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Tag: 3. Juli 2025

Geriatrieplan des Landes wird überarbeitet

Schwerin – Gesundheitsministerin Stefanie Drese will die gesundheitliche Versorgung älterer Menschen verbessern und zukunftsfest aufstellen. Dazu soll der Geriatrieplan für Mecklenburg-Vorpommern überarbeitet werden. Eine Werkstattsitzung bei der die bisherigen Ergebnisse der verschiedenen Arbeitsgruppen vorgestellt wurden, fand in dieser Woche in Schwerin statt. „So ermöglichen wir eine breite Diskussion zu den verschiedenen Themen“, sagte Drese zum Auftakt des Treffens.

Der Geriatrieplan umfasst Eckpfeiler der Behandlungs- und Versorgungsstrukturen in der Altersmedizin. Der Plan soll die Folgen des demografischen Wandels professionell begleiten und die geriatrischen Versorgungsangebote vernetzen. „Dazu gehören neben Prävention und Gesundheitsförderung, der gesamte ambulante Bereich, die Akutkrankenhäuser, aber auch unsere Reha- und Pflegeeinrichtungen sowie die Palliativversorgung“, verdeutlichte Drese.

Die Ministerin wies darauf hin, dass die Versorgung älterer Menschen gerade für Mecklenburg-Vorpommern ein zentrales Thema ist. „Neben Sachsen-Anhalt haben wir bundesweit das höchste Durchschnittsalter und prozentual den höchsten Anteil von Seniorinnen und Senioren an der Gesamtbevölkerung“, so Drese.

Für die Erarbeitung des neuen Geriatrieplans sind alle Akteure, die entweder Mitglieder der Expertenkommission zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung in MV (Gesundheitskommission MV) sind oder sich thematisch mit Geriatrie beschäftigen, eingebunden. “Dieser breite Partizipationsprozess wurde von allen Beteiligten bereits beim Zielbild „Geburtshilfe & Pädiatrie 2030“ als sehr gut und befruchtend wahrgenommen“, sagte Drese. Damit können unterschiedliche Perspektiven zusammengeführt und innovative Lösungsansätze entwickelt werden, so die Ministerin.

Drese: „Gemeinsam wollen wir dafür sorgen, dass der überarbeitete Geriatrieplan zu einem verlässlichen Wegweiser wird – für eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität und Versorgung unserer älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger und mit Handlungsempfehlungen zur Umsetzung der geriatrischen Versorgung.“

Start des Erweiterungsbaus für Lagerung und Logistik des IOW

Rostock – Mit dem traditionellen ersten Spatenstich begann heute im Rostocker Fischereihafen der Bau einer neuen Lagerhalle des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW). Der Neubau dient der Erweiterung der Logistik- und Lagerkapazitäten für Geräte- und klimatisierte Sedimentkernlagerung sowie für zusätzliche Werkstätten. Die Fertigstellung ist für Sommer 2026 vorgesehen.

Die neue Halle mit rund 889 Quadratmetern Nutzfläche und über 4.000 Kubikmetern Bruttorauminhalt entsteht als Anbau an das bereits bestehende IOW-Lager am Standort Rostock-Marienehe, der aufgrund der Nähe zum Liegeplatz des Forschungsschiffes „Elisabeth Mann Borgese“ ein zentrales Element der logistischen Infrastruktur des IOW ist. Hier werden bereits heute meerestechnische Ausrüstung für Schiffsexpeditionen, Forschungstauchen und 550 bis zu 20 Meter lange Sedimentkerne sowie mehrere tausend Einzelproben gelagert, die vom Meeresgrund der Ostsee und anderer Küstenmeeren stammen.

Die neue Halle schafft jetzt zusätzlichen Raum für Lagerung und Werkstattflächen. Eine moderne Kühlzelle wird sicherstellen, dass auch im Erweiterungsbau die speziellen Anforderungen an die Archivierung meeresgeologischer Proben und biologischer Materialien unter kontrollierten Umweltbedingungen gegeben sind. Durch eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Erweiterungsbaus werden die Energieverbräuche zukünftig deutlich gesenkt.

„Mecklenburg-Vorpommern ist für seine Leistungen in der Meeresforschung international hoch anerkannt. Das verdanken wir der exzellenten Forschungsarbeit am IOW in guter Zusammenarbeit mit den Hochschulen und anderen Forschungsinstituten. Die Landesregierung unterstützt diese Arbeit und legt hier einen Schwerpunkt in seiner Forschungspolitik“, hob Mecklenburg-Vorpommerns Wissenschaftsministerin Bettina Martin anlässlich der Spatenstichzeremonie hervor.

