Menü Schließen

Monat: November 2022

Wir machen mit – Vorlesetag am 18. November

Oldenburg: Vorlesen unterstützt Kinder bei ihrer Entwicklung

Schwerin – Zum bundesweiten Vorlesetag am 18. November sind Kinder aufgerufen, ihre Freude am Lesen zu teilen. Sie können ihre Vorleseaktion unter www.vorlesetag.de anmelden und vorstellen.

Ob zu Hause, in der Kita, in der Schule oder digital – Hauptsache es wird gelesen. Ideen und Erlebnisse können auch in den sozialen Medien unter #vorlesetag geteilt werden.

„Ein Buch in die Hand nehmen, einander vorlesen, in Geschichten eintauchen und Abenteuer erleben, verbindet, begeistert und bildet. Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wird, haben später mehr Freude daran, auch selbst zu lesen und verfügen über einen großen Wortschatz“, sagt Bildungsministerin Oldenburg. „Deshalb unterstützt Mecklenburg-Vorpommern die bundesweite Aktion und ermutigt Kinder und Erwachsene, einander vorzulesen – und das natürlich nicht nur am 18. November, denn jeder Tag ist ein guter ‚Vorlesetag‘.“

2004 haben DIE ZEIT, die Stiftung Lesen und die Deutsche Bahn Stiftung den bundesweiten Vorlesetag ins Leben gerufen. Damit soll für die Bedeutung des Vorlesens ein Zeichen gesetzt werden. Zu Beginn haben sich nach Angaben der Veranstalter etwa 1.900 Personen beteiligt; mittlerweile ist die Zahl der Vorleserinnen und Zuhörer pro Jahr auf rund 700.000 angewachsen.

130 Bäume aus Alleenfonds für Pflanzaktion

Tramm – Am Rand der Lewitz hat Umweltminister Dr. Till Backhaus heute mit Schülerinnen und Schülern der Grundschule Sukow eine neue Allee gepflanzt. Zum Einsatz kam dabei auch eine für Mecklenburg-Vorpommern eher ungewöhnliche Baumart, wie der Minister erklärte:

„Mecklenburg-Vorpommern verfügt nach Brandenburg über den höchsten Bestand an Alleen und einseitigen Baumreihen in Deutschland: Mindestens 4.374 km Alleen außerorts sind heute gesetzlich geschützt. Aber: Etwa 58% des Gesamtbestandes stehen leider auch an hoch belasteten Extremstandorten im Straßenrandbereich. Luftschadstoffe des Autoverkehrs, zu hohe Lufttemperaturen in der Wachstumszeit der Bäume, das Pflanzengift Ozon im Sommer und Streusalz im Winter und eine vielerorts zu geringe Wasser- und Sauerstoffverfügbarkeit im Wurzelbereich schädigen unsere Allee-Bäume jedes Jahr. Insbesondere junge Bäume haben in den ersten 20 Jahren unter diesen Stressfaktoren zu leiden und einige Jungbäume sterben dabei auch leider ab.

Unsere heutige Neuanpflanzung enthält deshalb 25 Weiße Maulbeerbäume. Das ist eine sehr seltene Alleebaumart in MV, die ursprünglich aus Indien und Zentral-China stammt. Die Art ist sowohl gegenüber Hitze als auch Trockenheit tolerant und im jungen Alter schnittverträglich.

Es ist wichtig, schon jetzt unsere Baumbestände diverser und somit resistenter für Klimaveränderungen aufzustellen. Denn erst in etwa 50 Jahren kann die Allee, die wir heute mit 130 Obstbäumen, Linden und Feldahorn pflanzen, etwa 21 kg Schadstoffe pro Jahr aus der Luft filtern. Unsere Allee wird dann circa 100 kg CO2 je Stunde aus der Luft aufnehmen und etwa 60 kg Sauerstoff pro Stunde an die Luft abgeben. Alleen haben zudem eine wichtige Bedeutung als Biotope und auch als ökologische Korridore. Sie verbinden Waldkomplexe miteinander und dienen der Migration von Vögeln, Kleinsäugern und Insekten“, so Minister Backhaus.

