Menü Schließen

Kategorie: Landtag und Regierung MV

Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ geht in die nächste Runde

Rechlin – Staatssekretärin Elisabeth Aßmann hat heute zur Auftaktveranstaltung des 12. Landeswettbewerbes von „Unser Dorf hat Zukunft“ ein Grußwort in Rechlin gehalten. Minister Dr. Till Backhaus, zuständig für ländliche Räume, ist Schirmherr des Wettbewerbes. Aufgrund eines anderweitigen Termins konnte er nicht persönlich anwesend sein.

„Die heutigen Zeiten erfüllen viele Menschen verständlicherweise mit den unterschiedlichsten Sorgen. Dies führt bei den Einen zum Rückzug und bei vielen anderen zu einem starken Drang nach Gemeinschaft, nach einem Sinn stiftenden Tun oder auch nach besonderen Erlebnissen. Ein Beispiel für Personen mit einem solchen Drang sind die Menschen in unseren ländlichen Gemeinden und Dörfern, die hier heute sitzen.

Engagierte aus den Dörfern, die auch in den Kreiswettbewerben des Wettbewerbs ‚Unser Dorf hat Zukunft‘ teilgenommen haben. Sie nehmen Widrigkeiten als Herausforderung, sind verbunden mit ihrer Gemeinde und deren Umgebung, helfen einander, feiern zusammen und wissen dabei immer die Heimat und das Miteinander zu schätzen. Diese Eigenschaften sind wichtige Säulen des Dorfwettbewerbs, der damit nicht nur Anerkennung für alle Menschen in den ländlichen Dörfern und Gemeinden ist, sondern auch der breiten Öffentlichkeit zeigt, was mit sozialem Engagement unmittelbar vor Ort zu erreichen ist. Deswegen ist der Wettbewerb ein starkes Zeichen nach innen – an alle Mitstreitenden –  aber auch nach außen – an alle anderen Dörfer.

Ich stelle so auch mit ein wenig Stolz fest, dass sich in den nunmehr abgeschlossenen Kreiswettbewerben insgesamt 39 Dörfer, Ortsteile und Vereine beteiligt haben. Alle Engagierten brachten sich im Wettbewerb mit vielfältigen und innovativen Ideen aktiv in die dörfliche Sozialgemeinschaft ein und präsentieren sich dabei selbst sowie ihre Heimat auf Kreis-, Landes- und Bundesebene. Ziele sind hier besonders der Zusammenhalt, die Fürsorge, die Umsicht und auch die nachbarschaftliche Unterstützung.

Es gilt dabei aber auch, aktuelle Themen wie die Sicherung und Entwicklung der örtlichen Grundversorgung, die Mobilität, die Klimaneutralität, den Klimaschutz oder die Nutzung der Chancen der digitalen Transformation in das tägliche Leben zu integrieren. Die Bewältigung der damit verbundenen Herausforderungen wird in der Praxis wirkungsvoll nur durch das Miteinander mit den Menschen vor Ort möglich sein und bedarf in der Umsetzung daher eben solch engagierter Menschen, die auch den Dorfwettbewerb tragen und so wichtig für ein gutes Leben in den ländlichen Räume sind.

Ich bin zuversichtlich, dass die diesjährige Wettbewerbsteilnahme für die Dörfer sowie deren Bewohnerinnen und Bewohner hier zusätzliche Motivation und Bestätigung sein wird, auch unter herausfordernden Bedingungen Aktivitäten und neue Projekte gemeinsam anzugehen. In diesem Sinne danke ich allen für die Teilnahme und wünsche viel Spaß und Erfolg“, sagte Aßmann.

