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Monat: März 2023

Wichtige Angebote für die Inklusion

„Kleine Schulwerkstatt“ und „Familienklassenzimmer“ 

Schwerin – Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf im Bereich emotionale und soziale Entwicklung erhalten in Mecklenburg-Vorpommern eine zielgerichtete Förderung. Mit besonderen Angeboten wie der Kleinen Schulwerkstatt an Grundschulen und dem Familienklassenzimmer, bei dem auch Eltern aktiv eingebunden werden, soll das Miteinander noch besser gelingen. Mädchen und Jungen sollen zudem mehr Erfolg im Unterricht haben. Beide Angebote sind Teil der Inklusionsstrategie für das Bildungssystem, die das Land Schritt für Schritt umsetzt.

„Die Kleine Schulwerkstatt an Grundschulen und das Familienzimmer sind wichtige Präventions- und Inklusionsangebote, um Kinder für den Unterricht zu stärken. Diese Angebote sind sehr erfolgreich“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg bei der Vorstellung an der Grundschule Kröpelin.

„Das Kind darf nicht erst in den Brunnen fallen. Wir setzen mit der Förderung so früh wie möglich an. Wir bieten Teilhabe, weil Schülerinnen und Schüler besondere Förderangebote an einer Regelschule erhalten. Die Beschulung von Schülerinnen und Schülern mit Förderbedarf im Bereich emotionale und soziale Entwicklung gelingt in Mecklenburg-Vorpommern in einem gestuften flexiblen System. Kinder und Jugendliche erhalten so viel individuelle Förderung wie notwendig und so viel gemeinsamen Unterricht wie möglich“, erläuterte die Ministerin.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es an 14 Standorten eine Kleine Schulwerkstatt an Grundschulen, weitere fünf Standorte sind in Planung. Dort werden Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Bereich emotionale und soziale Entwicklung in den Jahrgangsstufen 1 bis 4 beschult.

Für die Aufnahme ist eine Diagnostik durch den Zentralen Fachbereich für Diagnostik und Schulpsychologie erforderlich. Ziel ist es, die Selbst-, Sozial- und Lernkompetenz der Schülerinnen und Schüler zu fördern. Diese kleinen Schulwerkstätten werden in der Regel von einer Lehrkraft für Sonderpädagogik geleitet, die von einer pädagogischen Fachkraft (upF) unterstützt wird.

Im Familienklassenzimmer werden Schülerinnen und Schüler im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung (Verhalten) an einem Tag in der Woche gemeinsam mit ihren Eltern unterstützt und gefördert. Ein sonderpädagogischer Förderbedarf muss nicht vorhanden sein. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es an 59 Standorten ein Familienklassenzimmer an Grundschulen oder an weiterführenden Schulen. Maximal sechs Familien mit jeweils einem Kind können dort betreut werden. Wichtig ist, dass Eltern und Lehrkräfte gemeinsam mit dem Kind arbeiten. Voraussetzung dafür ist ein enger Austausch von Lehrkräften und Erziehungsberechtigten.

In der Grundschule „Am Mühlenberg“ in Kröpelin gibt es eine Kleine Schulwerkstatt und ein Familienklassenzimmer. In der Kleinen Schulwerkstatt der Schule lernen etwa fünf bis sechs Schülerinnen und Schüler gemeinsam. Das Angebot des Familienklassenzimmers besteht für jeweils zwei Familien in einem Zeitraum von sechs bis acht Wochen. In der Regel werden die Schülerinnen und Schüler mit ihren Eltern vier Stunden an einem Tag in der Woche begleitet und unterstützt. Drei Lehrkräfte haben sich für die Elternarbeit fortgebildet und entsprechende Veranstaltungen des Instituts für Qualitätsentwicklung (IQ M-V) besucht.

Hilfsgüter aus M-V in Türkei angekommen

Schwerin – Hilfsgüter aus Mecklenburg-Vorpommern für 1.500 Erdbebenopfer in der Türkei sind am Zielort angekommen. Das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum von Bund und Ländern (GMLZ) bestätigte heute in einer E-Mail ans Innenministerium, dass die zwei LKW-Ladungen in der zentraltürkischen Stadt Kayseri übergeben wurden.

