Pendler mit kleinen Einkommen leisten können. Gemeinsam mit der Bundesregierung haben wir Maßnahmen ergriffen, um die Bürgerinnen und Bürger und die Unternehmen von den steigenden Energiepreisen zu entlasten. Ich denke an die Energiepauschale in Höhe von 300 €, den Kinderbonus für Familien und die dreimonatige Steuersenkung auf Kraftstoffe.

Und wir helfen weiter: für die Umrüstung von Öl- und Gasheizungen und den Bau von Photovoltaikanlagen werden wir ein unbürokratisches Förderprogramm aufsetzen. Mit unserem Azubi-Ticket für 365 Euro im Jahr und bald auch mit dem Seniorenticket sorgen wir für bezahlbare und nachhaltige Mobilität.“

Lehrpfad im Marienfließ

Retzow – Das Marienfließ, ein beliebtes Naturschutz- und Naherholungsgebiet an der Grenze zu Brandenburg, kann über einen neuen Lehrpfad erkundet werden. 17 neue Schautafeln informieren über die wertvollen Lebensräume und ihre Bewohner, forst- und naturschutzfachliche Maßnahmen sowie die ehemalige militärische Nutzung, die zur Entstehung der Heideflächen beigetragen hat. Erreichbar ist der Lehrpfad sowohl von mecklenburgischer Seite von Retzow aus als auch von brandenburgischer Seite fußläufig von Meyenburg aus.

Die offizielle Eröffnung des Lehrpfades erfolgt am 18. Mai 2022 um 11 Uhr.  Zudem gibt es die Möglichkeit, die kürzlich weitestgehend abgeschlossenen Maßnahmen zum Erhalt und der Wiederherstellung von Heideflächen im ehemaligen Bombenabwurfgebiet („Bombodrom“) zu besichtigen. Auf rund 50 ha wurden hier Kampfmittelsondierungen und –räumungen vorgenommen, um umfangreichen Gehölzentnahmen durchführen zu können.

Das Marienfließ und die Retzower Heide sind als Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung (FFH-Gebiet) „Marienfließ“ und als Europäisches Vogelschutzgebiet „Retzower Heide“ in das europäische Schutzgebietsnetz Natura 2000 eingebunden. Bereits in den 1990er Jahren waren große Teile des ehemaligen Militärgeländes unter dem Namen Marienfließ sowohl in Brandenburg als auch in MV als Naturschutzgebiet ausgewiesen worden.

Der Erhalt von Heide-, Wald- und Trockenrasen-Lebensräumen steht hier im Vordergrund. Zudem ist das Marienfließ Heimat zahlreicher bedrohter Vogelarten, Insekten und Spinnen, die je nach Jahreszeit anzutreffen sind. Das Gebiet ist daher ganzjährig beliebt und lockt viele Spaziergänger und Naturfreunde an. Der neue Lehrpfad führt Einheimische und Touristen stationsartig durch die Landschaft und vermittelt umfangreiches Wissen über die Flora und Fauna sowie die derzeitige und ehemalige Nutzung des Gebiets.

Das Marienfließ wurde erst durch die Wehrmacht und anschließend bis 1992 durch die Rote Armee als Truppenübungsplatz genutzt. Die ständige Beanspruchung des Bodens sowie das Fernbleiben von Pflanzenschutz- und Düngemitteln begünstigte die Entstehung von Heideflächen und bietet seither einen Lebensraum für zahlreiche seltene Pflanzen- und Tierarten Natürlicherweise entstehen Heiden durch aushagernde Nutzungen mit anschließender Schafbeweidung sowie natürliche Brände durch Selbstentzündung oder Blitzschlag auf sehr trockenen, grundwasserfernen Böden.

Da es sich bei Heideflächen um besonders schützenswerte und seltene Lebensräume handelt, ist das Marienfließ heute Teil des europaweiten Netzes „Natura 2000“. Natura 2000-Gebiete bezeichnen spezielle Schutzgebiete nach der Fauna-Flora- Habitat (FFH)- und der EU-Vogelschutzrichtlinie. Um die Heideflächen im Marienfließ und der Retzower Heide zu erhalten, fördert das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Westmecklenburg (StALU WM) jährliche Einsätze zur Heidepflege durch kontrolliertes Brennen und Beweidung durch Schafe.

