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Kategorie: Landtag und Regierung MV

Hilfen für Kinder und Jugendliche

Neue Anlaufstelle für Streitfälle im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe

Neubrandenburg – Noch im November wird in Neubrandenburg die landesweit erste ombudschaftliche Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und ihre Familien ihre Arbeit aufnehmen. Das gab Sozialministerin Stefanie Drese am (heutigen) Tag der Internationalen Kinderrechte bekannt.

„Die neue Anlaufstelle im Bereich der Jugendhilfe ist ein weiterer Schritt zur Stärkung der Rechte junger Menschen in MV“, sagte Sozialministerin Stefanie Drese zum Auftakt einer Fachkonferenz in der Hochschule Neubrandenburg zum Thema Ombudschaft in Mecklenburg-Vorpommern.

Die unabhängige Ombudsstelle ist nach Auskunft von Drese ein Weg zu einer fairen und transparenten Konfliktlösung auf Augenhöhe. Sie biete Kindern, Jugendlichen und ihren Familien aus ganz MV in Streitfällen mit Institutionen und Fachkräften der öffentlichen und freien Jugendhilfe (z.B. Jugendämter oder Träger) kostenlose Beratung, unabhängige Informationen und zielgenaue Vermittlung, so die Ministerin.

„Wir wollen mit der neuen Beratungsstelle jungen Menschen und Personensorgeberechtigten ermöglichen, ihre Anliegen und Fragen, aber auch Beschwerden zu äußern“, verdeutlichte Drese. „Wo Kinder, Jugendliche und Eltern ihre Rechte nicht immer kennen und der Jugendhilfe sonst alleine gegenüberstehen, soll das Team der Beratungsstelle ihnen künftig den Rücken stärken“, so Drese.

Durch professionelle Unterstützung und Beratung werde sichergestellt, dass die Stimmen der jungen Menschen gehört werden und ihre Rechte sowie Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen. „In den ombudschaftlichen Prozessen geht es darum, gemeinsam Lösungen zu finden, die ihnen entsprechen, aber auch von den Trägern der Jugendhilfe getragen werden. Ich glaube, dafür gibt es einen Bedarf“, betonte Drese.

Die Ministerin verdeutlichte, dass es ein zentrales Leitbild der Kinder- und Jugendhilfe ist, junge Menschen und ihre Eltern nicht als Objekte fürsorgender Maßnahmen oder intervenierender Eingriffe zu betrachten, sondern sie aktiv und mitgestaltend in Beratungs-, Hilfe- und Schutzprozesse einzubeziehen. Dabei sollen sie befähigt werden, ihre Rechte zu kennen und einfordern zu können. Das gilt für die Arbeit in der stationären Wohngruppe ebenso wie in der Kita oder in anderen Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe. „Die neue ombudschaftliche Beratungsstelle soll genau dieses Ziel befördern“, so Drese.

Träger der Ombudsstelle ist der Verein „Ombudschaft für Kinder, junge Menschen, und Familien MV.“ Das multiprofessionelle Team des Träger-Vereins ist qualifiziert und erfahren im Bereich der Sozialen Arbeit und Mediation. Es steht persönlich vor Ort, telefonisch oder digital zur Verfügung.  Das Sozialministerium fördert die Einrichtung mit Mitteln in Höhe von knapp 290.000 Euro.

Aktionswoche „Gegen Gewalt an Frauen“

Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt: „Wieder werden rund 70 Bäckereien in M-V bedruckte Brötchentüten verteilen.“

Stralsund – Es ist schon Tradition, dass rund 70 Bäckerei-Filialen in Mecklenburg-Vorpommern zusammen mit dem Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz mit der Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen setzen. Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt und die Landesbeauftragte für Frauen und Gleichstellung der Landesregierung Wenke Brüdgam werden zum Start der Aktionswoche „Gegen Gewalt“ in Stralsund Brötchen in speziellen Tüten verteilen. Auf diesen Tüten ist die Telefonnummer der Hotline gegen Gewalt abgedruckt.