Diese Dörfer und Vereine treten beim Landeswettbewerb an: Gemeinde Grambow (LK Nordwestmecklenburg), Gemeinden Bernitt und Rühn (LK Rostock), Gemeinde Ummanz (LK Vorpommern-Rügen), „Smmyn 1990 e.V.“ Zemmin mit der Gemeinde Bentzin (LK Vorpommern-Greifswald) und die Gemeinde Rechlin (LK Mecklenburgische Seenplatte). Der Sieger des Landeswettbewerbes wird dann Mecklenburg-Vorpommern im 28. Bundeswettbewerb 2026 vertreten. I

Der Wettbewerb wird in Mecklenburg-Vorpommern seit 1991 ausgetragen, auf Bundesebene sogar seit 1961. Er bietet den Bürgerinnen, Bürgern und Gemeinden in den ländlichen Räumen Gelegenheit, sich und ihr Dorf zu präsentieren sowie in den Wettbewerb zu anderen teilnehmenden Dörfern und Gemeinden zu treten.

Die Mitglieder der unabhängigen Bewertungskommission des 12. Landeswettbewerbes MV 2025, die von Vertreterinnen und Vertretern der Architektenkammer, des Landkreistages, des Städte- und Gemeindetages, des Land-Frauenverbandes MV e.V, des Landschaftspflegeverbandes Mecklenburger Endmoräne e.V. sowie des Wirtschaftsministeriums MV gebildet wird, besuchen in den nächsten Wochen die am Landeswettbewerb teilnehmenden Gemeinden und bewerten anhand von einheitlichen Kriterien in mehreren Einzelbereichen die Dörfer.

Bewertungsbereiche im Landeswettbewerb MV 2025 sind: Entwicklungskonzepte (wirtschaftliche Initiativen und Verbesserung der Infrastruktur), Soziales und kulturelles Leben, Baugestaltung und –entwicklung, Grüngestaltung/ Klimaschutz-Maßnahmen sowie der Gesamteindruck des Dorfes.

Die Dörfer, die sich in den Landeswettbewerben 2025 für den Bundesentscheid 2026 qualifizieren, werden durch die Bundesbewertungskommission im Sommer 2026 bereist. Die erfolgreichen Dörfer werden auf der Internationalen Grünen Woche 2027 ausgezeichnet.

Industrie in M-V: Unterstützung bei der Digitalen Transformation

Landes-Industrie-Konferenz / Industrial Transformation Center

Rostock – Um den Weg zu einer digitalen, automatisierten und ökologisch nachhaltigen Produktion zu unterstützen, fördert das Wirtschaftsministerium den Aufbau eines Industrial Transformation Center (ITC). Das ITC soll die Industrieunternehmen in ihrem herausfordernden Transformationsprozess unter anderem mit Beratungs- und Weiterbildungsberatungsangeboten stärken.

Am Rand der Landes-Industrie-Konferenz in Rostock hat Dr. Wolfgang Blank, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, gestern (Donnerstag, 3. Juli 2025) einen entsprechenden Zuwendungsbescheid in Höhe von 782.200,00 Euro übergeben. In der Förderperiode vom 1. Juni 2025 bis zum 31. Mai 2028 werden die Industriebetriebe bei der Umstellung auf eine digitale und zukunftsfähige Produktion unterstützt.

Dr. Wolfgang Blank: „Die Herausforderung im Zusammenhang mit der industriellen Transformation sind enorm, insbesondere für unsere vielen kleineren Betriebe mit wenigen Mitarbeitern. Da gibt es selten einen ausgewiesenen Experten oder eine Expertin für die Digitalisierung von Prozessen oder für den umweltgerechten Umbau der Produktion – das ITC setzt genau da an. Mit dem ITC gibt es zukünftig einen zentralen Ansprechpartner, der unsere Industrie branchenübergreifend bei allen Fragen rund um die Transformation konkret unterstützt.“

In seinem Grußwort auf der Landes-Industrie-Konferenz vor rund 60 Teilnehmenden beim Kranhersteller Liebherr in Rostock betonte Wirtschaftsminister Dr. Blank die entscheidende Bedeutung einer erfolgreichen Industriebranche für Mecklenburg-Vorpommern: „Unsere verarbeitende Industrie ist eine mittelständisch orientierte und sich dynamisch entwickelnde Branche, die heute und in Zukunft im Land für stabiles Wachstum sorgt. “

Die Förderung für das neue Industrial Transformation Center (ITC) erfolgt aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW). Die GRW ist das zentrale Instrument zur Förderung der regionalen Wirtschaft und zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit. Seit 1990 wurden damit in Mecklenburg-Vorpommern Investitionszuschüsse von rund 4,6 Milliarden Euro bewilligt.

