Außenstationen am Königsstuhl eröffnet

Zum 20-jährigen Jubiläum des Nationalpark-Zentrums waren die neu eröffneten Angebote das schönste Geschenk

Insel Rügen – Ein buntes Sommerfest sollte es werden, wenn das Nationalpark-Zentrum KÖNIGSSTUHL seinen 20. Geburtstag feiert. Der Wettergott war auf der Seite des Königsstuhl-Teams als etwa hundert geladene Partner und Freunde des Hauses gemeinsam mit der 5. Klasse der Regionalen Schule Sassnitz und Reinhard Meyer, dem Wirtschaftsminister Mecklenburg-Vorpommerns, das neue Freiluft-Klassenzimmer sowie zwölf weitere Entdeckerstationen im Außengelände am Samstag eröffneten.

Nachdem der Skywalk Königsstuhl im letzten Jahr neu eröffnet und die Ausstellung im Haus modernisiert wurde, war im Nationalpark-Zentrum noch lange nicht an das Ende der Bauarbeiten zu denken. Ganz im Gegenteil: Vor einem Jahr konnten endlich die Erneuerungen im Außengelände beginnen. Bereits seit 2017 wurden die Erweiterungen im Innen- und Außenbereich geplant und anschließend in die Umsetzung gebracht.

Konzeptionell begleitet wurde das Team am Königsstuhl von der Impuls Design GmbH aus Erlangen, die bereits bei der Ausstellungsgestaltung vor 20 Jahren beteiligt waren. Nicht ohne Stolz blickte Mark Ehlers, Geschäftsführer des Besucherzentrums, vor seinen Geburtstagsgästen zurück: „Seit zwei Jahrzehnten betreiben wir eines der bedeutendsten Nationalparkzentren in Deutschland.

Mit großer Freude können wir nun unseren Gästen die Fertigstellung der Modernisierungsmaßnahmen der letzten Jahre präsentieren, mit welchen wir den Grundstein für eine weiterhin erfolgreiche Zukunft gelegt haben. Insbesondere mit dem Freiluft-Klassenzimmer und den neuen Entdeckerstationen im Außenbereich wurden neue Möglichkeiten für die Umweltbildungsarbeit im Nationalpark geschaffen.“

Diese neuen Möglichkeiten erfuhren von Stefanie Lemcke, der neuen Umweltbildungsleiterin am Königsstuhl, gleich mehrere Premieren. Die geladenen Gäste stellten sich im neuen Freiluft-Klassenzimmer beim beliebten Wissensquiz „1, 2 oder 3“ kniffeligen Fragen zum berühmtesten Ort an der Rügener Kreideküste.

Anschließend ging es für die Sassnitzer Schülerinnen und Schüler auf eine spannende Rallye entlang der neuen Entdeckerstationen und starteten das Freiluft-Forschen für alle. Diese neuen Angebote sind ab jetzt Teil des Sommerferienprogramms. Auch Wirtschaftsminister Reinhard Meyer ließ sich die neuen Stationen im Außengelände zeigen.

„Mit der Eröffnung der neuen Außenanlage setzen wir ein klares Zeichen für das Engagement, die reichhaltigen Naturschätze für zukünftige Generationen zu bewahren und gleichzeitig den Zugang für alle Menschen zu erleichtern, die die Wunder der Natur erleben und genießen möchten. In diesem Sinne ist die neue Außenanlage ein Vorbild für nachhaltigen Tourismus. Hier wird deutlich, dass es möglich ist, touristische Angebote zu schaffen, die sowohl die Bedürfnisse der Besucher, als auch den Schutz der Natur berücksichtigen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Spätestens seit der Inbetriebnahme des Skywalk und der Innenausstellung im letzten Jahr ist eine neue Ära am Königsstuhl eingeläutet worden. Das Finale folgt nun, indem die 2.000 qm große Ausstellung im Innenbereich um die Outdoor-Ausstellung bereichert wurde, die sich über das gesamte Außengelände auf 28.000 qm erstreckt.

Auch in puncto Barrierefreiheit wurde sich weiterentwickelt. Neben einem Blindenleitsystem im Innen- wie im Außenbereich wurden auch die Ausstellungen für blinde sowie gehörlose und kognitiv eingeschränkte Menschen zugänglich gemacht. Die Bemühungen wurden mit einer Zertifizierung für „Reisen für alle“ belohnt – als erste und bisher einzige Einrichtung im Bundesland gelang dies in allen sieben Kategorien. „Unser Haus soll ein Ort für alle sein.

Dazu gehört neben der Berücksichtigung der Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung, Familien und Senioren auch die Mehrsprachigkeit unserer Angebote“, berichtet Geschäftsführer Mark Ehlers. Auch die energetische Optimierung auf dem Weg zu einem klimaneutralen Haus stand im Fokus der Arbeiten der vergangenen Jahre. Die Ergebnisse dazu können an einer eigenen Entdeckerstation erkundet werden.

Insgesamt rund 2.000 große und kleine Nationalparkbesucher kamen an diesem besonderen Festtag zum Königsstuhl und genossen bei Live-Musik von CAMP aus Stralsund und einem Geburtstagsständchen des Schulchors der Regionalen Schule Sassnitz das Geburtstagsfest. Sie ließen es sich nicht nehmen, die neuen Stationen zu erobern. Und so wurde am Kreidekarst kräftig mit Wasser experimentiert, Wettläufe mit dem Kreidekliff unternommen oder Gesprächen zwischen jungen und alten Buchen gelauscht. „Das ist das schönste Geschenk heute“, so Mark Ehlers, „wenn die entwickelten Ideen mit Leben erfüllt werden und Freude beim Entdecken bereiten.“

Baggerung im Kommunalhafen

Meyer: Wichtig ist, wirtschaftsnahe und touristische Infrastruktur zu stärken

Stralsund – Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat heute einen Zuwendungsbescheid an die Hansestadt Stralsund übergeben. Ziel ist, mit den Fördermitteln eine Machbarkeitsstudie zu erstellen zur Baggerung im Werft- und Hafenaquatorium Stralsund.

