130 Bäume aus Alleenfonds für Pflanzaktion

Tramm – Am Rand der Lewitz hat Umweltminister Dr. Till Backhaus heute mit Schülerinnen und Schülern der Grundschule Sukow eine neue Allee gepflanzt. Zum Einsatz kam dabei auch eine für Mecklenburg-Vorpommern eher ungewöhnliche Baumart, wie der Minister erklärte:

„Mecklenburg-Vorpommern verfügt nach Brandenburg über den höchsten Bestand an Alleen und einseitigen Baumreihen in Deutschland: Mindestens 4.374 km Alleen außerorts sind heute gesetzlich geschützt. Aber: Etwa 58% des Gesamtbestandes stehen leider auch an hoch belasteten Extremstandorten im Straßenrandbereich. Luftschadstoffe des Autoverkehrs, zu hohe Lufttemperaturen in der Wachstumszeit der Bäume, das Pflanzengift Ozon im Sommer und Streusalz im Winter und eine vielerorts zu geringe Wasser- und Sauerstoffverfügbarkeit im Wurzelbereich schädigen unsere Allee-Bäume jedes Jahr. Insbesondere junge Bäume haben in den ersten 20 Jahren unter diesen Stressfaktoren zu leiden und einige Jungbäume sterben dabei auch leider ab.

Unsere heutige Neuanpflanzung enthält deshalb 25 Weiße Maulbeerbäume. Das ist eine sehr seltene Alleebaumart in MV, die ursprünglich aus Indien und Zentral-China stammt. Die Art ist sowohl gegenüber Hitze als auch Trockenheit tolerant und im jungen Alter schnittverträglich.

Es ist wichtig, schon jetzt unsere Baumbestände diverser und somit resistenter für Klimaveränderungen aufzustellen. Denn erst in etwa 50 Jahren kann die Allee, die wir heute mit 130 Obstbäumen, Linden und Feldahorn pflanzen, etwa 21 kg Schadstoffe pro Jahr aus der Luft filtern. Unsere Allee wird dann circa 100 kg CO2 je Stunde aus der Luft aufnehmen und etwa 60 kg Sauerstoff pro Stunde an die Luft abgeben. Alleen haben zudem eine wichtige Bedeutung als Biotope und auch als ökologische Korridore. Sie verbinden Waldkomplexe miteinander und dienen der Migration von Vögeln, Kleinsäugern und Insekten“, so Minister Backhaus.

Die Allee bei Tramm wird durch den „Alleenfonds MV“ finanziert. 69.000 Euro wurden daraus für die Maßnahme eingesetzt.

Insgesamt werden 300 Allee-Bäume in den Gemeinden Tramm, Retgendorf und Sukow neu angepflanzt. Die Gemeinde Tramm erhält zudem fast 20.000 Euro aus dem „Alleenfonds“ für die Alleenpflege in den Gemarkungen Göhren und Settin.

In diesem Jahr sind insgesamt 316.000 Euro aus dem „Alleenfonds“ für die Pflege von landesweit 1.800 Allee-Bäumen und die Neuanpflanzung von 314 Bäumen festgelegt worden. Alle Bäume, die über dieses Programm gepflanzt werden, sollten mindestens 50 bis 100 Jahre alt werden.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es mindestens 43 Baumarten in Alleen und einseitigen Baumreihen, davon sind 30 Arten einheimisch. Um die Resilienz von Bäumen zu erhöhen, werden auch fremdländische Baumarten gepflanzt, die in der Lage sind, nach einem Stressjahr wieder normalen Zuwachs im Folgejahr zu leisten.

Erstmals aufgelegt und genutzt wurde der Alleenfonds im Jahre 1994.

Arbeit der Stiftung „Anerkennung und Hilfe“

Erleichterung und Linderung für behinderte Menschen als Minderjährige in DDR-Einrichtungen

Schwerin – In einem Pressegespräch am 16. November 2022 bilanzierten Sozialministerin Stefanie Drese und Landesbeauftragte Anne Drescher die Arbeit der im Januar 2017 bei der Landesbeauftragten eingerichteten Anlauf- und Beratungsstelle für die Stiftung „Anerkennung und Hilfe“, deren Laufzeit im Dezember 2022 endet.

