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Kategorie: Politik

Schwesig: Es ist ein tolles Gefühl, gemeinsam aktiv zu sein

Greifswald – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat gestern die 2. Landessportspiele Mecklenburg-Vorpommern in Greifswald eröffnet. „Alle, die mit anderen zusammen Sport machen, wissen: Es ist ein tolles Gefühl, gemeinsam aktiv zu sein. Das macht Spaß, das ist gesund, das fördert Fairplay und Zusammenhalt. Und deshalb feiern wir heute den Sport bei den 2. Landessportspielen. Wir setzen damit ein kraftvolles Zeichen: für Zusammenhalt, für Fairness und für die Begeisterung, die der Sport in unserem Land entfacht“, sagte die Ministerpräsidentin.

Leistungs- und Breitensport würden von der Landesregierung gleichermaßen unterstützt. „Wir haben sogar ein eigenes Sportfördergesetz im Land, mit dem die Landesregierung ihre Unterstützung fest zusagt. Mehr als 12,8 Millionen Euro jedes Jahr. Wir wollen gute Voraussetzungen für alle, die Sport treiben im Land. Deshalb unterstützen wir auch den Bau von Sportstätten wie die neue Radsporthalle in Schwerin oder die Sportschule in Warnemünde. Darüber hinaus gibt es besondere Programme, um den Jugendsport zu fördern, auch in den Schulen und Kitas. Diese Förderung ist besonders wichtig. Jede Stunde, die sich Kinder bewegen, in der sie zusammen sind mit anderen Sportbegeisterten, ist wertvoll für ihre Entwicklung“, sagte Schwesig.

Die Landessportspiele finden erstmals zeitgleich mit dem MV-Tag statt. Auf der Aktivmeile erwartet die Gäste ein Unterhaltungs- und Mitmachprogramm – vom Gesundheitssport bis zum Ausprobieren von neue Trendsportarten. Gleichzeitig finden über die Stadt verteilt Wettbewerbe in 12 Sportarten statt.

Neue Kinderbroschüre zum Moorschutz: „Pino und Quaki“

Greifswald – Pünktlich zum Mecklenburg-Vorpommern-Tag am kommenden Wochenende in Greifswald gibt das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt MV die neue Kinderbroschüre „Pino und Quaki“ zum Thema Moorschutz heraus. Moor-und Klimaschutz sind Schwerpunkte am Stand des Ministeriums beim MV-Tag. Es stehen fachkundige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses und des neuen Instituts für Moorspezailist*innen, das ans Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) angegliedert ist, bei Fragen zur Verfügung. Ferner gibt es eine Ausstellung über Ökowertpapiere.

In der neuen Broschüre entdecken der zehnjährige Pino und Moorfrosch Quaki Mecklenburg-Vorpommern speziell unter dem Gesichtspunkt der Moore und des Moorschutzes. Sie erfahren zum Beispiel, wie ein Moor entsteht, warum es wahre Superleistungen für unser Klima vollbringt, welche Moor-Arten es gibt, was MoorFutures sind und welche Tiere und Pflanzen im Moor leben. Auch das Greifswalder Moorcentrum stellt sich vor. Kinder ab zehn Jahren werden spielerisch einbezogen. Es gibt Fotos von seltenen Tieren und Pflanzen, Rätsel und eine Bastelvorlage.

„Die Broschüre macht auf viele Facetten der Moore und des Moorschutzes aufmerksam. Moore bieten nicht nur Lebensraum, sondern sind auch wichtig für den Wasserhaushalt und das Klima. Mecklenburg-Vorpommern ist eines der moorreichsten Bundesländer. Rund zwölf Prozent der Landesfläche, d.h. rund 330.000 Hektar, sind mit Mooren bedeckt. Das Ökosystem Moor ist ein bedeutender Kohlenstoff- und Wasserspeicher.

Wichtigste Kenngröße für die Umsetzung des Moorschutzes ist die landesweit wiedervernässte Fläche auf Moorstandorten. Seit 1991 wurden 400 Moorschutzprojekte auf rund 35.000 Hektar umgesetzt. All diese Themen und noch viele mehr werden in ‚Pino und Quaki‘ kindgerecht erläutert. Darüber hinaus werden die jungen Leserinnen und Leser angehalten, unsere Moore in MV zu erkunden und sich verantwortungsbewusst in der Natur zu bewegen. Denn oft genügen schon kleine Aktionen, um das Moor und damit die Umwelt zu schonen.

