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Monat: Juni 2022

Besuch im Zulieferbetrieb Webasto

Meyer: Bedeutender Arbeitgeber in der Region – innovative Lösungen sind gefragt – Zulieferbranche kämpft weiter mit Problemen

Neubrandenburg – Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat sich am Mittwoch bei einem Unternehmensrundgang über die Webasto Thermo & Comfort SE in Neubrandenburg informiert.

„Das Unternehmen hat sich über die Jahre stetig weiterentwickelt und den Standort kontinuierlich ausgebaut. Webasto ist ein bedeutender Arbeitgeber in der Region mit überregionaler Strahlkraft“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer. Von Neubrandenburg aus werden nahezu alle Fahrzeughersteller mit motorunabhängigen Standheizungen, Zuheizern und Klimatisierungssystemen beispielsweise für Nutzfahrzeuge, Transporter, PKW und Boote, beliefert.

Die Automobilzulieferbranche befindet sich in einem Wandel. „Immer mehr innovative Produkte sind ohne den Schritt hin zur Digitalisierung nicht mehr denkbar. Das ist auch notwendig, um langfristig Wettbewerbsnachteile zu vermeiden. Beispielsweise gibt es eine wachsende Nachfrage nach Hybrid- und Elektrofahrzeugen. Diese wird aufgrund der Energiewende weiter wachsen und viele Prozesse beschleunigen. Webasto punktet mit der Entwicklung von so genannten Hochvoltheizern – elektrischen Standheizungen für Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybrid-Modelle“, so Meyer weiter. Das Wirtschaftsministerium unterstützt beispielsweise die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft im Rahmen von Verbundprojekten.

Im Land sind etwa 35 Unternehmen spezialisierte Automotive-Zulieferer. Mittlerweile arbeiten ca. 5.500 Menschen in diesem Industriezweig und erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von rund 1,7 Milliarden Euro. Die wirtschaftliche Situation in der Automobilzulieferbranche ist nach wie vor angespannt.

„Die Zulieferbranche befindet sich jetzt schon seit über zwei Jahren im Krisenmodus. Die Corona-Pandemie sorgt für verstärkte Probleme in den weltweiten Lieferketten. Betroffen waren zunächst Halbleiterbauteile und danach auch viele andere Vorprodukte. Seit Ende Februar sind die Auswirkungen des Ukraine-Krieges spürbar. Die Branche arbeitet dennoch intensiv daran, die Produkte unter erschwerten Bedingungen zu produzieren. Die Herausforderungen sind weiter groß“, erläuterte Meyer weiter.

Webasto Neubrandenburg ist eine hundertprozentige Tochter der Webasto SE mit Stammsitz in Stockdorf/München. In Neubrandenburg ist das Unternehmen seit der Übernahme der Sirokko-Werke im Jahre 1990 präsent. Seit dieser Zeit wurde das Werk in Neubrandenburg schrittweise zum zentralen europäischen Produktionsstandort für Heizgeräte von Webasto ausgebaut. In Neubrandenburg sind rund 650 Mitarbeiter beschäftigt.

Landeskongress Innenstadtentwicklung

Neubrandenburg – Was können Städte tun, um ihre Zentren zu reaktivieren oder attraktiv zu halten? Durch welche Maßnahmen können die durch die Digitalisierung entstehenden Frequenzverluste in Gastronomie, Dienstleistungsbereich und Einzelhandel kompensiert werden? Welche Rahmenbedingungen braucht es, um Kunst und Kultur dauerhaft in den Innenstädten zu etablieren? Wie können wir nachhaltiges und klimaneutrales Bauen in unsere Städte integrieren? Diese und weitere Fragen wurden heute auf dem Landeskongress „Innenstadtentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern – Herausforderungen und Chancen“ im Neubrandenburger Haus der Kultur und Bildung erörtert.