Die Allee bei Tramm wird durch den „Alleenfonds MV“ finanziert. 69.000 Euro wurden daraus für die Maßnahme eingesetzt.

Insgesamt werden 300 Allee-Bäume in den Gemeinden Tramm, Retgendorf und Sukow neu angepflanzt. Die Gemeinde Tramm erhält zudem fast 20.000 Euro aus dem „Alleenfonds“ für die Alleenpflege in den Gemarkungen Göhren und Settin.

In diesem Jahr sind insgesamt 316.000 Euro aus dem „Alleenfonds“ für die Pflege von landesweit 1.800 Allee-Bäumen und die Neuanpflanzung von 314 Bäumen festgelegt worden. Alle Bäume, die über dieses Programm gepflanzt werden, sollten mindestens 50 bis 100 Jahre alt werden.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es mindestens 43 Baumarten in Alleen und einseitigen Baumreihen, davon sind 30 Arten einheimisch. Um die Resilienz von Bäumen zu erhöhen, werden auch fremdländische Baumarten gepflanzt, die in der Lage sind, nach einem Stressjahr wieder normalen Zuwachs im Folgejahr zu leisten.

Erstmals aufgelegt und genutzt wurde der Alleenfonds im Jahre 1994.

Arbeit der Stiftung „Anerkennung und Hilfe“

Erleichterung und Linderung für behinderte Menschen als Minderjährige in DDR-Einrichtungen

Schwerin – In einem Pressegespräch am 16. November 2022 bilanzierten Sozialministerin Stefanie Drese und Landesbeauftragte Anne Drescher die Arbeit der im Januar 2017 bei der Landesbeauftragten eingerichteten Anlauf- und Beratungsstelle für die Stiftung „Anerkennung und Hilfe“, deren Laufzeit im Dezember 2022 endet.

2.050 Menschen aus dem Bundesland hatten sich bis zum Meldeschluss am 30. Juni 2021 an die Stiftung gewandt. Mit mehr als 1.800 Betroffenen, die als Kinder und Jugendliche in der DDR zwischen 1949 und 1990 in stationären Einrichtungen der Sonderpädagogik, Psychiatrie oder Behindertenhilfe untergebracht waren, haben die zuletzt fünf Beraterinnen und Berater persönliche Gespräche geführt, davon fast 1.300 aufsuchend in der Wohnung bzw. der heutigen Wohneinrichtung.

Mit etwa 1.600 Betroffenen, die während ihrer Unterbringung Leid und Unrecht erfahren haben, konnten Leistungen in einer Gesamthöhe von 14,4 Millionen Euro vereinbart werden, um heute noch fortwirkende Folgen zu lindern.

Stefanie Drese, Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport Mecklenburg-Vorpommern, sagte: „Durch nichts können wir die erlebten Leid- und Unrechtserfahrungen ungeschehen machen. Diese frühen Erlebnisse prägten das Leben der Betroffenen.

Sie haben sich oft tief in das Gedächtnis eingebrannt. Viele leiden auch heute noch unter den körperlichen, aber auch den seelischen Folgen. Die Stiftung ‚Anerkennung und Hilfe‘ steht deshalb nicht nur für eine symbolische finanzielle Entschädigung, sondern vor allem auch für Empathie und Aufarbeitung.

Es ging und geht darum, erlittenes Leid auch tatsächlich anzuerkennen, das heißt, den Menschen zuzuhören und ihnen zumindest ein Stück weit aus ihrer Opferrolle herauszuhelfen. Mein Dank gilt deshalb auch Frau Drescher und ihrem Team für die fachlich und menschlich herausragende Arbeit in den vergangenen Jahren.“

Anne Drescher, Landesbeauftragte für Mecklenburg-Vorpommern für die Aufarbeitung der SED-Diktatur, sagte: „Eine Zeitzeugin berichtete, es wäre eine Erleichterung, endlich über das in den Einrichtungen Erlebte sprechen zu können: über Schläge, Demütigungen, Essensentzug, Fixierung in Netzbetten, über die Überbelegung in baufälligen Unterkünften, über mangelnde Zuwendung, Förderung und Bildung. Eine Gesellschaft muss sich daran messen lassen, wie sie mit ihren schwächsten Gliedern umgeht. Der vermeintliche Sozialstaat DDR erweist sich gerade hier als Mythos.“

