Gestaltung der Geburtshilfe und Pädiatrie

Schwerin – Gesundheitsministerin Stefanie Drese und der Gesundheitsökonom Prof. Dr. Steffen Fleßa haben im Rahmen der Landespressekonferenz heute Details aus dem durch die Expertenkommission zur Weiterentwicklung des Gesundheitswesens (kurz: Gesundheitskommission MV) vorgelegten „Zielbild Geburtshilfe und Pädiatrie 2030“ vorgestellt. Die Gesundheitskommission besteht aus Vertreterinnen und Vertretern aus allen Bereichen des Gesundheitssystems. Drese und Fleßa sind Vorsitzende der Kommission.

„Dass wir beim Thema Gesundheitsversorgung in den kommenden Jahren viele Hürden nehmen müssen, spüren die Menschen im Land“, begann Drese ihre Ausführungen. Es gelte in nahezu allen medizinischen Fachrichtungen und Einrichtungen, sich den demografischen und geografischen Gegebenheiten anzupassen – auch in der Geburtshilfe und Pädiatrie.

Mehr als 10.000 Babys erblicken in Mecklenburg-Vorpommern jedes Jahr das Licht der Welt. MV verzeichnet mit 1,4 Kindern pro Frau im Jahr 2022 jedoch die drittniedrigste Geburtenrate im Bundesländervergleich. Drese: „Hinzu kommt, dass die Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter rückläufig ist. Gleichzeitig bekommen Frauen ihre Babys mit höherem Durchschnittsalter, was dazu führt, dass ein wachsender Aufwand bei der Versorgung im Einzelfall zu erwarten ist.“

Für Drese ist es entscheidend, Versorgungsangebote aus der Perspektive der Patientinnen und Patienten heraus zu denken. „Wir dürfen nicht länger an starren Sektorengrenzen festhalten, sondern müssen Medizinische Zentren schaffen, in denen verschiedene Leistungen in Anspruch genommen werden können“, so Drese. Zudem müsse es möglich sein, mehr ambulante Leistungen in Krankenhäusern anzubieten.

Prof. Dr, Steffen Fleßa hob die Relevanz des Zielbildes hervor: „Es liegt nun ein Fahrplan für die Geburtshilfe und Pädiatrie vor, auf den sich die große Mehrheit der Akteure des Gesundheitswesens verständigt hat. Auch wenn nicht alle Ziele sofort erreicht werden können, stimmt die Richtung.“

Aus Fleßas Sicht sei es wichtig, unter anderem telemedizinische Strukturen weiter auszubauen. „Mit der Telemedizin können wir Nachteile eines dünnbesiedelten Flächenlandes ausgleichen. Digitale Sprechstunden oder Rücksprachen zu Befunden sind auch für Schwangere ein gutes Angebot“, betonte Fleßa.

Drese wirbt darüber hinaus für Kooperationen zwischen Ärztinnen und Ärzten bzw. Praxen sowie für Weiterbildungen für Hausärztinnen und -ärzte. „Studien haben gezeigt, dass sogenannte Tandem-Praxen in ländlichen Regionen die Versorgung verbessern. D.h., ein Pädiater nutzt für seine Sprechstunden die Praxis eines Hausarztes“, erklärte die Ministerin. Dies sei mit Blick auf das Defizit an Kinderärztinnen und -ärzten ein wichtiger Ansatz, um die Versorgung der fast 250.000 im Land lebenden unter 18 Jahren alten Kindern und Jugendlichen auch in der Fläche zu stärken.

Insgesamt formuliert das „Zielbild Geburtshilfe und Pädiatrie 2030“ acht Leitsätze mit untergeordneten Zielsetzungen und konkreten Umsetzungsschritten.

Leitsätze:

  • Das Nationale Gesundheitsziel „Gesundheit rund um die Geburt“ soll umgesetzt werden.
  • Versorgungsangebote sollen über Sektorengrenzen hinweg konzipiert werden, die Patient*innenperspektive einbeziehen und ganzheitlich gestaltet werden.
  • Geburtshilfliche und pädiatrische stationäre Versorgungsleistungen sollen in der Fläche patient*innennah und qualitativ hochwertig erbracht sowie strukturell und finanziell abgedeckt werden. Stationäre Versorgungsangebote berücksichtigen die Bedarfe und Bedürfnisse der Schwangeren.
  • Die geburtshilfliche und pädiatrische ambulante Versorgung soll durch eine koordinierte Betreuung verschiedener Akteur*innen im Gesundheitssystem verbessert werden, um den Patient*innen eine ganzheitliche Versorgung zu bieten.
  • Die geburtshilfliche und pädiatrische Notfallversorgung im Land soll unter Beteiligung aller Akteur*innen im Gesundheitssystem ausgebaut und gestärkt werden.
  • Gesundheitsförderung und Prävention, insbesondere die Primärprävention, sollen als elementare Bestandteile in das Gesundheitsversorgungssystem der Geburtshilfe und Pädiatrie integriert werden.
  • Telemedizin soll so in den Versorgungsalltag der Geburtshilfe und Pädiatrie integriert werden, dass eine qualitativ hochwertige Versorgung für alle Patient*innen im Land orts- und zeitabhängig gewährleistet ist.
  • Es sollen ausreichend gut qualifizierte Fachkräfte der Geburtshilfe und Pädiatrie gewonnen werden, um eine bedarfsdeckende und qualitativ hochwertige Versorgung sicher zu stellen.

Demenzfreundliche Stadt Grevesmühlen

Grevesmühlen – Die Stadt Grevesmühlen macht sich auf den Weg zur Demenzfreundlichen Stadt. Sozialministerin Stefanie Drese informierte sich am Montag im Rahmen ihrer Sommertour vor Ort über das Projekt und den Stand der Umsetzung.

Zahlreiche Akteure der Stadt aus dem Dienstleistungs-, Pflege-, Verwaltungs- und Wohnungsbausektor hatten sich vor etwa einem Jahr bei einem gemeinsamen Treffen dafür ausgesprochen, die Versorgung und die Lebensqualität der Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen in Grevesmühlen zu verbessern.

Unterstützt wird das Projekt „Demenzfreundliche Stadt Grevesmühlen“ von der Landesfachstelle Demenz (LFD), die seit Jahresbeginn 2023 beim Landesverband der Deutschen Alzheimer Gesellschaft angesiedelt ist und jährlich mit Landesmitteln in Höhe von 160.000 Euro gefördert wird.

