Wachsende Bedeutung der Gesundheitsämter

Schwerin – Anlässlich des bundesweiten Tages des Gesundheitsamtes am 19. März hat Gesundheitsministerin Stefanie Drese die Gesundheitsämter der Landkreise und kreisfreien Städte als wichtige Säule des Bevölkerungsschutzes in Mecklenburg-Vorpommern hervorgehoben. Die Ministerin wirbt dafür, den Aktionstag am Mittwoch zu nutzen, um sich vor Ort über die Arbeit und Angebote der Gesundheitsämter zu informieren.

Insgesamt beteiligen sich in Mecklenburg-Vorpommern vier Gesundheitsämter und öffnen ihre Türen für ein abwechslungsreiches Programm mit Mitmachaktionen, Infoständen und Vorträgen. Aber auch das Smoothie-Bike sowie viele Beratungsangebote für Familien, Seniorinnen und Senioren etwa zum Impfen sowie Informationen zur seelischen Gesundheit und Impfberatungen mit Impfheftkontrolle werden geboten. Für jüngere Besucher gibt es unterdessen eine Teddy-Klinik, Zahnputzübungen mit Kroko dem Krokodil.

Der Tag des Gesundheitsamtes wurde 2019 vom Robert Koch-Institut ins Leben gerufen und soll jährlich die wichtige, jedoch häufig wenig im Bewusstsein der Bevölkerung verankerte Arbeit der Gesundheitsämter sichtbarer machen. Das Motto des diesjährigen Aktionstages lautet „Klimawandel und Gesundheit“.

„Der Öffentliche Gesundheitsdienst hat eine große und angesichts neuer Herausforderungen wachsende Bedeutung für den Gesundheitsschutz der Bevölkerung“, so Drese. Das Aufgabenfeld sei breit gefächert und beinhalte die Überwachung von Pflegeeinrichtungen und den dortigen Hygienestandards, die Einschulungsuntersuchungen wie auch Beratung- und Unterstützungsangebote für Schwangere, Familien oder psychisch Erkrankte.

Eine wichtige Säule des ÖGD bildet nach Aussage der Ministerin die Bekämpfung von Infektions-Ausbruchsgeschehen, aber auch die Eindämmung anderer Krankheiten, wie Masern, Hepatitis-A oder Krätze. Drese: „Auch vorbeugend werden die Gesundheitsämter tätig, zum Beispiel beim Thema Impfen. So wurden 2024 mehr als 15.600 Impfdosen, etwa gegen Grippe, Tetanus und Kinderlähmung durch die Mitarbeitenden verabreicht.“

Drese verdeutlichte, dass künftig sich das Aufgabenfeld noch vergrößern wird. „Die zunehmenden klimatischen Veränderungen beeinflussen die Gesundheit der Menschen auf vielfältige Weise – von Hitzewellen bis hin zur Ausbreitung neuer Infektionskrankheiten. Die Gesundheitsämter spielen eine zentrale Rolle dabei, die Bevölkerung vor diesen Risiken zu schützen und präventive Maßnahmen umzusetzen“, verdeutlichte Drese.

Folgende Gesundheitsämter in MV mit weiterführenden Informationen zu den Angeboten am 19. März nehmen am Aktionstag teil:

Inklusion in Mecklenburg-Vorpommern

Schwerin – Der Landtag beschäftigte sich heute mit der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Mecklenburg-Vorpommern und den Ergebnissen des Tages der Menschen mit Behinderungen im Jahr 2024.

Sozialministerin Stefanie Drese konstatierte in ihrer Rede Fortschritte in den Bereichen Inklusion und Barrierefreiheit, betonte aber auch, dass für eine umfassende gleichberechtigten Teilhabe aller Menschen in Mecklenburg-Vorpommern noch viel zu tun bleibt.

Drese bezeichnete den 2021 verabschiedeten Maßnahmenplan 2.0 der Landesregierung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention als die zentrale Leitplanke auf dem Weg zu noch besserer Inklusion und Barrierefreiheit in Mecklenburg-Vorpommern.

Die aktuellste Evaluation hat nach Angabe der Ministerin ergeben, dass von den 126 gelisteten Maßnahmen des Maßnahmenplans 2.0 Mitte 2024 bereits über 40 Maßnahmen erfolgreich umgesetzt wurden. Die beiden übrigen Drittel aller Maßnahmen sind zwischenzeitlich fast in vollem Umfang gestartet und sie befinden sich gegenwärtig in der Umsetzung.

Als positive Beispiele hob Drese die Verbesserung der Kommunikation von Menschen mit Sprach- und Hörbehinderungen mit der Polizei, der Feuerwehr sowie dem Rettungsdienst in Notfall-Lagen sowohl beim Absetzen von Notrufmeldungen als auch bei Warnmeldungen an die Bevölkerung, hervor. Mit der Umsetzung des Programms „Inklusionsinitiative II – AlleImBetrieb“ würden neue Arbeits- und Ausbildungsplätze für besonders betroffene schwerbehinderte Menschen in Inklusionsbetrieben gefördert.

Mit rund 116 Millionen Euro wurden zudem mietpreis- und belegungsgebundene Wohnungen und Wohnraumanpassungen zur Herstellung von Barrierefreiheit gefördert. „Auch im Breiten- und Leistungssport wurden für Menschen mit Behinderungen zusätzliche finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt, um den Behindertensport im Land zu fördern“, so Drese.

Drese: „Inklusion ist und bleibt eine Querschnittsaufgabe, die uns alle angeht. Jedes Landesressort, jede Landesbehörde, jede Kommune, jeder Verein und Arbeitgeber, jede politische Partei, jede Bürgerin und jeden Bürger muss einen Beitrag leisten für mehr und für bessere Inklusion. Denn nur im Schulterschluss kommen wir hier gemeinsam voran“, so die Ministerin im Landtag.

Sucht- und Drogenpolitik

Drese wirbt für mehr Prävention und neue Wege in der Sucht- und Drogenpolitik

Schwerin – Gesundheitsministerin Stefanie Drese hat in der heutigen Landtagssitzung für eine moderne Ausrichtung der Sucht- und Drogenpolitik plädiert und neue Modellprojekte wie das Drug-Checking als Beitrag für mehr Gesundheitsschutz und Aufklärung herausgestellt.