Der 1990 in Rostock gegründete gemeinnützige REFA – Verband für Arbeitsgestaltung, Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. – ist Träger des geförderten Innovationsclusters „Industrial Transformation Center (ITC)“. Er agiert als branchenübergreifender Fachverband und Dienstleister für Wirtschaft und Verwaltung.

Doppelte Auszeichnung für die Landesverwaltung M-V

LEON MV und #MVacademics erhalten renommierte Qualitätssiegel

Schwerin – Mit dem E-Learning-Portal LEON MV und dem Trainee-Programm #MVacademics wurden aktuell gleich zwei zentrale Bausteine moderner Personalentwicklung von unabhängigen Fachjurys prämiert.

Mit dem Comenius-EduMedia-Award 2025 geht bereits zum dritten Mal in Folge eine der renommiertesten Auszeichnungen für digitale Bildungsmedien an ein Lernangebot der Landesverwaltung Mecklenburg-Vorpommern. Die webbasierte Trainingsreihe „Gesund im Büro“, die auf dem Portal LEON MV angeboten wird, überzeugte die internationale Fachjury der Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien e. V. durch Praxisnähe, Nutzerfreundlichkeit und innovative Gestaltung.

LEON MV ist das E-Learning-Portal der Landesverwaltung Mecklenburg-Vorpommern. Es richtet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ermöglicht orts- und zeitunabhängige Weiterbildung ohne bürokratische Hürden. Entwickelt und betrieben wird LEON MV vom Finanzministerium, das damit einen wichtigen Beitrag zur digitalen Verwaltungsmodernisierung leistet.

„LEON MV ist ein Erfolgsmodell für moderne, digitale Weiterbildung in der öffentlichen Verwaltung. Der dritte Comenius-Award in Folge zeigt: Wir gehen bei der Verwaltungsmodernisierung mutig und konsequent voran – mit hoher Qualität, hohem Anspruch und viel Engagement. Ich freue mich sehr, dass dieser Einsatz erneut belohnt wurde“, sagt Finanzminister Dr. Heiko Geue.

Die prämierte Kursreihe behandelt zentrale Themen wie Augengesundheit, Bewegung und Ernährung im Büroalltag. In kurzen, praxisnahen Lerneinheiten – sogenannten „Lernnuggets“ – erhalten die Teilnehmenden direkt umsetzbare Impulse für ein gesünderes Arbeiten.

Parallel dazu wurde das Einstiegsprogramm #MVacademics mit dem Siegel „Faires Trainee-Programm 2025“ ausgezeichnet. Die Trendence Institut GmbH vergibt dieses Qualitätssiegel auf Basis eines Auditierungsverfahrens, das vor allem eine anonyme Befragung aktueller und ehemaliger Trainees umfasst.

Das Programm der Landesverwaltung schnitt überdurchschnittlich gut ab, insbesondere in den Bereichen Fairness, Qualität der Begleitung und Entwicklungsperspektiven.

Hervorgehoben wurden unter anderem:

  • das strukturierte, transparente Onboarding,
  • die Vielfalt und Passgenauigkeit der Praxisstationen,
  • die frühzeitige Übernahme verantwortungsvoller Aufgaben,
  • der wertschätzende Umgang durch Vorgesetzte,
  • das begleitende Mentoring-Programm sowie
  • die praxisorientierte Fortbildungsreihe zur persönlichen und fachlichen Entwicklung.

