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Kategorie: Gesellschaft / Gesundheit / Pflege / Ehrenamt

Babygeschrei aus den neuen Kreißsälen

Erweiterungsbau soll Ende 2023 in Betrieb gehen

Demmin – Die Reform der Krankenhauslandschaft für eine moderne und bedarfsgerechte Patientenversorgung ist in aller Munde. Dabei sollen vor allem auch kleinere Häuser in ländlich geprägten Regionen gestärkt werden. Jetzt hat Gesundheitsministerin Stefanie Drese das Kreiskrankenhaus Demmin besucht, um aktuelle Herausforderungen und Zielstellungen im Reformprozess zu diskutieren.

Anschließend wurde gemeinsam mit dem Landrat der Mecklenburgischen Seenplatte, Heiko Kärger, der neue Erweiterungsbau besichtigt, der Ende des Jahres in Betrieb gehen soll.

„Trotz aller Widrigkeiten mit der Pandemie, Inflation und Energiekrise sowie notwendig gewordenen Neuausschreibungen für einzelne Bereiche liegen wir mit unserem Anbau weitestgehend im Zeitplan“, betonte Klinikgeschäftsführer Kai Firneisen. „Allerdings ist es für alle Kolleginnen und Kollegen sehr herausfordernd, bei laufendem Betrieb zu erweitern und auf allen Etagen den Altbau mit dem Neubau zu verbinden. Aber wir freuen uns schon auf die ersten Babys noch in diesem Jahr aus den nagelneuen Kreißsälen.“

Gesundheitsministerin Stefanie Drese würdigte bei ihrem Arbeitsbesuch das außergewöhnliche Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der aufwändigen Bauphase. „Der Einsatz wird sich jedoch lohnen, da sich mit dem Um- und Neubau die Bedingungen für die Beschäftigten und die Patientinnen und Patienten deutlich verbessern werden. Das Kreiskrankenhaus Demmin hat eine hohe Bedeutung für die Region.

Mit den Investitionsförderungen des Landes wollen wir den Klinikstandort für die Zukunft optimal aufstellen“, so die Ministerin. Besonders hob Drese die Verbesserungen in der Geburtshilfe und das Engagement des Kreiskrankenhauses Demmin in der sektorenübergreifenden Versorgung durch den Bau des ambulanten Gesundheitshauses hervor.

In dem vom Land geförderten dreigeschossigen Neubau mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 35,6 Millionen Euro sollen mehrere Stationen, unter anderem eine moderne Infektionsstation mit geschleusten Zimmern, drei neue Kreißsäle, ein weiterer, vierter Operationssaal, diverse Funktionsbereiche sowie die erweiterte Intensivstation mit zukünftig dann 16 Betten untergebracht werden.

Gegenwärtig läuft im Neubau der Innenausbau. 80 Prozent der Bodenarbeiten sind abgeschlossen, so dass jetzt die Sanitäranlagen eingebaut werden können. Die Heizungssysteme arbeiten bereits, die Lüftungsanlagen werden gerade installiert. Die zwei Fahrstühle gehen in Kürze in den Probebetrieb. In Vorbereitung sind die Durchbrüche mit den Übergängen vom Altbau zum Neubau. Abschließend erfolgt die Einrichtung mit Möbeln und Medizingeräten.

Eines der Hauptthemen des Besuches der Gesundheitsministerin war die aktuell diskutierte Krankenhausreform mit der geplanten Einstufung der Kliniken nach unterschiedlichen Versorgungsstufen. Ziel der Reform ist es, eine qualitativ hochwertige, flächendeckende, wohnortnahe und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung in Deutschland sicherzustellen.

„Wir sind sehr dankbar, dass unsere Erfahrungen und Einschätzungen in diesem sehr intensiv geführten Meinungsbildungsprozess auch gefragt sind“, betonte der Geschäftsführer. „Unsere Erwartungen sind sehr groß; viele Punkte sind noch offen. Die Krankenhausreform muss zwingend ein Befreiungsschlag für nicht refinanzierten Kostensteigerungen werden, denn die Probleme werden immer erdrückender und erschweren unseren Klinikalltag erheblich.