„Wir wollen die wirtschaftsnahe Infrastruktur im Land nachhaltig stärken. Dazu gehören auch wichtige Vorarbeiten, um beispielsweise unsere Häfen für touristische und gewerbliche Schiffsanläufe gut vorzubereiten. Deshalb unterstützen wir die Machbarkeitsstudie in Stralsund“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Die Hansestadt Stralsund will Planungsunterlagen erarbeiten lassen, zur Vorbereitung der Solltiefe von siebeneinhalb Metern durch eine Nassbaggerung im Kommunalhafen und an der Volkswerft Stralsund, um die Voraussetzungen für eine verbesserte touristische und gewerbliche Nutzung der Infrastruktur zu gewährleisten.

Die Gesamtinvestition in Höhe von 50.000 Euro wird vom Wirtschaftsministerium in Höhe von 37.500 Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) unterstützt.

Neuansiedlung in Stralsund

Neuansiedlung im maritimen Industrie- und Gewerbepark Volkswerft in Stralsund / Meyer: 34 Arbeitsplätze werden geschaffen – Attraktivität der Region als Wohn-, Lebens- und Arbeitsort wird gestärkt

Stralsund – Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat heute den ersten Spatenstich zum Bau einer Produktionsstätte des Unternehmens EKATO Nord GmbH in Stralsund gesetzt. Das Unternehmen plant „An der Werft 13“ in Stralsund auf dem Gelände des Maritimen Industrie- und Gewerbeparks Volkswerft auf einer Fläche von 7.782 Quadratmetern eine Betriebsstätte zu errichten.

„Die Ansiedlung von Großunternehmen wie EKATO aus Branchen mit echtem Zukunfts- und Wertschöpfungspotenzial ist eine Bereicherung für unser Land – und ein wichtiger Schritt bei der Revitalisierung des Werftgeländes in Stralsund. Arbeitsplätze werden geschaffen und zusätzlich wird damit die Attraktivität der Region als Wohn-, Lebens- und Arbeitsort gestärkt. Mit der Ansiedlung werden 34 Arbeitsplätze neu geschaffen. Zudem profitieren von jeder Großinvestition auch kleinere Unternehmen am Standort und in der Region“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Das Unternehmen ist derzeit in einem angemieteten Büro in der ehemaligen Volkswerft Stralsund ansässig. Hier haben aktuell vier Mitarbeitende lokale Lieferantenstrukturen aufgebaut und das Errichtungsvorhaben begleitet. Am Standort in Stralsund sollen künftig vor allem Großrührwerke (ab einem Durchmesser von 160 Millimetern sowie sehr große Stahl-Rührorgane) für den weltweiten Export gefertigt werden.

Der Standort in dem maritimen Industrie- und Gewerbepark Volkswerft in Stralsund konnte sich durch eine Kombination aus Anschlussmöglichkeiten zu Land und Wasser, sowie der Lieferantenstandorte gegen konkurrierende Standorte durchsetzen. Neben den hiermit verbundenen Zeit- und Kostenersparnissen erwartet EKATO nach eigenen Angaben mit der Ansiedlung auch eine Reduzierung des „Carbon Foot Print“, da künftig durch die Nutzung des Seewegs insbesondere Sondertransporte quer durch Deutschland erheblich reduziert werden können. Das Unternehmen wird eine 1.500 Quadratmeter große Produktionshalle mit zwei Krahnbahnen, weiteren Maschinen und Anlagen errichten.

Ebenfalls entsteht ein zweigeschossiges Bürogebäude mit einer Fläche von 140 Quadratmetern und eine Lagerhalle. „Vor allem die Standortvorteile in dem maritimen Industrie- und Gewerbepark Volkswerft in Stralsund haben das Unternehmen überzeugt, sich hier anzusiedeln. Das ist ein wichtiger Schritt, um die wirtschaftliche Dynamik und Innovationskraft der Region nachhaltig zu stärken“, sagte Meyer.

Die Gesamtinvestition beträgt rund 9,5 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von knapp 1,3 Millionen Euro.

Das 1933 gegründete Unternehmen ist weltweit tätig und hat Tochtergesellschaften in Europa, Asien, Australien, Südamerika, Südafrika und den USA sowie einem Netz von Handelspartnern. Die produzierenden Standorte sind Schopfheim und Umgebung, Stralsund sowie Shanghai. Das Produktportfolio umfasst Industrierührwerke, Reaktorrührwerke, Prozess- und Pilotanlagen, Dichtungstechnik und Prozess- und Engineeringleistungen. Zu den vorrangig belieferten Branchen gehören die Chemie, Pharmazie, Kosmetik, Rauchgasentschwefelung sowie das Polymer- und Batterierecycling.

Zentraler Berufsschulcampus entsteht

Meyer: Investitionen verbessern Bedingungen der Fach- und Führungskräfte von morgen

Stralsund – Der Landkreis Vorpommern-Rügen beabsichtigt, einen zentralen Berufsschulcampus an der bestehenden Berufsschule in Grünhufe einzurichten, um die im Stadtgebiet Stralsund an unterschiedlichen Orten gelegenen Berufsschulen zusammen zu führen.

