Sanierung der A20-Umleitung

Tribsees – Der erste Teil der Arbeiten an der Landesstraße 19 vom Kreisverkehr bei Langsdorf bis zur A20-Anschlussstelle Tribsees wird heute abgeschlossen. Voraussichtlich gegen 14 Uhr – der frühere Termin 19 Uhr konnte nochmals aktualisiert werden – ist dieser Abschnitt wieder vollständig für den Verkehr nutzbar. Damit sind aus und in Richtung Richtenberg die Auf- und Abfahrt zur Autobahn möglich.

„Die Arbeiten am ersten Bauabschnitt konnten wir fast eine Woche vorm geplanten Fertigstellungstermin abschließen“, sagt Manfred Borowy, Dezernatsleiter im Straßenbauamt Stralsund, der die Arbeiten betreut. Er betont: „Mein Dank gilt der Baufirma, den Mitarbeitern im Straßenbauamt und allen weiteren Beteiligten, die außerordentliches Engagement gezeigt und auch Sonderschichten nicht gescheut haben. Daneben hat die überwiegend trockene, milde Witterung zum Vorankommen der Arbeiten beigetragen.“

Die Landesstraße diente von Oktober 2017 bis zur Verkehrsfreigabe der Behelfsbrücke im Dezember 2018 als Umleitungsstrecke für die abgesackte Autobahn 20 bei Tribsees. Aufgrund des schlechten Zustands der Strecke wird nun in insgesamt zwei Streckenabschnitten eine neue Asphaltdeck- und Binderschicht aufgetragen.

Im zweiten Bauabschnitt wird voraussichtlich vom 3. bis 21. Juni 2019 die Ortsdurchfahrt Langsdorf unter Vollsperrung erneuert. „Wir versuchen auch hier, die Erneuerung der Straße so zügig wie möglich durchzuführen. In jedem Fall sollen die Arbeiten vor Beginn der Sommerferien – auch im Nachbarbundesland Brandenburg und in Berlin – abgeschlossen werden“, so Borowy.

Fluggäste sollen schneller zu Entschädigungen kommen

Mainz – Die Verbraucherschutzministerkonferenz (VSMK) stimmt einem Beschlussvorschlag aus Mecklenburg-Vorpommern zu, der die Fluggastrechte in Europa weiter verbessern soll.

„Die Fluggastrechte sollen weiter gestärkt werden. Es ist nicht nachvollziehbar, warum nicht auch Fluggäste ähnlich wie Bahnkunden ein Recht auf eine Entschädigung innerhalb von einem Monat haben sollten. Es ist an der Zeit, auf EU-Ebene die Fluggastrechteverordnung dahingehend zu ändern“, so Justizministerin Hoffmeister, auch zuständig für den wirtschaftlichen Verbraucherschutz, auf der Verbraucherschutzministerkonferenz (VSMK) in Mainz. Die VSMK stimmte einem M-V-Beschlussvorschlag zu, das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz zu bitten, sich für eine Änderung einzusetzen.

„Der Vorschlag ist ein wichtiger Baustein zur Reform der europäischen Fluggastrechteverordnung. Seit ihrem Inkrafttreten vor 14 Jahren ist nun ein Punkt erreicht, an dem Maßnahmen außerhalb der Rechtsetzung an ihre Grenzen stoßen und die Rechtsvorschriften selbst geändert werden müssen, damit die Fluggastrechte in der Praxis ihre beabsichtigte Wirkung erzielen. Ein Hauptproblem besteht zum Beispiel darin, dass im EU-Recht zwar starke Fluggastrechte verankert sind, dass aber die Reisenden unter Umständen Schwierigkeiten haben, diese Rechte auch wirksam durchzusetzen. Die Eisenbahn-Fahrgastrechte sind diesbezüglich deutlich verbraucherfreundlicher gefasst. Eine einmonatige Regulierungsfrist für Ausgleichsleistungen war dort von Anfang an vorgesehen. Dieses Recht sollte den Reisenden in Fällen von Flugverspätung und Annullierung auch zustehen“, so Justizministerin Hoffmeister.

Mecklenburg-Vorpommern hat sich bereits voriges Jahr erfolgreich für die Stärkung der Fluggastrechte eingesetzt. Der Antrag, künftig einkalkulierte Überbuchungen zu verbieten, ist in die Diskussionen über die europäische Fluggastrechteverordnung aufgenommen worden.