„Die Realität in Deutschland und auch Mecklenburg-Vorpommern ist, dass die Zahl der Konsumenten und Opfer von illegalen Drogen beständig wächst. Die Drogenpolitik der letzten Jahrzehnte ist gescheitert. Es kann deshalb kein ‚weiter so‘ geben. Wir müssen Präventionsprojekte stärken und neue Wege gehen, um Drogenmissbrauch wirksam zu bekämpfen. Genau das tun wir in Mecklenburg-Vorpommern“, erklärte Drese im Schweriner Plenarsaal.

Die Ministerin führte neben den Erkenntnissen des neusten Suchtberichts des Landes auch den aktuellen REITOX-Jahresbericht über die Entwicklungen im Bereich illegaler Drogen in Deutschland an. Entsprechende Substanzen konsumierten demnach bereits 3,6 Prozent der Erwachsenen in Deutschland. „Zieht man dann noch die Entwicklung bei den Drogentoten hinzu, die bundesweit im vergangenen Jahr auf einem Allzeithöchststand lag und auch in MV im Jahresvergleich 2022 zu 2023 von elf auf 16 angestiegen sind, dann zeigt das drastisch den dringenden Handlungsbedarf an“, betonte Drese.

Das Land habe darauf bereits reagiert, unter anderem mit dem sogenannten Drug-Checking-Modellprojekt. Der innovative Ansatz klärt Menschen, beispielsweise auch auf Festivals oder in Diskos, umfassend über Drogen und ihre Wirkungen auf und kann durch die Analyse der Substanzen vor lebensbedrohlichen Dosierungen und Verunreinigungen warnen. „Und dass das nicht nur auf großen Zulauf trifft, sondern auch wirkt, hat die Auswertung der Fusion gezeigt. Dort wurden 446 Proben auf ihren Wirkstoffgehalt getestet. In 13 Fällen musste auf Grund der hohen Wirkstoffdosierung eine Warnung an die Festivalbesucher ausgesprochen werden – und hat möglicherweise Leben gerettet“, so die Ministerin.

Sie stellte zudem klar, dass Drug Checking in keiner Weise suggeriere, dass der Konsum von synthetischen Drogen ungefährlich sei. „Das Gegenteil ist richtig. Durch die Substanzanalysen wird deutlich, wie gefährlich eine Einnahme wäre. Wenn hierdurch auch nur ein einzelnes tragisches Vorkommnis verhindert werden kann, hat sich das Modellvorhaben schon bewährt“ unterstrich Drese.

Menschen zu schützen, sie über Gefahren aufzuklären und Verhaltensänderungen herbeizuführen sei aus ihrer Sicht der richtige Weg, dem veränderten Drogenkonsum zu begegnen. „Das Land fördert deshalb eine Vielzahl von Maßnahmen zur Reduzierung des Konsums von Suchtmitteln, u.a. auch mit zusätzlichen Mitteln für Präventionsangebote“, so Drese.

Drese im Landtag zur Krankenhausreform

M-V profitiert ganz besonders von den Regelungen zu Sicherstellungshäusern im ländlichen Raum

Schwerin – Gesundheitsministerin Stefanie Drese sieht in der Krankenhausreform die Chance, die medizinische Versorgung nachhaltig auf hohem Niveau zu stabilisieren und die wirtschaftliche Perspektive gerade für kleinere, bedarfsnotwendige Häuser in Mecklenburg-Vorpommern zu verbessern. „Die wirtschaftliche Lage der Kliniken ist angespannt, das bisherige Fallpauschalen-System hat dazu in großem Maße beigetragen. Ein Weiter-So können wir uns deshalb nicht mehr leisten und eine zeitnahe Umsetzung der Reform ist, auch bei den Unzulänglichkeiten des Gesetzes, von hoher Dringlichkeit“, unterstrich Drese heute im Landtag.

Die Ministerin begrüßte die zusätzlichen Finanzmittel, die durch die Reform bereits in diesem Jahr den Kliniken im Land zur Verfügung stehen werden. So erhalten die Krankenhäuser in MV durch die Reform bereits in diesem Jahr 2,37 Millionen Euro zusätzlich für die Geburtshilfe sowie um 25 Prozent erhöhte Sicherstellungszuschläge. „Diese sind allein bereits ein weiteres Plus von rund 3,3 Millionen Euro für MV“, betonte Drese. Auch Tarifsteigerungen werden nun automatisch refinanziert, was einem Volumen von rund 24 Millionen Euro entspreche.

Diese Leistungen greifen, wie auch der neu verhandelte Landesbasisfallwert, bereits vor dem für 2026 angekündigten Transformationsfonds und berücksichtigen noch nicht das derzeit diskutierte Sondervermögen des Bundes. Dieses soll und muss nach Aussage von Drese bei Verabschiedung auch den Krankenhäusern zu Gute kommen.

„Natürlich nutzen wir zudem konsequent alle Möglichkeiten, uns auf Bundesebene weiter einzubringen, um die Krankenhausreform zu verbessern und sie für die Länder praktikabler zu machen“, so Drese weiter. Hierzu zählten aus Sicht Mecklenburg-Vorpommerns eine weitere Entbürokratisierung in den Krankenhäusern, die Umstellung der Mindestanforderungen bezüglich der Facharztbesetzung und die Weiterentwicklung der Vorhaltefinanzierung sowie Übergangsfinanzierung für die Krankenhäuser bis zum Greifen des Krankenhausverbesserungsversorgungsgesetzes (KHVVG).

Drese wies in ihrer Rede darauf hin, dass Mecklenburg-Vorpommern wie kein anderes Land von den ausverhandelten Regelungen zu Sicherstellungshäusern im ländlichen Raum profitiere. „Für unser Flächenland ist eine gute, wohnortnahe medizinische Versorgung von besonderer Bedeutung und stellt eine große Herausforderung dar. Mit dem KHVVG ist uns das aber gelungen: Während es bundesweit außerhalb von MV nur 6,6 Prozent Sicherstellungskrankenhäuser gibt, die einen höheren Sicherstellungszuschlag erhalten, sind es in unserem Land 25 Kliniken und damit fast 70 Prozent der Krankenhäuser. 6,6 Prozent im übrigen Bundesgebiet, 70 Prozent in MV. Alle Änderungen am KHVVG müssen sich daran messen lassen“, sagte Drese im Landtag.