„Mit der Zusammenlegung der einzelnen Berufsschulen an einem zentralen Standort verbessern sich die Lern- und Lehrbedingungen für Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte. So entsteht ein moderner Ausbildungsstandort, an dem die künftigen Fach- und Führungskräfte unserer Wirtschaft ausgebildet werden“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Derzeit werden in Stralsund an drei Standorten rund 1.000 Schülerinnen und Schüler in den Fachbereichen Technik & Handwerk, Wirtschaft & Verwaltung, Sozialwesen und am Fachgymnasium unterrichtet. Zukünftig wird seitens des Landkreises von einem Anstieg der Schülerzahlen auf rund 1.200 ausgegangen. Dann werden die vorhandenen baulichen Gegebenheiten nicht mehr genügen.

Aus diesem Grund sollen am Standort Grünhufe umfangreiche Investitionen getätigt werden. Das Vorhaben umfasst unter anderem die Sanierung der drei Bestandshäuser (Haus I ehemals Parkhotel, ca. 120 Wohnheimplätze, Haus II Haus der Wirtschaft, Technikausbildung und Haus III Fachgymnasium), den Neubau des Haus IV mit ca. 6.310 Quadratmetern Nutzfläche, der Aula und der Dreifeld-Sporthalle sowie die Herrichtung der Außenanlagen mit Stellplätzen.

Die Gesamtinvestition beträgt voraussichtlich rund 74 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Planungsleitungen für das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 3,3 Millionen Euro.

Schulhof-Sommerfest in Gingst

Insel Rügen – Lehrer, Schüler und Eltern feiern mit ihren Gästen einen farbenfrohen Jahresabschluss 2024 Gingst. Die Gingster Schule nutzt den Start in die warme Jahreszeit für eine gemeinsame Feier. Zusammen mit dem Schul- und Sportverein Gingst lädt sie alle Interessierten zum Schulhof- Sommerfest in Gingst ein. „Wir präsentieren die Neuauflage mit coolen Attraktionen und bewährten Angeboten“, erklärt Schulleiter André Farin die Grundidee des Vorhabens.

Der dreistündige Festzauber beginnt am Donnerstag, dem 11. Juli um 15 Uhr auf dem Hof der Grundschule. Das Gemeinschaftsprojekt aller Lehrer und Schüler wird von den Eltern unterstützt und soll alle Beteiligten zusammenzuführen. Bei Chef-Organisator Ulf Todenhagen laufen alle Fäden zusammen.

„Kinderwünsche stehen in diesem Jahr wieder im Mittelpunkt“, sagt er beim Blick auf die vielfältigen Bausteine: Cocktails und Kinderschminken, Wikingerschach und Stock-Twister oder die Pony-Reit-Basis locken die aktiven Besucher. Kulinarische Besonderheit bieten die schuleigenen Grillexperten an.

Höhepunkt des Tages wird die Station der jungen Archäologen sein, die erneut nach den Schätzen auf dem Schulhof suchen und das Gefundene vor Ort bestimmen. Die Redakteure der Schülerzeitung „Gingster Welle“ verkaufen ihre aktuelle Ausgabe und recherchieren gleich für das nächste Blatt. Ein fester Programmpunkt in der Turnhalle sind die Mitglieder der Turn-AG, die mit ihrer Trainerin Birgit Eicke Einblicke in ihr sportliches Können geben.

Alte Richtenberger Straße wird ausgebaut

Stralsund – Die Hansestadt Stralsund plant den Ausbau und die Neuordnung der Alten Richtenberger Straße in der Tribseer Vorstadt. Der Straßenzug soll als Wohnstraße und Tempo-30-Zone gestaltet werden. Die bestehende Pflasterung mit unterschiedlichen Materialien wird durch einen Asphaltbelag ersetzt. Die Straße soll barrierefreie Übergänge und Blindenleitflächen, einseitig Parkbuchten und auf der gegenüberliegenden Seite eine durchgehende Baumreihe erhalten.

Die beidseitigen Gehwege werden mit kleinformatigen Betonplatten im Reihenverband befestigt. Weiterhin werden Abfallbehälter, eine Bank sowie Fahrradstellplätze errichtet. Große Teile des Leitungsnetzes werden erneuert, Fernwärmeleitungen ergänzt und Leerrohre für den Breitbandausbau verlegt.

Die Gesamtkosten betragen 2,4 Millionen Euro, die größtenteils aus Städtebaufördermitteln von Bund, Land und Stadt bestritten werden. Die Baumaßnahme soll im September 2024 begonnen und voraussichtlich 2026 fertig gestellt werden.

Deutsch-Polnische Naturforscher in Gingst

40 Jugendliche experimentieren eine Woche lang in Schule, Wissenswelt und Ozeaneum

Insel Rügen – Gelungen! 40 deutsche und polnische Schüler trafen sich in der letzten Maiwoche auf Ummanz und engagierten sich eine Woche lang als junge Naturforscher. „Wir haben ein neues Projekt auflegt“, erklärt Projektleiterin Martina Zabel den Ansatz für den Jugendaustausch dieses Jahres. Mit ihrem Lehrerteam organisierte sie spannende, naturwissenschaftlich orientierte Tage an verschiedenen Orten der Insel. Überall zeigten die Rüganer ihre Heimat und brachten ihren Gästen zudem Land und Leute näher.