Besonders freue ich mich, dass wir nun nach ‚Pino und Krümel erkunden den Boden‘, ‚Pino und Aqua erkunden das Wasser‘ sowie ‚Pino und Ecki erkunden den Wald‘ bereits die vierte Kinderbroschüre herausgeben, die auf die Besonderheiten der Natur in MV eingeht. Sie wird sicher an den Erfolg ihrer Vorgänger anknüpfen. Die Hefte waren übrigens zeitweise bundesweit dermaßen nachgefragt, dass wir mehrmals nachdrucken mussten, um den Bedarf zu decken“, sagt Umweltminister Dr. Till Backhaus.

Drei Förderbescheide für Gemeinden im Landkreis Ludwigslust-Parchim

Schwerin – Der für die ländlichen Räume zuständige Minister Dr. Till Backhaus hat heute in den Gemeinden Grebs-Niendorf, Tessin bei Boizenburg und Wittendörp (Landkreis Ludwigslust-Parchim) Förderbescheide übergeben. In Grebs-Niendorf und in Wittendörp wird damit der Bau eines Spielplatzes ermöglicht. In Tessin bei Boizenburg unterstützt die Zuwendung die Freiwillige Feuerwehr Kuhlenfeld bei der Anschaffung eines neuen Löschfahrzeuges.

 Die Projekte im Einzelnen:

In Wittendörp, Ortsteil Dodow, wird mit 12.500 Euro nach der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen für kommunale Investitionen in Kinderspielplätze 2023 die Errichtung eines Spielplatzes ermöglicht. Die Gesamtkosten liegen bei 19.000 Euro. Seit 2007 hat das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt sieben Maßnahmen in der Gemeinde Wittendörp mit ca. 2,8 Millionen Euro unterstützt. Das ermöglichte Gesamtausgaben in Höhe von 4,2 Millionen Euro.

In Grebs-Niendorf wird mit knapp 9.600 Euro nach der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen für kommunale Investitionen in Kinderspielplätze 2023 die Errichtung eines Spielplatzes ermöglicht. Die Gesamtkosten liegen bei knapp 12.000 Euro. Seit 2007 hat das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt 44 Maßnahmen in der Gemeinde Grebs-Niendorf mit knapp drei Millionen Euro unterstützt. Das ermöglichte Gesamtausgaben in Höhe von 4,2 Millionen Euro.

„In der vom Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt verwalteten Spielplatzförderrichtlinie wurden nach dem Inkrafttreten 2023 wurden mehr als 300 Fördermittelanträge gestellt. 210 Anträge konnten mit den 2023/24 zur Verfügung gestellten 2,3 Millionen Euro bewilligt werden. Damit konnten die Kommunen unbürokratisch und schnell ihre Spielplätze auf Vordermann bringen. Das ist besonders wichtig für die Kinder, denn sie brauchen Raum zur Entfaltung, gerade an der frischen Luft“, sagte Minister Dr. Till Backhaus.

In Tessin bei Boizenburg überreicht Dr. Backhaus der Gemeinde für die Freiwillige Feuerwehr eine Zuwendung in Höhe von 91.250 Euro für die Beschaffung eines Löschfahrzeuges. Die Gesamtausgaben liegen bei rund 450.000 Euro. „Die derzeit 61 Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr im Ortsteil Kuhlenfeld sind in Sachen Brandbekämpfung ein nicht wegzudenkender Partner in der Region. Sie sind dabei nicht nur in unmittelbarer Umgebung aktiv, sondern weit über die Gemeindegrenzen hinweg.

Bei großen Brand- und Katastrophenfällen war und sind sie stets vertreten, sei es der große Waldbrand in Lübhteen 2019 oder der Hochwassereinsatz in Dömitz an der Elbe 2012. Insgesamt sind alle Freiwilligen Feuerwehren großartige Institutionen, denn sie sind elementarer Bestandteil des Brand- und Katastrophenschutzes. Außerdem sorgen sie für eine engmaschige Abdeckung, vor allem im ländlichen Raum, bei der Brandbekämpfung, bei Unfällen, Überschwemmungen oder der Tier- und Menschenrettung. Weiterhin sind unsere Freiwilligen Feuerwehren tragende Elemente der Dorfgemeinschaft und des sozialen Miteinanders. Hierfür danke ich allen Beteiligten“, sagte der Minister.