Finanziert werden die Projekte zur Neuausstattung des Lehrpfades und Wiederherstellung der Heideflächen aus Mitteln der Europäischen Union (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums /ELER) sowie des Ministeriums für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt MV.

Eigenes Wappen für Hornstorf

Hornstorf – Die Gemeinde Hornstorf im Landkreis Nordwestmecklenburg erhält ein eigenes Wappen sowie eine eigene Flagge. Den Wappenbrief hat das Innenministerium in dieser Woche an den Hornstorfer Bürgermeister Andreas Treumann versandt.

„Der Wunsch nach einem eigenen Wappen zeigt das Interesse der Gemeinde, ihre kulturhistorischen Traditionen zu bewahren und den deutlichen Willen der Gemeindevertretung, die Selbstverwaltung auch in einem eigenen Symbol sichtbar zu machen“, lobte Innenminister Christian Pegel und fügte hinzu: „Wappen sind wie kaum ein anderes Zeichen geeignet, Wertvorstellungen, Heimatverbundenheit und Geschichtsbewusstsein zu fördern. Sie spiegeln die Besonderheiten der örtlichen Gemeinschaft auf anschauliche Art und Weise wider und können deshalb ein repräsentatives Aushängeschild für die Aktivitäten der Gemeinde sein.“

Das Wappen wird im Wappenbrief so beschrieben: „Geteilt; oben in Rot ein goldenes, beidseitig zweigestuftes Torportal mit halbrundem Bogen von einem überstehenden Walmdach bekrönt; unten in Gold ein kreisrundes silbernes Kirchenfenster in Form einer elfteiligen gotischen Rosette mit roten Stegen, in der Kreismitte ein Wolkenkreuz ausgebrochen“ (siehe Bild im Anhang).

Die Flagge der Gemeinde Hornstorf ist gleichmäßig längsgestreift von Gold (Gelb) und Rot. In der Mitte liegt, auf jeweils zwei Drittel der Höhe des gelben und des roten Streifens übergreifend, das Wappen der Gemeinde (auch dazu ein Bild im Anhang).

„Das Torportal im Wappen steht für das Friedhofsportal im historischen Hornstorfer Dorfkern. Es führt zum Adelsfriedhof der Familie von der Lühe, mit einem Mausoleum im Zentrum. Dieses ist in Form, Größe und Architektur einmalig in der Region“, erklärte Bürgermeister Andreas Treumann das Wappenmotiv und führte weiter aus:

„Die vier Stützstufen und das Walmdach symbolisieren die Dörfer der Gemeinde – Hornstorf, Rohlstorf, Kritzow und Rüggow – unter einem gemeinsamen kommunalen Dach. Die Vorlage für die Ziegelrosette befindet sich an der Hornstorfer Dorfkirche.“

Die Gemeinde kann das Wappen künftig unter anderem im Siegel, Briefkopf und auf Amtsschildern führen. Die endgültige Verwendung des Wappens legt jede Gemeinde selbst fest.

Aktuell sind in Mecklenburg-Vorpommern mit seinen 724 Gemeinden und den kreisfreien Städten Schwerin und Rostock 380 Wappen in die Wappenrolle des Landes eingetragen. Seit 1990 wurden 291 Wappen für Gemeinden, Städte und Landkreise genehmigt (einschließlich Wappen, die zum Beispiel wegen Gemeindezusammenlegungen inzwischen erloschen sind). Jährlich werden etwa fünf bis acht Wappen beantragt und genehmigt.

Schon in der DDR gab es die Möglichkeit, ein Wappen als Hoheitszeichen zu beantragen. Nach 1990 nahmen die Anträge deutlich zu. Grund dafür war die Neufassung der Kommunalverfassung, wodurch auch das kommunale Wappen- und Flaggenwesen erneuert wurde.

Den Antrag für ein Hoheitszeichen – das sind neben Wappen auch Flaggen und Siegel – muss die Gemeinde in Papierform beim Innenministerium einreichen. Das Verfahren für die Annahme eines Wappens ist in der Verwaltungsvorschrift des Ministeriums über die Genehmigung kommunaler Wappen und Flaggen beschrieben.

