Volkswirtschaftliche Bedeutung der Pflege

Rostock – Sozialministerin Stefanie Drese war heute zu Gast auf dem 11. Unternehmertag des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern in Rostock.

In ihrer Rede betonte Drese, dass viel zu selten über den volkswirtschaftlichen Beitrag der Pflegebranche gesprochen werde. Die Pflege werde in der öffentlichen Debatte hauptsächlich als Kostenverursacher wahrgenommen.

„Das wird den vielen Unternehmen und Beschäftigen aber überhaupt nicht gerecht. Unternehmen in der Pflege sind ein wichtiger und dynamischer Bestandteil der Gesundheitswirtschaft und damit auch ein Motor von Wertschöpfung und Beschäftigung in Mecklenburg-Vorpommern“, hob Drese hervor. Trotz oder gerade wegen der erheblichen Herausforderungen sei die Pflegewirtschaft in den vergangenen Jahren dynamisch gewachsen.

Die Ministerin verdeutlichte das anhand von einigen markanten Zahlen. So erzeuge die medizinische Versorgung – als Teilbereich der Gesundheitswirtschaft zu der die Pflege gehört – eine Bruttowertschöpfung von 4,4 Milliarden Euro und hat damit einen Anteil von 63,8 Prozent an der Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern.

Der Anteil der Erwerbstätigen in der Gesundheitswirtschaft sei in MV mit 21,3 Prozent bundesweit am höchsten. Dazu habe die Erwerbstätigkeit in der Pflege, u.a. bedingt durch den demografischen Wandel, aber auch wegen der verbesserten Bezahlung, überproportional beigetragen.

Drese nahm auf dem bpa-Unternehmertag auch zur derzeitigen Diskussion über die Pflegeversicherung Stellung. „Mit Sorge betrachte ich die erheblichen Kostensteigerungen der vergangenen Jahre, die durch die Inflation und Verbesserungen innerhalb der Pflegeversicherung verursacht wurden, ohne die finanziellen Ausgleichsmaßnahmen in gleicher Weise zu treffen“, sagte die Ministerin.

Die Reformen der Pflegeversicherung in den vergangenen Jahren hätten den Leistungsumfang zwar ausgeweitet und zu einer richtigen und wichtigen höheren Entlohnung des Pflegepersonals geführt. „Die nachhaltige und damit zukunftsfeste Finanzierung steht aber weiterhin aus“, so Drese.

Daher sei die soziale Pflegeversicherung einem enormen Druck ausgesetzt. Die finanzielle Belastung der Pflegebedürftigen wie auch des Versicherungssystems selbst nehme in einem überfordernden Maße zu. Drese: „Ohne erhebliche finanzwirksame Maßnahmen sowohl auf der Einnahmen- als auch der Ausgabenseite ist der langfristige Erhalt der Leistungen der sozialen Pflegeversicherung nicht möglich.“

Die Ministerin verdeutlichte, dass bislang die notwendigen gesetzgeberischen Maßnahmen der Bundesregierung ausstehen. Daher habe vor wenigen Wochen die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern eine entsprechende Bundesratsinitiative auf den Weg gebracht, die von allen anderen Bundesländern unterstützt wird.

„Wir bekunden damit einmal mehr die Erwartungshaltung der Bundesländer zu einem entschlossenen Handeln der Bundesregierung und machen zudem wiederholt das Angebot, uns als Länder inhaltlich zu beteiligen“, sagte Drese.

Pflegende Angehörige

Ministerin Drese weist auf erweiterte Unterstützungsleistungen für pflegende Angehörige hin

Schwerin – Am 6. Oktober ist Europäischer Tag der pflegenden Angehörigen. Für Sozialministerin Stefanie Drese ist dieser Tag ein wichtiger Anlass, die vielen Menschen zu würdigen, die oft rund um die Uhr und am Rande der Erschöpfung ihre Lieben versorgen.

„Pflegende Angehörige verdienen mehr Anerkennung und Unterstützung für ihre Arbeit“, betont Drese. Nach Angaben der Ministerin werden fast 85 Prozent der über 120.000 Pflegebedürftigen in Mecklenburg-Vorpommern zuhause versorgt, davon über die Hälfte von ihren An- und Zugehörigen ohne professionelle Hilfe wie ambulante Pflegedienste.

„Pflegende An- und Zugehörige leisten damit nicht nur Großes für den Einzelnen, sondern auch für unsere immer älter werdende Gesellschaft“, verdeutlicht Drese. Das müsse öffentlich noch viel mehr herausgestellt werden. Gleichzeitig sei es eine fortlaufende Aufgabe, pflegende Angehörige zu entlasten und besser zu unterstützen, so die Ministerin.

Drese weist in diesem Zusammenhang auf eine Reihe von Verbesserungen hin. So steige das Pflegegeld zum 1. Januar 2025 nochmals um 4,5 Prozent an (nach + 5 Prozent im Jahr 2024). Das gelte auch für die ambulanten Sachleistungen, also häusliche Pflegehilfen durch ambulante Pflege- und Betreuungsdienste.

Zu den wichtigen Leistungen für pflegende Angehörige zählt nach Auskunft der Ministerin zudem die Verhinderungspflege. Sind private Pflegepersonen beispielsweise wegen eines Erholungsurlaubs oder wegen Krankheit an der Pflege gehindert, trägt die Pflegekasse bis zu 1.612 Euro im Jahr für eine Ersatzpflege. Die Verhinderungspflege kann im häuslichen Umfeld, aber auch in stationären Einrichtungen wie einer Tagespflege oder in einem Pflegeheim stattfinden.