2.050 Menschen aus dem Bundesland hatten sich bis zum Meldeschluss am 30. Juni 2021 an die Stiftung gewandt. Mit mehr als 1.800 Betroffenen, die als Kinder und Jugendliche in der DDR zwischen 1949 und 1990 in stationären Einrichtungen der Sonderpädagogik, Psychiatrie oder Behindertenhilfe untergebracht waren, haben die zuletzt fünf Beraterinnen und Berater persönliche Gespräche geführt, davon fast 1.300 aufsuchend in der Wohnung bzw. der heutigen Wohneinrichtung.

Mit etwa 1.600 Betroffenen, die während ihrer Unterbringung Leid und Unrecht erfahren haben, konnten Leistungen in einer Gesamthöhe von 14,4 Millionen Euro vereinbart werden, um heute noch fortwirkende Folgen zu lindern.

Stefanie Drese, Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport Mecklenburg-Vorpommern, sagte: „Durch nichts können wir die erlebten Leid- und Unrechtserfahrungen ungeschehen machen. Diese frühen Erlebnisse prägten das Leben der Betroffenen.

Sie haben sich oft tief in das Gedächtnis eingebrannt. Viele leiden auch heute noch unter den körperlichen, aber auch den seelischen Folgen. Die Stiftung ‚Anerkennung und Hilfe‘ steht deshalb nicht nur für eine symbolische finanzielle Entschädigung, sondern vor allem auch für Empathie und Aufarbeitung.

Es ging und geht darum, erlittenes Leid auch tatsächlich anzuerkennen, das heißt, den Menschen zuzuhören und ihnen zumindest ein Stück weit aus ihrer Opferrolle herauszuhelfen. Mein Dank gilt deshalb auch Frau Drescher und ihrem Team für die fachlich und menschlich herausragende Arbeit in den vergangenen Jahren.“

Anne Drescher, Landesbeauftragte für Mecklenburg-Vorpommern für die Aufarbeitung der SED-Diktatur, sagte: „Eine Zeitzeugin berichtete, es wäre eine Erleichterung, endlich über das in den Einrichtungen Erlebte sprechen zu können: über Schläge, Demütigungen, Essensentzug, Fixierung in Netzbetten, über die Überbelegung in baufälligen Unterkünften, über mangelnde Zuwendung, Förderung und Bildung. Eine Gesellschaft muss sich daran messen lassen, wie sie mit ihren schwächsten Gliedern umgeht. Der vermeintliche Sozialstaat DDR erweist sich gerade hier als Mythos.“

Jetzt für das Referendariat bewerben

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern stellt zum 1. April 2023 Referendarinnen und Referendare an den öffentlichen allgemein bildenden und beruflichen Schulen ein. Die freien Stellen sind im Karriereportal für den Schuldienst unter www.Lehrer-in-MV.de ausgeschrieben. Lehramtsabsolventinnen und -absolventen können sich bis Montag, 5. Dezember 2022, bewerben. Bewerberinnen und Bewerber, die ihre Zeugnisse über die Erste Staatsprüfung bis zum Bewerbungsschluss noch nicht erhalten haben, werden trotzdem berücksichtigt, wenn sie ihre Zeugnisse bis zum 20. März 2023 einreichen. Diese Nachreichfrist gilt für alle Lehrämter.

„Für den Einstellungstermin 1. April 2023 werden neben den landesweiten Stellen insgesamt 79 schulbezogene Stellen ausgeschrieben, bei denen Bewerberinnen und Bewerber einen 20-Prozent-Verdienstzuschlag erhalten können,“ erläutert Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Wie wir mit unseren Partnerinnen und Partnern wie der GEW und dem VBE im Bildungspakt für Gute Schule 2030 vereinbart haben, wollen wir mit diesem Anreiz das Referendariat an Schulen im ländlichen Raum attraktiver machen.“

Regional verteilen sich die 79 schulbezogenen, zuschlagfähigen Stellen auf die Schulamtsbereiche Neubrandenburg (30), Greifswald (22), Schwerin (22) und Rostock (4), eine ist an einer beruflichen Schule in Vorpommern-Rügen ausgeschrieben. Bei den allgemein bildenden Schulen sind die Stellen nach Schularten bzw. Lehrämtern wie folgt verteilt: 42 an Regionalen Schulen, 22 an Gymnasien, acht an Grundschulen und sechs für Sonderpädagogik.

Die Referendarinnen und Referendare verdienen zirka 1500 Euro.

