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Kategorie: Natur und Umwelt

Aktualisierte Auflage: „Auf dem Weg zu guten Gewässern“

Schwerin – Das vorliegende Heft ist eine Fortsetzung der Broschüre aus 2020. Außerdem informiert die neue Publikation über die bisherigen und bis 2027 geplanten Maßnahmen zur Entwicklung von Gewässerstrukturen, Durchwanderbarkeit, Reduzierung der Nährstoffe und über konzeptionelle Maßnahmen.

„Wasser ist Grundlage unseres Lebens. Wasser ist Leben. Es ist unsere Aufgabe, das wertvolle Gut zu schützen. Um das Wasser für uns Menschen nutzbar zu machen, hatten wir in den vergangenen Jahrzehnten unsere Gewässer begradigt, ausgebaut und verunreinigt. Hier haben wir eine ganze Menge wiedergutzumachen. Mit Einführung der EG-Wasserrahmenrichtlinie sind anspruchsvolle Ziele vereinbart worden: Flüsse, Seen und das Grundwasser sollen einen guten Zustand erreichen.

Insbesondere die ökologische Funktionsfähigkeit steht bei den Oberflächengewässern im Vordergrund. Für die Berichterstattung zur Wasserrahmenrichtlinie wurden in MV 835 Fließgewässer, 51 Grundwasserkörper, 22 Küsten- und Hoheitsgewässer sowie 202 Seen betrachtet. Für die Zielerreichung wurde bereits Einiges getan: So wurden 783 Maßnahmen zur Durchgängigkeit und an ca. 1.400 Fließgewässerkilometern Maßnahmen zur Strukturverbesserung durchgeführt“, sagt Umweltminister Dr. Till Backhaus.

Die Broschüre thematisiert anschaulich mit Vorher- Nachbildern und mit Infoboxen, welche Maßnahmen umgesetzt wurden, um unsere Gewässer wieder lebendig werden zu lassen. Dabei stehen folgende drei Aufgabenfelder im Fokus: Verbesserung der Gewässerstruktur, Verbesserung der Durchwanderbarkeit und Reduzierung der Nährstoffeinträge.

„So kann man sehen, wo wir stehen und was wir noch tun müssen. Ich möchte mich bei allen an der Umsetzung der WRRL Beteiligten für ihr Engagement bedanken. Intakte und naturnahe Gewässer sind eine lohnende Investition in die Zukunft. Deshalb bitte ich alle, sich auch weiterhin aktiv im Gewässerschutz einzubringen. Denn Wasser soll auch zukünftig in bester Qualität verfügbar und bezahlbar sein – für uns, unsere Kinder und die nachfolgenden Generationen. Dies ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der sich jeder widmen muss“, so Backhaus.

Erneuerung von Buhnen in Heiligendamm stärkt Küstenschutz

Heiligendamm – An der Ostseeküste in Heiligendamm werden in den kommenden Tagen die sechs Buhnen westlich der Seebrücke erneuert. Die bisherigen Kiefernpfähle sind durch die Schiffsbohrmuschel Teredo navalis stark geschädigt und teilweise abgebrochen. Um die Schutzwirkung wiederherzustellen, werden die unbrauchbaren Pfähle gezogen und durch neue Hartholzpfähle ersetzt. Das eingesetzte FSC-100%-zertifizierte Holz ist widerstandsfähig gegenüber der Schiffsbohrmuschel und sichert so die Funktion des Bauwerks langfristig.

Bauherr ist das Land Mecklenburg-Vorpommern, vertreten durch das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg (StALU MM). Die Ausführung übernimmt die Firma Colcrete Wasserbau GmbH & Co. KG. Insgesamt werden rund 200 Holzpfähle mit einer Länge von fünf Metern und einem Durchmesser von etwa 30 Zentimetern verbaut. Der Einbau erfolgt mithilfe eines Kettenbaggers und einer Hydraulikramme bis zu einer Wassertiefe von 1,50 Metern. Bis Mitte Dezember 2025 soll die Maßnahme abgeschlossen sein.

Die Kosten belaufen sich auf rund 200.000 Euro. Finanziert wird das Vorhaben mit Mitteln des Bundes und des Landes Mecklenburg-Vorpommern aus der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes. Die technische Planung stammt von der Abteilung Küste des StALU MM, die auch die Baudurchführung vor Ort überwacht.