Lebensmittel im Müll

Schwerin – „Nachhaltiges Handeln lässt sich nicht verordnen“, sagte Mecklenburg-Vorpommern Umweltminister Dr. Till Backhaus heute im Landtag in Schwerin in Reaktion auf einen Antrag der Fraktion DIE LINKE zum Thema „Lebensmittelverschwendung stoppen“. „Sicherlich hat Mecklenburg-Vorpommern noch Potenziale, insbesondere was die gesetzliche Verankerung des Themas angeht. Um spürbare und langfriste Erfolge zu erzielen, brauchen wir aber ein Umdenken in der Gesellschaft. Deshalb legt die Landesregierung den Fokus auf die Verbraucherbildung und die Aufklärungsarbeit sowie den Austausch mit den betroffenen Verbänden.“

Regelmäßige Gespräche finden unter anderen mit Vertretern der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, der Verbraucherzentrale, der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern, den Landfrauen und der Agrarmarketinggesellschaft statt. „In den Gesprächen werden vorbildliche Strategien und Praktiken zur Vermeidung von Nahrungsabfällen vorgestellt und diskutiert. Für mich sind die Verbände wichtige Partner, wenn es darum geht, innovative Lösungsansätze in der gesamten Wertschöpfungskette, also bei den Landwirten, Händlern, Gastronomen und Endverbrauchern, zu verankern und eine Verhaltensänderung anzuschieben – und zwar auf freiwilliger Basis.“

Warum ein ganzheitlicher Ansatz wichtig ist, begründete Backhaus so: „In der Landwirtschaft werden Erzeugnisse, die nicht marktfähig sind, nicht geerntet, weil sie in Form, Farbe oder Größe abweichen und zu niedrige Preise erzielen. Der Handel entsorgt Lebensmittel kurz vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums. In Kantinen müssen Buffetreste aus hygienischen Gründen entsorgt werden. Verbraucher kaufen oder kochen zu viel oder lagern Lebensmittel falsch. Jedes achte Lebensmittel, das wir in Deutschland einkaufen, landet in der Tonne. Pro Person und Jahr sind das durchschnittlich 82 Kilogramm Lebensmittel. Kurz gesagt: Alle tragen zu diesem Problem bei und nur gemeinsam können wir es lösen!“

Richtungsweisend seien für Mecklenburg-Vorpommern natürlich auch die Initiativen auf nationaler und internationaler Ebene, ergänzte Backhaus. In seinem „Fahrplan“ für ein ressourcenschonendes Europa hat die Europäische Kommission beschlossen, der Lebensmittelverschwendung in Europa Einhalt zu gebieten. Demnach sollen die Mitgliedstaaten im Rahmen der Novellierung der europäischen Abfallrichtlinie dazu verpflichtet werden, ihre Lebensmittelabfälle bis zum Jahr 2025 um 30 Prozent zu reduzieren. Das entspricht einer Reduktion von geschätzten 90 auf 63 Millionen Tonnen.

Im Bereich der Verbraucherbildung wird die erfolgreiche Initiative „Zu gut für die Tonne!“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft genutzt. Die dort verfügbaren Informationen und Materialien machen Bürgerinnen und Bürgern aus allen Lebenswelten auf den Wert von Lebensmitteln, die Folgen der Verschwendung und Möglichkeiten zu der Vermeidung aufmerksam.

Auch unterstützt das Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern die „Nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung“.

Das Thema gesunde Ernährung und Ernährungs­kompetenz, dazu gehört auch das Bewusstsein für den Wert von Lebensmitteln, ist integraler Bestandteil der Landespolitik. Die Förderung der Gemeinschaftsverpflegung, ob für Vorschulkinder, Schüler oder Senioren, ist ein wirkungsvolles Beispiel neben vielen anderen. Bisher haben 18 Kitaeinrichtungen und 7 Caterer, die 18.300 Kinder versorgen, das Zertifizierungsverfahren erfolgreich absolviert.

Minister Backhaus kündigte an, das Thema „Lebensmittelwertschätzung“ in diesem Jahr zum zentralen Thema auf der Mecklenburgischen Landwirtschaftsausstellung (MeLa) in Mühlengeez zu machen. Im Oktober soll es einen Runden Tisch mit Vertretern des BMEL und des Vereins „United Against Waste e.V. und Akteuren aus MV geben, bei dem das Problem in der Außer-Haus-Verpflegung erörtert wird.

