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Kategorie: Gesellschaft / Gesundheit / Pflege / Ehrenamt

Elektronische Patientenakte wird verpflichtend

Zum 1. Oktober: Elektronische Patientenakte wird für Gesundheitseinrichtungen verpflichtend

Schwerin – Am 15. Januar 2025 ist die elektronische Patientenakte (kurz ePA) in Deutschland gestartet und steht seither allen Versicherten zur Verfügung, die ihrer Nutzung nicht widersprochen haben. Nach einer Erprobungsphase in verschiedenen Modellregionen kann die ePA seit Ende April bereits von Praxen, Krankenhäusern und Apotheken genutzt werden. Ab dem morgigen 1. Oktober 2025 wird ihre Nutzung für diese Einrichtungen jedoch auch gesetzlich verpflichtend.

„Konkret bedeutet das, dass Medizinerinnen und Mediziner, Krankenhäuser und Apotheken wichtige Dokumente wie etwa Befundberichte, Medikationspläne oder Arztbriefe digital in der ePA hinterlegen müssen, damit diese auch praxis- und arztübergreifend abrufbar sind“, erklärte Gesundheitsministerin Stefanie Drese heute. Die ePA vernetze so Versicherte mit Ärztinnen und Ärzten, Apotheken und Krankenhäusern. Viele der bisher analog ablaufenden Arbeitsschritte werden dabei durch die ePA digitalisiert und vereinfacht.

„Oftmals liegen wichtige Befund- oder Behandlungsberichte aus vorhergehenden Behandlungen der Patientinnen und Patienten oder auch Informationen zur aktuellen Medikation nicht zeitgerecht und vollständig vor. Die ePA setzt genau da an. Ärztinnen und Ärzte und andere Leistungserbringer können so die für ihre Patientinnen und Patienten geeignete Behandlung wählen. Auch sollen Doppelbehandlungen vermieden und Medikationsfehler sowie Wechselwirkungen reduziert werden“, wies Drese auf die Vorteile der ePA hin.

Nun müsse sich das System aber auch in der Praxis bewähren. Dazu gehört aus Sicht von Drese ausdrücklich auch, dass alle Gesundheitseinrichtungen mit einem entsprechenden ePA-Modul ausgestattet und an die entsprechende Infrastruktur angebunden sind. „Natürlich wird es am Anfang noch etwas ruckeln. Und wenn Lücken sichtbar und Fehler offenbar werden, sollten diese im Sinne einer positiven Fehlerkultur zügig behoben werden“, betonte die Ministerin.

Drese hob zudem hervor, dass für Patientinnen und Patienten die Nutzung der ePA freiwillig bleibe. Sie haben zudem die Möglichkeit, den Zugriff einzelner Einrichtungen auf ihre ePA zu steuern oder zu verweigern, zum Beispiel über die App der Krankenkasse. Weitere Informationen hierzu sowie zur elektronischen Patientenakte insgesamt stellen die Krankenkassen aber auch das Bundesgesundheitsministerium zur Verfügung.

Beliebtester Pflegeprofi in Mecklenburg-Vorpommern ausgezeichnet

Gnoien – Große Freude in Gnoien (Landkreis Rostock): Monique Dzenisch wurde als beliebtester Pflegeprofi des Landes ausgezeichnet. Die Ehrung fand im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs „Deutschlands beliebteste Pflegeprofis“ statt, der vom Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) veranstaltet wird. Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) überreichte die Auszeichnung persönlich.

Die Stimmung bei der Preisverleihung war herzlich und voller Anerkennung. Monique Dzenisch zeigte sich sichtlich bewegt über die Auszeichnung: „Es macht mich stolz und glücklich, mich Mecklenburg-Vorpommerns beliebtester Pflegeprofi nennen zu dürfen. Gemeinsam mit meinem großartigen Team stellen wir das Wohl unserer Patienten immer an erste Stelle und entlocken ihnen mit Herz und Können Tag für Tag ein Lächeln“, sagte die glückliche Siegerin. „Mein Dank gilt meinem Team, meiner Familie und allen, die mich unterstützt und mit ihrer Stimme den Landessieg ermöglicht haben.“ Insgesamt wurden 112 Pflegekräfte und -teams in Mecklenburg-Vorpommern für den Wettbewerb des PKV-Verbands nominiert. Alle Nominierten zusammen erhielten bei der Online-Abstimmung über 5.200 Stimmen.