Drese: „Hier tritt zum 1. Juli 2025 eine wichtige Verbesserung in Kraft. Dann werden die Leistungsbeträge der Verhinderungspflege und der Kurzzeitpflege zu einem gemeinsamen Jahresbetrag für Verhinderungspflege und Kurzzeitpflege zusammengefasst, den die Anspruchsberechtigten nach ihrer Wahl flexibel für beide Leistungsarten einsetzen können. Die Höhe des neuen Gemeinsamen Jahresbetrags für Verhinderungspflege und Kurzzeitpflege wird ab 1. Juli 2025 bis zu 3.539 Euro je Kalenderjahr betragen.“

Weiterhin können pflegende An- und Zugehörige einen monatlichen Entlastungsbetrag in Höhe von 125 Euro für Betreuungsstunden oder eine Haushaltshilfe etwa im Rahmen der ehrenamtlichen Nachbarschaftshilfe verwenden. „Auch hier wollen wir den bürokratischen Aufwand weiter reduzieren“, betont die Ministerin. So setze sich die Landesregierung derzeit im Rahmen der Arbeits- und Sozialministerkonferenz der Länder (ASMK) gemeinsam mit anderen Ländern für eine Erhöhung und Flexibilisierung des Entlastungsbeitrages ein.

Weitere Informationen erhalten Pflegebedürftige und ihre Angehörigen auch bei den mittlerweile 19 Pflegestützpunkten im Land (www.pflegestuetzpunkte-mv.de). Die Pflegestützpunkte beraten unabhängig und trägerübergreifend. „Sie helfen Angehörigen dabei, sich im Leistungskatalog der gesetzlichen Pflegekassen zurechtzufinden“, so Drese.

Der Europäische Tag der pflegenden Angehörigen wird seit 2020 jährlich am 6. Oktober veranstaltet. Initiator ist die European organisation working with and for informal carers (Eurocarers), die von über 70 Verbänden und Forschungseinrichtungen aus 28 europäischen Ländern getragen wird. Eurocarers macht mit dem Aktionstag auf den Unterstützungsbedarf für die Arbeit pflegender Angehöriger aufmerksam.

Digitalisierung des öffentl. Gesundheitsdienstes

Schwerin – Die Corona-Pandemie hat deutlich aufzeigt: Der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) muss gestärkt und seinen Mitarbeitenden effizienteres Arbeiten ermöglicht werden. Aktuelle und sich in Zukunft weiter verschärfende Herausforderungen wie der Fachkräftemangel, die Auswirkungen des demographischen Wandels, aber auch Bedrohungen unserer Zeit sind im ÖGD besonders spürbar.

„Die Beschäftigten in den Gesundheitsämtern tragen hohe Verantwortung für unzählige Belange wie die Überwachung von Hygienestandards, die Gesundheitsförderung und Prävention, die Information und Beratung von Bürgerinnen und Bürgern und nicht zuletzt den Infektionsschutz“, verdeutlichte Gesundheitsministerin Stefanie Drese am Dienstag in Schwerin. „Wir brauchen die Modernisierung und Digitalisierung von Arbeitsabläufen und Infrastrukturen, um die Mitarbeitenden im ÖGD bestmöglich zu entlasten“, so Drese.

Um den Digitalisierungsprozess im ÖGD weiter voranzubringen, habe das Gesundheitsministerium eine Strategie entwickelt. „Das Ziel ist es, im Öffentlichen Gesundheitsdienst auf unterschiedliche Krisenfälle bestmöglich vorbereitet zu sein. Das geht nur mit einer modernen Ausstattung und effizienten Abläufen, die die Mitarbeitenden unterstützen und Behördenanliegen für Bürgerinnen und Bürger so einfach wie möglich machen“, betonte Drese.

Die Strategie fülle damit eine wichtige Lücke: „Bisher gab es keine einheitlichen Digitalisierungsmaßnahmen für den ÖGD im Land. Die Strategie zeigt auf, wie eine umfassende Digitalisierung der Verwaltungsprozesse und eine stärkere Vernetzung der Gesundheitsämter untereinander gelingen kann“, so die Ministerin. Sie bilde somit die Grundlage für weitere Entwicklungen in den kommunalen Einrichtungen. „Die Ämter können daraufhin individuell die nächsten Schritte ableiten und an ihre spezifischen Ausgangsituationen und Bedarfe anpassen“, hob Drese hervor.

Die Strategie ist in vier Handlungsfelder unterteilt. Dazu zählen die Kommunikation und Interaktion, Arbeitsabläufe und Prozesse, digitale Schnittstellen sowie der Bereich Mitarbeitende und Zusammenarbeit. Sie wurde unter Federführung des Gesundheitsministeriums in enger Zusammenarbeit mit Vertreterinnen und Vertretern der Kommunen, aus Verbänden sowie des ÖGD entwickelt und enthält eine gemeinsam formulierte Zielvision.

Drese kündigt an, dass die enthaltenen Ziele und Vorgaben in zwei Jahren auf Ihre Aktualität überprüft und bei Bedarf überarbeitet würden. „Natürlich werden auch dann wieder alle Akteure des ÖGD in MV beteiligt werden“, so die Ministerin.

Die Digitalisierungsstrategie für den Öffentlichen Gesundheitsdienst in Mecklenburg-Vorpommern ist unter folgendem Link abrufbar: ÖGD-Digitalisierungsstrategie

Der Bund hat aus Mitteln des EU-Aufbauplans NextGenerationEU im Jahr 2020 den Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst geschlossen. Bis 2026 werden vier Milliarden Euro in den ÖGD investiert. Diese Gelder sollen in drei Bereichen eingesetzt werden:

Personalaufbau, Digitalisierung und moderne Strukturen. Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat für die Umsetzung eine koordinierte Landesmaßnahme gestartet. Ein bedeutender Baustein ist die gemeinsame Digitalisierungsstrategie für den ÖGD in MV.

Reform der Pflegeversicherung

Drese für Umwandlung der Pflegeversicherung zu einer Vollversicherung

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese hat sich heute im Landtag für eine Reform der Pflegeversicherung ausgesprochen. „Die Finanzierung der nicht als Vollversicherung konzipierten Pflegeversicherung kommt an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit“, sagte Drese in der Debatte über einen Antrag der Koalitionsfraktionen für eine solidarische Pflege.