In einem ersten Schritt wurden zur Umsetzung des Projektes vier Arbeitsgruppen in den Bereichen Ehrenamt, Pflege, Dienstleistung/ Gewerbe und Stadtentwicklung gegründet. Mittlerweile zählt das „Demenz-Netzwerk“ Grevesmühlen bereits über 40 Mitglieder, so z.B. Vertreter von Vereinen, Verbänden und Unternehmen, Privatpersonen und pflegende Angehörige sowie Ärzte und Gewerbetreibende. Alle zwei Monate treffen sich die verschiedenen Akteure und planen gemeinsam die nächsten Projekte auf dem Weg zur demenzfreundlichen Kommune.

„Ich finde es beeindruckend, mit wieviel Engagement und Gemeinsinn die Stadt Grevesmühlen sich dem Thema Demenz widmet. Das ist vorbildlich und hat hoffentlich auch eine Signalwirkung für andere Kommunen in unserem Land, sich mit diesem wichtigen Thema auseinanderzusetzen“, sagte Ministerin Drese bei ihrem Besuch in Grevesmühlen.

Drese: „Menschen mit Demenz und ihre Familien benötigen in vielen Lebensbereichen Unterstützung. Das ist eine langfristige gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Deshalb hat die Politik auf Bundes- Landes- und kommunaler Ebene gemeinsam mit zahlreichen Partnern aus Gesellschaft und Forschung die Nationale Demenzstrategie entwickelt. Das Projekt „Demenzfreundliche Stadt Grevesmühlen“ erfüllt diese Vision mit Leben und hilft den Betroffenen und ihren Angehörigen ganz konkret bei der Bewältigung des Alltags.“

Tag der Menschen mit Behinderungen

Schwerin – Anlässlich des heutigen dritten Tages der Menschen mit Behinderungen des Schweriner Landtags betonte Sozialministerin Drese, dass die Inklusion deutschlandweit und auch in Mecklenburg-Vorpommern zwar Fortschritte mache, aber noch immer zu selten als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden werde. „Es kommt auf Jede und Jeden an, wenn es darum geht, unser alltägliches Umfeld barrierefrei zu gestalten. Inklusion muss deshalb zur Aufgabe aller werden“, betonte Drese.

Zu häufig werde die Inklusion als eine temporäre Maßnahme verstanden statt als täglichen Auftrag, das gesellschaftliche Leben so zu gestalten, dass alle problemlos und selbstbestimmt daran teilhaben können, erklärte Drese. „Denn Inklusion beginnt beim barrierefreien Zugang zum Bäcker oder der Arztpraxis vor Ort, betrifft den Nahverkehr und die Mobilität aber auch Themen wie die gleichberechtigte Teilnahme am Arbeitsmarkt“, so die Ministerin.

„Diesen Auftrag nehmen wir auch als Landesregierung sehr ernst. Beim letzten Tag der Menschen mit Behinderungen des Landtages haben wir deshalb eine Vielzahl an Forderungen der Inklusionsverbände und -vereine mitgenommen und sie in alle Ressorts getragen“, erklärte Drese.

„Die Anmerkungen sind unmittelbar in die Arbeit der Landesregierung mit eingeflossen, wurden auf Umsetzbarkeit geprüft und, wo möglich, auch umgesetzt“, unterstrich Drese. Beispielsweise gibt es nun Informationshefte, die in Leichter Sprache über die Wahlen informieren, einen neuen Leitfaden zur barrierefreien Gestaltung öffentlicher Räume in historischen Altstädten, oder vier einheitliche Ansprechpartner (EAA), die Arbeitgeber bei der Einstellung von Arbeitnehmern mit Behinderungen unterstützen.

Drese: „In Mecklenburg-Vorpommern leben rund 383.000 Menschen mit einer Behinderung, die von diesen Fortschritten profitieren. Das ist fast ein Viertel der Gesamtbevölkerung in unserem Land. Das zeigt: Der Einsatz für die Inklusion ist jede Anstrengung wert.“

Center für Community Medicine

Schwesig: Forschungsprojekte in Greifswald in Fachkreisen hochanerkannt

Greifswald – Das neue Center für Community Medicine in Greifswald feiert heute Richtfest. Nach der Grundsteinlegung vor einem Jahr ist der Bau weit vorangeschritten. „Gratulation und herzlichen Dank an alle, die daran bisher mitgewirkt haben – Planer, Architekten, Baufachleute und Gewerke. Das ist eine großartige Leistung, darauf können Sie stolz sein“, sagte die Ministerpräsidentin beim Richtfest.

Gesundheit sei das, was sich die Menschen im Land laut Umfragen am meisten wünschen. Schwesig: „In Vorpommern können sich Kranke auf das Universitätsklinikum Greifswald verlassen.

Die mehr als 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums versorgen jährlich etwa 180.000 Patientinnen und Patienten und bieten damit eine erstklassige Gesundheitsversorgung für die gesamte Region und weit darüber hinaus. Dazu kommt die Bedeutung der Universität Greifswald in der Forschung.

Die zahlreichen Forschungsprojekte an der UMG sind in Fachkreisen hoch anerkannt.“ Die Ergebnisse des Instituts für Community Medicine bilden wichtige Grundlagen für nationale und internationale Forschungsprojekte.

Das neue Greifswalder Forschungsgebäude entsteht auf dem zentralen Campus der Universitätsmedizin Greifswald in unmittelbarer Nähe zu den Instituten und Kliniken. Die ersten Arbeiten begannen im Oktober 2022. Im Juni 2023 konnte die Grundsteinlegung gefeiert werden. Nach der Fertigstellung der Gründungsarbeiten im Juli 2024 fand nun das Richtfest statt.

Der bis zu 5-geschossige Neubau wird über 400 Arbeitsplätze auf einer Nutzfläche von 6.779 m² enthalten. Das bietet genug Platz, um die Forschungsgruppen des Instituts für Community Medicine, der Community Dentistry, der Zentralstelle des Klinischen Krebsregisters Mecklenburg-Vorpommern (ZKR-MV) sowie den Greifswalder Anteilen an den Deutschen Zentren für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) und Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) unter einem Dach zusammenzuführen. Nach Inbetriebnahme können Daten von 173 Probanden pro Tag erfasst und ausgewertet werden.

„Exzellenzforschung braucht moderne Forschungseinrichtungen. Mit dem neuen, energieeffizienten Zentrum erhält die Universitätsmedizin Greifswald ein hochfunktionales und repräsentatives Gebäude mit hohem Wiedererkennungswert. Mit der Errichtung einer Photovoltaikanlage werden wir jährlich ca. 23 t CO2 einsparen. Das neue Forschungsgebäude wird ein Paradebeispiel für nachhaltiges und energieeffizientes Bauen werden“, sagte Finanzminister Heiko Geue anlässlich des Richtfestes.