„Der Fachkräftemangel ist eine der größten Herausforderungen der aktuellen Zeit. Mit #MVacademics schaffen wir ein faires, strukturiertes und qualitativ starkes Angebot für kluge Köpfe, die in unserer Verwaltung Verantwortung übernehmen wollen. Die Auszeichnung bestätigt: Unser Ansatz wirkt“, so Dr. Geue.

#MVacademics ist ein 18-monatiges Trainee-Programm, mit dem die Landesverwaltung gezielt Volljuristinnen und Volljuristen direkt nach ihrem Abschlussanspricht. Die Trainees durchlaufen vier Praxisstationen in verschiedenen Landesbehörden, sammeln Berufserfahrung und lernen die Vielfalt der Verwaltung sowie deren Kultur und Struktur kennen.

Ergänzt wird das Programm durch eine begleitende Fortbildungsreihe mit klassischen Verwaltungsthemen wie Vergaberecht oder Personalwesen sowie Trainings zur Methoden- und Sozialkompetenz.

Ein Mentoring-Programm mit erfahrenen Kolleginnen und Kollegen unterstützt die individuelle Entwicklung während der gesamten Programmlaufzeit.

Verantwortlich für die Durchführung ist das Zentrale Personalmanagement im Finanzministerium.

„Mit den Auszeichnungen für LEON MV und #MVacademics wird einmal mehr deutlich: Die Landesverwaltung Mecklenburg-Vorpommern setzt auf Qualität, Beteiligung und Zukunftsfähigkeit – sowohl in der Weiterbildung als auch in der Gewinnung und Bindung neuer Talente. Ich danke allen Beteiligten für diese außerordentliche Leistung. So geht moderne Verwaltung!“, resümiert der Finanzminister.

Neubau des Regionalen Beruflichen Bildungszentrums (RBB) Greifswald

Greifswald – Landkreis Vorpommern-Greifswald. Landrat Michael Sack hat heute (04.07.2025) von Landeswirtschaftsminister Dr. Wolfgang Blank den Zuwendungsbescheid für den Neubau des Regionalen Beruflichen Bildungszentrum (RBB) in Greifswald erhalten. Damit ist der Weg für die Schaffung eines modernen Bildungscampus in der Greifswalder Siemensallee frei. Insgesamt fördert das Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit das Vorhaben mit rund 44,3 Mio. Euro.

„Heute ist ein guter Tag für den Bildungsstandort Vorpommern. Mit dem Neubau des RBB in Greifswald setzen wir einen Meilenstein in der Entwicklung der beruflichen Bildung, da die Attraktivität der Berufsausbildung in Vorpommern-Greifswald und über die Kreisgrenzen hinaus deutlich gesteigert wird“, so Landrat Michael Sack bei der Entgegennahme des Zuwendungsbescheides. „Hier am Standort wird ein zukunftsorientierter und moderner Gebäudekomplex mit besten Lernbedingungen für die Fachkräfte von morgen entstehen.“

„Mit dem Neubau des Regionalen Beruflichen Bildungszentrums schaffen wir nicht nur moderne Lernbedingungen, sondern stärken auch gezielt die Fachkräftesicherung in Vorpommern. Das ist ein starkes Signal für die Region und zeigt: Wir entwickeln den ländlichen Raum zielgerichtet und nachhaltig weiter“ erklärt Minister Dr. Wolfgang Blank.

Mit dem Neubau erfolgt eine Zusammenführung der beiden bisherigen Greifswalder Standorte des RBB (Hans-Beimler-Straße und Siemensallee) in der Siemensallee. Sämtliche Ausbildungsbereiche werden zusammengeführt, um eine optimale Auslastung der Kapazitäten zu erreichen. Es entsteht ein viergeschossiges Gebäude in Massivbauweise, das sich aus Unterrichts- und Fachräumen, Laboren sowie Werkstätten verschiedenster Größen zusammensetzt.

