Menü Schließen

Kategorie: Landtag und Regierung MV

Mietpreis-Kappungsgrenze

Greifswald – In Greifswald wird im kommenden Jahr die so sogenannte Kappungsgrenze bei Mietpreiserhöhungen gesenkt. Das hat das Kabinett am Mittwoch abschließend beschlossen, nachdem der Entwurf der Verordnung dazu zuvor die Verbandsanhörung durchlaufen hatte.

„Die Universitäts- und Hansestadt Greifswald hat einen angespannten Wohnungsmarkt. Die Bevölkerung wächst und auch der Neubau von guten und bezahlbaren Mietwohnungen nimmt zu. Aber noch ist der Mietmarkt in Greifswald sehr dynamisch“, sagt Infrastrukturminister Christian Pegel und erläutert den Hintergrund:

„Nachdem Greifswald 2018 schon für die Mietpreisbremse in die Verordnung aufgenommen wurde, werden nun auch die zulässigen prozentualen Mieterhöhungen bei bestehenden Mietverträgen herabgesetzt. Der Bundesgesetzgeber hat dies genau dort ermöglicht, wo eine ausreichende Versorgung der Bevölkerung mit Mietwohnungen zu angemessenen Bedingungen besonders gefährdet ist.“

Das Bürgerliche Gesetzbuch regelt, dass Vermieter bei bestehenden Mietverträgen unter bestimmten Voraussetzungen die Miete bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete erhöhen können – aber um maximal 20 Prozent innerhalb von drei Jahren. In Gebieten, in denen die Wohnungsknappheit besonders groß ist, kann diese Kappungsgrenze für maximal fünf Jahre auf 15 Prozent abgesenkt werden. Die Landesregierungen müssen diese Gebiete per Rechtsverordnung bestimmen.

Die Kappungsgrenze gilt seit Oktober 2018 bereits für die Universitäts- und Hansestadt Rostock, Greifswald kommt nun als zweite Stadt in Mecklenburg-Vorpommern hinzu, nachdem die Bürgerschaft sich mit der Bitte um Prüfung auch dieser Mieterschutzmöglichkeit an das Land gewandt hat“, so Pegel.

Weiter sagt der Minister: „Mietsteigerungen werden für immer mehr Menschen zum Problem. Selbst wenn es freie Wohnungen auf dem Markt gibt, werden diese vielfach deutlich über den ortsüblichen Mieten angeboten. Die Absenkung der Kappungsgrenze ebenso wie die Mietpreisbremse sind nützliche Instrumente, um die Symptome eines engen Mietwohnungsmarktes kurzfristig zu lindern. Langfristig benötigen wir aber neuen, bezahlbaren Wohnraum, wie er in Greifswald mit dem Landesförderprogramm „Neubau Sozial“ an verschiedenen Stellen seit 2017 geschaffen wurde und wird.“

Seit Wiederauflage des Landesförderprogramms 2017 wurden in Greifswald aus diesem Förderprogramm Neubauprojekte der städtischen Wohnungsgesellschaft WVG, der Wohnungsgenossenschaft WGG, aber auch von zwei privaten Investoren mit neun Millionen Euro unterstützt. Es entstanden 193 neue, bezahlbare Wohnungen. Weitere Projekte in Greifswald mit einem Umfang von etwa acht Millionen Euro sind angekündigt.

Inklusion auf dem Arbeitsmarkt

Neubrandenburg – Berührungsängste abbauen und schwerbehinderte Menschen aus Werkstätten für Behinderte qualifizieren und auf den ersten Arbeitsmarkt bringen – das ist das ehrgeizige Ziel des Modellprojektes „Inklusive Bildung Mecklenburg-Vorpommern“. Es startet im kommenden Jahr an der Hochschule Neubrandenburg.