Das neue Löschfahrzeug deckt das gesamte Spektrum aller Feuerwehraufgaben ab. Neben den Gerätschafte transportiert es bis zu neun Kameraden. Es enthält eine Feuerlöschkreispumpe, ein Leitergerüst mit mehreren Leitern, hydraulische Rettungssätze und jede Menge Stauraum für individuelle Beladung. Die dreiteilige Schiebeleiter ermöglicht Personenrettung bis ins dritte Stockwerk. Neben dem integrierten Löschwassertank mit einem Volumen von 2.500 Litern verfügt das Fahrzeug zusätzlich über einen Schaummitteltank von 120 Litern.

Die Feuerlöschkreiselpumpe kann mehr als 2.000 Liter Wasser/Minute fördern. Ferner ist eine umfangreiche Zusatzbeladung für die Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung vorhanden. Es kann auch für die Technische Hilfe eingesetzt werden. „Ich danke auch Innenminister Pegel, der mit dem Programm ‚Zukunftsfähige Feuerwehr‘ 50 Millionen Euro investiert hat, um den flächendeckenden Brandschutz vor allem im ländlichen Raum zu verbessern“, sagte Backhaus.

Seit 2007 hat das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt vier Maßnahmen in Tessin bei Boizenburg mit rund 141.000 Euro unterstützt. Das ermöglichte Gesamtausgaben in Höhe von ca. 240.000 Euro.

Kostenfreie Schwimmkurse für Kinder

Programm „MV kann schwimmen“ auch für das Jahr 2025 verlängert

Schwerin – Auch in diesem Jahr fördert das Sportministerium zusätzliche Schwimmlernkurse für Grundschulkinder in Mecklenburg-Vorpommern, die nicht sicher schwimmen können. Insgesamt 100.000 Euro stellt das Land Anbietern wie dem Schwimm-Verband M-V, der DLRG MV, dem ASB MV oder der Wasserwacht im DRK-Landesverband MV bereit. Für die Familien sind diese speziellen Schwimmkurse kostenfrei. Das gab Sportministerin Stefanie Drese am Freitag bekannt.

Zielgruppe sind Kinder, die im Rahmen des Sportunterrichts an keinem Schwimmkurs teilnehmen beziehungsweise den Schwimmkurs nicht erfolgreich beenden konnten (oder noch komplette Nichtschwimmer sind). Die Eltern dieser Kinder erhalten über die Schule eine entsprechende Bescheinigung, die Voraussetzung zur kostenlosen Teilnahme an den Schwimmkursen des Programms „MV kann schwimmen“ ist.

Die Schwimmkurse können bis zum 31.12.2025 in den unterrichtsfreien Zeiten (Schulferien, Wochenenden und Nachmittagen) stattfinden. Entsprechende Angebote finden sich auf den Internetseiten der Anbieter und werden regelmäßig aktualisiert. Die Durchführung erfolgt durch qualifizierte Lehrkräfte, die im Besitz einer gültigen Rettungsschwimmerqualifikation sein müssen.

„Seit seiner Einführung im Jahr 2020 hat sich das Programm zur Aufholung von Schwimmdefiziten hervorragend entwickelt und vielen hunderten Kindern das sichere Schwimmen nähergebracht“, hob Drese hervor. „Dahinter stehen viele Menschen, die ehrenamtlich in den schulfreien Zeiten für die Kinder im oder am Becken stehen“, so die Ministerin. „MV kann schwimmen“ sei eine gute Ergänzung zum regulären Schwimmunterricht und den privaten Aktivitäten.

„Unser gemeinsames Ziel ist es, die Quote der Grundschulkinder, die über sichere Schwimmfähigkeiten verfügen, zu erhöhen“, betonte Drese. Denn der Bedarf sei weiterhin hoch und insbesondere in einem Bundesland wie Mecklenburg-Vorpommern, das von der Ostsee, unzähligen Badeseen und vielen Flüssen geprägt ist, gehöre sicheres Schwimmen zu den Grundfähigkeiten.

