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Kategorie: Landtag und Regierung MV

Fahrschulen in M-V können wieder öffnen

Schwerin – Das Kabinett hat nach dem „MV-Gipfel“ am Sonnabendnachmittag beschlossen, dass die Fahrschulen im Land ab Montag wieder öffnen dürfen.

„Ich freue mich sehr, dass wir an dieser Stelle wieder einen Schritt in Richtung Normalität tun können – wenn auch unter Auflagen. Um einander gegenseitig vor einer Ansteckung mit Covid 19 zu schützen, müssen Lehrer und Schüler bei der praktischen Ausbildung im Auto eine medizinische Gesichtsmaske tragen. Sofern das nicht möglich ist, ist vor Antritt der Ausbildungseinheit ein negatives Ergebnis eines Selbsttests vorzulegen“, sagte  Verkehrsminister Christian Pegel nach dem Beschluss.

Auch der Theorieunterricht kann – in kleinen Gruppen und mit Gesichtsmaske – wieder als Präsenzveranstaltung durchgeführt werden. „Mit der Wiederaufnahme der Fahrschulausbildung ermöglichen wir vor allem den künftigen Auszubildenden, die für die Wege zu Ausbildungsstätten und Berufsschule so wichtige Fahrschulausbildung rechtzeitig anzugehen. Wir können damit wichtigen Beitrag der Fahrschulen für die Verkehrssicherheit und die Mobilität vor allem junger Menschen wieder sicherstellen“, so Pegel.

Nach Angaben des Fahrlehrerverbandes Mecklenburg-Vorpommern warteten zwischen 6.000 und 6.5000 Fahrschüler, dass sie ihren begonnen Unterricht fortsetzen können. Zudem hätten sich Wartelisten für neue Interessenten aufgebaut, die es jetzt engagiert abzuarbeiten gelte, so Pegel. Er dankte dem Vorsitzenden des Fahrlehrerverbandes Helmut Bode, der dem Ministerium in dieser Zeit als kompetenter Gesprächspartner und Ratgeber zur Verfügung stand.

Vorschläge für Fahrplan 2022 gefragt

Schwerin – Ab sofort können sich Bürgerinnen und Bürger zu den Entwürfen für den Zugfahrplan 2022 äußern. Im Auftrag des Infrastrukturministeriums beteiligt die Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern (VMV) die Fahrgäste zum fünften Mal an der Vorbereitung eines Jahresfahrplans.

Die Entwürfe für die Zugfahrpläne sind ab sofort im Internet unter www.fahrplan2022mv.de einzusehen. Dort können Anmerkungen und Vorschläge zu den Fahrzeiten, zu zusätzlichen Fahrten, Änderungen von Anschlüssen oder andere Ideen für den Regionalbahnverkehr eingebracht werden. Bis zum 21. März 2021 können diese außerdem digital oder per Post übermittelt werden. Auf die Möglichkeit der Beteiligung wird unter anderem auch auf den Fahrgastmonitoren in den Zügen und in den regionalen Tageszeitungen des Landes hingewiesen.

„Wir hoffen, dass auch in diesem Jahr wieder möglichst viele Fahrgäste diese Möglichkeit nutzen, sich an der Fahrplangestaltung zu beteiligen“, äußerte Verkehrsminister Christian Pegel seine Erwartungen und sagte weiter: „Die Fahrgastbeteiligung ist ein wichtiger Schritt, um auf die Wünsche der Reisenden eingehen zu können. Kundenfreundlichkeit ist außerdem gleich Klimafreundlichkeit und liegt mir deshalb besonders am Herzen.“

Hintergrund

Die VMV erwartet in diesem Jahr viele Wortmeldungen von Reisenden, da zurzeit auf verschiedenen Strecken umfangreiche Baumaßnahmen im Gange sind, die Veränderungen des Fahrplans hervorrufen. Dies sind:

  • der eingleisige Betrieb zwischen Rostock-Hauptbahnhof und Rostock-Bramow mit Auswirkungen auf das Angebot der Rostocker S-Bahn
  • der eingleisige Betrieb zwischen Greifswald und Miltzow mit Beeinträchtigungen beim RE10 sowie beim RE3 zwischen Januar 2022 und dem Fahrplanwechsel im Dezember kommenden Jahres,
  • der eingleisige Betrieb zwischen Schwerin-Hauptbahnhof und Schwerin-Görries mit Beeinträchtigungen für die RB13 zwischen Anfang April und Anfang November sowie
  • die Vollsperrungen zwischen Altentreptow und Stralsund mit Behinderungen für den RE5 vom Fahrplanwechsel im Dezember dieses Jahres bis Ende Juni 2022.