Jetzt für das Referendariat bewerben

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern stellt zum 1. April 2023 Referendarinnen und Referendare an den öffentlichen allgemein bildenden und beruflichen Schulen ein. Die freien Stellen sind im Karriereportal für den Schuldienst unter www.Lehrer-in-MV.de ausgeschrieben. Lehramtsabsolventinnen und -absolventen können sich bis Montag, 5. Dezember 2022, bewerben. Bewerberinnen und Bewerber, die ihre Zeugnisse über die Erste Staatsprüfung bis zum Bewerbungsschluss noch nicht erhalten haben, werden trotzdem berücksichtigt, wenn sie ihre Zeugnisse bis zum 20. März 2023 einreichen. Diese Nachreichfrist gilt für alle Lehrämter.

„Für den Einstellungstermin 1. April 2023 werden neben den landesweiten Stellen insgesamt 79 schulbezogene Stellen ausgeschrieben, bei denen Bewerberinnen und Bewerber einen 20-Prozent-Verdienstzuschlag erhalten können,“ erläutert Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Wie wir mit unseren Partnerinnen und Partnern wie der GEW und dem VBE im Bildungspakt für Gute Schule 2030 vereinbart haben, wollen wir mit diesem Anreiz das Referendariat an Schulen im ländlichen Raum attraktiver machen.“

Regional verteilen sich die 79 schulbezogenen, zuschlagfähigen Stellen auf die Schulamtsbereiche Neubrandenburg (30), Greifswald (22), Schwerin (22) und Rostock (4), eine ist an einer beruflichen Schule in Vorpommern-Rügen ausgeschrieben. Bei den allgemein bildenden Schulen sind die Stellen nach Schularten bzw. Lehrämtern wie folgt verteilt: 42 an Regionalen Schulen, 22 an Gymnasien, acht an Grundschulen und sechs für Sonderpädagogik.

Die Referendarinnen und Referendare verdienen zirka 1500 Euro.

„Wie die Studierenden auf den Schulmessen und Landpartien erleben können, bieten Schulen im ländlichen Raum neben guten Einstiegsmöglichkeiten und Berufsperspektiven oft kleinere Klassen und eine persönliche Atmosphäre. Das vereinfachte Übernahmeverfahren ermöglicht nach dem Zweiten Staatsexamen dann den nahtlosen Übergang in den Schuldienst des Landes. Dieses Angebot ist attraktiv und bringt erfolgreich Lehrkräfte in den ländlichen Raum“, sagt Ministerin Oldenburg.

Zuletzt traten zum 1. Oktober 2022 116 Referendarinnen und Referendare ihren Dienst an – davon 74 an ländlichen Schulen, außerhalb der Universitätsstandorte Rostock und Greifswald und jenseits der Städte Neubrandenburg, Schwerin, Stralsund und Wismar.

Damit der Übergang von der Universität in den Vorbereitungsdienst besser gelingt und sich Wartezeiten verringern, stellt das Land viermal im Jahr Referendarinnen und Referendare ein. Nächste Termine nach dem 1. April sind der 1. August, der 1. Oktober und der 1. Februar eines jeden Jahres. Der Vorbereitungsdienst dauert regulär 18 Monate. Jeweils zum 1. August bietet das Land die Doppelqualifikation für mehr Einsatzbreite nach 24 Monaten an. Die Doppelqualifikation ist für die Lehrämter Gymnasium und Regionale Schule möglich.

Weitere Informationen: www.Lehrer-in-MV.de

Ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet

Ministerin Drese gratuliert Jutta Stüber zum Erhalt des Erhard-Bräunig-Preises

Schwerin – Am  14. November wurde zum siebten Mal der Erhard-Bräunig-Preis vergeben. Der von der Bürgerstiftung der VR-Bank Mecklenburg verliehene Preis honoriert ehrenamtliches Engagement in der Region und wurde dieses Jahr an Jutta Stüber aus Breesen bei Gadebusch vergeben. Sozialministerin Stefanie Drese würdigt die großen Verdienste der Ausgezeichneten.