„Wir gehen als Land damit neue Wege und installieren ein wegweisendes Inklusionsprojekt im Hochschulbereich“, betonte Sozialministerin Stefanie Drese anlässlich des Versands des Förderbescheids in Höhe von 1,272 Millionen Euro durch das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS). Die Mittel für die Durchführung des auf gut drei Jahre angelegten Projektes an der Hochschule Neubrandenburg stammen aus der Ausgleichsabgabe.

„Das ist sehr sinnvoll und nachhaltig investiertes Geld, denn sechs schwerbehinderte Menschen, die bislang in einer Werkstatt für Behinderte beschäftigt wurden, werden nun innerhalb von drei Jahren zu „Bildungsfachkräften“ ausgebildet“, sagte Drese. Die Auszubildenden werden bereits während ihrer Ausbildung und auch danach den Studierenden, Lehr-, Fach- und Führungskräften die Lebenswelten, spezifischen Bedarfe und Kompetenzen von Menschen mit Behinderungen ganz direkt vermitteln. Das Modellprojekt kann nach Ansicht von Ministerin Drese zudem auch zur Stärkung der Bewusstseinsbildung für die Belange der Menschen mit Behinderungen im Hochschulbereich beitragen und die Achtung ihrer Rechte und ihrer Würde zu fördern.

Drese: „Selbst engagierte Studierende sowie Fach- und Führungskräfte fühlen sich oft unsicher und überfordert im Umgang mit schwerbehinderten und insbesondere mit geistig behinderten Menschen. Sie haben bisher kaum Handlungskompetenzen für die Zusammenarbeit mit Menschen mit Behinderungen entwickeln können.“ Dabei halte der Inklusionsgedanke zunehmend an den Hochschulen und im Arbeitsleben Einzug.

„Es wird viel über Menschen mit Behinderungen gesprochen, aber selten mit ihnen“, so Drese. „Das soll sich durch das vom Land geförderte Modellprojekt ändern und Barrieren in den Köpfen abbauen. Ein wesentliches Ziel ist, dass Menschen mit Behinderung in Aus- und Weiterbildungen selbstkompetent zu Wort kommen und damit Studierende, Fach- und Führungskräfte gut auf den Umgang und die Zusammenarbeit mit Menschen mit Behinderungen in der beruflichen Praxis vorbereiten und die Inklusion im Arbeitsleben weiter voranbringen“, so Drese.

Neues Fraunhofer-Zentrum kommt

Martin: Ein starker Schub für die Forschungslandschaft in MV

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern und in Bayern wird ein neues Fraunhofer-Zentrum angesiedelt, das sich mit Biogener Wertschöpfung und Smart Farming beschäftigt. In den kommenden fünf Jahren stellen Bund und die beiden Länder erhebliche Mittel für die Gründung des neuen Fraunhofer-Zentrums bereit. Der Bund wird 40 Millionen Euro tragen. Mecklenburg-Vorpommern und Bayern steuern in diesem Zeitraum jeweils 20 Millionen Euro hinzu.

„Das ‚Fraunhofer-Zentrum für Biogene Wertschöpfung und Smart Farming‛ knüpft an die laufenden erfolgreichen Forschungsaktivitäten im Land an und wird dem Forschungsstandort Mecklenburg-Vorpommern einen enormen Schub geben“, betonte Wissenschaftsministerin Bettina Martin. „Die vielen Gespräche und das intensive Werben für unseren Wissenschaftsstandort haben sich gelohnt. Mecklenburg-Vorpommern hat großes Potenzial, insbesondere in den Bereichen maritimer Forschung, Life Sciences und eben auch im Bereich der Landwirtschaft. Die geplante Neuansiedlung des Forschungszentrums in Rostock, wo bereits weitere renommierte Fraunhofer-Institute arbeiten, ist eine große Chance für die Spitzenforschung landesweit. Gleichzeitig ist sie ein Ergebnis der laufenden erfolgreichen Arbeit unserer Hochschulen nicht nur in Rostock, sondern genauso in Stralsund, Greifswald und Neubrandenburg“, sagte Martin.