Die Ministerin hob hervor, dass sich die gesetzliche Pflegeversicherung in ihrer mittlerweile 30-jährigen Geschichte bewährt habe und beständig fortentwickelt wurde. „So wurde die Tarifbindung eingeführt, mit der sich die Lohnsituation in der Pflege für viele Mitarbeitende gerade in Mecklenburg-Vorpommern deutlich verbessert hat. Und seit einigen Jahren profitieren rund 1,8 Millionen Menschen mit Demenz durch die Einführung eines erweiterten Pflegebedürftigkeitsbegriffes von Leistungen der Pflegeversicherung“, verdeutlichte die Ministerin.

Auf der anderen Seite komme es in Anbetracht des demografischen Wandels ohne weitere Maßnahmen zu Versorgungslücken. „Zudem führt die jetzige Art der Ausgestaltung dieser Teilkaskoversicherung zu überfordernden Belastungen der Pflegebedürftigen und deren Angehörige“, so Drese.

„Wir nutzen als Landesregierung deshalb die gegenwärtige Bundesratspräsidentschaft dazu, den Bund ganz konkret aufzufordern, noch in dieser Legislaturperiode einen Entwurf für eine Reform der Pflegeversicherung vorzulegen. Wir brauchen die Umwandlung zu einer Vollversicherung, um Pflegebedürftige und ihre Angehörige zu entlasten“, betonte die Ministerin.

Drese machte zugleich deutlich, dass es vieler weiterer Maßnahmen bedürfe für eine gute Versorgung und zukunftsfeste Pflege. Dies könne angesichts der tiefgreifenden Herausforderungen nur gelingen, wenn alle Akteure an einem Strang ziehen.

Drese: „Deshalb habe ich den Pakt für Pflege initiiert, der von den Mitgliedern des Landespflegeausschusses mitgetragen wird. Ich erwarte, dass wir in verschiedenen Bereichen zu Lösungen für die Zukunft kommen.“ Als wesentliche Felder benannte die Ministerin die Unterstützung des familiären und nachbarschaftlichen Umfelds durch Leistungsverbesserungen im häuslichen Bereich, die Personalgewinnung sowie die Sicherung der wirtschaftlichen Handlungsfähigkeit von Pflegeeinrichtungen.

Reform der Pflegeversicherung

Schwesig: Wir brauchen eine Reform der Pflegeversicherung

Berlin – Mecklenburg-Vorpommern macht sich für eine zügige Reform der Pflegeversicherung stark. Das Land brachte heute gemeinsam mit Berlin, Bremen und dem Saarland einen Antrag in den Bundesrat ein, in dem die Bundesregierung aufgefordert wird, noch in dieser Wahlperiode einen Gesetzesentwurf für eine zukunftsgesicherte Finanzierung der sozialen Pflegeversicherung vorzulegen.

„Wir sind uns alle einig, dass alte und kranke Menschen die bestmögliche Pflege erhalten sollen. Aber die Zukunft der Pflege macht uns Sorgen“, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig in ihrer Einbringungsrede. In den letzten Jahren seien einige Verbesserungen bei der Pflege erzielt worden.

„Die in den letzten Jahren eingeleiteten Maßnahmen wie die gestaffelten Zuschüsse zu den pflegebedingten Aufwendungen in vollstationären Einrichtungen, die Tariftreueregelung und die Erhöhung der Pflegemindestlöhne gehen in die richtige Richtung. Es gibt Steigerungen bei den Löhnen und Gehältern der Beschäftigten.“

Gleichzeitig seien die Kosten für die Pflege gestiegen. Der wichtigste Schritt stehe jedoch noch aus. „Die Pflegeversicherung braucht eine sichere finanzielle Basis in der Zukunft“, betonte Schwesig.

Wichtigstes Ziel müsse sein, dass die Pflege für die Betroffenen und ihre Angehörigen bezahlbar bleibt. Auch die Kosten für Länder und Kommunen müssten gedämpft werden.

Der Antrag wurde zur Beratung in die Ausschüsse überwiesen.

Drese zur Notfallreform

Mecklenburg-Vorpommern hat wichtige Reformvorhaben bereits erfolgreich modellhaft erprobt

Schwerin – Im Zuge der heutigen Landtagsdebatte betonte Gesundheitsministerin Stefanie Drese, dass es weitere innovative Ansätze brauche, um den Rettungsdienst insbesondere in dünnbesiedelten Flächenländern wie Mecklenburg-Vorpommern zukunftsfest aufzustellen. „Wir sind darauf bereits gut vorbereitet und dem Bund ein Stück voraus“, sagte Drese.

Die Ministerin verwies dabei auf zwei wesentliche Pläne der Notfallreform auf Bundesebene: die Integrierten Notfallzentren als Kooperationen von Krankenhausnotaufnahme und Bereitschaftspraxis der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) sowie die Kooperation der Rettungsleitstellen mit der KV für die Notfallnummern 112 und 116117.

„Genau diese beiden Vorhaben haben wir in unserem Land bereits auf freiwilliger Basis modellhaft erprobt und sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, sagte Drese. Insofern begrüßen wir diese Kernpunkte der Reform ausdrücklich und freuen uns, dass uns eine bundesweite Umsetzung bevorsteht“, unterstrich sie.

„Angesichts der zunehmenden Personalknappheit und unserer alternden Gesellschaft müssen wir dafür Sorge tragen, dass Notfälle frühzeitig von Nicht-Notfällen unterschieden werden können und wir Patientenströme besser lenken“, so die Ministerin. Das Land räume diesem Thema deshalb eine ausgesprochen hohe Priorität ein.

Drese betonte, die Landesregierung habe sich im Anhörungsverfahren zum ersten Gesetzesentwurf und im Bundesratsverfahren zudem dafür eingesetzt, wo möglich immer bestehende Strukturen zu nutzen, statt neue zu schaffen. So sei es beispielsweise sinnvoll, die gute, vorhandene Notdienststruktur der Apotheken weiter zu nutzen und keine zusätzlichen Apothekenstandorte in Integrierten Notfallzentren einzurichten.