Wir wollen für unsere Patientinnen und Patienten da sein und sehen eine ausreichende finanzielle Ausstattung der Krankenhäuser sowohl in Metropol- als auch in ländlichen Regionen als wichtigsten und auch existenziellen Lösungsansatz“, unterstrich Firneisen.

Im Sockelgeschoß des neuen Funktionstraktes werden die Technik, Belüftung, Heizung und Lager untergebracht. Im Erdgeschoss befinden sich künftig die von zehn auf 16 Betten erweiterte Intensivstation, der vierte OP-Saal sowie die drei neuen Kreißsäle.

Im ersten Obergeschoss sind die Funktionsbereiche mit direktem Zugang zur darunterliegenden Intensivstation angesiedelt. Im zweiten Obergeschoss wird eine neue Station mit 20 Patientenbetten eingerichtet.

Das dritte Obergeschoss bietet ebenfalls Platz für eine neue Station, eine Infektionsstation mit 20 Betten und Türschleusen, auf der mit einem eigenen Diagnostik- und Umkleidebereich autark gearbeitet werden kann. Diese Station ist für alle ansteckenden Krankheiten wie Corona, MRSA, Tuberkulose oder auch Noroviren gedacht.

Viele Nierenkranke in M-V

Drese hebt Stellenwert von Forschung und Therapie im Land hervor

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern weise auch aufgrund seiner Demografie einen hohen Anteil an Nierenkranken auf, so Drese. So sind im Land deutlich mehr Menschen nierenkrank als im Bundesdurchschnitt mit geschätzten zehn Prozent Nierenkranken.

„Ein hoher Stellenwert kommt deshalb gerade in M-V der Forschung und Therapie in der Nephrologie zu,“ betont Drese. Ein herausragendes Beispiel hierfür sei das Institut für Anatomie und Zellbiologie und zur Nierenforschung der Universitätsmedizin Greifswald.

Drese: „Das international anerkannte Institut befasst sich mit der zentralen Stellung des Organs, um die Diagnostik und Behandlung der Patientinnen und Patienten kontinuierlich zu verbessern.“ Davon würden Betroffene In Mecklenburg-Vorpommern aber auch weit über die Landesgrenzen hinaus profitieren, ergänzt die Ministerin.

Erst im Januar dieses Jahres besuchte die Ministerin das Institut persönlich. Darüber hinaus übernimmt Drese die Schirmherrschaft einer Aktionsveranstaltung des von Institutsgeschäftsführerin Prof. Nicole Endlich gegründeten Vereins „Save the Kidney e.V.“ am 2. Juni 2023 in Greifswald. „Ich bin dankbar, dass mit dieser Initiative den komplexen Funktionen und Krankheitsrisiken in Zusammenhang mit der Niere mehr Aufmerksamkeit zukommt.“

Um Nierenerkrankungen frühzeitig entgegenzuwirken, komme laut Drese der Prävention eine bedeutende Rolle zu: „Zahlreiche Risikofaktoren wie ein hoher Alkoholkonsum oder Übergewicht können eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion begünstigen. Auch wenn eine exzellente Versorgung zur Verfügung steht, lautet der dringende Appell: Bitte achten Sie auf eine gesunde Lebensweise, um Krankheiten ganz grundsätzlich vorzubeugen.“

Ausbau der Ganztagsbetreuung

Oldenburg: Bereits 10.000 zusätzliche Hortplätze geschaffen

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern treibt den Ausbau der Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter voran. Der Bund stellt den Ländern und Kommunen dafür weitere Finanzmittel bereit. Das Kabinett hat heute die entsprechende Bund-Länder-Vereinbarung gebilligt. Zusammen mit den Mitteln aus dem ersten Investitionsprogramm stellt der Bund den Ländern und Kommunen insgesamt 3,5 Milliarden Euro zur Verfügung.

„Ganztagsangebote sind wichtig für die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben und für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern am Erwerbsleben“, betonte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

„Die Landesregierung setzt den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026 schrittweise um. Hort und Schule sollen enger zusammengeführt werden, um die ganztägige Bildung zu stärken. In den vergangenen Jahren haben die Landkreise und kreisfreien Städte große Anstrengungen unternommen und mit Hilfe von Landes- und Bundesmitteln mehr als 10.000 zusätzliche Hortplätze geschaffen. Das ist ein Anstieg um mehr als 20 Prozent“, so Oldenburg.