„Bei der Debatte um eine stärkere finanzielle Beteiligung der Länder an den Corona-Ausgaben geraten viele erfolgreiche Kooperationen zwischen Bund und Ländern in den Hintergrund“, so Finanzminister Reinhard Meyer. „Das ‚Fraunhofer-Zentrum für Biogene Wertschöpfung und Smart Farming‘ ist so ein Erfolgsprojekt, das nur dank der gemeinsamen Kraftanstrengung von Bund und Land möglich ist.“

Das Fraunhofer-Zentrum wird den engen Austausch mit den Akteuren der Wirtschaft und Landwirtschaft suchen. Die Forschungseinrichtung wird von fünf Fraunhofer-Instituten getragen und organisiert sich in zwei eigenständige Teilinitiativen in Mecklenburg-Vorpommern und Bayern.

„Digitalisierung ist auch im Bereich Landwirtschaft nicht mehr wegzudenken“, sagte Wissenschaftsministerin Martin. „Das neue Fraunhofer-Zentrum wird innovative Technologien für eine nachhaltige Landwirtschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette – vom Saatgut bis zum veredelten Produkt, sowohl an Land als auch im Wasser und in der Luft erforschen und entwickeln. Eine Aufgabe, die hervorragend nach Mecklenburg-Vorpommern passt. Das Land wird seinen Anteil an der Finanzierung in Höhe von 20 Millionen Euro bereitstellen – das ist eine Investition in die Zukunft dieses Landes, die auch weit über unsere Landesgrenzen hinaus Wirkung zeigen wird.“

Beim „Smart Farming“ geht es darum, durch Digitalisierung die komplette Wertschöpfungskette zu optimieren und die Branche bei aktuellen Herausforderungen wie der Erfassung und Auswertung großer Datenmengen zu unterstützen. Digitale Entscheidungsunterstützungssysteme helfen bei betrieblichen Transformationsprozessen, der Optimierung des Einsatzes von Düngemitteln, Futter und Medikamenten. Assistenzsysteme und autonome Fahrzeuge sowohl an Land, in der Luft als auch im Wasser wirken dem Personalmangel entgegen und erhöhen zugleich Effizienz und Effektivität.

In der Biogenen Wertschöpfung werden im Agrarsektor neben der Produktion von Lebensmitteln auch die Zulieferung, die nachgelagerte Verarbeitung und die Ausweitung auf den Anbau von Rohstoffen zur energetischen Verwertung mitgedacht. Augenmerk liegt dabei immer auf der Erhaltung des Gleichgewichts zwischen ökonomischer Tragfähigkeit, ökologischer Ausgewogenheit sowie gesellschaftlicher Akzeptanz und sozialer Verträglichkeit.

Das Vorhaben flankiert einen bereits politisch eingeleiteten Paradigmenwechsel: Hin zu einer an ökologische, erzeuger- und marktspezifische Anforderungen anpassbaren, hochindividualisierten und automatisierten Landwirtschaft. So werden Nutzpflanzen und Nutztieren mithilfe datenbasierter, intelligenter Technologien die optimalen Wachstumsbedingungen geboten und somit die Interessen von Ökonomie und Ökologie gleichermaßen gewahrt. Mecklenburg-Vorpommern bietet neben weitreichenden Agrarflächen ebenso hervorragende Bedingungen für Bereiche, die mit dem Wasser zusammenhängen. Dazu gehört neben Aqua-Kultur beispielsweise auch eine hervorragende Expertise in der Moorforschung.

Landwirtschaftlichen Betrieben und den vor- und nachgeschalteten Betriebe werden sowohl technologische als auch methodische Werkzeuge an die Hand gegeben, um sich globalen Herausforderungen zu stellen: Klimawandel, Gesundheitsrisiken, gesellschaftliche Forderungen nach Tierwohl, Nachhaltigkeit und Qualität.