Aktionstag der Gesundheitsämter

Teddy-Klinik, Smoothie-Bike und Kroko das Krokodil: Aktionstag der Gesundheitsämter mit vielen Angeboten für Klein und Groß

Schwerin – Der 19. März 2025 ist der Tag des Gesundheitsamtes. Er wurde 2019 ins Leben gerufen und soll jährlich die wichtige, jedoch häufig wenig geläufige Arbeit der Gesundheitsämter in den Landkreisen und kreisfreien Städten hervorheben.

„Anders als zum Beispiel bei Krankenhäusern oder Arztpraxen haben viele Bürgerinnen und Bürger nur wenige Kontaktpunkte zu ihrem Örtlichen Gesundheitsdienst. Dabei hat er eine große und angesichts neuer Herausforderungen wachsende Bedeutung für den Gesundheitsschutz der Bevölkerung. Deshalb öffnen zum Aktionstag wieder mehrere Gesundheitsämter in MV ihre Türen und informieren über ihre Arbeit“, wirbt Gesundheitsministerin Stefanie Drese für mehr Sichtbarkeit des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD).

Das Aufgabenfeld sei breit gefächert und höchst spannend, so Drese. „Dass dem ÖGD bei Infektions-Ausbruchsgeschehen eine tragende Rolle zukommt, haben wir während der Coronajahre gesehen. Er hilft aber auch bei der Eindämmung anderer Krankheiten, wie Masern, Hepatitis-A oder Krätze“, führte sie aus. Auch vorbeugend wird der ÖGD tätig, zum Beispiel beim Thema Impfen. So wurden 2024 mehr als 15.600 Impfdosen, zum Beispiel gegen Grippe, Tetanus und Kinderlähmung durch die Mitarbeitenden verabreicht.

„Nicht zuletzt gehört zu den Aufgaben auch die Überwachung von Pflegeeinrichtungen und den dortigen Hygienestandards, die Einschulungsuntersuchungen wie auch Beratung- und Unterstützungsangebote für Schwangere, Familien oder psychisch Erkrankte. Die Arbeit des Öffentlichen Gesundheitsdienstes begegnet uns also oft – auch, wenn wir sie nicht immer als solche wahrnehmen“, so die Ministerin.

Künftig werde sich das Aufgabenfeld noch vergrößern. „Das Motto des diesjährigen Aktionstages lautet „Klimawandel und Gesundheit“, denn die zunehmende Veränderung unserer Wetterlage, neue Erreger und der demografische Wandel stellen auch den ÖGD vor neue Herausforderungen. Extremwetterereignisse, neue Infektionskrankheiten, antimikrobielle Resistenzen oder auch künftige Anforderungen an den Zivilschutz zeigen die Notwendigkeit, unsere Gesellschaft resilienter gegen kommende Krisen zu machen. Auch dafür brauchen wir einen starken Öffentlichen Gesundheitsdienst“, so Drese.

Vor diesem Hintergrund freue ich mich, dass wir mit dem Aktionstag am 19. März mehr Bewusstsein für diese bedeutende und unentbehrliche Arbeit schaffen“, so Drese.

Die interessierten Besucherinnen und Besucher erwarte dabei wieder ein abwechslungsreiches Programm mit Mitmachaktionen, Infoständen und Vorträgen. Aber auch das Smoothie-Bike sowie viele Beratungsangebote für Familien, Seniorinnen und Senioren sowie Informationen zur seelischen Gesundheit werden geboten. Für jüngere Besucher gibt es unterdessen eine Teddy-Klinik, Zahnputzübungen mit Kroko dem Krokodil und Impfberatungen mit Impfheftkontrolle. Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten der teilnehmenden Gesundheitsämter:

Drese zum Welt-HPV-Tag

Impfung senkt Krebsrisiko

Schwerin – Zum Welt-HPV-Tag am 4. März ruft Gesundheitsministerin Stefanie Drese alle Eltern und Jugendlichen dazu auf, sich über die Impfung gegen Humane Papillomviren zu informieren und gegebenenfalls eine Impfung nachzuholen. „Eine HPV-Impfung schützt nachweislich vor Krebs. Das ist derzeit einzigartig und wird deshalb von der Ständigen Impfkommission (STIKO) sowohl für Mädchen und Jungen empfohlen“, so Drese.

Humane Papillomviren gehören zu den Auslösern von Gebärmutterhalskrebs, einer der häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen. Aber auch Männer profitieren von der Impfung, die unter anderem auch Peniskarzinome, Analkrebs sowie Krebs im Mundhöhlen- und Rachenbereich vorbeugen kann. „Zwei Impfdosen, idealerweise zwischen 9 und 14 Jahren und vor den ersten Sexualkontakten, kann Studien zufolge mit nahezu 100-prozentigher Sicherheit vor diesen Krebsarten schützen“, unterstrich Drese die hohe Bedeutung der Impfung. Wurde dieses Zeitfenster verpasst, können Impfungen in Absprache mit dem Hausarzt oder der Hausärztin ggf. noch nachgeholt werden.

„Wichtig ist, dass wir weiter aufklären, dass wir informieren und sensibilisieren. Denn gerade die betroffene Altersgruppe hat vergleichsweise wenig Arztkontakte, bei denen das Thema angesprochen werden kann“, erklärte die Ministerin.  Mecklenburg-Vorpommern habe deshalb bei der Impfaufklärung in den vergangenen Jahren einen Schwerpunkt auf das Thema HPV gelegt, unter anderem als Vorsitzland der 8. Nationalen Impfkonferenz in 2024. Begleitet wurde diese durch eine öffentliche Kampagne. Zudem erprobte auch das Landesamt für Soziales und Gesundheit (LAGuS) jüngst ein Pilotprojekt an Schulen.

Auch auf der landeseigenen Seite www.mv-impft.de finden Interessierte Aufklärungsmaterial, einen Impfkalender sowie Informationsflyer.