Der Gesamtkomplex beinhaltet eine Einfeld-Sporthalle, attraktiv gestaltete Außenanlagen inklusive Sitzbereichen, Sportanlagen, ein Klassenzimmer im Freien und eine Veranstaltungsfläche, die auch als Kleinspielfeld genutzt werden kann. Das Erdgeschoss ist durch ein großzügiges Foyer gekennzeichnet, welches gleichzeitig als Aula nutzbar ist. Darüber hinaus werden entsprechende Parkplätze für Schülerinnen und Schüler sowie das Lehrpersonal geschaffen.

Das Gebäude ist barrierefrei konzipiert und nutzbar. Alle Ein- bzw. Ausgänge sind stufen- und schwellenlos, dazu gibt es mehrere Aufzugsanlagen. Versorgt wird es durch das städtische Fernwärmenetz. Es ist mit einer modernen Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. In Verbindung mit einer verbrauchsoptimierten Gebäudehülle, etwa durch den Einsatz eines Wärmedämmverbundsystems, Massivdecken, einem wärmegedämmten Flachdach sowie Isolierverglasungen, werden die gesetzlichen Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes nachhaltig erfüllt.

Insgesamt bietet der Gebäudekomplex auf mehr als 14.000 Quadratmetern Raum für ca. 1.800 Schülerinnen, Schüler sowie 100 Lehrkräfte. Die veranschlagten Kosten betragen insgesamt rund 55,4 Millionen Euro, von denen das Land rund 80% aus Mitteln für den Ausbau der wirtschaftsnahen Infrastruktur in Verbindung mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung stellt. „Ich danke Wirtschaftsminister Dr. Blank, dass das Land uns bei dieser so wichtigen Zukunftsinvestition so umfangreich unterstützt“, erklärte Landrat Sack.

Der Kreistag hatte bereits im November 2023 die Entwurfsunterlage für den Neubau des RBB am Standort Greifswald beschlossen. In der kommenden Sitzung am 7. Juli 2025 soll er über die Vergabe der ersten Bauleistungen entscheiden.

Mit der Planung beauftragt wurden größtenteils Firmen aus der Region – die PHS mbH und die ALP Ingenieurgesellschaft mbH aus Greifswald sowie die Neuhaus & Partner GmbH aus Anklam. Der Baubeginn ist für Herbst 2025 avisiert, die Fertigstellung soll im Jahr 2028 erfolgen.

Geriatrieplan des Landes wird überarbeitet

Schwerin – Gesundheitsministerin Stefanie Drese will die gesundheitliche Versorgung älterer Menschen verbessern und zukunftsfest aufstellen. Dazu soll der Geriatrieplan für Mecklenburg-Vorpommern überarbeitet werden. Eine Werkstattsitzung bei der die bisherigen Ergebnisse der verschiedenen Arbeitsgruppen vorgestellt wurden, fand in dieser Woche in Schwerin statt. „So ermöglichen wir eine breite Diskussion zu den verschiedenen Themen“, sagte Drese zum Auftakt des Treffens.

Der Geriatrieplan umfasst Eckpfeiler der Behandlungs- und Versorgungsstrukturen in der Altersmedizin. Der Plan soll die Folgen des demografischen Wandels professionell begleiten und die geriatrischen Versorgungsangebote vernetzen. „Dazu gehören neben Prävention und Gesundheitsförderung, der gesamte ambulante Bereich, die Akutkrankenhäuser, aber auch unsere Reha- und Pflegeeinrichtungen sowie die Palliativversorgung“, verdeutlichte Drese.

Die Ministerin wies darauf hin, dass die Versorgung älterer Menschen gerade für Mecklenburg-Vorpommern ein zentrales Thema ist. „Neben Sachsen-Anhalt haben wir bundesweit das höchste Durchschnittsalter und prozentual den höchsten Anteil von Seniorinnen und Senioren an der Gesamtbevölkerung“, so Drese.

