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Kategorie: Landtag und Regierung MV

Streit um Infrastrukturpauschale

Schwerin – Aufgrund der Irritationen, die es bei der Landeshauptstadt Schwerin zur Verwendung der Infrastrukturpauschale gegeben hat, haben sich der Oberbürgermeister und die Kommunalaufsicht hierzu in einem Gespräch im Innenministerium verständigt.

„Die Rechtslage zu den Verwendungsmöglichkeiten der Infrastrukturpauschale ist eindeutig und wurde auch im Rahmen des Kommunalgipfels nicht anders erörtert. Die Infrastrukturpauschale stellt keinen Sondertopf für zusätzliche Investitionen dar, sondern dient als allgemeines Deckungsmittel der Finanzierung aller Investitionen der Landeshauptstadt“, macht Kommunalabteilungsleiter Jörg Hochheim deutlich. Da die Landeshauptstadt mit der Haushaltssatzung 2019/2020 bereits ein umfangreiches Investitionsprogramm geplant hatte und mit der Nachtragshaushaltssatzung nun sogar weitere Investitionen genehmigt worden sind, ist es aus Sicht des Innenministeriums nicht zutreffend, dass die Landeshauptstadt hier kurz gehalten und nicht unterstützt wird. Vielmehr wurden und werden viele Investitionsvorhaben positiv durch das Innenministerium begleitet, obwohl Schwerin die am höchsten defizitäre Kommune in Mecklenburg-Vorpommern ist. Auch weitere Investitionsvorhaben, wie die Digitalisierung der Schulen, sind aus Sicht des Innenministeriums grundsätzlich genehmigungsfähig, hier fehlen jedoch Unterlagen, die die Stadt nachreichen muss.

Die rechtlichen Missverständnisse zur Infrastrukturpauschale konnten im Ergebnis des Gesprächs weitgehend ausgeräumt werden.

Das eigentliche Problem für die Landeshauptstadt Schwerin ist nicht durch die Infrastrukturpauschale begründet, sind sich Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier und Jörg Hochheim im Ergebnis des Gespräches einig. Vielmehr besteht derzeit ein Finanzierungsproblem bei den Investitionen, da die Landeshauptstadt zwar durch das neue Finanzausgleichsgesetz insgesamt deutlich höhere Zuweisungen als bisher vom Land erhält, die investiven Zuweisungen selbst unter Einbeziehung der Infrastrukturpauschale aber gegenüber dem bisherigen Rechtsstand um rund 3 Mio. Euro zurückgegangen sind. Obwohl in Summe weniger Investitionsmittel zur Verfügung stehen als bisher, möchte die Landeshauptstadt dennoch zusätzlich investieren. Dies geht nur durch die Aufnahme höherer Investitionskredite, die durch das Innenministerium zu genehmigen sind.

Um das Finanzierungsproblem ab 2021 zu lösen und eine hohe investive Neuverschuldung zu vermeiden, haben sich der Oberbürgermeister und die Kommunalaufsicht nun darauf verständigt, dass geprüft wird, ob die aus dem Theaterpakt resultierende Entlastung des städtischen Haushalts zur Finanzierung von Investitionsvorhaben eingesetzt werden kann. Damit dies möglich ist, bedarf es aber einer Ausnahmeregelung des Innenministeriums.

Eine Ausnahmeregelung setzt aber voraus, dass die Landeshauptstadt Schwerin ihre Konsolidierungsziele konsequent einhält. Das von der Stadtvertretung Ende 2019 beschlossene Haushaltssicherungsprogramm sieht den vollständigen Abbau des Haushaltsdefizits von rund 150 Mio. EUR bis 2029 vor. Dieses Ziel soll die Landeshauptstadt nun durch ein Haushaltssicherungskonzept in 2021 konkret untersetzen und ihrer Haushaltsplanung und -durchführung konsequent zu Grunde zu legen. Das Land unterstützt die Landeshauptstadt im Gegenzug jährlich mit einer Konsolidierungszuweisung in Höhe von 9 Mio. Euro.

