Minister pflanzt alte Apfelsorte für Obstarche in Reddelich

Ein Vorbild für kommunale Streuobstinitiativen

Reddelich – Am Samstag (29.09.) hat Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus das diesjährige Apfelfest in Reddelich bei Bad Doberan besucht. Das Fest des Kulturvereins Reddelich und Brodhagen e.V. unterstützt dessen Projekt Obstarche, das den Erhalt und das Anlegen von Streuobstwiesen zwischen Reddelich und Brodhagen zum Inhalt hat.

Auch Minister Backhaus wird einen Baum einer alten Apfelsorte pflanzen und die Patenschaft dafür übernehmen. „Denn ich bin absolut begeistert von Ihrem Projekt und davon, was Sie hier in nur vier Jahren auf die Beine gestellt haben“, würdigte Minister Backhaus das Engagement des Vereins.

Mit der Obstarche will der Kulturverein Vorbild für weitere kommunale Streuobstinitiativen sein. In Mecklenburg und Vorpommern waren Streuobstwiesen in Dorfnähe zur Unterstützung der Ernährung einmal weit verbreitet. Heute spielen sie eine besondere Rolle für den Erhalt der biologischen Vielfalt. Sie gehören zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Der Obstlehrpfad soll zudem als grünes Klassenzimmer die Umweltbildung unterstützen und touristische Attraktion werden.

Das Landschaftsschutzgebiet „Kühlung“ war in den 1970er Jahren vor der Rodung für Ackerland ein traditioneller Standort für Streuobstwiesen. 2014 startete der Kulturverein Reddelich und Brodhagen e.V. sein Projekt Obstarche. Ziel ist es, vom Aussterben bedrohte historische Obstsorten in ihrer Vielfalt zu erhalten und zu vermehren. Diese alten Sorten sind gut an das maritime Klima angepasst. Inzwischen pflanzte der Verein nach eigenen Angaben 346 verschiedene Sorten an, wovon viele auf einem Lehrpfad vorgestellt werden. Neben Äpfeln, Birnen, Pflaumen und Kirschen stehen hier auch Apfelbeeren, verschiedene Nüsse und Esskastanien.

Die Obstarche war eines der ersten Projekte, die aus Mitteln des 2015 begonnenen Verkaufs von Streuobstgenussscheinen unterstützt wurden. Das Pflanzen von 70 Bäumen wurde damit gefördert. 103 Bäume wurden im Rahmen einer Baumpatenschaft gepflanzt. Sie erinnern an das Brauchtum des Baumpflanzens zum Gedenken an Ereignisse wie Hochzeiten und Geburten.

Neues Katzenhaus zeigt Wertschätzung des Tierschutzes

Güstrow – Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus hat in Güstrow eines der größten Projekte der Tierheimförderung des Landes eingeweiht. Der Neubau eines massiven Katzenhauses mit Quarantänestation und Außenvolieren, das vom Tierschutzverein Güstrow und Umgebung e.V betrieben wird, wurde mit insgesamt 280.000 Euro gefördert. Den Eigenanteil von 70.000 Euro stellte der Deutsche Tierschutzbund aus Spendengeldern.

„Dieses 2016 begonnene Vorhaben zeigt, welchen hohen Stellenwert der Tierschutz in meinem Haus hat“, betonte Minister Backhaus. Er schätze das ehrenamtliche Engagement der Tierschutzvereine sehr und habe sich deshalb in den Haushaltsverhandlungen immer für den Tierschutz stark gemacht.

Eigentlich waren seit 2012 jeweils 100.000 Euro jährlich für die Förderung von Tierheimen vorgesehen. Zum Abbau des Investitionsstaus sei es gelungen, im Doppelhaushalt 2016/2017 einmalig insgesamt 1,5 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen, so Backhaus. 2018/2019 sei es nicht zuletzt seinem Einsatz zu verdanken, dass mit jährlich 300.000 Euro das Dreifache des eigentlichen Haushaltsansatzes bereitgestellt wurde. Für 2018 ist der Fördertopf ausgeschöpft.