Gefördert werden Investitionen für den Neubau, den Umbau oder die Erweiterung einschließlich des Erwerbs von Gebäuden und Grundstücken sowie die Ausstattung ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote. Darunter fallen auch energiesparende Sanierungen. Förderfähig sind Vorhaben, die bis 31. Dezember 2027 abgeschlossen werden.

Für den Ganztagsausbau stehen in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt ca. 78 Millionen Euro zur Verfügung. Der Bund stellt 54,5 Millionen Euro bereit. Das Land und die öffentlichen und freien Träger stellen jeweils 11,7 Millionen Euro bereit.

Ab dem Schuljahr 2026/2027 gibt es für Grundschulkinder einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung. Dieser gilt zunächst für Grundschulkinder der Jahrgangsstufe 1 und wird in den Folgejahren um je eine Klassenstufe ausgeweitet. Damit wird ab dem 1. August 2029 jedes Grundschulkind der Jahrgangsstufen 1 bis 4 einen Anspruch auf ganztägige Betreuung haben.

Heute ist der Equal Pay Day

Schwesig: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit für Männer und Frauen

Schwerin – Anlässlich des Equal Pay Days hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig an die Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen erinnert. „Der Equal Pay Day ist kein Tag zum Feiern. Denn er zeigt uns: Frauen bekommen noch immer weniger Lohn als Männer – ganze 18 Prozent im Durchschnitt. Auch deswegen hissen wir heute vor der Staatskanzlei und den Ministerien eine Flagge. Wir wollen auf die Unterschiede aufmerksam machen.“

Grund für die Lohnunterschiede sei, dass Frauen häufiger in schlechter bezahlten Berufen arbeiten, öfter in Teilzeit beschäftigt seien und noch immer einen Großteil der Sorgearbeit zu Hause leisteten.

„Aber auch für die gleichen Tätigkeiten bekommen Frauen vielfach noch deutlich weniger Gehalt als Männer. Das hat große Auswirkungen, beispielsweise auf die Rente“, sagte die Ministerpräsidentin.

Zwar seien wir in den vergangenen Jahren weiter vorangekommen, unter anderem durch das Lohntransparenzgesetz. „Und auch unser Einsatz für Tariflöhne zielt auf Gleichstellung ab: Denn der Tariflohn unterscheidet nicht nach dem Geschlecht“, betonte Schwesig.

Dennoch gehöre Deutschland bei den Gehaltsunterschieden zwischen Frauen und Männern noch immer zu den Schlusslichtern Europas. „Unser Ziel muss weiter sein: gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit für Frauen und Männer. Das muss in die Köpfe, das muss in die Strukturen und Systeme der Bewertung von Arbeit – und das muss endlich auf den Gehaltszettel.“

Kinderschutz weiter stärken

Schwerin – Im Rahmen des Fachtags für einen unterstützungsorientierten Kinderschutz als regionale Netzwerkstrategie am 06. März 2023 hat Sozialministerin Stefanie Drese die 2019 eingerichtete Kontaktstelle Kinderschutz als wichtiges zusätzliches Angebot für Betroffene von Kindeswohlgefährdungen gewürdigt. Die Ministerin kündigte zudem für diese Legislaturperiode zwei große Gesetzesvorhaben der Landesregierung für ein besseres Aufwachsen von jungen Menschen an.

In ihrem Grußwort zum Auftakt der Fachtagung in Schwerin verdeutlichte Drese, dass vor allem Kinder und Jugendliche, die als Verletzte von Straftaten gegen das Kindeswohl besonders schutzbedürftig sind, durch die vom Sozialministerium geförderte Kontaktstelle des Landesverbandes des Kinderschutzbundes Hilfen und individuelle Unterstützung im geschützten Rahmen erhalten. Ebenso könnten sich aber auch Angehörige oder Bekannte der Betroffenen an die Anlaufstelle wenden.