Iberdrola – Spatenstich im Port Mukran

Die beiden Offshore Windparks Baltic Eagle und Windanker werden künftig wie bereits der Offshore Windpark Wikinger von Sassnitz auf Rügen betrieben

Insel Rügen – Iberdrola hat heute im Fährhafen Sassnitz/Port Mukran feierlich den Spatenstich für das zweite Betriebsgebäude der Offshore Windparks Baltic Eagle und Windanker gesetzt. Die Veranstaltung wurde gemeinsam mit dem Staatssekretär des Ministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit in Mecklenburg-Vorpommern Jochen Schulte mit Frank Kracht, dem Bürgermeister von Sassnitz, und in Anwesenheit geladener Branchengäste begangen.

Iris Stempfle, Geschäftsführerin von Iberdrola in Deutschland, äußerte dazu: „Wir fühlen uns zu Hause in Sassnitz und Mecklenburg-Vorpommern. Mit dem Bau des zweiten Betriebsgebäudes für unseren Baltic Hub und einer durchschnittlichen Laufzeit von 25 Jahren von Offshore Windparks bekennen wir uns also bis zur Mitte des Jahrhunderts zum Standort und sichern so wertvolle Arbeitsplätze in der Region.“

Der Bau des neuen Betriebsgebäudes bedeutet einen weiteren Schritt für das dauerhafte Engagement des Unternehmens auf Rügen und in Mecklenburg-Vorpommern. Iberdrola produziert mit seinen drei Windparkprojekten (Wikinger in Betrieb mit 350 MW, Baltic Eagle im Bau mit 476 MW, Windanker in Planung mit 300 MW) mindestens bis ins Jahr 2051 vor der Insel Rügen grünen Strom für die deutsche Energiewende.

Jochen Schulte, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, betonte: „Die Errichtung einer weiteren Betriebsstätte ist das klare Bekenntnis des Unternehmens für den Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern. Das Unternehmen baut durch das Engagement die regionale Wertschöpfung aus. Es wird in dem zukunftsweisenden Feld der erneuerbaren Energien weiter investiert. Offshore-Windenergie ist dabei ein wichtiger Baustein zur Erreichung der Klimaneutralitätsziele und für den Aufbau einer klimaneutralen Wasserstoffwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Auf dem Meer weht der Wind stärker und kontinuierlicher als an Land – das macht Offshore-Windenergie nahezu grundlastfähig. Jeder Offshore-Windpark erhöht unsere Energieversorgungssicherheit. Darüber hinaus machen wir uns unabhängiger von Dritten.“

Frank Kracht, der Bürgermeister von Sassnitz, sagte: „Als Bürgermeister freue ich mich über die Entscheidung von Iberdrola, ein zweites Betriebsgebäude zu errichten. Für uns auf der Insel Rügen sind saisonunabhängige Arbeitsplätze wichtig, um jungen Menschen eine Perspektive bieten zu können.“

Von dem neuen Gebäude werden künftig gleich zwei weitere Offshore Windparks betrieben, überwacht und gewartet. Baltic Eagle hat erst kürzlich den Planfeststellungsbeschluss des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie erhalten und soll 2024 in Betrieb gehen. Für den geplanten Windpark Windanker wurde im November 2021 erfolgreich das Eintrittsrecht für die vom eigenen Tochterunternehmen Windanker GmbH vorentwickelte Fläche O-1.3 ausgeübt. Das Projekt wird 2026 abgeschlossen.

Insgesamt wird der Baltic Hub bis 2026 über eine installierte Leistung von mehr als 1,1 GW verfügen und Gesamtinvestitionen von rund 3,5 Milliarden Euro auslösen. Dabei wird allein Baltic Eagle Emissionen von etwa 800.000 Tonnen CO2 pro Jahr vermeiden und zirka 475.000 Haushalte mit erneuerbarer Energie versorgen. Das entspricht über 50 % der privaten Haushalte in Mecklenburg-Vorpommern. Zusammengenommen kann der Baltic Hub dann ab 2026 über 1,1 Millionen Haushalte in Deutschland mit Strom versorgen. Das entspricht in etwa dem gesamten Energiebedarf der Privathaushalte in Mecklenburg-Vorpommern.

