M-V setzt Sirenen-Förderung fort

Schwerin – Mit einer kürzlich vereinbarten Verlängerung des Sirenenförderprogramms aus dem Jahr 2020 legen das Land Mecklenburg-Vorpommern und der Bund den Grundstein für einen weiteren Ausbau der Warninfrastruktur im Bevölkerungsschutz. Mit dem ersten Sirenenförderprogramm konnten in Mecklenburg-Vorpommern 122 Sirenen gefördert werden. Mit der Neuauflage können bis 2026 voraussichtlich ein weitere Million Euro eingesetzt werden, um moderne Sirenenanlagen in den Kommunen des Landes zu finanzieren.

„War es im ersten Sirenenprogramm allein der Bund, der entsprechende Finanzmittel bereitstellte, werden künftige Sirenen zur Hälfte aus Landesmitteln gefördert. Bevölkerungsschutz ist eine gesamtstaatliche Aufgabe. Die Ereignisse im Ahrtal 2021 und die Herausforderungen nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine haben uns allen deutlich vor Augen geführt, dass Sirenen auch im digitalen Zeitalter ein wichtiges Warnmittel bleiben. Ich freue mich sehr, dass es trotz der schwierigen Haushaltsbelastungen möglich gewesen ist, mit der Fortsetzung des Sirenenprogramms ein Zeichen zu setzen“, sagt Innenminister Christian Pegel und weiter: „Ich hoffe, der Bund kommt seiner Verantwortung für den Zivilschutz langfristig und möglichst mit noch stärkerem finanziellen Einsatz nach.“

Über Zuwendungsbescheide werden sich zunächst die 17 Kommunen freuen können, deren Anträge trotz höchster Priorität im ersten Sirenenförderprogramm wegen der zunächst ausgeschöpften Mittel nicht positiv beschieden werden konnten. Danach noch verfügbare Mittel sollen – der bisherigen Förderpriorisierung folgend – vorrangig für Sirenen in hochwassergefährdeten Gebieten sowie in kreisfreien und großen kreisangehörigen Städten eingesetzt werden.

Der Ausbau des vorhandenen Sirenennetzes ist ein wichtiger Bestandteil im Warnmix zur effektiven Warnung der Bevölkerung. Für den Ausbau des Sirenennetzes in Mecklenburg-Vorpommern stellt der Bund bis 2022 rund 1,7 Mio. Euro zur Verfügung. Mit den zur Verfügung gestellten Fördermitteln können entsprechend der vom Bund vorgegebenen technischen Spezifikationen sowohl neue Sirenen errichtet als auch vorhandene Sirenen durch eine neue Ansteuerung modernisiert werden. Adressaten dieser Förderung sollen neben den auf Kreisebene angesiedelten Katstrophenschutzbehörden auch kreisangehörige Gemeinden sein, soweit diese ihre Sirenen auch dem Katastrophenschutz zur Verfügung stellen.

Gegenstand der Förderung sind elektronisch ansteuerbare Sirenen, die in das Modulare Warnsystem MoWaS des Bundes eingebunden werden und so auch zentral ausgelöst werden können. Neben der Neuerrichtung von Dach- und Mastsirenen – mit 10.850 Euro bzw. 17.350 Euro – kann auch der Anschluss von vorhandenen Sirenen an den BOS-Digitalfunk mit 1.000 Euro gefördert werden.

Long-Covid Welttag

Gesundheitsministerin Drese fordert weitere Unterstützung und begrüßt Runden Tisch auf Bundesebene

Schwerin – Heute wird zum zweiten Mal der internationale Long Covid Welttag begangen, um auf das Krankheitsbild aufmerksam zu machen. „Unabhängig davon, ob es sich um eine Long Covid, PostVac oder ME/CFS-Diagnose handelt, haben die Betroffenen oft einen großen Leidensdruck“, erklärte Gesundheitsministerin Stefanie Drese.

Schätzungen gehen davon aus, dass allein in Mecklenburg-Vorpommern rund 35.000 Menschen betroffen sind. „Leider gibt es für dieses äußerst komplexe Krankheitsbild bis heute keine vollständige Heilung. Jedoch hat der Anstieg der Fälle durch die Corona-Pandemie dazu geführt, dass die Wissenschaft weltweit mit Hochdruck nach Medikamenten und wirksamen Therapien forscht“, erklärte Drese.

Drese setze große Hoffnung in diesen wissenschaftlichen und medizinischen Fortschritt, zu dem auch die Universitätsmedizinen Greifswald und Rostock einen wichtigen Beitrag leisten. „Mit einer umfangreichen Förderung des Landes haben sie eigene Ambulanzen eingerichtet und bieten dort in beachtlicher Fallzahl über eine Beratung hinaus auch Diagnostik und Therapie an“, hob die Ministerin hervor.

Gemeinsam mit der Anschubfinanzierung für das Modellprojekt des Long Covid Instituts habe das Land Mecklenburg-Vorpommern so in den vergangenen Jahren insgesamt rund drei Millionen Euro für die Forschung und Versorgung von Long Covid Patientinnen und Patienten zur Verfügung gestellt.

„Bisher ist die Versorgung der Betroffenen allerdings kein Teil der Regelversorgung, gesetzlich Versicherte müssen außerhalb der Universitätsmedizinen Beratungen zum Großteil selbst zahlen“, zeigte Drese auf. Zudem gebe es bis dato keine einheitlichen Therapierichtlinien, die auch die Behandlung durch Hausärztinnen und Hausärzte vereinfachen könnte.

Drese: „Ich begrüße es daher ausdrücklich, dass sich der Bund diesen Themen mit dem neu einberufenen Runden Tisch für Long Covid annimmt. Das ist ein wichtiger Schritt, um eine hochwertige und bundesweit einheitliche Versorgung für Patientinnen und Patienten zu ermöglichen und künftig zu verbessern.“

Zukünftige Gestaltung der Pflege

Drese: Gemeinsames Handeln aller Akteure in der Pflege notwendig

Schwerin – Im Landtag wurde heute über die zukünftige Gestaltung der Pflege debattiert. Sozialministerin Stefanie Drese warb für ihren „Pakt für Pflege“ in Mecklenburg-Vorpommern als wichtige Ergänzung zur notwendigen grundsätzlichen Pflegereform in Deutschland.