Monique Dzenisch arbeitet seit fast 20 Jahren in der Pflege. Vor vier Jahren wechselte die gelernte Krankenschwester zum ambulanten Pflegedienst Löwenzahl in Gnoien. Für sie ist Pflege eine Berufung. Sie will Menschen helfen. Besonders liegen ihr ihre Patientinnen und Patienten am Herzen, die sie jeden Tag mit dem Auto im Osten des Landkreises Rostock besucht und pflegt. Unter Kolleginnen und Kollegen ist Dzenisch bekannt für ihre einfühlsame Art, ihre fachliche Kompetenz und ihren unermüdlichen Einsatz.

Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) würdigte die Arbeit der Siegerin: „Monique Dzenisch wurde nominiert, weil sie mit medizinischem und pflegerischem Wissen ihre Profession ausübt: als ausgebildete Fachkraft in der Pflege mit Spezialisierung in der Wundversorgung. Aber auch: Mit Fürsorge, Einfühlungsvermögen und Empathie. So begegnet sie den Menschen, die Hilfe benötigen und die sie versorgt. Frau Dzenisch ist im Team anerkannt, ihre kollegiale und hilfsbereite Art kommt an. Ihr Selbstverständnis von Pflege steht stellvertretend für alle engagierten Pflegekräfte in Mecklenburg-Vorpommern. Sie tragen dazu bei, unsere Gesellschaft ein Stück menschlicher zu machen. ‚Deutschlands beliebteste Pflegeprofis‘ ist eine wirklich besondere Auszeichnung. Wir brauchen viel mehr solcher Formate, um die Leistungen der Pflegekräfte zu würdigen.“

„Ich möchte mich herzlich im Namen des gesamten Teams der Hauskrankenpflege Löwenzahn für die Auszeichnung von Monique Dzenisch zum beliebtesten Pflegeprofi Mecklenburg-Vorpommerns bedanken“, sagte Geschäftsführerin Sandra Mühlenfeld. „Dieser Titel ist für uns Anerkennung und zugleich Ansporn, unsere Arbeit mit noch mehr Leidenschaft und Hingabe fortzusetzen. Möglich wird dieser Erfolg nur durch unsere enge Teamarbeit und das Vertrauen unserer Patientinnen und Patienten.“

Florian Reuther, Direktor des PKV-Verbands: „Mit diesem Wettbewerb zeichnen wir Pflegeprofis aus, die ihren Beruf mit Leidenschaft leben. Die Preisträgerinnen und Preisträger stehen stellvertretend für die vielen hochqualifizierten, engagierten Pflegekräfte, die täglich das Rückgrat unserer Gesundheitsversorgung stärken.“

Aus allen Landessiegern werden vom 20. Oktober bis zum 14. November 2025 durch ein weiteres Online-Voting die Bundessiegerinnen und -sieger gewählt. Sie werden am 25. November 2025 bei einer Feierstunde in Berlin geehrt.

Der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) hat den Wettbewerb „Deutschlands beliebteste Pflegeprofis” im Jahr 2017 ins Leben gerufen, um auf den Wert guter Pflege und Versorgung aufmerksam zu machen. Die Siegerinnen und Sieger stehen dabei stellvertretend für die 1,8 Millionen Pflegekräfte in Deutschland, die sich täglich engagiert um Patientinnen und Patienten sowie Pflegebedürftige kümmern. 2025 wurden bundesweit rund 3.100 Einzelpersonen und Teams nominiert, es wurden insgesamt über 140.000 Stimmen abgegeben – so viele wie nie seit Bestehen des Wettbewerbs.

Integrationspreis 2025 verliehen

Vielfalt sichtbar machen, Zusammenhalt stärken

Rostock – Unter dem Motto „Verbinden, wachsen, zusammenhalten“ wurde am heutigen Tag im Darwineum des Rostocker Zoos der Integrationspreis Mecklenburg-Vorpommern 2025 verliehen. Gut 100 Gäste aus Politik, Gesellschaft und Zivilgesellschaft nahmen an der feierlichen Preisverleihung teil.