„Wir haben jeweils 1.500 Feldbetten, Schlafsäcke, Decken, Einwegkissen, Laken und Isomatten sowie Seife, Handtücher und Waschlappen aus den Beständen unseres Landeskatastrophenschutzlagers bereitgestellt. In zwei LKW, die das für die bundesweite Koordination der Hilfe verantwortliche GMLZ bereitgestellt hatte, wurden diese Hilfsgüter direkt nach Kayseri gebracht“, sagte Landesinnenminister Christian Pegel. Mecklenburg-Vorpommern habe auf ein Hilfsgesuch reagiert, dass der türkische Generalskonsul nach dem schweren Erdbeben am 6. Februar mit Zehntausenden Toten auch ans Innenministerium M-V gerichtet hatte.

„Das Erdbeben hat den Menschen in der Grenzregion der Türkei in wenigen Minuten alles genommen. Es war eine Frage von Menschlichkeit und Solidarität, dass auch unser kleines Bundesland dazu beiträgt, den Opfern schnell und unbürokratisch zu helfen“, begründet Christian Pegel die schnelle Hilfe.

Die Gegenstände im Wert von insgesamt 315.000 Euro waren in Abstimmung mit dem türkischen Generalkonsulat in Berlin ausgewählt und aus den Beständen des Landeskatastrophenschutzlagers gepackt worden. „Unser Lager wird nun selbstverständlich wieder nachbestückt“, so Pegel.

 Der türkische Generalskonsul Rifki Olgun Yücekök  hat bereits auf die Hilfe aus M-V mit einem Schreiben ans Ministerium reagiert: „Ich möchte mich herzlich für die Unterstützung und Bemühungen des Landes Mecklenburg-Vorpommern bedanken. Wir schätzen die Solidarität, Anteilnahme und die wertvolle Unterstützung unserer deutschen Freunde in diesen schweren Tagen sehr.“

 Falschdarstellung zurückgewiesen

Schwerin – Der Chef der Staatskanzlei hat heute eine Falschaussage des Landtagsabgeordneten Hannes Damm von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen öffentlich richtiggestellt.

Der Abgeordnete Damm hatte, so der NDR-Journalist Frank Breuner in der gestrigen Ausgabe des Nordmagazins, angezweifelt, dass Ministerpräsidentin Manuela Schwesig erst 2023 vom Verbrennen von Steuerunterlagen im Finanzamt Ribnitz-Damgarten erfahren hat und dabei auf die Beantwortung einer Kleiner Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen aus dem November 2022 verwiesen.

Wörtlich erklärte Damm: „Wir haben eine Kleine Anfrage im Herbst 2022, also fast vor einem halben Jahr eingereicht, in der wir auch nach diesen verschwundenen Unterlagen fragen. Die wurde dann beantwortet von der Staatskanzlei, von Manuela Schwesig. Und spätestens da muss man sich, finde ich, als Ministerpräsidentin diesem Fall annehmen und sich kümmern, warum hier Steuerunterlagen verschwinden, insbesondere – wie sie, wie es sagt – ein Einzelfall ist in MVs Geschichte.“

Dazu erklärte der Chef der Staatskanzlei: „Die Aussagen von Herrn Damm stimmen schlichtweg nicht und enthalten gleich mehrere Falschdarstellungen. Zunächst ist die Anfrage seinerzeit nicht von der Staatskanzlei, sondern vom Finanzministerium beantwortet worden. Das ist der Drucksache 8/1423 ganz klar zu entnehmen. Die Staatskanzlei übersendet mehr als 800 Kleine Anfragen pro Jahr an den Landtag. Dieser Verwaltungsvorgang hat absolut nichts mit der Ministerpräsidentin zu tun.“

Zudem habe das Finanzministerium in der Antwort auf die Frage nach der ursprünglichen Steuererklärung erklärt: „Die Fragen können nicht beantwortet werden, da sie sich auf einzelne Schritte im Ablauf des Steuerverfahrens beziehen und nicht unter Offenbarung geschützter Daten, nämlich wann und wo eine Steuererklärung beziehungsweise Kopien eingegangen sind, beantworten lassen.“

„Aus der Kleinen Anfrage ergeben sich keine Hinweise auf ein Verbrennen von Steuerunterlagen. Das Finanzministerium hat bei der Beantwortung auf das Steuergeheimnis verwiesen. Die Vermutung von Herrn Damm, dass die Ministerpräsidentin durch diese Kleine Anfrage vom Verbrennen der Steuerunterlagen erfahren hat, ist absurd“, stellte Dahlemann fest.

