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Kategorie: Wirtschaft

Windpark „Arcadis Ost 1“ in Betrieb

Christian Pegel zu Ostsee-Windpark: „Projekt ist eine Erfolgsgeschichte für unser Land“

Berlin – Der Minister für Inneres, Bau und Digitalisierung Christian Pegel hat für die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern an der offiziellen Einweihung des Windparks „Arcadis Ost 1“ in Berlin teilgenommen.

„Die Fertigstellung dieses Projektes ist eine großartige Geschichte – und auch eine Erfolgsgeschichte für das Land Mecklenburg-Vorpommern als Offshore-Standort. Wir haben Anfang 2021 der Parkwind Ost GmbH die immissionsschutzrechtliche Genehmigung zum Bau und Betrieb erteilt. Im Juni 2022 folgte schon der Bau der Fundamente und die erste Installation von Turbinen im November 2022.

Schon seit Mitte Januar dieses Jahres ist der Windpark am Netz und liefert Strom. Nun ist der Windpark komplett fertiggestellt“, fasste Christian Pegel bei der heutigen Einweihung in Berlin zusammen und: „Dies zeigt, dass MV ein verlässlicher Partner bei den erneuerbaren Energien ist und wir auch in den Planungs- und Ordnungsverfahren eine Vorreiterrolle übernehmen.“

Der etwa 30 Quadratkilometer umfassende Windpark nordöstlich vor Rügen wird von dem Unternehmen Parkwind Ost GmbH betrieben. Die insgesamt 27 Windräder der Firma Vestas erzeugen erneuerbaren Strom für bis zu 290.000 Haushalte. Mit einer Nabenhöhe von 107 Metern und einer Gesamthöhe von 194 Metern über dem Meeresspiegel sind die Windturbinen die derzeit größten der Welt.

Die dort angewandte Methode der schwimmenden Installation wurde zudem durch die Projektpartner Parkwind (Belgien), Heerema Marine Contractors (Niederlande) und Vestas (Dänemark) eigens für den Windpark „Arcadis Ost 1“ entwickelt.

„Wir als Landesregierung haben uns das Ziel gesetzt, bis 2035 rechnerisch den gesamten Energiebedarf – nicht nur für Strom, sondern auch für Wärme und Mobilität – zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen abzudecken. Darüber hinaus wollen wir als Land bis 2040 klimaneutral werden. Die Investition und der Ausbau von Offshore-Windenergie in der Ostsee ist daher von immenser Bedeutung und Strahlkraft“, betont Christian Pegel.

Erster Tag der Beteiligungen durchgeführt

Finanzminister: „Wir wollen mit unseren Landesbeteiligungen noch entschiedener zur Weiterentwicklung des Landes beitragen.“

Ludwigslust – Das Finanzministerium Mecklenburg-Vorpommern hatte heute zum ersten „Tag der Beteiligungen“ in das Zukunftszentrum „DeveLUP“ nach Ludwigslust eingeladen. Neben den Geschäftsführerinnen und -führern der Landesbeteiligungen Mecklenburg-Vorpommern folgten auch Vertreterinnen und Vertreter der Ministerien und der Landkreise und kreisfreien Städte sowie Mitglieder des Landtags der Einladung.

Insgesamt nahmen ca. 50 Personen an der Veranstaltung teil, darunter Finanzminister Dr. Heiko Geue, Landrat Stefan Sternberg und die Staatssekretärinnen Sylvia Grimm, Elisabeth Aßmann und Dr. Carola Voß.

Finanzminister Dr. Heiko Geue: „Der erste ‚Tag der Beteilungen‘ war für uns ein großer Erfolg! Das Finanzministerium arbeitet derzeit daran, die restriktive, dezentral organisierte Beteiligungspolitik der vergangenen Jahrzehnte hin zu einem kooperativen Beteiligungsmanagement weiterzuentwickeln.