„Ein Knaller war der Workshop, in dem Raketen gebaut wurden“, findet Frida Fritzsche aus der 7a und blickt auf eine erfolgreiche Konstruktion und einen perfekten Start zurück. In einem gemischten Team aus deutschen und polnischen Schülerinnen stellte sie unter Anleitung von Physiklehrer Tino Tittel eine Mini-Rakete her. Aus einer Plastikflasche mit passend angebauten Flügeln und mit Wasser gefüllt wurde ein Flugobjekt. Das der Mädchengruppe hinterließ beim Versuch auf Ummanz den besten Eindruck: Start, Flughöhe und Flugbahn überzeugten alle anderen Konstrukteure der restlichen 19 Raketen.

Erfolgreiche Naturforscher probierten sich im Bau, Starten und Begutachten von Modell-Raketen und bekamen von ihren Projektleiterin Magda Czarnogorska (links) und Martina Zabel (3.v.r.) tatkräftige Unterstützung. Foto: André Farin

Erfolgreiche Naturforscher probierten sich im Bau, Starten und Begutachten von Modell-Raketen und bekamen von ihren Projektleiterin Magda Czarnogorska (links) und Martina Zabel (3.v.r.) tatkräftige Unterstützung. Foto: André Farin

An anderen Tagen und Stationen stellten die Teilnehmer Seife her, sprachen über beste Zusammensetzungen, Formen und Farben. In der Galileo Wissenswelt in Prora erlebten sie coole Experimente und lernten mehr über wissenschaftliche Zusammenhänge. Im Ozeaneum in Stralsund tauchten sie gemeinsam in das Reich der Ozeane ein. „Überall organisierten wir gemischte Teams mit passenden Forschungsaufgaben“, sagt Biologielehrer Ulf Todenhagen. Er begleitet die Treffen seit Jahren und bereichert das Vorhaben der beiden Schule mit seinen Ideen.

Mittlerweile schauen die Schulen in Gingst und Sztutowo auf 15 gemeinsame Jahre einer spannenden Kooperation zurück. Immer wieder setze man Schwerpunkte, die auch von den Kindern und Jugendlichen gewünscht werden. „Themen aus der Lebenswelt der Schüler sind uns wichtig“, meint Magda Czanogorska, die Deutschlehrerin an der polnischen Schule. Die Angebote der letzten Jahre seien vielfältig und reichen vom Umgang mit Nationalsozialismus und Demokratie bis zu Einblicken in Berufsorientierung, gesunde Ernährung und Sport.

„Dieser Austausch ist ein Erfolgsprojekt der Schule“, sagt Schulleiter André Farin. Der Baustein im Schulprogramm sei nicht mehr wegzudenken. Die Bewerberliste für die jährlichen Treffen sei immer lang und belege, wie positiv der Kontakt in der Schülerschaft angenommen werde. Zu den dauerhaften Förderern der Begegnungen gehören von Anbeginn das Deutsch-Polnische Jugendwerk, der Landkreis Vorpommern-Rügen und der Förderverein der Schule Gingst.

Engagement der Barber Angels gewürdigt

Stralsund – Sozialministerin Stefanie Drese nahm (am heutigen) Freitagabend im Stralsunder Ozeaneum an der 1. Benefizgala zugunsten der Barber Angels teil. Barber Angels (deutsch: Friseurengel) stellen in vielen deutschen Städten obdachlosen und bedürftigen Menschen ihre Friseurdienstleistungen kostenlos zur Verfügung. Drese hatte die Schirmherrschaft für diese Veranstaltung übernommen.

„Die Grundidee des karitativ tätigen Vereins der Barber Angels hat mich von Anfang an beeindruckt“, betonte die Ministerin zur Eröffnung der Benefizgala. „Sie setzen sich für die Schwächsten in unserer Gesellschaft ein und geben ihnen durch kostenlose Haar- und Bartschnitte im wahrsten Sinne des Wortes ihr Gesicht zurück“, sagte Drese. „Damit bescheren die Barber Angels den Menschen nicht nur besonders schöne Augenblicke, sondern vermitteln ihnen auch mehr Selbstwertgefühl“, so die Ministerin.

Drese betonte in ihrem Grußwort, dass sich die Stärke eines Landes nicht nur an den Wirtschaftszahlen misst. „Meine feste Überzeugung ist, dass zur Stärke eines Landes vor allem auch gehört, wie wir miteinander und mit Menschen auf der Schattenseite unserer Gesellschaft umgehen. Ihr Gedanke, liebe Barber Angels, Menschen mit Ihrem Engagement wieder ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, sie zu bestärken, dient dieser Menschlichkeit und damit nicht zuletzt der Stärkung des Gemeinwohls“, sagte Drese.

Die Ministerin hob zudem die grundsätzliche Bedeutung ehrenamtlichen Engagements hervor: „Ehrenamtlich Tätige haben eines gemeinsam: sie unterstützen Menschen in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen und bereichern das Zusammenleben. Sie übernehmen Verantwortung, gestalten Gesellschaft mit, bringen Menschen zusammen und machen unsere Demokratie stärker. Eine starke Demokratie lebt von aktiven, mündigen Bürgerinnen und Bürgern, die im Sinne des Gemeinwohls mitgestalten.

Drese: „Wir sehen in den aktuellen Krisen, wie fragil in Teilen unser Gemeinwesen ist. Wie schnell Hass und Hetze um sich greifen und sogar in Gewalt ausartet. Wer sich für andere engagiert, positioniert sich: für Mitmenschlichkeit und Solidarität“, so Drese.

LNG-Terminal Mukran

Widerspruch der vor Ort Betroffenen gescheitert

Insel Rügen – Die Eilanträge der Gemeinde Ostseebad Binz, des Deutschen Jugendherbergswerks als Betreiber der Jugendherberge Prora und von zwei privaten Grundstückseigentümern aus Sassnitz gegen die Genehmigung für die Errichtung und den Betrieb eines LNG-Terminals im Hafen Mukran sind vor dem Bundesverwaltungsgericht gescheitert.