Jana Michael, Landesintegrationsbeauftragte, betonte in ihrer Rede die besondere Bedeutung des Engagements im ganzen Land: „Mich freut es sehr, dass wir in diesem Jahr Bewerbungen aus allen Teilen Mecklenburg-Vorpommerns erhalten haben – insbesondere aus den ländlichen Regionen. Dort zeigt sich, dass Integration und Zusammenhalt keine abstrakten Begriffe sind, sondern vor Ort mit Leben gefüllt werden. Diese Projekte machen sichtbar, wie wir Brücken bauen und miteinander wachsen können.“

Auch Staatssekretärin Ina-Maria Ulbrich hob die Bedeutung des Preises hervor: „Der Integrationspreis würdigt nicht nur das Engagement vieler Menschen, die sich haupt- und ehrenamtlich für Integration einsetzen. Er zeigt auch, wie sehr unser Land davon profitiert, wenn wir Vielfalt anerkennen, wertschätzen und gemeinsam gestalten. Das Motto 2025 ‚Verbinden, wachsen, zusammenhalten‘ bringt diesen Gedanken auf den Punkt.“

In diesem Jahr hatten sich 39 Projekte beworben, davon 38 gültig. Die Auswahl erfolgte nach Kriterien wie Innovation, Nachhaltigkeit, Partizipation der Zielgruppen sowie der Übereinstimmung von Inhalten und Form.

Die Jury in diesem Jahr war hochkarätig besetzt, u. a. mit Vertreter:innen aus Wirtschaft, Kultur, Verbänden und Politik, darunter Hans-Kurt van de Laar (Landkreistag Mecklenburg-Vorpommern), Holger Reschke (Schule der Künste), Jens Matschenz (Unternehmensverbände MV), Klaus-Jürgen Strupp (IHK Rostock), Jennifer Schlaupitz (Caritas/LIGA), Antje Angeli (Zoodirektorin Rostock), Claudia Kirschenbaum (Ministerium für Inneres und Bau) und Jana Michael, Landesintegrationsbeauftragte.

Mit dem Integrationspreis Mecklenburg-Vorpommern werden Projekte ausgezeichnet, die zeigen, wie Zusammenhalt, Innovation und nachhaltige Teilhabe das gesellschaftliche Miteinander bereichern – und wie Integration als Chance für alle gestaltet werden kann.

Die Gewinnerprojekte 2025

  1. Preis: „ZORA Kinder- und Jugendhilfe“, Greifswald

Der gemeinnützige Träger mit Schwerpunkt Traumapädagogik unterstützt Kinder und Jugendliche, die in anderen Hilfesettings nicht ankommen konnten, und engagiert sich zugleich stark für geflüchtete Menschen. Mit Patenschaftsprogrammen, Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten sowie Aktionen wie „Weihnachten im Flüchtlingsheim“ zeigt ZORA, wie Integration konkret gelebt werden kann.

  1. Preis: „LOTTE RÄUMT AUF – Interkulturelle Upcycling-Werkstatt“, elements e.V., Bad Doberan

Das Projekt verbindet Kreativität, Nachhaltigkeit und Integration. Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Herkunft fertigen in einer Werkstatt aus Altmaterialien neue Produkte und lernen so gemeinsames Arbeiten und kreatives Gestalten. Neben schulischen Kooperationen gibt es offene Workshops für alle Interessierten sowie digitale Bildungsangebote wie Smartphone-Schulungen für Senior:innen und Programmierkurse für Jugendliche.

  1. Preis: „Interkulturelle Begegnungsstätte für geflüchtete Frauen“, Caritasverband für das Erzbistum Hamburg e.V., Schwerin

In der Begegnungsstätte im Familiencafé „Mama Chocolate“ finden geflüchtete Frauen einen Ort, um Deutsch zu lernen, Netzwerke aufzubauen und kulturelle Brücken zu schlagen. Gemeinsame Aktivitäten wie Ausflüge und kulturelle Veranstaltungen fördern Teilhabe, Selbstsicherheit und gegenseitiges Verständnis.

Der Preis wurde im Jahr 2023 von der Integrationsbeauftragten ins Leben gerufen, als Reaktion auf die damaligen „Bürgerversammlungen“ in Loitz und Upahl. Ziel ist es, Projekte und Initiativen auszuzeichnen, die durch Kreativität, ehrenamtliches Engagement und nachhaltige Ansätze das Zusammenleben in Mecklenburg-Vorpommern stärken und Integration konkret erlebbar machen.