Dazu bündeln wir aktuell sukzessive die Gesellschafterrechte der Beteiligungen im Finanzministerium, die inhaltliche Steuerung verbleibt in den Fachressorts. Uns ist es daher sehr wichtig, alle beteiligten Akteurinnen und Akteure bei diesem wichtigen Veränderungsprozess mitzunehmen.“

Neben Informationen zu den grundlegenden Veränderungen im Beteiligungsmanagement wurden Kooperationsmöglichkeiten zwischen den Landesbeteiligungen diskutiert und Einblicke in die  Beteiligungsverwaltung des Landkreises Ludwigslust/Parchim gewährt. Zur besseren Vernetzung der Teilnehmenden wurden anschließend kleinere Diskussionsrunden zu praktischen Themen der Beteiligungsverwaltung angeboten.

Finanzminister Dr. Heiko Geue: „Unsere Landesbeteiligungen tragen wesentlich zur Weiterentwicklung des Landes und zur Verbesserung der Standortqualität für Wirtschaftsunternehmen und der Lebensbedingungen der Bürgerinnen und Bürger bei. Unser Ziel ist es daher, auch mithilfe der Landesbeteiligungen die landespolitischen Ziele und Strategien künftig noch effizienter, transparenter und flexibler umzusetzen. Gemeinsam wollen wir Mecklenburg-Vorpommern weiterhin zu einem zukunftsfähigen, nachhaltigen Land mit fairen Löhnen gestalten.“

Der „Tag der Beteiligungen“ soll ab sofort jährlich stattfinden und sich somit zu einer wichtigen Austauschplattform für die betroffenen Akteurinnen und Akteure etablieren.

Auftrag für Peene-Werft

Wolgast – Auf der Peene-Werft ist heute mit dem Bau der ersten Fregatte der Klasse F126 der Deutschen Marine begonnen worden. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig sprach bei einem Besuch der Werft von „einem großen und wichtigen Auftrag für eine traditionsreiche Werft in unserem maritimen Land Mecklenburg-Vorpommern.“

Die Ministerpräsidentin würdigte in ihrer Rede die Bedeutung der Werft für den Landesteil Vorpommern: „Die Peene-Werft ist wichtig für die Städte und Gemeinden in Vorpommern, für die Fachkräfte vor Ort, für ihre Familien. Sie bietet gute Bedingungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und gehört zu den Top-Ausbildungsbetrieben hier in der Region. Und sie ist ein leistungsstarker Partner der Marine.“

In den nächsten Jahren sollen auf der Peene-Werft Teile für insgesamt 4 Fregatten der Klasse F126 gefertigt werden. „Damit ist die Peene-Werft beteiligt an dem größten Schiffbauauftrag in der Geschichte der deutschen Marine“, stellte die Ministerpräsidentin fest. Aufgrund der guten Auftragslage sollen nach den Plänen des Eigentümers, der Lürssen-Gruppe, weitere Arbeitsplätze auf der Werft entstehen. „Das ist eine gute Nachricht für die Werft, für Wolgast, für die ganze Region und für die maritime Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern.“

Die Landesregierung habe auch in schwierigen Zeiten an der Seite der Werft und ihrer Beschäftigten gestanden. „Die maritime Wirtschaft – die Werften, die Zulieferer, die Häfen – ist unser industrielles Herz und damit ein strategischer Schwerpunkt unserer Wirtschaftspolitik“, sagte Schwesig.

Globales Netzwerktreffen in Helsinki

Schwerin – Die Delegationsreise des Landes Mecklenburg-Vorpommern zum Start-up-Event „Slush“ in Helsinki hat Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik begeistert.

„Ich habe mich gefreut, dass wir gemeinsam mit der Deutschen Botschaft in Finnland und der Deutschen Auslandhandelskammer Finnland neben 21 weiteren Partnern das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern präsentieren konnten“, zeigt sich Digitalisierungsminister Christian Pegel von der Veranstaltung in der finnischen Hauptstadt begeistert und ergänzt: „Vor allem bin ich sehr stolz auf unsere Gewinner-Start-ups.

