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Kategorie: Natur und Umwelt

Naturschutzarbeit am Schaalsee

Schlagsdorf – Umweltstaatssekretärin Elisabeth Aßmann hat heute die Region um Schlagsdorf besucht. Wo einst die innerdeutsche Grenze Leben trennte, wechseln nun Rinder selbstverständlich die Bundesländer.

„Möglich macht dies seit 34 Jahren ein ländergrenzen­übergreifender Zweckverband, der die Gunst der Stunde der Grenzöffnung nutzte und mit Hilfe eines Bundesförder­programms und Beteiligung der Länder Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern im Auftrag der drei Landkreise Nordwestmecklenburg, Ludwigslust-Parchim und Herzogtum Lauenburg sowie der Umweltstiftung WWF am Grünen Band Flächen erwirbt und für den Naturschutz entwickelt“, erklärt Aßmann.

Geschäftsstellenleiterin des Zweckverbandes, Maria Boness, zeigt zusammen mit Anke Hollerbach, Leiterin des Biosphären­reservatsamtes Schaalsee-Elbe, wie das Grüne Band zwischen Mechow und Schlagsdorf Naturschutz und Erinnerungskultur auf einmalige Weise verbindet. Heute bietet der ehemalige Grenzstreifen mit angrenzenden Naturschutzflächen einen fast savannenartigen Anblick. Büsche, Bäume und Moorwiesen bieten Platz für Rinder, Kraniche und Rothirsche. Lediglich der alte Grenzgraben lässt erahnen wo einst die Teilung war.

„Die Schaalseeregion hat sich durch die Anerkennung als UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee von einer Grenzregion zu einem Wohn- und Arbeitsort mit hoher Lebensqualität und einem beliebten Reiseziel entwickelt. Grundlage dafür ist der Erhalt und die Entwicklung der Natur, die entlang der ehemaligen Grenze besonders vielfältig ist“, sagt Anke Hollerbach. „Dass dies in dieser Form gelungen ist, verdanken wir auch der Flächen­sicherung und der über 30 Jahre währenden Zusammenarbeit mit dem Zweckverband.“

Einige der Flächen des Zweckverbandes liegen sogar auf ehemaligen Hoflagen die im Zuge der Grenzsicherung der DDR geschleift wurden. Wie in Neuhof – ein Gedenkstein erinnert an das verschwundene Dorf.

„Wir nehmen die Verantwortung ernst, die das Grüne Band in der Verbindung zwischen Natur- und Erinnerungskultur ausmacht. Zwar steht auf unseren Flächen der Natur- und Klimaschutz im Vordergrund, aber die Erinnerungen sollen nicht verschwinden. Hier ist gegenseitige Akzeptanz am Grünen Band gefragt“, erklärt Boness.

Letzter Stopp ist der Aussichtsturm am Mechower Seeufer im Naturpark Lauenburgische Seen, der einen idyllischen Blick weit ins Mecklenburgische hinein ermöglicht. „Wenn man diese wunderschöne Landschaft betrachtet, kann man sich kaum vorstellen wie diese einst getrennt war. Umso bedeutsamer ist es, dass der Naturschutz in dieser Region weiterhin grenzüber­greifend umgesetzt wird“, stellt Staatssekretärin Aßmann am Ende des Besuches fest.

Der Zweckverband Schaalsee-Landschaft ist der einzige grenzübergreifend tätige, öffentliche Eigentümer von Naturschutzflächen an der Landesgrenze zwischen Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Seine Aufgabe ist es, die besondere Landschaft mit ihrem Biotopverbundsystem naturschutzfachlich zu bewahren, zu stärken und zu entwickeln. Damit leistet der Zweckverband Schaalsee-Landschaft seit über 30 Jahren einen Beitrag zum grenzübergreifenden Arten– und Klimaschutz auf kommunaler Ebene.

Sicher durch den Sommer

Innenminister Christian Pegel eröffnet die 34. Bäderdienst-Saison in M-V

Schwerin  – Mecklenburg-Vorpommern zählt auch 2025 wieder zu den beliebtesten Urlaubszielen Deutschlands. Damit Gäste und Einheimische die Sommermonate unbeschwert genießen können, startet die Landespolizei erneut den bewährten Bäderdienst.