Für die Erarbeitung des neuen Geriatrieplans sind alle Akteure, die entweder Mitglieder der Expertenkommission zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung in MV (Gesundheitskommission MV) sind oder sich thematisch mit Geriatrie beschäftigen, eingebunden. “Dieser breite Partizipationsprozess wurde von allen Beteiligten bereits beim Zielbild „Geburtshilfe & Pädiatrie 2030“ als sehr gut und befruchtend wahrgenommen“, sagte Drese. Damit können unterschiedliche Perspektiven zusammengeführt und innovative Lösungsansätze entwickelt werden, so die Ministerin.

Drese: „Gemeinsam wollen wir dafür sorgen, dass der überarbeitete Geriatrieplan zu einem verlässlichen Wegweiser wird – für eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität und Versorgung unserer älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger und mit Handlungsempfehlungen zur Umsetzung der geriatrischen Versorgung.“

Gewaltprävention in der Pflege wird neu gedacht

Neubrandenburg – Innenstaatssekretär Wolfgang Schmülling und Sozialministerin Stefanie Drese haben heute in Neubrandenburg den 13. Landespräventionstag unter dem Motto „Augen auf! Gewaltprävention in der Pflege“ eröffnet.  Außerdem wurde der Landespräventionspreis an drei Preisträger aus Mecklenburg-Vorpommern verliehen.

„Die Pflege – ob in der eigenen Häuslichkeit oder stationär – ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die nicht nur physische, sondern auch emotionale Herausforderungen mit sich bringt“, so Wolfgang Schmülling. „In diesem Kontext ist es von großer Bedeutung, dass wir uns als Gesellschaft gemeinsam für eine gewaltfreie Pflege einsetzen“, erklärte er vor den rund 180 Teilnehmenden aus den Bereichen der Pflege, Selbsthilfe, der Medizin, Justiz und Polizei.

Sozialministerin Drese betonte: „Gewalt in der Pflege ist oft noch ein Tabuthema und kann von beiden Seiten ausgeübt werden. Sowohl Pflegebedürftige als auch Pflegende können Opfer, aber auch Täter sein. Gewalt findet dabei oft nicht körperlich statt. Sie wird, anders als man oft denkt, also gar nicht aggressiv ausgeübt, sondern häufig ganz subtil. Das führt dazu, dass sie zunächst gar nicht so wahrgenommen wird.

Gewalt in der Pflege kann bereits im absichtlichen Überhören von Wünschen oder Bedürfnissen liegen oder in der Verwendung abwertender Formulierungen. Deshalb ist es so wichtig, frühzeitig gegenzusteuern und präventive Maßnahmen zu entwickeln. Wie das gelingen kann, welche Strategien und Schutzmaßnahmen es gibt und welche sich besonders bewährt haben, zeigen der Landespräventionstag mit seinen Fachvorträgen und Workshops, aber auch die diesjährigen Preisträger“, betonte Drese.

So hätten erneut unterschiedlichste Organisationen, Vereine und Projekte den Gewaltschutz in der Pflege neu gedacht und sich für den „Oscar der Prävention“ beworben.  „Auf den Punkt gebracht: Die Projekte der Preisträger sind beeindruckend in ihrer Vielfalt, in ihrer Schwerpunktsetzung, im intensiven Auseinandersetzen mit dem Thema Gewalt in der Pflege“, unterstrich Schmülling und auch Drese lobte die diesjährige Schwerpunktsetzung: „Der Landespräventionstag ist eine große Hilfe, um die öffentliche Aufmerksamkeit auf dieses oft verschwiegene Thema zu lenken und Sichtbarkeit zu erzeugen. Ich begrüße sehr, dass hier Best-Practice-Beispiele gesammelt, vorgestellt und sogar prämiert werden.“

Durchgesetzt haben sich letztlich der Pommersche Diakonieverein e.V, die Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Universitätsmedizin Rostock sowie die Landesfachstelle Demenz Mecklenburg-Vorpommern. Sie erhalten einen Pokal und ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.