Sie haben sich auf hohem Niveau auf internationaler Bühne beweisen können, das haben ihnen insbesondere internationale Investorengespräche widergespiegelt. Auch die Delegation insgesamt hat die ,Slush‘ sehr gut genutzt. Mit mehr als 3000 Gesprächen haben wir unser Netzwerk um zahlreiche neue Kontakte erweitern können.“

Die viertätige Delegationsreise nutzten die 32 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der acht Start-ups aus MV, Unternehmen, der Digitalen Innovationszentren, Wirtschaftsfördergesellschaften der Landkreise und Städte sowie Einrichtungen zur Unterstützung von Gründerinnen und Gründern sowie Start-ups zum Vernetzen.

„Die verschiedenen Delegationsteilnehmer vernetzen sich weit über ihre Landesgrenzen hinaus und knüpfen Kontakte, die vielleicht ihr ganzes Berufsleben lang halten werden. Es macht mich stolz, dass auch unsere Start-Ups auf großes internationales Interesse stoßen und sich unsere Gründerinnen und Gründer im internationalen Vergleich nicht verstecken müssen“, so Christian Pegel.

Tobias Dahms von der thermal Drones GmbH: „Meine Erwartungen wurden deutlich übertroffen. Das betrifft nicht nur die Kontaktmöglichkeiten auf internationalem Niveau, das gilt auch für das Community-Building innerhalb der Delegation.“

Helmut Tödtmann, Vertreter der Guardio / Fraunhofer IGD Rostock: „Das Thema Sichtbarkeit hatte ich zunächst unterschätzt, unmittelbar nach dem Pitch hatte ich viele intensive Gespräche, unter anderem auch mit Startups und möglichen Kooperationspartnerinnen und -partnern. Die Gesprächspartner sind auch nach diesen Erstkontakten an einer weiteren Zusammenarbeit interessiert.“

Der Coach für digitale Geschäftsmodelle vom Digitalen Innovationszentrum Greifswald Marcus Schaumburg-Müller: „Überraschend war, wie stark der Schwerpunkt auf Künstliche Intelligenz gesetzt wird, das wird mich nachhaltig auch für meine Arbeit im DIZ Greifswald beeinflussen.“

Paul Westphal, Projektkoordinator Accelerate MV, Zentrum für Entrepreneurship der Universität Rostock: „Ich habe in den vergangenen zwei Tagen mit mehr als zehn Vertretern der größten Venture Capital Fonds in Europa gesprochen und jedes Mal mehr als 20 unserer Startups aus M-V gepitcht. Ich habe dabei immer wieder das Feedback bekommen, dass wir unfassbar starke Teams bei uns haben, was mich super glücklich macht und mir zeigt, dass wir uns keinesfalls verstecken müssen.

Berit Steinberg, Geschäftsführerin Wirtschaftsförderung Südwestmecklenburg GmbH: „Auf der SLUSH kommen alle Länder mit allen innovativen Ideen zusammen und ich konnte mir viele Impulse für die Entwicklung unseres eigenen DeveLUP-Zentrums mitnehmen“

Neben dem Besuch der „Slush“ nutzte der Minister für Inneres, Bau und Digitalisierung Christian Pegel die Reise für einen Erfahrungsaustausch mit dem finnischen Grenzschutz sowie mit der finnischen Kommunalministerin Anna-Kaisa Ikonen: „Kernthemen dabei waren die Digitalstrategie des Landes, die Digitalisierung in Wirtschaft und Verwaltung sowie die Fachkräftegewinnung und der unterschiedliche Umgang damit. Ich bedanke mich für den intensiven Austausch und die Einblicke.“

Die „Slush“, dieses Jahr vom 30. November bis 2. Dezember, ist das weltweit führende Start-up-Event. Zum einen geht es um die Vermittlung von aktuellen Innnovationen in der Digitalen Transformation, aber auch um eine der führenden Netzwerkveranstaltung für die Startup-Szene. 5000 Start-ups, 3000 Investoren und 3000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Branche nehmen an der Messe teil.