Über die aktuellen Herausforderungen für die Kommunen, über gute Ansätze und gelungene Projekte haben sich Bauminister Christian Pegel und Wirtschaftsminister Reinhard Meyer heute in Neubrandenburg mit Bürgermeisterinnen, Kommunalpolitikern, Planerinnen, Städtebauern und Quartiersmanagerinnen ausgetauscht.

„Corona-Pandemie, Ukrainekrieg und Inflation wirken sich, wenn auch verzögert, auf die Entwicklung unserer Städte aus. Hinzu kommen Veränderungen, die die Digitalisierung mit sich bringt. Seit der Wende vor 30 Jahren haben die Städte nicht vor derartigen komplexen Herausforderungen gestanden wie heute“, resümierte Innen- und Bauminister Christian Pegel.

„Die Landesregierung unterstützt die Kommunen auf vielfältige Weise, sei es nach dem Finanzausgleichsgesetz oder durch diverse Förderprogramme, das wird auch in Zukunft so sein. Überrascht hat mich heute die Vielfalt der Ideen für Projekte, mit denen die Städte zukunftsfähig gemacht oder erhalten werden sollen. Nicht überrascht, aber sehr gefreut, hat mich zu sehen, mit welchem Elan und welchem Eifer die Akteure vor Ort zu Werke gehen, damit ihre Heimatstädte lebenswert für die Einwohner und attraktiv für Gäste werden und bleiben.“

Wirtschaftsminister Reinhard Meyer: „Wir brauchen eine wirtschaftliche Stärkung und kulturelle Belebung der Innenstädte. Damit dies gelingt, braucht es attraktive Einzelhandelsgeschäfte, abwechslungsreiche Gastronomie, serviceorientierte Dienstleistungen sowie kleinere und größere Veranstaltungen. So entsteht ein innerstädtischer Erlebnisraum für Anwohner, Besucher und Touristen. Auf dem Landeskongress wollen wir gemeinsam mit den Akteuren Strategien diskutieren und von Best-Practice-Erfahrungen lernen.“

Thematisiert wurden unter anderem zwei kürzlich aufgelegte Programme zur Stärkung der Innenstädte. Das vom Innen- und vom Wirtschaftsministerium gemeinsam entwickelte Sofortprogramm „Re-Start lebendige Innenstadt“ sollte die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Strukturwandel der Innenstädte abfedern und tiefgreifenden Veränderungen wie Betriebsschließungen, Leerstand, geringere Nutzungsintensität und Qualitätsverlust in der Versorgung entgegenwirken.

„Wir wollten mit dem Programm erreichen, dass die Zentren ihre wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung zurückgewinnen, deshalb fördert das Innenministerium Strategien, Konzepte, Belebungs- und Kundenbindungsmaßnahmen des innerstädtischen Einzelhandels sowie kleinere investive Maßnahmen. Insgesamt konnten wir vier Ober- und vier Mittelzentren sowie 13 Grundzentren in das Programm aufnehmen, das Fördervolumen beträgt rund 3,7 Millionen Euro“, so Christian Pegel.

Reinhard Meyer: „Mehr als ein Drittel der 95 Grund-, Mittel- und Oberzentren im Land haben die Möglichkeiten genutzt. Insgesamt 33 Förderungen in Höhe von mehr als dreieinhalb Millionen Euro sind derzeit ausgereicht. Zugleich haben wir zur besseren Vernetzung aller Akteure einen intensiven Begleitprozess initiiert. Veranstaltungen im ganzen Land informieren beispielsweise Citymanager, lokale Gewerbe- und Handelsvereine, kommunale Wirtschaftsförderer und viele mehr über Ideen zur Belebung der Innenstädte, um voneinander zu profitieren, sich gegenseitig zu unterstützen und so mehr Reichweite für alle zu generieren.“

Zum anderen wurde das 2021 aufgelegte Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ diskutiert. Mit dem 250 Millionen Euro umfassenden Programm sollen Kommunen dabei unterstützt werden, zum einen innovative längerfristige Konzepte für die Revitalisierung der Innenstädte zu erarbeiten und zum anderen drängende Aufgaben auch kurzfristig umzusetzen. Sieben Kommunen aus Mecklenburg-Vorpommern sind zur Förderung vorgesehen: Bad Sülze, Neubrandenburg, Parchim, Ribnitz-Damgarten, Schwerin, Stralsund und Wismar.