„Wir wollen die interdisziplinäre Kooperation im Kinderschutz weiter ausbauen“, betonte Drese. „Denn Personen, die in Ausübung ihrer beruflichen oder ehrenamtlichen Tätigkeit in Kontakt mit Kindern und Jugendlichen kommen sowie Einrichtungen und Institutionen, in denen Kinder und Jugendliche leben und sich aufhalten, sind wichtige Akteure im Kinderschutz.“

Es gehe dabei vor allem um die Klärung der Grundfrage, wer wann wie welche Verantwortung übernimmt, so die Ministerin. „Das bedeutet, alle Akteure im Kinderschutz müssen sich aufeinander zubewegen und sich abstimmen. Ziel ist es, dass aus dem Nebeneinander ein Miteinander und letztlich auch ein Füreinander zum Wohle unserer Kinder und Jugendlichen wird“, sagte Drese.

„Vor diesem Hintergrund haben wir uns auch auf Landesebene einiges vorgenommen“, sagte Drese. „Mit einem Kinder- und Jugendbeteiligungsgesetz wollen wir jungen Menschen die Möglichkeit eröffnen, sich aktiver in die Gesellschaft einzubringen und ihre Interessen verbindlicher zu vertreten. Darüber hinaus stellen wir intensiv die Weichen für ein Landeskinderschutzgesetz, dass die Bedingungen für ein gutes und sicheres Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen in Mecklenburg-Vorpommern nachhaltig verbessern soll.“

Die Ministerin führte in ihrem Grußwort auf, dass die Jugendämter der Landkreise und kreisfreien Städte im Jahr 2021 rund 4.600 Verfahren zur Einschätzung einer Kindeswohlgefährdung durchgeführt haben. Das sei die höchste Quote, die seit 2012 gemessen wurde.

Allerdings, so Drese weiter, bestätige nicht jedes eingeleitete Verfahren den Verdacht einer Kindeswohlgefährdung. So wurde in knapp 30 Prozent der Fälle eine akute oder latente Gefährdung durch das Jugendamt festgestellt. Diese Quote bewege sich im Vergleich zu den Vorjahren auf relativ gleichbleibendem Niveau. In gut 40 Prozent lag nach Angaben von Drese ein erzieherischer Hilfebedarf vor und in etwa 30 Prozent endeten die Verfahren ohne Feststellung einer Kindeswohlgefährdung oder eines Hilfebedarfs.

Drese: „Diese Zahlen zeigen, wie notwendig es ist, die fachübergreifende Zusammenarbeit im Kinderschutz weiter zu stärken.“

Beflaggung zum „Equal Pay Day“

Schwerin – Um auf den internationalen Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern aufmerksam zu machen, hat das Innenministerium für Dienstag, 7. März 2023, die Beflaggung zum „Equal Pay Day“ mit der eigens dafür entwickelten Flagge genehmigt.

„Dieser Tag markiert symbolisch die Lücke bei den Gehältern zwischen Mann und Frau. Die Landesbeauftragte für Frauen und Gleichstellung der Landesregierung hat die allgemeine Genehmigung zur Beflaggung an diesem Tag für die gesamte Landesverwaltung beantragt. Ich habe diesen Antrag gern genehmigt. An den Dienststellen des Landes, am Sitz des Landtags sowie am Sitz der Ministerpräsidentin und vor den Ministerien kann somit die Flagge des Equal Pay Day gesetzt werden“, sagte Innenminister Christian Pegel heute in Schwerin und ergänzte:

Auch die Landkreise, kreisfreien und großen kreisangehörigen Städte sowie die Ämter und amtsfreien Gemeinden können eigenständig über das Setzen nicht hoheitlicher Flaggen und somit auch über das Setzen der Flagge des Equal Pay Days entscheiden.

Mehr Informationen zum Aktionstag gibt es auf der Webseite https://www.equalpayday.de/. Dort können auch die Flaggen erworben werden.

Arbeitsmarkt im Februar 2023

Nürnberg – „Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist im Februar geringfügig gestiegen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist erneut gewachsen. Insgesamt zeigte sich der Arbeitsmarkt trotz der angespannten wirtschaftlichen Situation beständig“, sagte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.

