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Tag: 29. Juli 2021

Heringsdorfer „Kaiser-Kita“ offiziell eröffnet

Insel Usedom – Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph hat am Donnerstag die neue „Kaiser-Kita“ der Volkssolidarität Nordost in Heringsdorf (Insel Usedom) offiziell eröffnet.

„Mitten im Ostseebad Heringsdorf, nah am Strand und direkt am heimischen Kur- und Heilwald, ist die Kaiser-Kita entstanden. Sie bietet den Jungen und Mädchen ein erlebnisreiches Umfeld, das zu täglichen Entdeckungs- und Forschertouren an frischer Ostseeluft einlädt. Zugleich erhalten die Kinder ein zweisprachiges Betreuungsangebot. Sie werden bereits im frühen Alter in spielerischer Weise mit der deutschen und polnischen Sprache vertraut gemacht. Die Kaiser-Kita ist eine herausragende Einrichtung, die den Kleinsten ein allumfassendes Bildungsspektrum bietet. Die Jungen und Mädchen wachsen mit Sprach- und Kulturvielfalt auf. Gegenseitiges Verständnis und Vertrauen wachsen grenzüberschreitend“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph vor Ort.

In der neuen Kaiser-Kita sind Plätze für 117 Kinder entstanden. Baubeginn war im Sommer 2019. Das neue zweigeschossige Gebäude mit Fahrstuhl und großer Terrasse im Obergeschoss ist direkt mit der Grundschule Heringsdorf verbunden. Die Kaiser-Kita ist Bestandteil des deutsch-polnischen Kooperationsprojektes „3 Kitas – 2 Sprachen – 1 Weg“ der Kindertagesstätten Heringsdorf, Zinnowitz und Swinemünde.

An dem Projekt beteiligt sind neben der Volkssolidarität Nordost auch die Stadtverwaltung Swinemünde sowie der Verein Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands. Zu dem Kooperationsprojekt gehören zudem der Neubau einer Kindertagesstätte mit bilingualer Sprachfrühförderung in Swinemünde für 200 Kinder sowie der Neubau einer Kindertagesstätte in Zinnowitz mit bilingualer Sprachfrühförderung für 60 Kinder.

„Das Gesamtprojekt der drei Kitas ist ein wichtiger Bestandteil für das Zusammenleben der Menschen in der deutsch-polnischen Grenzregion. Neben dem Lernen der Sprachen beider Länder ist vor allem ein enger fachlicher Austausch der Pädagogen aus Deutschland und Polen geplant. Zudem wird es grenzüberschreitende Begegnungen mit dem Partnerkindergarten in Swinemünde geben sowie gemeinsame Spiel- und Sportveranstaltungen. So wachsen grenzüberschreitend Verständnis und Vertrauen zueinander“, sagte Rudolph.

Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Gesamtvorhaben aus Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) im Rahmen des Interreg-Programms V A Mecklenburg-Vorpommern/Brandenburg/Polen in Höhe von rund knapp vier Millionen Euro. Die Gesamtinvestition für den Projektteil in Heringsdorf beträgt knapp drei Millionen Euro; davon wurden rund 1,5 Millionen Euro mit EFRE-Mitteln gefördert.

„Die Interreg-Förderung ist seit dem Jahr 1994 ein bewährtes Werkzeug, um das Zusammenwachsen mit unseren polnischen Nachbarn weiter voranzutreiben“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph abschließend.

Das Kooperationsprogramm Interreg V A Mecklenburg-Vorpommern/Brandenburg/Polen ist Teil der europäischen Kohäsionspolitik und wird im Rahmen des eigenständigen Ziels „Europäische Territoriale Zusammenarbeit“ durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung unterstützt. Das Programm fördert grenzüberschreitende Kooperationsprojekte zwischen deutschen und polnischen Partnern. Für das Programm stehen in der EU-Förderperiode bis 2020 insgesamt 134 Millionen Euro EFRE-Mittel zur Verfügung.

