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Kategorie: Landtag und Regierung MV

Antrittsrede im Bundesrat

Schwesig: Lassen Sie uns vereint Segel setzen!

Berlin – Die Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern Manuela Schwesig hat heute ihre Antrittsrede als Bundesratspräsidentin gehalten. In ihrer Rede warb Schwesig für eine Stärkung der Demokratie und das Herbeiführen von guten Kompromissen.

„Demokratie lebt von der Auseinandersetzung über den richtigen Weg. Demokratie lebt von der Vielfalt der Meinungen. Dazu gehört, dass wir einander zuhören, miteinander reden, einander über alle Unterschiede hinweg respektieren und in der Lage sind, Kompromisse zu finden, die dann von einer großen Mehrheit akzeptiert werden. Das ist oft anstrengend. Aber es ist das, was Demokratie stark macht“, erklärte die Ministerpräsidentin.

Dem Bundesrat komme dabei eine wichtige Rolle zu. „Der Bundesrat repräsentiert alle Länder, politisch und regional. Er vertritt damit alle Bürgerinnen und Bürger Deutschlands. Hier kommen das Wissen und die Erfahrungen von der Ostseeküste bis zu den Alpen zusammen“, sagte Schwesig. „Und wir schaffen es, die vielen unterschiedlichen Positionen zu einem gemeinsamen Weg zusammenzuführen, auf dem möglichst viele mitgehen können. Das ist die Stärke unserer föderalen Demokratie.“

Mecklenburg-Vorpommern habe seine Bundesratspräsidentschaft unter dem Motto „Vereint Segel setzen“ gestellt. Vereint stehe für das vereinte Deutschland. „Segel setzen passt natürlich zu einem Land mit viel Wasser wie Mecklenburg-Vorpommern. Schließlich haben wir neben den 2.000 Kilometern Ostseeküste auch noch etwa 2.000 Seen. „Segel setzen“ markiert aber auch die Aufgabe, vor der ganz Deutschland steht. Wir müssen in einer Zeit großer Herausforderungen die Segel richtig setzen und Deutschland gemeinsam voranbringen“, so die Ministerpräsidentin.

Bund und Länder müssten diese Herausforderungen gemeinsam angehen. „Die Wirtschaft muss gestärkt werden. Sie muss wettbewerbsfähig bleiben und dazu gehören niedrigere Preise für Energie. Auch die Bürgerinnen und Bürger sorgen sich wegen der hohen Preise. Der Klimawandel schreitet voran. Die Digitalisierung verändert unsere Arbeitswelt. Der demografische Wandel verstärkt den Fachkräftebedarf in Deutschland.

Die Aufnahme von Flüchtlingen ist eine Aufgabe, die Länder und Kommunen an ihre Grenzen bringt. Dazu kommt die Herausforderung, eine solide Finanzpolitik zu betreiben und gleichzeitig notwendige Zukunftsinvestitionen und Entlastungen zu stemmen.“

Schwesig positionierte sich in ihrer Rede klar gegen Antisemitismus: „Es war ein wichtiges Signal, dass die 16 Länder in der Bundesratssitzung im Oktober eine Entschließung eingebracht haben, mit der wir gemeinsam deutlich machen: Deutschland steht eng an der Seite Israels und trägt aufgrund seiner Geschichte eine besondere Verantwortung für das jüdische Leben in unserem Land. Wir müssen alles dafür tun, dass Menschen jüdischen Glaubens in Deutschland sicher und ohne Angst leben können. Antisemitismus hat bei uns keinen Platz.“

Die Ministerpräsidentin kündigte an, dass sie ihre erste Auslandsreise als Bundesratspräsidentin im Februar nach Polen führen wird. „Für Deutschland ist ein enges, gutes Verhältnis zu Polen, unserem größten östlichen Nachbarn, ebenso wichtig wie das traditionell gute Verhältnis mit unserem größten westlichen Nachbarn Frankreich“, hob Schwesig hervor. Sie hoffe darauf, dass der Austausch mit beiden Nachbarn im Rahmen des Weimarer Dreiecks vertieft werde.

Zum Abschluss ihrer Rede warb Schwesig dafür, die ostdeutsche Perspektive stärker in den Blick zu nehmen. „Ich werbe dafür, nach Ostdeutschland nicht nur zu schauen, wenn es dort Probleme gibt. Und diese nicht erst dann ernst zu nehmen, wenn sie sich auch in Westdeutschland bemerkbar machen. Ostdeutsche Probleme sind Probleme von ganz Deutschland. Ostdeutsche Lösungen können Lösungen für ganz Deutschland sein“, sagte die Ministerpräsidentin.