„Leider muss ich feststellen, dass nach wie vor die Bereitschaft der Kommunen gering ist, Tierheime zu fördern“, bedauerte Backhaus. Davon ging der Landtag jedoch bei der Festlegung der Förderhöhe ab 2018 aus.

Jugend in MV ist Vorreiter im Ehrenamt

Drese: Generation „Selfie“ engagiert sich überdurchschnittlich

Teterow – Rund 54 Prozent der jungen Erwachsenen in Mecklenburg-Vorpommern im Alter zwischen 14 und 29 Jahren engagieren sich freiwillig außerhalb von Familie, Schule und Beruf. Das liegt weit über dem Bundesdurchschnitt von knapp 47 Prozent in dieser Altersgruppe. Die Zahlen stammen aus dem jüngsten Länderbericht zum Deutschen Freiwilligensurvey, der im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erstellt wird.

„Diese beeindruckende Anzahl an jungen bürgerschaftlich Aktiven in unserem Land widerlegt eindrucksvoll die These einer Ich-bezogenen Generation Selfie“, sagte Sozialministerin Stefanie Drese am Freitagabend in Teterow.

Ministerin Drese zeichnete anlässlich der Festveranstaltung zur Ehrenamtsanerkennung mit anschließendem Jahresempfang des Landkreises Rostock Jugendliche und junge Menschen im Alter von 14 bis 26 Jahren aus, die sich im außerordentlichen Maße bürgerschaftlich engagieren. Unter dem Motto „Engagement ist cool – Jugend trägt Verantwortung“ wurden zuvor alle Einwohnerinnen und Einwohner aufgerufen, dem Landkreis Rostock Vorschläge für die Auszeichnung zu unterbreiten.

Drese: „Wer in seiner Freizeit Internetkurse für Senioren gibt, als Einkaufsbegleiter für Rollstuhlfahrer arbeitet oder jugendlichen Flüchtlingen Nachhilfe anbietet, leistet eine wichtige gemeinwohlorientierte Arbeit. Dazu gehören Zeit, Kraft, freundliche Worte und manchmal auch starke Nerven. Gleichzeitig erhalten junge Menschen aber auch die Möglichkeit, ihre persönlichen Kompetenzen und den eigenen Horizont zu erweitern sowie andere Berufe, Menschen, Lebensweisen und Lebensbereiche kennenzulernen.“

Nachwuchs für die Steuerverwaltung des Landes

Finanzminister übergibt Diplomurkunden

Güstrow – Finanzminister Mathias Brodkorb hat in Güstrow 23 Nachwuchskräften die Diplomurkunden übergeben. Nach drei Jahren Studium werden die Diplom-Finanzwirte nun die Finanzämter des Landes verstärken.

Nach 21 Monaten Fachstudium an der Güstrower Außenstelle der Norddeutschen Akademie für Finanzen und Steuerrecht Hamburg und 15 Monaten praktischer Ausbildung in den Finanzämtern meisterten 23 Anwärterinnen und Anwärter ihre Laubahnprüfung mit Erfolg. In den Finanzämtern übernehmen die frisch ausgebildeten Diplom-Finanzwirte nun zunächst kleinere Teilbereiche in eigener Verantwortung und treten als Beamte auf Probe in den Landesdienst.

Finanzminister Mathias Brodkorb machte in seiner Festrede deutlich, dass die Tätigkeit im Landesdienst mehr ist, als ein sicheres Arbeitsverhältnis bei einem zuverlässigen Arbeitgeber. „Dass Sie die Gesetze kennen, haben Sie in den Prüfungen bewiesen, nun ist es an Ihnen, diese Gesetze in der Praxis anzuwenden und mit jedem Verwaltungsakt ihren Beitrag zur Funktionsfähigkeit unseres Staates und damit auch zum Fortbestehen unseres demokratischen Rechtsstaates zu leisten.“

Das Land Mecklenburg-Vorpommern bietet auch in diesem Jahr wieder Ausbildungs- und Studienplätze in der Steuerverwaltung an. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis Mitte November.