Das Interreg-Programm wird umgesetzt in der Wojewodschaft Westpommern in Polen, den Landkreisen Barnim, Uckermark und Märkisch-Oderland in Brandenburg sowie in den Landkreisen Vorpommern-Greifswald, Vorpommern-Rügen und im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern. Das Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern leitet die Verwaltungsbehörde im Gesamtprogramm.

Der Arbeitsmarkt im Juli 2021

Nürnberg – „Die Lage am Arbeitsmarkt verbessert sich weiter. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind trotz Beginn der Sommerpause weiter kräftig gesunken. Das Wachstum der Beschäftigung hält an. Und die Unternehmen suchen vermehrt nach neuem Personal.“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.

Arbeitslosenzahl im Juli: -24.000 auf 2.590.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -320.000
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: -0,1 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent

Mit den weitgehenden Öffnungsschritten der letzten Monate hat sich die Zahl der Arbeitslosen im Juli 2021 – anders als sonst in diesem Monat üblich –  gegenüber dem Vormonat verringert, und zwar um 24.000 auf 2.590.000. Saisonbereinigt hat sie um 91.000 stark abgenommen. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent. Im Vergleich zum Juli des vorigen Jahres ist die Arbeitslosenzahl um 320.000 gesunken.

Die Arbeitslosenquote verzeichnet im Vorjahresvergleich ein Minus von 0,7 Prozentpunkten. Die Folgen der Corona-Krise belaufen sich auf ein Plus von 316.000 Arbeitslosen bzw. 0,7 Prozentpunkten bei der Arbeitslosenquote. Diese Werte haben sich aufgrund der Erholung auf dem Arbeitsmarkt im Vergleich zum Höhepunkt im Sommer 2020 inzwischen etwa halbiert. Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosenquote lag im Juni bei 3,7 Prozent.

Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, lag im Juli bei 3.379.000 Personen. Das waren 294.000 weniger als vor einem Jahr.

Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten zu geprüften Anzeigen wurde vom 1. bis einschließlich 25. Juli für 75.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt.

Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Mai 2021 zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der Bundesagentur für Arbeit in diesem Monat für 2,23 Millionen Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Die Inanspruchnahme geht damit weiter zurück. Im April 2020 hatte sie mit knapp 6 Millionen den Höhepunkt erreicht.

Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lassen aktuell eine Aufwärtsbewegung erkennen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Juni 2021 saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 76.000 gestiegen. Mit 44,84 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 162.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, deren Daten nur bis Mai 2021 reichen und damit die Wirkung der Öffnungsschritte noch nicht vollständig erfassen, nahm in diesem Monat saisonbereinigt um 31.000 zu.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Mai nach Hochrechnungen der BA um 402.000 auf 33,73 Millionen Beschäftigte gestiegen. Die geringfügig entlohnte Beschäftigung ist immer noch stark von den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist betroffen. Ihre Zahl betrug im Mai 2021 6,99 Millionen.

Die Nachfrage nach neuen Personal hat sich im Juli kräftig belebt. So waren 744.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 171.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen um 41.000 erhöht. Der BA-Stellenindex (BA X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland – stieg im Juli 2021 um 7 Punkte auf 121 Punkte. Er liegt damit 29 Punkte über dem Wert des bereits von Corona betroffenen Vorjahresmonat Juli 2020. Der BA-X übertrifft auch den Wert vom März 2020, also dem letzten Berichtsmonat, bevor die Auswirkungen der Pandemiemaßnahmen auf dem Arbeitsmarkt sichtbar wurden.

805.000 Personen erhielten im Juli 2021 Arbeitslosengeld, 303.000 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im Juli bei 3.855.000. Gegenüber Juli 2020 war dies ein Rückgang von 152.000 Personen. 7,1 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

Von Oktober 2020 bis Juli 2021 meldeten sich bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern 404.000 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Das waren 35.000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang ist nicht mit einem rückläufigen Interesse von jungen Menschen an der Berufsausbildung gleichzusetzen. Vielmehr unterblieben viele Meldungen, weil die gewohnten Zugangswege beeinträchtigt waren und durch digitale Alternativen nicht vollständig ersetzt werden konnten.