Mit dem neuen Forschungszentrum wird die Basis für eine noch effektivere Forschung im Bereich Community Medicine, dem einzigartigen Markenzeichen für Greifswald, als Schnittstelle zwischen Medizin und Gesellschaft, zwischen Behandlung und Prävention gelegt. Bund und Land investieren mehr als 80 Millionen Euro. (Bund: 32,8 Mio Euro; Land: 47,8 Mio Euro).

Schwesig: „Wir wollen, dass sich die Menschen hier in Mecklenburg-Vorpommern auf eine gute Gesundheitsversorgung verlassen können. Wir wollen die Chancen nutzen, die uns die Gesundheitswirtschaft als Motor für Innovation bietet und die der Patientenversorgung zugutekommt. Es geht um hochwertige, zukunftssichere Arbeitsplätze und mehr Lebensqualität im Alter.

Nochmals herzlichen Dank allen beteiligten Gewerken, Planern und Architekten und an die Universitätsmedizin und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bald noch besser zusammenarbeiten können.“

Wissenschaftsstaatssekretärin Susanne Bowen: „Das Institut für Community Medicine in Greifswald hat einen hervorragenden Ruf weit über die Landesgrenzen hinaus. Mit dem neuen Forschungsbau des Institutes entsteht ein Zentrum für die bevölkerungsbezogene Gesundheitsforschung. Die Forschung und damit auch die medizinische Versorgung werden so noch stärker auf die individuellen Bedürfnisse des oder der einzelnen Patienten ausgerichtet. Ich freue mich, dass mit dem Richtfest jetzt ein weiterer Schritt für eine leistungsfähige Universitätsmedizin Greifswald getan wird.“

Jahresbericht des LAGuS

Mehr als eine Milliarde Euro für die gesundheitlichen und sozialen Belange der Menschen in MV

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese hat heute im Rahmen der Landespressekonferenz den Jahresbericht 2023 des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGuS) vorgestellt, gemeinsam mit Dr. Heiko Will, Erster Direktor des LAGuS.

„Das LAGuS ist als Projektförderer sowie Kompetenzzentrum für Gesundheits- und Arbeitsschutz und zentrale soziale Belange eine stets verlässliche und unverzichtbare Dienstleistungsbehörde für die Bürgerinnen und Bürger, die kommunalen Gebietskörperschaften, die Ressorts der Landesverwaltung, Unternehmen, Vereine und Verbände sowie für eine Vielzahl weiterer Institutionen“, sagte Drese bei der Präsentation des Jahresberichtes.

Die Ministerin hob hervor, dass im Jahr 2023 vom LAGuS mehr als eine Milliarde Euro allein für die gesundheitlichen und sozialen Belange der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern ausgegeben wurden: „Das sind noch einmal rund 49 Millionen Euro mehr als im Vorjahr“, so Drese. Der Gesamtumsatz belief sich auf rund 1,3 Milliarden Euro.

Besonders hob die Ministerin den Pflegeausbildungsfonds hervor, der vom LAGuS bewirtschaftet wird und mittlerweile 140 Millionen Euro umfasst. „Die reformierte generalistische Pflegeausbildung nimmt Fahrt auf“, betonte Drese. Im Jahr 2023 habe der erste „Jahrgang“ der generalistischen Pflegeausbildung seine Abschlussprüfungen gemacht. „Bis Ende August 2023 gelangten 730 neue Pflegefachkräfte auf den Arbeitsmarkt, davon 595 nach generalistischer Ausbildung“, so Drese. Insgesamt würden derzeit etwa 4.000 Personen in MV eine generalistische Pflegeausbildung absolvieren, die dazu befähigt in allen Bereichen der Alten- und Krankenpflege flexibel arbeiten zu können.

Drese: „Das ist für die zukünftige Entwicklung der Pflege von eminent hoher Bedeutung. Die solidarische Refinanzierung der Ausbildungskosten, der Verzicht auf das Schulgeld und die höhere Ausbildungsvergütung haben sich bewährt.“

„Ich bin erleichtert und froh, dass wir unter herausfordernden Rahmenbedingungen unsere Kernaufgaben im Jahr 2023 gut erfüllt haben. Neben den Sozialleistungen sowie den Informations- und Beratungsaufgaben gehören dazu auch unsere vielfältigen Aufsichts-, Überwachungs- und Prüfaufgaben“, sagte Dr. Heiko Will, Erster Direktor des LAGuS. „Dabei gelingt es uns immer besser, dort, wo wir prüfen müssen, gleichzeitig zu beraten und bei der Problemlösung zu unterstützen.“

Der Jahresbericht steht im Internet unter www.lagus.mv-regierung.de zur Verfügung und befindet sich im Anhang dieser PM.

Einige Eckdaten zur Arbeit des LAGuS im Jahr 2023:

  • Mehr als 7.700 Projekte in mehr als 180 verschiedenen Förder- und Leistungsbereichen für nahezu alle Lebenslagen sind durch das LAGuS begleitet worden.
  • Beispielsweise wurden und werden 2023/2024 gut 1,9 Millionen Euro für die Sanierung von Kinder- und Jugendübernachtungsstätten investiert.
  • Der Pflegeausbildungsfonds hatte 2023 ein Volumen von 140 Millionen Euro (+35 Millionen Euro).
  • 714 Approbationen (+8) und 251 Berufserlaubnisse (+53) wurden in akademischen Heilberufen erteilt. 2023 gab es erstmals erfolgreiche Abschlüsse in der generalistischen Pflegeausbildung – 595 an der Zahl.
  • Das LAGuS überwacht die Einhaltung der Hygienevorschriften in den Krankenhäusern und Reha-Kliniken in MV. Die Behörde ist außerdem in MV für die Apotheken- und Arzneimittelaufsicht zuständig.
  • Im Bereich Arbeitsschutz gab es 1.715 Vor-Ort-Kontrollen in den Betrieben (+365). Hinzu kommen fast 800 Baustellen-Überprüfungen.
  • In Mecklenburg-Vorpommern lebten Ende 2023 ca. 383.200 Menschen mit Behinderungen, das entsprach 23,5 % der Gesamtbevölkerung des Bundeslandes (im Vorjahr: knapp 24 %). Etwa 224.000 Menschen waren schwerbehindert (13,8 % der Gesamtbevölkerung, 2022: 14 %).
  • Es gab 53.400 Anträge nach dem Schwerbehindertenrecht, eine Steigerung von 14 % gegenüber dem Vorjahr.
  • Förderung von Menschen mit Handicap im Arbeitsleben (umfangreiche Förderinstrumente für Beschäftigte und Arbeitgeber) – 4,2 Millionen Euro aus der Ausgleichsabgabe für die Sicherung bestehender Beschäftigungsverhältnisse; 1,4 Millionen Euro für die Förderung der 17 Inklusionsbetriebe in MV
  • Analyse von fast 14.900 Wasserproben (Trink- und Badewasser), davon ca. 14.400 mikrobiologische und knapp 1.780 chemische Analysen
  • Für soziale und gesundheitliche Belange der Menschen in MV wurden über das LAGuS 1.095 Millionen Euro ausgegeben, 49 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.
  • Es gab 38.000 Meldungen zu Infektionskrankheiten – 576.400 weniger als im Pandemie-Jahr 2022. Am 17.04.2023 erschien der letzte Lagebericht des LAGuS zur Corona-Situation in MV.
  • Die Behörde hat 536 Beschäftigte (31.12.2023, -38), der größte der sechs Standorte ist Rostock mit knapp 260 Beschäftigten, größter Bereich ist die Abteilung Soziales mit ca. 180 Beschäftigten. Weitere Standorte sind Schwerin, Stralsund, Neubrandenburg, Greifswald und Neustrelitz.