Drese: „Ich rechne auch in diesem Jahr mit einer großen Nachfrage und hoffe, dass erneut viele Kinder am Programm teilnehmen und so zu sicheren Schwimmerinnen und Schwimmern werden.“

Backhaus: Biomasse gehört zum Energiemix

Rostock – Mit einem Grußwort hat sich Klimaschutz- und Agrarminister Dr. Till Backhaus an die Teilnehmenden des 19. Biomasseforums an der Universität Rostock gewandt. Der fortschreitende Klimawandel, starke Biodiversitätsverluste und die aktuellen geopolitischen Krisen machten deutlich, wie wichtig eine sichere und nachhaltige Energie- und Rohstoffversorgung sei, so Backhaus. Die Biomasse liefere hier einen wesentlichen Beitrag sowohl im Sinne des Klimaschutzes als auch zur Versorgungssicherheit.

„Die Biogasbranche steht aktuell jedoch unter großem Druck. Daher habe ich im Herbst letzten Jahres die Taskforce Biomasse/ Biogas ins Leben gerufen, um die wichtigsten Akteure an einen Tisch zu bringen. Gemeinsam mit dem Wirtschafts- und dem Innenministerium, dem Bauernverband M-V und dem Fachverband Biogas versuche ich mit meinem Haus unter wissenschaftlicher Begleitung, unter anderem von der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe, Verbesserungsoptio-nen auszuloten und auf den Weg zu bringen mit dem Ziel, die installierte Biogas-kapazität unter den Bedingungen des mehrfach novellierten EEG und des Biomassepakets der Bundesregierung zu erhalten.

Die ca. 530 Biogasanlagen im Land (Stand Herbst 2024) können potentiell insgesamt 4.000 GWh/a (Gigawattstunden pro Jahr) Strom und Wärme liefern, das sind ca. 8,7 % Anteil am Primärenergieverbrauch von Mecklenburg-Vorpommern. Das entspricht einem Einsparpotential pro Jahr von 462.000 t Erdgas und Öl sowie 1,2 Mio. t CO2.

Allein in Mecklenburg-Vorpommern fallen jedoch 30 der bestehenden Anlagen bis Ende 2026 aus der Förderung. Der Ausstieg dieser Biogasanlagen, die die 20 Jahre Vergütungszeitraum erreicht haben, muss verhindert werden. Es gilt, die Nutzung der Wirtschaftsdünger in möglichst großen Anteilen zu sichern und die Entwicklung von Strom- und Wärmekonzepten in den Gemeinden auf Basis von Biomasse zu unterstützen.

Für Deutschland hat die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg einmal vorgerechnet, dass – zum Beispiel zur Absicherung längerer Dunkelflauten durch Nachrüstung von Biogasanlagen mit Biogasspeichern in Kombination mit der Über-bauung der Blockheizkraftwerke Strom in Größenordnung von rund 34 TWhel (Terrawattstunden elektrische Energie) flexibel bereitgestellt werden können und die dafür notwendigen Investitionen um den Faktor 1,9 bis 3,7 niedriger sind als bei wasserstoffbasierten Reservekraftwerken.

In den nächsten Jahren sind flexible Biogasanlagen die einzige relevante Alternative zum Wasserstoff zur Absicherung längerer Dunkelflauten.

Für die Stärkung der Biomassenutzung einschließlich Biokraftstoffen und den Aufbau einer auf nachhaltigen nachwachsenden Rohstoffen basierenden zirkulären Bioökonomie habe ich mit meinem Haus im letzten und im aktuellen Jahr mehrere Beschlüsse in die Agrar- und Umweltministerkonferenzen eingebracht.

Auch das Wirtschaftsministerium beteiligt sich hier. Im Rahmen der 5. Energieministerkonferenz unter Vorsitz von M-V wurde am 23. Mai 2025 ein einstimmiger Beschluss „Flexibilitätsoption Biomasse stärker nutzen – Rahmenbedingungen für Biogas und Biomethan verbessern“ gefasst.

Von der Bundesebene erwarten wir als Bundesland eine konsistente Biomassestrategie, die für Klarheit hinsichtlich der zukünftigen Rolle von Biomasse sorgt – insbesondere mit Blick auf deren Einsatz im Strom- bzw. Gasbereich sowie im Wärmesektor, etwa in Nahwärmenetzen. In diesem Zusammenhang ist Planungssicherheit für Investoren und Betreiber dringend erforderlich.