Drese: „Knapp 72 Prozent der 15-jährigen Mädchen sind nach Zahlen des RKI in MV geimpft, das sind 20 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren. Bei den Jungen verfügt fast die Hälfte über den Impfschutz. Das ist erfreulich, denn damit liegt MV deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Die Zahlen zeigen aber auch: Es ist noch Luft nach oben. Ich möchte deshalb heute noch einmal Eltern und Teenager ermutigen, in der eigenen Hausarztpraxis sich über dieses leider noch unterschätzte Thema beraten zu lassen,. Denn wer sich selbst nicht infiziert, kann die Infektion auch nicht weitergeben – und schützt sich selbst wie auch künftige Partnerinnen und Partner.“

Drese plädiert für modernes Altersbild

Statt Klischees brauchen wir Beteiligungsangebote und Begegnungsmöglichkeiten

Neubrandenburg – Sozialministerin Stefanie Drese sieht im Übergang von der Erwerbstätigkeit in die nachberufliche Lebensphase eine große Chance für bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt. „Nicht mehr erwerbstätig bedeutet keinesfalls nicht mehr aktiv und engagiert. Das müssen wir auf allen Ebenen viel stärker berücksichtigen und unsere Angebote entsprechend ausrichten“, sagte Drese am Freitag im Rahmen eines seniorenpolitischen Podiumsgesprächs an der Hochschule Neubrandenburg.

Menschen ab 65 seien ganz überwiegend optimistisch, aktiv und motiviert. Das belegten viele Studien, so Drese. „Wir müssen die Potentiale Älterer und deren verfügbares Zeitbudget deshalb noch stärker erkennen und für unsere Gesellschaft nutzen, etwa für ein Engagement im Ehrenamt oder in der Nachbarschaft“, hob die Ministerin hervor.

Eine zentrale Voraussetzung dafür ist nach Ansicht Dreses ein realistisches und modernes Altersbild. Leider werde dies in der Öffentlichkeit noch immer nicht ausreichend zur Kenntnis genommen und berücksichtigt, obwohl sich ältere Menschen vielfältig einbringen können und wollen. „Stattdessen werden in der Darstellung von Seniorinnen und Senioren viel zu oft Klischees bedient“, sagte Drese.

Es sei deshalb wichtig, den Übergang in die nachberufliche Lebensphase durch gute, passgenaue und zielgruppenorientierte Angebote zu gestalten und die entsprechenden Rahmenbedingungen vor Ort zu schaffen. „Dazu gehören: verlässliche Strukturen und Anlaufstellen, feste Ansprechpartner in den Kommunen, Begegnungsorte und Begegnungsmöglichkeiten, Fortbildungen und Qualifizierungsmaßnahmen sowie Freiräume selbst etwas auf die Beine stellen zu können“, verdeutliche Drese.

Die Ministerin kündigte an, dass das Land bis Ende 2025 eine Engagementstrategie für Mecklenburg-Vorpommern vorlegt, die derzeit mit vielen Akteuren erarbeitet werde. Drese: „Dabei verfolgen wir das Ziel, die Rahmenbedingungen für das ehrenamtliche Engagement zu verbessern und an die neuen gesellschaftlichen Herausforderungen anzupassen, Fördermöglichkeiten zur Realisierung von Ideen und Projekten zu entbürokratisieren und somit zu vereinfachen und Teilhabe für alle Menschen in ihrer Vielfalt zu ermöglichen – gerade auch wenn es um ältere Engagierte geht.“

Vorläufige Unfallbilanz

Deutlicher Anstieg der Verkehrstoten in M-V

Schwerin – Auf Mecklenburg-Vorpommerns Straßen sind im Jahr 2024 deutlich mehr Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen als noch im Jahr zuvor. Dies ergibt sich aus den vorläufigen Erhebungen der Landespolizei. So gab es von Januar bis Dezember 93 Getötete bei Verkehrsunfällen (2023: 57; 2022: 83). Die Zahl der Gesamtunfälle ist hingegen leicht zurückgegangen: 55.108 (2023: 55.641).

„Diese Bilanz für unser Land gibt Anlass zur Sorge: Trotz einer insgesamt gesunkenen Zahl an Verkehrsunfällen ist die Zahl der Verkehrstoten deutlich gestiegen. Jeder einzelne Todesfall ist eine Tragödie für die Angehörigen und mahnt uns alle, noch entschlossener für mehr Sicherheit auf unseren Straßen zu sorgen“, sagt Landesinnenminister Christian Pegel zu den vorläufigen Zahlen.

Besonders alarmierend sei, dass zu geringer Abstand und überhöhte Geschwindigkeit nach wie vor zu den Hauptursachen schwerer Unfälle zählen, so der Minister: „Zu schnelles Fahren nimmt dem Fahrer nicht nur die Möglichkeit, rechtzeitig zu reagieren, sondern erhöht auch die Wucht eines möglichen Aufpralls – mit oft tödlichen Folgen. Ebenso gefährlich ist das Unterschätzen des nötigen Sicherheitsabstands, denn gerade bei plötzlichen Bremsmanövern bleibt dann kaum eine Chance, eine Kollision zu vermeiden.“

Insgesamt 682 Unfälle mit Personenschaden hatten im vergangenen Jahr die Ursache „Abstand“, 611 „nichtangepasste Geschwindigkeit“. Die Landespolizei verzeichnete darüber hinaus 1.103 Schwerverletzte (2023: 1.105) sowie 5.117 Leichtverletzte (2023: 5.095).

„Die Landespolizei MV wird ihre Anstrengungen in der Verkehrssicherheitsarbeit weiter verstärken unter anderem mit den themenorientierten Verkehrskontrollen der Kampagne ,Fahren.Ankommen.LEBEN!‘. Doch der beste Schutz ist und bleibt eine verantwortungsbewusste Fahrweise. Jeder und jede Einzelne trägt mit angepasster Geschwindigkeit und genügend Abstand dazu bei, Unfälle zu vermeiden und Leben zu retten. Unser Ziel bleibt klar: Vision Zero. Dafür werden wir uns auch weiterhin mit aller Kraft einsetzen“, sagt Innenminister Christian Pegel.

Einsamkeit im Alter

Land entwickelt Strategien gegen Einsamkeit im Alter: Drese dankt Rundem Tisch

Schwerin – Was braucht es für ein gutes Leben im Alter? Wie kann Einsamkeit vorgebeugt, gelindert oder gar behoben werden? Mit Fragen dieser Art beschäftigte sich zwei Jahre lang der Runde Tisch gegen Einsamkeit im Alter, den Sozialministerin Stefanie Drese 2023 ins Leben rief und der heute in einer gemeinsamen Sitzung seinen Abschluss fand.