Qualifizierung von Kinderärzten

Rostock – In Rostock hat Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Harry Glawe die Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Pneumologie eröffnet. Im Mittelpunkt standen Themen der Gesunderhaltung und der Heilung von Lungenerkrankungen.

„Die Pädiatrie und insbesondere deren Sicherstellung im ländlichen Raum stehen in unserem Land vor großen Herausforderungen. Durch die demographische Entwicklung im ländlichen Raum nimmt der Anteil an Kindern und Jugendlichen an der Bevölkerung tendenziell eher ab. Eine gute und möglichst wohnortnahe kinder- und jugendmedizinische Versorgung ist eine dennoch eine wichtige Rahmenbedingung damit Familien auch gern im ländlichen Raum leben. In den vergangenen Jahren nahmen chronische Erkrankungen im Kindesalter zu, so dass durchaus ein entsprechender kindermedizinischer Behandlungsbedarf auch bei stagnierenden und sinkenden Kinderzahlen gegeben ist“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Freitag.

Diskutiert wurden im Rahmen der Tagung Möglichkeiten der personalisierten Medizin bis zur Tabakprävention und dem Einsatz der Telemedizin in der Pädiatrie.

Wirtschafts- und Gesundheitsminister Glawe machte deutlich, dass ein Landesprogramm zur Förderung der Weiterbildung und Qualifizierung von Kinderärzten aufgelegt werden soll.

„Gefördert werden dabei die Weiterbildung von Ärzten in Zentren für Kinder- und Jugendmedizin in einem Weiterbildungsverbund, um die Anstellung am Zentrum und ein abschnittsweises Tätigwerden an einem kleinen Krankenhaus zu ermöglichen. Es geht auch darum Kinderärzte in Zentren für Kinder- und Jugendmedizin zu qualifizieren, um beispielsweise die Expertise für Kinderrheumatologie oder Kinderonkologie im Land zu erhalten. Ziel ist es, die medizinische Versorgung von Kindern in ländlichen Gebieten sicherzustellen und weiter zu verbessern“, so Glawe weiter.

Das Programm soll 2020 beginnen und eine Laufzeit von fünf Jahren haben. Vertragspartner sollen dabei das Land, die Krankenkassen und die Kassenärztliche Vereinigung sein.

Die Jahrestagung steht unter dem Motto „Neue Möglichkeiten und Herausforderungen“. Sie findet vom 24. bis 26. Mai 2019 in Rostock statt. Die Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Pneumologie und Allergologie e.V. (APPA) ist eine regionale Arbeitsgruppe innerhalb der Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin (GPA). Sie vertritt nach eigenen Angaben schwerpunktmäßig die kinderallergologisch und -pneumologisch tätigen Ärzte aus den ostdeutschen Bundesländern.

Weitere Stärkung des Ehrenamts

Berlin – Seit gestern treffen sich die Finanzministerinnen und Finanzminister in Berlin auf ihrer alljährlichen Finanzministerkonferenz (FMK). Im Zentrum der Beratungen standen Verbesserungen für das Ehrenamt. So beschlossen die Ministerinnen und Minister unter anderem die Anhebung der Übungsleiter- und Ehrenamtspauschale. Der Bund soll nun einen entsprechenden Gesetzentwurf vorlegen, damit die Neuregelungen zügig umgesetzt werden.

Die Übungsleiterpauschale soll künftig von 2.400 auf 3.000 Euro jährlich angehoben wird. Die Ehrenamtspauschale soll um 120 Euro auf 840 Euro steigen. Das bedeutet, dass künftig ein noch größerer Teil der Aufwandsentschädigungen für die Tätigkeit in den Freiwilligen Feuerwehren, in Sportvereinen, in kulturellen oder sozialen Einrichtungen steuerfrei bleibt.

Zudem einigten sich die Finanzministerinnen und -minister, die Grenze, bis zu der ein vereinfachtes Verfahren für die Bestätigung von Spenden gilt, von 200 Euro auf 300 Euro zu erhöhen. Mit dieser Maßnahme sollen die Vereine von unverhältnismäßigem bürokratischen Aufwand entlastet werden.

Auch bei der steuerlichen Entlastung der Vereine kam es in Berlin zu einer Einigung. Denn Vereine müssen wie Unternehmen Steuern zahlen, wenn sie sogenannte wirtschaftliche Geschäftsbetriebe unterhalten. Allerdings gewährt der Staat gemeinnützigen Vereinen einen Freibetrag, der seit zehn Jahren bei 35.000 Euro liegt. In Zukunft sollen nun Gewinne bis zu 45.000 Euro steuerfrei bleiben.