Drese verwies im Landtag auf die großen Herausforderungen im Pflegebereich. So steige die Anzahl pflegebedürftiger Menschen in den kommenden Jahren weiter. Gleichzeitig stünden nur begrenzte personelle und finanzielle Ressourcen zur Verfügung. Deshalb sei ein gemeinsames Handeln aller Akteure notwendig. „Es geht im Interesse der pflegebedürftigen Menschen und deren Angehörigen nur miteinander und nicht gegeneinander“, betonte Drese.

Die Ministerin hob hervor, dass im Land etwa im Rahmen des „Paktes für Pflege“ sehr intensiv über Strategien und Lösungen für die Sicherung der pflegerischen Versorgung gesprochen werde. „Ziel ist es, dass die Pflegeakteure gemeinsam strategische Handlungsfelder identifizieren und mit konkreten Maßnahmen untersetzen.

Als wesentliche Handlungsfelder benannte Drese die Verbesserung der Situation pflegender An- und Zugehöriger, die Personalsicherung in der Pflege, die Ermöglichung einer wirtschaftlichen Leistungserbringung sowie die Weiterentwicklung der Pflegesozial- und Pflegestrukturplanung in den Kommunen.

Ausdrücklich begrüßte Drese die vielen, derzeit stattfindenden Bürgerdialoge des Vereins „Zukunftsfeste Pflege“ im gesamten Land. „Es freut mich sehr, dass dort sehr sachorientiert Ideen ausgetauscht werden. Dies schafft gegenseitiges Verständnis und Vertrauern und ist eine gute Grundlage, um konkrete Maßnahmen und Schritte zu entwickeln, ohne auf den Bund zu warten“, sagte Drese.

Mit Blick auf die bundesweite Situation zeichnet sich nach Ansicht von Drese immer deutlicher ab, dass die Pflegeversicherung zunehmend an ihre Grenzen stößt. Damit die Pflegekassen auch zukünftig eine bedarfsgerechte, dem allgemeinen Stand der medizinisch-pflegerischen Erkenntnisse entsprechende pflegerische Versorgung der Versicherten erfüllen können, sei ein sicheres soziales und finanzielles Fundament notwendig.

Drese: „Daher setze ich mich für eine umfassende Bürgerversicherung ein. Alle sollen versichert sein, um die Einkommensbasis der Versicherung zu verbreitern. Und wir brauchen zudem eine Debatte über die Höhe von Beiträgen und Steuerzuschüssen. Hierzu werden gegenwärtig verschiedene Modelle erarbeitet. Ich erwarte im Sommer einen Vorschlag zur Ausgestaltung.“

Woche der Ausbildung

Im Pflegeheim Wohnpark Zippendorf lernen junge Menschen ausgezeichnet

Schwerin – Die aktive Gewinnung von Nachwuchskräften bleibt ein wichtiger Faktor, um dem Bedarf an Fachkräften in Mecklenburg-Vorpommern zu begegnen. Jugendliche sind begehrt bei Unternehmen – ihre Chancen auf einen Ausbildungsplatz waren noch nie so günstig. In nahezu allen Branchen werden Nachwuchskräfte gesucht, und eine berufliche Ausbildung ist nach wie vor ein sehr guter Start ins Berufsleben. Die Vielfalt und Entwicklungsmöglichkeiten der dualen Berufsausbildung stehen daher im Fokus der bundesweiten „Woche der Ausbildung“, die unter dem Motto „Zukunft will gelernt sein“ heute endet.

Anlässlich dieser Aktionswoche besuchten Jochen Schulte, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, und Markus Biercher, Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, heute (15.03.24) das Pflegeheim Wohnpark Zippendorf in Schwerin. 54 Auszubildende lernen dort aktuell ihren Beruf in der Pflege, als Koch/Köchin oder Hauswirtschafter/in. 280 pflegebedürftige Menschen können in der Einrichtung darauf vertrauen, dass es in jedem Bereich besonders viele junge Menschen und engagierte gibt, die sich ihrer annehmen.

„Eine Berufsausbildung ist für junge Menschen das beste Fundament für ein erfolgreiches Berufsleben und ihre Chancen auf einen Ausbildungsplatz sind gut in Mecklenburg-Vorpommern. Trotzdem ist die Nachwuchssicherung kein Selbstläufer. Die Unternehmen stehen im Wettbewerb mit anderen, umso wichtiger ist es, dass sie bei der Rekrutierung viele und teilweise neue Wege gehen und ihren Nachwuchskräften vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten bieten“, sagte Biercher während des Betriebsbesuches.

„Bundesweit zeigt sich der Fachkräftemangel am deutlichsten im Gesundheitswesen. Aufgrund der Alterung der Gesellschaft steigt der Bedarf an Pflege, gleichzeitig stehen immer weniger Menschen am Arbeitsmarkt zur Verfügung, um in dieser Branche Fuß zu fassen. Hinzu kommt der Arbeits- und Fachkräftemangel. Hier ist ein besonderes Engagement gefragt, um Personal zu gewinnen. Das Pflegeheim Wohnpark Zippendorf ist in dieser Hinsicht vorbildlich in seinem Vorgehen.“

Mit Staatssekretär Schulte tauschte Biercher sich über die Herausforderungen des Betriebes aus, junge Menschen für eine duale Ausbildung zu gewinnen. „Jedes Unternehmen benötigt gut qualifizierte und motivierte Mitarbeitende – sie sind das Rückgrat der Leistungskraft sowie Basis für Wirtschafts- und Innovationsfähigkeit. Die Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern wollen und müssen ihren Fachkräftebedarf auf hohem Niveau durch die eigene Erstausbildung sichern.

Das fordert die Unternehmen mehr denn je. Für Jugendliche ist nicht mehr allein das Ausbildungsplatzangebot entscheidend, sondern vielmehr das Komplett-Angebot des Unternehmens. Hierzu gehören beispielsweise das Aufzeigen von Karrieremöglichkeiten, Entlohnung oder auch Fortbildungen sowie die Unterstützung von Arbeitszeitmodellen, die Familie/Pflege und Arbeit in Einklang bringen. Bei dieser Aufgabe unterstützt das Wirtschaftsministerium die Unternehmen“, sagte Staatssekretär Schulte.