„Einsamkeit ist nicht nur, aber vor allem auch im Alter ein großes gesellschaftliches Problem, dass wir aus der Tabuzone holen müssen“, verdeutlichte Drese. Insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern mit seiner geringen Bevölkerungsdichte, einer der bundesweit höchsten Altersstrukturen und oft langen Fahrtwegen im Alltag, brauchen wir innovative Ideen und Strategien um Einsamkeit effektiv zu begegnen“, so die Ministerin weiter.

Sie sei deshalb dankbar, dass der Runde Tisch breite Beteiligung aus der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Politik erfahren habe und damit von Anfang an ganz verschiedene Sichtweisen und Vorschläge eingebracht wurden.

„In fünf Arbeitsgruppen haben wir gemeinsam überlegt, diskutiert und erörtert, wie Faktoren wie die Wohnumfeldgestaltung, die Digitalisierung, ehrenamtliche Strukturen und der Übergang in die nachberufliche Phase gestaltet werden können, um Einsamkeit den Kampf anzusagen, Teilhabe zu ermöglichen und die seelische Gesundheit zu stärken“, führte die Ministerin weiter aus.

Besonders hob Drese die Mitarbeit der beteiligten Seniorinnen und Senioren, gerade aus den Kreisseniorenbeiräten hervor, die mit der Stimme der Älteren diese Diskussion maßgeblich mitgestaltet hätten. „So konnten wir am Runden Tisch gegen Einsamkeit im Alter mit der relevanten Generation und nicht über sie sprechen“, sagte Drese.

Die Empfehlungen der Arbeitsgruppen wurden bereits zusammengetragen und in der heutigen Sitzung noch einmal diskutiert und ergänzt. Ein Ergebnis nahm Drese heute jedoch bereits vorweg: „In den intensiven Beratungen zum Thema Einsamkeit ist deutlich geworden, dass nicht nur die ältere Generation betroffen ist, sondern auch zunehmend junge Menschen – vor allem junge Frauen – unter Einsamkeit leiden. Die heutige Abschlusssitzung bedeutet deshalb kein Ende, sondern gibt uns auch neue Wege und den Auftrag mit, den Blick zukünftig auf alle Altersgruppen zu werfen. Wir werden unsere Strategien und Maßnahmen gegen Einsamkeit ergänzen und ausweiten“, so Drese.

Erweiterte frühkindliche Bewegungsförderung

Rostock – Für Kinder zwischen anderthalb und sechs Jahren wird es in Rostock künftig mehr Bewegungsangebote geben. Sport- und Sozialministerin Stefanie Drese überreichte hierfür am Donnerstag einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 50.000 Euro an den größten Kinder- und Breitensportverein Mecklenburg-Vorpommerns, den Polizeisportverein (PSV) Rostock.

„Die Wartelisten des Vereins sind lang, der Bedarf ist da. In Zeiten, in denen der Bewegungsmangel unter Kindern und Jugendlichen zunimmt, ist das eine sehr erfreuliche Entwicklung, die wir als Land gerne unterstützen“, erklärte Drese vor Ort. Mit der Landesförderung sollen nun rund 60 neue Plätze in verschiedenen Altersstufen eingerichtet werden. Ebenfalls angeschafft werden neue Ausrüstung und Sportgeräte, wie ein Turnmattenset, neue Turnbänke, Bälle und verschiedene Schaumstoffelemente.

Das frühe Heranführen an den Sport und altersgemäße Sportgeräte sei aus Sicht Dreses fundamental für ein gesundes Aufwachsen. „So profitieren die Kinder nicht nur von den gesundheitlichen Aspekten, sondern trainieren auch ihr Körpergefühl, ihre Koordination und die motorischen Fähigkeiten unter Anleitung von fachlich qualifiziertem Personal. Das sind Fähigkeiten, die sie ein Leben lang begleiten werden“, so die Ministerin.

Wichtig sei es dem Verein, dass dabei stets Spaß und Freude am Sport im Fokus stehen. Vier festangestellte Trainerinnen und Trainer der Kindersparte bauen deshalb wöchentlich neue Bewegungsparcours auf, die dem Alter der Kinder entsprechen und sich von Woche zu Woche in der Komplexität steigern. Im Anschluss wird ein freies Spiel ermöglicht. „Unterstützt werden die Trainerinnen und Trainer hierbei von neun Ehrenamtlichen. Ohne sie und ihr Engagement wären die Angebote nicht umsetzbar“, hob Drese hervor und dankte allen Beteiligten.

Modernste Notfallversorgung

Neue Zufahrt zum Integrierten Notfallzentrum am Klinikum Südstadt Rostock eingeweiht

Rostock – Das Integrierte Notfallzentrum (INZ) am Klinikum Südstadt Rostock setzt seit einem Jahr neue Maßstäbe in der Notfallversorgung in Rostock. Mit der Fertigstellung der neuen Zufahrtsrampe und dem Abschluss von Sanierungsmaßnahmen in Bereichen der alten Notaufnahme kann das erweiterte Integrierte Notfallzentrum komplett genutzt werden. Heute wurde die rund 135 Meter lange, beheizbare Zufahrtsrampe in Anwesenheit der Gesundheitsministerin des Landes, Stefanie Drese, Rostocks Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger, und dem Senator für Finanzen, Digitalisierung und Ordnung, Dr. Chris von Wrycz Rekowski, eingeweiht.

Ein besonderer Blickfang ist das 80 Quadratmeter große Streetart-Graffiti des Rostocker Künstlers Sebastian Volgmann, das als Hommage an die verschiedenen Berufsgruppen in der Notfallversorgung gedacht ist. Es ist bei der Anfahrt sichtbar und unterstreicht die Bedeutung interdisziplinärer Zusammenarbeit in der Notfallmedizin. Bereits vor einem Jahr wurde der Neubau des Integrierten Notfallzentrums eröffnet. Damit ging auch der erste „gemeinsame Tresen“ mit der Kassenärztlichen Vereinigung MV in Betrieb.