Aktuelle Informationen zu den Programmen gibt es auch auf den Webseiten des Bauministeriums Mecklenburg-Vorpommern sowie des Bundesbauministeriums.

Neue Tierhaltungskennzeichnung

Backhaus: Tierwohllabel muss langfristig untersetzt werden

Schwerin – In Berlin stellte der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, die Eckpunkte für die neue Tierhaltungskennzeichnung vor. Der Landesminister für Landwirtschaft, Dr. Till Backhaus, begrüßt den Schritt der Bundesregierung, mahnt aber zur Eile:

„Das verpflichtende Tierwohllabel war dringend überfällig, insofern bin ich froh, dass es jetzt endlich voran geht und die Tierhalterinnen und Halter wissen, auf welche Rahmenbedingungen sie sich einstellen können. Die Verbraucherinnen und Verbraucher bekommen auf der anderen Seite eine verlässliche Auskunft über die Herkunft der Produkte und können beim Einkauf gezielter Maßnahmen für Tierwohl und Klimaschutz unterstützen. Besonders begrüße ich die Aufteilung der Haltungsformen in die fünf Schritte, die auf Augenhöhe mit der Landwirtschaft ausgehandelt wurden.“

Das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz schafft die gesetzliche Verpflichtung, Lebensmittel tierischer Herkunft zu kennzeichnen und darüber zu informieren, in welcher Haltungsform die Tiere gehalten wurden. Fünf Haltungsformen werden im Gesetzvorschlag des Bundesministeriums unterschieden:

– Haltungsform Stall

– Haltungsform Stall + Platz

– Haltungsform Frischluftstall

– Haltungsform Auslauf/Freiland

– Haltungsform Bio.

Neu ist die Option erweiterte Stallhaltung, die Haltungsstufe „Stall + Platz“ (= 20 % mehr Stallfläche). Diese ermöglicht Landwirten die Eingruppierung in eine bessere Kategorie als den Mindeststandard, auch wenn sie sie sich keinen aufwendigen Stallumbau leisten können. Auf diese Weise werden geringere Auslastungskapazitäten honoriert und damit notwendige Anreize gesetzt, den Tieren mehr Platz zu bieten.

Zur Aussage Özdemirs, die Koalition suche noch nach einer langfristigen Finanzierung für den Stallumbau, warnt Backhaus:

„Um die Tierhaltungskennzeichung aber wirklich zu einem Erfolg zu machen, muss die Bundesregierung der Landwirtschaft jetzt auch konsequent helfen, die Tierhaltung umzubauen. Die Landwirtschaft ist bereit, in mehr Tierwohl und Nachhaltigkeit zu investieren, doch sie benötigt auch verlässliche Vorgaben und handfeste Hilfestellungen. In elementaren Dingen wie dem Neu- und Umbau von Ställen müssen die Landwirtinnen und Landwirte dringend Planungssicherheit haben. Bundesminister Özdemir hat heute zugesagt, die vereinbarte 1 Milliarde Euro zur Finanzierung zu nutzen.