Informationen zur Krankenhausreform

Drese informiert über Krankenhausreform und kündigt MV-Initiative zur stärkeren Vernetzung des ambulanten und stationären Sektors an

Güstrow – Gesundheitsministerin Stefanie Drese hat auf der 3. Kommunalen Krankenhauskonferenz davor gewarnt, die mühsam im konstruktiven Dialog von Bund und Ländern verhandelten Krankenhausreformschritte der vergangenen Monate zu gefährden und mit neuen bürokratischen Auflagen die Planungshoheit der Länder einzuschränken.

Drese nahm damit Bezug auf die derzeit laufenden Verhandlungen zum Krankenhausreformanpassungsgesetz (KHAG), mit dem Konkretisierungen und Anpassungen der Klinikreform vorgenommen werden sollen. Der bisher vorliegende KHAG-Entwurf nehme etwa Verschärfungen bei den Ausnahmeregelungen für die Zuweisungen von Leistungsgruppen vor, die nochmals enger und damit aus Landessicht verschärft nachteilig gestaltet wurden, verdeutlichte Drese vor Landräten, Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern sowie weiteren kommunalen Mandatsträgern aus ganz Mecklenburg-Vorpommern in Güstrow.

Aus Sicht des Landes sollte auch der Transformationsfonds grundsätzlich anders aufgestellt und entbürokratisiert werden. „Mit dem KHAG-Entwurf wird allerdings genau das Gegenteil bezweckt. Die Abwicklung der Bundesmittel sollte nicht über den Gesundheitsfonds organisiert werden, sondern direkt zur Bewirtschaftung durch die Länder freigegeben werden analog zu den bundesgesetzlichen Regelungen für das Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität“, sagte Drese. Dies würde den Ländern und den Krankenhausträgern eine erheblich größere Flexibilität für die bedarfsgerechte Transformation der Krankenhäuser einräumen.

Gleichzeitig kündigte die Ministerin eine Initiative Mecklenburg-Vorpommerns im Bundesrat an. „Uns ist es ein besonderes Anliegen, an den Krankenhausstandorten die beiden Sektoren ambulant und stationär stärker miteinander zu vernetzen und bei der Zuweisung der Leistungsgruppen direkt die ambulante Versorgungssituation mit zu betrachten. Dafür müssen die gesetzlichen Voraussetzungen geschaffen werden“, so Drese.

Die Ministerin informierte zudem, dass das Gesundheitsministerium mit allen Krankenhausstandorten im Land intensive Gespräche zur Vorbereitung der Einzelzuweisungen der Leistungsgruppen geführt hat. „Dabei geht es darum, Gemeinsamkeiten für eine mögliche Ausrichtung der Standorte zu finden und Lösungsansätze für strittige Themen und Problemstellungen zu entwickeln“, so die Ministerin.

Drese: „Wir brauchen die zügige Umsetzung der Krankenhausreform, um als dünn besiedeltes Flächenland weiterhin eine gut erreichbare, bedarfsgerechte und hochwertige medizinische Versorgung in allen Teilen des Landes zu gewährleisten, die zugleich ebenso Spezialisierungen ermöglicht.“

Öffentl. Gesundheitsdienst (ÖGD) mit bundesweit einheitlichem Auftritt

Bundesländer präsentieren neue Marke „Der ÖGD – Schützt. Hilft. Klärt auf.“

Schwerin – Am heutigen Freitag fällt der Startschuss für die neugeschaffene Marke des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD). Sie wurde von den 16 Landesgesundheitsministerien gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) entwickelt. Unter dem Motto „Der ÖGD – Schützt. Hilft. Klärt auf.“ macht die Kommunikationsinitiative die vielfältigen Aufgaben des ÖGD bekannter und verdeutlicht seine Bedeutung im Alltag der Bürgerinnen und Bürger. Die neue Marke geht aus dem 2020 zwischen Bund und Ländern geschlossenen „Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“ hervor.

Rund 380 Gesundheitsämter stehen den Menschen in Deutschland tagtäglich mit Rat und Tat zur Seite und leisten damit einen unverzichtbaren Beitrag für die Gesundheit der Bevölkerung. Um die Aufgaben der Gesundheitsämter sichtbarer zu machen, wurde ergänzend zur Marke ÖGD ein länderübergreifender Internetauftritt als „Schaufenster des ÖGD“ umgesetzt. Unter www.oeffentlichergesundheitsdienst.de finden Bürgerinnen und Bürger künftig Informationen, in welchen Fällen sie sich an ihr Gesundheitsamt wenden können. Eine integrierte Postleitzahlen-Suche zeigt zudem direkt das jeweils zuständige Amt. Gleichzeitig macht die Webseite die Aufgaben und Themen der Gesundheitsämter transparenter.