Arbeitskampf an der Asklepios-Klinik

Drese: Lösung im Arbeitskonflikt an der Asklepios-Klinik Pasewalk dringend notwendig

Pasewalk – Gesundheitsministerin Stefanie Drese zeigt sich besorgt darüber, wie sich seit Wochen an der Klinik in Pasewalk die Situation zwischen Klinikleitung und den Pflegebeschäftigten entwickelt und zuspitzt.

„Um weiteren Schaden abzuwenden, ist es höchste Zeit, dass gemeinsam Lösungen für eine faire Entlohnung und bessere Arbeitsbedingungen erarbeitet werden“, sagte Drese anlässlich einer Debatte im Landtag zum Arbeitskampf an der Asklepios-Klinik in Pasewalk.

Drese stellte klar, dass sie sich als Ministerin nicht in die direkten Tarif-Verhandlungen einschalten darf und will. Aber angesichts vieler Beschwerden von Mitarbeitenden aus dem Krankenhaus, die bei der Landesregierung eingegangen seien, wolle sie zur Lösungsfindung beitragen.

„Der aktuelle Konflikt belastet viele Pflegerinnen und Pfleger und hat Auswirkungen auf die Sicherstellung der Versorgung. Deshalb haben Vorpommern-Staatsekretär Heiko Miraß und ich Klinikleitung, Betriebsrat und Vertreter der Beschäftigten zu einem gemeinsamen Gespräch in mein Ministerium eingeladen“, sagte Drese im Landtag.

Die Ministerin betonte in ihrer Rede, dass das nichtärztliche Personal einen hohen Stellenwert für das Funktionieren eines Krankenhauses habe. Drese: „Und ich sage ganz deutlich, deshalb sind auch eine gute Bezahlung und vernünftige Regelungen zu Urlaub und Arbeitszeiten notwendig, nicht nur für Ärztinnen und Ärzte.“

Gleichzeitig hob Drese hervor, dass sie die angespannte Lage und die Sorgen vieler Krankenhäuser im Land kenne. Nicht zuletzt deshalb setze sich die Landesregierung so vehement für die Sicherung einer auskömmlichen Finanzierung der bedarfsnotwendigen Krankenhäuser ein.

Drese: „Dabei haben wir auch schon einiges erreicht. Die Liquidität der Krankenhäuser wurde in zähen Verhandlungen mit dem Bund verbessert. Durch Ergänzungen zum Krankenhaustransparenzgesetz wurde u.a. die vollständige Finanzierung der Tarifsteigerung für das Krankenhauspersonal festgeschrieben.

Zudem wurde der vorläufige Mindererlösausgleich für Pflegebudgets der Jahre 2020 bis 2025 geregelt. Das bedeutet, dass die Krankenhäuser aus diesen Jahren fehlende Erlöse von den Kassen ausgeglichen bekommen. Auch damit schaffen wir mehr Liquidität für die Krankenhäuser.“

Die Ministerin brachte im Landtag ihre Erwartung zum Ausdruck, dass sich Klinik und Beschäftigte in Vernunft und Weitsicht einigen. „Und das in einem Maße, dass die wertvolle Arbeit der nichtärztlichen Mitarbeitenden würdigt und zugleich die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Asklepios-Klinik abbildet“, so Drese.

Forschung zur Behandlung von Krankheiten

Drese: Neues Gesetz verbessert Rahmenbedingungen für medizinische Forschung zur Behandlung von Krankheiten

Schwerin – Der Landtag hat heute das Gesundheitsforschungsstärkungsgesetz Mecklenburg-Vorpommern beschlossen. „Das ist eine wichtige Erleichterung für die medizinische Forschung in unserem Land, die Voraussetzung dafür ist, die Versorgung von Patientinnen und Patienten in vielen Bereichen kontinuierlich zu verbessern“, begrüßte Gesundheitsministerin Stefanie Drese die Entscheidung des Parlaments.

Mit den gesetzlichen Änderungen könnten in den Krankenhäusern erhobene Routinedaten zum Wohl aller Menschen genutzt werden, während durch die getroffenen Regelungen gleichzeitig ein hoher Datenschutz-Standard gewährleistet werde, so Drese.

Eine belastbare Datenbasis sei für viele Neuerungen unerlässlich, um viele Krankheiten besser behandeln zu können. Der Forschungsalltag sehe momentan aber anders aus, so Drese. „Die bisherigen Regelungen des Datenschutzes erschwerten oder verhinderten sogar versorgungswichtige klinische Forschungsvorhaben.“ Mehrjährige Antragsverfahren seien die Norm. Und selbst dann stünden häufig nur einzelne Dateninseln oder Daten aus anderen Weltregionen für die Forschenden zur Verfügung. „Dabei haben Daten aus MV natürlich eine deutlich höhere Anwendbarkeit für die Behandlung der Menschen vor Ort“, verdeutlichte die Ministerin.

Drese: „Selbstverständlich sind und bleiben die datenschutzrechtlichen Hürden zur Nutzung der Patientendaten sehr hoch.“ Das Gesundheitsforschungsstärkungsgesetz ergänze die Regelungen aus der Datenschutz-Grundverordnung und dem Bundesdatenschutzgesetz. Patientinnen und Patienten müssten immer für eine wirksame Einwilligung umfangreich aufgeklärt werden und könnten jederzeit voraussetzungslos der Nutzung ihrer Daten widersprechen, so Drese.