„Ich freue mich, dass gemeinsam mit dem Innenministerium eine Möglichkeit gefunden wurde, um die Eigeninvestitionskraft der Landeshauptstadt zu stärken, damit auch während der Haushaltskonsolidierung wichtige Investitionsvorhaben umgesetzt werden können“, stellt Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier fest. „Die erfolgreiche Haushaltskonsolidierung ist auch eines meiner Kernanliegen und wurde durch das Land mit dem neuen Finanzausgleichsgesetz und natürlich auch durch die bisherigen Sparbemühungen der Landeshauptstadt möglich gemacht.“

Führungsstab der Landesregierung hat getagt

Schwerin – Der Interministerielle Führungsstab (ImFüSt) der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern ist heute Nachmittag im Ministerium für Inneres und Europa wieder zu einer Sitzung zusammengetreten. Aufgrund der aktuellen und sehr ernst zu nehmenden Lage bei der Ausbreitung von Erkrankungen an COVID-19 hatte Staatssekretär Thomas Lenz Vertreter aller Ministerien, der Landkreise und kreisfreien Städte sowie von der Bundeswehr und den Hilfsorganisationen eingeladen. Die Teilnehmer haben sich teilweise auch über Video zugeschaltet.

„Der weitest gehende Schutz der Bevölkerung steht beim Krisenmanagement im Mittelpunkt und hat absolute Priorität“, so Staatsekretär Lenz. „Der Interministerielle Führungsstab begleitet und unterstützt die operative Arbeit der verantwortlichen Behörden, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen.“

Auch wenn das zentrale Lager des Landes für persönliche Schutzausstattung gut gefüllt ist, wird eine strategische Reserve angelegt, erläuterte Herr Lenz. Damit sollen für einen Zeitraum von insgesamt 6 Wochen im Falle eines vorrübergehenden Marktausfalls mögliche Defizite in den Bereichen öffentlicher Gesundheitsdienst, Feuerwehr, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Pflege sowie Landesverwaltung kompensiert werden. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Bedarfsträger selbst die Hälfte dieses Zeitraumes durch eigene Vorräte abdecken können. Hierzu laufen derzeit die Vorbereitungen.

Der Interministerielle Führungsstab wird gebildet, wenn zur Abwehr oder Bekämpfung eines außergewöhnlichen Ereignisses einschließlich des Katastrophenfalls eine ressortübergreifende Zusammenarbeit erforderlich ist. Er soll bei Großschadenslagen und Katastrophen von landesweiter Bedeutung das Handeln der obersten Landesbehörden sowie der Katastrophenschutzbehörden bündeln und koordinieren und die zur Lagebewältigung erforderlichen grundlegenden Entscheidungen treffen.

Wildschutzzaun an deutsch-polnischer Grenze

Insel Usedom – Seit dem Beginn der Arbeiten an der festen Wildzäunung entlang der deutsch-polnischen Grenze im Juli ist gut die Hälfte der Strecke geschafft. Der Zaun soll die Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest durch Wildscheine erschweren. Von den insgesamt 62,5 Kilometern gemeinsamer Grenze, sind 31 Kilometer mit einem Zaun aus Drahtknotengeflecht versehen. Heute besuchte Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus einen der neuralgischen Punkte des Zaun-Projektes in Ahlbeck.

„Dieser Abschnitt am Strand stellt auf einer Länge von rund 80 Metern eine Herausforderung dar. Wir brauchen eine Lösung, die eine möglichst geringfügige optische Beeinträchtigung dieses beliebten Strandabschnitts darstellt und den Besucherverkehr so wenig wie möglich einschränkt. Dennoch steht für mich fest, dass auch dieser Abschnitt für das Schwarzwild geschlossen werden muss. So machen wir es den Wildschweinen deutlich schwerer, von Polen nach Mecklenburg-Vorpommern zu wechseln und das in Polen grassierende Virus einzu­schleppen. Für den Menschen ist ASP gesundheitlich ungefährlich, aber für unsere Hausschweine ist es absolut tödlich. Welche Konsequenzen ein Ausbruch der Krankheit allein bei Wildschweinen hat, sehen wir derzeit in Brandenburg, wo zwei Landkreise direkt an der Grenze zu Polen betroffen sind.“

Auf dem Standabschnitt in Ahlbeck soll ein 1 m hoher Doppelstabmattenzaun die Einschleppung des Virus möglichst verhindern. Drei Tore sollen Touristen und Rettungsfahrzeugen die Passage dennoch ermöglichen. Insgesamt werden auf der Insel 15 Tore im Wildschutz­zaun Querungen erlauben.