Vom 1. Juni bis zum 7. September 2025 sorgen zusätzliche Polizeikräfte in den Küstenregionen und Urlaubsgebieten für mehr Sicherheit, schnelle Hilfe und eine stärkere Präsenz, insbesondere bei landesweit stattfindenden Veranstaltungen. Über 100 solcher Events, darunter Konzerte, Feste und sportliche Großereignisse, stehen in den kommenden Monaten im Einsatzkalender der Landespolizei.

Ein besonderer Fokus liegt in dieser Saison auf den Inselregionen Mecklenburg-Vorpommerns. Auf Usedom, Rügen sowie in den beliebten Urlaubsorten Warnemünde und Kühlungsborn werden zusätzliche Kräfte eingesetzt, um den erhöhten Besucherzahlen gerecht zu werden. Hier zeigt sich der Bäderdienst besonders präsent: auf Promenaden, an Stränden und in der Nähe touristischer Hotspots.

„Unser Ziel ist es, sichtbar vor Ort zu sein. Auf Promenaden, bei Konzerten und an den Stränden. So können wir Straftaten frühzeitig verhindern und bei Bedarf schnell eingreifen“, betonte Innenminister Christian Pegel zum Auftakt der diesjährigen Saison. „Ich habe heute einen guten Einblick gewonnen, wie vielfältig und anspruchsvoll die polizeiliche Arbeit in den Urlaubsregionen unseres Landes ist. Es geht darum, durch Präsenz Vertrauen zu stärken und Risiken frühzeitig zu erkennen.“

Unterstützt werden die örtlichen Polizeidienststellen auch in diesem Jahr vom Landesbereitschaftspolizeiamt. Mit Blick auf die zahlreichen Veranstaltungen und die hohe touristische Auslastung ist der Bäderdienst ein zentraler Baustein der Sicherheitsstrategie für den Sommer in Mecklenburg-Vorpommern.

Ausflüge in die Natur am Weltumwelttag

Greifswald – Am morgigen Weltumwelttag besucht Umweltminister Dr. Till Backhaus das Greifswald Moor Centrum. „Mecklenburg-Vorpommern ist eines der moorreichsten Bundesländer. 13 Prozent der Landesfläche, d.h. rund 330.000 Hektar, sind mit Mooren bedeckt. Das Ökosystem Moor ist ein bedeutender Kohlenstoff- und Wasserspeicher. Wichtigste Kenngröße für die Umsetzung des Moorschutzes ist die landesweit wiedervernässte Fläche auf Moorstandorten. Seit 1991 wurden 400 Moorschutzprojekte auf rund 35.000 Hektar umgesetzt.

Wissenschaftlich fundierter natürlicher Klimaschutz und Biodiversität werden zunehmend nachgefragte Produkte sein, die Mecklenburg-Vorpommern liefern kann. Hierbei spielt das Greifswald Moor Centrum eine tragende Rolle. Zur Bündelung der Kräfte und zur Steigerung der Effizienz haben sich die Uni Greifswald, der DUENE e. V. und die Succow-Stiftung 2015 zum Greifswald Moor Centrum (GMC) zusammengeschlossen.

Es hat sich zu einem global anerkannten Zentrum der Moorforschung etabliert. Durch einen Beitrag zur Verstetigung der Moorprofessur im Jahr 2017 hat das LM erheblich zur Kontinuität der Einrichtung beigetragen. Verschiedene im GMC tätige Wissenschaftler*innen wurden zum Teil mehrfach ausgezeichnet, zuletzt die Leiterin, Frau Dr. Franziska Tanneberger mit dem Deutschen Umweltpreis 2024. Aktuell sind rund 100 Personen an der Uni Greifswald in moorbezogenen Drittmittelprojekten tätig. Sie forschen und arbeiten nicht allein in Mecklenburg-Vorpommern bzw. Deutschland, sondern auf der ganzen Welt.