„Mit dem neuen Gesetz können Krankenhäuser Daten künftig in anonymisierter oder pseudonymisierter Form für Zwecke der Forschung verwenden und untereinander austauschen. Aus großen Datenmengen wird so auch durch Nutzung von Künstlicher Intelligenz neues Wissen zur Behandlung von Krankheiten generiert“, betonte Drese. Gleichzeitig müsse bei jedem Forschungsvorhaben die Patientin oder der Patient eingewilligt haben oder muss das öffentliche Interesse durch eine Ethikkommission unter Beteiligung der oder des Datenschutzbeauftragten festgestellt werden.

Erste-Hilfe-Ausbildung an Schulen

Leitfaden für Erste-Hilfe-Ausbildung an Schulen entwickelt / Oldenburg: Die Schule ist ein geeigneter Ort, um Basiswissen zur Ersten Hilfe zu vermitteln

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern stärkt die Erste-Hilfe-Ausbildung an weiterführenden Schulen, damit möglichst viele Schülerinnen und Schüler in der Lage sind, im Notfall Erste Hilfe zu leisten. Das Land hat dazu gemeinsam mit der Universitätsmedizin Rostock und den Hilfsorganisationen einen Leitfaden entwickelt. Der Leitfaden dient als Handlungsempfehlung, mit dem die Schulen die Erste-Hilfe-Ausbildung in einem zweijährigen Modellvorhaben eigenständig umsetzen können.

Das zweijährige Modellvorhaben soll ab dem kommenden Schuljahr an den ersten 50 Schulen freiwillig eingeführt werden. Die Teilnahme von weiteren Schulen ist möglich. Im Schuljahr 2022/2023 haben 10 Schulen in einem Pilotprojekt nach dem Konzept gearbeitet und überprüft, ob die Module praxistauglich sind.

Bildungsministerin Simone Oldenburg: „Überall und bei jeder Gelegenheit, kann es zu Gefahren- oder Notfallsituationen kommen. Erste Hilfe leisten zu können und zu wollen, ist von besonderer Bedeutung. Mit einer unbefangenen Einstellung zum Helfen-Wollen bietet sich die Chance, mehr Verantwortungsgefühl und Zivilcourage für Notfallsituation aufzubauen. Studien belegen, dass bereits Schülerinnen und Schüler in der Lage sind, adäquate Erste Hilfe bei Erwachsenen zu leisten.

Die Schule ist daher ein geeigneter Ort, um das Basiswissen zur Ersten Hilfe zu vermitteln. Mit dem Leitfaden wollen wir Lehrkräfte dabei unterstützen, wie den Schülerinnen und Schülern die Kompetenzen Erste Hilfe zu leisten vermittelt werden können. Ich danke allen Partnerinnen und Partnern, die an dem Leitfaden mitgewirkt haben.“

Dr. Gernot Rücker, Notarzt an der Universitätsmedizin Rostock: „Nur mit Training in der Schule kann langfristig eine vollständige Flächendeckung bei der Ersten Hilfe in der Bevölkerung erreicht werden, insbesondere in einem touristisch hoch aktiven Bundesland mit langer Küstenlinie.“

Dr. Patricia Bunke, Ärztliche Leiterin des Rettungsdienstes Nordwestmecklenburg: „Im Rettungsdienst erleben wir häufig, dass Menschen versterben, weil niemand Erste Hilfe leistet. Die Unsicherheit und Hemmschwelle sind oft einfach zu groß. Kinder und Jugendliche sind für dieses Thema sehr offen und können die richtigen Maßnahmen schnell erlernen und umsetzen. Das erlebe ich seit Jahren im Reanimationsunterricht, den ich in der Schule in Dorf Mecklenburg durchführe.

Die Erste-Hilfe-Ausbildung mit einem Leitfaden an Schulen zu implementieren ist ein großartiges Vorhaben, das ich und auch alle anderen Ärztlichen Leiter des Rettungsdienstes in Mecklenburg-Vorpommern sehr gerne unterstützen.“

Um die Schülerinnen und Schüler auszubilden, sind zwei Module von je 90 Minuten als Starterausbildung vorgesehen. Sie können in der Jahrgangsstufe 7 oder 8 altersgerecht und unabhängig von der Schulart rahmenplankonform und unterrichtsbegleitend in den Fächern Biologie und Sport umgesetzt werden. Möglich ist es auch, das Modellvorhaben als Ganztagsangebot oder in einer Projektwoche durchzuführen.

In Modul 1 „Grundlagenwissen“ geht es zum Beispiel darum, eine Notfallsituation zu erfassen, Atmung und Bewusstsein zu prüfen, einen Notruf korrekt durchzuführen, Verletzungen zu erkennen und Wunden zu versorgen. Modul 2 „Wiederbelebung“ gibt als Lernziele die stabile Seitenlage, die Herzdruckmassage und eine Beatmung vor. Der Leitfaden führt die Ziele, die beiden Module und die Grundbedingungen mit den Materialempfehlungen auf und benennt Ansprechpartnerinnen und -partner für Lehrkräfte zur Unterstützung.

Das Thema „Erste Hilfe lernen, können und anwenden“ hatte in Mecklenburg-Vorpommern bereits seit dem Projekt „Retten macht Schule“ der Björn-Steiger-Stiftung von 2010 bis 2016 einen besonderen Stellenwert.

In diesem Zeitraum wurden in 278 allgemein bildenden Schulen etwa 300 Lehrkräfte und ca. 54.000 Schülerinnen und Schüler ausgebildet. Danach haben Lehrerinnen und Lehrer in eigener Verantwortung mit den noch vorhandenen Lehr-, Übungs- und Verbrauchsmaterialien Projekte zur Wiederbelebung an den Schulen umgesetzt. Mittlerweile sind ca. 75.000 Schülerinnen und Schüler in der Ersten Hilfe und in der Wiederbelebung ausgebildet. Mit dem neuen Konzept und dem Leitfaden für die Erste-Hilfe-Ausbildung setzt die Landesregierung hier an.

Blut spenden in der Urlaubs- und Ferienzeit

Gesundheitsministerin Drese wirbt für Blutspende während der Sommerzeit

Schwerin – Anlässlich eines Besuchs im Haema-Blutspendezentrum in Schwerin am heutigen Dienstag warb Gesundheitsministerin Stefanie Drese bei Bürgerinnen und Bürger dafür, auch während der Urlaubs- und Ferienzeit spenden zu gehen. „Erfahrungsgemäß kommt es in den Sommermonaten häufiger zu Engpässen bei den Blutkonserven. Jede einzelne Spende hilft jetzt ganz besonders“, betont Drese.