„Wir haben im Bundesrat oft erlebt, wie die Länder in all ihrer Verschiedenheit zusammen Lösungen gefunden haben, die unser ganzes Land voranbringen. Wir haben erlebt, wie die Vielfalt des Föderalismus unser Land und unsere Demokratie stark macht. Das wünsche ich mir auch für die kommenden zwölf Monate. Lassen Sie uns vereint Segel setzen“, so die Ministerpräsidentin.

Deutscher Tourismuspreis geht nach Rügen

Deutscher Tourismuspreis an im-jaich oHg vergeben / Meyer: Innovation und Nachhaltigkeit wichtig für einen zukunftsträchtigen Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern

Bielefeld – Der Deutsche Tourismusverband hat die „Nachhaltigen Urlaubswelten an Deutschlands Küsten“ der im-jaich oHG am Donnerstag in Bielefeld mit dem Deutschen Tourismuspreis ausgezeichnet. Das Unternehmen baut Yachthäfen zu nachhaltigen Urlaubswelten aus; so sind schwimmende Ferienhäuser, auf Pfählen stehende Suiten, Uferhäuser und Hotel auf Rügen und in Bremerhaven entstanden.

„Das ist ein Erfolg für Mecklenburg-Vorpommern; dies spricht für die innovative Angebotsqualität im Land. Das Unternehmen setzt auf einen Mix aus Wassersport, Tourismus, Werft- und Marinabetrieb, stets unter Beachtung eines stringenten Nachhaltigkeitsmanagements. So sorgen beispielsweise die Nutzung von Sonnenenergie, der Betrieb eines Blockheizkraftwerks und Nahwärmeleitungen für eine effiziente Wärme- und Stromerzeugung.

Das ist ein kluger, beispielgebender Weg für ein attraktives touristisches Angebot, denn Innovation und Nachhaltigkeit müssen zusammenwirken für einen zukunftsfähigen Tourismus auch bei uns in Mecklenburg-Vorpommern“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Das familiengeführte Unternehmen bietet unter anderem Urlaubsunterkünfte in der Wasserferienwelt Rügen, in der Naturoase Gustow und in einem Hotel in Bremerhaven an. Zudem werden Häfen beispielsweise in Gustow, Lauterbach und Waren (Müritz) betrieben.

„Entscheidend ist, dass wir in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin attraktive, außergewöhnliche und überraschende Angebote für unsere Gäste in hoher Qualität bieten. Mecklenburg-Vorpommern ist weiter ein gefragtes Urlaubsland. Um uns stetig weiter zu verbessern, müssen wir weiterhin überlegt in die touristische Infrastruktur investieren. Denn wir wollen weiter im intensiven touristischen Wettbewerb mit den anderen Bundesländern bestehen“, sagte Meyer.

Seit 1990 wurden im Bereich der gewerblichen Förderung rund 3.500 touristische Investitionsvorhaben in Mecklenburg-Vorpommern mit einem Gesamtinvestitionsvolumen in Höhe von rund 5,6 Milliarden Euro realisiert. Das Wirtschaftsministerium hat Investitionszuschüsse in Höhe von über 1,5 Milliarden Euro unterstützt. Umgesetzt wurden damit eine Reihe von Neuansiedlungen und Erweiterungen von touristischen Unternehmen.

Im Rahmen der touristischen Infrastruktur-Förderung wurden im Zeitraum von 1990 bis heute rund 1.900 Vorhaben unterstützt. Dabei sind Gesamtinvestitionen von rund 1,97 Milliarden Euro ausgelöst worden. Das Wirtschaftsministerium hat rund 1,4 Milliarden Euro an Zuschüssen ausgereicht. Dabei handelt es sich beispielsweise um den Skywalk Königsstuhl auf Rügen, den Kaiserbäder-Erlebnispfad von Ahlbeck-Heringsdorf-Bansin, den Sportboothafen Warnemünde Mittelmole und die Dauerausstellung Schifffahrtsmuseum Rostock.

Mit dem Deutschen Tourismuspreis zeichnet der Deutsche Tourismusverband seit 2005 zukunftsweisende Produkte, Events, Marketingstrategien und Kooperationsmodelle im Deutschlandtourismus aus. 73 Bewerbungen wurden 2023 eingereicht. Bewertet wurden der Innovationsgrad sowie „Soziale Nachhaltigkeit & Qualität“, „Ökonomische Nachhaltigkeit & wirtschaftliche Effekte“ und „Ökologische Nachhaltigkeit“.