„Der Pommersche Diakonieverein verfolgt mit seinem Projekt „Gewaltschutz neu denken“ einen ganzheitlichen Ansatz, um Gewalt durch Prävention und Bewusstseinsbildung in den Einrichtungen des Pommerschen Diakonievereins nachhaltig zu reduzieren. Damit geht er weit über das heraus, was gefordert ist“, erklärte Pegel zum Siegerprojekt. „Die UMR setzt hingegen auf ein eigenes Konzept mir präventivem Deeskalationstraining, gezielter Kompetenzförderung und professioneller notfallpsychologischer Nachsorge und setzt so vorbildliche Standards für Kliniken im ganzen Land“, lobte Drese die Zweitplatzierten.

Als Vernetzer versteht sich unterdessen die Landesfachstelle Demenz, die für ihren sozialraumbezogenen Ansatz ausgezeichnet wurde. Indem Kommunen, Quartiere und Nachbarschaften enger zusammengebracht werden, soll Prävention schon in der Lebenswelt beginnen, insbesondere bei Gewalt, die auf Grund von geistigen Erkrankungen wie der Demenz entstehen kann.

Über eine Anerkennungsurkunde und Preisgelder in Höhe von 250 Euro können sich zudem die Wohlfahrtseinrichtungen der Hansestadt Stralsund gemeinnützige GmbH (WFE) für einen besonders partizipativen Ansatz und die AWO Sozialdienste Uecker-Randow gGmbH mit einem durch eine Ursachenanalyse gespeisten Konzept freuen.

Ermittelt wurden sie von einer Jury bestehend aus Vertreter*innen des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Sport M-V, dem Landeskriminalamt, der Hochschule Neubrandenburg, dem bpa Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V., dem Landesseniorenbeirat M-V und dem Landesrat für Kriminalitätsvorbeugung. Entscheidend waren hierbei unter anderem die Aspekte der Innovation, Wirksamkeit, Nachhaltigkeit und Übertragbarkeit.

Zeugnisübergabe für 52 neue Volljuristinnen und Volljuristen

Schwerin – „Die ersten von insgesamt 127 Referendarinnen und Referendaren haben in diesem Jahr die Zweite juristische Staatsprüfung abgelegt. Wir können heute 52 Zeugnisse übergeben. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Die Durchschnittsnote liegt bei 7,59 Punkten. Das ist eine Steigerung im Vergleich zum Prüfungstermin vor einem Jahr. Wir konnten einmal die Note ‚Gut‘ vergeben. Eigentlich müsste dieses Ergebnis ‚hervorragend‘ oder ‚super‘ genannt werden, das wissen alle, die jemals Jura studiert haben.

Der beste Absolvent hat die Zweite juristische Staatsprüfung mit hervorragenden 12,56 Punkten bestanden. Daneben haben wir zwölf Mal ein ‚Vollbefriedigend‘ und 23 Mal ein ‚Befriedigend‘ vergeben. Fast alle Absolventinnen und Absolventen haben sich nach der mündlichen Prüfung verbessert. Das ist ein gutes Zeichen. Die Ergebnisse verdienen Respekt, allen gilt mein herzlicher Glückwunsch“, sagt die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt zur Übergabe der Zeugnisse zum Abschluss der Zweiten juristischen Staatsprüfung im Goldenen Saal des Neustädtischen Palais‘ in Schwerin.

„Jede Volljuristin und jeder Volljurist werden gebraucht. Denn der demografische Wandel trifft auch die Justiz. Allein in diesem Jahr werden in Mecklenburg-Vorpommern mindestens 30 Richterinnen und Richter sowie Staatsanwältinnen und Staatsanwälte den Dienst in Richtung Ruhestand verlassen. Diese Ausgangslage wird in den nächsten Jahren nicht besser. Daher stellen wir für unsere Verhältnisse rekordverdächtig viele Proberichterinnen und Proberichter ein.