Drese: „Ebenso wollen wir, dass die Patientinnen und Patienten in Akutsituationen möglichst abschließend versorgt werden können und sie nach einem abendlichen Besuch des Notdienstes nicht am nächsten Morgen noch die Hausarztpraxis aufsuchen müssen, um eine Krankschreibung oder ein Rezept ausgestellt zu bekommen. Davon profitieren Patienten und Arztpraxen gleichermaßen.“

Die Ministerin kündigte abschließend an, sich für eine Änderung der Rolle des Rettungsdienstes innerhalb des SGB V hinein in die Position eines Versorgers einzusetzen. „Das ist notwendig, damit Behandlungsleistungen auskömmlich von den Krankenkassen finanziert und Fehlanreize eines vermeidbaren Transportes behoben werden können“, so Drese.

Ausbildung in Gesundheitsfachberufen

Land stellt Weichen, um Ausbildung in den Gesundheitsfachberufen an die Bedürfnisse in M-V anzupassen

Schwerin – Der Landtag hat in seiner Sitzung am 25..09. 2024 den Gesetzentwurf der Landesregierung zur Umsetzung des Pflegestudiumstärkungsgesetzes und weiterer Gesetze für Gesundheitsfachberufe zur weiteren Beratung in die Fachausschüsse überwiesen.

Gesundheitsministerin Stefanie Drese betonte bei der Einbringung des Gesetzentwurfs, die hohe Bedeutung der Einführung der generalistischen Pflegeausbildung und der Stärkung der hochschulischen Pflegeausbildung, um den sich wandelnden Anforderungen im Gesundheitswesen gerecht zu werden. Die Ministerin verwies dabei insbesondere auf die Zahlung von Ausbildungsvergütungen sowie die Budgets für die Träger der praktischen Ausbildung aus dem Pflegeberufe-Ausbildungsfonds.

„Diese Reformen bieten uns die Chance, die Ausbildung in den Gesundheitsfachberufen weiter zu modernisieren und attraktiver zu gestalten“, sagte Drese. Dem Landesgesetzgeber würden dadurch eine Vielzahl an Ausgestaltungsmöglichkeiten eröffnet. „Diese Möglichkeiten wollen wir mit unserem Gesetzentwurf ergreifen und umsetzen“, so die Ministerin.

Dabei gehe es darum, die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, um die Ausbildung in den Gesundheitsfachberufen an die Bedürfnisse unseres Landes anzupassen, verdeutlichte Drese. „So können wir sicherstellen, dass unsere Gesundheitsfachkräfte eine fair bezahlte und qualitativ hochwertige Ausbildung erhalten, wodurch wir letztendlich die Gesundheitsversorgung in Mecklenburg-Vorpommern gewährleisten und weiter stärken können.“

Drese: „Durch die Umsetzung dieses Gesetzes werden wir zudem nicht nur die Qualität der Ausbildung in allen Gesundheitsfachberufen verbessern. Sondern, wir tragen auch dazu bei, die Attraktivität dieser Berufe in unserem Land weiter zu erhöhen. Genau das brauchen wir für eine zukunftsfeste Gesundheitsversorgung in Mecklenburg-Vorpommern.“

Öffentlicher Gesundheitsdienst

Öffentlichen Gesundheitsdienst auch nach 2026 nachhaltig stärken: Drese begrüßt neue Bund-Länder-Gruppe

Schwerin – Am 13. Juni hat die Konferenz der Gesundheitsministerinnen und -minister (GMK) in Lübeck ein klares Bekenntnis zur dauerhaften Stärkung des öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) abgegeben. Dazu gehöre auch die Sicherstellung einer Anschlussfinanzierung nach dem Auslaufen des Paktes für den ÖGD im Jahre 2026, betone Gesundheitsministerin Stefanie Drese am Mittwoch in Schwerin.

„Insbesondere in den Corona-Jahren ist uns noch einmal deutlich vor Augen geführt worden, wie enorm wichtig ein gut aufgestellter öffentlicher Gesundheitsdienst ist, um auch in Krisenzeiten die Gesundheitsversorgung aller zu gewährleisten“, so Drese. Die aus dieser Zeit gewonnen Erkenntnisse und Erfordernisse seien bereits in die Ausgestaltung des ÖGD-Paktes eingeflossen.

„So haben wir die Paktmittel unter anderem genutzt, um in Mecklenburg-Vorpommern den öffentlichen Gesundheitsdienst personell deutlich zu stärken. Insgesamt können wir nun auf 635 Beschäftigten setzen, die in unseren acht Gesundheitsämtern, beim Landesamt für Gesundheit und Soziales sowie im Sozialministerium für eine bessere öffentliche Gesundheitsversorgung tätig sind“, erklärte sie. Zum Großteil werde dieses Personal in den Bereichen Gesundheitsschutz, Gesundheitsförderung sowie Prävention, Beratung und Information eingesetzt, sagte Drese.

Auch die Digitalisierung sei vorangetrieben worden. „Eine Maßnahme, die überfällig war. So können wir die Arbeit des ÖGDs, auch durch eine bessere digitale Vernetzung, effizienter gestalten. Aber auch die Bürgerinnen und Bürger profitieren von beschleunigten Verfahren“, so die Ministerin.

„Diese Entwicklung zu einem zukunftsfähigen und krisenresilienten ÖGD darf nun aber nicht mit dem Ende des Paktes 2026 abreißen. Insbesondere mit Blick auf zunehmende Herausforderungen wie veränderte Sicherheitslagen, neue Krisen oder Pandemien, den Klimawandel und die demografische Entwicklung müssen wir diese Strukturen verstetigen“, hob Drese hervor. Hierfür werden sich die Länder weiter einsetzen.

Drese: „Unser öffentlicher Gesundheitsdienst wird künftig eine noch wichtigere Rolle im Gesundheitsschutz spielen. Bund, Länder und Kommunen müssen deshalb gemeinsam an einem Strang ziehen. Vor diesem Hintergrund begrüßt Drese, dass bereits eine entsprechende Arbeitsgruppe eingesetzt wurde. Sie soll einen konkreten Vorschlag für die zukünftige Gestaltung des ÖGD-Pakts vorlegen.