„Ehrenamtliches Engagement ist ein ganz entscheidender Pfeiler unserer Gesellschaft, denn es sind die sozial engagierten Personen, Träger und Vereine im Land, die viele wichtige Angebote erst ermöglichen. Deshalb ist dieses Engagement unverzichtbar für unser Miteinander, aber auch für die Teilhabe, wie es Frau Stüber in ihrer Arbeit tagtäglich beweist“, betont Ministerin Drese.

In ihrer Arbeit als Vorsitzende für den Verein für Menschen mit Behinderung Gadebusch e.V. leiste Frau Stüber vorbildliche Arbeit: „Sie setzen sich in ihrer Position seit etlichen Jahren mit großer Leidenschaft, beträchtlicher Energie und bemerkenswertem Tatendrang für die Belange von Menschen mit Behinderungen und für eine barrierefreie Zukunft ein. Ein Engagement, das, wortwörtlich, Hürden einreißt“, beglückwünscht Sozialministerin Stefanie Drese die Prämierte.

Ehrenamtlich aktiv ist Jutta Stüber im Verein bereits seit 1999; zuerst in der Gruppe Roggendorf, bevor sie 2007 zur Vorsitzenden des Vereines gewählt wurde. Dieser setzt sich in hohem Maße mit verschiedensten Angeboten und Leistungen für Menschen mit Behinderung ein, etwa durch Veranstaltungen zu relevanten Themen, Hilfestellung bei rechtlichen Fragen aber auch Angebote, die Betroffene auf dem Land in den Fokus rücken.

Die Arbeit des Vereines wird seit diesem Jahr auch durch den Erhalt der Ehrenamtskarte MV gewürdigt, die im September feierlich an die Vorstandsmitglieder übergeben wurde.

Ausgezeichnet werden mit dem Erhard-Bräunig-Preis seit 2016 Personen oder Vereine, die in besonderem Maße das bürgerschaftliche Engagement der Region vorantreiben. Benannt ist der Preis nach Erhard Bräunig (1945-2015), dem ersten Kuratoriumsvorsitzenden der Bürgerstiftung der VR Bank Mecklenburg eG, sowie ehemaliger Landrat des Landkreises Nordwestmecklenburg und ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Plüschow. Mit einem Preisgeld von 5.000€ ist der Erhard-Bräunig-Preis einer der höchstdotierten Auszeichnungen in diesem Bereich in Mecklenburg-Vorpommern.

Ein Jahr Koalition SPD und Linke

Schwesig/Oldenburg: Wir steuern das Land verlässlich durch schwierige Zeiten

Schwerin – Exakt ein Jahr nach Amtsantritt stellten Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und die stellvertretende Ministerpräsidentin Simone Oldenburg heute auf der Landespressekonferenz die Ein-Jahres-Bilanz der gemeinsamen Landesregierung aus SPD und der LINKEN vor.

„Es war ein Jahr mit besonders großen Herausforderungen. Die Energiekrise, die Corona-Pandemie, der russische Angriff auf die Ukraine und die mit diesen Faktoren verbundenen wirtschaftlichen und sozialen Probleme haben unsere Arbeit in den vergangenen zwölf Monaten stark bestimmt. Gleichzeitig haben wir erfolgreich mit der Umsetzung unseres gemeinsamen Regierungsprogramms begonnen.

Erste wichtige Projekte wie der kostenlose Ferienhort, das Wahlalter 16 bei Landtagswahlen oder der 8. März als Feiertag sind abgeschlossen. Mit anderen Vorhaben wie der Erarbeitung eines Klimaschutzgesetzes haben wir begonnen. Wir steuern das Land verlässlich durch schwierige Zeiten. Und das werden wir auch in Zukunft tun“, bilanzierte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig in der Pressekonferenz.

„Von Anfang an haben wir unsere Projekte als gemeinsame Projekte verstanden und auch so behandelt und umgesetzt. Der Frauentag als gesetzlicher Feiertag, der kostenfreie Ferienhort, die Änderung der Beflaggungsordnung waren solche Projekte, die es nur mit einer rot-roten Landesregierung geben konnte. Und wir waren von Anfang an eine Landesregierung, die zahlreiche Krisen zu bewältigen hatte.