„Wie die Studierenden auf den Schulmessen und Landpartien erleben können, bieten Schulen im ländlichen Raum neben guten Einstiegsmöglichkeiten und Berufsperspektiven oft kleinere Klassen und eine persönliche Atmosphäre. Das vereinfachte Übernahmeverfahren ermöglicht nach dem Zweiten Staatsexamen dann den nahtlosen Übergang in den Schuldienst des Landes. Dieses Angebot ist attraktiv und bringt erfolgreich Lehrkräfte in den ländlichen Raum“, sagt Ministerin Oldenburg.

Zuletzt traten zum 1. Oktober 2022 116 Referendarinnen und Referendare ihren Dienst an – davon 74 an ländlichen Schulen, außerhalb der Universitätsstandorte Rostock und Greifswald und jenseits der Städte Neubrandenburg, Schwerin, Stralsund und Wismar.

Damit der Übergang von der Universität in den Vorbereitungsdienst besser gelingt und sich Wartezeiten verringern, stellt das Land viermal im Jahr Referendarinnen und Referendare ein. Nächste Termine nach dem 1. April sind der 1. August, der 1. Oktober und der 1. Februar eines jeden Jahres. Der Vorbereitungsdienst dauert regulär 18 Monate. Jeweils zum 1. August bietet das Land die Doppelqualifikation für mehr Einsatzbreite nach 24 Monaten an. Die Doppelqualifikation ist für die Lehrämter Gymnasium und Regionale Schule möglich.

Weitere Informationen: www.Lehrer-in-MV.de

Ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet

Ministerin Drese gratuliert Jutta Stüber zum Erhalt des Erhard-Bräunig-Preises

Schwerin – Am  14. November wurde zum siebten Mal der Erhard-Bräunig-Preis vergeben. Der von der Bürgerstiftung der VR-Bank Mecklenburg verliehene Preis honoriert ehrenamtliches Engagement in der Region und wurde dieses Jahr an Jutta Stüber aus Breesen bei Gadebusch vergeben. Sozialministerin Stefanie Drese würdigt die großen Verdienste der Ausgezeichneten.

„Ehrenamtliches Engagement ist ein ganz entscheidender Pfeiler unserer Gesellschaft, denn es sind die sozial engagierten Personen, Träger und Vereine im Land, die viele wichtige Angebote erst ermöglichen. Deshalb ist dieses Engagement unverzichtbar für unser Miteinander, aber auch für die Teilhabe, wie es Frau Stüber in ihrer Arbeit tagtäglich beweist“, betont Ministerin Drese.

In ihrer Arbeit als Vorsitzende für den Verein für Menschen mit Behinderung Gadebusch e.V. leiste Frau Stüber vorbildliche Arbeit: „Sie setzen sich in ihrer Position seit etlichen Jahren mit großer Leidenschaft, beträchtlicher Energie und bemerkenswertem Tatendrang für die Belange von Menschen mit Behinderungen und für eine barrierefreie Zukunft ein. Ein Engagement, das, wortwörtlich, Hürden einreißt“, beglückwünscht Sozialministerin Stefanie Drese die Prämierte.

Ehrenamtlich aktiv ist Jutta Stüber im Verein bereits seit 1999; zuerst in der Gruppe Roggendorf, bevor sie 2007 zur Vorsitzenden des Vereines gewählt wurde. Dieser setzt sich in hohem Maße mit verschiedensten Angeboten und Leistungen für Menschen mit Behinderung ein, etwa durch Veranstaltungen zu relevanten Themen, Hilfestellung bei rechtlichen Fragen aber auch Angebote, die Betroffene auf dem Land in den Fokus rücken.

Die Arbeit des Vereines wird seit diesem Jahr auch durch den Erhalt der Ehrenamtskarte MV gewürdigt, die im September feierlich an die Vorstandsmitglieder übergeben wurde.

Ausgezeichnet werden mit dem Erhard-Bräunig-Preis seit 2016 Personen oder Vereine, die in besonderem Maße das bürgerschaftliche Engagement der Region vorantreiben. Benannt ist der Preis nach Erhard Bräunig (1945-2015), dem ersten Kuratoriumsvorsitzenden der Bürgerstiftung der VR Bank Mecklenburg eG, sowie ehemaliger Landrat des Landkreises Nordwestmecklenburg und ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Plüschow. Mit einem Preisgeld von 5.000€ ist der Erhard-Bräunig-Preis einer der höchstdotierten Auszeichnungen in diesem Bereich in Mecklenburg-Vorpommern.