Täglich werden deutschlandweit rund 15.000 Blutspenden benötigt, bis zu mehreren Hundert davon auch in Mecklenburg-Vorpommern. Da die Spenden vornehmlich durch Einheimische abgegeben würden, komme es während der Urlaubszeit immer wieder zu einem Mangel an Blutspenden, so Drese. „Dabei ist die Nachfrage nicht unbedingt niedriger. Es sind viele touristische Gäste im Land, die bei Unfällen durch die Krankenhäuser im Land versorgt werden und bei Bedarf eine Bluttransfusion erhalten“, so Drese weiter.

Im Zuge ihres Besuchs im Haema-Zentrum dankte Drese langjährigen Spenderinnen und Spendern. „Mit jeder Spende leisten die Spenderinnen und Spender einen wertvollen Beitrag für das Gesundheitswesen. Ohne dieses Engagement wäre unser auf Freiwilligkeit gestütztes Blutspendesystem in dieser Form nicht funktionsfähig und die lebenswichtige Bereitstellung notwendiger Blutprodukte könnte nicht erfolgen“, machte die Ministerin deutlich.

Drese hofft daher, dass sich während der Sommerzeit aber auch künftig noch mehr Menschen für eine Spende bereit erklärten. „Rund jeder Zweite hat in Deutschland schon einmal Blut gespendet. Das ist eine sehr gute Quote. Da es dennoch immer wieder zu Engpässen kommen kann, würde ich mir wünschen, dass noch mehr Menschen über eine Spende nachdenken“, sagte Drese.

Einen besonderen Dank sprach die Ministerin darüber hinaus den Mitarbeitenden im Blutspendewesen aus: „Mit großem Einsatz und hoher fachlicher Kompetenz gestaltet das medizinische Personal die Entnahmen für die Spenderinnen und Spender so angenehm und sicher wie möglich.“

Interessierte können jederzeit eine unabhängige Beratung in den Blutspendeeinrichtungen des Landes in Anspruch nehmen. Dazu zählen die privaten Spendezentren wie Haema, die DRK-Blutspendedienste sowie die universitären Blutspendedienste in Greifswald und Rostock.

Firmenjubiläum bei Z.A.S.

Schulte: Intensive Zusammenarbeit des Unternehmens mit pharmazeutischer Industrie, Krankenhäusern und Universitätskliniken

Neubrandenbug – Das Unternehmen Z.A.S. – Zentral Archiv Service GmbH in Neubrandenburg hat am Freitag (05.07.) sein 30jähriges Firmenjubiläum begangen. Als Spezialist für Dienstleistungen der Archivierung und Digitalisierung bietet Z.A.S. umfassende Archivierungsservices, einschließlich der Archivierung von Dokumenten, Proben und Arzneimitteln. Als spezielles Verfahren steht die isothermische Archivierung zur Verfügung.

„In Zeiten der Digitalisierung sind Daten und die daraus generierten Informationen besonders wertvolle Güter. Da ist es elementar, eine zukunftssichere Verwahrung zu gewährleisten. Das Unternehmen Z.A.S hat sich einen Namen gemacht insbesondere für die Pharmazeutische Industrie, Krankenhäuser und Universitätskliniken, um Rohdaten, zum Beispiel für die Forschung, aufzubewahren“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte vor Ort.

Das international agierende Unternehmen mit 56 Mitarbeitenden am Standort steht für Innovation im Bereich der Archivierung, insbesondere im Life Science Bereich. Seit der Übernahme durch die Rhenus Gruppe im Jahr 2017 hat sich Z.A.S. weiter als anerkannter Partner in der Logistikbranche etabliert.

Die Rhenus Gruppe ist in Deutschland an 100 Standorten vertreten und entwickelt innovative Lösungen entlang der gesamten Lieferkette, insbesondere in den Bereichen Pharmalogistik und Healthcare Logistik. Derzeit strebt Z.A.S. eine intensivere Zusammenarbeit mit Rhenus Ireland an, insbesondere in den Bereichen Gesundheitswirtschaft, Biowissenschaften und Chemie.

Im Rahmen der kürzlich durchgeführten Delegationsreise nach Irland fanden zusammen mit Wirtschaftsminister Reinhard Meyer Gespräche im Rhenus Logistics Technology Park in Galway statt. Die Zusammenarbeit von Z.A.S. mit Rhenus Ireland soll nun unter anderem im Bereich der Gesundheitswirtschaft, der Biowissenschaften und Chemie ausgebaut werden.

Frauenselbsthilfe Krebs in M-V

Jährlich rund 1.300 Neuerkrankte in M-V: Drese würdigt Arbeit der Frauenselbsthilfe Krebs in Mecklenburg-Vorpommern

Rostock – Mehr Menschen als je zuvor leben mit einer Krebsdiagnose, rund fünf Prozent der Bevölkerung sind betroffen. „Vor diesem Hintergrund kommt den Krebs-Selbsthilfegruppen eine immer größer werdende Rolle zu“, erklärte Gesundheitsministerin Stefanie Drese bei einem Besuch der Ortsgruppe Rostock der Frauenselbsthilfe Krebs (FSH).

Die Frauenselbsthilfegruppe spezialisiert sich in besonderem Maße auf Frauen und Männer, die von Brustkrebs betroffen sind. „Allein in Mecklenburg-Vorpommern kommen jährlich rund 1.300 Diagnosen hinzu. Für die Neuerkrankten beginnt nach der Diagnosestellung eine körperlich und seelisch schwierige Zeit, die mit einer Fülle an Arztterminen, neuen Informationen und Ängsten einhergeht. Umso wichtiger ist es, diese Zeit nicht allein durchstehen zu müssen“, so die Ministerin.

Unter dem Motto „Auffangen, informieren, begleiten“ bietet die gemeinnützige FSH ehrenamtlich ein dichtes Netz an kostenfreien regionalen Gruppen sowie eine Telefonberatung für Betroffene an und betreibt ein Forum im Internet. „Damit wird die Frauenselbsthilfe zu einem wichtigen Anker für die Betroffenen, um sich zu Fragen zur Behandlung, zu Nebenwirkungen aber auch zur Bewältigung des Alltags auszutauschen“, betonte Drese. Zudem sei es für viele eine Entlastung, Sorgen auch abseits der eigenen Familie ansprechen zu können.

Drese äußerte in Rostock zudem ihre Hoffnung, dass die Versorgung der Krebserkrankten mit der anstehenden Krankenhausreform künftig noch weiter verbessert werde. „Gerade im Bereich der Onkologie werden Patientinnen und Patienten von einer stärkeren Spezialisierung profitieren können. So zeigen Studien, dass eine Erstbehandlung in einem zertifizierten Zentrum einen fast 25 Prozent höheren Überlebensvorteil mit sich bringt“. Zudem sollen durch das Ansiedeln entsprechender Expertise an Kliniken mit breitem Leistungsspektrum künftig auch weniger Krankenhäuser durchlaufen werden müssen.