Internationaler Tag der Migranten

Integrationsbeauftragte Alabali-Radovan: Frauen mit Zuwanderungsgeschichte enorm wichtig für gelingende Integration

Schwerin – Die Integrationsbeauftragte des Landes, Reem Alabali-Radovan, hebt anlässlich des Internationalen Tages der Migranten am (heutigen) 18. Dezember die Schlüsselfunktion von Frauen im Integrationsprozess hervor. Deshalb sind nach Ansicht von Alabali-Radovan verstärkte Maßnahmen zur Herstellung von Chancengleichheit notwendig, damit Frauen mit Migrationshintergrund am gesellschaftlichen Leben, wie am Erwerbsleben gleichermaßen teilhaben können.

„Vielfach sind es die Arbeitsleistung, der Verdienst sowie die familiären und sozialen Netzwerke der Frauen, die die Teilhabe von Familien ermöglichen oder erheblich erleichtern“, verdeutlicht Alabali-Radovan. Als Mütter hätten Frauen mit Zuwanderungsgeschichte einen erheblichen Einfluss auf die Vermittlung demokratischer Grundwerte und das Gelingen der Integration für die nächsten Generationen.

Frauen zu stärken, beginne bei Schutzkonzepten in Erst- und Gemeinschaftsunterkünften und benötige gezielte Angebote zur Erleichterung des Zugangs zu Deutschkursen, Bildung und Beruf, so Alabali-Radovan. „Frauen- und Familienprojekte tragen dazu bei, dass Frauen gestärkt und ihre Ressourcen aktiviert werden“, betont die Landesintegrationsbeauftragte.

Die Maßnahmen müssten daher immer das Ziel verfolgen, die Selbstwirksamkeit und Selbsthilfekompetenzen von Frauen mit Migrationshintergrund zu stärken. Empowerment von Migrantinnen stärke die Selbstbestimmung und den Integrationsprozess. Wichtig sei dabei, die individuellen Potenziale sichtbar zu machen und auch hier die Vielfalt zu betonen“, so Alabali-Radovan.

„Um uns über diese Themen auszutauschen und Ideen zu entwickeln, lade ich regelmäßig gemeinsam mit der Migrantinnenorganisation aus Stralsund, Tutmonde e.V. und weiteren Akteurinnen zu einem Fachaustausch über die Lebenssituation von Migrantinnen und geflüchteten Frauen ein“, verdeutlicht Alabali-Radovan zum Internationalen Tag der Migranten.

Asklepios Klinik Pasewalk

Pasewalk – In der Asklepios Klinik Pasewalk (Landkreis Vorpommern-Greifswald) soll die Entbindungsstation im dritten Stock umgestaltet werden. „Dank der engagierten Mitarbeiter und dem hohen medizinischen Niveau ist die Asklepios Klinik Pasewalk ein modernes Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung und agiert als akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Greifswald. Jetzt soll ein wichtiger Bereich umgebaut werden. Die Entbindungsstation wird künftig ansprechender und moderner, um jungen Familien eine attraktive Umgebung bei der Geburt des Kindes zu bieten“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Die geburtshilfliche Abteilung befindet sich im Haupthaus der Asklepios Klinik Pasewalk und verfügt über drei Kreißsäle mit den entsprechenden Nebenräumen. Um unter anderem den Qualitätsanforderungen im Hinblick auf eine verbesserte medizinische Betreuung und neuem technischen Standard gerecht zu werden, ist jetzt ein umfassender Umbau geplant. So soll beispielsweise das bisherige Arzt-Bereitschaftszimmer zum postoperativen Überwachungsraum mit entsprechender Ausstattung werden.

Zudem ist geplant, den Patienten-/Angehörigen-Aufenthaltsbereich neu zu gestalten. Im Untersuchungsraum wird eine Umkleidemöglichkeit für die Schwangeren integriert. Durch den Rückbau des nicht benötigten Bades kann Platz für Lagerraum geschaffen werden. Im Rahmen der Energieeinsparung wird die Beleuchtung auf LED-Technik umgerüstet. Zum Teil alte Trinkwasserleitungen aus PE-Rohr werden im Zuge eines Umbaus erneuert.