OZ-Existenzgründerpreis vergeben

Jesse: Auszeichnung für Erfolgsgeschichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Stralsund – Am 23. November 2023 hat die Ostsee-Zeitung den OZ-Existenzgründerpreis an Gründerinnen und Gründer aus Mecklenburg-Vorpommern vergeben. „Mit dem Existenzgründerpreis werden Erfolgsgeschichten sichtbar gemacht, die potentiellen Gründerinnen und Gründern Mut machen und sie anspornen, ihre Geschäftsidee in die Tat umzusetzen.

Gründungswillige haben große Herausforderungen zu bewältigen – sie benötigen neben einer guten Idee, einer umfangreichen Marktkenntnis vor allem auch ein engmaschiges Netzwerk und ausreichend Kapital.

Dabei unterstützen wir die jungen Unternehmerinnen und Unternehmer“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Ines Jesse vor Ort. Schirmherrin des OZ-Existenzgründerpreises ist Ministerpräsidentin Manuela Schwesig.

Wirtschaftsstaatssekretärin Ines Jesse hat in Stralsund auf die Fördermöglichkeiten für das Gründungsgeschehen im Land aufmerksam gemacht. Neben der Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt das Land M-V das Gründungsgeschehen mit mehreren Instrumenten aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF).

Diese Instrumente sind beispielsweise Bildungsschecks für Existenzgründungen und Nachfolgen, Mikrodarlehen, Projekte zur Stärkung von Entrepreneurship sowie Gründungsstipendien. Mit dem Ideenwettbewerb „Inspired“ werden gezielt an den Hochschulen Teams mit innovativen Ideen gefördert. „Wir wollen systematisch die Gründungspotenziale in unserem Bundesland erschließen.

Dazu gehört auch, High-Potentials mit Migrationshintergrund oder mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit anzusprechen. Wenn wir beispielsweise für Studierende und Absolventen aus dem Ausland nicht als Gründerland wahrnehmbar und attraktiv sind, werden sie hier nicht gründen.

Dafür gilt es, Hausaufgaben zu erledigen – wir brauchen mehr international ausgerichtete Veranstaltungen, beispielsweise gemeinsam mit den demokratischen Ostseeanrainerstaaten. Und es sollte mehr Angebote in englischer Sprache geben“, sagte Jesse.

In Mecklenburg-Vorpommern dient die zentrale Informationsplattform „gruender-mv.de – Das Gründerportal für MV“ als umfassende Informationsquelle für die Gründer-Szene mit dem Ziel der Sensibilisierung für Fragen der Unternehmensgründung, der Information, der Bereitstellung von Angeboten für Existenzgründer und Unternehmen.

„Nur ein Bruchteil der Gründenden sind Frauen. Die Erhöhung des Frauenanteils an wissensbasierten Gründungen ist ein explizites Ziel unserer Gründungsförderung. Mit dem Projekt beyond peers wollen wir ein Vorhaben unterstützen, das landesweit die Sichtbarkeit von Initiativen, die mehr Frauen zum Gründen in Mecklenburg-Vorpommern motivieren und dabei unterstützen sollen, erhöht“, sagte Jesse.

Dafür stehen aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) voraussichtlich für einen Zeitraum von drei Jahren Mittel in Höhe von rund 330.000 Euro zur Verfügung.

Zum 21. Mal wurde der OZ-Existenzgründerpreis vergeben. Sonderpreise gibt es in den Kategorien „Digitales“, „Nachhaltigkeit“ sowie „Mut in der Selbstständigkeit“. Zudem wurde der „Existenzgründer 2023“ ausgezeichnet. Insgesamt 37 Unternehmen aus ganz Mecklenburg-Vorpommern hatten sich beworben. 12 Firmen standen im Finale.

Die Preisträger des OZ-Existenzgründerpreises wurden im Rahmen der Preisverleihung der Ostsee-Zeitung am Abend bekanntgegeben.

Weihnachtsbaumverkauf startet

Schwerin – Am kommenden Sonnabend, 25. November, beginnt der traditionelle Weihnachtsbaumverkauf der Landesforstanstalt MV. Im Forstamt Schildfeld öffnet von 9 bis 12 Uhr der Weihnachtsmarkt mit Baumverkauf. Auch der Wildladen hat geöffnet.