Neues Konzept für Transplantationszentrum

Rostock – Das einzige Transplantationszentrum in Mecklenburg-Vorpommern an der Universitätsmedizin Rostock (UMR) stellt sich neu auf. Mit einem neuen Konzept bietet das Zentrum künftig eine noch bessere Behandlungsqualität und plant, mehr Patientinnen und Patienten als bisher zu versorgen. Darauf haben sich Vertreterinnen und Vertreter der UMR und der Landesverbände der Kranken- und Ersatzkassen mit Unterstützung von Gesundheitsministerin Stefanie Drese nach intensiven und konstruktiven Gesprächen geeinigt.

Die UMR hatte die gesetzlich vorgeschriebene Mindestmenge im Bereich der Lebertransplantation zuletzt unterschritten. Deshalb hatten die Landesverbände der Krankenkassen und die Ersatzkassen in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport Mecklenburg-Vorpommern das Klinikum aufgefordert, ein Konzept zu erarbeiten, das aufzeigt, wie die Transplantationsmedizin an der UMR erhalten und weiterentwickelt werden kann.

Das von der UMR erarbeitete und dann gemeinsam weiterentwickelte Konzept sieht zunächst eine Laufzeit von zwei Jahren vor. Wesentliche Bausteine des Konzeptes sind:

  • Die Kooperationen mit allen Krankenhäusern in MV sollen weiterentwickelt werden. Ziel ist, dadurch den Anteil von Patientinnen und Patienten auch aus Mecklenburg-Vorpommern zu erhöhen.
  • Die Patientinnen und Patienten, die nach einer Organtransplantation auf die Intensivstation müssen, sollen an der UMR künftig auf einer gemeinsamen spezialisierten Intensivstation behandelt werden. Dadurch wird die Qualifikation und Routine der dort behandelnden Pflegekräfte erhöht.
  • Weitere Ärztinnen und Ärzte, die im Zentrum arbeiten, sollen künftig durch spezifische Weiterbildungen die Zusatzbezeichnung Transplantationsmedizin erwerben können. Dadurch erhöht sich die fachliche Kompetenz der behandelnden Ärztinnen und Ärzte.
  • Die Transplantationsergebnisse sollen künftig turnusmäßig gemeinsam diskutiert werden. 

Daniela Teichert, Vorstandsvorsitzende der AOK Nordost:

„Das ist ein guter Tag für alle Versicherten in MV, die eine Transplantation der Leber oder der Niere benötigen. Die Gespräche waren konstruktiv und vertrauensvoll, das spiegelt sich auch in dem runden Konzept wider, mit dem die UMR eine überzeugende Antwort auf die gestiegenen Qualitätsanforderungen gegeben hat. Es sind Anforderungen, für deren Einhaltung wir als Kranken- und Ersatzkassen im Sinne unserer Versicherten Sorge tragen. Nun muss das Konzept mit Leben gefüllt und erfolgreich umgesetzt werden.“ 

Claudia Straub, Leiterin der Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern des Verbands der Ersatzkassen e.V. (vdek):

„Die Sicherung einer bestmöglichen Versorgungsqualität für die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern steht für die Ersatzkassen an erster Stelle. Dies gilt besonders in einem so hochkomplexen Bereich wie der Transplantationsmedizin. Wir sind daher erfreut, dass wir uns mit der UMR auf ein neues tragfähiges Konzept für die Transplantationsmedizin verständigen konnten, das eine hohe Behandlungsqualität verspricht.“

Dr. Christiane Stehle, Ärztliche Vorständin und Vorstandsvorsitzende der UMR betont:

„Wir freuen uns, dass diese Vereinbarung auf einem sehr konstruktiven Weg entstanden ist und uns Planungssicherheit gibt. Wir werden das neue Konzept nun zeitnah umsetzen und daran arbeiten, dass künftig möglichst alle von einer Transplantation der Leber oder Niere betroffenen Einwohner unseres Bundeslandes den Weg nach Rostock finden. Durch die neuen Möglichkeiten, sich weiter zu qualifizieren, erhöhen wir zudem unsere Attraktivität für ärztliches und pflegerisches Personal.“

Auch Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) sieht die Vereinbarung als wichtige Grundlage für eine zukunftsfähige Transplantationsmedizin in Mecklenburg-Vorpommern.

„Durch gute Kommunikation und Zusammenarbeit haben wir mit der Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Versorgung von Transplantationspatientinnen und -patienten in Mecklenburg-Vorpommern ein gemeinsames Ziel erreicht. Die UMR hat nun ausreichend Zeit das Konzept umzusetzen und damit die Transplantationsmedizin in unserem Land nachhaltig zu stabilisieren.“

Wissenschaftsministerin Bettina Martin (SPD) sieht den Forschungsstandort Rostock gestärkt:

„Ich begrüße sehr, dass durch die konstruktive und sachliche Zusammenarbeit aller Beteiligter der Erhalt des Transplantationszentrums an der Universitätsmedizin Rostock gelungen ist. Die Wissenschafts- und Forschungsarbeit wird somit fortgeführt und wird weiterhin der Versorgung von Patientinnen und Patienten dort direkt zugutekommen. Nicht zuletzt wird auch die Qualität der Lehre und Weiterbildung im Bereich der Inneren Medizin und Chirurgie zusätzlich gestärkt. So wird durch diese Entscheidung auch ein wichtiger Beitrag für die Nachwuchsgewinnung und ärztliche Fachkräftesicherung im Bundesland geleistet.“

Auf Basis des jetzt vereinbarten Konzepts haben die Landesverbände der Krankenkrassen und die Ersatzkassen in MV den Ausnahmenantrag der UMR zur Fortführung der Lebertransplantationen an der UMR genehmigt.

Drug-Checking auf der Fusion hat sich bewährt

Schwerin – Gesundheitsministerin Stefanie Drese hat sich am Montag sehr zufrieden über den Einsatz des mobilen Drug-Checking-Labors der Unimedizin Rostock auf der Fusion gezeigt. Rund 80.000 Menschen besuchten in den vergangenen Tagen das Musik- und Kulturfestival in Lärz (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte).