Auftakt der Verteilaktion in Zusammenarbeit mit dem Landesinnungsverband des Bäcker- und Konditorenhandwerks Mecklenburg-Vorpommern ist am

Montag, 25. November 2024 um 11:00 Uhr. Neuer Markt, 18439 Stralsund.

Dabei sein werden auch der Landrat des Landkreises Vorpommern-Rügen Dr. Stefan Kerth  und Landesinnungsmeister Matthias Grenzer. Medienvertreterinnen und –vertreter sind herzlich willkommen.

Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt: „Gewalt an Frauen und Mädchen ist leider noch immer ein Thema. 80 von 100 Opfern von häuslicher Gewalt sind weiterhin Frauen. Die Straftaten gegen sie reichen von Bedrohung über Stalking bis hin zur Nötigung und auch Körperverletzung. Darum ist es umso wichtiger, wieder und wieder ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen. Der jährliche Aktionstag am 25. November ist daher unverzichtbar.“

ELER-Herbstanträge für 2025 verfügbar

bis 31. Dezember einreichen!

Schwerin – Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern können ab sofort beginnen, ihren „ELER-Antrag 2025“ unter www.agrarantrag-mv.de auszufüllen. Die Frist zum Einreichen läuft am 31.12.2024 aus. Das Landwirtschaftsministerium weist gleichwohl darauf hin, dass derzeit zwar mit der Bearbeitung begonnen werden kann, das Einreichen der Anträge ist aber erst möglich, wenn die letzten Funktionalitäten programmiert und per Update in den kommenden Wochen nachinstalliert wurden.

Aufgrund der Mittelverfügbarkeit können im ELER-Antrag 2025 nur noch Förderanträge im Programm „Extensivierung ökologischer/biologischer Landbau“ (FP 528) mit einer Laufzeit von vier Jahren und „Natura 2000-Ausgleich“ (FP 534, einjährig) gestellt werden. Erweiterungsanträge sind in den Programmen Extensivierung ökologischer/biologischer Landbau“ (FP 528), „Moorschonende Stauhaltung“ (FP 531) und „Paludikulturen“ (FP 535) möglich.

Bei allgemeinen, fachlichen und technischen Fragen oder Störungen wenden Sie sich bitte an Werktagen an ihre zuständige Bewilligungsbehörde (www.stalu-mv.de/agrarantrag-hotline). An den Wochenenden und Feiertagen wird es keinen Support geben.

Kinder/Jugendliche in DDR-Spezialeinrichtungen

Erlittenes Unrecht anzuerkennen, sind wir den Opfern schuldig

Schwerin – Im Auftrag des Landesbeauftragten für die Aufarbeitung der SED-Diktatur wurde in den letzten Jahren das Schicksal von Kindern und Jugendlichen in sonderpädagogischen, psychiatrischen und Behinderteneinrichtungen in den DDR-Nordbezirken erforscht. Auf einer Tagung in Schwerin wurde am (heutigen) Dienstag der dritte und abschließende Band des Autors und zeitgeschichtlichen Forschers Falk Bersch vorgestellt.

Sozialministerin Stefanie Drese dankte dem Landesbeauftragten Burkhard Bley und dessen Vorgängerin Anne Drescher für die umfangreiche wissenschaftliche Beschäftigung mit diesem dunklen, und bisher eher unterbeleuchteten, sozialpolitischen Kapitel in der DDR. “Es ist unsere Verantwortung, dass das Leid und Unrecht gesehen und anerkannt werden, welches den zahlreichen Betroffenen zwischen 1949 und 1990 in stationären Einrichtungen der Behindertenhilfe und in stationären psychiatrischen Einrichtungen zugefügt wurde“, betonte Drese zum Auftakt der Veranstaltung.