Das Pflegeheim Wohnpark Zippendorf hat dies erkannt und investiert viel, um Nachwuchskräfte für sich zu interessieren: „Die Ausbildung in unserem Unternehmen ist für uns eine feste Größe, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und in drei Jahren junge Menschen durch eine fachlich fundierte Ausbildung und geeignete Rahmenbedingungen mit Erfolg an uns zu binden“, so der Einrichtungsleiter Sven Kastell. Bei der Personalgewinnung setzt das Unternehmen auf vielfältige Wege: Rekrutiert wird aus der Ferne über Skype und Zoom, vor Ort auf Messen, bei Vorstellungsgesprächen, durch Praktika, Betriebscastings oder Schulprojekten wie Boy´s und Girl´s Days.

„Wir legen zudem besonderen Wert auf eine wertschätzende Gesprächskultur, intensive Auseinandersetzung mit Kulturen, um beispielsweise aufkommendes Heimweh zu lindern und die Implementierung von kulturellen Festen, die in der Dienstplanung berücksichtigt werden“, so Kastell und weiter: „Nicht zu vergessen ist auch eine gute Vergütung mit attraktiven Zuschlägen und vielen weiteren Arbeitgeberleistungen, auch bereits in der Phase der Ausbildung.

Der Blick auf die Zahlen macht die Notwendigkeit genau solcher betriebsinternen Angebote deutlich: „In Mecklenburg-Vorpommern ist der Fachkräftemangel in der Kranken- und Altenpflege flächendeckend sichtbar. Es gibt nach wie vor mehr offene Stellen als arbeitsuchende Pflegefachkräfte. Im Bereich der Altenpflege sind beispielsweise aktuell 100 Fachkräfte arbeitslos gemeldet, demgegenüber stehen 240 Stellen. Anders verhält es sich im Helferbereich: Hier ist das Verhältnis 4:1 – das heißt 1.000 Arbeitslose zu 220 offenen Stellen. Genau hier können wir als Agentur für Arbeit unterstützen – durch Qualifizierung von Beschäftigten“, sagte Biercher abschließend.

Medizinischer Fortschritt braucht Forschung

Gesundheitsforschungsstärkungsgesetz in den Landtag eingebracht

Schwerin – Gesundheitsministerin Stefanie Drese hat am heutigen Donnerstag den Entwurf eines Gesundheitsforschungsstärkungsgesetzes vorgestellt und in den Landtag eingebracht. „Mit dem Gesetzentwurf können wir das Potential der Routinedaten, die in unseren Krankenhäusern tagtäglich erhoben werden, nutzen, um die Forschung aber auch die medizinische Versorgung im Land weiter zu stärken“, betonte Drese.

Das wäre nach Aussage von Drese ein enormer Zugewinn für die Patientinnen und Patienten in Mecklenburg-Vorpommern, da eine Vielzahl an Krankheitsbildern besser behandelt werden könnten. „Die Verbesserung der Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung ist seit jeher eng mit der Gewinnung neuen Wissens durch Wissenschaft und Forschung verknüpft“, verdeutlichte Drese.

Tatsächlich sehe der Forschungsalltag momentan aber anders aus. Die bisherigen Regelungen des Datenschutzes erschwerten oder verhinderten sogar versorgungswichtige klinische Forschungsvorhaben, so Drese. Mehrjährige Antragsverfahren seien die Norm. Und selbst dann stünden häufig nur einzelne Dateninseln oder Daten aus anderen Weltregionen für die Forschenden zur Verfügung. „Dabei hätten Daten aus MV natürlich eine deutlich höhere Anwendbarkeit für Menschen vor Ort“, sagte Drese.

Mit dem Gesundheitsforschungsstärkungsgesetz könnten Krankenhäuser diese Routinedaten deshalb künftig in anonymisierter oder pseudonymisierter Form für Zwecke der Forschung verwenden und untereinander austauschen, so die Ministerin. Das ebene auch den Weg für die Nutzung von Künstlicher Intelligenz, die aus großen Datenmengen neues Wissen zum Beispiel zur Behandlung von Krankheiten generieren könne.

„Selbstverständlich sind und bleiben die datenschutzrechtlichen Hürden zur Nutzung der Patientendaten sehr hoch“, betonte Drese. Bei jedem Forschungsvorhaben muss die Patientin oder der Patient deshalb eingewilligt haben oder muss das öffentliche Interesse durch die zuständige Ethikkommission unter Beteiligung der oder des Datenschutzbeauftragten festgestellt werden. Zudem können Patientinnen und Patienten jederzeit voraussetzungslos der Nutzung ihrer Daten widersprechen.

Drese: „Mit einer solchen Regelung ist MV bundesweit Vorreiter und macht somit den Weg frei für eine wettbewerbsfähige, zukunftsgewandte Forschung und eine bessere Behandlung unserer Patientinnen und Patienten.“

Jugend diskutiert

Schwesig diskutiert mit Jugendlichen über europapolitische Themen

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat heute in ihrer Eigenschaft als Präsidentin des Bundesrates mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern der 25. Sitzung des Modell Europa Parlament Deutschland im Plenarsaal des Bundesrates über Themen diskutiert. Bei der Veranstaltungsreihe simulieren Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland eine Woche lang die Arbeitsweise des Europäischen Parlaments. Der Bundesrat unterstützt dieses Projekt jedes Jahr mit 3.000 Euro. Außerdem wird das Projekt von europäischen Programm Erasmus+ gefördert.

„Sehr gern habe ich mich den Fragen der Jugendlichen gestellt. Ich finde es wichtig und sehr sinnvoll, dass sich junge Menschen mit europapolitischen Themen beschäftigen und diese durchaus kontrovers diskutieren. Das stärkt das Selbstvertrauen und die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen. Mecklenburg-Vorpommern hat maßgeblich von der EU profitiert. Gerade für junge Menschen ist Europa wichtig. Es geht um Wirtschaft und Arbeitsplätze, mehr Klimaschutz und soziale Standards“, sagte die Ministerpräsidentin.

An der 25. Sitzung des Modell Europa Parlament Deutschland haben sich 160 Jugendliche aus allen Bundesländern beteiligt. Das Goethe-Gymnasium aus Schwerin ist fast von Anfang an mit dabei. Kurz vor der Diskussionsrunde traf Schwesig die zehn Schülerinnen und Schüler aus Schwerin in der Wandelhalle des Bundesrates zu einer kurzen Begegnung.