„Das INZ, das nun durch eine neue Zufahrtsrampe ergänzt wird, ist ein wahres Leuchtturmprojekt für die Region und Mecklenburg-Vorpommern insgesamt. Mit dem gemeinsamen Tresen wird hier eine hochmoderne Notfallversorgung gelebt, die durch diese neue Form der Patientensteuerung nicht nur die Notaufnahmen entlastet, sondern auch der zielgerichteten und schnellen Versorgung aller Patientinnen und Patienten zugutekommt. Das Vorzeigeprojekt INZ haben wir deshalb auch aus voller Überzeugung mit Landesmitteln unterstützt“, erklärte Gesundheitsministerin Stefanie Drese.

„Mit dem Integrierten Notfallzentrum am Klinikum Südstadt Rostock setzen wir ein starkes Zeichen für eine zukunftsfähige Notfallversorgung. Die Erweiterung zeigt, dass Rostock auf moderne und effiziente Lösungen setzt, um den steigenden Anforderungen in der Akutmedizin gerecht zu werden“, hob Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger die Bedeutung für die Stadt hervor. Finanzsenator Dr. Chris von Wrycz Rekowski nutzte die Gelegenheit, um sich bei allen Beteiligten zu bedanken. „Die erfolgreiche Realisierung des Integrierten Notfallzentrums ist ein großer Gewinn für unsere Stadt und ein Beweis dafür, was durch engagierte Zusammenarbeit erreicht werden kann. Mein besonderer Dank gilt allen, die mit ihrem persönlichen Einsatz dieses wichtige Zukunftsprojekt möglich gemacht haben.“

Kürzere Wartezeiten und Gesamtbehandlungsdauer

„Seit einem Jahr praktizieren wir gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung eine innovative Notfallversorgung für die Region Rostock“, sagte der Chefarzt des Integrierten Notfallzentrums, Dr. Jan-Arne Lauffs. „Im vergangenen Jahr haben wir im neuen Notfallzentrum insgesamt 24.747 Patienten versorgt. Unser Team freut sich nun darauf, mit der Inbetriebnahme der neuen und komfortablen Zufahrt alle Kapazitäten des INZ nutzen zu können.“

Die Erweiterung des INZ, zugleich Regionales Traumazentrum, brachte eine deutliche Vergrößerung und Modernisierung mit sich. Die Gesamtfläche wurde verdoppelt und umfasst rund 1.400 Quadratmeter. Gleichzeitig stieg die Anzahl der Behandlungsplätze von zuvor 20 auf 30, um eine noch effizientere Versorgung zu gewährleisten. Zwei hochmoderne interdisziplinäre Schockräume verfügen über eine direkte Anbindung an die Computertomographie (CT). Zudem stehen spezialisierte Einheiten für die Behandlung von Herzinfarkten (Chest-Pain-Unit) und Schlaganfällen (Stroke-Unit) zur Verfügung, um in akuten Notfällen eine bestmögliche Versorgung sicherzustellen. Ergänzt wird die Erweiterung durch eine neue Holding Area sowie eine zentrale Aufnahmestation, die eine optimierte Patientensteuerung ermöglicht und die Abläufe in der Notfallversorgung weiter verbessert. Über zwei auch von außen zugängliche Isolationseinheiten können infektiöse Patienten separat betreut werden.

„Mit der Inbetriebnahme des INZ vor einem Jahr mit seinen baulichen und prozessualen Neuerungen wurde der Grundstein für eine deutlich schnellere und effizientere Notfallversorgung gelegt. Die Gesamtbehandlungsdauer konnte auch in enger Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung signifikant verkürzt werden“, zog der Chefarzt des Integrierten Notfallzentrums eine erste Bilanz.

Witterungsunabhängige Zufahrt und Überdachung

Mit der neuen, etwa 135 Meter langen und beheizbaren Zufahrtsrampe ist die Anfahrt für Rettungswagen jederzeit auch im Winter sicher möglich. Zudem sind sowohl die Patienten als auch die Rettungskräfte und Mitarbeiter bei der Übergabe durch die großzügige Überdachung vor widrigen Witterungseinflüssen geschützt. Die Gesamtfläche der Rampe mit Liegendvorfahrt beträgt ca. 650 Quadratmeter. Im Vorfeld waren umfangreiche Baumaßnahmen notwendig, um ausreichend Platz für die Zufahrtsrampe zu schaffen, so unter anderem der teilweise Abriss des Wirtschaftsgebäudes mit der alten Zentralküche und die Verfüllung des Tiefkellers. Der Aufwand war höher als erwartet. Dadurch kam es zu Verzögerungen im Bauzeitplan.

„Status 8“ ist Aufenthaltsraum für Rettungssanitäter

Die neuen Strukturen verbessern nicht nur die medizinische Versorgung, sondern auch die Arbeitsbedingungen für das medizinische Personal und die Rettungskräfte. „Die Umwandlung des Notfallzentrums in einen eigenen, chefärztlich geführten Bereich war eine entscheidende Maßnahme. Erstmals arbeiten alle Teams – von Ärzten bis Pflegekräften – in einer strukturierten Einheit zusammen, was sich positiv auf das Arbeitsklima und die Behandlungsqualität auswirkt“, betonte der Ärztlicher Direktor, Prof. Jan P. Roesner. Bei der Erweiterung des Notfallzentrums wurde auch ein neuer Aufenthaltsbereich „Status 8“ für Rettungsdienstmitarbeiter geschaffen, der neben Arbeitsplätzen für die Dokumentation auch sanitäre Einrichtungen, einen Getränkeautomaten und ausreichend Platz für eine Pause bietet. „Status 8“ steht im Rettungsdienst für „am Zielort (Klinik) eingetroffen“.