„Ich empfehle allen, sich einen Weihnachtsbaum aus der Region zu besorgen. Da weiß man, woher er kommt und wie er aufgewachsen ist. Gleichzeitig unterstützt man die heimische Wirtschaft. Warum nicht gleich einen Baum selbstschlagen?

Hierfür ist es das Beste, sich an das nächste Forstamt zu wenden. Die Mitarbeiter stehen bei Fragen zur Verfügung. Egal ob klein, ob groß, ausladend oder schlank: Für jeden Geschmack ist der passende Baum dabei.

Es lohnt sich, die Bäume direkt beim Förster zu kaufen. Sie halten länger und man schont die Umwelt. Nicht zuletzt spürt der Verbraucher die geringe Transportentfernung im Preis. Außerdem warten vorweihnachtliche Veranstaltungen in vielen Forstämtern auf die Besucher“, sagt Forstminister Dr. Till Backhaus.

Der Lieblingsbaum der vergangenen Jahre war übrigens die Nordmanntanne. Diese Baumart machte mehr als zwei Drittel der jährlich verkauften Weihnachtsbäume aus. Aber auch die Blaufichte, Gemeine Fichte und Kiefer erleben eine Renaissance. Rund 30 Millionen Weihnachtsbäume werden jedes Jahr in Deutschland verkauft. Davon stammen etwa 90 Prozent aus regionaler Produktion.

Die Weihnachtsbäume der Landesforst erfüllen die höchsten Ansprüche, verspricht der Minister: „Sie sind zwischen sechs und zehn Jahre alt und wachsen ohne Pflanzenschutzmittel und zusätzlichen Dünger heran. Stattdessen investieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter viel Mühe und Fleiß, um einen gesunden, schön stufig und dicht gewachsenen Baum zu erzeugen.“

Viele Forstämter bieten außerdem ein vorweihnachtliches Rahmenprogramm. Auf eigens organisierten Weihnachtsmärkten können Schmuckreisig, Brennholz oder kulinarische Besonderheiten erworben werden. So vermarkte die Landesforst MV Wildbret von Reh, Wildschwein, Rot- und Damwild – küchenfertig vorbereitet oder weiterveredelt.

Alle Termine

https://www.wald-mv.de/static/Wald-mv/Dateien/Landesforst/Waldbesucher/Waldweihnachten/Weihnachtsbaumverkauf.pdf

Dahlemann: Land stärkt Lokal-TV

Schwerin – Die 11 Lokal-TV-Sender sind nach Auffassung des Chefs der Staatskanzlei Patrick Dahlemann ein „wichtiger Bestandteil einer vielfältigen Medienlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Die lokalen Fernsehanbieter ergänzen die Angebote des öffentlichen-rechtlichen Rundfunks und der privaten Hörfunksender in Mecklenburg-Vorpommern.

Und sie bringen – ähnlich wie auch die Lokalausgaben der Zeitungen – die regionale Perspektive aus den Städten und Dörfern in die öffentliche Debatte ein“, sagte Dahlemann.

Die Landesregierung habe in ihrer Kabinettssitzung am Dienstag zusätzliche Mittel für die lokalen Fernsehsender freigegeben. Das Land habe den Sendern bisher 350.000 Euro aus dem Härtefallfonds zur Verfügung gestellt, um die gestiegenen Energiekosten auszugleichen. „Diesen Betrag haben wir jetzt noch einmal um weitere 75.000 Euro aufgestockt“, teilte der Chef der Staatskanzlei mit

Darüber hinaus arbeite die Landesregierung gemeinsam mit dem Landtag, der Medienanstalt und den Sendern an Zukunftsperspektiven für die Sender. „Ich habe am 14. September gemeinsam mit der Landesmedienanstalt Mecklenburg-Vorpommern zu einem Zukunftsdialog in Güstrow eingeladen, wo wir sehr engagiert darüber diskutiert haben, wie wir die lokalen Fernsehsender langfristig stärken können.

Unser Ziel ist, im Rundfunkgesetz eine dauerhafte Förderung abzusichern. In Baden-Württemberg ist so etwas bereits geschaffen worden. Das werden wir uns genau ansehen.“ In der Regierungskoalition besteht Einigkeit, die lokalen TV-Sender 2024 und 2025 mit jährlich 300.000 Euro über die Medienanstalt zu unterstützen. „Ich bin dankbar für dieses klare Signal.“

10 Jahre Produktionsschule Vorpommern-Rügen

Stralsund – Jugendliche mit sozialen Benachteiligungen, individuellen Beeinträchtigungen oder geringen Chancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt finden seit zehn Jahren Unterstützung in der Produktionsschule Vorpommern-Rügen. Als betriebsnahe Bildungseinrichtung hilft sie Betroffenen beim Einstieg in eine Ausbildung oder die Erwerbstätigkeit.