Besonders freut es mich, dass das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt MV seit 2023 die neue Agrarumwelt- und Klimamaßnahme ‚Moorschonende Stauhaltung‘ anbietet. Das ist ein Instrument, mit dem Bewirtschaftende den schrittweisen Umstieg in eine nasse Landwirtschaft erproben können. Sie erhalten entweder 150 Euro für 30 cm unter Flur oder 450 Euro für einen Wasserstand von 10 cm unter Flur je Hektar. Zusätzlich können weitere 450 Euro für den Anbau von Paludikultur beantragt werden. In dieser Förderperiode sind 47 Anträge für 2.706 Hektar förderfähig“, sagt Backhaus.

Darüber hinaus laden anlässlich des Weltumwelttages in ganz MV die Nationalen Naturlandschaften zu verschiedenen Aktivitäten ein.

 Einige Tipps:

  • Im Naturpark Sternberger Seenland geht es am Donnerstag mit dem Ranger zur Wanderung „Naturnahe Waldwirtschaft und Landschaftsarchitekt Biber“. Die Wanderung auf den Spuren der Biber führt durch das Radebachtal. Los geht es um 10 Uhr am Bahnhof in Blankenberg. Die sechs Kilometer lange Tour dauert bis ca. 15 Uhr.
  • Im Naturpark Feldberger Seenlandschaft lautet der Titel einer Wanderung am 5. Juni „Vom forstlichen Paradiesgarten zum Buchenurwald“. Gäste können durch den ältesten Buchenbestand Deutschlands, die Heiligen Hallen, wandern und dabei die Entwicklung eines Waldes erleben, der aus der Nutzung genommen ist. Beginn der sechs Kilometer langen Tour ist um 10 Uhr am Waldmuseum „Lütt Holthus“ in Lüttenhagen.
  • Im Biosphärenreservat Südost-Rügen findet am 5. Juni die geführte Wanderung zum Thema „Architektur des Waldes in der Granitz“ statt. Start ist um 10 Uhr am Haus des Gastes in Binz.
  • Das Biosphärenreservat Schaalsee-Elbe bietet am Sonntag, 8. Juni, die Wanderung „Unterwegs am Grünen Band – Rangerwanderung am Elbdeich“ anDie ca. fünf Kilometer lange, historische und naturkundliche Rundwanderung zum Thema Natur und Grenze beginnt um 10 Uhr am Hafenplatz (Pegelanzeige) in Boizenburg/Elbe.
  • Der Müritz-Nationalpark bietet am 5. Juni eine Wanderung unter dem Motto „Unterwegs zu den Fischjägern“ an. Auf dieser ca. sechs Kilometer langen Wanderung erleben Interessierte die Natur rund um Boek und beobachten Fisch- oder Seeadler, Kormorane oder Reiher bei der Jagd. Wälder und Wiesen wechseln einander ab. Los geht es um 10.30 Uhr an der Naturparkinformation Boek.
  • Im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft beginnt am Donnerstag um 11 Uhr die Rangerführung „Dünensand und Meeresglitzern“. Die sechs Kilometer lange Wanderung führt durch das jüngste Land im Nationalpark auf dem Rundwanderweg Darßer Ort. Treffpunkt ist an der Endhaltestelle der Darßbahn.

Für alle Wanderungen und Veranstaltungen werden die Mitnahme von Proviant, wetterfester Kleidung und ggf. eines Fernglases empfohlen. Kurzfristige Änderungen sind möglich. Interessierte können sich telefonisch, per E-Mail oder direkt auf den Webseiten der Nationalen Naturlandschaften anmelden und informieren.

Weiterentwicklung von Angelsport Events

Röbel – Mecklenburg-Vorpommern hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der attraktivsten Reiseziele für Anglerinnen und Angler in Deutschland entwickelt. Die beeindruckende Gewässerlandschaft mit rund 2.000 Seen, einer über 1.900 Kilometer langen Küstenlinie sowie zahlreichen Fließgewässern bietet ideale Bedingungen für einen naturverbundenen, nachhaltigen und gleichzeitig wirtschaftlich bedeutenden Angelsport – das zeigt auch die diesjährige Angel Expo in Röbel an der Müritz.