Das ist erstmal ein Anfang für 2022, doch für einen nachhaltigen und grundlegenden Umbau der Tierhaltung wird das bei weitem nicht reichen. Ich finde es sehr bedauerlich, dass sich die Bundesregierung bis auf die Anschubfinanzierung noch auf kein langfristiges Modell einigen konnte. Die Tierhalterinnen und Halter stehen gerade vor massiven Herausforderungen und warten nur darauf, einen Fahrplan aus Berlin zu bekommen. Viele Betriebe stehen zudem vor der Frage: Investieren oder Aufgeben? Der Umbau der Tierhaltung kann deshalb nicht der Landwirtschaft allein überlassen werden, sondern das ist eine Aufgabe der Gesamtgesellschaft. Ich erwarte, dass sich die Koalition hier zusammenrauft und schnellstmöglich zu einer Einigung findet.“

Abschließend zieht Backhaus das Fazit: „Die Ankündigungen des Bundesministers sind ein erster Schritt in die richtige Richtung, wenngleich ich sie mir schon vor Monaten gewünscht hätte. Hoffentlich sehr viel schneller folgen jetzt die nächsten Schritte, um das Tierwohllabel auch mit Leben zu füllen.“

Iberdrola veranstaltet Supplier Day

• Iberdrola bringt Hauptauftragnehmer und regionale Unternehmen zusammen • Offshore Windpark Baltic Eagle treibt regionale Wertschöpfung an • Wirtschaftsminister Meyer würdigt das Engagement von Iberdrola

Rostock – Iberdrola hat heute in Rostock den Supplier Day 2022 für den neuen und im Bau befindlichen Offshore Windpark Baltic Eagle veranstaltet. Die Veranstaltung diente dazu, die internationalen Hauptauftragnehmer für Baltic Eagle mit Zuliefer- und Dienstleistungsunternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern zusammenzubringen. Das soll Wertschöpfung und Jobs für die Region erzeugen. Gleichzeitig ermöglicht es Hauptauftragnehmern potenzielle Partner vor Ort kennenzulernen.

Iris Stempfle, Geschäftsführerin von Iberdrola in Deutschland, äußerte sich vor den über 100 Unternehmensvertreterinnen und -vertretern aus Mecklenburg-Vorpommern und deutschen Nachbarländern: „Wir danken allen Anwesenden für diese Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch. Natürlich wünschen wir uns, dass sich daraus möglichst viele Kooperationen ergeben, so dass das Projekt Baltic Eagle mit gebündelter Expertise planmäßig realisiert werden kann. Unser Dank geht auch an das Windenergy Network Rostock, das uns in der Organisation dieser Veranstaltung tatkräftig unterstützt hat.“

Am Supplier Day stellten sich verschiedene direkte Kooperationspartner von Iberdrola für den Bau von Baltic Eagle vor: wie zum Beispiel das in Rostock ansässige Unternehmen EEW Special Pipe Constructions, das die bis zu mehr als 90 Meter langen Monopiles herstellt, die in den Meeresboden gerammt werden und als Fundamente der Windkraftanlagen dienen. Weitere auf der Veranstaltung präsente Unternehmen sind der für die Herstellung, Lieferung und Wartung der Windkraftanlagen verantwortliche Spezialist Vestas sowie Van Oord, das die parkinterne Verkabelung und die Fundamente installiert.

Insgesamt investiert Iberdrola allein beim Bau des Offshore Windparks Baltic Eagle etwa 2,5 Milliarden Euro. Durch mögliche Kooperationen der Hauptauftragnehmer von Iberdrola mit regionalen Unternehmen können in Folge des Supplier Days 2022 weitere Auftragsvolumen für Mecklenburg-Vorpommern entstehen.

Der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit des Landes Mecklenburg-Vorpommern Reinhard Meyer betonte vor Ort: „Der Supplier Day war für eine Reihe interessierter Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern eine hervorragende Möglichkeit des direkten Austausches mit potentiellen Auftraggebern. Beide Seiten konnten ihr Know-how, ihren Leistungsumfang und ihre Erwartungen durch die Veranstaltung frühzeitig darstellen. Entscheidend ist am Ende, dass aus den nun geknüpften Kontakten auch konkrete Aufträge und Projekte werden. Das unterstützt Wertschöpfung vor Ort und sichert Arbeitsplätze in der heimischen Wirtschaft.“