„Für den Erfolg der Forschungsarbeit am IOW sind eine hervorragende Ausstattung und moderne Rahmenbedingungen unerlässlich. Deshalb unterstützen wir gemeinsam mit dem Bund das IOW mit diesem Neubau. Diese Halle mit genügend Raum für das Sedimentkernlager ist unerlässlich für den Forschungsstandort und zahlt direkt auf die Arbeit der deutschen Forschungsflotte und der Deutschen Allianz Meeresforschung ein. Es freut mich sehr, dass auch die Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag einen Schwerpunkt auf die Meeresforschung gelegt hat und sie voranbringen will. Dazu leistet Mecklenburg-Vorpommern gern seinen Beitrag“, so die Ministerin.

„Mit dem Neubau in Rostock-Marienehe schaffen wir nicht einfach nur Lagerfläche – wir schaffen Raum für die Zukunft exzellenter Meeresforschung“, zeigte sich auch MV-Finanzminister Dr. Heiko Geue überzeugt. „Die Kolleginnen und Kollegen vom Staatlichen Bau- und Liegenschaftsamt Rostock aus dem Geschäftsbereich des Finanzministeriums begleiten das Projekt von der Planung bis zur Fertigstellung mit großer Sorgfalt und Fachkompetenz. Wichtig ist, dass auch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach vorgesehen ist. So entsteht hier nicht nur ein funktionaler Technikhallenbau, sondern ein zukunftsweisendes Beispiel dafür, wie wir als Land Verantwortung für Forschung und Nachhaltigkeit gleichermaßen übernehmen“, so Dr. Geue weiter.

„Wir sind sehr froh darüber, dass Bund und Land die Mittel für die dringend benötigten zusätzlichen Kapazitäten zur Verfügung stellen“, betont IOW-Direktor Oliver Zielinski anlässlich des Baubeginns in Marienehe. „Die neue Halle schafft nicht nur Raum für eine umfangreichere Lagerung wertvoller Proben unter modernsten Bedingungen. Sie stärkt auch die logistische Infrastruktur im Heimathafen unserer Forschungsschiffe ‚Elisabeth Mann Borgese‘ und ‚Maria S. Merian‘ – ein wichtiger Schritt, von dem nicht nur das IOW profitiert, sondern auch alle unsere Forschungspartner“, so der Meeresphysiker.

Die Mittel in Höhe von ca. 2,44 Mio. EUR werden zu gleichen Teilen von Bund und Land getragen, vertreten durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt und das Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten Mecklenburg-Vorpommern. Umgesetzt wird der Bau vom Staatlichen Bau- und Liegenschaftsamt Rostock im Bereich des Finanzministeriums Mecklenburg-Vorpommern.

Waldbrandgefahr in MV weiterhin hoch

Schwerin – Auch wenn die große Hitze vorerst vorüber ist, bleibt es trocken und windig und die Gefahr von Waldbränden bestehen. Im Süd-Westen des Landes ist für die kommenden Tage die zweit höchste Waldbrandgefahrenstufe ausgerufen.

Im Laufe der Woche kann es zu Gewittern mit örtlich starken Winden kommen, welche die Gefahr von Waldbränden noch einmal erhöhen.

Der Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Dr. Till Backhaus, bittet Bürger und Gäste des Landes ausdrücklich darum, alles zu unterlassen, was zu einem Brand in der Wald- und Feldflur führen könnte und gibt folgende Hinweise:

  • Kein offenes Feuer oder Grillen im und am Wald
  • Keine Zigarettenreste in der Natur wegwerfen
  • Parken Sie nicht auf trockenem Gras – heiße Fahrzeugteile können Brände entfachen
  • Melden Sie Rauchentwicklungen sofort über den Notruf 112

Weitere Informationen zur Waldbrandgefahr und allgemeine Hinweise zum Waldbrandschutz in Mecklenburg-Vorpommern gibt es unter diesem Link: Waldbrandschutz – Wald-MV.

Gewaltprävention in der Pflege wird neu gedacht

Neubrandenburg – Innenstaatssekretär Wolfgang Schmülling und Sozialministerin Stefanie Drese haben heute in Neubrandenburg den 13. Landespräventionstag unter dem Motto „Augen auf! Gewaltprävention in der Pflege“ eröffnet.  Außerdem wurde der Landespräventionspreis an drei Preisträger aus Mecklenburg-Vorpommern verliehen.