„Der Angelsport ist längst mehr als ein Hobby – er ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und ein echtes Aushängeschild für unser Land. Gemäß akutellen Forschungsergebnissen wird alleine durch das Meeresangeln in Mecklenburg-Vorpommern jährlich ein Gesamtproduktionswert in Höhe von rund 210 Millionen Euro generiert. Davon profitieren hierzulande insbesondere Tourismus, Gastronomie, Bootsverleiher sowie der Fachhandel“, erklärte Fischereiminister Dr. Till Backhaus im Vorfeld der 2. Angel- und Wassersport EXPO in Röbel an der Müritz.

„Angeln steht für Erholung, Einbindung in die Natur und das ein oder andere leckere, selbst gefangene Abendessen. Es ist ein verbindendes Element für Generationen, fördert Umweltbewusstsein und leistet einen wichtigen Beitrag zur sozialen Integration – sowohl für Einheimische als auch Gäste“, so Minister Backhaus weiter. Auch die Jugendförderung nimmt dabei einen wichtigen Stellenwert ein: „Zahlreiche Angelvereine und auch der Landesanglerveraband in MV leisten großartige Arbeit mit ihrer Kinder- und Jugendarbeit. Diese Aktivitäten unterstützen wir als Land ausdrücklich“, unterstrich der Minister.

Im Rahmen der EXPO überreichte Minister Backhaus auch einen Zuwendungsbescheid in Höhe von rund 15.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfonds (EMFAF) an den Veranstalter K-Sports & Events Steffen Kerfers. „Mit dieser Förderung stärken wir lokale Initiativen, die den Angelsport in seiner Breite weiterentwickeln und damit die touristische und gesellschaftliche Bedeutung des Angelns in unserer Region nachhaltig fördern“, so Dr. Backhaus.

Die Angel- und Wassersport EXPO ist Teil des Projekts „Transformation der Müritz Sail“, welches von der Lokalen Aktionsgruppe Binnenfischerei Mecklenburgische Seenplatte zur Umsetzung der Strategie für die lokale Entwicklung des Fischwirtschaftsgebietes Mecklenburgische Seenplatte ausgewählt wurde. Mit dem Vorhaben sollen die Veranstaltungen Müritz Sail, Angel & Wassersport EXPO sowie die historische Müritz Sail konzeptionell weiterentwickelt und in die Zukunft geführt werden.

„Die kontinuierlich steigenden Zahlen bei den Angelurlauben, die wachsende Zahl von Angeltourismusbetrieben und das große Engagement der Akteure vor Ort zeigen deutlich: Angelsport ist in Mecklenburg-Vorpommern eine echte Erfolgsgeschichte. Und wir werden diesen Weg gemeinsam weitergehen – mit nachhaltigem Fischerei- und Gewässermanagement, modernen touristischen Angeboten und einer engen Zusammenarbeit zwischen Politik, Verbänden und der Bevölkerung“, betonte der Minister abschließend.

Ausgezeichnet mit der „Blauen Flagge“

27 Badestellen und 6 Sportboothäfen in MV mit Gütesiegel der „Blauen Flagge“ ausgezeichnet

Heiligendamm – Heute fand im Seeheilbad Heiligendamm die Verleihungsveranstaltung der Blauen Flagge für Badestellen und Sportboothäfen in Mecklenburg-Vorpommern statt. Insgesamt konnten 22 Badestellen an der Küste, 5 Badestellen an Binnenseen sowie 6 Sportboothäfen diese hohe Auszeichnung erhalten.

Damit gibt es in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2025 erneut bundesweit die meisten mit dem Gütesiegel ausgezeichnete Badestellen. Die Blaue Flagge ist das erste gemeinsame internationale Umweltsymbol für Badestellen und Sportboothäfen an Küsten sowie Binnengewässern und wird seit 1987 verliehen. Sie wird von der „Foundation for Environmental Education“ (FEE) vergeben.