So lernen die jungen Menschen Betriebsabläufe kennen, wirken an der Erstellung von Produkten mit und erfahren erste Erfolge. „Viele der Jugendlichen haben zuvor hauptsächlich negative Lernerfahrungen gesammelt. In der Produktionsschule mit ihren ausbildungsvorbereitenden und fachpraktischen Bildungsmodulen haben sie die Chance, das Vertrauen in sich selbst und die eigenen Fähigkeiten wiederzufinden“, betonte Sozialministerin Drese, die der Produktionsschule Vorpommern-Rügen in einem Videogrußwort zum runden Jubiläum in dieser Woche gratulierte.

Die Produktionsschule, die zunächst in Barth und nunmehr in Trägerschaft des CJD Nord in Stralsund angesiedelt ist, sei ein gutes Beispiel dafür, dass es gelingen kann, Schulabbrecherinnen und Schulabbrecher, schulmüde Jugendliche und junge Menschen ohne Ausbildungsplatz oder mit besonderem Hilfebedarf zu motivieren und das Interesse an ihrer beruflichen und persönlichen Entwicklung zu wecken, so Drese.

„Innerhalb eines Jahrzehntes haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Angesicht von schwierigen Startvoraussetzungen die Potentiale vieler junger Menschen in der Region erkannt, gefördert und so den weiteren Werdegang dieser Jugendlichen nachhaltig geprägt. Sie können stolz darauf sein, jungen Menschen mit vielfältigen arbeitsmarktlichen Vermittlungshemmnissen eine Perspektive gegeben zu haben“, sagte Drese an die Beschäftigten der Produktionsschule gerichtet.

Um junge Menschen mit mehrfachen Vermittlungshemmnissen an die Aufnahme einer Ausbildung bzw. Erwerbstätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt heranzuführen, werden Produktionsschulen in MV vom Sozialministerium aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert.

Die jungen Menschen im Alter zwischen 15 bis 25 Jahren können hier auf Basis eines individuellen Bildungs-, Entwicklungs- und Arbeitsplans an ausbildungsvorbereitenden und fachpraktischen Bildungsmodulen teilnehmen, weitgehend betriebsgleich (oder betriebsnah) arbeiten und werden sozialpädagogisch begleitet.

In diesen Schulen können sich die jungen Menschen auf den Schulabschluss „Berufsreife“ vorbereiten und zugleich an ausbildungsverbessernden und fachpraktischen Bildungsmodulen teilnehmen.

Die jungen Menschen bleiben so lange in einer Produktionsschule, wie es für ihre individuelle Entwicklung notwendig ist, mindestens jedoch drei Monate und höchstens anderthalb Jahre.

Geflügelpest in Putenhaltung

Schwerin – Am 21.11.2023 wurde in Mecklenburg-Vorpommern Geflügelpest bei Geflügel amtlich festgestellt. In einer Putenmasthaltung in der Gemeinde Lewitzrand (Landkreis Ludwigslust-Parchim) sind in den letzten Tagen vereinzelt Tiere verendet und daraufhin zur Untersuchung in das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) nach Rostock verbracht worden.

In den Proben wurde das aviäre Influenza Virus des Subtyps H5 nachgewiesen. Die weiteren Untersuchungen von Proben im Nationalen Referenzlabor für Geflügelpest am Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems ergaben, dass es sich um das hochpathogene aviäre Influenzavirus des Subtyps H5N1 handelt.

Durch das zuständige Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt sind die erforderlichen Maßnahmen eingeleitet worden. Für Details zu diesen Maßnahmen wird auf die öffentliche Bekanntmachung auf der Seite des Landkreises verwiesen.

Dies ist der erste Fall in diesem Herbst bei Hausgeflügel im Land. Bisher sind nur wenige Geflügelpest-Fälle bei Wildvögeln bekannt, dennoch ist das Virus in der Umwelt vorhanden“, erklärte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus. „Es ist zu befürchten, dass das Geschehen mit Blick auf die bevorstehende kalte Jahreszeit weiter an Fahrt aufnimmt. Wir können davon ausgehen, dass uns das Thema die kommenden Monate wieder beschäftigen wird“, sagte er weiter.