Reanimationstage M-V

Drese plädiert für weniger Angst vorm Leben retten

Schwerin – Vom 19. bis zum 22. September hat der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) in Boizenburg die Reanimationstage MV ausgerufen, die Gesundheitsministerin Stefanie Drese heute besuchte. Mit buntem Programm und mit einem Weltrekordversuch zur Herz-Lungen-Wiederbelebung auf dem Marktplatz soll Ersthelfern die Angst genommen werden. „Insbesondere in einem Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern, in dem die Wege für den Rettungsdienst manchmal länger sind, sind Ersthelferinnen und Ersthelfer oft auch Lebensretter“, verdeutlichte Drese.

Dennoch bestünden bei vielen Menschen nach wie vor Vorbehalte einzuschreiten, oft aus Angst vor Fehlern. „Dabei ist noch kein Mensch an einer Wiederbelebungsmaßnahme verstorben, sondern nur daran, dass gar nicht erst damit begonnen wurde“, betonte die Ministerin. So zeigen Zahlen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), dass jedes Jahr mehr als 10.000 Menschenleben gerettet werden könnten, wenn bis zum Eintreffen der Rettungskräfte unverzüglich eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durchgeführt werden würde.

„Damit der Rettungsdienst die Ersthelfer möglichst schnell ablösen kann, passen wir in Mecklenburg-Vorpommern immer wieder unsere Strukturen an und erproben neue Ideen“, erklärte Drese. Dazu gehöre zum Beispiel die derzeitige modellhafte Zusammenlegung der Rufnummern 112 und 116117 im den Landkreisen Rostock und Vorpommern-Greifswald.

„Medizinisch ausgebildete Disponenten entscheiden in den dortigen Leitstellen, ob es sich um einen Notfall handelt oder ob zum Beispiel der kassenärztliche Bereitschaftsdienst ausrückt. Damit wollen wir verhindern, dass Rettungsmittel unnötig gebunden sind und Hilfe schneller dort ankommt, wo sie auch dringend benötigt wird“, so die Ministerin. Im besonders dünn besiedelten Grenzgebiet zu Brandenburg arbeiten die Integrierten Regionalleitstellen seit Jahresbeginn zudem grenzüberschreitend zusammen. „Im Notfall, wenn jede Minute zählt, sind Ländergrenzen damit nebensächlich“, so Drese.

„All diese Projekte sollen Verbesserungen im bodengebundenen Rettungsdienst bringen. Aber auch aus der Luft steuern wir nach. Mit einem zusätzlichen, vierten Rettungshubschrauber, der künftig in Westmecklenburg angesiedelt werden soll“, unterstrich die Ministerin. Er solle die bisherigen Standorte Güstrow, Greifswald und Neustrelitz ergänzen.

Drese betonte auf den Reanimationstagen MV aber auch, dass selbst das schnellste Rettungsmittel bei plötzlichem Herzstillstand nicht ausreicht. „Jede Minute ohne Reanimation senkt die Überlebenswahrscheinlichkeit um 10 Prozent. Ich würde mir daher wünschen, dass die Reanimationstage MV auch als Anstoß dienen, sich weiterzubilden, vielleicht nochmal einen Erste-Hilfe-Kurs zu belegen und künftig mutig einzugreifen, wenn andere zögern.“

Alkohol in der Schwangerschaft

Drese weist auf dramatische Auswirkungen für die Kindes-Entwicklung hin / 10.000 Neugeborene jährlich betroffen

Rostock – Gesundheitsministerin Stefanie Drese fordert größere gesamtgesellschaftliche Anstrengungen beim Kampf gegen Alkoholmissbrauch und Alkoholsucht. „Eine besonders schockierende und dennoch noch viel zu wenig bekannte Schädigungsfolge ist die Fetale Alkoholspektrumstörung (FASD), auf die viel mehr Aufmerksamkeit gelegt werden muss“, sagte Drese zum Auftakt des Fachtages „FASD und Schule“, der heute in Rostock stattfindet.

Veranstaltet wird der Fachtag von der FASD Beratungsstelle des Diakonie Rostocker Stadtmission e.V., dem Verein FAS(T)D perfekt MV e.V. und dem Gesundheitsamt der Hansestadt Rostock. FASD ist ein Sammelbegriff für eine Reihe von Schädigungen eines Kindes, die durch Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft verursacht werden. Sie gilt bundesweit als die häufigste aller angeborenen Erkrankungen.

Drese verdeutlichte, dass in Deutschland jährlich etwa 10.000 Kinder geboren werden, die aufgrund des Alkoholkonsums der Mutter während der Schwangerschaft schwere, irreversible Entwicklungsstörungen aufweisen. „Wird das Gehirn eines ungeborenen Kindes durch den Alkoholkonsum der Mutter geschädigt, muss es zeitlebens unter den Folgen leiden“, wies die Ministerin auf die Dramatik der Krankheit hin.

Die damit einhergehenden Beeinträchtigungen unterschiedlicher Funktionen des Gehirns könnten sich überall im Alltag bemerkbar machen. Probleme beim Lernen bzw. eine Intelligenzminderung hätten beispielsweise häufig einen Schulabbruch zur Folge. Ist das Sozialverhalten beeinträchtigt, fallen die Betroffenen unter Umständen dadurch auf, dass sie sich nicht an Regeln halten können. Häufig gelten sie zudem als aggressive, impulsive und hyperaktive Menschen. Auch kann Menschen mit FASD der Aufbau und die Pflege von Beziehungen schwerfallen.

„Hilfen müssen auf vielfältige Weise erfolgen“, betonte Drese. „Die betroffenen Kinder und Jugendlichen müssen in Kitas, Schulen und in Zusammenarbeit mit therapeutischen Einrichtungen eng begleitet und gezielt gefördert werden und es muss immer wieder darauf hingewiesen werden, dass sie mehr Unterstützung als andere Kinder brauchen, um soziale Defizite auszugleichen.“ Dabei müsse die gesamte Familie umfassend unterstützt werden auch mit Blick darauf, dass viele Kinder mit FASD in einer Adoptiv- oder Pflegefamilie leben, die oftmals auf diese Herausforderungen nicht vorbereitet seien.