Weltverbrauchertag

Beugen Sie Online-Betrugsmaschen vor / Verbraucherschutzministerin Jacqueline Bernhardt lädt zum Forum nach Rostock: „Seien Sie am 20. März dabei und stellen Ihre Fragen.“

Schwerin – Da der Online-Betrug immer perfider wird, klären das Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz gemeinsam mit der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern auf. Am Mittwoch, dem 20. März 2024 werden im Rathaus der Hanse- und Universitätsstadt Rostock die Fragen rund um Online-Betrug beantwortet.

Wie beugt man am besten Online-Betrug vor? Woran sind Betrugsmaschen zu erkennen und was ist zu tun, wenn die Falle zugeschnappt hat. Diese und noch mehr Fragen werden am Mittwoch, dem 20. März 2024 ab 17 Uhr im Foyer des Rathauses beantwortet. Anmeldungen bitte ->hier.

Die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt warnt: „Das Leben spielt sich zunehmend im Internet ab. Daher verlagert sich auch immer mehr Kriminalität ins Internet. Die Betrugsversuche werden gefühlt von Woche zu Woche dreister und täuschend echter. Gefälschte Absenderadresse sind immer schwerer zu erkennen. Fake-Shops sehen den echten zum Verwechseln ähnlich.

Kaum ist das Geld an kriminelle Fake-Shop-Anbieter überwiesen, ist es nicht mehr rückholbar. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn besonders günstige Angebote zum Beispiel aus Fern-Ost locken. Die Seriosität dieser Shops ist schwer zu prüfen. Im Vergleich zu 2020 hat sich die Anzahl der Beschwerden zu Fake-Shops bei den Verbraucherzentralen im Jahr 2023 fast versechsfacht. Daher soll am  Weltverbrauchertag 2024  über Betrugsmaschen im Internet – gerade beim Online-Shopping – aufgeklärt werden“, so Verbraucherschutzministerin Bernhardt.

Das Motto des Weltverbrauchertags am 15. März lautet „Pass auf Deine Mäuse auf!“ Am Weltverbrauchertag wird in Deutschland seit mehr als 40 Jahren auf die Rechte und Bedürfnisse von Verbraucherinnen und Verbrauchern aufmerksam gemacht.

Die Vorständin der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern Wiebke Cornelius: „Die Verbraucherzentralen begegnen dieser deutlich gestiegenen Anzahl von Fake-Shops mit dem Angebot des ‚Fake-Shop-Finders‘. Dies ist eine Internetseite, auf der Verbraucherinnen und Verbraucher einen Online-Shop auf Herz und Nieren prüfen können. Erkennt das System dabei Anzeichen für einen Fake-Shop, erfolgt umgehend eine Warnung.

Unser Angebot wird sehr gerne genutzt, pro Monat im Schnitt etwa 200.000 Mal. Auf diese Weise konnten wir so bereits über 56.000 Fake-Shops identifizieren und die Verbraucher und Verbraucherinnen noch vor dem beabsichtigten Kauf warnen. So können wir das Online-Shopping sicherer machen.“

Jugendbeteiligungs- und Vielfaltsgesetz

Drese: Mehr Vielfalt und Teilhabe für Kinder, Jugendliche und Menschen mit Einwanderungsgeschichte

Schwerin – Der Landtag hat in seiner Sitzung am 13. März 2024 das Jugendbeteiligungs- und Vielfaltsgesetz (JVG M-V) beschlossen. „Gerade in einer politisch so bewegten Zeit, in der so viel über Trennendes und Ausgrenzung gesprochen wird, in der unsere Demokratie und unsere gesellschaftlichen Normen von manchen auch im Landtag in Frage gestellt werden, setzen wir damit ein wichtiges Signal für demokratische Teilhabe“, betonte Sozialministerin Stefanie Drese in der abschließenden Debatte.

Dieses Gesetz komme mit seinen Regelungen und Aussagen für mehr Toleranz, Vielfalt und Teilhabe in allen gesellschaftlichen Bereichen genau zur richtigen Zeit, verdeutlichte die Ministerin.

Das JVG umfasst in einem sogenannten Artikelgesetz mehrere Personenkreise deren Mitwirkungsrechte und Beteiligungsmöglichkeiten gestärkt werden. Dazu gehören Kinder und Jugendliche, Seniorinnen und Senioren, Menschen mit Einwanderungsgeschichte sowie Menschen mit Einschränkungen.

Als ein wesentliches Ziel des Gesetzes bezeichnete Drese, mehr Mitsprache und Teilhabe von allen Kindern und Jugendlichen im Land an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen zu ermöglichen.

„Wir stärken die Beteiligungsrechte von Kindern und Jugendlichen auf kommunaler Ebene sowie überregional. So gibt es zukünftig fest verankerte Beteiligungsrechte von Kinder- und Jugendbeteiligungsgremien auf kommunaler Ebene. Diesen steht nun in kommunalen Vertretungsorganen und Ausschüssen ein Anhörungs-, Rede- sowie Antragrecht zu. Außerdem schaffen wir die gesetzlichen Grundlagen für die Verstetigung und den Ausbau von Angeboten und Strukturen der Kinder- und Jugendbeteiligung“, betonte Drese.

Die Ministerin verwies zudem auf die Sicherstellung der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an Vorhaben und Planungen der Landesregierung durch eine Geschäftsstelle für Kinder- und Jugendbeteiligung. Mit dieser beträte Mecklenburg-Vorpommern partizipatives Neuland und setze damit bundesweit neue Maßstäbe.

Mit dem Integrations- und Teilhabegesetz in Artikel 1 des JVG besteht nach Aussage von Drese nunmehr eine verbindliche rechtliche Grundlage für die Förderung der Integration und Teilhabe von Menschen mit Einwanderungsgeschichte. „Damit schaffen wir als erstes ostdeutsches Flächenland einen modernen Rahmen für ein friedliches, von Akzeptanz getragenes gesellschaftliches Zusammenleben aller Menschen, ob mit oder ohne Einwanderungsgeschichte“, so Drese.

Die Ministerin dankt im Landtag ausdrücklich allen Akteuren, die an dem Gesetz und an dem begleitenden Dialogprozess mitgewirkt und sich eingebracht haben. Dies gelte in besonderem Maße für die vielen Aktiven aus der Integrationsarbeit, aus der kommunalen Ebene und aus den Migrantenselbstorganisationen.