Um die Blaue Flagge können sich Betreiber/ Kommunen und Vereine bewerben. Die Kriterien für die Blaue Flagge für Badestellen und Sportboothäfen betreffen vier größere Bereiche:

  • Ausgezeichnete Badegewässerqualität
  • Umweltkommunikation und Nachhaltigkeitsbildung für Gäste, Einwohner und Mitarbeiter
  • Umweltmanagement (stetige Verbesserung im Bereich Abfall, Energie- und Wasserverbrauch, sensibler Umgang mit Umwelt und Natur
  • Service und Sicherheit (sehr gute Ausstattung im Bereich Infrastruktur und Sicherheit)

Die Blaue Flagge wird immer lediglich für eine Saison verliehen und darf nur sichtbar wehen, solange alle Kriterien erfüllt sind. Insgesamt 22 Badestellen und Häfen in Mecklenburg-Vorpommern haben die Auszeichnung mit der Blauen Flagge schon öfter als 20mal erhalten.

Im Mittelpunkt der Verleihungsfeier stand das ausrichtende Seebad Heiligendamm (Bad Doberan). Als erste Badestelle in Deutschland überhaupt wurde Heiligendamm in diesem Jahr die Blaue Flagge zum 30. Mal verliehen.

Sozial- und Gesundheitsministerin Stefanie Drese gratulierte allen Badestellen und Sportboothäfen, die mit der Blauen Flagge ausgezeichnet wurden: „Mecklenburg-Vorpommern ist mit 2.000 km Ostseeküste und über 2.000 Seen eines der beliebtesten Urlaubsziele in Deutschland. Hier steht neben guter Badewasserqualität, der saubere und sichere Badestrand im Vordergrund für unsere Gäste. Der Erfolg kommt nicht von ungefähr, sondern ist ein hartes Stück Arbeit vieler Akteure. Ihnen allen gilt mein großer Dank.“

Eine wichtige Rolle nehmen dabei die Gesundheitsämter der Landkreise und kreisfreien Städte ein, die die Badewasserqualität in der Saison an 493 Badestellen kontinuierlich nach EU-Vorgaben überprüfen. Danach haben mehr als 96 Prozent der überwachten Badegewässer über Jahre eine ausgezeichnete oder gute Wasserqualität. „Auch das ist eine hervorragende Quote und beste Werbung für unser Tourismusland“, so Drese.

Informationen zu allen 493 überwachten Badegewässern im Land finden Sie unter https://www.badewasser-mv.de/ oder in der App Badewasser MV.

Extremwetter und Schutzmaßnahmen in MV

Güstrow – Angesichts zunehmender extremer Wetterereignisse wie Starkregen und den damit verbundenen Risiken und Herausforderungen für Städte und Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern, findet heute am Vormittag das 28. Gewässersymposium des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie M-V in Güstrow statt. Im Fokus stehen aktuelle innovative Ansätze in den Bereichen Klimaanpassung und Wasserwirtschaft.

Zum Auftakt der Veranstaltung übergab Professor Dr. Paul Becker, Präsident des Bundesamtes für Kartographie und Geodäsie (BKG), die neue Hinweiskarte für Starkregen in Mecklenburg-Vorpommern an Umweltminister Dr. Till Backhaus. Die Karte zeigt landesweit Gebiete mit einer potenziell erhöhten Überflutungsgefährdung bei Starkregen und ist auf dem Geoportal www.geoportal.de veröffentlicht.

 „Starkregenereignisse haben in den letzten Jahren zugenommen. Von 2021 bis 2023 verzeichnete der Deutsche Wetterdienst etwa 26.000 Starkregenereignisse, auch in Mecklenburg-Vorpommern. Dieser Trend wird in Folge der Klimaerwärmung voraussichtlich weiter ansteigen.  Die gravierenden Auswirkungen zwingen alle Bundesländer zum Handeln. Die Hinweiskarten helfen dabei, Gefahren frühzeitig zu erkennen und im Katastrophenfall richtige Entscheidungen zu treffen, z. B. die Evakuierung der am stärksten betroffenen Risikozonen“, erklärt Prof. Dr. Becker.

