Dialogtour zur Zukunft des Wohnens

Schwerin – Mit der neunten und letzten Veranstaltung in Wismar ging heute die Dialogtour „Zukunft des Wohnens in M-V“ zu Ende.

„Nach der Kabinettsklausur im Mai 2019 und dem dort beschlossenen Maßnahmepakt zum guten und bezahlbaren Wohnen in Mecklenburg-Vorpommern haben die Ministerien Vielfältiges auf den Weg gebracht: das Innen- und das Finanzministerium die Altschuldenhilfe für kleinere kommunale Wohnungsgesellschaften und deren Kommunen, nachdem die Bundesregierung diesen Webfehler des Einigungsvertrages trotz vehementen Werbens der ostdeutschen Bundesländer in den vergangenen beiden Jahren nicht ändern wollte. Das Wirtschaftsministerium hat ein Förderprogramm für Mitarbeiterwohnungen für bauwillige Unternehmen aufgelegt.

Schon seit 2017 gibt es wieder eine Fördermöglichkeit für die Schaffung neuer bezahlbarer Wohnungen, die 2019 aufgrund der Hinweise und Wünsche der Wohnungsunternehmen im Land so angepasst wurde, dass heute im ersten und zweiten Förderweg bis weit in die mittleren Einkommensgruppen hinein geförderte Wohnungen geschaffen werden“, resümierte Infrastrukturminister Christian Pegel zum Abschluss der Dialogtur, die er im Ergebnis einer Kabinettsklausur zum Thema Wohnen im Mai 2019 ins Leben gerufen hatte.

„Ziel war, die konkreten Maßnahmen mit dem jeweiligen Bedarf vor Ort abzugleichen“, sagt Christian Pegel. Die neun Veranstaltungen hätten diese im Kabinettsbeschluss vorgesehenen Maßnahmen immer wieder bestätigt, aber auch wertvolle Hinweise für Konkretisierungen gebracht. „So war der Entwurf für das Zweckentfremdungsgesetz, das der Landtag im April dieses Jahres beschlossen hat, beim Stopp der Tour in Rerik vor einem Jahr sehr begrüßt und nachdrücklich gefordert worden“, erinnert sich der Minister.

Wichtiger Impuls für die Kabinettsklausur 2019 war nicht zuletzt eine Studie zur sozialen Durchmischung in ganz Deutschland, in der für Rostock und Schwerin ein besonders starkes Fortschreiten der Entmischung der verschiedenen Bevölkerungs- und Altersgruppen in den verschiedenen Stadtteilen festgestellt worden war. Das Infrastrukturministerium hatte darauf den Autoren Prof. Marcel Helbig vom Wissenschaftszentrum Berlin beauftragt, die Situation in M-V genauer zu untersuchen und diesen deutlichen Trend auch für Greifswald ermittelt.

„Im Ergebnis wurden diese drei Städte sowie das Ostseebad Heringsdorf als Modellregionen ausgewählt, um mit Mitteln der Wohnungsbaupolitik spürbare Impulse für eine soziale Durchmischung in den Stadtteilen zu initiieren. Ziel ist, dass unsere Wohnviertel von Menschen verschiedener Berufs- und Altersgruppen sowie Herkunft bewohnt werden, also gut durchmischt sind. Es muss deshalb für verschiedene Einkommen bezahlbaren und komfortablen Wohnraum geben. Und immer mehr Wohnungen müssen angesichts der demografischen Entwicklung barrierefrei sein“, so Pegel.

Erste Ideen der Dialogtour werden bereits umgesetzt: „In den Greifswalder Plattenbaugebieten Schönwalde I und II wird zurzeit mit Abrissnahmen Platz geschaffen für Hofhäuser, die eine neue Klientel anlocken sollen. In Heringsdorf werden mit Landesförderung bezahlbare Wohnungen für Tourismus-Mitarbeiter gebaut, für die es wegen der großen Nachfrage nach Ferienimmobilien kaum noch bezahlbaren Wohnraum gibt. Und wir haben den Kommunen mit unserem Zweckentfremdungsgesetz ein Instrument an die Hand gegeben, mit dem sie die Umwandlung von Dauer- in Ferienwohnungen verhindern können“, nennt der Minister Beispiele.

Sein Schlusswort: „Ich gehe davon aus, dass unsere gemeinsame Vorarbeit in den kommenden Jahren weitere Früchte tragen wird. Ich bedanke mich bei allen, die bis hierhin so engagiert und ideenreich mitgemacht haben und möchte ihnen ganz kurz mitgeben: ,Weiter so‘.“

Einen Überblick über die durchgeführten Veranstaltungen und weitere Infos zur Dialogtour finden Sie unter www.zukunft-wohnen-mv.de.

Backhaus: MV ist wild auf Wild

Schwerin – Im Jagdjahr 2020/21 ist Wildfleisch aus Mecklenburg-Vorpommern im Wert von 8,35 Mio. Euro verkauft worden. Dafür wurden rund 5.600 Tonnen Fleisch der Schalenwildarten Rot-, Dam-, Muffel-, Reh- und Schwarzwild umgeschlagen. Dies seien beeindruckende Zahlen, sagte Umwelt- und Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus anlässlich seines Besuches beim Forstamt Schildfeld. Zentrales Thema des Besuches – die Wildbret­vermarktung.