„Die Pasewalker Klinik ist ein fester und wichtiger Bestandteil in der Krankenhauslandschaft unseres Landes. Deshalb unterstützen wir die geplanten Maßnahmen. Denn neben einer guten medizinischen Versorgung ist vor allem auf einer Geburtenstation ein ansprechendes Umfeld wichtig“, sagte Glawe.

Die Gesamtinvestitionen für den Umbau betragen rund 653.000 Euro. Das Gesundheitsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln nach dem Landeskrankenhausgesetz Mecklenburg-Vorpommern in Höhe von 550.000 Euro.

Seit 1990 erhielt das Krankenhaus insgesamt Einzelfördermittel (= langfristige Investitionen wie etwa Neubauten oder Sanierungsmaßnahmen) in Höhe von rund 53 Millionen Euro und Pauschalfördermittel (= Förderung für kleinere bauliche Maßnahmen und die Wiederbeschaffung kurzfristiger Anlagegüter) in Höhe von rund 24,5 Millionen Euro (inklusive der aktuellen Förderungen). Im Jahr 2014 hat das Gesundheitsministerium den Um- und Ausbau einer psychiatrischen Tagesklinik einschließlich der losen Erstausstattung mit einem Festbetrag von 1,1 Millionen Euro gefördert.

Die stationäre Gesundheitsversorgung ist in Mecklenburg-Vorpommern durch 37 moderne, leistungsfähige Krankenhäuser sichergestellt. Aktuell sind im Krankenhausplan 10.137 Betten und 1.484 tagesklinische Plätze ausgewiesen.

Insgesamt standen den Krankenhäusern in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2020 Einzelfördermittel (= langfristige Investitionen wie etwa Neubauten oder Sanierungsmaßnahmen) in Höhe von rund 27 Millionen Euro und Pauschalfördermittel (= Förderung für kleinere bauliche Maßnahmen und die Wiederbeschaffung kurzfristiger Anlagegüter) in Höhe von rund 25 Millionen Euro zur Verfügung. Seit 1990 sind im Rahmen der Krankenhausfinanzierung mit mehr als 2,9 Milliarden Euro erhebliche finanzielle Mittel in die Krankenhäuser in Mecklenburg-Vorpommern geflossen.

Die Asklepios Klinik Pasewalk steht mit 274 Planbetten und 32 tagesklinischen Plätzen im Krankenhausplan des Landes. Diese verteilen sich auf folgende Fachabteilungen: Chirurgie, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Frührehabilitation, Innere Medizin, Kinder- und Jugendmedizin, Orthopädie/Unfallchirurgie und Urologie. In den zwei Tageskliniken stehen Plätze in den Bereichen Frührehabilitation sowie Psychiatrie und Psychotherapie zur Verfügung.

Im Jahr 2019 wurden in der Asklepios Klinik Pasewalk laut Krankenhausstatistik M-V rund 12.270 Fälle behandelt. Damit konnte eine Auslastung des Krankenhauses von insgesamt 62,37 Prozent erreicht werden. Die durchschnittliche Verweildauer betrug 5,06 Tage. Im Jahr 2019 erblickten 482 Babys das Licht der Welt. Im Krankenhaus Pasewalk werden seit Jahren weit über 400 Geburten pro Jahr erreicht.

Die Klinik verfügt über eine eigene Ausbildungsstätte mit 169 Ausbildungsplätzen in der Fachrichtung Gesundheits- und Krankenpflegerin/Gesundheits- und Krankenpfleger und bildet ihre eingestellten Azubis auch praktisch aus. Derzeit handelt es sich um knapp 100 Gesundheits- und Krankenpfleger.