Um auf die Kommunikationsinitiative „Der ÖGD – Schützt. Hilft. Klärt auf.“ aufmerksam zu machen, wurde zudem mit Schauspieler Simon Gosejohann ein Werbespot produziert, der auf humorvolle Weise den ÖGD in den Alltag der Menschen bringt: https://youtu.be/Q8sh1vsEwmc.

In allen 16 Bundesländern werden eine Vielzahl von unterschiedlichen Werbemaßnahmen umgesetzt, von Social Media Kampagnen über Plakataktionen bis hin zu Erklärfilmen. Die Werbemaßnahmen in den einzelnen Bundesländern starten zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Ziel der Länder ist eine größtmögliche Reichweite und Sichtbarkeit des ÖGD in ganz Deutschland.

Katharina Schenk, Thüringens Gesundheitsministerin und GMK-Vorsitzende: „Mit dieser länderübergreifenden Kommunikationsinitiative schaffen wir erstmals einen bundesweit einheitlichen Auftritt des Öffentlichen Gesundheitsdienstes – klar, nahbar und verständlich. So geben wir den Bürgerinnen und Bürgern nicht nur schnellen Zugang zu verlässlichen Informationen und direkten Kontaktmöglichkeiten zu ihrem Gesundheitsamt, sondern machen auch sichtbar, welch unverzichtbare Arbeit der ÖGD Tag für Tag leistet. Wir wollen damit das Vertrauen in den ÖGD stärken, seine enorme gesellschaftliche Bedeutung ins Bewusstsein rücken und die Menschen hinter dieser Arbeit würdigen.“

Dr. Johannes Nießen, Kommissarischer Leiter des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG): „Aus meiner Zeit als Leiter des größten Gesundheitsamtes in Deutschland kenne ich die Herausforderungen des ÖGD sehr genau. Die länderübergreifende Kommunikationskampagne zeigt auf, in wie vielen Bereichen der ÖGD tätig ist – von Infektionsschutz, Hygiene und Umweltmedizin bis zu Schuleingangsuntersuchungen und Netzwerkarbeit vor Ort. Der ÖGD ist ganz nah an den Menschen – genau das macht die neue Marke sichtbar.“

Die Gesundheitsämter – das Gesicht des ÖGD

Der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) ist neben der ambulanten und stationären Versorgung ein zentraler Pfeiler der gesundheitlichen Daseinsvorsorge in Deutschland. Er umfasst Einrichtungen der Gesundheitsverwaltung auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene. Die Aufgaben reichen vom Gesundheitsschutz über Beratung bis hin zur Gesundheitsförderung, wobei manche Aufgaben in einzelnen Bundesländern von anderen Stellen wahrgenommen werden. Nachfolgend ist eine nicht abschließende Auflistung der ÖGD-Aufgabenbereiche aufgeführt:

  • Infektionsschutz – z. B. Meldewesen, Ausbruchsuntersuchungen, Kontaktpersonenmanagement
  • Hygiene – z. B. Hygiene in medizinischen Einrichtungen
  • Kinder- und Jugendgesundheitsdienst – z.B. Schuleingangsuntersuchungen
  • Zahnärztlicher Dienst – Reihenuntersuchungen und Prophylaxe-Maßnahmen
  • subsidiäre Impfangebote, unterstützend zum ambulanten Regelsystem
  • Beratung und Unterstützung – z. B. zu Kindergesundheit, Suchtprävention, psychischer Gesundheit oder sexuell übertragbaren Infektionen wie HIV
  • Begutachtungen
  • Projekte und Aktionen vor Ort – z. B. Schulprojekte oder Gesundheitstage
  • Gesundheitsberichterstattung
  • Umweltbezogener Gesundheitsschutz – z.B. Auswirkungen des Klimawandels, Trinkwasser- und Badewasserschutz