„Wildfleisch ist ein hochwertiges und gesundes Nahrungsmittel direkt aus der Natur“, so der auch für die Forstämter zuständige Minister. „Diese Erkenntnis setzt sich mehr und mehr bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern durch. Traditionell kommt Wild bei den Familien in den Wintermonaten an Feiertagen auf den Tisch. Dabei kann man Wildbret das ganze Jahr über genießen – besonders natürlich auch während der Grillsaison.“

Im Mittel der vergangenen 5 Jagdjahre wurden in M-V ca. 159.363 Stück Schalenwild (Reh-, Rot-, Dam-, Schwarz- und Muffelwild) erlegt. Die größte Strecke wird beim Schwarzwild erzielt. So vielen im Jagdjahr 2020/21 mehr als 4.000 Tonnen Wildbret von dieser Tierart an.

„Es ist erfreulich, dass die Jägerinnen und Jäger der Aufforderung nachgekommen sind, vermehrt das Schwarzwild zu bejagen. Die Jagd ist ein wesentlicher Faktor im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP). Das Virus ist zwar für Menschen ungefährlich, endet aber bei Wild- und Hausschweinen fast immer tödlich. Mit dem jüngsten Fall der ASP im Landkreis Barnim in Brandenburg, ist die Seuche bereits sehr dicht an unser Land herangerückt. Deswegen dürfen wir jetzt nicht nachlassen, die Wildschwein-Bestände zu reduzieren, um das Einschleppungs- und Verbreitungsrisiko zu minimieren. Um die Jägerinnen und Jäger in ihren Bemühungen zu unterstützen und ihnen Anreize für die Jagd zu geben, haben wir die Pürzelprämie eingeführt. Die hat sich zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Auf der anderen Seite habe ich – ebenso wie die private Jägerschaft, die für gut 87 Prozent des Wildbretaufkommens sorgt –  natürlich die Furcht, dass ein Überangebot an Wildbret die Preise kaputtmacht. Aber auch hier helfen wir.“

So wurde mit Mitteln aus der Jagdabgabe das Projekt „Verbesserung der Wildvermarktung für die Landesjägerschaft gemeinsam mit der Landesforstanstalt“ des Landesjagdverbandes unterstützt. Für das erste Projektjahr 2021 wurden 80.000 Euro bewilligt. Geplant ist eine Laufzeit von zunächst drei Jahren. Mit dem Projekt soll der Begriff „Wild aus Mecklenburg-Vorpommern“ zu einer Marke weiterentwickelt werden.

„Übergeordnetes Ziel des Projektes ist es, den Verbraucherinnen und Verbrauchern für die Bereiche des Handels und der Gastronomie die Vorzüge des Produktes „Wild“ aus einheimischen Wäldern und hiesiger Jagd näher zu bringen. Die Wildvermarktung soll verbessert werden. Kommunikations- und Vertriebsstrukturen sollen ausgebaut und Synergien genutzt werden“, so Backhaus. „Wie mir berichtet wird, scheint die Werbestrategie für das Wildfleisch zumindest für die Jagdbezirke unter Landesregie zu funktionieren. Auf den Flächen der Landesforstanstalt und der Naturparkämter fallen rund 13 Prozent des Gesamtwildbretaufkommens an, nämlich rund 700 Tonnen. Deren Vermarktung in Eigenregie geschieht in den Forstämtern Torgelow und natürlich hier in Schildfeld. Und häufig ist die Nachfrage sogar größer als das Angebot. Die Menschen im Land sind offenbar endlich wild auf Wild aus Mecklenburg-Vorpommern“, so der Minister abschließend.

Digitrans: Neue App für Polsterreinigung

Benz – Die Reinigungsfirma MattPro in Benz (Landkreis Vorpommern-Greifswald) erhält vom Digitalisierungsministerium einen Zuwendungsbescheid in Höhe von rund 50.000 Euro für eine App zur digitalen Auswertung ihrer Reinigungsvorgänge. Mit Hilfe der App sollen die Reinigungsprotokolle digital überwacht, ausgewertet und dargestellt werden. Die Mittel kommen aus dem Landesprogramm zur Förderung der digitalen Transformation in Unternehmen, kurz „Digitrans“. Die Gesamtkosten liegen bei rund 115.000 Euro.

Das Unternehmen reinigt unter anderem für Beherbergungsbetriebe und Krankenhäuser Matratzen, Polster und Teppiche. Um die sorgsame Reinigung insbesondere unter Hygieneaspekten nachweisen zu können, soll auf Basis eines bereits vorhandenen Prototyps eine App entwickelt werden. Die Idee für diese stammt von den Gründern der Reinigungsfirma und soll durch mehrere kleine IT-Firmen umgesetzt werden. Die App soll über Bluetooth mit den Reinigungsmaschinen kommunizieren und deren Daten sammeln und auswerten.

Die digitale Transformation stellt potenzielle Gründer, Start-ups und insbesondere kleine und Kleinst- sowie mittlere Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern vor neue Herausforderungen. Um die Wirtschaft im Land auf dem Weg in die Digitalisierung zu begleiten und bei der zukunftsfähigen Aufstellung der Unternehmen zu helfen, hat das Energieministerium das Landesprogramm zur Förderung der digitalen Transformation in Unternehmen, kurz Digitrans, aufgelegt.

Unternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten und entweder einem Jahresumsatz von bis zu 50 Millionen Euro oder einer Jahresbilanzsumme von höchstens 43 Millionen Euro können Fördermittel von bis zu 10.000 Euro, in Ausnahmen bis zu 50.000 Euro beantragen. Unterstützung in Form nicht rückzahlbarer Zuschüsse gibt es für den Aufbau neuer digitaler Geschäftsmodelle oder die Umstellung von analogen auf digitale Prozesse. Außerdem sind Investitionen in die IT-Sicherheit und den Datenschutz zur Erhöhung des Digitalisierungsgrads förderbar.

Astronomische Uhr könnte Welterbe werden

Schwerin – Die Landesregierung will die Astronomische Uhr von 1472 in der St. Marien-Kirche Rostock als Weltkulturerbe vorschlagen und sie neben dem Historisch-Technischen Museum Peenemünde für die sogenannte deutsche Tentativliste benennen. Die Tentativliste ist eine von der Kultusministerkonferenz (KMK) zusammengeführte Vorschlagsliste, die als Grundlage für künftige Nominierungen zur Aufnahme in die UNESCO-Liste des Welterbes dient. Bis zum 31. Oktober 2021 sollen die Länder ihre Vorschläge für die Tentativliste dem Sekretariat der KMK vorlegen. Jedes Bundesland kann zwei Vorschläge machen.

Nach den UNESCO-Kriterien darf jeder Vertragsstaat pro Jahr dann eine potenzielle Welterbestätte benennen. Voraussetzung dafür ist unter anderem der Nachweis des außergewöhnlichen universellen Wertes (OUV). Zudem muss das potenzielle Welterbe eine Lücke in der Reihe der bereits als Welterbe benannten Stätten schließen.

„Die Idee zu einer Antragstellung geht auf die Initiative des 2009 entstandenen Initiativkreises ‚Weltkulturerbe Astronomische Uhr‛ der St. Marien-Kirche Rostock zurück. Vertreterinnen und Vertreter der Kirche, der Stadt Rostock, der Universität Rostock und engagierten Bürgerinnen und Bürgern setzen sich seitdem engagiert für den Erhalt, die Pflege und die Wissensvermittlung rund um die Monumentaluhr ein. Die Entscheidung der Landesregierung unterstreicht einmal mehr die kulturhistorische Bedeutung Mecklenburg-Vorpommerns mit herausragenden Zeugnissen der Geschichte der Menschheit und der Natur“, betonte Kulturministerin Bettina Martin.

„Die Astronomische Uhr in St. Marien zeigt seit dem Jahr 1472 nicht nur die Tageszeit an, sondern viele andere Daten und Bilder unter Bezug auf den Tages-, Monats- und Jahreskreis. Sie ist nicht nur ein Original-Beleg für das damalige Wissen und die Kunstfertigkeit im Handwerk, sondern dokumentiert auch, dass es in all den Jahrhunderten immer Menschen gab, die sich der Bedeutung der Uhr bewusst waren, für ihr Funktionieren sorgten und sie vor Zerstörung durch Kriege bewahrten“, sagte Rostocks Vize-OB, Senator Dr. Chris Müller-von Wrycz Rekowski.

Mittelalterliche astronomische Uhren sind wissenschaftliche, technische, künstlerische und kulturgeschichtliche Spitzenleistungen des 14./15. Jahrhunderts. Die Uhren in Kirchen des Ostseeraumes – zu denen die Rostocker Uhr zählt – widerspiegeln christliche Weltsicht in einer besonderen Weise und sind der Ausstattung der Kirchen eingeordnet.

Durch sie wurden die Möglichkeiten genutzt mit den damals neuartigen, seltenen und teuren Uhrwerken durch öffentliche Zeitverkündung, mechanische Wiedergabe von Himmelsvorgängen, Figurenbewegungen und Musikwerken das christliche Weltbild bildhaft darzustellen, und für die kirchliche und städtische Repräsentation zu nutzen. Gleichzeitig zeigt die Kalenderscheibe den Ablauf der Tage und Jahre und für das Zusammenleben der Bürger wichtige Kalenderdaten an. Der Rostocker Uhr kommt dabei weltweit eine Sonderstellung zu, da sie in hohem Maße in ihrem Äußeren wie in ihren Werken original erhalten und voll in Funktion ist.

Die Benennungen finden im Rahmen eines neuen Bewerbungszyklus ab 2024 statt. Die Welterbe-Bewerbung „Residenzensemble Schwerin – Kulturlandschaft des romantischen Historismus“ wird dadurch nicht tangiert.

Informationsportal zu Corona an Schulen online

So sicher wie möglich ins neue Schuljahr

Schwerin – Die Universitätsmedizinen Greifswald (UMG) und Rostock (UMR) stellen ab jetzt regelmäßig Informationen zur Infektionslage in Schulen zur Verfügung. Eltern finden diese im neuen Portal www.schugi-mv.de des gleichnamigen Projekts. Dort können zudem Schulen ihre Strategien und Ideen zum Umgang mit der Pandemie im Schulalltag präsentieren und sich in einem geschützten Bereich untereinander austauschen.

Seit Dezember forschen die beiden Universitätsmedizinen Greifswald und Rostock gemeinsam im Projekt „schugi-MV“, das durch die Landesregierung beauftragt wurde und mit 715.000 Euro aus dem MV-Schutzfonds unterstützt wird. Das Kürzel steht für „Wissenschaftliche Begleitung der Schulöffnung unter Pandemiebedingungen in Mecklenburg-Vorpommern“. Die beiden Universitätsmedizinen kooperieren mit dem Landesamt für Gesundheit und Soziales sowie dem Bildungs- und dem Gesundheitsministerium des Landes.