Ich habe mich mit der Landesregierung dafür eingesetzt, dass die Bedeutung der Bioenergie im kürzlich geschlossenen Koalitionsvertrag für die Bundesregierung ausdrücklich hervorgehoben wird. Sie soll und muss eine wichtige Rolle in den Bereichen Wärme, Verkehr und steuerbare Stromerzeugung spielen. Das Flexibilitätspotenzial der Biomasse soll konsequent gehoben werden – unter besonderer Berücksichtigung von Kosteneffizienz und Flächennutzung sowie durch eine Über-rüfung bestehender Deckelungen.  Insbesondere die Nutzung von Reststoffen soll verstärkt in den Fokus rücken.

Ziel ist es, den Biogasanlagen eine Zukunft zu geben, wobei die spezifischen Anforderungen kleinerer und wärmegeführter Anlagen stärker berücksichtigt werden sollen“, so Minister Backhaus.

Wertschöpfung durch den Kreuzfahrttourismus in M-V

Knapp eine halbe Milliarde Umsatz in Betrieben mit unmit­telbarer Beteiligung am Kreuzfahrttourismus / Mindestens 2.800 beschäftigte Vollzeitäquivalente am Standort Meck­lenburg-Vorpommern / Zukunft Kreuzschifffahrt

Schwerin – Das MV Cruise Net, ein 18 Partner*innen umfassendes Gemeinschaftsnetzwerk, dessen Ziel es ist, die Kreuzfahrt­branche in Mecklenburg-Vorpommern nachhaltig zu ver­netzen, hat nun erstmals die Wertschöpfung auf der Ange­botsseite in vier Kategorien, das heißt bei Betrieben mit unmit­telbarer Beteiligung am Kreuzfahrttourismus wie Reedereien und Häfen (Kategorie eins und zwei), bei Betrieben mit enger Beteiligung am Kreuzfahrttourismus wie Schiffsmakler und Logistik-unternehmen (Kategorie drei) sowie bei Betrieben mit indirekter Beteiligung am Kreuzfahrttourismus wie Gastro­nomie und Einzelhandel (Kategorie vier), durch den Kreuz­fahrttourismus im gesamten Bundesland untersuchen lassen und präsentiert die Ergebnisse am 18. Juni in der AIDA-Zent­rale AIDA Home in der Hansestadt Rostock.

An der Online-Befragung, die durch die dwif-Consulting GmbH in Koope­ra­tion mit dem Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt wurde, nahmen 45 Unternehmen teil. Dazu Alexander Winter, Vorstandsvorsitzender des Tourismus­verbandes Mecklenburg-Vorpommern: „Mit der Studie können wir erstmals einordnen, wie viel Wertschöpfung der Kreuz­fahrtbranche auf Anbieter­seite im Land bleibt und wie weit verzweigt das Netz der Profiteure ist, angefangen bei den Häfen bis hin zu Reise­agenturen.“

Dr. Wolfgang Blank, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern, ergänzte: „Der Kreuzfahrtourismus ist ein wichtiges Standbein für un­sere heimische Wirtschaft und ein Schaufenster für Mecklen­burg-Vorpommern. Allein in Rostock begrüßen wir in diesem Jahr rund 500.000 Kreuzfahrtpassagiere – hinzu kommen zahlreiche Gäste kleinerer Kreuzfahrtschiffe in Wismar und Stralsund. Für viele von ihnen ist die Reise an Bord des Kreuzfahrtschiffes der erste Kontakt mit unserem Urlaubsland, auf den später viele weitere Besuche in Mecklenburg-Vorpom­mern folgen. So bringt jeder Anlauf eines Kreuzfahrtschiffs einen wertvollen wirtschaftlichen Effekt für unsere Hotellerie, Gastronomie und den Dienstleistungssektor und legt zugleich den Grundstein für zukünftige Umsätze.“

Das sind die Kernergebnisse:

Ökonomische Effekte für MV: Knapp eine halbe Milliarde Umsatz in Betrieben mit unmittelbarer Beteiligung am Kreuzfahrttourismus

Die Zahlen zu den ökonomischen Effekten bilden die Ange­botsseite ab, sprich sie zeigen die Umsätze von 45 ausge­wählten Unternehmen/Branchen in Bezug auf ihre Vor­leistungs-Verflechtungen. Demnach generierten die Reede­reien in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2023 einen Um­satz von rund 149 Millionen Euro durch die Kreuzschifffahrt. Davon werden fast 40 Prozent der Umsätze für Vorleistungen, darunter fallen u.a. Kosten für Treibstoff beziehungsweise Landstrom, Logistik, Werbung oder Reparaturen, verwendet. 400 Millionen Euro beträgt der Umsatz in den Betrieben der Kategorie eins, das heißt mit unmittelbarer Beteiligung am Kreuzfahrttourismus. Durch den Kreuzfahrttourismus ent­stehen mehrere Millionen Euro Umsatz in den Häfen in Mecklenburg-Vorpommern. „Der Kreuzfahrttourismus in Meck­lenburg-Vorpommern bringt nicht nur den Kreuzfahrthäfen, Werften und Reedereien wirtschaftliche Vorteile, sondern bietet auch zahlreichen weiteren Unternehmen vielfältige Chancen.