Nach Abschluss der Fahrgastbeteiligung wird es voraussichtlich im Herbst eine Stellungnahme zu den Hinweisen geben. „Wir werden die Anregungen wieder gründlich prüfen und in der Fahrplangestaltung für 2022 und die Folgejahre berücksichtigen, soweit es nach Abwägung der Vor- und Nachteile zweckmäßig erscheint“, kündigt Christian Pegel an. Unabhängig von dieser Fahrgastbeteiligung werden auch in diesem Jahr die Landkreise und kreisfreien Städte sowie Verbände an der Fahrplangestaltung beteiligt.

Änderung des Tierschutzgesetzes

Backhaus: Über Ausstieg aus Küken-Töten viel zu lange gebrütet

Berlin/Schwerin – Der Bundesrat hat sich in seiner aktuellen Sitzung für eine Änderung des Tierschutzgesetzes entschieden. In seiner Rede vor dem Plenum begrüßte Mecklenburg-Vorpommerns Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus den Gesetzentwurf aus dem Bundeslandwirt­schafts­­ministerium. Dies sei ein guter Tag für den Tierschutz, so der Minister. Er schlug aber auch kritische Töne an:

„Dieses Gesetz ist lange überfällig. Immerhin haben wir den Tierschutz bereits im Jahr 2002 als Staatsziel in das Grundgesetz aufgenommen. Da sollte es fast 20 Jahre später nicht mehr zulässig sein, Tiere unmittelbar nach der Geburt zu töten, nur weil wir keine Verwendung für sie haben. Und wer weiß, ob es heute einen solchen Gesetzentwurf gebe, wenn das Bundesverwaltungsgericht dem Gesetzgeber 2019 nicht mit aller Deutlichkeit ein zeitnahes Ende dieser Praxis vorgegeben hätte. Ich sehe deshalb auch keinen Anlass, sich als großer Vorreiter zu brüsten“, so der Minister.

„Mit dieser Gesetzesänderung wird künftig nicht nur das Töten männlicher Küken aus Legelinien verboten sein. Nach dem siebten Bebrütungstag dürfen auch keine Verfahren zur Geschlechtsbestimmung eingesetzt werden, die zum Absterben des Hühnerembryos oder zum Abbruch des Brutvorgangs führen. Durch diese Regelung wird erstmals im Tierschutzrecht das Leben von Embryonen geschützt. Das ist ein wichtiger Schritt“, fährt Backhaus fort.

„Wir müssen jetzt weiter mit Hochdruck daran arbeiten, die Methoden zur Geschlechterbestimmung weiter zu optimieren. In der ganzen Debatte zum Umgang mit Hühnerembryonen und zur Praxisreife der Geräte und deren Verfügbarkeit am Markt dürfen wir einen entscheidenden Aspekt nicht aus den Augen verlieren. Es gibt auch noch eine tierschutzgerechte Alternative – nämlich die Aufzucht der männlichen Küken als sogenannte „Bruderhähne“. Ich sehe hier unglaubliches Potential und bin der festen Überzeugung, dass auch diese Haltungsform am Markt bestehen kann. Bei uns in Mecklenburg-Vorpommern werden „Bruderhähne“ bereits erfolgreich aufgezogen und vermarktet. Das zeigt: Es geht, wenn man es nur will.“

Abschließend forderte Backhaus weitere Schritte für mehr Tierwohl in der Nutztierhaltung: „Es bedarf dringend weiterer Anstrengungen, tierschutzrechtliche Mindestanforderungen an das Halten von Geflügel in die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung aufzunehmen. Fachgespräche zwischen dem Bund und den Ländern bezüglich der Haltung von Bruderhähnen haben zwar schon begonnen. Auch andere wichtige Themen wie „Junghennen“, „Elterntiere“ und sogar die Putenhaltung wurden endlich wieder aufgegriffen. Mit Blick auf die beinahe „unendliche Geschichte“ der männlichen Küken mahne ich dringend: Nicht alles darf so lange bebrütet werden, wie der vorliegende Gesetzentwurf.“