Gesundheitsminister Harry Glawe: „Über das Portal entsteht für Schüler, Eltern, Lehrkräfte und Schulleiter ein Forum, in dem die wichtigen Informationen rund um einen sicheren Schulbesuch kompakt zusammengestellt sind. Vor allem über die Ideen-Ecke gibt es die Möglichkeit, praktische Tipps zur Umsetzung von Infektionsschutzmaßnahmen an den Schulen miteinander auszutauschen. So profitieren alle Beteiligten von bereits erprobten Erfahrungen.“

Die Forschenden untersuchen das Corona-Infektionsgeschehen an Schulen in Mecklenburg-Vorpommern. Dazu gehörten bis zu den Ferien Vor-Ort-Besuche der Universitätsmedizin Rostock an Schulen, an denen es Infektionsfälle gegeben hat. Gemeinsam analysieren die Wissenschaftler*innen beider Universitätsmedizinen das Management der Corona-Pandemie an den Schulen, um wirksame Schutzmaßnahmen, aber auch Risikofaktoren für Infektionen zu identifizieren. Zugleich ermitteln sie mittels Umfragen die Akzeptanz von Infektionsschutzmaßnahmen. Auf einer umfassenden und realitätsnahen Datenbasis sollen Empfehlungen für einen sicheren und weitgehend ungestörten Schulalltag abgeleitet werden.

Schuljahr 2021/2022 in MV beginnt

Martin wünscht Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften guten Start

Schwerin – Am Montag, 2. August 2021, starten 155.600 Schülerinnen und Schüler an 561 allgemein bildenden Schulen in Mecklenburg-Vorpommern ins neue Schuljahr. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein leichter Anstieg von 2.900 Kindern und Jugendlichen. Bereits am Samstag, 31. Juli 2021, finden die Einschulungsfeiern statt. An den öffentlichen und freien Schulen werden 14.300 Schülerinnen und Schüler eingeschult. Laut Prognose sind das 400 Schülerinnen und Schüler mehr als im vergangenen Jahr. Für die 34.100 Schülerinnen und Schüler an den 54 beruflichen Schulen beginnt das neue Schuljahr erst am Montag, 30. August 2021.

„Ich wünsche allen Schülerinnen, Schülern, Lehrkräften und allen weiteren Mitarbeitenden an den Schulen einen guten Start ins neue Schuljahr“, sagte Bildungsministerin Bettina Martin. „Ich hoffe, dass sich alle in den Sommerferien gut erholt haben, vor allem von den kräftezehrenden Wochen und Monaten mit Schulschließungen, Wechsel- und Distanzunterricht. Im neuen Schuljahr haben wir alle Vorkehrungen getroffen, um auch bei steigenden Infektionszahlen den Präsenzunterricht aufrecht zu erhalten. Dort, wo es ein Infektionsgeschehen gibt, treffen die örtlichen Gesundheitsämter die Entscheidungen, was genau zu tun ist. Der Einschulungstag ist für die Kinder und ihre Familien ein ganz besonderer Tag. Den Kindern, die am Wochenende eingeschult werden bzw. ab der nächsten Woche eine neue Schule besuchen werden, wünsche ich von Herzen einen guten Start“, so Martin.

Um die Corona-bedingten Einschränkungen auszugleichen und Schülerinnen und Schüler bestmöglich zu unterstützen, hat das Land für das Schuljahr 2021/2022 das Aktionsprogramm „Stark machen und Anschluss sichern“ aufgelegt und bereits am 31. Mai 2021 vorgestellt. Hierfür stehen aus Bundes- und Landesmitteln insgesamt 38 Mio. Euro zur Verfügung. Die ersten vier Schulwochen werden Anschlusswochen sein, damit Kinder und Jugendliche leichter in einen geregelten Schulalltag zurückfinden. In dieser Zeit führen die Lehrkräfte Lernstandserhebungen durch, damit sie die individuelle Ausgangslage der Schülerinnen und Schüler bestimmen können. Die Lernstandserhebungen werden nicht benotet.“

Ausgewählte Maßnahmen aus dem Aktionsprogramm:

  1. Über das Aktionsprogramm stehen 2,5 Mio. Euro für zusätzliche Fördermaterialien zur Verfügung. „Wir haben den Schulen zu Beginn der Sommerferien mitgeteilt, welches Budget ihnen dafür im neuen Schuljahr zur Verfügung steht“, erläuterte die Bildungsministerin. „Die Schulen haben zudem einen Katalog erhalten, aus dem sie die Materialien auswählen und bestellen können. So wollen wir erreichen, dass die Förderangebote passgenau sind und auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler abgestimmt sind. Ein Großteil der Fördermaterialien ist für Kinder und Jugendliche zur Stärkung ihrer Basiskompetenzen in den Kernfächern gedacht“, so Martin.
  1. Lehramtsstudierende oder auch ehemalige Lehrkräfte können weiterhin an Schulen unterstützend tätig werden. „Im vergangenen Jahr haben 175 Lehramtsstudierende 110 Schulen unterstützt“, erläuterte die Ministerin. „Wir wollen uns mit einem Aufruf an Lehramtsstudierende und Lehrkräfte richten. Das Interesse ist da, das wissen wir durch Nachfragen. Wer Schülerinnen und Schüler unterstützen möchte, ist herzlich willkommen.“ Die Lehramtsstudierenden unterstützen Schülerinnen und Schüler, die in Gruppen arbeiten, werden in den laufenden Unterricht eingebunden oder leisten zusätzliche individuelle Förderung und geben Nachhilfe.
  1. Außerdem steht Schulen ein Finanzbudget je nach Schülerzahl von 2.500 Euro bis 5.000 Euro zur Verfügung, um externe Unterstützungskräfte in den Schulalltag einbinden zu können. Mit diesen Mitteln können externe Kräfte sowohl für zusätzliche Förderangebote als auch für andere Unterstützungsleistungen, wie z. B. Betreuung und Aufsicht bei Gruppenteilung, bis hin zur Unterstützung im Hausservice, wie etwa die Sicherstellung der Hygienemaßahmen im Schulalltag, vergütet werden.
  1. Schülerinnen und Schüler haben auch im Schuljahr 2021/2022 die Möglichkeit, bei Bedarf zusätzliche Lern- und Förderangebote privater Bildungsanbieter in Mecklenburg-Vorpommern in Anspruch zu nehmen. Das außerschulische Lern- und Förderprogramm, das die Landesregierung 2020 aufgelegt hat und das bereits in den Sommerferien 2020 durchgeführt wurde, wird auch im neuen Schuljahr weitergeführt. „Das Interesse an der Nachhilfe ist groß. In den Sommerferien 2020 haben 1.425 Kinder und Jugendliche die Angebote genutzt. In diesem Jahr sind die Berechtigungsscheine bereits über 2.200 Mal abgerufen worden“, führte Martin aus.
  1. Für Schülerinnen und Schüler, die in den Schuljahren 2019/2020 und 2020/2021 pandemiebedingt kaum oder gar keinen schulischen Schwimmunterricht wahrnehmen konnten, wird dieser im neuen und darauffolgenden Schuljahr jeweils in der 6. Klasse organisiert und angeboten. Hierfür will das Land 1,6 Millionen Euro der Bundesmittel des Aufholprogramms nutzen, weil in Mecklenburg-Vorpommern Schwimmen eine Kernkompetenz darstellt. Das Landesprogramm „MV kann schwimmen“ wird bis in die Herbstferien weitergeführt und durch das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur um 25.000 Euro auf nun 225.000 Euro aufgestockt.

Das gesamte Aktionsprogramm „Stark machen und Anschluss sichern“ ist auf den Internetseiten des Ministeriums zu finden.

Landeszootag mit besonderen Aktionen

Schwerin – Am Freitag ist Landeszootag. An diesem Tag bieten die Zoos und Tierparks in Mecklenburg-Vorpommern ihren Besucherinnen und Besuchern besondere Programme an. So gibt es zum Beispiel im Rostocker Zoo eine Kinderrallye für junge Forscher und Tierfütterungen für Kinder. Im Tierpark Greifswald informieren Imker und Förster über ihre Arbeit. Der Tierpark Wismar bietet ein Kindermachmachprogramm mit Kindertheater und Schminken.

Das Beste daran: Für Kinder und Jugendliche aus Mecklenburg-Vorpommern bis zu einem Alter von 14 Jahren ist der Eintritt in 18 Zoos, Tierparks und anderen Einrichtungen des Landeszooverbandes frei.

An der Aktion beteiligen sich die folgenden dem Landeszooverband angehörigen Zoos und Tierparks: Zoo Rostock, Zoo Schwerin, Zoo Stralsund, Tierpark Ueckermünde, Tiererlebnispark Müritz in Grabowhöfe, Tiergarten Neustrelitz, Tierpark Wismar, Tierpark Wolgast, Wildlife Usedom in Trasenheide, Tropenhaus Bansin, Vogelpark Marlow, Wildpark MV in Güstrow, Deutsches Meeresmuseum und Ozeaneum in Stralsund, Haustierpark Lelkendorf, Heimattierpark Greifswald, Heimattierpark Grimmen, das Müritzeum in Waren und der Natur Erlebnispark Gristow.

Auch die Landesregierung ist beim Landeszootag mit dabei. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig ist um 10.00 Uhr im Wildpark MV in Güstrow zu Gast. Zur gleichen Zeit besucht der Minister für Landwirtschaft und Umwelt Dr. Till Backhaus den Zoo in Schwerin. Energieminister Christian Pegel ist zeitgleich im Tierpark Greifswald zu Gast. Justizministerin Katy Hoffmeister besucht um 12.00 Uhr den Rostocker Zoo, Sozialministerin Stefanie Drese gleichzeitig den Tiergarten Neustrelitz und Wirtschaftsminister Harry Glawe um 13.00 Uhr den Stralsunder Zoo. Bereits um 9.00 Uhr begrüßt der Parlamentarische Staatssekretär für Vorpommern die Gäste im Tierpark Ueckermünde.

„Die Sommerferien gehen zu Ende. Das ist eine ideale Gelegenheit, um noch einmal etwas mit der ganzen Familie zu unternehmen“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig. „Ich freue mich darüber, dass der Landeszooverband die Aktion aus dem Vorjahr wiederholt. Gerade unsere Kinder mussten in den Zeiten der Pandemie viele Einschränkungen hinnehmen. Die Aktion soll auch ein kleines Dankeschön für die Geduld und das Durchhalten sein“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig im Vorfeld des Landeszootages.