Zu Beginn der Corona-Pandemie verständigten sich Bund und Länder im Jahr 2020 auf den Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (Pakt für den ÖGD), um den ÖGD in Bund, Ländern und Kommunen zu stärken. Der Bund stellt dafür bis zum 31.12.2026 insgesamt vier Mrd. Euro bereit. Die Mittel werden für die Schaffung von zusätzlichem Personal in den Gesundheitsämtern eingesetzt, außerdem unter anderem für die Digitalisierung, die Attraktivitätssteigerung und die Schaffung zukunftsfähiger Strukturen des ÖGD. Im Aufgabenfeld Attraktivitätssteigerung gilt es unter anderem eine länderübergreifende Kommunikationsinitiative umzusetzen, die sich an die Bürgerinnen und Bürger mit dem Ziel wendet, den ÖGD in seiner ganzen Aufgabenbreite und Bedeutung für den Gesundheitsschutz der Bevölkerung sichtbar und verständlicher zu machen.

Frauenschutzhaus in Güstrow erhält Zuschuss für Renovierung

Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt übergab einen Zuwendungsbescheid an die Arche e.V. – für Frau und Familie.

Güstrow – Die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt hat heute für das Frauenschutzhaus in Güstrow einen Zuwendungsbescheid überreichen können. Das Geld aus Mitteln des Bürgerfonds in Höhe von 13.841,16 Euro erhält der Trägerverein „Arche e.V. – für Frau und Familie“. Das Geld soll für Renovierungsarbeiten im Frauenschutzhaus Güstrow genutzt werden.

„Das Frauenschutzhaus in Güstrow stellt einen wichtigen Bestandteil des Hilfenetzes für von häuslicher Gewalt für betroffene Personen dar. Die Renovierung war dringend. Denn ein derart sensibler Bereich darf nicht zusätzlich belastend sein. Daher ist eine moderne Umgebung ein erster Schritt zur Hilfe“, so Gleichstellungsministerin Bernhardt.

„Wir wollen künftig weiter investieren, vor allem auch in den barrierearmen Umbau der Frauenschutzhäuser. Darüber hinaus werden neue Kapazitäten für die Unterbringung geschaffen, die digitale Infrastruktur wird ausgebaut und die Sicherheit in den Gebäuden wird erhöht. Wir werden auch künftig dafür sorgen, dass Betroffene und Mitarbeitende gute Bedingungen vorfinden“, sagt die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt nach der Übergabe des Zuwendungsbescheids in Güstrow.

Das Beratungs- und Hilfenetz für Betroffene von häuslicher und sexualisierter Gewalt Mecklenburg-Vorpommern besteht aus 9 Frauenschutzhäusern, fünf Interventionsstellen für Betroffene von häuslicher Gewalt und Stalking mit angeschlossener Kinder- und Jugendberatung, acht Beratungsstellen für Betroffene von häuslicher Gewalt, sechs Fachberatungsstellen gegen sexualisierte Gewalt, eine Beratungsstelle für Betroffene von Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung und Zwangsverheiratung, drei Täter- und Gewaltberatungsstellen.

60 Jahre Klinikum Südstadt Rostock

Gesundheitsministerin Drese gratuliert zum 60. Jubiläum

Rostock – Das Klinikum Südstadt Rostock (KSR) feiert in diesen Tagen sein 60-jähriges Bestehen. Am 11. Dezember 1965 wurde das damalige Bezirkskrankenhaus Rostock offiziell an die Bevölkerung übergeben. Es war der erste Krankenhausneubau der DDR. Heute gehört das Klinikum mit 464 Betten und 57 Tagesklinikplätzen zu den größten kommunalen Krankenhäusern in Norddeutschland.

Mehr als 26.000 stationäre und teilstationäre sowie knapp 52.000 ambulante Patientinnen und Patienten werden hier jährlich von 1.300 Mitarbeitenden betreut. Im vergangenen Jahr erblickten außerdem 2.150 Kinder in dem Klinikum das Licht der Welt, in dem auch Gesundheitsministerin Stefanie Drese selbst geboren wurde. Auf der Jubiläumsveranstaltung betonte sie deshalb auch, dass das Klinikum seit nunmehr sechs Jahrzehnten nicht nur das Stadtbild, sondern auch die Lebensgeschichten vieler Rostockerinnen und Rostocker präge.

„Seit der Gründung des damals in der Presse auch als „Palast der Gesundheit“ bezeichneten KSR hat sich die Klinik dabei hervorragend entwickelt und versorgt als modernes städtisches Krankenhaus nicht mehr nur die Bürgerinnen und Bürger Rostocks, sondern auch der umliegenden Regionen“, unterstrich Drese. Dabei profitieren die Patientinnen und Patienten von fortschrittlichen Diagnose- und Therapieverfahren wie auch von hochspezialisierten Fach- und Institutsambulanzen.