Erlittenes Unrecht unmissverständlich anzusprechen, es historisch einzuordnen und in die Öffentlichkeit zu bringen, sind wir den Opfern schuldig“, sagte die Ministerin weiter. Kinder und Jugendliche mit Behinderungen waren, bedingt durch ihre körperlichen, geistigen und seelischen Beeinträchtigungen, in ganz besonderer Weise der Willkür des Erziehungs- und Pflegepersonals, aber auch den oft unwürdigen Bedingungen in den Einrichtungen ausgeliefert, verdeutlichte Drese.

Etwa 140.000 Kinder und Jugendliche waren von 1949 bis 1990 in der DDR zeitweise stationär in Einrichtungen der Behindertenhilfe und in psychiatrischen Anstalten untergebracht. Bei der dafür eingerichteten Stiftung „Anerkennung und Hilfe“ haben nahezu 24.000 Betroffene Leistungen erhalten, weil sie körperliche, psychische, sexualisierte Gewalt, Essenszwang, ungerechtfertigte medizinische und therapeutische Maßnahmen und anderes Leid und Unrecht über sich ergehen lassen mussten und heute noch an Folgewirkungen leiden.

„In Mecklenburg-Vorpommern haben laut Abschlussbericht der Stiftung insgesamt 1.638 von diesen Betroffenen Leistungen in einer Gesamthöhe von knapp 15,2 Millionen Euro erhalten“, verdeutlichte Drese. Auch das Land Mecklenburg-Vorpommern hatte sich mit einer Summe in Höhe von 5,9 Millionen Euro an der Stiftung beteiligt.

Drese: „Eine Entschädigungsleistung kann erlittenes Leid natürlich nicht wieder gut machen. Doch durch kontinuierliche Aufarbeitung und Veranstaltungen wie der heutigen erkennen wir dieses Leid an und wird sichtbar, welches Unrecht geschehen ist. Über 2.000 mit den Betroffenen von der Stiftung geführte Gespräche bestätigen dies eindrücklich.“

Die im Januar 2017 bei der Landesbeauftragten für MV für die Aufarbeitung der SED-Diktatur eingerichtete Anlauf- und Beratungsstelle der Stiftung „Anerkennung und Hilfe“ hat in ihrer Laufzeit vom 1. Januar 2017 bis zum 28. März 2023 Menschen unterstützt, die als Kinder und Jugendliche in stationären Einrichtungen der Behindertenhilfe oder in stationären psychiatrischen Einrichtungen Leid und Unrecht erfahren haben und an den Folgen zum Teil noch bis heute leiden. Ziel der Stiftung war es, die damaligen Verhältnisse und Geschehnisse öffentlich anzuerkennen, wissenschaftlich aufzuarbeiten und das den Betroffenen widerfahrene Leid und Unrecht durch Gespräche individuell anzuerkennen.

Als Bestandteil der individuellen Anerkennung sollten Betroffene, bei denen aufgrund erlittenen Leids und erlebten Unrechts während der Unterbringung zum Zeitpunkt der Anmeldung noch eine Folgewirkung bestand, finanzielle Anerkennungs- und Unterstützungsleistungen erhalten. Die finanzielle Unterstützungsleistung wurde als einmalige pauschale Geldleistung in Höhe von 9.000 Euro zum selbstbestimmten Einsatz ausgezahlt. Die Stiftung wurde von Bund, Ländern und Kirchen für Betroffene in Ost und West mit insgesamt 288 Millionen Euro ausgestattet. Mecklenburg-Vorpommern beteiligte sich mit rund 5,9 Millionen Euro an der Finanzierung.

Jetzt fürs EU-Schulprogramm bewerben

Milch und frisches Obst für Schulen

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern beteiligt sich auch im Schuljahr 2025/26 am EU-Schulprogramm. Schülerinnen und Schüler erhalten wöchentlich frische Trinkmilch ohne Zusätze und frisches Obst oder Gemüse. Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern frische vitamin- und mineralstoffhaltige Produkte vorwiegend aus der Region anzubieten.

Das Programm bietet außerdem die Möglichkeit, Wissen um die Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln und deren Zubereitung sowie zur gesunden Ernährung zu vermitteln oder landwirtschaftliche und ernährungswirt­schaftliche Betriebe zu besuchen. Dazu werden den teilnehmenden Schulen pädagogische Begleitmaß­nahmen zur Unterstützung angeboten.