Der Minister für Landwirtschaft und Umwelt, Dr. Till Backhaus weist auf die Bedeutung von Zoos und Tiergärten für die Umweltbildung und das Verständnis für Umweltschutz hin: „Was man kennt, das schätzt und schützt man auch. Das gilt ganz besonders im Umweltbereich. Unsere Zoologischen Gärten im Land bringen Kindern wie auch Erwachsenen die Bedeutung der Artenvielfalt und einen sensiblen Umgang mit der Natur nahe. Ein Besuch im Zoo verbindet also Spaß, Erholung und Umweltbildung. Für Kinder kann da so ein Ausflug ungemein inspirierend sein.“

Arbeitsmarkt Juli 2021 in M-V

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern ist die Arbeitslosigkeit im Juli 2021 gegenüber dem Vorjahresmonat gesunken. 60.200 Menschen waren arbeitslos gemeldet. Das sind 5.600 Arbeitslose weniger als im Juli 2020 (-8,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit im Land 7,3 Prozent (-0,7 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahresmonat).

„Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind in der Wirtschaft und auf dem Arbeitsmarkt nach wie vor zu spüren. Es zeichnet sich jedoch eine positive Entwicklung ab. Durch eine Vielzahl von landes- und bundesseitigen Stabilisierungs- und Stützungsmaßnahmen konnten Arbeitgeber weitestgehend ihre Beschäftigten im Betrieb halten. Neue Mitarbeiter und vor allem Auszubildende werden gesucht. Hier bieten die Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern interessante Angebote für den Start ins Berufsleben“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Donnerstag. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen um 1.400 (-2,2 Prozent) im Vergleich zum Vormonat gesunken.

Auf dem Ausbildungsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern gibt es derzeit 4.305 unbesetzte Ausbildungsplätze (-389 oder -8,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Dem gegenüber stehen 1.950 unversorgte Bewerber (-631 oder -24,4 Prozent). Vor allem in den Berufen Verkäufer/-in (284), Kaufmann/-frau im Einzelhandel (264), Koch/Köchin (252), Hotelfachmann/-frau (238) sowie Restaurantfachmann/-frau (224) sind Ausbildungsplätze frei.

„Die Frage nach der Wahl eines Berufes ist eine Herausforderung. Um die Entscheidung für einen Ausbildungsplatz zu erleichtern, haben wir mit den Industrie- und Handelskammern im Land gemeinsam die Fachkräfteinitiative ´Durchstarten in MV´ ins Leben gerufen. Auf der Kampagnenseite www.durchstarten-in-mv.de gibt es umfassende Informationen zu unterschiedlichen Berufen. Besonders gefragt ist der Azubi-Atlas. Mit der Suchmaschine kann man einen konkreten Wunschberuf finden oder einfach in den verschiedenen Branchen stöbern. Ausbildungsbetriebe stellen sich mit eigenen Profilen vor und zeigen auf, warum sie Auszubildende und damit auch künftige neue Mitarbeiter für ihr Unternehmen gewinnen möchten“, sagte Glawe.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (Stand Mai 2021) ist im Vorjahresvergleich um 2.000 oder 0,4 Prozent auf 572.400 gestiegen. Vor allem im Gesundheits- und Sozialwesen (+2.700), im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+1.400) sowie im Bereich öffentliche Verwaltung/Sozialversicherungen (+700) sind neue Arbeitsplätze entstanden. Im Gastgewerbe (-1.300), in der Metall- und Elektroindustrie (-1.000) sowie in der Land- und Forstwirtschaft (-400) gingen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren.

Den gemeinsamen Arbeitgeberservice-Teams der Arbeitsagenturen und Jobcenter wurden im Juli 4.500 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet, ein Plus gegenüber dem Vormonat Juni von 153 (3,5 Prozent). Seit Jahresbeginn haben die Unternehmen insgesamt 27.100 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet (+3.200, +13.5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum). Vor allem im verarbeitenden Gewerbe, im Gastgewerbe sowie im Handel und im Gesundheits- und Sozialwesen werden Mitarbeiter gesucht.

„Die wichtigste Aufgabe bleibt derzeit, Mecklenburg-Vorpommern wirtschaftlich so gut wie möglich weiter zu stärken und Arbeitsplätze zu sichern, damit unser Land möglichst bald wieder an die positive Entwicklung der vergangenen Jahre anknüpfen kann“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.

Heringsdorfer „Kaiser-Kita“ offiziell eröffnet

Insel Usedom – Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph hat am Donnerstag die neue „Kaiser-Kita“ der Volkssolidarität Nordost in Heringsdorf (Insel Usedom) offiziell eröffnet.

„Mitten im Ostseebad Heringsdorf, nah am Strand und direkt am heimischen Kur- und Heilwald, ist die Kaiser-Kita entstanden. Sie bietet den Jungen und Mädchen ein erlebnisreiches Umfeld, das zu täglichen Entdeckungs- und Forschertouren an frischer Ostseeluft einlädt. Zugleich erhalten die Kinder ein zweisprachiges Betreuungsangebot. Sie werden bereits im frühen Alter in spielerischer Weise mit der deutschen und polnischen Sprache vertraut gemacht. Die Kaiser-Kita ist eine herausragende Einrichtung, die den Kleinsten ein allumfassendes Bildungsspektrum bietet. Die Jungen und Mädchen wachsen mit Sprach- und Kulturvielfalt auf. Gegenseitiges Verständnis und Vertrauen wachsen grenzüberschreitend“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph vor Ort.