Strukturen für eine effektivere Notfallversorgung

Das am Klinikum Südstadt Rostock praktizierte Konzept der Integrierten Notfallzentren beschreibt das Zusammenführen der ambulanten und stationären Notfallversorgung nach Behandlungsdringlichkeit. Seit einem Jahr wird am Klinikum Südstadt Rostock in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung eine ambulante Notfallpraxis mit dem Bereitschaftsdienst der Kreisstelle Rostock der KVMV an einem gemeinsamen Tresen betrieben, so dass leichtere und schwerere Notfälle getrennt behandelt werden können. Damit hat das Klinikum Südstadt bereits die in Aussicht gestellten Reformvorhaben zur zukünftigen Notfallversorgung in Deutschland umgesetzt. „Die neuen Strukturen und die direkte Kooperation an einem Tresen haben sich als nachhaltig und sinnvoll bewährt“, stellte Verwaltungsdirektor Steffen Vollrath heraus. „Sie erlauben eine effizientere und patientenorientierte Versorgung.“

Die Erweiterung der Zentralen Notaufnahme war aufgrund der steigenden Patientenzahlen in der Region Rostock eines der wichtigsten Neubauprojekte am Klinikum Südstadt. Zugleich entstand mit dem Neubau im nordöstlichen Bereich des Haupthauses im Untergeschoss eine neue Zentralküche. Diese beiden Neubauvorhaben mit Gesamtkosten in Höhe von ca. 20,5 Millionen Euro wurden mit 19 Mio. Euro vom Gesundheitsministerium MV gefördert und aus Eigenmitteln des Klinikums finanziert.

Für eine bessere psychische Gesundheit

Schwerin – Mit dem Projekt „Verrückt? Na und! Psychisch fit in der Schule“ (kurz: VNU) hat sich der Landesverband Sozialpsychiatrie MV zum Ziel gesetzt, die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen an Schulen zu stärken. Unterstützt wird das Projekt in diesem Jahr mit einer Ko-Finanzierung des Landes in Höhe von rund 23.000 Euro. Die Mittel stammen aus dem Bürgerfonds. Einen entsprechenden Bescheid übergab Sozial- und Gesundheitsministerin Stefanie Drese heute persönlich an den Geschäftsführer und das Projektteam des Verbandes.

„Psychische Belastungen beginnen häufig in der sensiblen Phase des Jugendalters. Zum Beispiel, wenn die Pubertät mit seelischen Veränderungen einher geht“, erklärte Drese heute vor Ort in Rostock. Studien zufolge leiden so etwa 15 bis 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen in diesem Alter unter psychologischen Auffälligkeiten, jeder und jede Dritte fühlt sich psychisch belastet. „Seit 2021 setzt das VNU-Projekt deshalb genau hier an und begleitet junge Menschen frühzeitig, um psychische Probleme möglichst zu vermeiden oder sie rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln“, so die Ministerin.

Die Umsetzung des Projekts erfolgt durch fünf sogenannte Regionalgruppen, die landesweit Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klassenstufe besuchen. Seit dem Start des Projektes wurden so bereits 131 Schultage an 59 Schulen durchgeführt und mehr als 3500 junge Menschen erreicht. „Das Herzstück ist dabei der Kontakt mit den sogenannten persönlichen Expertinnen und Experten, die psychische Erkrankungen aus ihrer eigenen Biografie kennen und authentisch von ihren Erfahrungen berichten“, weiß Ministerin Drese.

Diese beantworten die Fragen der Schülerinnen und Schüler, geben ihnen Präventionsstrategien an die Hand, vermitteln einen konstruktiven Umgang mit Belastungen oder Problemen und fungieren vor allem auch als Türöffner in Unterstützungsangebote. „Denn anders als Erwachsene wissen gerade junge Menschen oft nicht, an wen sie sich mit ihren Sorgen wenden können. Die Expertinnen und Experten können sie dabei unterstützen und mit ihren eigenen Erfahrungen zugleich Sorgen vor möglichen Stigmatisierungen nehmen“, so Drese.

Sie zeigte sich erfreut, dass das Angebot bisher einen großen Anklang gefunden habe. „Möglich gemacht wird diese wichtige Arbeit durch die zahlreichen ehrenamtlich Aktiven, die diese Schultage unentgeltlich und freiwillig organisieren und durchführen. Dieses Engagement, aber auch der Wille die eigenen Erlebnisse zu teilen, ist nicht selbstverständlich. Dafür gilt ihnen mein herzlicher Dank“, betonte sie.

Europäischer Tag des Notrufes

Mehr als 195.000 Einsätze in Mecklenburg-Vorpommern

Schwerin – Mehr als 195.000 mal rückte der Rettungsdienst in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2023 aus, das teilte Gesundheitsministerin Stefanie Drese heute anlässlich des morgigen Europäischen Tages des Notrufes mit. „Die Zahl der Einsätze bewegt sich damit weiterhin auf einem hohen Niveau, auch wenn sie im Vergleich zum Vorjahr etwas abgenommen hat“, erklärte die Ministerin. So wurde der Rettungsdienst 2022 noch mehr als 209.000 mal alarmiert. „Im Vergleich zum Vor-Coronajahr 2019 verzeichnen wir dennoch einen Anstieg um 4,29 Prozent“, betonte Drese.

In rund 90 Prozent der Fälle war der Rettungswagen das ersteintreffende Rettungsmittel, bei 789 Alarmierungen war einer der drei Rettungshubschrauber im Land am schnellsten vor Ort. Insgesamt reduzierte sich auch die Hilfsfrist auf 9:17 Minuten (2022: 9:34). „Das zeigt: Unsere Einsatzkräfte sind auch trotz der größtenteils weiten Wege im Flächenland MV schnell bei den Patientinnen und Patienten“, unterstrich die Ministerin.

Dass nicht alle Einsätze ein Fall für die 112 gewesen sind, zeigt unterdessen der mit knapp 35 Prozent vergleichsweise geringe Anteil der Einsätze, bei denen eine Notarztindikation vorlag. „Unsere Rettungskräfte leisten einen unglaublich wichtigen, aber auch zehrenden Job. Sie sind rund um die Uhr in schweren Lebenslagen für die Bürgerinnen und Bürger da, stoßen auf Grund der Vielzahl der Alarmierungen aber regelmäßig an ihrer Belastungsgrenze. Deshalb möchte ich den Aktionstag noch einmal nutzen, um für eine sensible Nutzung des Notrufes zu appellieren“, so Drese.