Damit der Zaun Ende November fertiggestellt werden kann, wurden vier Unternehmen mit dem weiteren Bau beauftragt. Bisher hatten Mitarbeiter der Landesforst­anstalt den Zaun gebaut. Schwierige Untergründe und munitionsbelastete Böden gestalteten die Arbeit zeitweise sehr schwierig.

„Der Zaun ist nur ein Teil unserer Abwehrstrategie gegen ASP“, so Minister Backhaus weiter. „Aber er ist eine erste wichtige Barriere gegen das Virus. Deswegen muss er ständig überwacht und instandgehalten werden, damit er seine Funktion erfüllen kann. Dazu kommt, dass für den tierschutzkonformen Betrieb stetig ein Mitarbeiter verfügbar ist, falls Tiere hier verunfallen. Außerdem wissen wir, dass sich Wildschweine ihre gewohnten Wechsel nicht einfach versperren lassen und ihr Verhalten anpassen werden. Darauf müssen wir reagieren und problematische Stellen gegebenenfalls entsprechend verstärken. Ebenso müssen wir schauen, wo die Barriere umgangen wird und darauf reagieren. Dies alles lege ich in die Hand unserer Forstamts- und Revierleiter und setze ganz besonders auf unsere frisch eingestellten Berufsjäger, die sich hier bewähren müssen.“

Abschließend rief der Minister mit Blick auf die ASP-Bekämpfung in Brandenburg zur Geschlossenheit auf. Eine Seuche wie die ASP lasse sich nur erfolgreich bekämpfen, wenn alle zusammenarbeiten und die notwendigen Maßnahmen unterstützen. Jäger, Landwirte, Landkreise, Bundeswehr und THW hatten zuletzt Mitte Oktober bei der ASP-Konferenz im Landwirtschafts­ministerium zugesagt, tatkräftig bei der Bekämpfung der Tierseuche mitzuwirken.

Eigenes Hoheitszeichen

Stepenitztal – Stepenitztal (Landkreis Nordwestmecklenburg) erhält endlich ein eigenes Wappen. Innenminister Lorenz Caffier übergab heute dem Bürgermeister der Gemeinde, Herrn Peter Koth die Urkunde für das neue Gemeindewappen mit der Wappengenehmigung und dem Eintragungsnachweis für die amtliche Wappensammlung des Landes sowie die Genehmigung der Flagge.

Das Wappen der Gemeinde Stepenitztal wird in der Wappengenehmigung wie folgt beschrieben:

In Gold ein grüner Wellengöpel, vorn eine grüne Getreidegarbe, hinten ein grüner Buchenzweig mit drei Blättern, unten ein grüner Fisch. Die vorn stehende grüne Getreidegarbe steht für die Landwirtschaft, hinten der grüne Buchenzweig mit drei Blättern, symbolisierend für die drei 2014 zusammengeschlossenen Gemeinden und unten der grüne Fisch für den Fischreichtum von Stepenitz und Radegast.

Minister Lorenz Caffier sagte bei der Übergabe: „Jetzt ist Stepenitztal für die Zukunft gewappnet. Das Wappen ist Symbol für den Zusammenfluss von Stepenitz und Radegast und spiegelt die geschichtliche Vergangenheit und ein Besinnen auf die geographische Schönheit der Region wider. Es unterstreicht die Eigenständigkeit der kleinen Kommune.“

„Ich freue mich, dass sich Kommunen verstärkt um die Wahrung von Tradition, Heimatliebe und Geschichtsbewusstsein bemühen und bin mir sicher, dass das Wappen der Gemeinde Stepentiztal gut präsentiert und die Besucher der Gemeinde damit begrüßt werden“ so Caffier.

Sportfördergruppe der Bundeswehr in M-V

Schwerin – Sportministerin Stefanie Drese setzt sich für die Einrichtung einer Sportfördergruppe der Bundeswehr in Mecklenburg-Vorpommern ein. „Als Sportland mit vielen herausragenden Spitzenathletinnen und -athleten sind wir ein sehr gut geeigneter Standort“, sagte Drese  bei der Eröffnung des Beachvolleyplatzes in der Schweriner Werder-Kaserne.