Iberdrola ist ein weltweit führendes Energieunternehmen, die Nummer eins bei der Erzeugung von Windenergie und gemessen an der Marktkapitalisierung einer der größten Stromversorger der Welt. Die Gruppe liefert Energie an fast 100 Millionen Menschen in Dutzenden von Ländern, darunter Spanien, Deutschland, Großbritannien, die Vereinigten Staaten, Brasilien, Mexiko, Portugal, Italien, Frankreich, Australien sowie Griechenland und ist ebenfalls als Innovationstreiber auf weiteren Märkten wie Japan, Irland, Schweden und Polen präsent. Mit mehr als 38.000 Mitarbeitern und einem Vermögen von mehr als 141 Milliarden Euro erwirtschaftete das Unternehmen im Jahr 2021 einen Umsatz von 39 Milliarden Euro und einen Nettogewinn von über 3,8 Milliarden Euro.

Das Unternehmen trägt zum Erhalt von 400.000 Arbeitsplätzen entlang seiner Lieferkette bei, mit einem jährlichen Beschaffungsvolumen von 14 Milliarden Euro. Als Vorreiter im Kampf gegen den Klimawandel hat das Unternehmen in den letzten zwei Jahrzehnten mehr als 120 Milliarden Euro in den Aufbau eines nachhaltigen Energiemodells investiert, das auf strengen Umwelt-, Sozial- und Governance-Prinzipien (ESG) basiert. Zusätzlich setzt sich Iberdrola aktiv für die Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung ein.

Kampf gegen den Klimawandel

Backhaus: Länder einig – Wald braucht Hilfe

Schwerin – Im Rahmen ihrer Sonderkonferenz zum Thema Wald haben sich die Agrarminister der Länder heute auf zahlreiche Maßnahmen verständigt, die deutschen Wälder widerstandfähiger im Kampf gegen den Klimawandel zu machen.

Auf Initiative des Landes Mecklenburg-Vorpommern wird der Bund aufgefordert Mechanismen zur Vergütung der Klimaschutz und anderer Ökosystemleistungen des Waldes voranzutreiben. Minister Dr. Till Backhaus betont, die dramatische Situation in der sich die heimischen Wälder befinden.

„Es ist nicht übertrieben, wenn ich von einem Waldsterben 2.0 spreche. Seit 2018 wurden in Deutschland 400.000 ha Waldfläche durch die Folgewirkung zunehmender Temperaturen und Trockenheit zerstört. Laut dem Deutschen Forstwirtschaftsrat ist dadurch ein Schaden von rund 12,5 Mrd. Euro entstanden. Die Kosten für den Wiederaufforstung und Waldumbau schätzt er auf ca. 50 Mrd. Euro.

Manche privaten Waldbesitzer können sich aufgrund veränderter Bedingungen die Kosten für die Waldbewirtschaftung und den nötigen Umbau jedoch nur noch schwerlich leisten. Dabei brauchen wir jeden Hektar Wald, um unsere Klimaziele (CO2-Neutralität bis 2045) zu erreichen. Und wir brauchen den Bund, um einen Plan zu entwickeln, wie wir die Ökosystemleistungen des Waldes endlich angemessen honorieren können.

Was wir dabei nicht vergessen dürfen ist, dass der Wald nicht nur wichtig für die Artenvielfalt, den Klimaschutz und für sauberes Wasser ist. Er ist auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Im Cluster Forst und Holz sind eine Million Menschen beschäftigt, die mit 187 Mrd. Euro pro Jahr mehr umsetzen als die inländische Automobilindustrie.

Dieses Potential wollen wir weiter nutzen und setzen verstärkt auf den nachhaltigen Baustoff Holz. Gebäude aus Holz speichern Kohlenstoff und entziehen der Atmosphäre langfristig CO2. Reste aus der Holzver- und Bearbeitung wie Hackschnitzel, Pellets oder Briketts können wir zur klimaverträglichen Energieerzeugung nutzen. Sie sind die Energieträger mit dem größten Klimaneutralitätspotential.

Was aber gar nicht geht, ist das Holz bereits im Wald verbrennen zu lassen. Leider kommt es in diesem trockenen Frühjahr bereits immer wieder zu Waldbränden. Zum Glück konnten die bisher immer schnell bekämpft werden. 95 Prozent aller Waldbrände werden durch den Menschen ausgelöst. Ursache ist oft Leichtsinn, Unachtsamkeit oder Unkenntnis.