In die Abfertigung eines Kreuzfahrtschiffes sind unter-schiedlichste Dienstleister eingebunden: Dazu gehören unter anderem Schiffsmakler, Hafenlogistiker, Anbieter für Treibstoffversorgung und Lagerung, Ausflugsagenturen, Hostessen in den Terminals sowie Parkplatzanbieter für Kreuzfahrtgäste. Auch Unternehmen für Warentransport und die Belieferung der Schiffe mit Lebensmitteln und Konsum­gütern sind direkt beteiligt. Darüber hinaus profitieren viele Unternehmen, die nur indirekt mit der Kreuzfahrtbranche verbunden sind. Verkehrsunternehmen übernehmen die An- und Abreise sowie den lokalen Personentransport der Gäste. Während der Landgänge profitieren Gastronomie, Einzel­handel und Freizeiteinrichtungen, aber auch lokale Reise­büros, Hotels, insbesondere im Vor- und Nachlauf der Reisen sowie im Rahmen von Businessaufenthalten für Mitarbeitende der Branche, sowie Dienstleister wie Werbe- und Event­agenturen zählen zu den Profiteuren des Kreuzfahrttourismus in der Region“, so Winter weiter.

Beschäftigungseffekte: Mindestens 2.800 beschäftigte Vollzeitäquivalente am Standort Mecklenburg-Vorpommern

Die Studie liefert auch Aussagen zu den Beschäftigungs­effekten durch die Kreuzschifffahrt. Demnach gibt es 2.800 beschäftige Vollzeitäquivalente in den teilnehmenden Betrie­ben am Standort Mecklenburg-Vorpommern mit unmittelbarer und enger Beteiligung an der Kreuzschifffahrt. Über alle an der Kreuzschifffahrt unmittelbar beteiligten Unternehmen liegt die Zahl der Vollzeitäquivalente entsprechend höher. Insge­samt zeigte sich eine positive Entwicklung der Mitarbeiterin­nen- und Mitarbeiterzahl: 43 Prozent der befragten Betriebe mit unmittelbarer Beteiligung an der Kreuzschifffahrt gab an, dass die Zahl der Beschäftigten in den letzten Jahren (deut­lich) gestiegen ist.

57 Prozent berichtetet über stabile Be­schäftigtenzahlen. Dirk Inger, Senior Vice President Public Affairs, Sustainability & Communication bei AIDA Cruises, sagte dazu: „AIDA ist nicht nur der größte Anbieter für Hoch­seekreuzfahrten mit einem Marktanteil von über 50 Prozent, sondern auch der drittgrößte Reiseveranstalter in Deutsch­land. Die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens war und ist eng mit der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes Meck­lenburg-Vorpommern verbunden. Als der größte private Arbeitgeber in MV sind wir auch ein wichtiger Wachstums­motor der Region.“

Hochseekreuzfahrt versus Flusskreuzschifffahrt

Bei der Frage nach der Bedeutung der Hochseekreuzfahrt im Vergleich zur Flusskreuzschifffahrt sagten rund ein Drittel der Befragten, dass die Hochseekreuzschifffahrt für ihr Unter­nehmen am Standort im Nordosten eine große Bedeutung hat, für 27 Prozent zudem noch eine mittlere Bedeutung, für 41 Prozent hat sie eine geringe beziehungsweise keine Bedeutung. Die Flusskreuzschifffahrt ist hingegen für nur zwölf Prozent ein wichtiges Geschäftsfeld; 15 Prozent messen ihr eine mittlere Bedeutung zu. Für mehr als die Hälfte der Teilnehmenden spielt die Flusskreuzschifffahrt keine Rolle. Abweichungen in den Aussagen dazu entstanden je nach Nähe zum Thema. So haben entsprechend der unmittelbaren Beteiligung am Kreuzfahrttourismus sowohl die Hochsee- als auch die Flusskreuzschifffahrt eine deutliche größere Bedeu­tung für Reedereien, Häfen und Werften.