Um das Seuchengeschehen und die damit verbundenen Auswirkungen möglichst gering zu halten, appelliert Minister Backhaus an die Geflügelhalter, weiterhin besonders achtsam zu sein und die Biosicherheitsmaßnahmen auf einem möglichst hohen Niveau zu halten.

Hierzu gehört insbesondere, das zuständige Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt über unklare Krankheits- bzw. Todesfälle bei Geflügel zu informieren und die Tiere schnellstmöglich auf Geflügelpest untersuchen zu lassen.

Des Weiteren darf Wildvögeln kein Zugang zu Futter, Einstreu und Gegenständen gewährt und Tiere dürfen nicht mit Oberflächenwasser getränkt werden, zu dem wildlebende Vögel Zugang haben. Es muss unbedingt verhindert werden, dass das Virus in die Nutztierbestände eingetragen wird.

Mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft rät Minister Backhaus den Geflügelhaltern zur möglichst frühzeitigen Schlachtung anstehender Bestände. „Die Partner der Betriebe und ihre Kunden könnten sich frühzeitig mit Geflügel für die Feiertage eindecken. So lassen sich drohende finanzielle Einbußen abwenden.“

Verstärkung der Landesküstenschutzdüne

Neuhaus: Sandaufspülungen beginnen Ende November

Schwerin – An der Ostseeküste in Neuhaus wird ab Ende November die Landesküstenschutzdüne (LKSD) durch Aufspülung mariner Sande verstärkt. Am morgigen Donnerstag, 23. November, findet dazu mit dem Auftragnehmer die Bauanlaufberatung statt. Bauherr für den ca. 1.700 Meter langen Bauabschnitt ist das Land Mecklenburg-Vorpommern, vertreten durch das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg (StALU MM).

„Nicht zuletzt durch den Klimawandel ist und bleibt Küstenschutz eine permanente Gemeinschaftsaufgabe. Seit Mitte der 1990er Jahre wurden bisher insgesamt ca. 600 Millionen Euro in den Küsten- und Hochwasserschutz MV investiert. Wir als Landesregierung werden uns auch weiterhin dafür einsetzen, durch einen professionellen und breit aufgestellten Hochwasser- und Küstenschutz die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten“, sagte Minister Dr. Till Backhaus.

Mit der Umsetzung der Maßnahme wurde die Firma Rohde Nielsen A/S aus Kopenhagen beauftragt. Nach Einrichtung der Baustelle und Positionierung der Spülleitung Ende November wird anschließend Sand an den Strand vor Neuhaus gespült. Bis Ende Februar 2024 werden die Nassbaggerarbeiten abgeschlossen sein. Anschließend werden Strand und Düne neu profiliert sowie die Düne mit Strandhafer bepflanzt.

Der Sand für die Maßnahme wird aus der landeseigenen Lagerstätte Graal-Müritz gewonnen. Für die Dünenverstärkung werden insgesamt ca. 330.000 Kubikmeter Sand aufgespült. Die Kosten liegen bei ca. 3,1 Millionen Euro. An der Finanzierung beteiligt sich der Bund mit 70 Prozent im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“, 30 Prozent der Kosten werden durch das Land MV aufgebracht.

Das StALU MM hat die Planung erarbeitet und wird auch die Bauoberleitung übernehmen. An Bord des Baggerschiffes wird die Firma GLU Freiberg als geologische Bauüberwachung die Sandqualität kontrollieren.

Technische Daten Aufspülung 2023/24

Strand- und Dünenverstärkung durch Aufspülung mariner Sande

  • Küstenkilometrierung:           KKM F166.600 – KKM F168.300
  • Länge der Aufspülung:          ca. 1.700 Meter
  • Soll-Kronenbreite:                 40,1 Meter
  • Soll-Kronenhöhe:                  4,5 Meter ü. NHN
  • Dünenfußhöhe:                      2,3 Meter ü. NHN
  •  Böschung seeseitig:              1:3
  •  Böschung landseitig:             bleibt bestehen
  •  Strandneigung:                      1:30
  •  Uferlinienverlagerung:          10 – 30 Meter seewärts
  •  Mittlere Spülmenge:              ca. 150 Kubikmeter/ lfd. m
  • Gesamtmenge:                        330.600 Kubikmeter (inkl. 20 Prozent Spülverluste)
  •  Bewilligungsfeld:                   Graal-Müritz