Umweltminister Dr. Till Backhaus erklärt: „Buhnen verringern den Sandtransport entlang der Küste und sind damit eines der wichtigsten Elemente des Küstenschutzes in Mecklenburg-Vorpommern. Wo Unterhaltungsmaßnahmen wie der Ersatz einzelner Pfähle nicht mehr ausreichen, setzt das Land auf Ersatz-Neubauten. Auch die Arbeiten in Heiligendamm sind Teil dieser Daueraufgabe und leisten einen wichtigen Beitrag zur Verringerung der Küstenerosion.“

Fischsterben vor Rostock – Tierseuche ausgeschlossen

Rostock – Vom 26. Bis zum 28. September wurden zahlreiche tote Fische an den Ostseestränden von Nienhagen, Warnemünde und Markgrafenheide entdeckt. Erste Untersuchungen durch das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei Rostock (LALLF) hatten schnell ergeben, dass eine Seuche als Ursache für das Fischsterben ausgeschlossen werden kann. Inzwischen habe sich Sauerstoffmangel als wahrschein­lichste Todesursache herauskristallisiert, erklärt Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus. Für Menschen habe zu keiner Zeit eine Gefahr bestanden:

„Die Untersuchungen im LALLF haben keine Hinweise auf die Ursache des Fischsterbens geben können. Die Sektion der Fische und die rückstandschemische Untersuchung auf ca. 420 Wirkstoffe war unauffällig. Sauerstoffmangel im Zusammenhang mit dem sogenannten „Upwelling“-Effekt gilt daher als wahr­schein­lichste Ursache des Fischsterbens.

Beim Upwelling wird das Oberflächenwasser des Meeres­gewässers durch starke ablandige Winde von der Küste weggedrückt. Dadurch läuft salzhaltigeres und deshalb schwereres und oftmals sauerstoffarmes Tiefenwasser vom Meeresgrund nach und gelangt bis in den Küstenbereich. Vor allem die am Meeresboden lebenden Fischarten geraten so in „Atemnot“. Wenn diese Fische nicht ausweichen können, weil dieses Tiefenwasser sie an die Küste drängt, verenden sie durch Ersticken.

Die Sauerstoffarmut des „Tiefenwassers“ ist jedoch menschen­gemacht. Die Nährstoffüberfrachtung der Ostsee (Eutrophierung) und der duch den Klimawandel bedingte Temperaturanstieg fördern eine hohe Biomasseproduktion vor allem durch Algen. Beim Absinken und mikrobiologischem Abbau der Biomasse wird der Sauerstoff im Wasser verbraucht, so dass die Wasser­schichten über dem Meeresgrund in einen sauerstoffarmen bis sauerstofffreien Zustand geraten.

Gerade für den Herbst sind das zeitliche Aufeinandertreffen von absinkender Biomasse nach dem jahreszeitlichen Höhepunkt der Biomasseproduktion im Sommer und zunehmenden Starkwindereignissen am Beginn der Sturmsaison typisch, so dass solche Upwelling-Ereignisse und Fischsterben immer wieder auftreten können. Die Betroffenheit zahlreicher am Meeresgrund lebender Fischarten von diesem Sauerstoffmangel stützt diese Ursachenhypothese“, so Backhaus abschließend.

Internationales Kranichzentrums „Kranichwelten“ eröffnet

Dr. Wolfgang Blank: „Mit den Kranichwelten entsteht ein Leuchtturmprojekt für Tourismus, Naturschutz und Bildung in Mecklenburg-Vorpommern“

Altenpleen – Dr. Wolfgang Blank, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, hat heute an der feierlichen Eröffnung des Internationalen Kranichzentrums „Kranichwelten“ im Ortsteil Günz der Gemeinde Altenpleen teilgenommen. Mit dem Neubau erhält die Region eine moderne, ganzjährig nutzbare Besucher- und Bildungseinrichtung, die künftig zehntausende Gäste aus dem In- und Ausland anziehen soll. Träger ist die Kranichschutz Deutschland gGmbH in Kooperation mit dem Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU).