Für 12 Bundesländer seien die Kartierungen bereits veröffentlicht worden. Zukünftig plane das Bundesamt ein vollständiges 3-D-Modell für Deutschland zu entwickeln. „Wir arbeiten daran, auf dieser digitalen Plattform Geodaten aus verschiedenen Quellen zu verarbeiten und zu kombinieren, um noch genauere Vorhersagen zu ermöglichen. Für jeden Quadratmeter in Deutschland sollen künftig präzise Niederschlags- und Starkregenprognosen erstellt werden“ so der BKG-Präsident.

Auch Mecklenburg-Vorpommern reagiert auf die klimatischen Veränderungen: „Auf Grundlage des Bundesklimaanpassungsgesetzes erarbeiten wir für unser Land eine Klimaanpassungsstrategie. In einem ersten Schritt wurde dafür eine Klimarisikoanalyse erstellt, in der wir die Auswirkungen des Klimawandels bis Mitte des Jahrhunderts (2031 – 2060) und Ende des Jahrhunderts (2071 – 2100) gemäß ihrer Dringlichkeit bewertet haben. Die Anpassungsstrategie knüpft daran an und soll im Ende 2026 vorliegen.

Doch Klimaschutz und Klimaanpassung macht nicht an der Landesgrenze halt. Für bundesweite Strategien brauchen wir verlässliche Partner. Ich freue mich sehr, dass das BKG uns heute die Hinweiskarte für Starkregengefahren überreicht hat – ein wichtiger Meilenstein. Starkregen kann überall auftreten und verheerende Zerstörungen anrichten. Deshalb ist Prävention unser oberstes Gebot. Mit den Hinweiskarten des BKG sowie den kommunalen Starkregengefahrenkarten können Land und Kommunen gefährdete Gebiete frühzeitig identifizieren und gezielt Vorsorgemaßnahmen ergreifen, um Infrastruktur und Menschen bestmöglich zu schützen“, erläutert Umweltminister Dr. Till Backhaus.

Das Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie arbeitet derzeit an einem eigenen Themenportal, das die Starkregengefahrenkarten übersichtlich aufbereitet und den Nutzern den Zugang zu wichtigen Informationen erleichtert. „Mit diesem neu einzurichtenden Themenportal und der neu im LUNG geschaffenen Fachstelle Klimawandel und Klimaanpassung haben wir für Mecklenburg-Vorpommern wesentliche Grundlagen geschaffen, um uns für wichtige und wegweisende Zukunftsthemen im Land M-V gut aufzustellen“ sagt Ute Hennings, Direktorin des LUNG M-V. Kernaufgabe der Fachstelle Klimawandel und Klimaanpassung werde es sein, aktuelle Klimadaten digital bereitzustellen und Land und Kommunen im Prozess der Klimaanpassung zu unterstützen.

Im zweiten Teil des heutigen Gewässersymposiums stehen die Themen Klimaanpassung, Klimaschutzmaßnahmen sowie konkrete Projekte und Kampagnen der Klimaanpassung in der Wasserwirtschaft auf der Agenda. Das vollständige Programm finden Sie hier: 28. Gewässersymposium LUNG M-V.

In Mecklenburg-Vorpommern sind die Auswirkungen des Klimawandels bereits deutlich spürbar. Laut dem aktuellen Klimareport für das Land ist die Jahresmitteltemperatur seit Beginn der Industrialisierung um etwa 1,7 °C gestiegen. Die Jahre 2019 und 2020 zählen mit einer Durchschnittstemperatur von 10,5 °C bzw. 10,4 °C zu den bisher wärmsten Jahren seit der Aufzeichnung flächendeckender Klimadaten im Jahr 1881. Zudem nehmen regionale Extremwetterereignisse wie Starkregen, Stürme und Trockenperioden deutlich zu. Beispiele sind die Starkregenereignisse im Sommer 2019 in Schwerin sowie in Grimmen im Mai 2024 mit 138 Litern pro Quadratmeter innerhalb von 1,5 Stunden.

Auch der globale Meeresspiegelanstieg ist für MV von Bedeutung: An der Nord- und Ostseeküste zeigen Pegelmessungen einen Anstieg von etwa 1 bis 4 Millimetern pro Jahr. Neue wissenschaftliche Untersuchungen zur Ozeanerwärmung sowie zum Abschmelzen der Eisschilde in der Arktis und in Grönland deuten darauf hin, dass sich dieser Anstieg weiter beschleunigen könnte.