Eine besondere Bedeutung haben nach Angabe von Drese Prävention und Aufklärung. „Denn durch den Verzicht auf den Konsum von Alkohol während der Schwangerschaft kann FASD vermieden werden“, so die Ministerin. Mit den rund 30 Suchtberatungsstellen und den über 40 Schwangerschaftsberatungsstellen gebe es Anlaufstellen im gesamten Land. Drese: „Jede und jeder kann in seinem Umfeld auf diese wichtigen Hilfsangebote hinweisen. Auch nach der Geburt gibt es für Familien in schwierigen Lebenslagen die Möglichkeit, im Rahmen des Landesprogramms Frühe Hilfe durch geschulte Familienhebammen kostenlos beraten und begleitet zu werden.“

Die Ministerin hob zudem hervor, dass es seit 2023 eine spezielle Beratungsstelle für FASD bei der Rostocker Stadtmission gibt. „Mein Dank geht an die Diakonie für dieses wichtige Hilfsangebot und an alle, die das Thema FASD aus dem Dunkeln holen und sich mit Expertise und Engagement um die Kinder und Familien kümmern“, sagte Drese zum Start des Fachtages.

Demenz gemeinsam begegnen

Ministerin Drese und Zentrum Demenz Schwerin informieren zur Aktionswoche

Schwerin – Etwa 1,8 Millionen Menschen in Deutschland haben eine dementielle Erkrankung und auch in Mecklenburg-Vorpommern leben mehrere zehntausende Betroffene mit ihren Familien – Tendenz steigend. Damit gehört die Demenz zu den größten gesundheitspolitischen Herausforderungen unserer Zeit. Das hoben Gesundheitsministerin Stefanie Drese und Maria Puhlmann, Leiterin des Zentrums Demenz in Schwerin, anlässlich der heute beginnenden Woche der Demenz hervor.

„Als Bundesland mit einer überdurchschnittlich alten Bevölkerungsstruktur entwickeln wir deshalb schon jetzt passende Strategien und Angebote, um Demenzerkrankte und pflegende Angehörige von der Prävention bis zur Pflege zu unterstützen“, erklärte Drese. Das erfordere eine enge Zusammenarbeit über alle Ebenen hinweg. „Die Umsetzung der Nationalen Demenzstrategie mithilfe der vom Land geförderten Landesfachstelle Demenz und die Erarbeitung eines Demenzplans für Mecklenburg-Vorpommern innerhalb des landeseigenen Paktes für Pflege sind hierfür gute Beispiele“, so Drese.

Die Ministerin wies zudem auf ganz konkrete Hilfen hin, die vom Land gefördert würden. Dazu zählen niedrigschwellige Betreuungsangebote für demenziell Erkrankte und ihre Angehörigen in Kooperation mit den Landkreisen und kreisfreien Städten, Modellprojekte zur Erprobung neuer Versorgungsstrukturen und -konzepte, die ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe und die 19 Pflegestützpunkte im Land, die neutral, kostenlos und fachkompetent zu allen Themen rund um das Thema Pflege, aber auch speziell zu Fragen der Demenz beraten. Diese werden ebenfalls maßgeblich von den Pflegekassen unterstützt.

Maria Puhlmann appellierte zudem, sich über die vielfältigen Unterstützungsangebote im eigenen Wohnort zu informieren: „Als lokales Zentrum Demenz bieten wir neben wöchentlichen Treffen beispielweise Yoga-Nachmittage speziell für pflegende Familienangehörige, Betreuungsgruppen für Menschen mit Demenz sowie ein Tanzcafé für Betroffene und Nahestehende an. Diese Angebote ergänzen unsere individuellen Beratungsstrukturen, die sowohl in unserem Büro, telefonisch als auch in der eigenen Häuslichkeit zur Verfügung stehen.“ Puhlmann dankte in diesem Zuge auch den Schweriner Höfen, die die erstmals vom Zentrum Demenz vergebene Auszeichnung „Demenz-freundliches Einkaufsquartier“ erhalten. Sie sind zudem der Veranstaltungsort für die Aktionen in der Landeshauptstadt. “Damit holen wir das Krankheitsbild in die Mitte unseres städtischen Lebens“, unterstrich sie.

Auch Drese begrüßte, dass auch in den Kommunen das Thema Demenz immer weiter an Bedeutung gewinne. „Die heute beginnende Woche der Demenz ist dafür ein gutes Beispiel. Unter dem Motto „Demenz – Gemeinsam. Mutig. Leben.“ beteiligen sich viele Städte im Land mit interessanten Veranstaltungen und einem bunten Programm. Schulungen, Begegnungsformate und Sportfeste, Kinovorführungen und demenzsensiblen Kulturangebote zeigen: ein gutes Leben mit Demenz ist nicht nur möglich, sondern es gelingt am besten gemeinsam“, so Drese.

Zur Woche der Demenz finden jährlich bundesweit Veranstaltungen und Aktionen statt, die zum Krankheitsbild und zu Unterstützungsmöglichkeiten informieren. Auch in Mecklenburg-Vorpommern wird es vom 16. bis zum 21. September, dem Welt-Alzheimertag, vielfältige Angebote geben. Eine Übersicht finden Interessierte unter  https://alzheimer-mv.de/aktuelles/woche-der-demenz-2024/.

Pflegemesse und Landespflegekongress

Rostock – Als wichtige Branchenkonferenz mit wertvollen Informationen zu den vielfältigen Angeboten rund um die Pflege sowie mit umfangreichen Fort- und Weiterbildungsformaten für Pflegende und Pflegeanbieter hat Sozialministerin Stefanie Drese die Fachmesse für Reha, Therapie und Pflege mit dem darin integrierten Landespflegekongress gewürdigt. Die Veranstaltung in der HanseMesse Rostock fand von Dienstag bis Donnerstag statt.