„Mit den Kranichwelten eröffnen wir ein modernes Besucherzentrum und setzen ein sichtbares Zeichen dafür, wie Tourismus, Naturschutz und Bildung in Mecklenburg-Vorpommern Hand in Hand gehen können. Das neue Zentrum stärkt die Attraktivität des ländlichen Raums, sensibilisiert für die Bedeutung von Biodiversität und schafft neue Impulse für eine nachhaltige Tourismusentwicklung. Damit ist dieses Projekt weit mehr als ein touristisches Angebot – es ist eine Investition in die Zukunft unseres Landes“, betonte Minister Dr. Blank.

Der Neubau in Günz ersetzt das bisherige NABU-Kranichzentrum in Groß Mohrdorf, das seit seiner Eröffnung 1996 die erste Anlaufstelle für Informationen „rund um den Kranich“ war. Angesichts stetig steigender Besucherzahlen und begrenzter Kapazitäten wurde der Neubau notwendig. Auf einer Fläche von rund 800 Quadratmetern entstanden eine moderne Ausstellungshalle, ein Multimediaraum für Vorträge und Schülerprogramme, Verwaltungsräume sowie ein Bistro und Shop. Der hochgedämmte Holzbau mit Lärchenholzverkleidung gilt zugleich als Beispiel für ressourcenschonende Bauweise.

Die Gesamtkosten für das Fördervorhaben belaufen sich auf rund 5,3 Millionen Euro. Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat die Errichtung mit rund 4,4 Millionen Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) gefördert.

„Die Kranichwelten werden nicht nur Gästen aus aller Welt ein unvergessliches Naturerlebnis bieten, sondern auch als Kommunikations-, Tagungs- und Veranstaltungszentrum die Region stärken. Damit profitieren nicht nur Gäste sondern auch die Menschen vor Ort – von jung bis alt – von diesem vielseitigen Angebot. Mein Dank gilt allen Beteiligten, die die Umsetzung dieses Projekts ermöglicht haben. Mit den Kranichwelten ist ein weiterer touristischer Leuchtturm entstanden, der unser Land als Urlaubsland und einzigartigen Naturerlebnisraum noch sichtbarer macht“, sagte Minister Dr. Blank.

Kommunale Abwasserbeseitigung

Aktueller Lagebericht für M-V veröffentlicht

Schwerin – Die kommunalen Kläranlagen in Mecklenburg-Vorpommern gewährleisten, wie in den Jahren zuvor, eine stabile Abwasserentsorgung und eine hohe Reinigungsleistung. Dafür reinigen sie jedes Jahr etwa 90 Millionen Kubikmeter Abwasser und schützen so unsere Gewässer vor Verunreinigungen. Die Vorgaben der EU zur Abwasserbeseitigung werden in Mecklenburg-Vorpommern seit 2002 eingehalten. Dies bestätigt der vom Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) erstellte Lagebericht 2025 über die kommunale Abwasserbeseitigung in Mecklenburg-Vorpommern, der die Berichtsjahre 2023 und 2024 umfasst. Dieser Bericht ist jetzt online verfügbar.

„Für die in dem vergangenen Berichtszeitraum geleistete hervorragende Arbeit der abwasserbeseitigungspflichtigen Körperschaften und Unternehmen bedanke ich mich ausdrücklich“, sagt Umweltminister Dr. Till Backhaus. „Der Blick nach vorne zeigt jedoch, dass wir uns trotz dieser positiven Bewertung der Situation vor einer neuen Epoche in der Abwasserbeseitigung mit großen Herausforderungen, Investitionsnotwendigkeiten und zahlreichen Vollzugsbedarfen befinden. Auch wenn die Umsetzung der Anforderungen aus der neuen Kommunalabwasserrichtlinie der EU sowohl die Abwasserentsorger und Anlagenbetreiber als auch die Behörden vor erhebliche Herausforderungen stellt – deren Umfang noch gar nicht abschließend abzuschätzen ist –, bin ich optimistisch, dass wir gemeinsam die anstehenden Veränderungen mit Weitsicht und Entschlossenheit angehen werden“, so der Minister weiter.

Die Abwasserbeseitigung wird in Mecklenburg-Vorpommern gegenwärtig von 105 abwasserbeseitigungspflichtigen Körperschaften wahrgenommen. Hierbei handelt es sich um 32 Zweckverbände, einen auf Grundlage des Wasserverbandsgesetzes gegründeten Abwasserbeseitigungs-Wasser- und Bodenverband, 71 Städte und Gemeinden sowie ein Amt. Zum Stichtag 31. Dezember 2024 existieren in Mecklenburg-Vorpommern 578 kommunale Kläranlagen ab 50 Einwohnerwerten (EW)[i]. Zudem fallen im Geltungsbereich der EU-Kommunalabwasserrichtlinie sechs industrielle Betriebe.