Frau des Jahres geehrt

Schwesig und Drese gratulieren Dr. Jördis Frommhold zur „Frau des Jahres“

Schwerin – „Wir feiern den Internationalen Frauentag seit über 100 Jahren und wollen an diesem besonderen Tag daran erinnern, was Frauen leisten und leisten können. Und wir wollen gemeinsam auf unsere Anliegen aufmerksam machen: auf die Rechte der Frauen, Gleichstellung und Chancengleichheit, was Frauen fordern und was Frauen zusteht. Und wir wollen aufzeigen, wo es noch Verbesserungen braucht und wo es weiter Ungerechtigkeiten gibt“, betonte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig beim digitalen Festakt anlässlich des Internationalen Frauentages, bei dem Dr. Jördis Frommhold als „Frau des Jahres“ geehrt wurde.

Die Corona-Pandemie treffe Frauen ganz besonders, führte die Regierungschefin aus. „Sie arbeiten häufig in wichtigen Berufen, die uns durch die Krise bringen. Ich denke da ganz besonders an die Pflegerinnen in den Alten- und Pflegeheimen, an die Krankenschwestern und Ärztinnen, die Verkäuferinnen und auch an die Lehrerinnen und Erzieherinnen. Sie alle haben ganz besondere Arbeit geleistet im vergangenen Jahr und tun das immer noch. Ohne die Frauen hätten wir die Krise nicht so gut gemeistert“

Frauen seien in der Pandemie auch stärker von Einkommensbußen betroffen als Männer – durch Freistellung, Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit, in Teilzeit oder als geringfügig Beschäftigte. Außerdem hätten sie in der Zeit den überwiegenden Teil an Haus- und Familienarbeit übernommen, inklusive Homeschooling und Kinderbetreuung.

Schwesig beim digitalen Festakt: „Die Pandemie zeigt ganz deutlich, wo Frauen gegenüber Männern immer noch benachteiligt sind. Da müssen wir für Verbesserungen kämpfen. Wie gleichberechtigt wir aus der Corona-Krise herauskommen, hängt auch von uns Frauen ab. Ich bitte Sie alle: Bleiben Sie am Ball, engagieren Sie sich weiter für Frauen und mit Frauen, in der Politik, in Vereinen und Verbänden, in Gewerkschaften, Kunst und Kultur, in den Städten und Gemeinden – überall im Land, so wie die Frau des Jahres Dr. Jördis Frommhold.“

„Wir würdigen heute eine beeindruckende Persönlichkeit, die mit noch nicht einmal 40 Jahren eine der jüngsten Chefärztinnen in Deutschland ist und als eine der führenden Expertinnen für die sogenannte Long-Covid-Krankheit Corona-Patienten und -Patientinnen aus ganz Deutschland betreut“, sagte Gleichstellungsministerin Stefanie Drese in ihrer Laudatio auf die Frau des Jahres in Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Jördis Frommhold

Frommhold werde ausgezeichnet für ihr herausragendes Engagement zur Aufklärung über die Langzeitfolgen einer Covid 19 Erkrankung und den erfolgreichen Einsatz der Möglichkeiten der Rehabilitationsmedizin. „Jördis Frommhold berät und therapiert oft verzweifelte Patientinnen und Patienten, die mit langfristigen Folgen zu kämpfen haben“, verdeutlichte Drese. Sie setze sich zudem für einen höheren Anteil von Frauen in Führungspositionen im medizinischen Bereich ein.

Drese: „Mit ihrer Klarheit, Freundlichkeit und ihrem zupackenden Optimismus verkörpert sie die Rehabilitationsmedizin als jung, dynamisch und weiblich und ist ein Vorbild für Frauen in der Medizin. Wir sind stolz, dass wir solch eine tolle Ärztin in Mecklenburg-Vorpommern haben.“

Do it local, see it global

Filme aus Mecklenburg-Vorpommern sollen ankommen

Schwerin – Gute Nachrichten für das Filmland MV: In diesem Jahr stehen 3,6 Millionen Euro für Fördermaßnahmen zur Verfügung. 2020 wurden bereits insgesamt 1,7 Millionen Euro an Fördergeldern ausgereicht. In der kommenden Woche endet die Einreichfrist für die neue Förderrunde. Trotz der Corona-Krise hat Mecklenburg-Vorpommern im Dezember 2020 mit der Gründung der MV Filmförderung GmbH einen bedeutsamen Schritt zur Neuausrichtung der landeseigenen Film-, Festival- und Kinoförderung gemacht.