Immer noch die Pandemie im Nacken, die Insolvenz der Werften, der verbrecherische Angriffskrieg Putins mit all seinen Folgen inklusiver der Energiekrise haben uns seit einem Jahr in Atem gehalten. Sicher kann man sich immer noch mehr wünschen. Aber ich finde, wir haben uns diszipliniert und konsequent diesen Herausforderungen zum Wohle des Landes und der Menschen, die hier leben, gestellt“, erklärte die stellvertretende Ministerpräsidentin Simone Oldenburg.

Die größte Herausforderung ist nach Auffassung von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig aktuell die Energiekrise. „Wir haben bereits im März einen Gaspreisdeckel für ganz Deutschland angeregt. Auf dem Energiegipfel im August ist daraus die gemeinsame Forderung von Landesregierung, Wirtschaft, Gewerkschaften, Sozialverbänden, Kommunen und regionalen Versorgern nach einem Energiepreisdeckel geworden. Die Bundesregierung hat viele dieser Ideen aufgegriffen. Zum Jahreswechsel kommt die Strompreisbremse. Im Februar soll die Gaspreisbremse hinzukommen. Das bedeutet mehr Planungssicherheit und vor allem deutliche Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger und auch der Unternehmen in unserem Land. Das ist das wichtigste Signal: Wir lassen die Menschen nicht allein“, sagte Schwesig.

Zugleich leiste Mecklenburg-Vorpommern seinen Beitrag zu einer verlässlichen Energieversorgung in Deutschland. „Unser Land produziert schon heute doppelt so viel Strom aus erneuerbaren Energien, als wir selbst verbrauchen“, betonte Schwesig. Bund und Land hätten die Weichen gestellt, um den Ausbau der erneuerbaren Energien zu beschleunigen. Zugleich schaffe das Land die Voraussetzungen, um Öl für die Raffinerie in Schwedt über den Hafen Rostock und Flüssigerdgas über Lubmin anzulanden.

Trotz schwieriger wirtschaftlicher Lage habe das Land im ersten Halbjahr 2022 das zweithöchste Wirtschaftswachstum aller Bundesländer erzielt. Der Arbeitsmarkt sei stabil. „Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist um 2.000 angestiegen“, bilanzierte Schwesig. Auf Bundesebene habe sich das Land erfolgreich mit dafür eingesetzt, dass der gesetzliche Mindestlohn zum 1. Oktober auf 12 Euro pro Stunde steigt.

„Die vergangenen 12 Monate vergingen so rasend schnell. Es waren Tage, in denen wir die Auswirkungen von Krisen und einem verheerenden Angriffskrieg gemeinsam gemeistert haben“, ergänzt Simone Oldenburg.

„Wir haben in der Corona-Pandemie den Schulen die Möglichkeit gegeben, vor Ort den Unterricht so zu organisieren, dass Schulschließungen verhindert wurden und Präsenzunterricht für die Schülerinnen und Schüler weitgehend gewährleistet werden konnte und kann. Aber nicht nur das, zusammen mit den Bildungs- und Expertenräten haben wir durch die Fachkräfteoffensive sowie durch die Maßnahmen zur Lehrkräftegewinnung begonnen, die Förderung, Bildung und Betreuung weiter zu verbessern.

Wir haben die Ausbildung und die Personaleinstellungen so verändert, dass wir den Grundstein für zahlreiche positive Neuerungen gelegt haben: keine Schulschließungen, beitragsfreier Ferienhort, Einstellungen von Verwaltungsfachkräften sowie Alltagshelferinnen und Alltagshelfern und die Gewinnung 690 neuer Lehrkräfte unterstützen die Kinder, die Familien, die Pädagoginnen und Pädagogen bereits jetzt.“

Die Landesregierung habe auch im kommenden Jahr wichtige Themen vor sich. „Das Wichtigste ist, das Land so gut wie möglich durch die Energiekrise zu steuern. Wir wollen mit einem Vergabegesetz die Anreize dafür setzen, dass mehr Tariflohn in unserem Land gezahlt wird. Und ein großes Thema ist auch das Klimaschutzgesetz. Wir müssen aus Verantwortung gegenüber kommenden Generationen mehr tun, um Klima und Umwelt zu schützen. Dazu will Mecklenburg-Vorpommern seinen Beitrag leisten“, erklärte die Ministerpräsidentin.