Um die hohe Reinigungsleistung zu gewährleisten, verfügen derzeit alle kommunalen Kläranlagen mindestens über mechanische und biologische Behandlungsstufen. Das öffentliche Kanalnetz hat eine Länge von 16.681 Kilometern, davon sind 11.675 Kilometer Schmutzwasserkanäle, 4.407 Kilometer Regenwasserkanäle und 599 Kilometer Mischwasserkanäle.

Seit 2016 besteht gemäß der Wasserförderrichtlinie MV die Möglichkeit, Zuschüsse für investive Vorhaben zur weitergehenden Abwasserbehandlung zu beantragen. Diese Vorhaben sollen punktuelle Gewässerbelastungen beseitigen und sind auf den guten Zustand des Gewässers nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie ausgerichtet. Im Berichtszeitraum wurden etwas mehr als 700.000 Euro an Fördermitteln ausgezahlt, um eine weitergehende Abwasserreinigung bzw. Phosphorelimination auf zwei Kläranlagen zu gewährleisten sowie für die Überleitung des Abwassers von einer außer Betrieb genommenen Kläranlage zu einer Anlage mit wesentlich höherer Reinigungsleistung inklusive gezielter Phosphorelimination.

In der Kommunalabwasserrichtlinie der EU wird vorgeschrieben, dass die zuständigen Behörden alle zwei Jahre die Öffentlichkeit sowie die EU in einem Lagebericht über die Beseitigung von kommunalen Abwässern und Klärschlamm in ihrem Zuständigkeitsbereich informieren müssen. In Mecklenburg-Vorpommern ist das Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) für die Erarbeitung des Lageberichts zuständig. Die Daten werden durch die unteren Wasserbehörden der Landkreise und kreisfreien Städte sowie durch die Staatlichen Ämter für Landwirtschaft und Umwelt erhoben und seit Ende 2013 im „Fachinformationssystem wasserrechtlicher Vollzug Kläranlagen“ erfasst.

Wechsel im Vorstand der Stiftung Umwelt- und Naturschutz MV

Berufung eines neuen geschäftsführenden Vorstandsvorsitzenden zum 1. September 2025

Schwerin – Seit dem Amtsantritt von Bjørn Schwake im Jahr 2011 sind die Stiftung Umwelt- und Naturschutz Mecklenburg-Vorpommern (StUN M-V) und deren Tochtergesellschaft, die Flächenagentur M-V GmbH (Gründung Dezember 2012), unter der gemeinsamen Geschäftsführung von Herrn Schwake sehr erfolgreich gewachsen.

Inzwischen haben sich sowohl Stiftung als auch GmbH so entwickelt, dass die bisherige Personalunion der Geschäftsführungen der weiter abzusehenden positiven Entwicklung beider Einrichtungen nicht mehr gerecht werden kann.

Das Kuratorium der Stiftung hat sich daher schon im Jahr 2024 zu einer Trennung der Geschäftsführungen entschlossen. Dabei konzentriert Herrn Schwake sich auf eigenen Wunsch zukünftig auf die Geschäftsführung der Flächenagentur M-V. Bis zur Neubesetzung des/der hauptamtlichen Vorstandsvorsitzenden der Stiftung hatte er sich allerdings bereit erklärt, die Geschäftsführungen beider Einrichtungen fortzuführen.

In einem öffentlichen Bewerbungsverfahren hat sich Herr Daniel Seiffert gegen andere Bewerberinnen und Bewerber durchgesetzt und wurde mit Beschluss des Kuratoriums dem Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt gemäß der Stiftungssatzung zur Berufung durch Minister Dr. Backhaus vorgeschlagen. Diese erfolgte durch den Minister mit Wirkung ab 01.09.2025. Mit Amtsantritt legt Herr Seiffert sein bisheriges Landtagsmandat für die Fraktion Die Linke nieder.