Arbeitslosenzahl im Februar: +4.000 auf 2.620.000 
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +192.000
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: unverändert bei 5,7 Prozent

Im Februar 2023 ist die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat geringfügig gestiegen, und zwar um 4.000 auf 2.620.000. Saisonbereinigt hat die Zahl der Arbeitslosen um 2.000 zugenommen. Verglichen mit dem Februar des vorigen Jahres ist die Arbeitslosenzahl um 192.000 höher.

Ohne die Berücksichtigung ukrainischer Geflüchteter infolge des russischen Angriffskrieges wäre die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich nur geringfügig angestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt im Februar 2023 wie im Januar bei 5,7 Prozent und hat sich damit gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,4 Prozentpunkte erhöht. Die vom Statistischen Bundesamt nach dem ILO-Erwerbskonzept ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im Januar auf 3,0 Prozent.

Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit beinhaltet, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 14.000 gestiegen, da hier insbesondere auch die Teilnahme ukrainischer Geflüchteter an Integrationskursen berücksichtigt wird.

Die Unterbeschäftigung lag im Februar 2023 bei 3.486.000 Personen. Das waren 316.000 mehr als vor einem Jahr. Ohne die Berücksichtigung ukrainischer Geflüchtete hätte die Unterbeschäftigung um 25.000 unter dem Vorjahreswert gelegen.

Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten zu Anzeigen wurde vom 1. bis einschließlich 23. Februar für 61.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt.

Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Dezember 2022 zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der Bundesagentur für Arbeit in diesem Monat für 183.000 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Damit hat sich die Inanspruchnahme zuletzt wieder merklich erhöht.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Januar 2023 saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 64.000 gestiegen. Mit 45,57 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 454.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahm saisonbereinigt von November auf Dezember 2022 um 46.000 zu.

Im Vergleich zum Vorjahr ist sie im Dezember nach Hochrechnungen der BA um 446.000 auf 34,73 Millionen Beschäftigte gestiegen. 7,47 Millionen Personen hatten im Dezember 2022 eine geringfügig entlohnte Beschäftigung, 241.000 mehr als im Vorjahresmonat. Darunter waren 4,19 Millionen ausschließlich und 3,28 Millionen im Nebenjob geringfügig entlohnt beschäftigt. Das Plus gegenüber dem Vorjahr geht überwiegend auf die im Nebenjob geringfügig entlohnt Beschäftigten zurück.

Im Februar waren 778.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 44.000 weniger als vor einem Jahr. Die Kräftenachfrage hat seit Frühsommer vergangenen Jahres saisonbereinigt tendenziell leicht nachgegeben. Insgesamt zeigt sich der Personalbedarf aber weiter auf vergleichsweise hohem Niveau.

Der BA-Stellenindex (BA-X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland, der neben dem Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen auch den Zugang berücksichtigt – blieb im Februar 2023 unverändert bei 127 Punkten. Der Abstand des Stellenindex zum Vorjahresmonat vergrößerte sich auf -9 Punkte.

838.000 Personen erhielten im Februar 2023 Arbeitslosengeld, 37.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im Februar bei 3.886.000. Gegenüber Februar 2022 war dies ein Anstieg um 302.000 Personen. 7,2 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

Für das neue Berichtsjahr 2022/23 haben sich bislang 282.000 Bewerberinnen und Bewerber zur Unterstützung bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle gemeldet, ein Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der betrieblichen Ausbildungsstellen übersteigt mit 424.000 den Vorjahreswert um 2 Prozent. Im Februar ist der Ausbildungsmarkt allerdings noch sehr stark in Bewegung.

Konsumklima setzt Erholung fort

Nürnberg – Die Verbraucherstimmung in Deutschland bleibt auch im Februar klar auf Erholungskurs. Sowohl die Konjunktur- als auch die Einkommenserwartung legen spürbar zu. Die Anschaffungsneigung setzt dagegen ihr ständiges Auf und Ab fort und gewinnt aktuell nur leicht hinzu.

GfK prognostiziert für das Konsumklima für März -30,5 Punkte und damit 3,3 Punkte mehr als im Februar dieses Jahres (revidiert -33,8 Punkte). Dies sind die Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für Februar 2023.

Damit setzt die Konsumstimmung ihre im Herbst 2022 begonnene Verbesserung nach dem Rekordtief weiter fort. Für das Konsumklima ist dies bereits der fünfte Anstieg in Folge.