„Auch in Zukunft haben wir die Entwicklung des Landes trotz schwieriger Zeiten im Auge. Wirtschaftlich stark, sozial gerecht und ökologisch nachhaltig wollen wir unser Land weiterentwickeln und Familien gute Chancen zum Arbeiten und Leben bieten. Ich weiß, dass das große Anstrengungen erfordert. Aber die sind wir bereit zu unternehmen“, so Oldenburg.

Basisschutzmaßnahmen mit großer Wirkung

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern hält zum jetzigen Zeitpunkt an der Isolationspflicht für Corona-Infizierte und der Maskenpflicht im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) fest. Das gab Gesundheitsministerin Stefanie Drese nach der Sitzung des Landeskabinetts am Dienstag bekannt.

„Wir bewerten die Situation in unserem Corona-Expertengremium wöchentlich aufgrund verschiedener Daten und Parameter und treffen darauf aufbauend unsere Entscheidungen. Sowohl aus Sicht der Landesregierung als auch aus Sicht der Corona-Experten des Landes, wird eine Abkehr von den Corona-Basisschutzmaßnahmen als verfrüht angesehen“, verdeutlichte Drese. „Diese haben sich unserer Auffassung nach ausdrücklich bewährt.“

Aktuell befinde sich Mecklenburg-Vorpommern zwischen zwei Wellen. „Durch die sich weiter ausbreitende BQ. 1.1-Variante ist in den kommenden Wochen mit einem erneuten Anstieg der Zahlen zu rechnen. Der Anstieg wird auch durch die zunehmend kalte Jahreszeit und der Tatsache, dass ich die Menschen vermehrt in Innenräumen aufhalten, an Fahrt gewinnen“, so die Ministerin.

Die Landesregierung hält es in Übereinstimmung mit den Empfehlungen des Robert Koch Instituts nach wie vor für wichtig, dass infizierte Personen möglichst wenig Kontakt zu nicht infizierten Personen haben. Drese: „Auch wer Grippe hat, bleibt zu Hause und steckt nicht Kollegen oder Mitschüler an. Die Ministerin befürchtet zudem, eine „Stigmatisierung“ von Infizierten, für die eine Maskenpflicht besteht, insbesondere im Schulbereich.

Als „unseriös“ bezeichnet Ministerin Drese Pläne einiger Bundesländer, Mitte November zu verkünden, dass die Maskenpflicht im ÖPNV Ende des Jahres wegfallen soll. „Wie die Infektionslage und die Lage in den Krankenhäusern Ende Dezember aussehen wird, kann keiner genau vorhersagen. Wir beurteilen dagegen die Lage wöchentlich und können bei günstigem Verlauf Maßnahmen dann auch kurzfristig aufheben“, betonte Drese. „Hinzu kommt, die Maske im ÖPNV ist ein einfaches Mittel mit großer Wirkung zur Eindämmung von Corona-Infektionsketten und Reduzierung von Ansteckungsrisiken“, so die Ministerin.

Grenzüberschreitende Notfallmedizin

Schulte: Vernetzung von Rettungsdienststrukturen in der Region gegeben – EU-Programm ist Fundament für Zusammenarbeit

Greifswald – Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte hat sich in Greifswald über Interreg-Projekte zum Thema „Status Quo und Zukunft der deutsch-polnischen grenzüberschreitenden Notfallmedizin“ informiert. Im Mittelpunkt steht dabei die grenzüberschreitende Kommunikation und Kooperation in dem Bereich.

„Mit den Projekten wird ein Anstoß zur Vernetzung von Rettungsdienststrukturen in der Region gegeben. Es wird ein Beitrag geleistet, für die in der Grenzregion lebenden, arbeitenden oder sich als Touristen aufhaltenden Menschen eine bestmögliche medizinische Versorgung sicherzustellen. Genau das macht das Interreg-Programm aus: die Lebenssituation der Menschen auf beiden Seiten der deutsch-polnischen Grenze konkret zu verbessern.