Der Beschluss vom heutigen Tag zeigt, dass das genehmigte LNG-Terminal Mukran die Interessen und Belange der Gemeinde Binz, der Betreiber der Jugendherberge Prora sowie der übrigen Privatpersonen, die Rechtsmittel eingelegt hatten, nicht beeinträchtigt. Das Bundesverwaltungsgericht hat insbesondere keine durchgreifenden Bedenken hinsichtlich der Sicherheitsabstände zum Gemeindegebiet Binz. Sicherheitsrisiken gehen von den LNG Terminal Mukran für die Gemeindebewohner von Binz laut Bundesverwaltungsgericht nicht aus.

„Bereits im Verwaltungsverfahren hat das StALU VP die Belange und Interessen der Gemeinde Binz sowie der übrigen Antragsteller umfassend und dezidiert geprüft sowie in der immissionsschutzrechtlichen Genehmigung entsprechend gewürdigt. Insofern wird die Entscheidung des StALU VP dahingehend bestätigt. Ich bin unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr dankbar, dass sie ihre Aufgabe trotz des enormen politischen Drucks mit großer Akribie erledigt haben“, kommentierte der zuständige Minister Dr. Till Backhaus

Mit Bescheid vom 9. April 2024 hat das StALU Vorpommern die Errichtung und den bis zum 31. Dezember 2043 befristeten Betrieb eines LNG-Terminals bestehend aus zwei schwimmenden Anlagen zur Speicherung und Regasifizierung von verflüssigtem Erdgas (FSRU-Anlage) im Hafen Mukran, Gemeinde Sassnitz, genehmigt.

Neue Buslinien

Neue Buslinien zum 10-jährigen Betriebsjubiläum der Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Rügen / Jesse: Mobilitätsoffensive für MV bedeutet attraktive, alltagstaugliche Angebote für Einwohner und Gäste

Insel Rügen – Verkehrsstaatssekretärin Ines Jesse hat am Sonnabend (01.06.) zum zehnjährigen Betriebsjubiläum der Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Rügen (VVR) die Bedeutung einer Mobilitätsoffensive für Mecklenburg-Vorpommern hervorgehoben. „Die Verkehrsgesellschaften sind verlässliche Partner, um mit dem Land die Mobilität für die Menschen vor Ort sicherzustellen und stetig weiter zu verbessern. Mecklenburg-Vorpommern ist in erster Linie durch ländlichen Räume gekennzeichnet.

Das trifft auch auf den Landkreis Vorpommern-Rügen zu. Umso wichtiger ist es, einen attraktiven öffentlichen Personennahverkehr beispielsweise mit günstigen Ticketpreisen und einem alltagsgerechten Leistungsangebot von Bus und Bahn zur Verfügung zu stellen. Gemeinsam mit der Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Rügen gehen wir wichtige Schritte, um das Angebot stetig auszubauen. So setzen wir weiter die Mobilitätsoffensive Mecklenburg-Vorpommern um“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Ines Jesse.

Die VVR hat ihren Hauptsitz in Grimmen sowie zusätzliche Betriebshöfe in Bergen auf Rügen, in Stralsund sowie in Ribnitz-Damgarten. Dort sind derzeit 362 Personen beschäftigt, die 71 Linienverbindungen des Busverkehrs betreuen. Die Fahrzeugflotte der VVR besteht aus insgesamt 199 Bussen, die jährlich etwa 11,8 Millionen Fahrgäste befördern. Das Haltestellennetz umfasst 1.234 Haltestellen. „Neben den Bürgerinnen und Bürgern nutzen auch viele Gäste in den Urlaubsregionen Rügens und auf dem Darß Busse und Bahnen, um Mecklenburg-Vorpommern zu erleben. Ab sofort gibt es ein weiteres attraktives Angebot. Die erste Regiobus-Linie der VVR fährt als Linie 29 künftig von Sassnitz nach Klein Zicker auf Rügen“, sagte Jesse.

Zum 01.06.2024 wird ebenfalls das Rufbusangebot der VVR, der sogenannte „VVR-Surfer“, gestartet und die erste Rufbuszone rund um die Stadt Grimmen eingerichtet. Zudem ist geplant, zum 01.09.2024 die Regiobus-Linie Sanitz – Marlow – Tribsees – Grimmen – Greifswald (Linie 320 der VVR) einzuführen.

Ziel der Mobilitätsoffensive des Landes – begleitet von günstigen Ticketpreisen und der Einführung moderner, digitaler Tarif- und Vertriebsstrukturen – ist die Schaffung eines Landesmobilitätsnetzes mit flächendeckenden schnellen vertakteten Bahn- und Busangeboten und Rufbussen.

Dazu hat das Wirtschaftsministerium drei Handlungsfelder definiert: Ausbau- und Leistungsstrategie für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV), Einführung eines landesweiten Busnetzes (Regiobus MV) mit regelmäßigen Taktverkehren sowie die Einführung eines landesweit einheitlichen Rufbussystems. Mit dem Start der Mobilitätsoffensive des Landes Mecklenburg-Vorpommern zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 hat das Land 1,2 Millionen Leistungskilometer im SPNV mehr bestellt, dies ist der größte Leistungsaufwuchs seit 1994/1995.

Das Verkehrs- und Wirtschaftsministerium stellt im Jahr 2024 insgesamt 23,55 Millionen Euro bereit für den Aufbau, die Erhaltung und den Betrieb für Ruf- und Regiobussen.