Iberdrolas sogenannter Baltic Hub vor der deutschen Ostseeinsel Rügen besteht aus den Offshore Windparks Wikinger (in Betrieb mit 350 MW), Baltic Eagle (im Bau mit 476 MW) und Windanker (in Planung mit 300 MW). Zusammengenommen wird das Windcluster bis 2026 über eine installierte Leistung von mehr als 1,1 GW verfügen und damit über 1,1 Millionen Haushalte in Deutschland mit grünem Strom versorgen. Das entspricht in etwa dem gesamten Energiebedarf der Privathaushalte in Mecklenburg-Vorpommern. Dabei wird allein Baltic Eagle Emissionen von etwa 800.000 Tonnen CO2 pro Jahr vermeiden.

Iberdrola ist ein weltweit führendes Energieunternehmen, die Nummer eins bei der Erzeugung von Windenergie und gemessen an der Marktkapitalisierung einer der größten Stromversorger der Welt. Die Gruppe liefert Energie an fast 100 Millionen Menschen in Dutzenden von Ländern, darunter Spanien, Deutschland, Großbritannien, die Vereinigten Staaten, Brasilien, Mexiko, Portugal, Italien, Frankreich, Australien sowie Griechenland und ist ebenfalls als Innovationstreiber auf weiteren Märkten wie Japan, Irland, Schweden und Polen präsent. Mit mehr als 38.000 Mitarbeitern und einem Vermögen von mehr als 141 Milliarden Euro erwirtschaftete das Unternehmen im Jahr 2021 einen Umsatz von 39 Milliarden Euro und einen Nettogewinn von über 3,8 Milliarden Euro.

Das Unternehmen trägt zum Erhalt von 400.000 Arbeitsplätzen entlang seiner Lieferkette bei, mit einem jährlichen Beschaffungsvolumen von 14 Milliarden Euro. Als Vorreiter im Kampf gegen den Klimawandel hat das Unternehmen in den letzten zwei Jahrzehnten mehr als 120 Milliarden Euro in den Aufbau eines nachhaltigen Energiemodells investiert, das auf strengen Umwelt-, Sozial- und Governance-Prinzipien (ESG) basiert. Zusätzlich setzt sich Iberdrola aktiv für die Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung ein.

Frauen als Nachwuchsführungskraft

Gleichstellungsministerin Bernhardt: „Wir stärken weitere 100 Frauen in ihrer Rolle als Nachwuchsführungskraft.“

Ministerin Bernhardt und Landesbeauftragte Brüdgam übergeben Zertifikate auf Abschlussveranstaltung des Mentoring-Programms „Aufstieg in Unternehmen“

Schwerin – „Seit über zehn Jahren fördern wir als Land über den Europäischen Sozialfond Programme, die Frauen dabei unterstützen, beruflich voranzukommen. Dabei haben wir festgestellt, dass Mentoring zu den wirkungsvollsten und nachhaltigsten Instrumenten gehört, sodass wir inzwischen Mentoring-Programme in den unterschiedlichsten Bereichen haben, in Kunst und Wissenschaft, in der Landesverwaltung und auch in der Wirtschaft.

Ich freue mich, dass wir auch in diesem Durchgang 100 Mentees begleiten und fortbilden konnten. Auf diese Weise bereiten wir engagierte und leistungsfähige Frauen gut auf eine Führungsposition vor und stärken sie in ihrer Rolle als Nachwuchsführungskraft. Mein Dank gilt daher den Mentees. Sie haben sich dieser Herausforderung zielstrebig gestellt, in den Workshops Neues gelernt, sich und ihre Ziele gestärkt und von der langjährigen Erfahrung der Mentorinnen und Mentoren profitiert.“, so Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt.

„Wir wollen den Anteil von Frauen in Führungspositionen in allen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen erhöhen. Hierfür sind Mentoring-Programme und Netzwerkarbeit unverzichtbar und wichtige Bausteine der Gleichstellungspolitik der Landesregierung. Ich möchte an dieser Stelle auch den Trägern und den teilnehmenden Unternehmen für die Umsetzung des Programms danken.“, ergänzt die Landesbeauftragte der Landesregierung für Frauen und Gleichstellung Wenke Brüdgam.