Umweltminister Dr. Till Backhaus: „Daniel Seiffert hat sich als Kuratoriumssprecher als engagierter Kenner der Materie und verlässlicher Partner in schwierigen Zeiten gezeigt, als es zum Beispiel um den Betreiberwechsel für den Campingplatz in Prerow ging. Ich bin sicher, dass er als neuer Geschäftsführer der Stiftung einen guten Job machen wird und wünsche ihm eine glückliche Hand.“

Bjørn Schwake: „Ich freue mich die Geschäftsführung der Stiftung nach 14 erfolgreichen Jahren an Daniel Seiffert übergeben zu können. In den letzten dreieinhalb Jahren haben Herr Seiffert und ich bei vielen, oft nicht einfachen Themen das Stiftungsschiff durch teils schwieriges Fahrwasser gesteuert. Ich habe Herrn Seiffert in seiner Aufgabe als Kuratoriumssprecher dabei als kompetenten und verlässlichen Partner immer an meiner Seite gehabt und schätzen gelernt. Ich wünsche ihm bei seiner neuen Aufgabe viel Freude und Erfolg und das Quäntchen Glück, das man zum Erfolg einfach auch braucht.“

Daniel Seiffert: „Ich freue mich auf diese neue Aufgabe. Ich habe mir in den vergangenen Jahren viel Wissen um den Natur- und Umweltschutz in M-V erarbeitet. Dieses kann ich jetzt in meiner neuen Rolle aktiv umsetzen und strebe eine enge und gute Zusammenarbeit mit den vielen haupt- und ehrenamtlichen Akteuren des Landes an.“

Sternenpark Nossentiner/Schwinzer Heide bekommt Koordinierungsstelle

Plau am See – Mit der Übergabe eines Zuwendungsbescheids in Höhe von über 56.000 Euro, den Minister Dr. Till Backhaus heute  in Plau am See (Ziegenhorn 1) an die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Warnow-Elde-Land übergibt, wird ein bedeutender Schritt für die Weiterentwicklung des Sternenparks Nossentiner/Schwinzer Heide gemacht. Die Mittel fließen in die Einrichtung einer Koordinierungsstelle, die künftig die vielfältigen Aktivitäten im Sternenpark über drei LEADER-Regionen hinweg strategisch bündeln und weiterentwickeln wird.

Ein zentrales Ziel des Projekts ist die internationale Zertifizierung als offizieller „Dark Sky Park“ durch die Dark Sky International. Dafür wurde ein entscheidender Meilenstein erreicht: 67 Prozent der öffentlichen Beleuchtung im Parkgebiet wurden bereits sternenparkkonform umgerüstet – eine zentrale Voraussetzung für die Antragstellung, die bis Ende 2025 erfolgen soll. Die Zertifizierung wird für 2026 angestrebt. Danach muss jährlich nachgewiesen werden, dass die Lichtverhältnisse den Anforderungen weiterhin entsprechen – ebenso wie die Durchführung von mindestens vier öffentlichen Veranstaltungen pro Jahr, die das Bewusstsein für den Schutz der natürlichen Dunkelheit fördern.

„Der Sternenpark zeigt eindrucksvoll, wie Umwelt- und Klimaschutz mit regionaler Entwicklung und innovativem Tourismus Hand in Hand gehen können. Dieses Projekt verdient unsere volle Unterstützung“, betont Minister Backhaus bei der Übergabe des Bescheids.

Neben der LEADER-Förderung unterstützt auch die Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung (NUE) das Projekt maßgeblich. Die Stiftung finanziert ihren Beitrag mit Mitteln aus der Umweltlotterie BINGO! – Die Umweltlotterie, die in Mecklenburg-Vorpommern Projekte des Natur- und Umweltschutzes stärkt. NUE-Vorsitzender, Bernhard Riggers, erklärte: „Mit den Erträgen aus der Lotterie BINGO – Die Umweltlotterie fördert die NUE seit dem Jahr 2016 die bundesweit beachtete, erfolgreiche Entwicklung des Naturparks Nossentiner/Schwinzer Heide zu einem Sternenpark. Wir freuen uns sehr, nun auch die vielfältigen Aufgaben zum Schutz des Naturgutes ‚Dunkelheit‘ mit einer professionellen Koordination zu unterstützen. Auch bei diesem Projekt dienen die BINGO-Mittel als Eigenanteil, mit dem gemeinnützige Organisationen erfolgreich umfangreiche EU-/LEADER-Mittel für Mecklenburg-Vorpommern einwerben können.“

Der Sternenpark Nossentiner/Schwinzer Heide erstreckt sich über rund 355 Quadratkilometer mit mehr als 60 Seen und zehn ausgewiesenen Sternenbeobachtungsplätzen. Aufgrund seiner geringen Lichtverschmutzung bietet er ideale Bedingungen für nächtliche Naturerlebnisse und astronomische Beobachtungen. Seit 2023 ist der Naturpark offiziell als Bewerber bei der Dark Sky International registriert.