„Offensichtlich handelt es sich hier um Ablenkungsmanöver, weil die Anschuldigungen der Fraktionen der CDU und der Grünen sich in der gemeinsamen Sitzung des Finanz- und Rechtsausschusses als haltlos erwiesen haben. Die Staatsanwaltschaft hat erklärt, dass das Verbrennen der Steuerunterlagen nicht auf politischen Druck zurückzuführen ist. Das Finanzamt hat klargestellt, dass es keine politische Einflussnahme auf die Entscheidung zur Schenkungssteuer gegeben hat“, so Dahlemann.

„Leider ist es nicht das erste Mal, dass Herr Damm falsche Aussagen tätigt, um die Arbeit der Landesregierung zu diskreditieren. Diese Schmutzkampagnen beschädigen das Ansehen unseres Landes und haben mit seriöser Politik nichts zu tun. Während die Landesregierung an der Versorgungssicherheit und Preisentlastungen arbeitet, betreiben andere parteipolitischen Klamauk.“

Programm für Schulabschlüsse

Oldenburg: Neue Maßnahmen für Schul- und Berufsabschlüsse unterstützten Jugendliche

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern baut die Förderangebote und Möglichkeiten zur Unterstützung weiter aus, damit weniger Schülerinnen und Schüler die Schule ohne einen bundesweit anerkannten Schulabschluss verlassen. Zum einen verbessert das Land die individuelle Förderung der Jugendlichen und die Berufsorientierung.

Zum anderen stärkt es die Kompetenzen der Jugendlichen in den Kernfächern und baut erfolgreiche Angebote aus. Auch die Kommunikation zwischen Schule, Wirtschaft, Schülerinnen, Schülern und Eltern gewinnt weiter an Bedeutung.

„Wir haben in den vergangenen Jahren bereits Erfolge erreicht, weil weniger Jugendliche die Schule ohne einen Schulabschluss verlassen haben“, betonte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

„Wir dürfen aber nicht nachlassen und schaffen weitere Angebote, damit sich für Schülerinnen und Schüler die Chancen auf einen Abschluss weiter erhöhen. Ein Schulabschluss ist die Voraussetzung, damit Jugendliche erfolgreich ins Berufsleben starten können. Jede Jugendliche und jeder Jugendliche wird gebraucht, weil Unternehmen wegen des Fachkräftemangels heute händeringend Personal suchen. Zudem ist das Angebot an freien Ausbildungsplätzen derzeit besonders groß. Diese Gelegenheit können Jugendliche für sich nutzen“, so Oldenburg.

Im bundesweiten Vergleich ist seit 2011 die Quote an Schülerinnen und Schülern ohne Berufsreife am deutlichsten in Mecklenburg-Vorpommern gesunken. Im Jahr 2011 lag sie noch bei 13,3 Prozent, 2020 mit 919 Schülerinnen und Schülern bei 7 Prozent. Im Jahr 2021 ist sie durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie wieder gestiegen und lag bei 8,1 Prozent (1.075 Schülerinnen und Schüler).

Das Land hat viele Unterstützungsangebote eingerichtet, damit mehr Schülerinnen und Schüler die Schule mit einem bundesweit anerkannten Schulabschluss verlassen. Weitere Angebote sind in Planung. Sie alle sind im Landesprogramm „Auf dem Weg zum Schulabschluss“ zusammengefasst:

  • Stärkung der basalen Kompetenzen
  • Neues Berufsorientierungskonzept ab dem Schuljahr 2024/2025
  • Verstärkung des Deutsch- und Mathematikunterrichts sowie der Naturwissenschaften an weiterführenden Schulen ab dem Schuljahr 2024/2025
  • Weiterentwicklung des Produktiven Lernens und der „Berufsreife dual“
  • Orientierungsangebote an der Berufsschule für Unentschlossene einrichten
  • Freiwilliges 10. Schuljahr an Regionalen Schulen und Gesamtschulen ab dem Schuljahr 2023/2024 einführen
  • Ausbau der Digitalen Landesschulen
  • Lernstandserhebungen an Übergängen fest etablieren
  • Entwicklung eines Kompetenzprofils zur Unterstützung der Schülerpraktika
  • Frühwarn- und Beratungssystem an Schulen neu etabliert

130 Verkehrsunfälle pro Tag in M-V

Schwerin – Knapp 130 Verkehrsunfälle pro Tag nahmen Polizeibeamtinnen und –beamte in Mecklenburg-Vorpommern in den ersten Monaten des Jahres 2023 auf.