„Die Pflege – ob in der eigenen Häuslichkeit oder stationär – ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die nicht nur physische, sondern auch emotionale Herausforderungen mit sich bringt“, so Wolfgang Schmülling. „In diesem Kontext ist es von großer Bedeutung, dass wir uns als Gesellschaft gemeinsam für eine gewaltfreie Pflege einsetzen“, erklärte er vor den rund 180 Teilnehmenden aus den Bereichen der Pflege, Selbsthilfe, der Medizin, Justiz und Polizei.

Sozialministerin Drese betonte: „Gewalt in der Pflege ist oft noch ein Tabuthema und kann von beiden Seiten ausgeübt werden. Sowohl Pflegebedürftige als auch Pflegende können Opfer, aber auch Täter sein. Gewalt findet dabei oft nicht körperlich statt. Sie wird, anders als man oft denkt, also gar nicht aggressiv ausgeübt, sondern häufig ganz subtil. Das führt dazu, dass sie zunächst gar nicht so wahrgenommen wird.

Gewalt in der Pflege kann bereits im absichtlichen Überhören von Wünschen oder Bedürfnissen liegen oder in der Verwendung abwertender Formulierungen. Deshalb ist es so wichtig, frühzeitig gegenzusteuern und präventive Maßnahmen zu entwickeln. Wie das gelingen kann, welche Strategien und Schutzmaßnahmen es gibt und welche sich besonders bewährt haben, zeigen der Landespräventionstag mit seinen Fachvorträgen und Workshops, aber auch die diesjährigen Preisträger“, betonte Drese.

So hätten erneut unterschiedlichste Organisationen, Vereine und Projekte den Gewaltschutz in der Pflege neu gedacht und sich für den „Oscar der Prävention“ beworben.  „Auf den Punkt gebracht: Die Projekte der Preisträger sind beeindruckend in ihrer Vielfalt, in ihrer Schwerpunktsetzung, im intensiven Auseinandersetzen mit dem Thema Gewalt in der Pflege“, unterstrich Schmülling und auch Drese lobte die diesjährige Schwerpunktsetzung: „Der Landespräventionstag ist eine große Hilfe, um die öffentliche Aufmerksamkeit auf dieses oft verschwiegene Thema zu lenken und Sichtbarkeit zu erzeugen. Ich begrüße sehr, dass hier Best-Practice-Beispiele gesammelt, vorgestellt und sogar prämiert werden.“

Durchgesetzt haben sich letztlich der Pommersche Diakonieverein e.V, die Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Universitätsmedizin Rostock sowie die Landesfachstelle Demenz Mecklenburg-Vorpommern. Sie erhalten einen Pokal und ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.

„Der Pommersche Diakonieverein verfolgt mit seinem Projekt „Gewaltschutz neu denken“ einen ganzheitlichen Ansatz, um Gewalt durch Prävention und Bewusstseinsbildung in den Einrichtungen des Pommerschen Diakonievereins nachhaltig zu reduzieren. Damit geht er weit über das heraus, was gefordert ist“, erklärte Pegel zum Siegerprojekt. „Die UMR setzt hingegen auf ein eigenes Konzept mir präventivem Deeskalationstraining, gezielter Kompetenzförderung und professioneller notfallpsychologischer Nachsorge und setzt so vorbildliche Standards für Kliniken im ganzen Land“, lobte Drese die Zweitplatzierten.

Als Vernetzer versteht sich unterdessen die Landesfachstelle Demenz, die für ihren sozialraumbezogenen Ansatz ausgezeichnet wurde. Indem Kommunen, Quartiere und Nachbarschaften enger zusammengebracht werden, soll Prävention schon in der Lebenswelt beginnen, insbesondere bei Gewalt, die auf Grund von geistigen Erkrankungen wie der Demenz entstehen kann.

Über eine Anerkennungsurkunde und Preisgelder in Höhe von 250 Euro können sich zudem die Wohlfahrtseinrichtungen der Hansestadt Stralsund gemeinnützige GmbH (WFE) für einen besonders partizipativen Ansatz und die AWO Sozialdienste Uecker-Randow gGmbH mit einem durch eine Ursachenanalyse gespeisten Konzept freuen.

Ermittelt wurden sie von einer Jury bestehend aus Vertreter*innen des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Sport M-V, dem Landeskriminalamt, der Hochschule Neubrandenburg, dem bpa Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V., dem Landesseniorenbeirat M-V und dem Landesrat für Kriminalitätsvorbeugung. Entscheidend waren hierbei unter anderem die Aspekte der Innovation, Wirksamkeit, Nachhaltigkeit und Übertragbarkeit.