Flaniermeile von der Seebrücke zum Hafen

Meyer: Modernisierungen im Ostseeheilbad Zingst

Zingst – In der Gemeinde Ostseeheilbad Zingst werden derzeit die Hafen- und Steganlagen neugestaltet sowie der Wasserwanderrastplatz erneuert. „Zingst hat sich von einem Seefahrerdorf zu einem touristischen Juwel mit modernem Charme entwickelt. Jetzt soll der Ort für Gäste und Anwohner noch attraktiver werden – mit einer Flaniermeile von der Seebrücke bis zum Hafen. Das beinhaltet auch, dass das gesamte Hafengebiet zukünftig überwiegend autofrei wird“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

In den Jahren 1992 und 1993 hat die Gemeinde die kommunalen Hafenanlagen am Bodden umfassend ausgebaut sowie einen Parkplatz und einen Wasserwanderrastplatz errichtet. Jetzt sollte der gesamte Hafenbereich zukunftsfähig gestaltet werden.

Dazu gehörten unter anderem die Barrierefreiheit sämtlicher Anlagen und Landstromanschlüsse für Fahrgast- und Flusskreuzfahrtschiffe. Um den Verkehrsknotenpunkt Ortszentrum zu entlasten, wird auch die südliche Hafenstraße zur Fußgängerzone umgewidmet. Damit wird ein weiterer zusammenhängender Ortsbereich nahezu autofrei. Weiterhin ist die Errichtung, Modernisierung und Erweiterung öffentlicher Einrichtungen des Tourismus wie beispielsweise neue Sanitärgebäude, ein neuer Kinderspielplatz und eine neue Veranstaltungsfläche vorgesehen.

Komplettiert wird die Gesamtmaßnahme durch eine Aufwertung der angrenzenden Infrastruktur. Es wird ein Teil einer bestehenden Zufahrtsstraße (Hafenstraße) zu einer Fußgängerzone umgewidmet und eine neue östliche barrierefreie Zufahrt und Zuwegung zum Wasserwanderrastplatz geschaffen. Vor Ort entstehen auch zwei unentgeltliche Aussichtsplattformen und Informationspunkte, die neben Informationen zum Förderprojekt auch zur Wissenserweiterung über den Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft dienen sollen.

Die Gesamtinvestition beträgt 11,2 Millionen Euro. Die Maßnahme befindet sich seit April 2022 in der Umsetzung. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW) in Höhe von 7,5 Millionen Euro.

Neues Tourismuszentrum für Ahrenshoop

Meyer: Ortsmitte wird erheblich aufgewertet – Läden und Galerien profitieren vom neuen Standort

Ahrenshoop – Die Gemeinde Ahrenshoop plant den Bau eines zweieinhalbgeschossigen Tourismuszentrums im Ortskern von Ahrenshoop. Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhard Meyer hat am Montag (27.05.) einen Fördermittelbescheid für erforderliche Planungs- und Beratungsleistungen übergeben.

„Der derzeitige Anlaufpunkt für Gäste im Kirchnersgang 2 ist erheblich zu klein geworden, um der steigenden Nachfrage zu genügen. Deshalb soll jetzt ein komplett neues Tourismuszentrum unter anderem mit Bibliothek, Ausstellungs- und Seminarräumen entstehen. So wird die Ortsmitte des Ostseebades Ahrenshoop erheblich aufgewertet“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Die geplante Neugestaltung beinhaltet die Zusammenführung, Erweiterung und Modernisierung bestehender Einrichtungen wie beispielsweise die Verwaltung des Kurbetriebes, die Käthe-Miethe-Bibliothek sowie die Strandhalle mit angeschlossenem Gästehaus und Malgruppenraum, die sich derzeit an verschiedenen Standorten im Ort befinden. Gleichzeitig sollen beispielsweise Räumlichkeiten für die Gemeindearbeit und eine Outdoor-Eventfläche angefügt werden. Ziel ist die Schaffung eines Informations-, Kultur-, Bildungs- und Begegnungszentrums für Gäste, Einheimische und Arbeitskräfte der Region.

Die sich auf dem Gelände befindlichen Gebäude sollen dabei mit Ausnahme des Wohn-und Geschäftshauses „Alte Schule“ einem modernen, jedoch ortstypischen Neubau weichen. Die Außenflächen sollen funktional und attraktiv gestaltet und an eine geplante Promenade auf den Dünen angebunden werden. „Von diesem neuen Tourismuszentrum werden auch die Läden und Galerien in der Umgebung aufgrund eines stärkeren Besucherverkehrs profitieren können“, sagte Meyer.

Das Investitionsvolumen beläuft sich nach vorläufiger Kostenschätzung auf rund 18,73 Millionen Euro. Die Investition für die im Vorfeld notwendigen Planungs- und Beratungsleistungen betragen rund 1,3 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 848.000 Euro.

Neue Erlebnislandschaft eröffnet

Neue Eisenbahnbetriebswerkstatt der Rügenschen Bäderbahn und touristische Erlebnislandschaft eröffnet  /  Jesse: Touristische und infrastrukturelle Bauprojekte spielen wichtige Rolle als Motor für die regionale Entwicklung und den Tourismus vor Ort

Insel Rügen   – Verkehrsstaatssekretärin Ines Jesse hat am Freitag (24.05.) die neue Eisenbahnbetriebswerkstatt der Rügenschen Bäderbahn und den ersten Teil der „Touristischen Erlebnislandschaft“ am Bahnhof Putbus offiziell eröffnet. „Die neue Werkstatt in Putbus schafft die Voraussetzung für einen zuverlässigen Bahnbetrieb auf der Strecke von Bergen nach Lauterbach Mole sowie der Strecke des Rasenden Rolands im Südosten Rügens. Touristische und infrastrukturelle Bauprojekte in dieser Größenordnung spielen eine wichtige Rolle als Motor für die regionale Entwicklung und den Tourismus vor Ort. Zugleich werden auch wichtige Weichen für die Zukunft des Schienenpersonennahverkehrs der Region gestellt“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Ines Jesse.