Finanzminister Reinhard Meyer begrüßte die zahlreichen Änderungen zugunsten des Ehrenamts: „In Mecklenburg-Vorpommern engagieren sich die Bürgerinnen und Bürger in über 10.000 gemeinnützigen Vereinen. Die Arbeit der Menschen ist unbezahlbar. Daher ist es umso wichtiger, dass die Politik diesen vielfältigen und selbstlosen Einsatz zum Wohle der Gesellschaft würdigt und unterstützt. Ich freue mich daher, dass wir mit weiteren Vorschlägen konkret helfen können. Die Stärkung des Ehrenamtes ist ein wichtiges Ziel der Landesregierung.“

Ausbau des Haubenwegs in Pastow

Broderstorf – Die Gemeinde Broderstorf (Landkreis Rostock) erhält vom Infrastrukturministerium für den Ausbau des Haubenwegs in Pastow 160.000 Euro Fördermittel. Die Zuwendungen wurden nach der Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen für Maßnahmen im Bereich des kommunalen Straßenbaus in Mecklenburg-Vorpommern (KommStrabauRL M-V) bewilligt.

Es ist vorgesehen, den Haubenweg vom Ortsausgang bis zum Anschluss an die Bundesstraße 110 in Asphaltbauweise in einer Breite von 5,50 Metern auszubauen. Dies ist infolge des stetig wachsenden Verkehrs auf dem unbefestigten Weg in Richtung B 110 dringend erforderlich. Zeitgleich baut das Straßenbauamt Stralsund die Kreuzung B 110/Haubenweg aus, so dass die Gemeindestraße regelgerecht ans übergeordnete Straßennetz angeschlossen wird.

Die Gesamtkosten für die Maßnahme belaufen sich auf ca. 380.000 Euro. Die Arbeiten sollen voraussichtlich im zweiten Quartal beginnen und im vierten Quartal dieses Jahres abgeschlossen sein.

Jugendliche aus MV gründen Klimabeirat

Schwerin – Die Fridays for Future-Bewegung hat in Mecklenburg-Vorpommern zu einem ganz konkreten Beteiligungsangebot für Jugendliche in Klimaschutzfragen geführt: Nach Gesprächen mit Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und Umweltminister Dr. Till Backhaus in der Schweriner Staatskanzlei haben die Jugendlichen nun den Entschluss gefasst, den Rat für Umwelt und Nachhaltigkeit – kurz: RUN – zu gründen.

„Ich freue mich sehr, dass die Jugendlichen weiter am Ball bleiben und sich nun auch formal organisieren, um die weitere Zusammenarbeit mit politischen Gremien und anderen Organisationen zu erleichtern. Mir ist es wichtig, dass wir die von den Jugendlichen aufgemachten Forderungen nun im Detail besprechen, gemeinsam schauen, was geht und was nicht, und einen für alle Beteiligten und vor allem das Klima gangbaren Weg finden“, sagte Backhaus. Dafür sehe er in seinem Ressort viele Anknüpfungspunkte: den Moorschutz, die Paludikultur, den Öko-Landbau, den Insektenschutz, den Wasser- und Bodenschutz, die Lebensmittelwertschätzung oder aber den Erhalt und die Weiterentwicklung der Nationalen Naturlandschaften, die Wiege der Artenvielfalt.

Die Jugendlichen kündigten gegenüber Minister Backhaus an, zunächst eine Liste von potenziellen Mitgliedern zusammenzustellen. Sofern sich der Rat formiert hat, sollen erste Inhalte erarbeitet werden, mit denen die Jugendlichen auf den Umweltminister zukommen wollen.

Nachbarschaftshilfe für Pflegebedürftige

Schwerin – „Die Gewährleistung einer guten Pflege auch in der Zukunft ist eine der zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen in den kommenden Jahrzehnten, der wir uns stellen müssen“, betonte Sozialministerin Stefanie Drese in der Landtagsdebatte zur Pflege am gestrigen späten Abend.

Angesichts des demografischen Wandels und der beständig steigenden Lebenserwartung sei ein Bündel pflegepolitischer Maßnahmen notwendig. „Die Landesregierung setzt dabei auf einen ausgewogenen Mix aus professioneller, familiärer sowie ehrenamtlicher Pflegestruktur in Mecklenburg-Vorpommern“, so Drese.