Insgesamt konnte die Pflegemesse rund 3.000 Besucherinnen und Besucher verzeichnen. Der vom Sozialministerium ausgerichteten Pflegekongress mit Seminaren, Fachvorträgen und Podiumsdiskussionen hatte 534 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Die Herausforderungen in der Pflege seien enorm, verdeutlichte Drese. „Das wissen nicht nur beruflich Pflegende oder pflegende Angehörige, sondern merken auch viele weitere Menschen, die sich Gedanken machen, wie die eigene Pflege oder die der Angehörigen auch in der Zukunft sichergestellt werden kann“, so die Ministerin.

Die stetig wachsende Anzahl pflegebedürftiger Menschen bei gleichzeitig begrenzten zur Verfügung stehenden personellen und finanziellen Ressourcen machen nach Ansicht von Drese umfangreiche Reformen unumgänglich. „Das heißt, es muss sich jetzt etwas tun, damit die Pflege für die Betroffenen und ihre Angehörigen bezahlbar bleibt und wir genug Fachpersonal finden und halten können.“

Vor diesem Hintergrund habe der Pflegekongress wichtige Impulse gegeben und konnten sich auf der Messe zahlreiche innovative Projekte vorstellen, die beispielsweise die schwere körperliche Pflegearbeit durch technische Anwendungen erleichtern, so die Ministerin.

Weitere Höhepunkte waren der Besuch des Staatssekretärs im Bundesgesundheitsministeriums Dr. Thomas Steffen sowie die Verleihung des Altenpflegepreises des Landes durch Ministerin Drese.

Die Themenpalette der Branchenkonferenz umfasste u.a. den aktuellen Stand der Reform der Pflegeversicherung, die Verbesserung der Pflegeausbildung, die Personalgewinnung und -sicherung, die Anwerbung internationaler Arbeitskräfte, die Schaffung guter und gesunder Arbeitsbedingungen, die sinnvolle Umsetzung des Personalbemessungsinstrumentes, die Sicherstellung der Versorgung im Sozialraum, der Umgang mit der Herausforderung Demenz, die Palliativ- und Hospizversorgung sowie die Verbesserung des Hygienesachverstandes.

Drese: „Wir freuen uns, dass wir viele Erkenntnisse nun mitnehmen können zur weiteren Ausgestaltung unseres Paktes für Pflege, in dem alle im Pflegebereich tätigen Akteure gemeinsam an Lösungen für eine gute, zukunftsfeste Pflege im Land arbeiten. Gleichzeitig ist deutlich geworden, dass wir im Bund zügig eine grundlegende Weiterentwicklung der Pflegeversicherung brauchen.“

Altenpflegepreis des Landes vergeben

Altenpflegepreis des Landes für das Pflegeheim Wohnpark Zippendorf  / Pflege-Projekte aus Stralsund und Malchow weitere Preisträger

Rostock – Sozialministerin Stefanie Drese hat heute im Rahmen des Landespflegekongresses in Rostock den Altenpflegepreis des Landes 2024 verliehen. Gewinner ist das Projekt „Pflege kann was – wenn Generation Z/Alpha einen Wohnbereich leitet“ der Pflegeheim Wohnpark Zippendorf GmbH & Co KG in der Landeshauptstadt Schwerin.

„Pflege braucht Anerkennung. Pflege braucht Öffentlichkeit. Pflege braucht feierliche Anlässe. Darum geht es uns bei der Verleihung des Altenpflegepreises des Landes“, sagte Drese bei der Preisübergabe.

Kernidee des Gewinner-Projektes ist die Etablierung eines „Azubi“-Wohnbereiches. Junge Menschen der Generation Z, darunter auch viele mit Migrationshintergrund, dürfen als Teil ihrer Ausbildung in der Pflege, Gastronomie oder Hauswirtschaft im Pflegeheim Wohnpark Zippendorf einen eigenen Wohnbereich leiten.

Unter Anleitung von Praxisanleitern und gelernten Pflegehelfern übernehmen die Azubis täglich Aufgaben fertig ausgebildeter Pflegefachkräfte bzw. Pflegehelfer. Davon profitieren rund 320 Bewohnerinnen und Bewohner mit Pflegegrad 2 bis 5, die in Schwerin in sieben Wohnbereichen versorgt werden und sehr zufrieden über den Azubi-Wohnbereich sind.

„Das Projekt schult die Handlungskompetenz und das Verantwortungsbewusstsein junger Menschen“, betonte Drese. „Die Ergebnisse zeigen, wie hoch motiviert die Azubis sind, wenn man ihnen eine abwechslungsreiche und herausfordernde Umgebung bietet und Möglichkeiten schafft, eigene Ideen einzubringen und kreativ zu sein“, so die Ministerin.

Besonders hob Drese hervor, dass alle Auszubildenden nach Beendigung der Ausbildung übernommen wurden. Drese: „Das ist ein toller Erfolg, mit dem das Pflegeheim sogar steigende Auszubildendenzahlen verzeichnet. Gleichzeitig ist es gelungen, Auszubildende mit Migrationshintergrund gut zu integrieren. Das Projekt trägt damit erfolgreich zur Personal- und Fachkräftesicherung bei.“

Ministerin Drese verdeutlichte, dass das Land mit dem Altenpflegepreis Ideen und Projekte prämiert, die die individuelle Versorgung pflegebedürftiger Menschen in den Blick nehmen. „Wir können uns sehr glücklich schätzen, dass sich in Mecklenburg-Vorpommern zahlreiche in der Pflege beschäftigte Menschen genau hierfür einsetzen.

Die Auswahl der Preisträger ist der Jury deshalb nicht leichtgefallen. In unserem Land gibt es viele Träger und Projekte, die mit innovativen Ideen und kreativen Lösungsansätzen neue Wege in der Pflege beschreiten und damit die Lebensqualität der ihnen anvertrauten Menschen erhöhen.“

Den 2. Platz belegte das Projekt „Sanfte Klänge für Körper, Geist und Seele – Musiker vertont Erinnerungen von Sterbenskranken im (teil)stationären Hospiz ‚Gezeiten‘“ (Projektträger: Wohlfahrtseinrichtungen der Hansestadt Stralsund gGmbH). Hierfür musiziert ein Musikpädagoge mit Sterbenden und ihren Angehörigen und komponiert auf Wunsch – basierend auf persönlichen Erzählungen – Musikstücke.