„Bis Ende Februar kam es in unserem Land insgesamt zu 7.456 Verkehrsunfällen. Das sind 272 mehr als noch im Vorjahr“, sagt Innenminister Christian Pegel und fügt hinzu: „Im vergangenen Jahr haben unsere Polizistinnen und Polizisten insgesamt mehr als 53.000 Verkehrsunfälle im Land registriert.“

Ein Verkehrsunfall – egal ob selbst- oder unverschuldet – stelle für viele eine Ausnahmesituation dar und lasse sofort viele Fragen zum richtigen Verhalten aufkommen. Der Innenminister ruft in Erinnerung:

„Der erste Schritt ist immer, die Unfallstelle zu sichern. Dafür sollten Sie den Warnblinker einschalten und das Warndreieck aufstellen – in einem Abstand vor dem Unfallort von mindestens 50 Metern innerorts, mindestens 100 Metern auf Landstraßen und mindestens 200 Metern auf Autobahnen. Diese Strecke kann mit Hilfe der Leitpfosten abgemessen werden: Zwei Pfosten stehen 50 Meter auseinandervier Pfosten entsprechen also 200 Metern“, sagt Pegel und appelliert an alle Autofahrer:

„Eine Warnweste müssen Sie im Auto haben. Und es ist sehr ratsam, diese beim Verlassen des Unfallfahrzeugs zu tragen. So werden Sie von anderen Verkehrsteilnehmern besser gesehen.“

Die Hauptursachen bei Verkehrsunfällen mit Personenschaden waren zu Beginn des Jahres wie auch in den Vorjahren Geschwindigkeit, Vorfahrt/Vorrang, Abstand sowie Alkohol und Drogen.

„Auch deshalb sind die landesweiten Verkehrskontrollen der Polizei mit monatlich wechselnden Themenschwerpunkten so wichtig. Ergänzend zur Präventionsarbeit rücken die Anhaltekontrollen die besonderen Verkehrsgefahren regelmäßig in den Fokus der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit“, so der Innenminister.

Sollte es nach einem Verkehrsunfall Verletzte geben, ist Erste Hilfe zu leisten und ein Krankenwagen zu informieren. Die Personalien von Zeugen können auch ohne Anwesenheit der Polizei schon aufgenommen werden. „ Ob die Polizei gerufen werden muss, können die Unfallparteien bei Bagatellunfällen grundsätzlich auch untereinander klären. Das Wichtigste ist, dass Sie Daten austauschen. Füllen Sie am besten noch vor Ort mit dem Beteiligten gemeinsam den Unfallbericht aus“, empfiehlt Christian Pegel.

„Sollte ein Unfall passieren, ohne dass der Gegner anwesend ist – klassische Fälle sind der Parkrempler oder abgefahrene Seitenspiegel – muss auf den Fahrer des beschädigten Fahrzeugs gewartet werden. Taucht dieser nach einer angemessenen Zeit nicht auf, muss sich der Unfallverursacher bei der Polizei melden. Wer nicht auf den Geschädigten wartet oder die Polizei ruft, entfernt sich unerlaubt vom Unfallort – und begeht damit Unfallflucht. Das ist eine Straftat“, verdeutlicht der Minister.

Ponton vor Prerow geborgen

Prerow – Das vor einer Woche vor Prerow gestrandete Transportponton ist am Nachmittag erfolgreich freigeschleppt worden. Eine Reihe glücklicher Umstände habe dem Bergungsteam dabei in die Hände gespielt, so der Minister für Klimaschutz, Landwirt­schaft, ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus.

„Mit dem heute einsetzendem Nordwestwind ist das Wasser in der Prerowbucht um weitere gut 20 Zentimeter gestiegen und hat dem Bergungsteam genau die handbreit Wasser unter dem Kiel des Pontons beschert, die nötig war, um das Arbeitsschiff im dritten Anlauf aus dem strandnahen Bereich vor Prerow in tiefes Wasser zu ziehen. Am Ende war dann nur noch ein Schlepper notwendig, um die Bergung zum Erfolg zu führen.