Die Bundeswehr leistet nach Einschätzung der Ministerin einen großen Beitrag zur Sportförderung in Deutschland. „In vielen Sportarten wäre Hochleistungssport ohne die erhebliche finanzielle und berufsbegleitende Unterstützung durch die Bundeswehr nicht möglich“, so Drese.

Einen wichtigen Beitrag zur Spitzensportförderung leisten dabei die zurzeit 15 Bundeswehr-Sportfördergruppen. Diese sind für die Führung der ihnen anvertrauten Sportsoldaten und Sportsoldatinnen zuständig und befinden sich zumeist in der Nähe von Olympiastützpunkten und Leistungszentren.

Drese: „Mecklenburg-Vorpommern hat derzeit leider keine Sportfördergruppe der Bundeswehr. Eine bestehende in Rostock wurde im Jahr 2008 bedauerlicherweise aufgelöst.“

Mehrere Spitzensportlerinnen und -sportler aus Mecklenburg-Vorpommern gehören seitdem verschiedenen Sportfördergruppen der Bundeswehr an und sind deutschlandweit verteilt.

Ministerin Drese wies auf die sehr guten Kontakte der Landesregierung zum Landeskommando MV hin und bot der Bundeswehr Gespräche zur Spitzensportförderung an. „Die Einrichtung einer Sportfördergruppe in unserem Land wäre ein starkes, in die Zukunft gerichtetes Signal für den Spitzensport“, verdeutlichte Drese.

Sportfördergruppen würden zudem einen wesentlichen Beitrag zur Vereinbarkeit von sportlicher und beruflicher Laufbahn leisten. Drese: „Eine duale Karriere ist für die meisten Spitzensportlerinnen und -sportler von existenzieller Bedeutung. Sportsoldatinnen und -soldaten können diesen Spagat, gerade auch in der Zeitspanne, in der sie im Leistungssport aktiv sind, besser bewältigen.“

Molkerei Naturprodukt GmbH Poseritz

Erweiterungen bei der Molkerei Naturprodukt GmbH Poseritz fertiggestellt

Insel Rügen – Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe hat heute offiziell das abgeschlossene Erweiterungsvorhaben bei der Molkerei Naturprodukt GmbH Poseritz (Insel Rügen) freigegeben. „Die Molkerei Naturprodukt GmbH hat sich zu einer beliebten Marke in Mecklenburg-Vorpommern entwickelt. Um dem Wachstum der vergangenen Jahre Rechnung zu tragen und zugleich Möglichkeiten für weitere Kapazitäten zu schaffen, hat das Unternehmen ein neues Produktionsgebäude errichtet. Mit der Erweiterung werden 14 Arbeitsplätze gesichert und drei neue Jobs geschaffen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

Die Molkerei Naturprodukt GmbH verarbeitet seit 1998 Milch der Agrarprodukt Poseritz GmbH zu Milchprodukten wie Joghurt, Quark, Frischkäse und Desserts. Des Weiteren werden aus Wildfrüchten Produkte wie beispielsweise Fruchtaufstriche hergestellt. Das Unternehmen umfasst neben der Produktion auch einen Hofladen und ein Café. Jetzt wurde eine etwa 360 Quadratmeter große Produktionshalle neu errichtet, zudem hat das Unternehmen in den Maschinenpark und die Erweiterung des Kühlhauses investiert. „Die Molkerei Naturprodukt GmbH ist ein wichtiger Abnehmer und Partner der ortsansässigen Landwirtschaft. Hier werden regionale Produkte vor Ort verarbeitet, in den Handel gebracht und in die Gastronomie und Hotellerie geliefert. Zugleich hat sich das Unternehmen über das Café und den Hofladen zu einem attraktiven Ausflugsziel für Gäste des Landes entwickelt. Das ist beste Werbung für die tollen Produkte aus unserem Land“, sagte Glawe.

Die Gesamtinvestitionen des Unternehmens betragen rund 1,1 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 280.000 Euro.