Das Angebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 1 bis 4 sowie an Förderschulen. Die Einrichtungen können sich bis spätestens zum 31. Januar 2025 für eine Teilnahme bewerben.

Das EU-Schulprogramm unterstützt die kostenlose Verteilung von Obst, Gemüse und Milch in der gesamten Europäischen Union und ist Teil eines umfassenderen Bildungsprogramms zur europäischen Landwirtschaft und zu den Vorteilen gesunder Ernährung. In Mecklenburg-Vorpommern wird es seit dem Schuljahr 2017/2018 erfolgreich umgesetzt.

Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus lobt das Programm als Gewinn für die Schulkinder des Landes: „Beim EU-Schulprogramm profitieren die Schülerinnen und Schüler gleich in mehrfacher Hinsicht. Zum einen bekommen sie unabhängig vom Elternhaus hochwertige Lebensmittel mit Nährstoffen, die sie für ihre Entwicklung benötigen. Das ist dringend nötig, da Betreuungskräfte in schulischen Bildungseinrichtungen und Kindertages­einrichtungen zunehmend beobachten, dass die Kinder ohne Frühstück und ohne Vormittagsverpflegung in die Bildungseinrichtung kommen. Zum anderen leistet das EU-Schulprogramm durch die Verbindung von hochwertigen heimischen Produkten und Bauernhofpädagogik einen großartigen Beitrag. So wird schon den Kleinen frühzeitig beigebracht, was es heißt, sich bewusst zu ernähren und verantwortungsvoll mit den Produkten umzugehen.“

Das Programm ist vom finanziellen Umfang begrenzt und es können gegebenenfalls nicht alle Bewerbungen berücksichtigt werden. In diesem Fall wird ein Auswahlverfahren durchgeführt. Dazu werden alle Bewerbungen bewertet und gewichtet.

Die Auswahlkriterien finden Sie auf der Internetseite des Ministeriums für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt unter https://www.regierung-mv.de/Landesregierung/lm/Landwirtschaft/Landwirtschaft/EU-Schulprogramm/

Die Bewerbungen senden Sie bitte vollständig und formgebunden bis zum 31. Januar 2025 an:         Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern, Referat 320, Paulshöher Weg 1, 19061 Schwerin

oder gerne auch per E-Mail an: h.rentz@lm.mv-regierung.de

Bildungsministerin verleiht DKMS Schulsiegel

Auszeichnung für engagierte Schülerinnen und Schüler in Mecklenburg-Vorpommern

Schwerin – Die Ministerin für Bildung und Kindertagesförderung des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Simone Oldenburg, hat am Goethe-Gymnasium Ludwigslust das DKMS Schulsiegel an besonders engagierte Schulen verliehen. Organisieren Schulen mehr als drei Registrierungsaktionen und registrieren dabei Schülerinnen und Schüler als potenzielle Stammzellspender, erhalten sie diese Auszeichnung für ihr nachhaltiges Engagement. Und das mit großem Erfolg: Seit Beginn des Schulprojektes vor 20 Jahren hat die DKMS über 600.000 Schülerinnen und Schüler deutschlandweit in ihre Datenbank aufgenommen. Mittlerweile konnten bereits rund 8.000 mit ihrer Spende einem Menschen irgendwo auf der Welt eine zweite Lebenschance schenken. Diesen Erfolg feiert die DKMS in ihrem Jubiläums-Schuljahr 2024/2025.