Das Vorhaben ist ein Gemeinschaftsprojekt. Die Eisenbahn-Bau und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH als Betreiber der Schmalspurbahn hat als Bauherr die Neubaumaßnahmen übernommen und übergibt die fertige Werkstatt an den Landkreis Vorpommern-Rügen. Das Projekt besteht neben einer touristischen Eisenbahn- Erlebnislandschaft auch aus einer neuen Hauptwerkstatt. In der neuen Wagenhalle gibt es einen Ausstellungsbereich für historische Wagen und eine barrierefrei erreichbare Aussichtsplattform. „Vor allem der `Rasende Roland´ ist mehr als ein reines Transportmittel. Der Zug ist zugleich Symbol für die Geschichte und den Charme der Insel Rügen. Die nostalgische Atmosphäre und die malerische Landschaft entlang der Strecke machen eine Fahrt zu einem unvergesslichen Erlebnis“, sagte Jesse.

Ziel der Mobilitätsoffensive des Landes – begleitet von günstigen Ticketpreisen und der Einführung moderner, digitaler Tarif- und Vertriebsstrukturen – ist die Schaffung eines Landesmobilitätsnetzes mit flächendeckenden schnellen vertakteten Bahn- und Busangeboten und Rufbussen. Dazu hat das Wirtschaftsministerium drei Handlungsfelder definiert: Ausbau- und Leistungsstrategie für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV), Einführung eines landesweiten Busnetzes (Regiobus MV) mit regelmäßigen Taktverkehren sowie die Einführung eines landesweit einheitlichen Rufbussystems.

Mit dem Start der Mobilitätsoffensive des Landes Mecklenburg-Vorpommern zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 hat das Land 1,2 Millionen Leistungskilometer im SPNV mehr bestellt, dies ist der größte Leistungsaufwuchs seit 1994/1995. „Auch auf der Insel Rügen und hier in Putbus haben wir zusätzliche Züge bestellt. Diese Kapazitätserhöhung gilt es sicher auf die Schiene zu bringen. Für diese Mobilitätsoffensive benötigen wir eine leistungsfähige Infrastruktur. Die neue Werkstatt in Putbus ist ein wichtiger Baustein der Mobilitätsoffensive des Landes, die wir gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen umsetzen“, sagte Jesse.

Die Gesamtinvestition für den Neubau der Betriebswerkstatt Putbus und die Umgestaltung der Gleis- und Sicherungs-anlagen beträgt rund 37,7 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Regionalisierungsmitteln in Höhe von rund 25,9 Millionen Euro sowie aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von rund 11,8 Millionen.

Für die „Touristische Erlebnislandschaft“ hat der Landkreis Vorpommern-Rügen Fördermittel in Höhe von rund 10,1 Mio. Euro, das sind 90% der zuwendungsfähigen Kosten, aus den dem Land zur Verfügung stehenden EU-Mitteln erhalten.

Am 25. und 26. Mai 2024 gibt es ein großes Bahnhofsfest in Putbus. Besucherinnen und Besucher können am Samstag und Sonntag von 10:00 bis 17:00 Uhr erstmalig die Eisenbahnerlebnislandschaft besichtigen. Führungen werden angeboten und jeder ist zu Draisinen- und Lokmitfahrten eingeladen. Ergänzend sind Sonderzugfahrten mit Traditionszügen zwischen Putbus und Binz möglich. Und auch auf der Strecke Bergen auf Rügen – Putbus – Lauterbach Mole verkehren historische Fahrzeuge.

Gingster Schüler gegen Rassismus

Fünftklässler finden Paten für ihre Idee einer couragierten Schule gegen Diskriminierung

Insel Rügen – „Ich bin überwältigt von unseren Fünftklässlern“, meint Rascha El Sheakh nach dem Anti-Rassismus-Tag in beiden 5. Klassen der Gingster Schule. Man müsse mehr als nur einen Tag zu dem Thema organisieren, war die Botschaft aus dem Workshop, den sie als Klassenleiterin mit über 50 Jungen und Mädchen bestritten hatte.

Dabei stellte sie ihnen den bundesweiten Gedanken einer „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“ vor. Sie sprach über das Schulnetzwerk, dessen Idee bereits vor mehr als 30 Jahren in Belgien entwickelt worden war. Im täglichen Kampf gegen Diskriminierung von Mitmenschen, vor allem gegen Alltagsrassismus, sei das Projekt ein geeignetes Mittel.

Der Funke sprang über und beschäftigt die Schüler nun mehr als einen Unterrichtstag. In den Sozialtrainingsstunden feilen sie an ihrer Idee, die sie in der Schülerschaft verbreiten möchten. Mit Podcast und Flyer haben sie zwei Medien gefunden, mit denen sie auf die Chancen der Initiative aufmerksam machen wollen. Mehrere Schüler brachten ihre Erfahrungen aus dem NDR-Vorhaben „Kindernachrichten“ ein. Wie etwa Philipp Strutz, der mit der Radio-Moderatorin Janet Lindemann über Rassismus sprach und anschließend überall im Land gehört worden ist.