Start der Badesaison in M-V

Schwerin – Am morgigen 20. Mai beginnt traditionell die Badesaison und das auch in diesem Jahr mit hervorragenden Werten für die Badegewässer in Mecklenburg-Vorpommern. „Einem ungetrübten Badevergnügen steht damit spätestens bei besserem Wetter auch nichts mehr im Wege“, erklärte Gesundheitsministerin Stefanie Drese. So seien 96,6 Prozent der 493 überprüften Badewasserstellen von ausgezeichneter oder guter Qualität.

„Das sind erfreuliche Werte für Einheimische wie Touristen zugleich. Denn damit bleibt Mecklenburg-Vorpommern, das für seine etwa 200 km Küstenlinie und unzähligen Seen bekannt ist, ein attraktiver Urlaubs- und Lebensort mit hervorragenden Badegewässern“, verdeutlichte die Ministerin.

Sie dankte zudem den Mitarbeitenden der Gesundheitsämter, die seit Beginn des Monats und bis zum Ende der Badesaison am 10. September jeweils Proben an 334 Seen, 9 an Flüssen sowie an 154 Stellen der Ostsee entnehmen. Im Labor des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGuS) erfolgt dann eine mikrobiologische Untersuchung auf die Darmbakterien Escherichia coli und Intestinale Enterokokken, die auf eine Verunreinigung des Wassers hinweisen.

Der erste Probendurchgang hat bisher keine Auffälligkeiten gezeigt. Dennoch mussten drei Badegewässer (0,6 Prozent) als mangelhaft eingestuft werden. „Das sind, und das ist die gute Nachricht, nur noch halb so viele wie im Jahr zuvor“, so Drese. Eine Einstufung in dieser Kategorie bedeutet, dass mehrmals nacheinander hohe Einzelwerte der mikrobiologischen Parameterfestgestellt wurden und vom Baden abgeraten wird.

„Alle Informationen zu den Messergebnissen der einzelnen Badestellen finden Interessierte auf unserer landesweiten Badewasserkarte unter www.badewasser-mv.de oder in der App. Zudem stehen Informationen zur Infrastruktur und zur Barrierefreiheit zur Verfügung. So erfahren die Nutzerinnen und Nutzer unter anderem, ob es Parkmöglichkeiten, sanitäre Anlagen, Verpflegungsmöglichkeiten oder einen behindertengerechten Strandzugang an der Badestelle gibt,“ so Drese. Das erleichtere insbesondere für Familien auch die Freizeitplanung im Sommer.

Neben mikrobiologischen Faktoren werden bei Wassertemperaturen ab 20 Grad zusätzlich an sieben ausgewählten Badestellen an der Ostsee Untersuchungen auf Vibrionen durchgeführt. Diese sind natürlicher Bestandteil salzhaltiger Gewässer und können bei Hautverletzungen insbesondere bei immungeschwächten Menschen Wundinfektionen hervorrufen.

Die Ministerin wies zudem noch auf die Informationsangebote des Ministeriums zum sicheren Baden hin. „Damit der Badespaß besonders für die jüngeren Wasserratten ein sicheres Vergnügen bleibt, bieten wir zum Beispiel einen Flyer an, in dem die beiden Bademeister Max und Vivi kindgerecht und mehrsprachig die gängigen Baderegeln erklären“, hob Drese hervor.

Zusätzliche Flyer gibt es zudem zum Thema „Baden im See“ und „Baden im Meer“, die für Erwachsene konzipiert sind. Neben Baderegeln gehen diese auch auf Aspekte wie Vibrionen und Zerkarien oder Nesselquallen ein. Alle Flyer stehen digital zum Download bereit und sind als Druckexemplar über das Ministerium bestellbar.