„Die Fördergelder sind umso wichtiger, da die Corona-Pandemie gerade auch die Filmbranche hart getroffen hat“, sagt Heiko Geue, Chef der Staatskanzlei und Aufsichtsratsvorsitzender der MV Filmförderung GmbH. Noch immer sind deutschlandweit Produktionen erschwert, Kinos geschlossen und Festivals finden nur digital oder hybrid statt. „Wir haben viel vor: Wir wollen, das in MV mehr Filme gedreht werden. Vor allem die Förderung von Nachwuchstalenten liegt uns am Herzen. Darüber hinaus wollen wir die Zusammenarbeit und Kooperation mit den osteuropäischen Ländern ausbauen. Neben der eigenen finanziellen Förderung hoffen wir, dass Projekte aus unserem Land auch verstärkt in der Bundesförderung Beachtung finden“, so Geue.

Antje Draheim, Staatssekretärin und Bevollmächtigte des Landes Mecklenburg-Vorpommern in Berlin betont: „Den meisten ist MV als wunderschönes Urlaubsland bekannt, aber die wenigsten wissen, dass MV tolle Kulissen für zahlreiche Filmproduktionen bietet. Ob Stralsund, die Insel Usedom oder Schwerin. Diese Vielfalt bietet auch Filmproduzenten und Regisseuren unzählige Möglichkeiten.“

Prof. Olaf Jacobs, Geschäftsführer der MV Filmförderung GmbH: “Die neue Förderung ist angetreten, um Projekte möglich zu machen, die es so vorher hier nicht gegeben hätte. Schon unsere erste Förderrunde, repräsentiert das Land in seiner ganzen Vielfalt mit unterschiedlichsten Schauplätzen, seiner eigenen kulturellen Identität und mit ureigenen Stoffen und Geschichten von hier.

Dass fast die Hälfte der Förderzusagen (sechs von 13) an Nachwuchsprojekte gegangen ist, zeigt, was uns wichtig ist und ist gewiss eine Investition in die Zukunft.“

Anlässlich des ersten Festival-Teils der Berlinale rollen die Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern und die MV Filmförderung GmbH heute gemeinsam und digital den ROTEN TEPPICH ANS MEER aus und laden zum diesjährigen MV-Talk „Do it local, see it global – Filme aus Mecklenburg-Vorpommern sollen ankommen“ im Video-Stream.

Welche Schwerpunkte setzt die neue MV Filmförderung und welchen Einfluss hat Corona auf die Projekte und Vorhaben? Warum ist die Nachwuchsförderung so wichtig? Wie wird der Kulturort Kino gestärkt und in der Fläche gesichert? Was kann ein zukunftsweisendes Festival für Filmschaffende leisten?

Diese und weitere aktuelle Fragen diskutiert Prof. Olaf Jacobs mit Dr. Heiko Geue, Chef der Staatskanzlei und des Aufsichtsrats der MV Filmförderung, und den Gästen Dr. Anne Kellner, Geschäftsführerin Lichtspieltheater „Wundervoll“ Rostock, Max Gleschinski, Regisseur und Produzent KAHLSCHLAG und Prof. Dr. Skadi Loist, Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF.

Corona-Pandemie verlangsamt Integration in MV

Rostock – In den vergangenen fünf Jahren wurden in Mecklenburg-Vorpommern und insbesondere in Rostock viele wichtige und gute Integrationsstrukturen und eine Expertise aufgebaut. Diese Strukturen müssen weiterhin aufrechterhalten werden. Das sagte die Integrationsbeauftragte des Landes M-V, Reem Alabali-Radovan, heute auf der virtuellen Konferenz zu „5 Jahre – wir schaffen das“.

Die Universität Rostock und das Rostock International House hatten alle Interessierten und Akteure aus der Flüchtlingsarbeit in Rostock und Umgebung, sowie bundesweit zu der Konferenz eingeladen. Die Veranstaltung dient als Plattform und Erfahrungsaustausch für Flüchtlingsbeauftragte aus Wissenschaft, Politik, Zivilgesellschaft und Öffentlichkeit. Die Geschichte, Ängste, Hoffnungen und Perspektiven der Flüchtlingsarbeit in Rostock und im Land Mecklenburg-Vorpommern der letzten fünf Jahre stehen dabei im Mittelpunkt.