Stellvertretend für alle Siegelschulen in Mecklenburg-Vorpommern würdigte Ministerin Simone Oldenburg drei herausragende Schulen für ihre nachhaltige Einsatzbereitschaft. In ihrer Ansprache bekräftigte Ministerin Oldenburg das starke soziale Engagement der jungen Generation: „Das Projekt trägt zum Gemeinschaftsgefühl bei und stärkt Schülerinnen und Schüler in ihrer Selbstverantwortung. Sie haben sich für andere eingesetzt und ihnen damit geholfen, eine schwere Krankheit zu überwinden. Das ehrt sie sehr. Ich wünsche mir, dass dieses lebensrettende Projekt auch anderen Schulen Mut macht, sich zu beteiligen und auf diese Weise das soziale Engagement ihrer Schülerinnen und Schüler zu fördern.“

Vorgemacht, wie es geht, haben drei überaus engagierte Schulen aus Mecklenburg-Vorpommern: An der Gastgeberschule, dem Goethe-Gymnasium Ludwigslust, haben in der Vergangenheit sechs Registrierungsaktionen stattgefunden – insgesamt 228 Schülerinnen und Schüler ließen sich dabei in die DKMS Datenbank aufnehmen, vier davon konnten bereits Stammzellen spenden. Das Regionale Berufliche Bildungszentrum der Landeshauptstadt Schwerin registrierte bei fünf Aktionen mit Abstand die meisten Schülerinnen und Schüler – 941 an der Zahl. Neun Schülerinnen und Schüler konnten schon einem Menschen eine zweite Chance auf Leben schenken. Aus den drei Registrierungsaktionen am Regionalen Beruflichen Bildungszentrum des Landkreises Rostock in Güstrow sind bereits vier Stammzellspenderinnen und Stammzellspender hervorgegangen und 117 Schülerinnen und Schüler haben sich registrieren lassen.

Im Zuge des DKMS Schulprojekts ließen sich in Mecklenburg-Vorpommern rund 6.800 Schülerinnen und Schüler in die Datei aufnehmen – 59 von ihnen konnten bislang Stammzellen spenden und damit ganz konkret Betroffenen weltweit die Hoffnung auf Heilung schenken. Insgesamt sind in Mecklenburg-Vorpommern knapp 123.000 Menschen bei der DKMS registriert und rund 955 haben bereits tatsächlich Stammzellen gespendet.

Das Schulprojekt erweist sich als besonders wichtig, um junge Menschen über das Thema Stammzellspende aufzuklären und als Unterstützerinnen und Unterstützer zu gewinnen. Denn: Die DKMS benötigt dringend neue potenzielle Spenderinnen und Spender. Auch wenn sich allein im vergangenen Jahr über 400.000 Freiwillige registrierten, scheiden 2024 rund 135.000 Menschen nach dem 61. Geburtstag altersbedingt aus der Datei aus. Hier übernehmen Schülerinnen und Schüler mit ihrer Registrierung den Staffelstab der älteren Generationen. Dazu kommt: Junge Spenderinnen und Spender kommen besonders häufig für eine Stammzellentnahme infrage und können lange in der Datei bleiben.

Junge Spenderinnen wie Carolin Scheffel, welche ebenfalls zu Gast am Goethe-Gymnasium war. Die 24-jährige Carolin berichtete davon, wie sie durch ihre Spende vor drei Jahren einer jungen Patientin aus den USA eine zweite Lebenschance schenken durfte. Sie sagt: „Ich würde sofort wieder spenden. Wenn ich die Möglichkeit habe jemanden zu helfen, dann mache ich das natürlich.“

Alle Gymnasien, Gesamtschulen und berufsbildenden Schulen sind eingeladen, sich ebenfalls am DKMS Schulprojekt „Dein Typ ist gefragt“ zu beteiligen und so Teil der Erfolgsgeschichte zu werden. Registrieren können sich alle Schülerinnen und Schüler ab 17 Jahren. Wer an der eigenen Schule eine Registrierungsaktion organisieren möchte, findet hier weitere Informationen und kann sich gerne direkt per Mail an das DKMS Schulteam wenden: schule@dkms.de.