Krebs vorbeugen statt nachsehen

Projekt zur Aufklärung über Krebsprävention in Schulen gestartet

Auf dem Campus der Universitätsmedizin Rostock fand heuteg die Auftaktveranstaltung des Projekts „Krebs vorbeugen statt nachsehen“ zur Aufklärung über Krebsprävention an Schulen statt. Initiiert wird die Veranstaltungsreihe vom Comprehensive Cancer (CCC-MV). Staatssekretärin Sylvia Grimm begrüßte die rund 150 teilnehmenden Schülerinnen und Schüler vor Ort.

Grimm machte deutlich, dass das Risiko, an Krebs zu erkranken, nachweislich mit dem persönlichen Lebensstil zusammenhängt: „Eine Krebserkrankung entsteht nicht von heute auf morgen. Sie wird begünstigt durch Faktoren wie Übergewicht, Bewegungsmangel und Rauchen. Es gibt also so einige Dinge, die man tun kann, um das Krebsrisiko zu senken.“

Einen thematischen Schwerpunkt haben die veranstaltenden Medizinerinnen und Mediziner des CCC-MV für die erste Veranstaltung im Rahmen des Projekts auf das Rauchen gelegt. „Rund ein Drittel aller Krebserkrankungen geht vermutlich auf das Konto von Tabakrauch. Raucher haben gegenüber Nichtrauchern ein doppelt so hohes Risiko, an Krebs zu sterben“, erklärte Grimm dazu. Die Veranstaltung biete die wichtige Möglichkeit für die Schülerinnen und Schüler, sich unter der Überschrift „Nichtrauchen ist cool“ ausführlich zu den Krebsrisiken, die von Tabakkonsum ausgehen, zu informieren, so Grimm weiter.

Insgesamt sollen in diesem Jahr zwei Aktionswochen im März und September für Schülerinnen und Schüler durchgeführt werden. Die Veranstaltungen richten sich gezielt an die Klassenstufen 7 und 8. In den angesetzten 2,5 Stunden lernen die Jugendlichen, wie Krebs durch Rauchen entsteht und erfahren aus Patientensicht was es bedeutet, süchtig zu sein und daraufhin zu erkranken. „Je besser junge Menschen über das Thema Krebsprävention Bescheid wissen, desto mehr können sie sich und ihre Familien schützen, indem sie sie an ihrem Wissen teilhaben lassen“, hob Grimm hervor.

Das CCC-MV hat angekündigt, neben der laufenden Aktionswoche im März und der kommenden im September weitere Veranstaltungen und neue Themenschwerpunkte vorbereiten zu wollen.

Das CCC-MV ist das erste gemeinsame onkologische Zentrum der Universitätsmedizinen Greifswald und Rostock in Mecklenburg-Vorpommern. Das Land unterstützte den Aufbau des Zentrums mit 2,5 Millionen Euro.

Internationale Wochen gegen Rassismus starten

Schwerin – Am kommenden Montag, den 11. März, beginnen die diesjährigen Internationalen Wochen gegen Rassismus (IWgR). Sie enden am 24. März und stehen in diesem Jahr unter dem Motto „Menschenrechte für alle“. Auch in Mecklenburg-Vorpommern werden wieder zahlreiche Aktionen stattfinden, die sich kritisch mit Themen wie Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus auseinandersetzen.

„Wir haben eine starke Zivilgesellschaft im Land, die sich in Form von Vereinen, NGOs, Stiftungen und Initiativen an den Aktionswochen beteiligt“, hob die Landesintegrationsbeauftragte Jana Michael hervor. So werden unter anderem Workshops, Gesprächsrunden aber auch künstlerische Aufbereitungen in Form von Theaterstücken oder Kunstwettbewerben angeboten. Auch die Sportvereine im Land engagieren sich, in Greifswald zum Beispiel unter dem Motto „Sport Verein(t)“.

Insgesamt käme den Internationalen Wochen gegen Rassismus in diesen Zeiten eine besondere Bedeutung zu, betonte Michael. „Die Ereignisse der letzten Monate, allem voran die menschenverachtenden, ausländerfeindlichen und rassistischen Abschiebungsfantasien von Vertretern der AfD, haben aufgezeigt, dass Rassismus weiterhin ein ernstzunehmendes Problem ist“, so die Landesintegrationsbeauftragte.

Es sei daher ermutigend, dass als Reaktion hierauf bundesweit eine Protestbewegung mit Signalwirkung entstanden sei, die auch in Mecklenburg-Vorpommern ausgesprochen präsent ist. „Nun gilt es, diese Haltung auch fernab der Demonstrationen regelmäßig laut und deutlich zu zeigen“, so Michael. Dazu gehöre auch, sich über Formen von Rassismus zu informieren und mit Betroffenen zu ihren Erfahrungen in den Austausch zu treten.

Michael: „Genau hierfür bieten die Aktionswochen einen hervorragenden und vor allem niederschwelligen Rahmen. Ich kann Sie nur ermutigen, zum Beispiel an den Diskussionsrunden oder den interkulturellen Familienfesten teilzunehmen. Seien Sie neugierig, seien Sie offen, seien Sie engagiert. Lassen Sie uns gemeinsam für Freiheit und Vielfalt eintreten und den Rassismus entschlossen bekämpfen.“

Nähere Informationen zu allen Veranstaltungen in Mecklenburg-Vorpommern finden Interessierte auf der bundesweiten Seite der Stiftung gegen Rassismus unter https://stiftung-gegen-rassismus.de/veranstaltungskalender .

Drese: Eine Gesellschaft lebt vom Miteinander

Land erarbeitet Strategie zur Stärkung bürgerschaftlichen Engagements

Die Landesregierung wird unter Federführung des Sozialministeriums bis Ende 2025 gemeinsam mit vielen Akteuren eine Engagementstrategie für Mecklenburg-Vorpommern entwickeln. Heute fand die konstituierende Sitzung der Strategiegruppe statt.

„Das bürgerschaftliche Engagement ist ein wesentlicher Stützpfeiler unseres demokratischen Gemeinwesens“, betonte Sozialministerin Stefanie Drese zum Auftakt der Veranstaltung. Die Möglichkeiten des Engagements seien breit gefächert und in nahezu allen Lebensbereichen gegeben. „Ehrenamt ist überall“, so Drese. Das Ehrenamt sei aber auch im Wandel.