Seit 2021 waren es über 100 Proberichterinnen und Proberichter. Jetzt im Juli startet die nächste Einstellungsrunde. Wir müssen die Justiz darüber hinaus modern und sicher aufstellen. Das ist unsere Herausforderung und Chance zugleich. Das sind beste Voraussetzungen für den Start ins Berufslebens. Auch die Anwaltschaft, Notariate, Behörden und Unternehmen benötigen Nachwuchs, um dem demografischen Wandel zu begegnen“, so Justizministerin Jacqueline Bernhardt.

Zwei Schulen setzen ein starkes Zeichen für Bildungsgerechtigkeit

Präsidentin der Bildungsministerkonferenz Simone Oldenburg und Kultusministerin Anna Stolz zu Besuch auf dem Bildungscampus Freiham

München – Gemeinsam mit Bayerns Kultusministerin Anna Stolz besuchte die aktuelle Präsidentin der Bildungsministerkonferenz (Bildungs-MK), Ministerin Simone Oldenburg aus Mecklenburg-Vorpommern, zwei beispielgebende Bildungseinrichtungen in München auf dem Bildungscampus Freiham: das Sonderpädagogische Förderzentrum (SFZ) München-West sowie das benachbarte Gymnasium Freiham. Im Zentrum der Schulbesuche standen die Themen Bildungsgerechtigkeit, Bildungsübergänge, Demokratiebildung und die Initiative der Verfassungsviertelstunde.

Kultusministerin Anna Stolz betont dazu: „Diese beiden Schulen sind ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Bildungsgerechtigkeit, Inklusion und Demokratiebildung konkret umgesetzt werden können. Es ist beeindruckend zu sehen, mit wie viel Herzblut hier gearbeitet wird – und wie viel Mitgestaltung die Schülerinnen und Schüler auf diese Weise erfahren. Die enge Kooperation zwischen dem SFZ und dem Gymnasium Freiham zeigt, wie inklusives Lernen gelingen kann – und zwar in einem großen Miteinander auf einem Bildungscampus für alle.“

Ministerin Simone Oldenburg, Präsidentin der Bildungsministerkonferenz, unterstreicht: „Der Besuch des Bildungscampus Freiham hat mich beeindruckt: Kinder, Jugendliche und Lehrkräfte haben uns Einblicke in ihre Projektarbeit gewährt und gezeigt, wie inklusive, gerechte und demokratische Bildung gelingen kann – beispielsweise mit der Verfassungsviertelstunde. Ich setze mich dafür ein, dass wir noch stärker voneinander lernen und die besten Ideen und Projekte in Deutschland sammeln. Unser Ziel muss es sein, die Bildungschancen für alle Schülerinnen und Schüler nachhaltig zu verbessern.“

Der Besuch begann am SFZ München-West mit einem musikalischen Auftakt und einem „Blitzlicht-Rundgang“ durch das Schulhaus. An verschiedenen Stationen stellten Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte sowie Kooperationspartner vielfältige Projekte vor, die zeigten, wie Übergänge im Bildungssystem erfolgreich gestaltet, Teilhabe ermöglicht und Demokratie praktisch erfahrbar gemacht werden können.

Im Anschluss gab das Gymnasium Freiham Einblicke in sein vielfältiges Engagement für eine inklusive, gerechte und demokratische Bildung. In Form von Kurzstatements, Projektvorstellungen und einer Verfassungsviertelstunde erlebten die Ministerinnen das Spektrum schulischer Partizipation und Vielfalt. Die schulartübergreifende Zusammenarbeit der beiden Bildungseinrichtungen mündete in einem gemeinsamen Abschluss in der gemeinsam genutzten Bibliothek.

Der Besuch der Bildungs-MK-Präsidentin im Freistaat Bayern ist Teil des bundesweiten Engagements, Bildungseinrichtungen mit innovativen Konzepten persönlich kennenzulernen und im Austausch mit Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften vor Ort wichtige Impulse für die Weiterentwicklung des Bildungssystems zu gewinnen.