Alabali-Radovan machte deutlich: „Die Corona-Pandemie bringt tiefe Einschnitte in die Integrationsentwicklungen. Wir müssen uns mit den Auswirkungen der Pandemie auf den Arbeitsmarkt insbesondere auf Zugewanderte, die zu großen Teilen in prekären oder unsicheren Beschäftigungsverhältnissen stehen, beschäftigen. Wir müssen auch darauf achten, dass die Pandemie die Bildungschancen von geflüchteten Kindern und Jugendlichen nicht weiter verschlechtert.“

Insgesamt ist für M-V festzustellen, dass Zugewanderte von den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Arbeitsmarkt besonders stark betroffen sind. Im August 2020 stieg die Zahl der Arbeitslosen bei Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft um 21% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Auch die Integration von geflüchteten Frauen in den Arbeitsmarkt stellt weiterhin eine Herausforderung dar. Von den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus Asylherkunftsländern waren im Juli 2020 86 % Männer. Ein großer Teil der Geflüchteten ist im Niedriglohnsektor tätig, auch bei hoher Qualifizierung. Die Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen stellt weiterhin eine große Hürde dar.

Für die Integration in Arbeit bestehen diverse Angebote der Beratung, Bildung und Qualifizierung sowie der Anerkennungsberatung bei ausländischen Bildungsabschlüssen. „Hier möchte auf zwei Institutionen mit Sitz in Rostock verweisen, mit denen wir seit Jahren auf Landesebene zusammenarbeiten und die eine besondere Expertise in diesem Bereich aufzeigen. Das sind einmal das Netzwerk für Integration durch Qualifizierung (kurz IQ) und der Verein Migra,“ sagte Alabali-Radovan.

Mit Stand 31.12.2019 leben ca. 80.000 Menschen mit einer ausländischen Staatsbürgerschaft in M-V. Das macht einen Anteil von ca. 5% aus. Im Jahr 2013 waren es 2,4 %. Die meisten Zugewanderten, ca. 15.000, leben in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock. Die größte Gruppe der Zugewanderten kommt aus Polen, danach folgen Syrien und Rumänien. Die Zahl der Asylanträge ist in M-V stark zurückgegangen von ca. 19.000 im Jahr 2015 auf ca. 1.800 im Jahr 2020.

Neuer Verkehrsvertrag

Mehr Platz, Wlan, Catering und Kultur in ODEG-Zügen nach Vorpommern

Schwerin – Die Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern (VMV) hat in dieser Woche die Verkehrsleistungen für das Teilnetz Ostseeküste-Ost II an die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (ODEG) vergeben. Die Nahverkehrszüge der ODEG verkehren bereits seit Dezember 2019 auf den Strecken Rostock – Stralsund – Sassnitz/Binz (RE 9) sowie Rostock – Stralsund – Züssow (RE 10). Mit der Vergabe erhält die ODEG einen Vertrag für weitere 13 Jahre für beide Strecken bis zum Dezember 2034.

Die neuen modernen Nahverkehrszüge der Firma Siemens, vom Typ Desiro ML, die 2020 in den Dienst gestellt wurden, werden weiterhin eingesetzt – und um einige Annehmlichkeiten ergänzt: „Alle sieben Züge werden bis zum offiziellen Start des neuen Verkehrsvertrags am 12. Dezember 2021 sukzessive um einen Wagenkasten verlängert. Damit werden in allen Zügen künftig ein Erste-Klasse-Bereich, mehr Sitzplätze und erweiterte Mehrzweckkapazitäten etwa für die Fahrradbeförderung zur Verfügung stehen. Außerdem sind alle Fahrzeuge mit WLAN ausgestattet und das mobile On-Board-Catering bietet am Platz Getränke und Snacks an“, nennt Landesverkehrsminister Christian Pegel Beispiele und führt weiter aus:

„Mit der Verstetigung der Leistungen der ODEG an der Ostseeküste und der Erweiterung der Kapazitäten in den Zügen ist es uns gelungen, für Einheimische und Touristen ein langfristiges und verlässliches Nahverkehrsangebot auf einer der bedeutendsten Schienenachsen unseres Bundeslands zu schaffen. Mit dem neuen Cateringangebot und zusätzlichen Zugbegleitern auf der Ferieninsel Rügen in der Hochsaison wird die Angebotsqualität weiter erhöht. Die Kunden dürfen zudem auf besondere kulturelle Events in den Zügen gespannt sein.“