127.000 Bewerberinnen und Bewerber waren im Juli noch unversorgt. Seit Oktober 2020 wurden 485.000 Ausbildungsstellen gemeldet, 14.000 weniger als vor einem Jahr. Von den gemeldeten Ausbildungsstellen waren 194.000 im Juli noch unbesetzt. Insgesamt ist eine zunehmende Aufhellung am Ausbildungsmarkt zu spüren. Erfahrungsgemäß ist der Ausbildungsmarkt über die Sommermonate noch stark in Bewegung. Viele Betriebe treffen noch Entscheidungen und zahlreiche junge Menschen finden noch eine Ausbildungsstelle oder weichen auf eine Alternative aus.

Drese: Kitas offenhalten ist oberste Maxime

Schwerin – Eltern, Kinder, Personal, Träger der Einrichtungen, Arbeitgeber und Jugendämter haben ein großes Ziel für den Herbst: Die Kitas (Krippe, Kindergarten, Hort und Kindertagespflegestellen) sollen offengehalten und ein dritter Lockdown vermieden werden.

„Eine besondere und zugleich herausfordernde Zeit liegt hinter uns. Kinder und Jugendliche haben nach mehr als einem Jahr der Einschränkungen einen Anspruch darauf, nicht erneut auf ihre Entwicklungschancen verzichten zu müssen. Der Präsenzbetrieb bleibt die effektivste Art des Lernens. Die Kitas offenzuhalten muss die oberste Maxime sein“, sagte Sozialministerin Stefanie Drese am Donnerstag in Schwerin.

Der entscheidende Schritt zur Absicherung des Regelbetriebs ist daher die Impfung der Eltern, um die Kinder möglichst effektiv zu schützen. Die Eltern sollen nun verstärkt über die Impfung informiert werden. Die Impfkampagne des Landes wird in den nächsten Wochen darauf ausgerichtet sein, den Zugang zu Impfungen zu erleichtern.

„Wir wollen die Eltern möglichst schon an den Einrichtungen erreichen. Dort können Impfaktionen durchgeführt werden, wenn die erforderlichen Ressourcen und eine entsprechende Nachfrage vorhanden sind. Gemeinsam mit dem Impfmanager des Landes sowie der Landkreise und kreisfreien Städte soll dazu ein Konzept entwickelt werden,“ ergänzte Ministerin Drese.

Die Testpflicht für nicht geimpftes Personal in Kindertageseinrichtungen wird aufrechterhalten. Das Land stellt bis etwa Mitte August ausreichend kostenlose Tests zur Verfügung. Alle Beschäftigten in den Kindertageseinrichtungen haben zudem ein Impfangebot erhalten. Für zweifach Geimpfte und Genesene entfällt die Testpflicht.

Auch Reiserückkehrer in den Kitas werden erneut nach den Ferien gebeten, sich zu erklären. Wer aus einem Risikogebiet einreist, dem bleibt die Kindertagesförderung für die Dauer der eventuellen Quarantäne verwehrt. Menschen, die aus dem Ausland zurückkehren, tragen grundsätzlich eine besondere Verantwortung bei der Eingrenzung der Infektionsgefahren.

Zur Ergänzung der Hygienekonzepte in den Kitas ist der Einsatz von CO2-Messgeräten bzw. -Ampeln geplant. Gerade in den Herbst- und Wintermonaten (kältere Jahreszeit, höhere Viruslast) kann ein gutes Lüftungsmanagement in den Einrichtungen die Ansteckungsgefahr reduzieren.

Weitere Informationen (u.a. aktuelle Verordnung und Formulare für Eltern) finden Sie unter https://t1p.de/ebfu