Seit dem Jahr 2011 wurden im Landkreis Vorpommern-Rügen insgesamt 115 Vorhaben mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 262,2 Millionen Euro mit insgesamt rund 64,6 Millionen Euro. Damit wurden etwa 670 Dauerarbeitsplätze neu geschaffen und etwa 2.400 Dauerarbeitsplätze gesichert.

Wirtschaft, Ökologie und Soziales

Schwesig: Dreiklang aus Wirtschaft, Ökologie und Sozialem zukunftsfest gestalten

Schwerin – „Mecklenburg-Vorpommern ist in diesem Herbst 30 Jahre alt geworden. Es hat sich seit 1990 richtig gut entwickelt und wir wollen diese Entwicklung im nächsten Jahrzehnt fortschreiben. In den vergangenen Monaten hat Corona uns immer wieder gezwungen, schnell auf aktuelle Entwicklungen zu reagieren. Es ist wichtig, dass wir uns auch in der Corona-Zeit nicht nur auf dieses Thema beschränken. Wir beginnen heute damit, die Zukunftsstrategie zu entwickeln, die unser Land auf die nächsten Jahrzehnte vorbereitet“, betonte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig bei der Auftaktveranstaltung des MV Zukunftsrats in Schwerin. Wichtig dabei sei, dass die Erfahrungen der vergangenen 30 Jahre mit einbezogen werden, ebenso wie die aus Corona.

Der Klimawandel sei real und seine Folgen spürbar: Wassermangel in Norddeutschland, Waldsterben und schlimme Waldbrände, Stürme und Fluten, die neue Ausmaße hätten. Zugleich aber sind unsere Landschaften, unsere Wälder und unsere Seen sowie unser Trinkwasser die Grundlagen unseres Lebens. „Ein zukunftsgewisses Leben der Menschen in unserem Land, wirtschaftliche Entwicklung und zugleich der Schutz unserer natürlichen Ressourcen sind, wenn wir es klug anstellen, möglich. Das wollen wir stärken! Unser Land wird sich weiter gut entwickeln, wenn wir den Dreiklang aus Ökologie, Wirtschaft und Sozialem zukunftsfest und harmonisch gestalten und mit den Möglichkeiten der Digitalisierung verbinden, wo immer es sinnvoll geht.“

Diese Strategie werde aus einem mehrstufigen Prozess hervorgehen, kündigte die Ministerpräsidentin an. „Aus Problemlösung und Ideenfindung sollen am Ende Empfehlungen und Zielvereinbarungen für uns alle entwickelt werden. Dabei sollen Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung, Klimaschutz und Landwirtschaft, Tourismus und Energiewirtschaft, Schutz der Artenvielfalt und der Menschenrechte miteinander diskutiert und miteinander verbunden werden.“

Dabei sei der MV Zukunftsrat mit seinen 49 Persönlichkeiten und ihren individuellen Positionen als Ideengeber und als beratendes Expertengremium der Landesregierung für den nachhaltigen Umbau von Gesellschaft und Wirtschaft gefragt.

Darüber hinaus startet im November dieses Jahres die Bürgerbeteiligung zu Zukunftsfragen im Netz und mit einer Präsenzveranstaltung im März nächsten Jahres.

Ideenwettbewerb Kultur- und Kreativwirtschaft

Wirtschaftsminister zeichnet Gewinner aus

Insel Rügen – Die Gewinner des dritten landesweiten Ideenwettbewerbs Kultur- und Kreativwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern stehen fest. Wirtschaftsminister Harry Glawe zeichnete die siegreichen Projekte heute in Kluis (Insel Rügen) aus.

„Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist geprägt durch kreative Vielfalt, hochqualifizierte und spezialisierte Fachkräfte mit zündenden Ideen und genialen Köpfen. Unser Ziel ist es, die Sichtbarkeit der Akteure zu erhöhen und sie so für Auftraggeber als regionale Anbieter ins Bewusstsein zu holen. Deshalb wollen wir mit dem Wettbewerb landesweite Projekte initiieren und unterstützen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

Im Wettbewerb wurden Projektideengesucht, die vor allem branchenübergreifende Projekte, Produkte und Prozesse aufgreifen. Dabei sollten vorrangig Ideen eingereicht werden, die die Wahrnehmung und das Image der Branche fördern, beispielsweise multimediale PR- und Marketingmaßnahmen unterschiedlichster Formate, insbesondere Filme. Ziel ist es, das Wachstums-, Innovations- und Beschäftigungspotential der Kultur- und Kreativwirtschaft weiter zu erschließen und zu vermarkten. Insgesamt gingen 18 Bewerbungen ein.