Engagiert gegen Rassismus. Lennart Wolffert, Isabella Neumann, Mara Bantow und Arthur Bauder (v.l.n.r.) sprechen mit Klassenleiterin Rascha El Sheakh (2.v.l.) und den Projektpaten Danny Boyom (3.v.r.) und Asif Butt (1.v.r.) über das Schulprojekt „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“.Foto: André Farin

Engagiert gegen Rassismus. Lennart Wolffert, Isabella Neumann, Mara Bantow und Arthur Bauder (v.l.n.r.) sprechen mit Klassenleiterin Rascha El Sheakh (2.v.l.) und den Projektpaten Danny Boyom (3.v.r.) und Asif Butt (1.v.r.) über das Schulprojekt „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“. Foto: André Farin

Das Klasse-5-Team wünscht sich, dass die Schule Gingst in das Netzwerk von über 3.500 deutschen Schulen aufgenommen wird. Der Weg dahin ist den Mitstreitern klar: Sie müssen eine Mehrheit der Schüler- und Lehrerschaft zur Teilnahme überzeugen, Paten und Kooperationspartner für die Aktion finden und regelmäßig im Schuljahr Veranstaltungen zu dem Schwerpunktthema organisieren. Die ersten zwei Paten haben sie bereits gewonnen, denn zu dem Interview-Baustein des Vormittags kamen Danny Boyom und Asif Butt.

„Ich unterstütze alles, was die Gingster Schüler gegen Rassismus unternehmen wollen“, sagt Danny Boyom in der Auswertungsrunde. Der gebürtige Kameruner engagiert sich gern an der Schule, in der seine beiden Söhne lernen. Der aus Pakistan stammende Asif Butt betreibt im Ort einen Imbiss und findet das Vorhaben zeitgemäß, weil die alltägliche Diskriminierung auch in kleinen Landschulen vorkomme.

„Unsere präventive Arbeit zahlt sich aus“, erklärt Schulleiter André Farin. Denn wenn sich Schüler und Lehrer so engagiert und bewusst gegen Angst und Gewalt einsetzen, fördere das ein Wohlfühl-Klima an der Schule und einen Lernzuwachs für das spätere Leben.

Experimente mit der Suchtbrille

Trockener Alkoholiker beeindruckt Gingster Schüler mit schonungslosen Erlebnissen

Insel Rügen – Das klingt gut, was Alexander Schulze nach dem Anti-Drogentag an der Gingster Schule sagt: „Es war so, als würde ich eine Dokumentation im Fernsehen ansehen.“ Der Junge aus der 8. Klasse gehört zu den 40 Schülern, die sich einen Tag lang mit Süchten und den damit verbundenen Gefahren beschäftigt haben. Die Klassenleiter Heide Saathoff und Ulf Todenhagen hatten vier Stationen aufgebaut, die sich dem heiklen Schwerpunktthema Alkoholsucht auf unterschiedliche Weise näherten.

Die Gesprächsrunde mit Stefan, einem jungen trockenen Alkoholiker, zog die Teilnehmer am meisten in den Bann. „Es war beeindruckend“, meint Klassensprecherin Amelie Zibell, „dass er sich uns so anvertraut und seine Geschichte erzählt hat, um auf mögliche Gefahren des Alkoholtrinkens aufmerksam zu machen.“ Als ehrlich und schonungslos bewertet Heide Saathoff die Ausführungen des Gastes. „Diese nachdenkliche Atmosphäre in den Gesprächen erreichen wir Lehrer im Unterricht eher selten“, findet sie mit dem Blick auf den Projektbaustein. Er müsse im nächsten Jahr unbedingt wiederkommen, ergänzt Lotta Kaczmarek, um noch mehr Schülern von seinen Erfahrungen zu berichten.

Bildtext: Im Testlabor. Leonie Stubbe und Kim Schönrogge (v.l.n.r.) probieren die Suchtbrillen aus, die ihr Lehrer Ulf Todenhagen für die Experimente bereitstellte.Foto: André Farin

Bildtext: Im Testlabor. Leonie Stubbe und Kim Schönrogge (v.l.n.r.) probieren die Suchtbrillen aus, die ihr Lehrer Ulf Todenhagen für die Experimente bereitstellte. Foto: André Farin

Chemielehrer Ulf Todenhagen hatte sich einen experimentellen Umgang mit Alkohol ausgedacht. „Schüler wissen schon recht viel über die Folgen des Alkoholkonsums“, erläutert er in der Auswertungsrunde des Organisationsteams. Nun zeigte er ihnen mit verschiedenen Testbrillen, wie sich Rausch, Promille und Co. auf den menschlichen Körper auswirken können. Mit einer der manipulierten Brillen auf der Nase sollten Schüler ein Tablett tragen oder auf einer Linie geradeaus gehen. Eine Erkenntnis blieb haften: Die sonst so passende Koordination litt gewaltig unter den nachgestellten Zuständen.

Außerdem tauschten sich die Schüler-Teams mit Jugendsozialarbeiterin Inge Zibell über ihre bisherigen Erfahrungen mit Drogen aus und beschäftigten sich mit der Umfrage, die sie im Vorfeld des Workshops bei Jugendlichen an der Schule gemacht hatten. Ein Aha-Erlebnis war dabei, dass sich die Einstellungen zu Nikotin, Alkohol und anderen Drogen im Laufe des Erwachsenwerdens verändern. „Die Botschaft unserer Präventionsarbeit ist klar“, erläutert Schulleiter André Farin. „Mit solchen Projekttagen regen wir zum Nachdenken an und helfen den Schülern kreativ zu eigenen Erkenntnissen zu kommen.“