„Wir müssen deshalb nach Mitteln und Wegen zu suchen, damit das Ehrenamt attraktiv bleibt. Das wichtigste Ziel bei der Erarbeitung einer landesweiten Engagementstrategie ist daher, die Rahmenbedingungen für das ehrenamtliche Engagement zu verbessern und an die neuen gesellschaftlichen Herausforderungen anzupassen“, betonte Drese.

Um dieses Ziel zu erreichen, hat das Sozialministerium ganz bewusst einen breiten und partizipativen Beteiligungsprozesses gewählt. Eine Strategiegruppe bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern großer Verbände und Vereine, der Wirtschaft und staatlicher Organisationen und Institutionen sowie der Ehrenamtsstiftung soll den Prozess steuern und strukturieren. Gleichzeitig sei auch eine wissenschaftliche Begleitung sinnvoll und notwendig, verdeutlichte die Ministerin.

Drese: „Mein Dank geht an alle Mitwirkende, die das ehrenamtliche Engagement in Mecklenburg-Vorpommern weiterentwickeln wollen.“

Frauen in der Landespolizei M-V

Anteil der Frauen in der Landespolizei MV entwickelt sich positiv

Schwerin – Seit 2023 ist der internationale Frauentag, der 8. März, ein Feiertag in Mecklenburg-Vorpommern. Landesinnenminister Christian Pegel nutzt diesen Tag, um auf die bereits erzielten Erfolge im Bereich der Gleichstellung innerhalb der Landespolizei aufmerksam zu machen – und allen Damen einen schönen Frauentag zu wünschen.

„In den vergangenen zehn Jahren konnten wir den Anteil von Frauen bei der Landespolizei stetig erhöhen, auf aktuell etwa 30 Prozent“, sagt Christian Pegel und ergänzt: „Danke, für Ihren täglichen Einsatz in allen Bereichen der Polizei, liebe Kolleginnen! Wir brauchen Sie, egal ob im Streifendienst, der Kriminalpolizei oder in der Verwaltung“.

In den zurückliegenden zehn Jahren konnte der Anteil von Frauen in Führungspositionen in der Landespolizei mehr als verdoppelt werden. „Lag dieser 2012 noch bei sieben Prozent, so stieg er bis 2022 mit 108 Frauen auf 20 Prozent an. Das zeigt, der Polizeiberuf ist nicht nur ein spannender Bereich für Männer, sondern auch für Frauen bieten wir in unserer Landespolizei verschiedene Aufstiegs- und Verwirklichungschancen an. Auch, wenn wir uns schon auf einem guten Weg befinden, so sind wir noch lange nicht am Ziel. Wir setzen uns weiter für Gleichstellung, die Anerkennung der Leistungen von Frauen und Chancengerechtigkeit sein“, verspricht der Innenminister.

Dafür gebe es verschiedene Maßnahmen innerhalb der Landespolizei. Eine Zielvereinbarung sorgt dafür, dass Frauen bei gleicher Qualifikation den Vorzug bei Einstellungen bekommen. Zudem werden Teilnehmerinnen durch eine Fortbildungsreihe unterstützt, ihre Führungskompetenzen zu erhöhen.

Die Chancengleichheit soll bereits während der Ausbildung zur Polizistin anfangen. Dass Frauen das Gleiche leisten können, wie ihre männlichen Kollegen, stellt seit Dezember 2022 Lena auf dem Instagram-Kanal „polizei.mv.lena“ der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege des Landes MV unter Beweis. Die 21-Jährige gibt fast täglich Einblicke rund um das Studium bei der Landespolizei aus der Perspektive der Anwärterin.

Feinfühlig, Respektvoll, Argumentativ, Unterstützend, Empathisch, Nervenstark – das alles und vieles mehr sind Frauen als wichtiger Teil der Polizei“, sagt Lena.

Durch eine Vorbildfunktion einen positiven Einfluss haben und jungen Mädchen zeigen, dass das Geschlecht keine Rolle bei der Berufswahl spielt, dazu möchte nicht nur Lena beitragen. Die Fachhochschule Güstrow wird im Zuge des Projekts „Mädchenwerkstatt“ Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an verschiedene Schulen schicken. Dabei werden Siebt- und Achtklässlerinnen mit für Frauen eher untypischen Berufen vertraut gemacht.

„Dieses Projekt der Kolleginnen und Kollegen des Zentralen Auswahl- und Einstellungsdienstes (ZAED) ist sehr gut dafür geeignet, um Mädchen und jungen Frauen die Hemmnisse zu nehmen, sich für eine Laufbahn bei der Polizei zu begeistern – oder mindestens zu interessieren. Interaktiv werden die Aufgabenbereiche der Landespolizei sowie Einsatzmittel vorgestellt. Dabei dürfen die Jugendlichen sogar die Schutzausrüstung testen, das hilft dabei, Berührungsängste abzubauen und vielleicht schon eine erste emotionale Bindung zum Beruf herzustellen“, ist sich Innenminister Christian Pegel sicher.

Frauentag: mehr als nur ein Feiertag

Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt: „Wir machen Frauen aus M-V erlebbar. Neue Homepage www.frauen-in-mv.de startet.“

Schwerin – „Der Frauentag ist mehr als nur ein Feiertag. Gerade in diesem Jahr wird das deutlich. Denn wir sind in Fragen der Gleichstellung ein ganzes Stück vorangekommen. Schon allein die Tatsache, dass wir nicht nur um den 8. März herum über das Thema Gleichstellung von Frauen und Männern sprechen, ist ein wichtiger Beitrag. Aber in diesem Jahr wird der Frauentag noch ein Premierentag.

Eine neue Homepage www.frauen-in-mv.de und mein neuer Frauen-Podcast ‚Macherinnen‘ gehen an den Start“, sagt die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt.

„Fest im Blick bleibt das gleichstellungspolitische Ziel. In den vergangenen Monaten haben wir in ganz Mecklenburg-Vorpommern mit Frauen und Männern über ein Leitbild gesprochen, wie sich das Land künftig geschlechtergerechter entwickeln soll. Die Landesbeauftragte für Frauen und Gleichstellung Wenke Brüdgam hat dieses Leitbild mit dem Namen ‚Gleichstellungspolitisches Rahmenprogramm‘ zusammen mit allen Ressorts der Landesregierung initiiert.