Dazu erläutert der Minister: „Abwechselnd fährt jeden vierten Sonntag im Monat einer der Züge auf den Strecken zwischen Rostock und der Insel Rügen bzw. Züssow als ,Kulturzug‘. Dann gibt es an Bord ein musikalisches maritimes Highlight wie etwa Shantys vom Schifferchor. Das ist in meinen Augen ein schönes Angebot, um Urlauber, die im Zug an- oder abreisen, zu begrüßen oder zu verabschieden, aber sicherlich auch für einheimische Zugpassagiere eine willkommene Abwechslung, die den Anreiz, Bahn zu fahren, weiter erhöht.“

Besonders geachtet wurde im Verkehrsvertrag wiederum auf die Umstiegsmöglichkeit in Züssow zwischen den Zügen von und nach Rostock und denen von der und auf die Insel Usedom. Es kann weiterhin am selben Bahnsteig umgestiegen werden, bei ausreichender Übergangszeit und unter weitgehender Beibehaltung der heute bekannten Abfahrtszeiten.

Auf der Linie RE 9 wird an den Spieltagen der Störtebeker-Festspiele am späten Abend ein zusätzlicher Zug von Bergen nach Rostock verkehren.

Über die gesamte Vertragslaufzeit bis Dezember 2034 ist eine Vergütung für dieses Angebot durch das Land in Höhe von knapp 220 Millionen Euro vereinbart.

Kampagne „Wald ist Klimaschützer Nummer 1″

Schwerin – Agrar- und Forstminister Dr. Till Backhaus hat gemeinsam mit Vertretern der“ Familienbetriebe Land und Forst“ (FABLF) und der „AGDW – Die Waldeigentümer“ an der B321 zwischen Crivitz und Schwerin eine orangefarbene Acht enthüllt.

Die 2,50 Meter hohe und 1,3 Meter breite Zahl steht für die durchschnittliche CO2-Menge, die ein Hektar Wald pro Jahr speichert. Das Symbol ist Teil der bundesweiten Informationskampagne „Wald ist Klimaschützer Nummer 1.“ Die Kampagne soll auf die Klimaschutzleistungen des Waldes aufmerksam machen.

„Der deutsche Wald wächst auf rund 11,4 Mio. Hektar und bindet insgesamt 127 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr“, stellt der Forstminister fest. „Die Gesamtspeicherung pro Jahr entspricht damit 14% des deutschen Treibhausgasausstoßes. Das sind beeindruckende Zahlen, und die bundesweit laufende Kampagne „Wald ist Klimaschützer Nummer 1“ soll verdeutlichen, welche Leistungen der Wald für uns erbringt. Denn das Multitalent Wald ist viel mehr als nur Holzlieferant: Er hilft, das Klima zu schützen, sorgt für saubere Luft und sauberes Wasser. Er bietet Lebensraum für viele Arten und Erholung für Menschen. Eine unlängst vorgestellte Studie zu den Ökosystemleitungen des Waldes untersuchte allein 47 dieser Dienstleistungen. Und all das stellen der Wald und damit auch die Waldbesitzer der Gesellschaft kostenlos zur Verfügung. Doch in Zeiten von Klimaerwärmung, Dürreperioden, Stürmen und Borkenkäferbefall funktioniert dieses System nicht mehr.

Der Wald braucht Hilfe und diese Hilfe kostet Geld. Ich schlage vor, dass wir einen Teil der Einnahmen aus der CO2-Steuer nutzen, um die Klimaleistungen des Waldes zu bezahlen. So schaffen wir Anreize für Waldbesitzer damit sie den Klimaschutz vor die Holznutzung stellen. So treiben wir den nötigen Umbau hin zu artenreichen und klimaresistenten Wäldern voran“, so Backhaus.

„Darum Unterstützung für die Kampagne der Waldbesitzer. Wir brauchen eine breite Öffentlichkeit, die versteht, worum es geht: Es geht um nicht weniger als die Zukunft des Waldes und damit um unsere Zukunft. Deswegen sollte uns der Wald einiges Wert sein“, so Backhaus abschließend.