Die dafür notwendigen Schritte seien seit längerer Zeit eingeleitet. Dabei werden nach Angaben von Drese von aktuell gut 91.000 Pflegebedürftigen im Land annähernd 80 Prozent zu Hause betreut, ca. 45.000 allein von sie umsorgenden Angehörigen.

Drese: „Vor diesem Hintergrund ist mir die Entlastung von pflegenden Angehörigen ein besonderes Anliegen. Hier schafft die Landesregierung nun neue Möglichkeiten. So sollen in Kürze ehrenamtliche Nachbarschaftshelferinnen und -helfer ausgewählte niedrigschwellige Leistungen zur Unterstützung im Alltag für Pflegebedürftige im Rahmen einer Einzelbetreuung erbringen können. Dabei geht es z.B. um Hilfen im Haushalt, beim Einkaufen oder bei der Begleitung zu Arzt- oder Behördenbesuchen. Dies sind ganz einfache, aber effektive Hilfen, die den Pflegebedürftigen unterstützen und den pflegenden Angehörigen entlasten“, so Drese im Landtag. Zudem werde das Land die Kurzzeitpflege stärken.

Die Ministerin begrüßte in ihrer Rede die eingeleiteten Maßnahmen im Rahmen der „Konzertierten Aktion Pflege“. Erste Ergebnisse würden im Juni präsentiert. Sie betonte aber zugleich, dass die Finanzierung einer guten Pflegeversorgung sichergestellt sein müsse . Drese: „Wir brauchen eine Reform der Pflegeversicherung. Die zusätzlichen Einnahmen müssen zu einer Kostenbegrenzung des Eigenanteils der Pflegebedürftigen führen und tatsächlich den Pflegebeschäftigten und der Infrastruktur zu Gute kommen.“

„Blaue Flagge“ für Badestellen und Sportboothäfen verliehen

Insel Usedom – In Zinnowitz auf Usedom sind am Freitag 36 Badestellen an Küsten und Binnengewässern sowie fünf Sportboothäfen mit dem begehrten Umweltsymbol „Blaue Flagge“ in Mecklenburg-Vorpommern ausgezeichnet worden.

„Sauberes Wasser und sichere Strände sind Grundvoraussetzungen für die Entwicklung des Bade- und Wassertourismus bei uns im Land. Mit der ´Blauen Flagge` zeigen wir unseren Gästen, dass wir hier im Land über alle Voraussetzungen für einen unvergesslichen Badespaß und umweltgerechten Bootstourismus in unserer einzigartigen Naturlandschaft verfügen. Das sind hervorragende Nachrichten vor dem Start der Hauptsaison, damit die Urlauber sich bei uns wohlfühlen und auch gern wiederkommen können“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Freitag.

Der Minister wurde vor Ort vertreten durch Hanns Christoph Saur, Abteilungsleiter Grundsätze der Wirtschaftspolitik, der Industrie und des Tourismus im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit.

Das Wasser der Badestellen wird entsprechend der EU-Badegewässerrichtlinie nach mikrobiologischen und physikalisch- chemischen Parametern durch die Gesundheitsämter des Landes untersucht. Diese Parameter werden nach Grenz- und Richtwerten unterschieden. Für die Auszeichnung mit der „Blauen Flagge“ gelten ausschließlich die anspruchsvollen Richtwerte, die während der gesamten Badesaison nicht überschritten werden dürfen. „Die ausgezeichneten Badestellen entsprechen den Qualitätsansprüchen bei der Wasserqualität der Badegewässer, bei der Betreibung der Sportboothäfen, in der Umsetzung von Umweltstandards und bei der Wasserrettung und Sicherheit an unseren Stränden im Land“, so Glawe weiter.

Nach der Reiseanalyse 2018 der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. (FUR) ist es zwei von drei MV-Urlaubern (ab 5 Tagen Urlaubsdauer) besonders wichtig, im Urlaub die Natur zur erleben (65,9 Prozent). Dabei bezeichneten 61,2 Prozent der MV-Urlauber ihren Haupturlaub in MV konkret als Badeurlaub und 35,4 Prozent als Natururlaub.