Eckpunktepapier zu Netzentgelten

Meyer: Erster guter Schritt – MV hätte sich höhere Entlastung gewünscht

Schwerin – Die Bundesnetzagentur hat heute ein Eckpunktepapier über die Festlegung zur Verteilung von Mehrkosten aus der Integration von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien vorgestellt. Alle Netzkosten werden nach § 15 Abs. 1 S. 2 und Abs. 2 Stromnetzentgeltverordnung (StromNEV) von den Netzbetreibern über Netzentgelte refinanziert.

Die jährlichen Netzentgelte richten sich gemäß § 17 StromNEV nach der Entnahmestelle der elektrischen Energie. Somit werden auch die Kosten für die Integration von EE-Anlagen über die Netzentgelte in den jeweiligen Netzregionen getragen.

Nach dem Eckpunktepapier beabsichtigt die Bundesnetzagentur eine Festlegung zu erlassen, nach deren Maßgaben Netzbetreiber, die besondere Kostenbelastungen im Zusammenhang mit dem Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien vorweisen, entlastet und die entsprechenden Kosten verteilt werden.

Zur Erreichung einer größeren Verteilungsgerechtigkeit bei der Bildung der Netzentgelte soll eine Methodik zur Ermittlung der sog. Mehrkosten aus der Integration von erneuerbarer Energien festgelegt werden, die den Betroffenen im relativen Vergleich zu anderen Netzbetreibern entstehen. Diese Mehrkosten sind gleich von allen Netznutzern im gesamten Bundesgebiet zu tragen.

„Dass die Übertragungsnetzentgelte seit dem 01. Januar 2023 bundesweit einheitlich sind, ist ein guter erster Schritt. Seit Langem drängt Mecklenburg-Vorpommern darauf, dass eine Reform auch der Verteilnetzentgeltsystematik erfolgt. Die Bundesnetzagentur setzt nun die Forderungen aus Mecklenburg-Vorpommern um.

Unser Bundesland hat Anfang 2023 noch einmal den Beschlussvorschlag „Zukunft Netzentgelte – faire Verteilung der Ausbaukosten“ bei der Energieministerkonferenz eingebracht, dem alle Länder zugestimmt haben.

Wir brauchen eine Reform, die Regionen mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien und entsprechend starkem Ausbaubedarf im Verteilnetzbereich hierdurch nicht weiter benachteiligt werden.

Mir geht es um eine faire Verteilung der Kosten in dem Sinne, dass Regionen mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energien auch bei den Netzentgelten belohnt werden und die Bürgerinnen und Bürger vor Ort von niedrigeren Netzentgelten profitieren. Das ist auch im Sinne der Akzeptanz vor Ort und letztlich des Erfolgs der Energiewende brauchen wir hier eine schnelle Lösung.

Die jetzt vorgelegte Regelung der Bundesnetzagentur kann nur ein erster Schritt sein. Wir hätten uns eine höhere Entlastung gewünscht. Jetzt gilt es, das Modell der Bundesnetzagentur konkret zu bewerten und gegebenenfalls weiterzuentwickeln.“

Lang-LKW künftig auf unseren Straßen

Bestimmte Lang-LKW können künftig auf dem gesamten Streckennetz des Landes Mecklenburg-Vorpommern fahren / Meyer: Logistikunternehmen profitieren von Neuregelung

Schwerin – Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat sein gesamtes Streckennetz für den Lang-LKW Typ 1 freigegeben. Dabei handelt es sich um Sattelkraftfahrzeuge bis zu einer Gesamtlänge von 17,88 Metern. „Bislang war die Praxis, dass einzelne Streckenabschnitte auf Eignung geprüft wurden und anschließend an das Bundesministerium für Digitales und Verkehr zur Änderung gemeldet wurden. Erst mit der nächstfolgenden Änderung der Bundes-Verordnung konnte die Freigabe dann umgesetzt werden.