Derzeit werden alle Punkte zusammengetragen, um ein schlankes Programm zu erarbeiten, dessen Maßnahmen in den nächsten fünf Jahren umsetzbar sind. Dieses Leitbild nimmt Formen an. Darin werden Beispiele auftauchen, wie es Frauen möglich werden kann, neben der Familie ihre Karriere zu realisieren, und wie die Vereinbarkeit von Erwerbs- und Privatleben weiter verbessert werden kann. Dabei spielt auch die gerechtere partnerschaftliche Verteilung von Familien- und Sorgearbeit eine Rolle.“

„Auf dem Weg zur Gleichstellung arbeiten wir intensiv daran, Frauen aus Mecklenburg-Vorpommern sichtbar zu machen. Nur sieben Prozent der Straßen, Plätze oder Häuser sind in M-V nach Frauen benannt. Doch gibt es so viele engagierte Frauen aus der Geschichte des Landes, die in der Öffentlichkeit geehrt werden sollten. Daher haben wir vor gut einem Jahr wir mit dem Projekt ‚Frauen sichtbar machen‘ begonnen, um Beispiele zu sammeln.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Aus dem ganzen Land sind rund 100 Vorschläge eingegangen. Die Leitstelle für Frauen und Gleichstellung im Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz hat die Vorschläge geprüft und Hintergründe der Frauen zusammengetragen. Pünktlich zum Frauentag wird die Homepage www.frauen-in-mv.de an den Start gehen.

Sie soll als Ideengeberin für Kommunen fungieren, wenn nach Bezeichnungen für Straßen, Plätze, Häuser oder auch Vereinen gesucht wird. Diese Homepage soll Anstoß geben, Frauen aus Mecklenburg-Vorpommern ins öffentliche Leben zu bringen“, so Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt.

„Neben den oftmals bereits verstorbenen honorigen Frauen möchte ich aber auch Frauen und ihr Engagement jetzt würdigen. Darum starte ich am Frauentag meinen neuen Podcast ‚Macherinnen‘. Hier stelle ich monatlich einen Frau aus Mecklenburg-Vorpommern und ihre Geschichte vor.

Denn wenn wir Frauen sichtbar machen, sollten wir sie auch hörbar machen. Meine erste Gesprächspartnerin am Frauentag ist Rostocks Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger“, sagt Ministerin Bernhardt. Der Podcast ist ebenfalls zu finden auf der Homepage www.frauen-in-mv.de.

Gesundheitshilfe und Pädiatrie in M-V

Expertenkommission beschließt gemeinsames Zielbild für Gesundheitshilfe und Pädiatrie in MV

Schwerin – Die Expertenkommission zur Weiterentwicklung des Gesundheitswesens hat heute das Zielbild „Geburtshilfe & Pädiatrie 2030“ im Zuge ihrer Sitzung in Schwerin beschlossen.

Mit dem Zielbild legt die Kommission Leitsätze zur künftigen Gestaltung der Kindermedizin (Pädiatrie) und Geburtshilfe in Mecklenburg-Vorpommern sowie mögliche durch die Akteure im Gesundheitswesen umzusetzende Maßnahmen zur Sicherung der Versorgungstrukturen fest.

Die Vorsitzenden der Kommission, Gesundheitsministerin Stefanie Drese und Professor Dr. Steffen Fleßa von der Universität Greifswald zeigten sich nach der Sitzung zufrieden mit den Ergebnissen des umfangreichen Arbeitsprozesses.

„Es ist der Kommission gelungen, sich mit großer Mehrheit auf konkrete Möglichkeiten zur Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung von Müttern und ihren Kindern im Land zu verständigen“, hob Drese hervor. Das Zielbild bilde eine wichtige Grundlage für die kommenden Jahre in der Geburtshilfe und Pädiatrie, machte Drese deutlich.

Die Ministerin betonte, dass Mecklenburg-Vorpommern im Bereich der Geburtshilfe und der kindermedizinischen Versorgung diversen Herausforderungen begegnen müsse.

„MV verzeichnet mit 1,4 Kindern pro Frau im Jahr 2022 die drittniedrigste Geburtenrate im Bundesländervergleich“, erklärte Drese. Darüber hinaus werde sich die Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter rückläufig entwickeln. „Es werden künftig also weniger Mütter und Kinder zu behandeln sein“, fasste Drese zusammen.

Diese wiederum benötigten jedoch aufgrund einer steigenden Tendenz bei Krankheitsbildern wie Adipositas und den damit einhergehenden Risiken für Schwangere und Kinder aufwendigere Betreuungen.

Der Gesundheitsökonom Prof. Dr. Fleßa hob vor dem Hintergrund dieser Entwicklung und mit Blick auf Mecklenburg-Vorpommern als dünnbesiedeltes Bundesland die Relevanz des Zielbildes hervor.

„Wenn es darum geht, eine bedarfsgerechte Versorgung bei der Geburtshilfe und Pädiatrie sicherzustellen, muss die demografische und gesundheitliche Entwicklung im Land für die Planung einbezogen werden.“ Es seien laut Fleßa neue Ansätze notwendig, um künftig eine flächendeckende und wirtschaftlich darstellbare Versorgung zu gewährleisten.

Im Zielbild verankert sind insgesamt acht Leitsätze. Diese fassen unter anderem Maßnahmen zur Fachkräftesicherung, zum Ausbau von telemedizinischen Angeboten und zur Stärkung der geburtshilflichen und pädiatrischen Notfallversorgung zusammen. Die Akteure haben sich mit dem heutigen Beschluss dazu bekannt, die Ziele gemeinsam zu verfolgen.

Im Zuge der Sitzung einigten sich die Expertinnen und Experten zudem auf zu priorisierende Vorhaben. Dazu zählen unter anderem, standardisierte Beratungsangebote für Schwangere zur Unterstützung bei der Wahl des Geburtsortes zu etablieren, Babylotsen in Krankhäusern einzusetzen sowie perspektivisch eine Telefonhotline für pädiatrische Fälle zu schaffen.

Das vollständige Zielbild wird nach der Endredaktion im Anschluss an die heutige Beschließung durch die Kommission in Kürze öffentlich zur Verfügung stehen.

Die Kommission zur Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung (Gesundheitskommission MV) wurde vom Landtag mit der zielorientierten Umsetzung der wesentlichen Handlungsempfehlungen der Enquete-Kommission „Zukunft der medizinischen Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern“ betraut.