ODEG künftig in Westmecklenburg

Meyer: „Der neue Vertrag knüpft nahtlos an und das Angebot wird weiter verbessert“

Schwerin – Die ODEG – Ostdeutsche Eisenbahn GmbH erhält den Zuschlag des Landes Mecklenburg-Vorpommern und der VMV-Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH. Das bereits seit dem Sommer 2023 laufende Vergabeverfahren im öffentlichen Schienenpersonennahverkehr für das Teilnetz Westmecklenburg II wurde erfolgreich abgeschlossen.

Der Verkehrsvertrag umfasst jährlich 2,3 Mio. Zugkilometer, stärkt die Mobilität der Menschen in Westmecklenburg und sichert Arbeitsplätze. Ziel der Ausschreibung des Landes war es, dass das Teilnetz zukünftig mit einem noch besseren Leistungsangebot und einer neuen zeitgemäßeren Zugflotte bedient wird.

Der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, Reinhard Meyer: „Der neue Verkehrsvertrag knüpft nahtlos an den Bestandsvertrag an und sichert ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2025 die Verkehre im Teilnetz Westmecklenburg. Es umfasst die Linien RB13 Rehna – Schwerin – Parchim, RB14 Parchim – Ludwigslust – Hagenow-Stadt und RB15 Waren (Müritz) – Inselstadt Malchow sowie den jährlichen Saisonverkehr auf der mecklenburgischen Südbahn von Malchow bzw. Parchim nach Plau am See. Wir stellen mit diesem Verkehrsvertrag bereits das zweite Teilnetz in unserem Land schrittweise vom Dieselbetrieb auf klimaschonende batterieelektrische Fahrzeuge um und setzen damit die Umstellung auf alternative Antriebe konsequent fort.“

Daniel Bischof, Geschäftsführer der VMV fügt hinzu: „Die Linien RB13 und RB14 werden künftig auch am Wochenende im Stundentakt verkehren und somit die Erreichbarkeit der Region verbessern – ein weiterer wichtiger Schritt der Mobilitätsoffensive MV. Für den Einsatz von batterieelektrischen Fahrzeugen auf allen Strecken des Teilnetzes müssen einige wichtige infrastrukturelle Voraussetzungen noch geschaffen werden. Die Betriebsvorbereitungen der ODEG laufen daher bereits jetzt an.“

Stefan Neubert, Geschäftsführer ODEG: „Parchim ist der Gründungsort der Ostdeutschen Eisenbahn Gesellschaft (ODEG) – der Ort, an dem 2002 alles begann und die einzigartige Erfolgsgeschichte der größten privaten Eisenbahn im Osten Deutschlands stetig fortgeschrieben wird. Einst wurde hier mit 30 Eisenbahnerinnen und Eisenbahnern der Grundstein gelegt, heute fahren über 1.000 Mitarbeitende in fünf Bundesländern für 27,7 Mio. Fahrgäste jährlich 19,5 Mio. Zugkilometer. Von den ersten Mitarbeitenden sind immer noch viele bei der ODEG und somit seit über 20 Jahren jeden Tag für die Fahrgäste im Einsatz. Uns freut es besonders für diese, dass mit der Fortsetzung des Betriebs durch die ODEG diese immense Leistung nun auch noch durch den Renteneintritt in der ´ODEG-Familie´ ihren krönenden Abschluss finden wird.“

Das Angebot auf der RB13 und RB14 wird an den Wochenenden durchgängig auf einen Ein-Stunden-Takt verdichtet. Die Leistungen der Linie RB15 und der Saisonverkehr auf der mecklenburgischen Südbahn werden fortgeführt.

Das Land hat im neuen Verkehrsvertrag den schrittweisen Einsatz von Neufahrzeugen mit batterieelektrischem Antrieb vorgegeben. Ab Dezember 2027 sollen die ersten emissionsfreien batterieelektrischen Züge (BEMU) den Verkehr aufnehmen. Die Anschaffung der Neufahrzeuge durch die ODEG wird durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Für die neuen Fahrzeuge muss die Bestandswerkstatt in Parchim ausgebaut werden. Das Land plant dafür eine Förderung gemäß InvestSPNVFöRL M-V auszureichen. Investitionen fließen ebenso in den Bau zusätzlicher Gleisanlagen, als auch für die Fahrzeugzuführung und die Abstellung.