In der neuen Kaiser-Kita sind Plätze für 117 Kinder entstanden. Baubeginn war im Sommer 2019. Das neue zweigeschossige Gebäude mit Fahrstuhl und großer Terrasse im Obergeschoss ist direkt mit der Grundschule Heringsdorf verbunden. Die Kaiser-Kita ist Bestandteil des deutsch-polnischen Kooperationsprojektes „3 Kitas – 2 Sprachen – 1 Weg“ der Kindertagesstätten Heringsdorf, Zinnowitz und Swinemünde.

An dem Projekt beteiligt sind neben der Volkssolidarität Nordost auch die Stadtverwaltung Swinemünde sowie der Verein Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands. Zu dem Kooperationsprojekt gehören zudem der Neubau einer Kindertagesstätte mit bilingualer Sprachfrühförderung in Swinemünde für 200 Kinder sowie der Neubau einer Kindertagesstätte in Zinnowitz mit bilingualer Sprachfrühförderung für 60 Kinder.

„Das Gesamtprojekt der drei Kitas ist ein wichtiger Bestandteil für das Zusammenleben der Menschen in der deutsch-polnischen Grenzregion. Neben dem Lernen der Sprachen beider Länder ist vor allem ein enger fachlicher Austausch der Pädagogen aus Deutschland und Polen geplant. Zudem wird es grenzüberschreitende Begegnungen mit dem Partnerkindergarten in Swinemünde geben sowie gemeinsame Spiel- und Sportveranstaltungen. So wachsen grenzüberschreitend Verständnis und Vertrauen zueinander“, sagte Rudolph.

Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Gesamtvorhaben aus Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) im Rahmen des Interreg-Programms V A Mecklenburg-Vorpommern/Brandenburg/Polen in Höhe von rund knapp vier Millionen Euro. Die Gesamtinvestition für den Projektteil in Heringsdorf beträgt knapp drei Millionen Euro; davon wurden rund 1,5 Millionen Euro mit EFRE-Mitteln gefördert.

„Die Interreg-Förderung ist seit dem Jahr 1994 ein bewährtes Werkzeug, um das Zusammenwachsen mit unseren polnischen Nachbarn weiter voranzutreiben“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph abschließend.

Das Kooperationsprogramm Interreg V A Mecklenburg-Vorpommern/Brandenburg/Polen ist Teil der europäischen Kohäsionspolitik und wird im Rahmen des eigenständigen Ziels „Europäische Territoriale Zusammenarbeit“ durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung unterstützt. Das Programm fördert grenzüberschreitende Kooperationsprojekte zwischen deutschen und polnischen Partnern. Für das Programm stehen in der EU-Förderperiode bis 2020 insgesamt 134 Millionen Euro EFRE-Mittel zur Verfügung.

Das Interreg-Programm wird umgesetzt in der Wojewodschaft Westpommern in Polen, den Landkreisen Barnim, Uckermark und Märkisch-Oderland in Brandenburg sowie in den Landkreisen Vorpommern-Greifswald, Vorpommern-Rügen und im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern. Das Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern leitet die Verwaltungsbehörde im Gesamtprogramm.

Der Arbeitsmarkt im Juli 2021

Nürnberg – „Die Lage am Arbeitsmarkt verbessert sich weiter. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind trotz Beginn der Sommerpause weiter kräftig gesunken. Das Wachstum der Beschäftigung hält an. Und die Unternehmen suchen vermehrt nach neuem Personal.“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.

Arbeitslosenzahl im Juli: -24.000 auf 2.590.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -320.000
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: -0,1 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent

Mit den weitgehenden Öffnungsschritten der letzten Monate hat sich die Zahl der Arbeitslosen im Juli 2021 – anders als sonst in diesem Monat üblich –  gegenüber dem Vormonat verringert, und zwar um 24.000 auf 2.590.000. Saisonbereinigt hat sie um 91.000 stark abgenommen. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent. Im Vergleich zum Juli des vorigen Jahres ist die Arbeitslosenzahl um 320.000 gesunken.

Die Arbeitslosenquote verzeichnet im Vorjahresvergleich ein Minus von 0,7 Prozentpunkten. Die Folgen der Corona-Krise belaufen sich auf ein Plus von 316.000 Arbeitslosen bzw. 0,7 Prozentpunkten bei der Arbeitslosenquote. Diese Werte haben sich aufgrund der Erholung auf dem Arbeitsmarkt im Vergleich zum Höhepunkt im Sommer 2020 inzwischen etwa halbiert. Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosenquote lag im Juni bei 3,7 Prozent.

Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, lag im Juli bei 3.379.000 Personen. Das waren 294.000 weniger als vor einem Jahr.

Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten zu geprüften Anzeigen wurde vom 1. bis einschließlich 25. Juli für 75.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt.

Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Mai 2021 zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der Bundesagentur für Arbeit in diesem Monat für 2,23 Millionen Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Die Inanspruchnahme geht damit weiter zurück. Im April 2020 hatte sie mit knapp 6 Millionen den Höhepunkt erreicht.

Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lassen aktuell eine Aufwärtsbewegung erkennen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Juni 2021 saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 76.000 gestiegen. Mit 44,84 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 162.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, deren Daten nur bis Mai 2021 reichen und damit die Wirkung der Öffnungsschritte noch nicht vollständig erfassen, nahm in diesem Monat saisonbereinigt um 31.000 zu.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Mai nach Hochrechnungen der BA um 402.000 auf 33,73 Millionen Beschäftigte gestiegen. Die geringfügig entlohnte Beschäftigung ist immer noch stark von den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist betroffen. Ihre Zahl betrug im Mai 2021 6,99 Millionen.

Die Nachfrage nach neuen Personal hat sich im Juli kräftig belebt. So waren 744.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 171.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen um 41.000 erhöht. Der BA-Stellenindex (BA X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland – stieg im Juli 2021 um 7 Punkte auf 121 Punkte. Er liegt damit 29 Punkte über dem Wert des bereits von Corona betroffenen Vorjahresmonat Juli 2020. Der BA-X übertrifft auch den Wert vom März 2020, also dem letzten Berichtsmonat, bevor die Auswirkungen der Pandemiemaßnahmen auf dem Arbeitsmarkt sichtbar wurden.

805.000 Personen erhielten im Juli 2021 Arbeitslosengeld, 303.000 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im Juli bei 3.855.000. Gegenüber Juli 2020 war dies ein Rückgang von 152.000 Personen. 7,1 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

Von Oktober 2020 bis Juli 2021 meldeten sich bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern 404.000 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Das waren 35.000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang ist nicht mit einem rückläufigen Interesse von jungen Menschen an der Berufsausbildung gleichzusetzen. Vielmehr unterblieben viele Meldungen, weil die gewohnten Zugangswege beeinträchtigt waren und durch digitale Alternativen nicht vollständig ersetzt werden konnten.

127.000 Bewerberinnen und Bewerber waren im Juli noch unversorgt. Seit Oktober 2020 wurden 485.000 Ausbildungsstellen gemeldet, 14.000 weniger als vor einem Jahr. Von den gemeldeten Ausbildungsstellen waren 194.000 im Juli noch unbesetzt. Insgesamt ist eine zunehmende Aufhellung am Ausbildungsmarkt zu spüren. Erfahrungsgemäß ist der Ausbildungsmarkt über die Sommermonate noch stark in Bewegung. Viele Betriebe treffen noch Entscheidungen und zahlreiche junge Menschen finden noch eine Ausbildungsstelle oder weichen auf eine Alternative aus.

Drese: Kitas offenhalten ist oberste Maxime

Schwerin – Eltern, Kinder, Personal, Träger der Einrichtungen, Arbeitgeber und Jugendämter haben ein großes Ziel für den Herbst: Die Kitas (Krippe, Kindergarten, Hort und Kindertagespflegestellen) sollen offengehalten und ein dritter Lockdown vermieden werden.

„Eine besondere und zugleich herausfordernde Zeit liegt hinter uns. Kinder und Jugendliche haben nach mehr als einem Jahr der Einschränkungen einen Anspruch darauf, nicht erneut auf ihre Entwicklungschancen verzichten zu müssen. Der Präsenzbetrieb bleibt die effektivste Art des Lernens. Die Kitas offenzuhalten muss die oberste Maxime sein“, sagte Sozialministerin Stefanie Drese am Donnerstag in Schwerin.

Der entscheidende Schritt zur Absicherung des Regelbetriebs ist daher die Impfung der Eltern, um die Kinder möglichst effektiv zu schützen. Die Eltern sollen nun verstärkt über die Impfung informiert werden. Die Impfkampagne des Landes wird in den nächsten Wochen darauf ausgerichtet sein, den Zugang zu Impfungen zu erleichtern.

„Wir wollen die Eltern möglichst schon an den Einrichtungen erreichen. Dort können Impfaktionen durchgeführt werden, wenn die erforderlichen Ressourcen und eine entsprechende Nachfrage vorhanden sind. Gemeinsam mit dem Impfmanager des Landes sowie der Landkreise und kreisfreien Städte soll dazu ein Konzept entwickelt werden,“ ergänzte Ministerin Drese.

Die Testpflicht für nicht geimpftes Personal in Kindertageseinrichtungen wird aufrechterhalten. Das Land stellt bis etwa Mitte August ausreichend kostenlose Tests zur Verfügung. Alle Beschäftigten in den Kindertageseinrichtungen haben zudem ein Impfangebot erhalten. Für zweifach Geimpfte und Genesene entfällt die Testpflicht.

Auch Reiserückkehrer in den Kitas werden erneut nach den Ferien gebeten, sich zu erklären. Wer aus einem Risikogebiet einreist, dem bleibt die Kindertagesförderung für die Dauer der eventuellen Quarantäne verwehrt. Menschen, die aus dem Ausland zurückkehren, tragen grundsätzlich eine besondere Verantwortung bei der Eingrenzung der Infektionsgefahren.

Zur Ergänzung der Hygienekonzepte in den Kitas ist der Einsatz von CO2-Messgeräten bzw. -Ampeln geplant. Gerade in den Herbst- und Wintermonaten (kältere Jahreszeit, höhere Viruslast) kann ein gutes Lüftungsmanagement in den Einrichtungen die Ansteckungsgefahr reduzieren.

Weitere Informationen (u.a. aktuelle Verordnung und Formulare für Eltern) finden Sie unter https://t1p.de/ebfu