Im Rahmen des Mentoring-Programms „Aufstieg in Unternehmen“ fand am Dienstag im Plenarsaal des Schweriner Schlosses die Abschlussveranstaltung des sechsten Durchgangs des Mentoring-Programms für Frauen in der Wirtschaft statt. Aktuell wird das Programm durch fünf Träger in sechs regionalen Projekten landesweit umgesetzt.

Besserer Schwimmunterricht an Schulen

Oldenburg: Kinder müssen Grundschule als sichere Schwimmerinnen und Schwimmer verlassen

Schwerin – Schulschwimmen soll in Mecklenburg-Vorpommern als flächendeckendes Angebot an allen Grundschulen gewährleistet werden. In einer gemeinsamen Initiative setzen sich die Landesregierung, die Landtagsfraktionen von CDU, FDP, Bündnis 90/Die Grünen, SPD und DIE LINKE für eine Verbesserung des Schwimmunterrichts an Grundschulen ein. In einer Pressekonferenz im Bildungsministerium haben Ministerin Simone Oldenburg und die Abgeordneten ihr gemeinsames Vorhaben präsentiert.

Einig sind sich die politischen Vertreterinnen und Vertreter darin, dass Kinder im gewässerreichen Mecklenburg-Vorpommern sicher schwimmen können müssen. Diese Aufgabe wird als existentiell wichtig im Bildungsauftrag und damit als ressortübergreifend verstanden. Dazu gehört auch, den durch die Corona-Pandemie ausgefallenen Schwimmunterricht nachzuholen.

„Wir sind das seenreichste Bundesland und haben die längste Küstenlinie. Deswegen ist es ganz besonders wichtig, dass alle Kinder in Mecklenburg-Vorpommern schwimmen lernen. Sie sollen möglichst früh die Angst vor dem Wasser verlieren, aber auch die Gefahren im Wasser kennenlernen. Das alles geht nur, wenn Kinder wissen, wie sie sich im Wasser verhalten müssen. Dazu müssen sie sichere Schwimmerinnen und Schwimmer sein. Mit der Initiative setzen wir uns gemeinsam dafür ein, dass in Mecklenburg-Vorpommern alle Kinder die Grundschule, so wie es der Rahmenplan Sport vorsieht, als sichere Schwimmerinnen und Schwimmer verlassen. Dies schützt sie ein Leben lang“, betonte Simone Oldenburg.

Das gemeinsame Konzept sieht folgende Schwerpunkte für die Verbesserung des Schulschwimmens vor. So sollen Kinder schon in der KITA und in der Vorschule Grundkompetenzen erlernen – gern auch mit der Unterstützung von Vereinen und Verbänden. Geprüft werden soll darüber hinaus, ob die Wassergewöhnung für Kinder Bestandteil der Ausbildung für Erzieherinnen und Erzieher werden kann. Um das Schulschwimmen flächendeckend für alle Grundschulen anbieten zu können, sollen zusätzlich Lehrerinnen und Lehrer zu Schwimmlehrkräften ausgebildet werden.

Ein Schwerpunkt ist neben Weiterbildungsangeboten für Schwimmlehrkräfte auch die Schwimmausbildung. An unseren Universitäten sollen künftig auch Studierende, die nicht das Fach Sport belegen, ein Schwimmzertifikat erwerben können.

Eine gute Möglichkeit für die Durchführung von Schwimmunterricht stellen auch Kompaktkurse dar. So können z. B. in einer Schulwoche an fünf Tagen je fünf Unterrichtseinheiten genutzt werden. Damit umfasst ein Kurs 25 Unterrichtsstunden. Gegenstand der Initiative ist auch, weitere Lehrkräfte als festes Personal an den Schwimmstätten einzubinden. Dabei sollen auch Schwimmlehrkräfte der schwimmsporttreibenden Verbände mit ihren vielfältigen Erfahrungen unterstützen und begleiten. Außerdem sollen Schulen nach Möglichkeit Auffrischungskurse in der fünften und sechsten Jahrgangsstufe anbieten.