Eine dieser Handlungsempfehlungen betraf die Erarbeitung des Zielbildes „Geburtshilfe und Pädiatrie 2030“.

Die Kommission setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern der verschiedenen Bereiche des Gesundheitswesens, wie der Kassenärztlichen Vereinigung, der Landeskrankenhausgesellschaft, Patientenvertretungen, Kommunen, der Wissenschaft und Praxis sowie des Gesundheitsministeriums zusammen.

Internationaler Frauentag

Schwesig dankt Frauen und Männern, die sich für Gleichstellung engagieren

Schwerin – Auf ihrem Empfang im Mecklenburgischen Staatstheater anlässlich des Internationalen Frauentages hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig die Bedeutung dieses Tages gewürdigt.

„Der Internationale Frauentag war immer ein Kampftag. Das bleibt er. Er rückte und rückt bis heute die Frauen und die Gleichberechtigung ins Zentrum. Wir feiern das, was wir gemeinsam erreicht haben. Wir fordern das, was noch aussteht. Im vergangenen Jahr haben wir den Internationalen Frauentag ganz offiziell in Mecklenburg-Vorpommern zum Feiertag gemacht.

Mein ganz besonderer Dank geht heute an die Frauen und Männer, die sich das ganze Jahr über für Frauen, für Gleichstellung und den Schutz von Frauen vor Gewalt einsetzen. Was die wirtschaftliche Situation aller Frauen angeht, brauche ich nur darauf hinzuweisen, dass heute Equal Pay Day ist.“

Frauen in Deutschland erhalten im Schnitt 18 Prozent weniger Gehalt als Männer. Selbst wenn man herausrechnet, dass Frauen häufiger in Teilzeit arbeiten und häufiger in geringer bezahlten Berufen, bleibt eine Lohnlücke von sechs Prozent zwischen gleich qualifizierten Frauen und Männern in gleichen Branchen und Positionen. Da ist also noch ganz viel zu tun.“ Mit dem Tariftreuegesetz sorge die Landesregierung dafür, dass öffentliche Aufträge nur an Firmen gehen, die ihre Beschäftigten bei diesen Aufträgen nach Tarifvertrag oder tarifgleich bezahlen.

Die Ministerpräsidentin betonte die enge Verbindung von Demokratie und Frauenrechten. „Wir feiern in diesem Jahr 75 Jahre Grundgesetz. Es ist ein Meilenstein für die Demokratie in Deutschland und gleichzeitig für die Rechte von Frauen. Im vereinigten Deutschland haben Frauen aus Ost und West gemeinsam eine wichtige Ergänzung des Artikels 3 erreicht

Der Staat fördert die tatsächliche Durch­setzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin. Seitdem ist die Kinderbetreuung ausgebaut worden. Das Gewaltschutzgesetz gibt Frauen bessere Möglichkeiten, sich gegen häusliche Gewalt zu wehren. In den Führungsgremien großer Unternehmen gibt es gesetzlich vorgeschriebene Quoten für Frauen. Für all das sind demokratische Rechte die Voraussetzung. Und mit diesen Rechten treten wir für weitere Verbesserungen ein.“

Gleichzeitig gelte es in diesen Zeiten auch, das Erreichte zu verteidigen. Viele Frauen gingen zu den Demonstrationen für die Demokratie, weil sie wissen: „Rechtsextremismus ist gefährlich für Gleichstellung. Zur Gesinnung gehört die scharfe Ablehnung der Gleichstellung und Gleichstellungspolitik, für die wir hier gemeinsam stehen. Es gibt viele Gründe, unsere Demokratie zu verteidigen. Die Gleichberechtigung von Frauen und Männern ist einer davon.“

Schwesig ging auf den Opferschutz ein: „Ich bin der Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt sehr dankbar für ihren engagierten Einsatz für den Opferschutz, für mehr Aufmerksamkeit im Justizsystem und für bessere Prävention. Mit dem Doppelhaushalt 2024/25 haben wir die Förderung für das Beratungs-  und Hilfenetz für Betroffene von häuslicher und sexualisierter Gewalt auf 2,8 Millionen Euro aufgestockt – damit jede Frau, die Gewalt erleben muss, Hilfe findet.“

Die Ministerpräsidentin appellierte an die Gäste ihres Empfang, für die kommunalen Parlamente zu kandidieren. „Kommunen sind nicht das Kellergeschoss der Demokratie. Sie sind ihr Fundament.

In den Kommunen wird auch über Gleichstellung beraten und entschieden. Vom Kita-Angebot über die Vertretung von Frauen in öffentlichen Ämtern und Führungspositionen bis zur Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten. Ich werbe deshalb heute mit ganzem Herzen dafür, dass viele Demokratinnen und Demokraten antreten“, sagte sie.

Traditionell wird auf dem Frauentagsempfang auch die „Frau des Jahres“ des Landes ausgezeichnet. „Dr. Yvonne Winkler ist eine sehr gute Wahl für den Titel Frau des Jahres“, sagte die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt. Sie ist ein großartiges Beispiel für gelebtes Engagement.

Nach ihrem Medizinstudium in Greifswald heimisch geworden, traf sie ein familiärer Schicksalsschlag. Seither brachte sie die Pflege ihres schwerkranken Mannes, die Organisation der Fertigstellung des gemeinsamen Hauses und auch ihre verantwortungsvolle Arbeit als Chirurgin unter einen Hut. Als ihr Mann dann starb, war sie alleinerziehend. Yvonne Winkler hat nie aufgegeben und für das Leben gekämpft, privat ein neues Glück gefunden. Mittlerweile ist sie Mutter von vier Kindern.

Seit 2021 setzt sie sich als eine der ersten Frauen aus Mecklenburg-Vorpommern im Verein ‚Die Chirurginnen e.V.‘ für die Gleichstellung der Frauen in der noch immer von Männern dominierten Medizinbranche ein. Sie engagiert sich außerdem ehrenamtlich als Mentorin für junge Chirurginnen. Doktorin Winkler ist Leiterin eines Medizinischen Versorgungszentrums in Greifswald mit Nebenstelle. Mit ihr als Preisträgerin werden diese oft im Verborgenen liegenden Leistungen zurecht öffentlich gemacht. Herzlichen Glückwunsch.“