So erhalten im Sterbeprozess die sozialen, seelisch-emotionalen und spirituellen Bedürfnisse ihren Raum und unterstützen in positiver Art und Weise ein würdevolles Abschiednehmen.

Der 3. Platz wurde an das Projekt „Wir sind Malchow“. (Projektträger: Kultur- und Sportring e.V. Malchow) verliehen. Das Projekt bekämpft Einsamkeit bei pflegebedürftigen und selbstständig lebenden Senioren. Monatlich werden zwischen Oktober-März Bingo-Nachmittage unter Einbindung unterschiedlichster Akteure (Wohnungsbaugenossenschaft als Betreiber von Seniorenpflegeheimen, Stadtverwaltung, Stadtwerke, Einzelhändler) angeboten.

Das niedrigschwellige präventive Teilhabeangebot ist kostenlos und offen auch für pflegende Angehörige. Das Angebot zeichnet eine hohe Teilnehmendenzahl aus (80 – 150 Gäste) und ist damit ein herausragendes Beispiel sorgender Gemeindearbeit.

Der mit insgesamt 5.000 Euro ausgestattete Altenpflegepreis wird durch den Landespflegeausschuss und das Sozialministerium verliehen. Der 1. Platz ist mit einem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro dotiert, der 2. Platz mit 1.500 Euro und der 3. Platz mit 500 Euro.

Insgesamt gab es 14 Bewerbungen/ Vorschläge für den Altenpflegepreis des Landes. Eine Jury, bestehend aus Mitgliedern der Pflegekassen, Pflegeverbände, Pflegeeinrichtungen, LIGA und des Sozialministeriums bewertete anhand einer Bewertungsmatrix die Vorschläge.

Grimm: Hitzeschutz geht uns alle an

Gesundheitsstaatssekretärin eröffnet 1. Fachsymposium Hitzeschutz

Wismar – Rund 100 Fachleute sind heute zum ersten Fachsymposium Hitzeschutz des Landkreises Nordwestmecklenburg in Wismar zusammengekommen. Gesundheits-Staatssekretärin Sylvia Grimm eröffnete die Veranstaltung und betonte vor Ort, dass ein effektiver Hitze- und Gesundheitsschutz in Zeiten des Klimawandels jede und jeden angehe. „Denn nur gemeinsam und fachübergreifend wird es uns gelingen, Mecklenburg-Vorpommern gut auf Hitzeperioden vorzubereiten“, unterstrich sie.

Hitze sei bereits jetzt das größte durch den Klimawandel bedingte Gesundheitsrisiko in Deutschland, erklärte die Staatssekretärin. „Mit weiter zunehmenden globalen Temperaturen und häufigeren Hitzewellen steigt zugleich das Risiko hitzebedingter Erkrankungen. Insbesondere ältere Menschen, Kinder und chronisch Kranke gehören zu den vulnerablen Gruppen“, so Grimm.

Sie begrüße die Initiative des Landkreises daher ausdrücklich, sich bereits jetzt mit Hitzeschutzmaßnahmen zu befassen. „Es ist absehbar, dass sich die Anforderungen an unser Gesundheitswesen verändern werden. Gemeinsam mit verschiedenen Fachbereichen, wie dem öffentlichen Gesundheitswesen, der Präventionsmedizin, den Pflegeheimen, den Kitas und den Hochschulen legt der Landkreis heute also einen guten ersten Grundstein für künftige Hitzeschutzkonzepte“, summierte sie.

Auch das Land Mecklenburg-Vorpommern arbeite derzeit an einem Hitzeschutzplan, um gesundheitsschädlichen Auswirkungen von hohen Temperaturen vorzubeugen. Er soll sowohl für Bürgerinnen und Bürger als auch für Kommunen und Einrichtungen Präventionsmaßnahmen bündeln.

Grimm: „So wollen wir sicherstellen, dass wir landesweit gut vorbereitet sind und die Bürgerinnen und Bürger auch künftig gesund durch den Sommer kommen.“

Reform der Pflegeversicherung

Schwerin – Mit einer Bundesratsinitiative fordert Mecklenburg-Vorpommern eine zügige Reform der Pflegeversicherung. Die Landesregierung beschloss in ihrer heutigen Sitzung einen entsprechend Antrag, der in der Septembersitzung des Bundesrates von Mecklenburg-Vorpommern und Berlin gemeinsam eingebracht werden soll.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig erklärte nach der Sitzung: „Das Thema Pflege beschäftigt viele Menschen in unserem Land. Wir wollen, dass alte und kranke Menschen die bestmögliche Pflege erhalten. Gleichzeitig muss die Pflege für die Betroffenen und ihrer Angehörigen bezahlbar bleiben.

Wir fordern deshalb in unserem Antrag die Bundesregierung auf, noch in dieser Wahlperiode einen Gesetzesentwurf für eine zukunftsgesicherte Finanzierung der sozialen Pflegeversicherung vorzulegen.“

Erst im Juli dieses Jahres hatte ein Bericht der Bundesregierung bestätigt, dass das Verhältnis von Einnahmen und Ausgaben in der Pflegeversicherung in ein zunehmendes Ungleichgewicht zu geraten droht. Grund dafür sind neben inflationsbedingten Preissteigerungen und Lohnanpassungen auch die steigende Zahl von Pflegebedürftigen.

„Dem gegenüber stehen sinkende Einnahmen durch die bevorstehenden Renteneintritte der stärksten deutschen Geburtenjahrgänge. Deshalb muss das System Pflegeversicherung in seiner jetzigen Ausgestaltung zukunftsfähig gemacht werden“, machte Sozialministerin Stefanie Drese heute deutlich.