„Trotz anhaltender Krisen, wie dem Ukraine-Krieg, einer schwächelnden Weltwirtschaft sowie hohen Inflationsraten, kann das Konsumklima ein weiteres Mal spürbar zulegen. Es bleibt damit klar auf Erholungskurs, wenn das Niveau auch weiterhin niedrig bleibt. Der Pessimismus der Verbraucher, der im Herbst des vergangenen Jahres seinen absoluten Höhepunkt hatte, schwindet zusehends“, erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte.

„Zuletzt gesunkene Preise für Energie, aber auch Meldungen, dass in diesem Jahr eine Rezession in Deutschland nach Einschätzung der Experten nun doch vermieden werden kann, lassen den Optimismus ganz langsam zurückkehren.“

Trotz des zuletzt deutlich besseren Konsumklimas bleibt das Niveau des Indikators allerdings niedrig. Dies deutet darauf hin, dass der private Konsum in diesem Jahr keinen positiven Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland leisten kann.

Einkommensaussichten bleiben im Aufwind

Die Einkommenserwartungen der deutschen Konsumenten setzen ihren Aufwärtstrend ebenfalls fort. Der Indikator klettert nach einem Plus von 4,9 Punkten auf -27,3 Zähler. Auch hier ist es der fünfte Anstieg in Folge. Bemerkenswert ist zudem, dass die Einkommensstimmung seit ihrem absoluten Tief im September 2022 gut 40 Punkte hinzugewonnen hat.

Neben dem stabilen Arbeitsmarkt sorgen die zuletzt weniger stark gestiegenen Energiepreise für den zunehmenden Optimismus. Dennoch müssen die deutschen Verbraucher von einer negativen Entwicklung ihrer realen verfügbaren Einkommen ausgehen. Schuld daran ist die Preisentwicklung, die nach bisherigen Prognosen in diesem Jahr etwas höher sein wird als der Zuwachs der Einkommen der Haushalte.

Anschaffungsneigung zwischen Hoffen und Bangen

Das ständige Auf und Ab der Anschaffungsneigung, das seit September 2022 zu beobachten ist, setzt sich auch in diesem Monat fort. Nach den leichten Verlusten des Vormonats legt der Indikator nun wieder etwas zu. Mit einem Plus von 1,4 Punkten weist die Konsumneigung nun -17,3 Punkte auf.

Damit kann die Anschaffungsneigung wiederum nicht von der deutlichen Erholung der Einkommenserwartungen profitieren. Dies ist sicherlich Ausdruck der anhaltenden Verunsicherung, die neben den Krisen vor allem durch die hohe Inflation verursacht wird. Wenn auch bei Energie zuletzt der extreme Preisdruck etwas nachgelassen hat, wird die Inflation in diesem Jahr hoch bleiben und die Anschaffungsneigung weiter belasten. Denn wenn deutlich mehr für Energie und Lebensmittel bezahlt werden muss, fehlen finanzielle Mittel für andere Ausgaben beziehungsweise Anschaffungen.

Konjunkturerwartung setzt Aufwärtstrend fort

Im Gleichklang mit den Einkommenserwartungen setzen auch die Konjunkturaussichten ihren klaren Aufwärtstrend in diesem Monat fort. Nach einem Plus von 6,6 Punkten klettert der Indikator auf 6,0 Punkte. Mit dem vierten Anstieg in Folge liegt er erstmals seit Ausbruch des Krieges wieder über seinem langjährigen Durchschnittswert von etwa null.

Offenbar sind die Konsumenten, ebenso wie die überwiegende Mehrheit der Experten, der Meinung, dass in diesem Jahr eine Rezession in Deutschland – wenn auch knapp – vermieden werden kann. Noch im Herbst des vergangenen Jahres ging man davon aus, dass eine Rezession in diesem Jahr nicht zu verhindern ist. Nach den aktuellen Prognosen der Bundesregierung in ihrem kürzlich veröffentlichten Jahreswirtschaftsbericht sowie der Europäischen Kommission wird nun allerdings ein minimales Plus des Bruttoinlandsproduktes in Deutschland von 0,2 Prozent prognostiziert.