Kreisverkehr Lomonossowallee fertiggestellt

Greifswald – Heute gibt Infrastrukturminister Christian Pegel mit dem Oberbürgermeister der Universitäts- und Hansestadt Greifswald Dr. Stefan Fassbinder den neuen Kreisverkehr an der Lomonossowallee für den Verkehr frei.

Die Stadt Greifswald hat den vierarmigen Knotenpunkt Lomonossowallee/Dubnaring/Einsteinstraße im Stadtteil Schönwalde I zu einem einspurigen Kreisverkehr umgestalten lassen. Dadurch ist ein unübersichtlicher Knotenpunkt nun sicherer und zeitgemäßer gestaltet worden. Bei der Verkehrsfreigabe wird auch eine Skulptur auf der Kreiselmitte enthüllt, die eine Jury zur Verschönerung des Stadtteils Schönwalde ausgewählt hatte.

Mit dem Bau des Kreisels wurden auch die Gehwege im Umfeld, die Bushaltestellen sowie die Straßenbeleuchtung erneuert. Sämtliche Leuchten wurden mit LED-Leuchtmitteln versehen.

Das Bauministerium hat diese Maßnahme mit Städtebaufördermitteln in Höhe von knapp 520.000 Euro unterstützt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 825.000 Euro.

Ausbildung von Fallwildsuchhunden

Loppin – Gestern und heute haben in Loppin die ersten 12 Tiere ihre Ausbildung zum Fallwildsuchhund erfolgreich abgeschlossen. Die Gespanne sollen eingesetzt werden, um verendete Tiere aufzuspüren und so helfen, den Ausbruch der ASP frühzeitig zu erkennen und das Einschleppen des ASP-Virus in gesunde Bestände zu verhindern. In einer Videokonferenz dankte Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus den Teilnehmern und dem Ausbilder für die gute und wichtige Arbeit.

„Die Bedrohungslage durch die ASP ist enorm. Wir haben unsere Bemühungen in den vergangenen Wochen daher forciert. Die Zaunbauarbeiten an der Grenze zu Polen wurden in Rekordzeit vollendet. Auch die Schwarzwild­jagd, die Fallwildsuche und damit verbundene Proben­nahmen wurde deutlich intensiviert.

Ein wichtiger Baustein dabei sind auch speziell ausgebildete Hunde für die Fallwildsuche. Sie können dort suchen, wo wir Menschen trotz modernster Technik an Grenzen stoßen. Zum Beispiel in Bereichen, die aus der Luft nicht einsehbar sind oder die bei einer Begehung nur unzureichend gründlich abgesucht werden können. (z. B. Schilf, Gräser, Farn, Sträucher, Baumverjüngung, Totholz, div. landwirtschaftliche Kulturen) Fallwildsuchhunde können in all diesen Bereichen Kadaver und auch Kadaverteile sicher finden und dem Führer verweisen. Fallwildsuchhunde sind damit ein unverzichtbarer Bestandteil der Bekämpfungsstrategie gegen die ASP“, so der Minister.

Nur wenige Bundesländer verfügen bereits über eigene Kontingente, die aber hauptsächlich im eigenen Land gebraucht werden. Deshalb bauen sich einige Bundesländer – so wie jetzt M-V – einen eigenen kleinen Stamm an Suchhundegespannen auf. Die Ausbildung ist aufwendig und teuer.

„Der erste Kurs mit einer Dauer von 30 Tage kostet das Land ca. 320.000,00 Euro, also ca. 25.000,00 Euro pro Hundegespann. Der Schaden aufgrund des aktuellen ASP-Ausbruchs in Brandenburg und Sachsen wird durch den Ausfuhrstopp auf 1,3 Mrd. Euro geschätzt. Setzt man die Kosten zueinander ins Verhältnis, ist die Hundeausbildung eine gute Investition“, so Minister Backhaus.