Die Ministerin begrüßte zudem, dass das Klinikum weiter in die Zukunft investiere und nahm Bezug auf das gemeinsam mit der Universitätsmedizin Rostock getragene und standortübergreifenden Eltern-Kind-Zentrum (ELKI). Dieses soll künftig die Kompetenzen der Rostocker Häuser bündeln und so zu einer leistungsfähigen kinderärztlichen und geburtshilflichen Versorgung beitragen.

„Diese Infrastruktur erleichtert außerdem die Behandlung komplexer Krankheitsbilder, die eine enge Kooperation von Kinderchirurgen, Neurochirurgen und weiteren Spezialisten erfordern“, betonte Drese und schlug vor diesem Hintergrund auch den Bogen zur bundesweiten Krankenhausreform.

„Ich bin zuversichtlich, dass das Klinikum anstehende Veränderungen erfolgreich meistern wird. Sie hat nicht nur den Wandel von einer DDR-Klinik hin zu dem KSR von heute erfolgreich vollzogen, sondern kann sich neben der hohen fachlichen Kompetenz auch auf die große Einsatzbereitschaft ihrer Beschäftigten verlassen. Das sind beste Voraussetzungen“, sagte die Ministerin.

Sozialministerin Drese begrüßt neue Freiwilligendienstler

„Wer sich einbringt, stärkt unsere Gesellschaft“

Rostock – Zum Auftakt des neuen Freiwilligenjahres hat Sozialministerin Stefanie Drese heute die neuen Freiwilligendienstler begrüßt, die ab sofort im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) oder des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) die Einrichtungen des Diakonischen Werkes in Mecklenburg-Vorpommern unterstützen werden. Zugleich wurden auch all jene, die ihre Zeit als Freiwillige nun beenden, im Rahmen des Festgottesdienstes in der Rostocker Nikolaikirche feierlich verabschiedet.

Auf Einladung von Landespastor Paul Philipps sprach Drese zu den rund 300 geladenen Gästen und unterstrich dabei insbesondere den hohen gesellschaftlichen Wert des freiwilligen Engagements. „Die eigene Zeit ist das größte Gut, das wir geben können. Ob in Pflegeeinrichtungen, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in Kultureinrichtungen oder im Sport: Ihr Einsatz macht einen Unterschied, schafft soziale Nähe und lässt Mitmenschlichkeit aufleben“, so die Ministerin.

Sie sei deshalb froh, dass Angebote wie das FSJ oder das BFD weiterhin großen Anklang finden. „Allein innerhalb der Mitgliedseinrichtungen der Diakonie in Mecklenburg-Vorpommern waren es in den vergangen drei Jahrzehnten mehr als 3000 Menschen, die sich auf diese Art eingebracht haben, neue Ideen mitbrachten und Kindern, Älteren oder Hilfsbedürftigen ihre Zeit spendeten“, würdigte die Ministerin.

„Neben den Freiwilligen selbst gilt mein Dank hierfür ausdrücklich auch allen Einsatzstellen und Trägern, die die jungen Menschen bei sich willkommen heißen und sie ein Jahr lang begleiten“, so Drese weiter. Auch das Land unterstütze die Freiwilligendienste. „Uns ist es wichtig, dass junge Menschen die Möglichkeit haben, sich in einem freiwilligen Jahr zu orientieren und soziale Arbeitsfelder kennenzulernen. Deshalb fördern wir die Freiwilligendienste jährlich mit Mitteln in Höhe von 400.000 Euro aus dem Europäischen Sozialfonds Plus“, hob die Ministerin hervor.

Allen Freiwilligen, die ihr FSJ oder BFD in diesen Tagen beginnen, wünschte die Ministerin viel Erfolg, wertvolle Begegnungen und spannende Einblicke. „Allen, die ihre Freiwilligendienste heute beenden, wünsche ich unterdessen viel Erfolg für das, was nun vor Ihnen liegt. Egal, ob es eine Ausbildung, ein Studium oder vielleicht sogar ein Berufsanfang bei Ihrem alten Träger ist. Ich bin mir sicher, dass Sie Ihre Erfahrungen aus dem FSJ oder BFD dabei ein Leben lang begleiten werden.“