Wind und Welle, die das Ponton hatten stranden lassen, haben geholfen, sie auch wieder freizukriegen. Sehr froh bin ich, dass niemand bei dem Bergungs­versuch zu Schaden gekommen ist und dass die Bauarbeiten am Inselhafen Prerow ohne Gefährdung weitergehen können. Dafür bin ich dem Bergungsteam sehr dankbar, das sehr professionell und umsichtig gearbeitet hat. Die weiträumige Absperrung des Gebietes um die Baustelle war zu jeder Zeit sinnvoll.“

Nach dem erfolgreichen Bergungsmanöver wird das Transportponton durch Taucher auf Schäden im Unterwasserbereich untersucht. Anschließend wird es von einem Schlepper wieder nach Norwegen transportiert, um weitere Granitsteine für den Aufbau des Wellenbrechers in den Baubereich zu führen.

„Der Bau des Inselhafens vor Prerow ist wichtig für die Seenotrettung und die Sicherheit des Schiffsverkehrs vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns sowie als Ersatz für den Nothafen Darßer Ort in der Kernzone des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft“, so Backhaus. „Ich hoffe sehr, dass uns Wind und Wetter keine weiteren Überraschungen bereiten und der Zeitplan für die Bauarbeiten weiterhin eingehalten werden kann.“

Kapitänsdinner der Deutschen Marine

Schwesig: Regierung steht an der Seite der Bundeswehr

Rostock – „Das Kapitänsdinner der Deutschen Marine ist ein festlicher Anlass, um zusammenzukommen, etwas Gutes zu essen und vor allem Gutes zu tun“ sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig zu Beginn der Veranstaltung in Rostock. Die Einnahmen des Kapitänsdinners gehen an die Aktion „Sorgenkinder in Bundeswehrfamilien“ des Bundeswehr-Sozialwerks.

Die Ministerpräsidentin ging auf den in Ukraine tobenden Krieg ein: „Eine der großen Hoffnungen von 1989, die Hoffnung auf dauerhaften Frieden in Europa, ist mit dem russischen Angriff endgültig zerstört. Das verändert die Grundlage unseres Zusammenlebens in Europa und bedeutet neue sicherheitspolitische Herausforderungen, in denen wir Bundeswehr und Marine mit neuen Augen sehen.“

Sie verwies darauf, dass die Korvette „Erfurt“ kurz vor Weihnachten nach über 200 Tagen Einsatz aus den Mittelmeer zurückgekehrt ist. Im Januar seien zwei Patriot-Flugabwehrstaffeln aus Mecklenburg-Vorpommern nach Polen verlegt worden, nah an die polnisch-ukrainische Grenze. „Wir sind in Gedanken bei den Soldatinnen und Soldaten und bei ihren Angehörigen.“

In Mecklenburg-Vorpommern wisse man, was man an der Bundeswehr habe. So konnte sich das Land während der Corona-Pandemie ebenso auf die Hilfe der Soldatinnen und Soldaten verlassen wie beim großen Waldbrand in Lübtheen vor ein paar Jahren.

Schwesig: „Wir haben starke Standorte der Marine, des Heeres und der Luftwaffe. Die Soldatinnen und Soldaten leben hier, die Einheiten sind in ihren Garnisonsorten präsent und gesellschaftlich engagiert. Die Bundeswehr gehört zu unserem Land Mecklenburg-Vorpommern. Und die Landesregierung steht an der Seite der Bundeswehr.“

Rostock sei die Marinehauptstadt des Landes. „Von hier aus werden die gesamten Seestreitkräfte gesteuert. Seit Januar gibt es mit dem Marinearsenal Warnowwerft einen weiteren starken Standort der Bundeswehr hier in Rostock-Warnemünde. Die Marine sichert Arbeitsplätze und gleichzeitig die Zukunft unserer maritimen Industrie.

Das trägt zu einer guten Ausrüstung der Bundeswehr und damit zu unserer Sicherheit bei.“ Gleichzeitig bleibe der Schiffbau dem Standort Rostock erhalten. „Rostock hat seine Werft zurück! Das ist für die Stadt wichtig, für die Marine und für das ganze Land.“, betonte Schwesig.