„Das zeigt, wie wichtig neben der Erholung auch das Baden im Meer oder im See zu den wichtigsten Urlaubsaktivitäten unserer Gäste zählt. Drei Viertel (74,9 Prozent) aller Gäste haben während ihrer Haupturlaubsreise in MV gebadet und ein Drittel (36,1 Prozent) haben Naturattraktionen in MV besucht“, sagte Wirtschaftsminister Glawe weiter. „Es reicht jedoch nicht nur gute Badewasserqualität und das reine Vorhandensein der Natur aus. Das Gesamtpaket muss stimmen. Hierzu zählen auch hervorragende Unterkünfte und saisonverlängernde Angebote“, machte Wirtschaftsminister Glawe deutlich.

In den prämierten Häfen wird die Wasserqualität im Hafenbecken während der Saison regelmäßig kontrolliert und bekanntgegeben. „In den Sportboothäfen ist es auch wichtig, die natürliche Umgebung dauerhaft zu erhalten und Umweltschäden vorzubeugen, zum Beispiel beim Tanken von Booten oder der Abwasser- und Abfallentsorgung. Hier ist auf die Notwendigkeit von Umwelt- und Naturschutz aufmerksam zu machen“, so Glawe. „Mit der umweltgerechten Betreibung der Badestellen und der Sportboothäfen werden wir die Grundlagen für die Zukunft sichern und neue Gäste auf unser Land aufmerksam machen“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Gesundheitsminister Harry Glawe abschließend.

In diesem Jahr gibt es das Umweltsymbol „Blaue Flagge“, das international in 47 Staaten verliehen wird, im 33. Jahr. Es ist das erste internationale Umweltsymbol, das für die Dauer eines Jahres an Sportboothäfen und Badestellen an Küsten und Binnengewässer verliehen wird. Der Grundgedanke der Umweltauszeichnung mit der Blauen Flagge für Badestellen und Sportboothäfen orientiert sich an den ökonomischen, ökologischen und kulturellen Zielen der nachhaltigen Entwicklung.

Veranstalter der Kampagne ist die „Stiftung für Umwelterziehung“ (Foundation for Environmental Education – FEE.), Kopenhagen. In der Bundesrepublik ist die Deutsche Gesellschaft für Umwelterziehung e.V. (DGU) die zuständige Sektion der FEE, die die Kampagne durchführt.

Auszeichnungen im Überblick

 1.Badestellen Küste

Ostseebad Kühlungsborn (Mittelstrand); Bad Doberan / Heiligendamm (Am Heiligen Damm); Ostseebad Zinnowitz (Hauptstrand); Ostseebad Zinnowitz (Sportstrand); Ostseebad Zinnowitz (Fischerstrand); Ostseebad Prerow    (Nordstrand); Ostseeheilbad Graal-Müritz (Hauptstrand – Seebrücke); Ostseebad Binz (Hauptstrand); Ostseebad Baabe (Hauptstrand); Ostseebad Boltenhagen (Strandklinik); Ostseebad Warnemünde (Markgrafenheide Strand); Ostseebad Warnemünde (Weststrand); Ostseebad Warnemünde (Warnemünder Strand); Seebad Ahlbeck       (An der Seebrücke); Seebad Heringsdorf (Sportstrand); Seebad Bansin (Langenberg); Ostseebad Ahrenshoop (Hohes Ufer); Ostseeheilbad Zingst (Kurhaus); Ostseebad Wustrow (Fischländer Strand); Ostseebad Sellin (Hauptstrand / Nordstrand); Ostseebad Sellin (Südstrand / Fischerstrand); Ostseebad Trassenheide (Hauptstrand); Ostseebad Trassenheide (Campingplatz); Ostseebad Göhren (Nordstrand); Ostseebad Karlshagen (Hauptstrand); Ostseebad Karlshagen (Dünencamp); Seebad Loddin (Hauptstrand); Ostseebad Nienhagen (Hauptstrand); Vitte Hiddensee (Hauptstrand); Seebad Ückeritz (Hauptstrand).

2. Badestellen Binnengewässer

Krakow am See (Städtische Badeanstalt am Jörnberg); Waren (Müritz) (Volksbad); Neubrandenburg (Augustabad am Tollensesee); Neubrandenburg (Strandbad Broda); Neubrandenburg (Badestelle Reitbahnsee); Schwerin (Zippendorf Strand)

 3. Sportboothäfen

Wasserwanderrastplatz Prerow; Stadthafen Barth; Bootshafen Kühlungsborn; Yacht- und Fischereihafen Karlshagen; M. C. Zierker See e.V. (Neustrelitz)