So wurden nach Angabe der Ministerin insgesamt 446 Proben auf ihren Wirkstoffgehalt getestet. 153 davon wurden in Form von Pillen abgegeben. „Aufgrund der toxikologischen Analyse konnte in 13 Fällen Warnungen an die Festivalbesucher ausgegeben werden, weil nicht erwartbar hohe Wirkstoffmengen gemessen wurden“, sagte Drese.

„Die Zahlen zeigen, dass Drug Checking eine wirkungsvolle Maßnahme ist, um die Schäden durch Drogenkonsum zu reduzieren. In manchen Fällen hat der Sofort-Drogencheck auf der Fusion Konsumenten sogar vor lebensgefährlichen Folgen bewahrt“, verdeutlichte die Ministerin.

Drese stellte klar, dass Drug Checking in keiner Weise suggeriere, dass der Konsum von synthetischen Drogen ungefährlich sei. „Das Gegenteil ist richtig. Durch die Substanzanalysen wird deutlich, wie gefährlich die Einnahme ist. Genau hier setzt auch die vorgeschriebene gesundheitliche Aufklärung über die Folgen des Konsums illegaler Drogen ein“, erläuterte Drese. „Mein großer Dank geht in diesem Zusammenhang an das Team der Universitätsmedizin Rostock um Dr. Gernot Rücker, die in den letzten Tagen mit viel Engagement und Kompetenz ganz wesentlich zum guten Verlauf der Fusion beigetragen haben.“

Zentrum für seltene Erkrankungen bei Kindern

Land fördert Errichtung eines Zentrums für seltene Erkrankungen bei Kindern an der Unimedizin Greifswald

Greifswald – Mit bis zu zwei Millionen Euro fördert das Gesundheitsministerium in den nächsten Jahren die geplante Errichtung eines Zentrums für seltene pädiatrische Erkrankungen an der Universitätsmedizin Greifswald (UMG). Gesundheits-Staatssekretärin Sylvia Grimm konnte am (heutigen) Freitag im Rahmen der Eröffnung des Arbeitsbereichs Sozialpädiatrie an der UMG einen ersten Förderbescheid in Höhe von 464.000 Euro für das Jahr 2024 überreichen.

„Wir verstehen unsere Förderung als Anschubfinanzierung des Landes für ein hochspezialisiertes Versorgungszentrum in der Kinder- und Jugendmedizin. Vor dem Hintergrund steigender Fallzahlen soll damit die Behandlung von Kindern mit seltenen und komplexen Erkrankungen gestärkt und ausgebaut werden“, betonte Grimm bei ihrem Besuch in Greifswald.

Mit dem beantragten Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) reagiere die UMG auf einen hohen und wachsenden Bedarf an ambulanten Versorgungsangeboten und biete gleichzeitig die Anbindung an die hochspezialisierten Strukturen der Universitätsmedizin. Die Staatssekretärin brachte dabei ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass das SPZ, im Sinne der Kinder und Jugendlichen, die bisher von den Selbstverwaltungsgremien versagte Zulassung noch erhält.

In ihrem Grußwort zur Eröffnung der Sozialpädiatrie hob Grimm die zahlreichen Leistungen speziell für Kinder und Jugendliche hervor, die durch die UMG erbracht werden. „Dazu zählen die medizinische Versorgung in den Bereichen der Kinder- und Jugendmedizin, die Kinderchirurgie, die Geburtshilfe und das Perinatalzentrum“, verdeutlichte die Staatssekretärin.

Tagesklinische Angebote im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin und der Kinderonkologie würden dieses Versorgungsangebot erweitern. Damit bilde die UMG ein Pädiatrisches Zentrum mit überörtlichen und krankenhausübergreifenden Aufgaben für Vorpommern. „Dieses umfangreiche Leistungsspektrum bauen Sie mit der nun eröffneten Sozialpädiatrie weiter aus“, sagte Grimm.

„Mit dem heutigen Tag setzen wir gemeinsam ein starkes Zeichen für die Zukunft und das Wohl unserer Kinder. Die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit von verschiedenen Professionen, die bei der UMG unter einem Dach vorgesehen ist, ermöglicht es, individuelle und passgenaue Lösungen für die vielfältigen Bedürfnisse der jüngsten Patientinnen und Patienten zu finden“, so Grimm.

Gesundheitszentrum kommt

Grundsteinlegung für neues Gesundheitszentrum in Altentreptow

Altentreptow – Am heutigen Freitag (28.06.) nahm Gesundheitsstaatssekretärin Sylvia Grimm an der offiziellen Grundsteinlegung für den Neubau eines Gesundheitszentrums in Altentreptow im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte teil. Der durch das Land mit knapp 2,6 Millionen Euro geförderte Neubau soll ein umfassendes Angebot ambulanter medizinischer Leistungen bereithalten. „Das Zentrum wird entscheidend dazu beitragen, die ärztliche Versorgung in der dünn besiedelten Region zu sichern“, ist sich Grimm sicher.

Geplant ist es, in dem neuen Gebäude mehrere Fachrichtungen anzusiedeln. Dafür sind auch Kooperationen mit anderen Einrichtungen und Praxen vorgesehen. „Das zukunftsweisende Konzept sieht vor, dass nicht alle Fachärztinnen und -ärzte immer vor Ort sein werden. Sie bieten dann an bestimmten Tagen Sprechstunden an und können die ambulante Versorgung so in mehr als einer Region ergänzen“, erklärt Grimm.

So soll unter anderem eine Kooperation mit der Universitätsmedizin Greifswald über eine Teilpräsenz und Videosprechstunden eine hautärztliche Konsultation ermöglichen. Gespräche würden laut Grimm auch mit Fachärztinnen bzw. -ärzten aus den Bereichen Urologie, Gynäkologie, Neurochirurgie geführt. Darüber hinaus werden ein physiotherapeutisches Angebot und eine Apotheke für die Patientinnen und Patienten zur Verfügung stehen.

Der Neubau in Altentreptow mit seiner modernen Ausstattung sei auch für viele Medizinerinnen und Mediziner attraktiv, hebt Grimm hervor. „Die Entscheidung, eine eigene Praxis zu eröffnen, stellt junge Ärztinnen und Ärzte vor eine Vielzahl von Herausforderungen. Um mehr junge Menschen für eine ärztliche Tätigkeit in ländlichen Regionen zu gewinnen, braucht es auch andere Ansätze wie die Möglichkeit, flexibel in einer oder mehreren Einrichtungen Behandlungen anzubieten“, macht Grimm deutlich. Die Menschen in Altentreptow und den umliegenden Orten würden dadurch von einer sehr guten und wohnortnahen Gesundheitsversorgung profitieren.

Die aktuelle Bauplanung sieht eine Fertigstellung des Gesundheitszentrums im Laufe des Jahres 2025 vor.