Internationaler Tag der Biodiversität in M-V

15 Einrichtungen machen am 22. Mai beim Internationalen Tag der Biodiversität in M-V mit

Schwerin – Zum vierten Mal in Folge laden insgesamt 15 Zoos, Tiergärten und Aquarien in Mecklenburg-Vorpommern am 22. Mai – dem Internationalen Tag der Biodiversität – zu einem landesweiten Aktionstag ein. Aus diesem Anlass besucht der Zoominister Dr. Till Backhaus den Zoo Rostock.

Zeit: Donnerstag, 22. Mai 2025, 9.30 Uhr, Zoo-Haupteingang, Barnstorfer Ring 1, Rostock

Gemeinsam mit Zoodirektorin Antje Angeli wird er verschiedene Stationen besuchen. Dabei wird er sich unter anderem mit Schulkindern am „Atelier Natur“ über den Schutz mariner Lebensräume austauschen, an der Zooimkerei den kreativ neu gestalteten Bienenwagen mit bemalen, sich am Stand der Kuratoren über das Sandregenpfeifer-Schutzprojekt und im Darwineum über die Aktion des Handyrecyclings von Zoo und Veolia informieren. Ausrichter des landesweiten Aktionstages ist der Landeszooverband.

Diese 15 Einrichtungen machen mit: Zoo Stralsund, Zoo Schwerin, Zoo Rostock, Vogelpark Marlow, Tropenzoo Bansin, Tierpark Wolgast, Tierpark Wismar, Tierpark Ueckermünde, Tierpark Sassnitz, Tierpark Greifswald, Tierpark Grimmen, Tiergarten Neustrelitz, Tiererlebnispark Müritz, Deutsches Meeresmuseum (Ozeaneum Stralsund) und Müritzeum.

Sie alle bieten Mitmachaktionen, Infostände, Führungen und Einblicke hinter die Kulissen. Im Fokus stehen heimische Arten, Tipps für naturnahe Gärten, Artenschutzprojekte und die Zusammenhänge zwischen Klimaschutz und Biodiversität. Kinder und Familien können spielerisch lernen, wie sie selbst zum Erhalt der Natur beitragen können. Auch Vereine und Organisationen präsentieren sich.

„Zoos sind grüne Oasen, oftmals mitten in unseren Städten, Orte der Entspannung und des Erlebens. Sie bieten Naturerfahrungen, die in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich sind. An Mitmach- und Infostationen können Gäste aller Altersgruppen erkunden, wie eng unser Alltag mit dem Schicksal bedrohter Arten verbunden ist und was jeder einzelne tun kann, um diese zu schützen.

Auch in den Schwerpunktbereichen Naturschutz, Bildung für Nachhaltigkeit, Forschung und Öffentlichkeitsarbeit engagieren sich die Zoologischen Gärten MVs vorbildlich. Besonders ihre Bedeutung für Umweltbildung, als außerschulischer Lernort sowie für die Forschung, aber auch für die touristische Entwicklung in den ländlichen Räumen kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Gleichzeitig sind sie ein wichtiger Wirtschafts- und Standortfaktor. Jährlich besuchen rund drei Millionen Menschen die zoologischen Einrichtungen unseres Landes, darunter allein 60.000 Schülerinnen und Schüler. Darum unterstützt das Land die Einrichtungen gerne. Allein in den Jahren 2021 bis 2023 wurden Zuwendungen in Höhe von rund 19 Millionen Euro für Vorhaben in Zoos ausgereicht. Für den Umbau des Meeresmuseums wurden rund 51 Millionen Euro aus Landes- und Bundesmitteln investiert“, sagt Zoominister Backhaus.

„Es ist großartig zu sehen, wie sich der Landeszootag der Biodiversität in Mecklenburg-Vorpommern etabliert hat. Alle unsere Einrichtungen bringen sich mit Kreativität und Herzblut ein – und zeigen eindrucksvoll, wie viel Zoos für Natur-, Arten- und Klimaschutz leisten können“, betont Dr. Tim Schikora, Vorsitzender des Landeszooverbands MV und Direktor des Schweriner Zoos. Besonders erfreulich sei die erstmalige Teilnahme des Tierparks Sassnitz nach der kürzlichen Wiedereröffnung der Einrichtung auf der Insel Rügen.