Während die Hoch­seekreuzschifffahrt jedoch für die Mehrheit dieser Betriebe eine große Bedeutung hat (70 Prozent), zeigt sich bezüglich der Flusskreuzschifffahrt ein differenziertes Bild: Demnach misst jeweils knapp die Hälfte (45 Prozent) dieser eine große beziehungsweise geringe Bedeutung zu. Die Betriebe mit enger Beteiligung wie etwa Schiffsmakler, Transport- und Logistikunternehmen messen der Hochseekreuzschifffahrt mindestens eine mittlere Bedeutung zu. Die Flusskreuz­schifffahrt ist für Betriebe dieser Kategorie weniger wichtig. Für rund ein Drittel sind andere Geschäftsfelder bedeutsamer. Für 44 Prozent stellt die Kreuzschifffahrt keine Bedeutung dar. Der im Vergleich geringere wirtschaftliche Effekt der Fluss­kreuzfahrt und ihre entsprechend geringere Relevanz für die befragten Unternehmen lassen sich auf die kleinere Schiffs-größe zurückführen. Zudem ist der Anteil an Hochseekreuz­fahrtgästen in Mecklenburg-Vorpommern deutlich höher als der von Flusskreuzfahrtgästen.

Die Mehrheit der Passagiere unternimmt individuelle Landgänge

Die Reedereien haben in der Studie auch Aussagen über die Aktivitäten der Passagiere gemacht. Demnach unternimmt die Mehrheit der Passagiere Landgänge – 87 Prozent davon machen individuelle Landgänge, 13 Prozent nutzen orga­nisierte Landgänge. Ausflüge in den Ort, der angelaufen wird und dessen Umgebung, Ausflüge überregionaler Art sowie Flanieren und Bummeln spielen während der Liegezeiten die größte Rolle.

Herausforderungen der Kreuzfahrtbranche: Umwelt­auflagen, Umsetzung nachhaltiger Technologien und hohe Treibstoffkosten rangieren ganz oben

Umweltauflagen/Schadstoffreduzierungen (97 Prozent), die Umsetzung nachhaltiger Technologien (96 Prozent) sowie die Energiekosten (100 Prozent) stellen (sehr) große Herausfor­derungen für die Branche dar. Auch der Arbeitskräfte-/ Fach­kräftemangel (85 Prozent) ist ein großes Thema unter den Befragten. Drei Viertel der Betriebe sehen zudem (sehr) große Herausforderungen in den politischen Rahmenbedingungen. Hier wurden unter anderem Kriege und Terroranschläge angeführt.

Zukunft Kreuzschifffahrt: 37 neue Kreuzfahrtschiffe bis 2028

Laut Studie blicken 70 Prozent der teilnehmenden Betriebe kurzfristig (sehr) optimistisch in die Zukunft. Mittelfristig schauen 65 Prozent der Unternehmen sehr optimistisch in die Zukunft. Die befragten Unternehmen bewerten den Kreuz­fahrttourismus als Wachstumsmarkt – sowohl in Mecklenburg-Vorpommern als auch im Ostseeraum. Dabei geht knapp die Hälfte der Unternehmen davon aus, dass die Kreuzfahrt­nachfrage in Mecklenburg-Vorpommern steigen wird. 27 Pro­zent gehen von einer konstanten Nachfrage aus. Diese opti­mistische Bewertung der Unternehmen wird auch durch den geplanten weltweiten Flottenausbau deutlich.

Die Mitglieder des weltweit agierenden Branchenverbandes Cruise Lines International Association planen nach Angaben im State of the Cruise Industry Report (2024) für den Zeitraum von 2024 bis 2028 die Inbetriebnahme von 37 neuen Kreuzfahrtschiffen. Zwar wird dort davon ausgegangen, dass einige alte Schiffe aussortiert werden, gleichzeitig geht der Trend neben kleinen Luxusjachten von teils neuen Anbietern wie Ritz Carlton hin zu immer größeren Schiffen mit steigendem Passagier­volumen.