Zusätzlich zum Schwimmunterricht in der Schule bietet das außerschulische Landesprogramm des Sozialministeriums „MV kann schwimmen“ Kindern die Möglichkeit, ihre Schwimmfähigkeiten zu verbessern und ergänzt somit das schulische Angebot.

Mit Hilfe des Aktionsprogramms „Stark machen und Anschluss sichern“ sollen Kinder und Jugendliche Lernrückstände – bedingt durch Unterrichtsausfall während der Pandemie – aufholen. Deshalb können Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 3 und 4, der Schuljahre 2019/2020 und 2020/2021 die pandemiebedingt kaum oder gar keinen schulischen Schwimmunterricht wahrnehmen konnten, den Unterricht in diesem und im kommenden Schuljahr nachholen.

Hierfür nutzt das Land 1,6 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm „Aufholen nach Corona“.

Mogelpackung “Bio”-Einwegplastik

unökologisch, ungesund, unnütz 

Berlin – Sogenanntes Bio-Plastik täuscht Verbraucher*innen. Es hat keinen ökologischen Mehrwert und sollte insbesondere im Verpackungsbereich vermieden werden. Zu diesem Ergebnis kommt der Arbeitskreis Abfall und Rohstoffe des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in seinem neu veröffentlichten Papier zu “Bio”-Kunststoffen. Anders als es das Bio-Label nahelegt, hat Plastik aus nachwachsenden Rohstoffen nichts mit Bio-Lebensmitteln zu tun. Es hat keine bessere Ökobilanz als herkömmliche Kunststoffe.

„‚Bio‘ bedeutet, dass diese Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais oder Zuckerrohr hergestellt wurden oder, dass sie theoretisch kompostierbar sind. Dass ‚Bio‘-Plastik in der Realität aber zu langsam verrottet, das meiste nicht recycelt sondern verbrannt wird und die Rohstoffe in Monokulturen angebaut werden, wird von der Industrie verschwiegen. Das Label führt also absolut in die Irre“, erklärt Janine Korduan, BUND-Expertin für Kreislaufwirtschaft. Viele „Bio“-Plastik-Produkte enthalten Schadstoffe und sind aus toxikologischer Sicht nicht besser als herkömmliche Kunststoffe.

Die schlechte Umweltbilanz von „Bio“-Plastik hat verschiedene Gründe. Weil es in der Regel für Einwegprodukte hergestellt wird, landet es schnell im Müll. Dabei kommen die Rohstoffe zu seiner Herstellung überwiegend aus der industriellen Landwirtschaft und verursachen einen hohen Dünger- und Pestizideinsatz sowie Wasserverbrauch. Das alles trägt zum Artensterben bei. Wenn „Bio“-Plastik in die Umwelt gelangt, verrottet es nicht oder nur schlecht. Mit ihm gelangen jede Menge schädliche Chemikalien in die Umwelt. Nur etwa ein Viertel der Produkte aus einer aktuellen Studie enthielt keine toxischen Stoffe. In industriellen Kompostierungsanlagen wird es aufwändig aussortiert und verbrannt, weil es zu langsam verrottet. Viele Entsorger wollen deshalb keine „Bio“-Tüten und -Produkte in den Biotonnen haben.

„Für die Umwelt bringt ‚Bio‘-Plastik gar nichts: Die Herstellung verbraucht viele Ressourcen und bei der Zersetzung entstehen keine Pflanzennährstoffe. Das ist kein Recycling, sondern Ressourcenverschwendung“, so Korduan. Ökologisch sinnvoller wäre es aus Sicht des BUND, weniger Einweg-Verpackungen zu produzieren und konsequent auf Mehrweg zu setzen – in allen Bereichen: Getränke, Lebensmittel, Online-Handel und Business-to-Business. Jährlich werden über drei Millionen Tonnen Plastik-Verpackungen in Deutschland produziert.