Dem wollen wir mit einer bundesweiten Kampagne entgegenwirken. Viele Menschen suchen den Wald auf, um Ruhe und Erholung zu finden. Wir wollen sie dafür sensibilisieren, zu schützen was sie lieben und nicht durch Fahrlässigkeit zu gefährden“, so Backhaus abschließend.

Zeichen für Toleranz und Vielfalt setzen

Sozialministerium hisst Regenbogenflagge

Schwerin – Am morgigen Internationalen Tag gegen Homo,-Bi-, Inter- und Transphobie (am 17. Mai) wird vor dem Sozialministerium erstmals die Regenbogenflagge gehisst.

„Ich freue mich sehr, dass auch wir als Ministerium auf diese Art ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz setzen und die Regenbogenflagge hissen“, sagte Sozialministerin Stefanie Drese im Vorfeld des Aktionstages.

Seit dem 10. Mai 2022 können Regenbogenflaggen ohne Einzel-Genehmigung von Dienststellen des Landes, Gemeinden und anderer Behörden genutzt werden. Ministerin Drese begrüßte diesen Schritt und machte deutlich, dass die Rechte der LSBTI*-Menschen weiter mehr Öffentlichkeit benötigen.

„Noch immer werden sie im Alltag diskriminiert und erfahren Ausgrenzung. Dabei sollten wir alle gegen Homosexuellen- und Transfeindlichkeit einstehen und unsere Haltung sichtbar machen“, so Drese.

Weltweit machen Organisationen mit zahlreichen Aktionen auf den sogenannten IDAHOBIT (Abkürzung) aufmerksam. Auch in Mecklenburg-Vorpommern finden Events statt: u.a. in Greifswald und Neubrandenburg.

Der internationale Aktionstag erinnert daran, dass am 17. Mai 1990 Homosexualität von der Liste der psychischen Krankheiten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestrichen worden ist. Aus diesem Anlass werden Veranstaltungen und Demonstrationen organisiert, die auf die Diskriminierung und Bestrafung von LSBTI*-Menschen aufmerksam machen sollen.

Komfortabler und jetzt mit WLAN

Mecklenburg-Vorpommern und Deutsche Bahn modernisieren Züge des RE1 zwischen Rostock, Schwerin und Hamburg

Schwerin – Zugreisende zwischen Rostock, Schwerin und Hamburg können sich auf mehr Komfort und WLAN freuen: Die Deutsche Bahn (DB) modernisiert im Auftrag der Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH (VMV) die Wagen der Linie RE1 zwischen Rostock, Schwerin und Hamburg. Heute wurde der erste komplett fertig gestellte Zug in Schwerin vorgestellt.

Insgesamt wurde bereits ein Drittel der insgesamt 38 Wagen der Frischekur unterzogen, alle weiteren folgen bis zum Herbst. Der RE1 – auch Hanse-Express genannt – verbindet Rostock mit Schwerin und Hamburg im Zwei-Stunden-Takt, in den Hauptverkehrszeiten von montags bis freitags fährt der RE1 zwischen Schwerin und Hamburg einmal pro Stunde.

Im Vergabeverfahren zum Verkehrsvertrag „Ostseeküste West“ des Landes hat die DB Regio AG Ende vergangenen Jahres den Zuschlag für fünf Jahre bis Dezember 2026 erhalten.

„Der RE1 ist ein wichtiges Bindeglied für unser Land mit der Metropolregion Hamburg. Es ist die Strecke mit dem höchsten Passagieraufkommen, die gleichermaßen wichtig für Pendlerinnen und Pendler sowie für Gäste ist, die unser Urlaubsland entdecken. Umso bedeutender ist es, dass die Züge deutlich an Attraktivität gewinnen. Die modernisierten Doppelstockwagen des ´Hanse-Express´ sind nicht nur optisch ein Zugewinn für alle Gäste – mehr Komfort und auch mehr Service wie das kostenlose WLAN machen das Reisen mit der Bahn noch angenehmer. Nachhaltige Investitionen in die Ausstattung sind gute Gründe für potenzielle Kunden, mehr Anreize zu liefern, um auf klimafreundliches Reisen umzusteigen“, machte Ines Jesse, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit deutlich.