„Mit den gut ausgebildeten Hunden allein ist es aber nicht getan“, so der Minister weiter. „Denn es geht nicht ohne ebenso fähige Hundeführer. Hund und Führer arbeiten zusammen und sind nicht austauschbar. Die Ausbildungsplätze waren begrenzt. Wir hatten im ersten Lehrgang 13 Plätze zu vergeben. Es versteht sich von selbst, dass wir dafür eine strenge Vorauswahl getroffen haben. Wir haben uns dabei ganz bewusst auf Mitarbeiter der Landesforstanstalt, des Landes und der Landkreise beschränkt, um sicherzustellen, dass die Gespanne im Einsatzfall auch uneingeschränkt zur Verfügung stehen.“

Die Hundeführerinnen und Hundeführer könnten stolz sein, auf sich selbst und vor allem auf Ihre Tiere, so der Minister. Denn Sie hätten es in die Auswahl geschafft. Und nicht nur das, Sie hätten in den vergangenen Wochen hartes Training und viele Ausbildungsstunden auf sich genommen. Kein Teilnehmer habe den Lehrgang abgebrochen.

„12 Gespanne haben nun erfolgreich ihre Prüfung ablegt. Nur eine Teilnehmerin konnte krankheitsbedingt nicht geprüft werden. Es ist geplant, dass sie die Prüfung aber mit dem zweiten Lehrgang nachholen wird. Dass der erste Lehrgang so erfolgreich verlaufen ist, haben wir natürlich nicht nur den Führern und ihren Vierbeinern zu verdanken. Dieser Erfolg geht maßgeblich auf das Konto des Ausbilders, Herrn Andreas Kiefer. Ich freue mich sehr, dass er uns auch noch für einen weiteren Kurs zur Verfügung stehen wird.

Wir machen uns den Spürsinn der hervorragenden Hunde jetzt auch im Kampf gegen die ASP zunutze. Als kleines Dankeschön haben wir eine Überraschung für Tiere. Sie bekommen nämlich ein Paket mit ganz hervorragendem Hundefutter“, verspricht Minister Backhaus abschließend.

Existenzgründerpreis für Landmolkerei

Hagenow – Der OZ-Existenzgründerpreis in der Kategorie „Ernährungswirtschaft“ geht an die Landmolkerei Hagenow. Dazu gratulierte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus heute den neuen Betreibern und übergab symbolisch das Preisgeld in Höhe von 2.000€.

Der Preis in der Kategorie „Ernährungswirtschaft“ wurde vom Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt gestiftet und soll besonders innovative Unternehmen der Nahrungsmittelproduktion ehren und unterstützen.

Aufgrund der Covid-19-Restriktionen übergab Minister Dr. Backhaus den Scheck im Rahmen einer Videoschalte an Geschäftsführer Christian Karp. Dabei lobte er das Unternehmenskonzept als besonders richtungsweisend für die Ernährungsproduktion:

„Ihr Unternehmen verbindet eine faire Preispolitik für unsere Landwirte mit ökologischer Nachhaltigkeit und verspricht hochwertige Nahrungsmittel für unser Land. Ich begrüße Ihr Projekt deshalb ausdrücklich und wünsche Ihnen größtmöglichen Erfolg“, so der Minister im Schaltgespräch.

Die Landmolkerei Hagenow ist eines von vier Unternehmen, die in diesem Jahr den OZ-Existenzgründerpreis erhalten. In der Kategorie Ernährungswirtschaft hat es sich in einer Jury-Wertung durchgesetzt. Besonders überzeugte es mit seinem Fokus auf eine nachhaltige Produktionsweise sowie auf faire Abnahmepreise für Milch.

Die Unternehmensgründer, Christian Karp, Hans-Peter Greve und Dirk Huhne, starteten die Molkerei im September 2018 in dem insolventen Milchwerk Hagenow. Mit der Landmolkerei Hagenow verarbeiten die drei Landwirte nun selbst Ihre Erzeugnisse.