Dies sollte Maßstab einer jeden grenzüberschreitenden Zusammenarbeit sein“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte vor Ort. Anlass war ein Abschluss-Symposium zu Interreg-Projekten im Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald. Die jeweilige grenzüberschreitende Projektförderung erfolgte im Rahmen des EU-Programms Interreg VI A Mecklenburg-Vorpommern/Brandenburg/Polen 2014 bis 2020.

Konkret wurde im abgeschlossenen EU-Interreg-Projekt InGRiP „Integrierter grenzüberschreitender Rettungsdienst Pomerania/Brandenburg“ der Fokus auf eine grenzübergreifende Zusammenarbeit in Rechts- und Verwaltungsfragen des Rettungsdienstes gelegt. Darüber hinaus hat es einen wichtigen Impuls zur Vernetzung von Rettungsdienststrukturen in der Region gegeben. Im September 2020 wurde eine erste Kooperationsvereinbarung im deutsch-polnischen Grenzgebiet unterzeichnet.

„Diese erleichtert den Transport von Notfallpatienten zwischen dem Landkreis Vorpommern-Greifswald und der Wojewodschaft Westpommern“, so Schulte in Greifswald. Das Projekt wurde im Rahmen des EU-Programms Interreg VI A mit circa zwei Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Die Umsetzung erfolgte vom 01. November 2017 bis 28. Februar 2021.

Im aktuellen Interreg Projekt GeKoM „Mehrschichtige Ansätze zur grenzüberschreitenden Kommunikation und Kooperation in der Notfallmedizin“ wird ein wesentlicher Beitrag zum Umgang mit der Hauptherausforderung des im Grenzgebiet tätigen medizinischen Personals geleistet.

„Es fehlt dabei oft an fachbezogenen Kenntnissen der Nachbarsprache. Das ist gerade in der Praxis der medizinischen Zusammenarbeit dringend notwendig“, erläuterte der Wirtschaftsstaatssekretär. Die an den Projektschulungen teilnehmenden Rettungskräfte werden beispielweise befähigt, erste Symptomanalysen in der Sprache des Nachbarn zu leisten sowie auf einfachem, fachlichen Niveau untereinander zu kommunizieren.

Insgesamt haben 540 Personen mit direktem Bezug zum grenzüberschreitenden Rettungswesen an den Bildungsaktivitäten des Projektes GeKoM teilgenommen. Das Projekt wird im Rahmen des EU-Programms Interreg VI A mit knapp 1,4 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Die Umsetzung erfolgt vom 01. März 2021 bis 31. Dezember 2022.

Die EU-Kommission hatte Ende September grünes Licht für das grenzüberschreitende EU-Programm Interreg VI A Mecklenburg-Vorpommern/Brandenburg/Polen (Wojewodschaft Westpommern) gegeben. Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte hat in Greifswald dafür geworben, dass Programm intensiv zu nutzen.

„Mit dem Programm wollen wir eine nachhaltige Zukunft im deutsch-polnischen Grenzraum gestalten. In diesen Zeiten wird einmal mehr deutlich, wie wichtig eine grenzüberschreitende intensive Zusammenarbeit ist. Das Interreg-Programm ist dabei das Fundament für alle beteiligten Partner“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte abschließend.

Das Programmvolumen Interreg VI A umfasst insgesamt 155,73 Millionen Euro. Aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) stehen insgesamt 124,58 Millionen Euro für die Jahre 2021 bis 2027 zur Verfügung. Es werden 13,75 Millionen Euro insbesondere für kleine Projekte eingesetzt, mit dem Ziel, die grenzüberschreitenden Begegnungen und Vorhaben zur Verbesserung des Alltags- und Wirtschaftslebens zu intensivieren.

Weiterentwickelt wurde das Programm in den Bereichen Innovation und Klimawandelanpassung. Im Mittelpunkt des Programms stehen unter anderem die Vernetzung von Forschungs- und Innovationskapazitäten, die Umsetzung innovativer Lösungen beispielsweise in der Gesundheitswirtschaft sowie der Technologietransfer. Weitere Themen sind der Erhalt der biologischen Vielfalt, die Stärkung des nachhaltigen Tourismus, der Erhalt des kulturellen Erbes im Grenzraum sowie der grenzüberschreitende Katastrophenschutz.