Backhaus: Dürregefahr in Europa ist erneut groß

Schwerin – Der Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus, warnt angesichts bereits dramatischer Niederschlagsmängel in europäischen Nachbarländern vor einem erneuten Dürresommer in Mecklenburg-Vorpommern.

Auch die Wasserstände hierzulande sind noch weit von einer Entspannung entfernt: „Wir sehen erschreckende Niederschlagszahlen bei unseren europäischen Nachbarn. In der Alpenregion ist sehr viel weniger Schnee gefallen als üblich. Allein in den Italienischen Alpen gibt es ein Defizit von über 50 Prozent und in der Po Ebene über 60 Prozent.“

Der fehlende Schnee in Berglagen habe indes auch Auswirkungen auf uns. Minister Backhaus: „Die Schneeschmelze war immer eine wichtige Quelle zur Grundwasserneubildung. Und wir brauchen das Grundwasser. Es ist das wichtigste Lebensmittel, sowohl für uns, als auch für die Pflanzenwelt.“

Auch in Frankreich, das erst im letzten Jahr eine verheerende Trockenheit erlebt hat, ist schon wieder seit Wochen kein Regen gefallen.

Grund für die anhaltende Trockenheit sind stabile Hochdruckgebiete, die feuchte Luft vom Atlantik verdrängen. Durch den Klimawandel sei davon auszugehen, dass sich dieses Phänomen auch in der Zukunft verstetige. Mit Blick auf die Lage in Mecklenburg-Vorpommern stellt der Minister fest: „Der Winter war eindeutig zu warm. Allein der Dezember hatte einige Frosttage, aber viel zu wenig Schnee.

Der November war 1 Grad und Januar und Februar jeweils 3 Grad Celsius wärmer als das langjährige Mittel. Januar und Februar waren zwar nasser als normal und haben die Pegelstände an unseren Fließgewässern ansteigen lassen. Das ist erstmal eine gute Nachricht. Dennoch sind die Pegel entfernt von dem, was für diese Jahreszeit normal ist. In den Seen fehlt noch einiges Wasser.

Der Schweriner See liegt derzeit bei 108cm und damit noch 12 Zentimeter unter dem Bewirtschaftungsziel für den 1. März und 17 cm unter dem Ziel für den 1. Mai. In den Mecklenburger Oberseen fehlen noch 11 cm zum Bewirtschaftungsziel für den 1. März und 21 cm unter dem Ziel für den 1. Mai. Auch dem Tollensesee fehlen noch 11 cm zum oberen Stauziel.“

Die Zahlen sprechen für den Minister eine deutliche Sprache: „Wir müssen uns darauf konzentrieren, das noch verfügbare Wasser zu schützen und in der Fläche zu halten. Dafür unternimmt das Land M-V eine Reihe von Maßnahmen, von denen einige schon seit Jahren in Umsetzung sind, andere werden intensiviert und noch weitere folgen.

Um das Wasser in der Landschaft zu halten, können natürliche Senken reaktiviert und Entwässerungs­anlagen zurückgebaut werden. Auch die Art und Weise der Bewirtschaftung kann zur Grundwasserneubildung beitragen und gleichzeitig die Erosionsgefahr mindern. In Zukunft sollen auch viel mehr Moore renaturiert oder nass genutzt werden.

Dies dient neben dem Wasserrückhalt gleichzeitig dem Klimaschutz, da die derzeit überwiegend entwässerten Moore etwa 1/3 der CO2-Emissionen im Land ausmachen. Moor muss nass.“, so Backhaus.

Die Wasservorkommen zu schonen, sei eine Aufgabe für jeden Menschen, so Backhaus: „Nur mit Gesetzen ist es nicht getan. Unsere natürlichen Ressourcen sind endlich und der achtsame Umgang mit ihnen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Jeder Einzelne muss seinen Beitrag leisten. Die Verschwendung von Wasser ist ein Luxus, den wir uns nicht mehr leisten können.“

Eine schnelle Übersicht über die Pegelstände des Landes findet sich im Internet auf dem Pegelportal Mecklenburg-Vorpommern www.pegelportal-mv.de.