Berthold Witting, Geschäftsführer Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern (VMV), betont: „Ich freue mich über all diese neuen Features gerade auf dieser Strecke – eine der stark frequentiertesten Linien in Mecklenburg-Vorpommern überhaupt. Die Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern arbeitet derzeit schon an einem neuen Folgevertrag für die SPNV-Leistungen zwischen Rostock-Schwerin-Hamburg. In diesem Verkehrsvertrag (ab 2027) hat das Land neue Fahrzeuge eingeplant.“

Carsten Moll, Chef von DB Regio Nordost, ergänzt: „Gut verbunden: Das sind mit dem Hanse-Express nicht nur die Regionen zwischen Hamburg, Schwerin und Rostock, sondern nun auch die Fahrgäste digital mit WLAN und dem Zugportal. Wir freuen uns, dass wir die Länder mit unserem Angebot überzeugen konnten und die Linie RE1 nach Abschluss der ‚Frischekur‘ für Pendler und Ausflügler noch attraktiver sein wird.“

Die Modernisierung der 38 Doppelstockwagen wurde im Januar 2022 begonnen. Dafür werden einzelne Wagen aus dem laufenden Betrieb herausgelöst und dann modernisiert direkt wieder in den Einsatz gebracht. So wird etwa jede Woche ein Wagen durch einen modernisierten ersetzt. Bis zum Herbst dieses Jahres werden alle Wagen fertig sein.

Neu für die Fahrgäste sind neben der Auffrischung der Innenräume die Ausstattung mit WLAN. Das darin integrierte Infoportal bietet regionale Nachrichten, Podcasts und sogar Sprachkurse für eine kurzweilige und unterhaltsame Fahrt. Für eine angenehmere Reise werden auch die Toilettenräume renoviert. Das kombinierte Design aus Ostseestrand und Badezimmer-Optik lässt Urlaubsvorfreude aufkommen.

Internationaler Tag der Familie

Drese: Wir unterstützen Familien in allen Lebensbereichen

Schwerin – Anlässlich des Internationalen Tages der Familie am 15. Mai betont Sozialministerin Stefanie Drese den Anspruch an eine zukunftsorientierte, diskriminierungsfreie Familienpolitik in Mecklenburg-Vorpommern und hebt die Vielseitigkeit und Diversität von Familienmodellen hervor.

Stefanie Drese: „Wir sehen, dass die Zahl der Geburten in Mecklenburg-Vorpommern in den vergangenen Jahren entgegen des Bundestrends leicht rückläufig ist und weniger Paare geheiratet haben. Das heißt aber im direkten Umkehrschluss nicht, dass insgesamt weniger Familien bei uns leben. Der Familienbegriff umfasst mehr als die klassische Vater-Mutter-Kind-Konstellation. Unser Anspruch ist es, alle Menschen bei ihrer ganz individuellen Familienplanung zu unterstützen.“

Die Ministerin verweist auf verschiedene Angebote und Programme in Mecklenburg-Vorpommern, die sich an Frauen, Kinder und Jugendliche, Paare mit Kinderwunsch und junge Eltern richten: „Wir fördern zum Beispiel ganz konkrete Projekte, Familienzentren und Maßnahmen der Familienerholung. Durch Familienhebammen und sogenannte ‚Frühe Hilfen‘-Programme begleiten und unterstützen wir junge Eltern in schwierigen Lebenslagen.“

Auch unverheiratete Paare mit Kinderwunsch könnten in Mecklenburg-Vorpommern finanzielle Unterstützung bei einer Kinderwunschbehandlung beantragen. Schwangere Frauen in belastenden Situationen erhielten in den rund 40 Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen des Landes Beratung und Hilfsangebote.

Informationen zu Hilfen und Anlaufstellen sowie Veranstaltungen finden Familien ohne lange Suchwege zudem gebündelt auf dem Familien-Portal des Landes – FamilienInfo MV.

Laut Statistischem Bundesamt wurden 2021 11 845 Kinder in M-V geboren. Ein Jahr zuvor waren es 12.061, im Jahr 2019 12.630.  Zur Jahrtausendwende 13.319. Im Jahr 2021 wurden hierzulande 8.972 Ehen geschlossen, 2020 waren es 9.560, vor Corona im Jahr 2019 11.084 und zur Jahrtausendwende 8.083.