„Vorpommern-Strategie“ übergeben

Greifswald – Der Vorpommern-Rat hat im letzten Jahr an einer Strategie für die Entwicklung Vorpommerns gearbeitet. Zur Vorbereitung ist im Sommer und Herbst 2020 eine „Scheunentour“, eine Serie von Bürgerforen im ländlichen Raum Vorpommerns, durchgeführt worden. Zahlreiche Ideen aus der Scheunentour sind in die Strategie eingeflossen. Heute haben die Ratsmitglieder Prof. Dr. Johanna Eleonore Weber und Dietrich Lehmann in Greifswald die fertige Vorpommern-Strategie an Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, den Parlamentarischen Staatssekretär für Vorpommern Patrick Dahlemann und dessen Stellvertreter Bernd Schubert übergeben.

Auf 100 Seiten werden neben einer Bilanz zahlreiche Ideen für die weitere Entwicklung Vorpommerns in den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen dargelegt: Wirtschaft stärken, Arbeitsplätze sichern und schaffen, Wohn- und Gewerbestandorte sowie die Chancen der Metropolregion Stettin noch besser nutzen. Aber auch in den Bereichen Tourismus, Mobilität, Daseinsvorsorge, Bildung, Wissenschaft, Kunst und Kultur und Marketing für Vorpommern sind vielfältige Ideen entwickelt worden.

„Die Landesregierung hat in dieser Wahlperiode einen besonderen Schwerpunkt auf die Entwicklung des Landesteils Vorpommern gelegt. Denn wir wissen: Mecklenburg-Vorpommern wird insgesamt nur vorankommen, wenn sich beide Landesteile, Mecklenburg und Vorpommern, gut entwickeln. Wir haben das ganze Land im Blick“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig im Anschluss an das Zusammentreffen mit dem Vorpommern-Rat.

„Unser Ziel ist, dass sich Vorpommern auch langfristig gut entwickelt. Der Vorpommern-Rat hat gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürger viele gute Ideen für die Entwicklung Vorpommerns bis 2030 entwickelt“, lobte die Ministerpräsidentin.

Die Strategie setze richtigerweise bei der wirtschaftlichen Entwicklung und der Schaffung und Sicherung von guten Arbeitsplätzen an. „Ich bin fest davon überzeugt: Vorpommern hat gute Chancen. Die größte Chance besteht sicherlich darin, dass Vorpommern Teil einer grenzübergreifenden Metropolregion Stettin wird. Auch sonst sehe ich viele wirtschaftliche Potenziale. Dazu gehören die Hochschulen in Greifswald und Stralsund, die praxisnah ausgerichtet sind, die Häfen und gut erschlossene Gewerbeflächen in Mukran, Lubmin, Pasewalk oder am Pommerndreieck“, so Schwesig. Auch im Tourismus habe Vorpommern mit Ostseeküste und Haff starke Standbeine.

Ein weiterer Schwerpunkt bei der Entwicklung müsse die Daseinsvorsorge im ländlichen Raum sein, betonte die Regierungschefin: „Schnelles Internet und Mobilfunk gehören heute einfach zur Grundversorgung dazu, auch an der viel zitieren Milchkanne. Deshalb bin ich sehr froh, dass Bund und Länder aktuell so viel in den Ausbau der digitalen Infrastruktur in unserem Land investieren wie nie zuvor.“ Ein wichtiges Thema sei auch die Mobilität im ländlichen Raum.

Der dritte Punkt: „Es ist wichtig, dass der soziale Zusammenhalt gewahrt bleibt. Auch in der Vorpommern-Strategie wird das als zentraler Punkt ausgemacht. Und deshalb ist es wichtig, dass wir die Aktiven unterstützen, so wie die Landesregierung und der Vorpommern-Rat das in den letzten Jahren mit dem Vorpommern-Fonds getan haben“, so die Ministerpräsidentin.

Dahlemann würdigte die Entwicklung Vorpommerns ebenfalls: „Das Wichtigste ist: Vorpommern ist in den letzten Jahren enger zusammengerückt. Die Akteure aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft sind so gut vernetzt wie nie zuvor. Die Menschen sind selbstbewusster geworden und stolz auf das, was sie erreicht haben. Wir haben allen Grund, mutig nach vorn zu schauen und weiter anzupacken. Ich danke dem Vorpommern-Rat ausdrücklich für das ehrenamtliche Engagement in den vergangenen drei Jahren. Neben der Befassung mit vielen Einzelthemen haben die Mitglieder des Rates im Austausch mit vielen Bürgerinnen und Bürgern und Funktionsträgern der Region Ideen zur weiteren Entwicklung des Landesteils entwickelt. Ich danke auch allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich so eifrig am Diskussionsprozess um die Zukunft Vorpommerns beteiligt haben. Ich freue mich über die daraus entstandene Vorpommern-Strategie. Sie wird uns bei der Weiterentwicklung Vorpommerns nützen.“

Engagement-Preis M-V verliehen

Greifswald – „Zum dritten Mal verleihen wir heute den Engagement-Preis Mecklenburg-Vorpommern. Die ausgezeichneten Beispiele zeigen, wie vielfältig und tief verwurzelt das Ehrenamt bei uns im Land ist. Sie zeigen, wie Ehrenamtliche ganz praktisch anderen Menschen helfen. Jeden Tag. Und wie sie langfristig und nachhaltig Netzwerke bilden, Angebote aufrechterhalten, Partner gewinnen und Zusammenhalt stiften“, betonte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig am Sonnabend bei der Verleihung des Engagement-Preises in Greifswald.

Dass der Zusammenhalt im Land auch in der Pandemie intakt geblieben ist, verdanken wir nicht zuletzt den Menschen, die trotz Corona ehrenamtlich aktiv geblieben sind und weiter ehrenamtlich aktiv sind, hob die Regierungschefin hervor.

Schwesig: „Die Landesregierung steht in guten und schlechten Zeiten an der Seite der Ehrenamtlichen und ihrer Organisationen. Wir haben der Ehrenamtsstiftung eine Million Euro als Soforthilfe für Projekte aus Mitteln des Schutzfonds zur Verfügung gestellt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftung haben dazu beigetragen, dass die Vereine und Initiativen ihrer wichtigen ehrenamtlichen Arbeit weiter nachgehen können.“

Seit 2020 habe Mecklenburg-Vorpommern darüber hinaus eine ganz direkte, neue Form der Anerkennung: die EhrenamtsKarte MV, „mit der Ehrenamtliche an vielen Stellen ein kleines Dankeschön für ihren Einsatz bekommen. Über 3.000 Ehrenamtliche haben schon ihre Karte bekommen. Mehr als 200 Partner und Sponsoren sind dabei“.

Ehrenamt ist immer angewiesen auf die freiwillige Entscheidung von Menschen: Ich mache das. Das kostet Zeit und Kraft und manchmal sogar Geld. „Und doch stecken die meisten Ehrenamtlichen, die ich treffe, mit ihrer Begeisterung förmlich an. Weil sie merken, dass sie in Gemeinschaft mit anderen etwas bewegen können. Darauf können alle Ehrenamtlichen stolz sein. Ich gratuliere schon jetzt allen Preisträgerinnen und Preisträgern. Ich wünsche Ihnen, dass Sie auch im Alltag Ihres Ehrenamts die Wertschätzung bekommen, die dieser Preis ausdrückt.