„Mehrweg muss selbstverständlich werden und für Verbraucher*innen immer die günstigste Lösung sein“, erklärt die BUND-Expertin. Die ab Januar 2023 kommende Mehrweg-Angebotspflicht werde dafür nicht ausreichen. Daher fordert der BUND eine zusätzliche bundesweite Einwegabgabe von mindestens 50 Cent pro Verpackung und 20 Cent pro Einmal-Besteck. Das Beispiel Tübingen hat gezeigt, dass eine solche Abgabe zu weniger Müll im öffentlichen Raum und mehr Mehrweg-Angeboten führt.

Aktuell laufen auf EU-Ebene wichtige Verhandlungen für die Neuregelung des Umgangs mit Verpackungen. Im Rahmen der Verpackungsrichtlinie besteht nun die Chance, die Einwegverpackungs-Flut politisch endlich einzudämmen. Dafür müsste die EU aus BUND-Sicht klare politische Rahmenbedingungen setzen und dafür sorgen, dass sich einheitliche Mehrwegverpackungen durchsetzen. Aber auch auf nationaler Ebene gibt es jede Menge nachzuholen. Die im Verpackungsgesetz verankerte Mehrwegquote für Getränke von 70 Prozent muss endlich umgesetzt und ausgeweitet werden.

Die Kompostierung von Bio-„Plastik“ ist aus Sicht des BUND eine reine Entsorgung. Es entstehen keine Pflanzennährstoffe und die Produkte werden auch dabei nicht recycelt. Dies widerspricht dem Gedanken der Kreislaufwirtschaft – auch, weil so immer neue Rohstoffe und Energie für immer neue Einweg-Produkte benötigt werden.

UNESCO-Welterbetag in Deutschland

Schwesig: Welterbe in MV erhalten und weiterentwickeln

Wismar – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig eröffnete heute auf dem Marktplatz in Wismar den UNESCO-Welterbetag in Deutschland.

„Vor 20 Jahren sind die Altstädte von Wismar und Stralsund in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen worden. Auch die alten Buchenwälder auf Rügen und im Müritz-Nationalpark sind seit 2011 Teil eines UNESCO-Welterbes. Wir sind stolz auf das Welterbe in unserem Land und freuen uns, dass es Gäste aus allen Teilen Deutschlands und auch aus anderen Ländern anzieht. Wir sind eines der beliebtesten Reiseziele in Deutschland“, sagte die Regierungschefin.

Über die bisherigen Welterbestätten hinaus gebe es im Land noch weitere Orte, die es verdient hätten, Welterbe zu werden, erklärte die Ministerpräsidentin: „Wir setzen uns dafür ein, dass das Residenzensemble Schwerin mit seinem Schloss, den Gärten und Parks und den umliegenden Gebäuden wie Staatskanzlei, Theater und Museum die Auszeichnung erhält. Viele Menschen aus Schwerin und darüber hinaus engagieren sich mit viel Herzblut dafür und haben eine vielversprechende Bewerbung auf die Beine gestellt. Und auch Rostock hat seine Kandidatin für das Welterbe: Wir haben im vergangenen Jahr die Astronomische Uhr in der St. Marien-Kirche für die deutsche Bewerbungsliste vorgeschlagen. Ein 600 Jahre altes Wunderwerk von Technik und Handwerk.“

Zudem sei es wichtig, den Gedanken des Welterbes an kommende Generationen weiterzugeben: „Die Welterbestätten verlangen von uns Respekt vor dem, was unsere Vorfahren aufgebaut und geleistet haben. Sie verlangen von uns auch Arbeit und Engagement. Denn was wir nicht pflegen, verfällt. Und sie laden uns ein, eine Idee davon zu entwickeln, wie wir leben wollen. Welterbe ist Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zugleich.“