„Die Branche benötigt mehr Öffentlichkeit, Anerkennungskultur und Unterstützung. Vor allem in der Zusammenarbeit mit dem kreativen innovativen Potential in Mecklenburg-Vorpommern sehe ich Chancen und Wachstumsmöglichkeiten für andere Wirtschaftszweige und Gewerke. Zum Beispiel für diejenigen, die in Bezug auf neues Design, Digitalisierung und Vertrieb/Marketing vor aktuellen Herausforderungen stehen. Da kann die Kultur- und Kreativwirtschaft unterstützen“, sagte Glawe.

Eine Jury – bestehend aus Vertretern der Industrie- und Handelskammern (IHK’s), Wirtschaftsfördergesellschaften sowie aus Kommunen – hat unter Federführung des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit über die eingereichten Projektideen in einem Auswahlverfahren entschieden.

„Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist ein bedeutsamer Wirtschaftszweig für Mecklenburg-Vorpommern. In den vergangenen Jahren haben wir bereits einiges für die Kultur- und Kreativwirtschaft in Bewegung gesetzt. Wir zeichnen die „Kreativmacher MV“ aus und unterstützen die jährliche Branchenkonferenz. Mit dem Wettbewerb gehen wir einen weiteren Schritt zur Stärkung dieses Wirtschaftsbereiches. Die Projektideen werden einen Beitrag dazu leisten, die Sichtbarkeit und das Image der Branche in Mecklenburg-Vorpommern zu steigern“, sagte Glawe.

Kreative MV – Landesverband KKW M-V e.V, Corinna Hesse: Projekt „Imagefilm für MV“

Ziel des Projektes ist die Erstellung eines Filmes unter dem Titel „Wir streiken und fahren aufs Land“. Dabei soll ein philosophisch-satirischer Dialog über den Sinn kreativwirtschaftlicher Betätigung in Mecklenburg-Vorpommern entstehen.

Geplante Kosten: 20.000 Euro

Reiß & Sodmann GbR mit den Projektpartnern Rügendruck GmbH, Stefan Pocha und Christiane Burwitz (Filmproduktion): Projekt „Fernbeziehung 2020“

Anhand von Livestreams oder inszenierten Imagefilmen werden Künstler oder Kulturstrukturen porträtiert. Geplant sind 18 einzelne Filme zwischen 15 und 60 Minuten. Mit den Filmen soll die regionale Kreativwirtschaft besser vermarktet und präsentiert werden.

Geplante Kosten: 65.000 Euro

13 Grad Crossmedia Agentur, Geschäftsführer Martin Horst: Projekt: Imagekampagne

Die Agentur plant die Erstellung und Umsetzung einer Imagekampagne mittels eindrucksvoller medialer Darstellung (online und offline). Dabei soll gezeigt werden, wie düster das Land ohne die Kultur- und Kreativwirtschaft aussehen würde. Zudem soll ein Mini-Magazin mit Leuchtturmprojekten entstehen.

Geplante Kosten: 65.000 Euro

In Mecklenburg-Vorpommern sind nach Angaben des Büros für Kulturwirtschaftsforschung in Köln rund 5.500 Selbstständige und Unternehmen in der Kultur- und Kreativwirtschaft tätig. Rund 2.600 Selbstständige und Unternehmen haben einen persönlichen Jahresumsatz von mehr als 17.500 Euro; diese haben im Jahr 2014 gemeinsam einen Jahresumsatz von mehr als 777 Millionen Euro erwirtschaftet. Das entspricht einem Anteil von 1,8 Prozent der Gesamtwirtschaft im Land. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der Branche betrug 2014 rund 9.600. Betrachtet man die sozialversicherungspflichtig und die geringfügig Beschäftigten sowie alle Selbstständigen zusammen, dann sind gegenwärtig knapp 17.800 Personen in der Kultur- und Kreativwirtschaft im Land tätig.