Zusätzlich wird am Werkstattstandort Parchim eine neue Oberleitungsinsel errichtet, die ebenfalls durch das BMDV im Rahmen gefördert wird.

 Einige Fakten zum Verkehrsvertrag Westmecklenburg:

  • 15 Jahre Laufzeit
  • Betriebsaufnahme im Dezember 2025 – Laufzeit bis Dezember 2040

Folgende Strecken werden bedient:

  • RB13: Rehna <> Schwerin <> Parchim (Stundentakt)
  • RB14: Parchim <> Hagenow Stadt (Stundentakt)
  • RB15: Waren <> Inselstadt Malchow (Zwei-Stundentakt)

Beinhaltet Saisonverkehre:

  • RB15 Waren <> Inselstadt Malchow <> Plau am See
  • RB19 Parchim <> Lübz <> Plau am See

Fahrzeugeinsatz:

  • batterieelektrische Triebzüge BEMU (zweiteilig) ab Ende 2027, der Einsatz erfolgt stufenweise
  • Dieseltriebwagen Stadler RegioShuttle als Reserveflotte bis Ende 2032

Der Betrieb des angebotsseitig erweiterten Teilnetzes Westmecklenburg bringt einen erhöhten Personalbedarf mit sich. Die ODEG plant den Einsatz von 56 Triebfahrzeugführer/-innen, 35 Servicemitarbeiter/-innen im Nahverkehr sowie 7 zusätzlichen Mitarbeiter/-innen in der Werkstatt (Mechatroniker-/Elektriker/-Elektroniker/-innen) – alles für den reibungslosen Bahnbetrieb.

Gedenkstunde des Landtages M-V

Schwesig: Wir sind dankbar, dass wir in Deutschland fast 80 Jahre in Frieden leben

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat bei der Gedenkstunde des Landtages Mecklenburg-Vorpommern zum Volkstrauertag dazu aufgefordert, die Erinnerung an die Geschichte wachzuhalten und weiterzugeben.

„Wir haben gerade auf dem Alten Friedhof Kränze niedergelegt. Wir gedenken damit der Millionen von Toten der Weltkriege des vergangenen Jahrhunderts. Wir gedenken der Opfer von Diktatur und Gewaltherrschaft. Wir denken an die deutschen Soldaten, die bei ihren Auslandseinsätzen ums Leben gekommen sind. Und wir denken an die vielen Menschen, die auf der ganzen Welt in diesen Tagen unter Krieg, Bürgerkrieg und Gewalt leiden.

Die Nazis hätten den Volkstrauertag zum so genannten „Heldengendenktag“ gemacht und damit seinen Sinn missbraucht. Die Möglichkeit, aus den schrecklichen Erfahrungen des Ersten Weltkriegs zu lernen, hat gerade Deutschland damals nicht genutzt. Im Gegenteil: Mit dem Überfall auf Polen habe Nazideutschland einen weiteren Weltkrieg begonnen, der über 75 Millionen Menschen das Leben kostete.

Die Ermordung der Juden, die Zerstörung Europas – „auch an dieses millionenfache Leid denken wir heute. Unsere Generation trägt keine Verantwortung für die Verbrechen von damals. Aber wir stehen in der Verantwortung, daran zu erinnern und dafür zu sorgen, dass so etwas nie wieder passiert.“

Der Volkstrauertag sei ein stiller Feiertag, ein Tag des Innehaltens. Schwesig: „Er mahnt uns, Konflikte friedlich zu lösen. Denn jeder Krieg tötet unschuldige Opfer. Nur im Frieden können wir Menschen gut miteinander leben. Nur im Frieden gibt es Sicherheit, Freiheit und Wohlstand. In Deutschland leben wir trotz aller Sorgen und Probleme seit bald 80 Jahren in Frieden. Dafür sind wir dankbar. Und wir müssen alles dafür tun, dass dies auch so bleibt.“