Bei schweren Verletzungen, lebensbedrohlichen Erkrankungen oder Situationen, in denen sofort medizinische Hilfe benötigt wird, sollte immer die 112 gewählt werden. „Wer aber einen Infekt hat oder an bereits länger anhaltenden Schmerzen beziehungsweise gesundheitlichen Beschwerden leidet, deren Behandlung nicht bis zum nächsten Tag warten kann, ist beim ärztlichen Bereitschaftsdienst besser aufgehoben“, erklärte die Ministerin. Dieser ist unter der Rufnummer 116117 kostenfrei und rund um die Uhr erreichbar. Medizinisch ausgebildetes Personal hilft den Erkrankten dann, die passende Versorgung zu erhalten.

Auch der Bereitschaftsdienst versorge Betroffene mit akuten aber nicht lebensbedrohlichen Erkrankungen professionell und umfassend. „Bei Bedarf kann sogar eine Ärztin oder ein Arzt zu den Erkrankten nach Hause geschickt werden, zum Beispiel wenn das Baby fiebert oder ein Hexenschuss den Weg in die Bereitschaftspraxis unmöglich macht. Es muss also nicht immer der Krankenwagen sein, um im Krankheitsfall gut versorgt zu werden“, so die Ministerin.

Weltkrebstag

Regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen können Leben retten

Schwerin – Auf Initiative der Union for International Cancer Control (UICC) wird am heutigen 4. Februar bereits zum 25. Mal der Weltkrebstag begangen. Anlässlich des Aktionstages wirbt Gesundheitsministerin Stefanie Drese für die regelmäßige und lückenlose Inanspruchnahme von Früherkennungsuntersuchungen. „Krebs kann uns alle treffen, früh erkannt ist er jedoch häufiger heilbar“, erklärte die Ministerin.

So leben in Mecklenburg-Vorpommern laut den aktuellsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2022 etwa 20.500 Männer und 17.000 Frauen mit einer maximal fünf Jahre zurückliegenden Diagnose eines bösartigen Tumors. Im gleichen Stichjahr sind bei den Frauen über 18 Jahre rund 4780 Neuerkrankungen festgestellt worden, bei den Männern 6270. Die meisten dieser Diagnosen wurden bei der Altersgruppe 65-69 gestellt, das zeigt das Krebsregister M-V.

„Vorsorgeuntersuchungen wie die Darmspiegelung oder die Mammographie sind die effektivste Möglichkeit, Krebserkrankungen zu erkennen. Oftmals dauern die Untersuchungen nur wenige Minuten und geben einem im Nachgang die Sicherheit, dass alles in Ordnung ist oder erhöhen die Chance auf Heilung, sollten doch Auffälligkeiten gefunden werden“, so Drese. Im besten Falle können so sogar Krebsvorstufen erkennt und eine spätere Erkrankung gänzlich vermieden werden.

Informationen zu den kostenlosen Früherkennungsuntersuchungen, die für die eigene Altersgruppe angeboten werden, erhalten Versicherte bei ihrem Hausarzt oder ihrer Hausärztin sowie bei der eigenen Krankenkasse. Zusätzlich informiert auch der Gemeinsame Bundesausschuss auf seiner Website. „Explizit hinweisen möchte ich noch auf die neuen Änderungen bei der Brustkrebsvorsorge. Diese ist nunmehr bis zum Alter von 75 Jahren möglich“, so Drese.

Wer unterdessen bereits von einer Krebserkrankung betroffen ist, findet kompetente und einfühlsame Hilfe bei der Krebsberatung im Land. „Unter dem Dach der Krebsgesellschaft M-V gibt es kostenfreie Beratungsmöglichkeiten in Rostock, Greifswald, Parchim, Güstrow, Ribnitz-Damgarten, Schwerin, Waren (Müritz), Anklam, Neubrandenburg und Stralsund. Diese Strukturen wurden seit 2018 im Auftrag des Gesundheitsministeriums geschaffen und stehen nicht nur Betroffenen, sondern auch Angehörigen und Bezugspersonen offen“, hob Drese hervor.

Alle Informationen zu den Angeboten finden Interessierte unter https://krebsgesellschaft-mv.de/krebsberatung/.

Land führt Projekt „Aqua-Kitas“ weiter

Oldenburg: Wassergewöhnung ist bereits im Kindergartenalter wichtig

Schwerin – Schwimmen, tauchen, springen – das sind die Fähigkeiten, die Kinder brauchen, um sich sicher im Wasser zu bewegen. Damit noch mehr Mädchen und Jungen in Mecklenburg-Vorpommern bereits im Kindergartenalter diese Kompetenzen erlernen, fördert das Land auch in diesem Jahr zehn Kindertageseinrichtungen, die sich am Projekt „Aqua-Kitas“ beteiligen. In den Ausbildungskursen, die am Freitag, 31. Januar 2025 beginnen, erhalten Kita-Fachkräfte theoretisches und praktisches Wissen, um nach erfolgreichem Abschluss Kindern im Vorschulalter in Wassergewöhnungskursen das Schwimmen beizubringen. Dafür stellt das Land 15.000 Euro zur Verfügung.

„Ich freue mich, dass sich auch in diesem Jahr so viele Kitas an dem Projekt ‚Aqua-Kitas‛ beteiligen. Es ist in einem so wasserreichen Bundesland wie Mecklenburg-Vorpommern wichtig, dass Mädchen und Jungen bereits frühzeitig an das Wasser gewöhnt werden und lernen, sicher zu schwimmen“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

Die Ausbildung der Fachkräfte wird durch die Stiftung Deutschland Schwimmt organisiert. Die Teilnehmenden erarbeiten sich die Theorie durch ein flexibles Selbststudium, auf das ein Praxiswochenende und die praktische Prüfung folgen. Während ihrer Ausbildung lernen sie unter anderem, wie sie die Basiskompetenzen spielerisch vermitteln können, wie eine Musterstunde aufgebaut ist und wie sie mit Notfallsituationen im Wasser umgehen. Für die Fachkräfte ist die Ausbildung kostenlos. Die Teilnahme an der Ausbildung steht darüber hinaus auch Fachkräften von Kitas frei, die keine Förderung für Aqua-Kitas in Anspruch genommen haben.

Das Land hat die finanzielle Unterstützung von Aqua-Kitas im vergangenen Jahr gestartet, um die Schwimmkompetenzen von jüngeren Kindern frühzeitig zu fördern. Unter anderem haben sich Fachkräfte aus Greifswald, Parchim oder auch Gadebusch an dem Projekt beteiligt und die entsprechende Ausbildung absolviert.