Hintergrund: MV Cruise Net

Ende 2021 ging das Gemeinschaftsnetzwerk MV Cruise Net an den Start. Ziel ist es, die Kreuzschifffahrtbranche in Meck­lenburg-Vorpommern nachhaltig zu vernetzen. Dazu pflegen die 18 im MV Cruise Net organisierten Partner*innen einen regelmäßigen Austausch mit Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Tourismus. Zu den bisherigen Ergeb­nissen im Rahmen der Netzwerkarbeit zählte unter anderem die Ausrichtung eines Parlamentarischen Abends am 5. Sep­tember 2023 in Schwerin, bei denen Themen wie Infrastruktur, Nachhaltigkeit und Zukunftsperspektiven auf der Agenda stan­den, sowie die Teilnahme an der Kongressmesse „Seatrade Europe“ in Hamburg. Zudem wurde im letzten Jahr der ge­samte Kosmos der Kreuzschifffahrt auf der MV Cruise Con­ference auf der Mein Schiff 7 der Reederei TUI Cruises in Warnemünde vorgestellt, wo unter anderem neue Techno­logien und Konzepte der Reedereien gezeigt wurden.

Ministerpräsidentin Schwesig lädt zum Bürgerforum in Greifswald

Greifswald – Anlässlich des diesjährigen MV-Tages lädt Ministerpräsidentin Manuela Schwesig am Sonntag, den 22. Juni 2025, zu einem Bürgerforum in Greifswald ein. Die Veranstaltung findet von 14.00 bis 15.00 Uhr an der St.-Marien-Kirche (Marienkirchplatz 1-2) in Greifswald statt.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger haben hierbei die Gelegenheit, mit der Ministerpräsidentin direkt ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen und aktuelle Themen rund um Mecklenburg-Vorpommern zu diskutieren.

Weitere Informationen zum MV-Tag sind verfügbar unter: www.mvtag-2025.de

Landesoffensive für Gesundheitsförderung und Prävention

Wismar – Mit dem systematischen Ausbau gesundheitsförderlicher und präventiver Aktivitäten im ganzen Land sagt Gesundheitsministerin Stefanie Drese Adipositas, Diabetes und Co. den Kampf an. Grundlage dafür bildet eine Landesstrategie für Gesundheitsförderung und Prävention, die derzeit durch die beim Gesundheitsministerium angesiedelte Kommission zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung in MV erarbeitet wird, sagte Drese bei ihrem Besuch des Kindertheaters „Henrietta“ in Wismar.

Im Auftrag der Krankenkasse AOK Nordost gastiert das Präventionstheater seit vielen Jahren in Mecklenburg-Vorpommern – in diesem Jahr mit insgesamt vier Vorstellungen im Theater der Hansestadt Wismar mit jeweils über 400 Besucherinnen und Besuchern. Durch verschiedene Theaterstücke werden Grundschulkindern die Themen Gesundheit, gesunde Ernährung, Bewegung, psychische Gesundheit und Nachhaltigkeit spielend vermittelt.

„In Mecklenburg-Vorpommern sind überdurchschnittlich viele Menschen von Adipositas und Diabetes betroffen. Für beide Erkrankungen ist ein ungesunder Lebensstil das größte Risiko“, verdeutlichte Gesundheitsministerin Stefanie Drese den Handlungsbedarf. „Studien belegen, dass die Voraussetzungen für eine gesunde Lebensweise schon in der Kindheit geprägt werden. Das bedeutet, dass es sehr sinnvoll und lohnend ist, Kindern altersgerecht schon früh gesunde Rituale zu vermitteln. Henrietta und Co. machen das auf eine ganz fantastische Art und Weise – ohne erhobenen Zeigefinger“, betonte Drese.

Die Ministerin sagte, dass für die Erarbeitung der Landesstrategie jeweils Arbeitsgruppen einberufen wurden, um die für das jeweilige Handlungsfeld relevanten Akteure in MV aktiv zu beteiligen und die Expertisen zusammenzuführen. Die Strategie fokussiere vier prioritäre Handlungsfelder. „Dazu gehören die Bewegungsförderung, die psychische Gesundheit, die Suchtprävention und die Entwicklung von Gesundheitskompetenzen.

Die dabei erarbeiteten Landeskonzeptionen sollen dann als Handlungsleitfaden für die Praxis vor Ort – für Kommunen, Träger, Netzwerke und Institutionen dienen.

Drese: „Prävention ist kein Extra. Sie ist die Basis für eine zukunftsfeste, sozial gerechte Gesundheitsversorgung – und sie gelingt dann am besten, wenn alle an einem Strang ziehen.“