Die neue Koordinierungsstelle, angesiedelt beim Förderverein Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide e. V., soll unter anderem Sternenführer:innen ausbilden, Beherbergungsbetriebe für Astrotourismus beraten, Veranstaltungen organisieren und die Netzwerkarbeit stärken. Ziel ist es, den Sternenpark als Modellregion für nachhaltigen Tourismus, Bildung und Lichtschutz weiterzuentwickeln.

Die Förderung erfolgt im Rahmen des LEADER-Programms, das seit 30 Jahren die eigenverantwortliche Entwicklung ländlicher Regionen in Mecklenburg-Vorpommern stärkt. Die LAG Warnow-Elde-Land gehört zu den 14 Aktionsgruppen des Landes und setzt seit vielen Jahren erfolgreich Projekte zur nachhaltigen Regionalentwicklung um.

Land unterstützt nach Starkregen in Rostock-Hinrichsdorf

Rostock – Nach den Starkregenfällen am gestrigen Abend im Raum Rostock unterstützt die Landesregierung vor Ort. Es droht eine kritische Lage, da das ein nahegelegenes Regenrückhaltebecken im Rostocker Ortsteil Hinrichsdorf kurz vor dem Überlaufen steht. Das Wasserfördersystem (WFS) des Landesamts für zentrale Aufgaben und Technik der Polizei, Brand- und Katastrophenschutz Mecklenburg-Vorpommern (LPBK M-V) wurde umgehend alarmiert. Die Technik ist seit den frühen Morgenstunden im Einsatz.

„Mit Stand von heute Morgen beträgt die Reserve nur wenige Zentimeter – ein Übertreten würde unmittelbar ein angrenzendes Wohngebiet gefährden. Unsere Einsatzkräfte setzen alles daran, eine Überflutung abzuwenden. Die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger hat für uns höchste Priorität. Wir nehmen die Gefahr in Hinrichsdorf sehr ernst und haben selbstverständlich die technische Unterstützung aktiviert“, erklärt Innenminister Christian Pegel.

Durch Einsatzkräfte vor Ort wurde bestätigt, dass ein Poldergebiet stark unter Druck steht. Die Entscheidung fiel daher kurzfristig, das Wasserfördersystem (WFS) mit Flutmodul in den Einsatz zu bringen. Aktuell sind Kräfte der Landesschule für Brand- und Katastrophenschutz (LSBK), wo das WFS stationiert ist, sowie der Freiwilligen Feuerwehr Plau am See mit dem Aufbau und Betrieb des Wasserfördersystems beschäftigt.

„Das WFS ist unsere leistungsfähigste Technik, wenn große Wassermengen über lange Strecken gefördert werden müssen – mit dem vor Ort verfügbaren Gerät wäre diese Aufgabe nicht zu bewältigen gewesen“, so Pegel.

Das WFS wird derzeit durch Kräfte der LSBK sowie der Freiwilligen Feuerwehr Plau am See aufgebaut. „Die Nutzung des Wasserfördersystems in einer Hochwassersituation ist eine Premiere. Bisher kam das System ausschließlich bei Großbränden zum Einsatz – umso wichtiger ist die technische Vielseitigkeit in solchen Extremlagen“, so der Innenminister. Dieses spezielle System wurde nach den Erfahrungen aus der Vergangenheit mit Hochwasser- und Waldbrandlage angeschafft.

„Ich danke allen Helferinnen und Helfern für ihre hochprofessionelle Arbeit unter schwierigen Bedingungen. Ihre schnelle Reaktion verschafft uns wertvolle Zeit, um die Situation unter Kontrolle zu bringen“, sagt Minister Christian Pegel abschließend.

Nach aktuellem Stand sind keine Personenschäden zu verzeichnen.