Finanzierung für neues Feuerwehrauto der Gemeinde Mustin gesichert

Mustin – Innenminister Lorenz Caffier hat heute an den Bürgermeister der Gemeinde Mustin Herrn Berthold Löbel einen Bewilligungsbescheid für ein neues Löschfahrzeug (TSF-W) in Höhe von 55.000 Euro übergeben. Die Neuanschaffung soll rund 165.000 EUR kosten, neben dem Land beteiligt sich auch der Landkreis mit 50.000 Euro an der Finanzierung. Das bisherige Fahrzeug stammt noch aus dem Jahr 1967.

Die Gemeindefeuerwehr ist nicht nur für Mustin mit den Ortsteilen da, sie nimmt auch Aufgaben im Rahmen des Brandschutzkonzeptes des Amtes Sternberger Seenlandschaft wahr und sie wird auf Anforderung bei Einsätzen des Gefahrgutzuges Region Parchim eingesetzt.

Minister Caffier dankte bei seinem Besuch in Mustin den Feuerwehrfrauen und –männern für ihre ehrenamtliche Arbeit. „Auch an den Wochenenden, wenn andere ihre Freizeit genießen, müssen Sie ausrücken, um anderen Menschen zu helfen. Dazu kommen Tage für die Ausbildung. Das wird von vielen Menschen oft nicht so wahrgenommen, deshalb nutze ich gern solche Gelegenheiten wie heute. Jeder könnte ganz schnell auf Hilfe von gut ausgebildeten Feuerwehrleuten angewiesen sein. Nicht zu vergessen ist auch die Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehren für das Dorfleben in unserem Land.“

Fisch- und Wollmarkt in Schaprode

Backhaus: Wichtig für den Erhalt traditionellen Handwerks auf Rügen

Insel Rügen – Am Sonntag (30.09.) besucht Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus den erstmals stattfindenden Fisch- und Wollmarkt in Schaprode. Der am Samstag und Sonntag veranstaltete Markt im Hafen von Schaprode will das traditionelle Kulturgut der Küstenfischerei und der Schafhaltung auf Rügen und Hiddensee feiern und für deren Erhalt die Öffentlichkeit mobilisieren. Veranstalter ist der Verein der Hiddenseer Kutterfischer.

„Ich halte es für eine sehr gute Idee, in dieser Form die regionale traditionelle Produktion mit touristischer Vermarktung zu verbinden“, begrüßte Backhaus die Initiative. „Der Erhalt dieser Gewerke, die nachhaltig und naturverbunden von den regionalen Gegebenheiten leben, ist für die regionale Wertschöpfung sehr wichtig.“

Unter der Marke „Hiddenseer Kutterfisch“ verkaufen die Hiddenseer Stellnetz-Fischer ihren Fang zum großen Teil an Ort und Stelle. Das vom örtlichen Landwirt und Gastronomen Mathias Schilling initiierte Projekt wird über das Bundes-Modellvorhaben Land(auf)Schwung gefördert und ist inzwischen zu einem Botschafter für das Rügener Fischerhandwerk geworden.

Hinter der Idee der Marke „Nordwolle“ steckt die traditionelle Bekleidung der Rügener Fischer. Sie nutzten die wasserabweisende Eigenschaft der Wolle des pommerschen Landschafes. Der Unternehmer Marco Scheel vermarktet so die Wolle einiger Rügener Schäfer und leistet damit gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der traditionellen Schafrasse.

Der Schaproder Fisch- und Wollmarkt soll sich jährlich wiederholen und als Anziehungspunkt für Einheimische und Touristen jeden Alters etablieren. Neben Vorstellen und Verkauf der regionalen Produkte erwartet die Gäste ein buntes Unterhaltungsprogramm mit Kochshows und maritimer Musik. Im Mitmachzelt kann man selber filzen, basteln oder schnitzen.