Dieses Verfahren war für die Logistikunternehmen zu langwierig. Mit der Freigabe kommen wir dem Wunsch der Wirtschaft nach, schneller und unbürokratischer agieren zu können“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Mit der Freigabe ist der Einsatz des Lang-LKW Typs 1 unter den Voraussetzungen der Lang-LKW-Ausnahmeverordnung auf dem gesamten Streckennetz in Mecklenburg-Vorpommern bis zum 31. Dezember 2026 zulässig. Die 12. Verordnung zur Änderung der Verordnung über Ausnahmen von straßenverkehrsrechtlichen Vorschriften für Fahrzeuge und Fahrzeugkombinationen mit Überlänge ist am 30. November 2023 in Kraft getreten. Durch die Freigabe des Lang-LKW-Typ 1 mit einer höchstzulässigen Gesamtlänge von 17,88 Metern sollen die Effizienz im Güterverkehr gesteigert und Einsparpotenziale bei Kraftstoff und Kohlendioxid genutzt werden.

Der Lang-Lkw Typ 1 eignet sich als sogenanntes verlängertes Sattelkraftfahrzeug insbesondere für den Transport von voluminösen und leichteren Gütern sowie für den Einsatz von Lager- oder Hub-Hub-Verkehren. Durch die verlängerte Ladefläche im Vergleich zu konventionellen Sattelkraftfahrzeugen ist außerdem davon auszugehen, dass es zu einer Reduktion von gefahrenen Lkw-Kilometern kommt.

Die in anderen Bundesländern bereits bestehende Praxis hat gezeigt, dass Einbußen bei der Verkehrssicherheit mit der Freigabe des Streckennetzes nicht einhergehen.

Für die weiteren Lang-LKW Typen 2 bis 4 gilt das bisherige Verfahren unverändert. Danach sind die konkret zu benennenden Fahrstrecken zunächst auf ihre Geeignetheit zur Aufnahme von Lang-LKW-Verkehren zu überprüfen. Sofern diese Befahrbarkeitsprüfung positiv ausgefallen ist, muss der Streckenabschnitt in der Positivliste im Anhang der Lang-LKW-Ausnahmeverordnung aufgenommen werden.

Arbeitsmarkt November 2023 in M-V

Meyer: Wirtschaftlich herausfordernde Zeiten für Unternehmen

Schwerin – Im November ist die Zahl der Arbeitslosen in Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich zum Vormonat Oktober um 1.900 gestiegen (+3,1 Prozent). Insgesamt sind 62.400 Menschen arbeitslos. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 7,6 Prozent.

„Wir bewegen uns in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten für die Unternehmen im Land. Neben dem saisonal typischen Anstieg der Arbeitslosen in den Tourismusregionen Mecklenburg-Vorpommerns ist zudem in der Wirtschaft eine Verunsicherung zu spüren. Das wirkt sich auch auf den Arbeitsmarkt aus. Aber: Unsere überwiegend klein- und mittelständische Unternehmerschaft zeigt sich robust und stellt sich den Herausforderungen.

Umso wichtiger ist es, dass wir zeitnah einen rechtssicheren Bundeshaushalt für das Jahr 2024 bekommen. Denn wir wollen für Mecklenburg-Vorpommern weiter daran arbeiten, die wirtschaftliche Entwicklung des Landes zu stärken, gute Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten – es handelt sich um die September-Daten – ist im Vorjahresvergleich um 4.300 oder 0,7 Prozent auf 585.700 gesunken. Hier zeigt sich der demografische Wandel. Insbesondere im Gesundheits- und Sozialwesen (+1.100) und in der öffentlichen Verwaltung (+500) sowie im IT-Bereich (+300) sind neue Arbeitsplätze entstanden. Hauptsächlich im verarbeitenden Gewerbe (-2.200) und im Baugewerbe (-1.100) sowie im Gastgewerbe (-900) gingen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren.

„Trotz schwieriger Umstände mühen sich die Unternehmen, Personal zu halten und neue Arbeitskräfte zu gewinnen. Entscheidend ist, dass die Betriebe innovative und zukunftsgerichtete Strategien entwickeln, beispielsweise bei Produktionstechnologien, im Bereich Forschung und Entwicklung sowie bei der Mitarbeitergewinnung und -förderung. Dabei spielt auch die Fachkräfteeinwanderung eine wichtige Rolle“, sagte Meyer.

Das Thema Fachkräftesicherung ist ein Schwerpunkt der Landesregierung in der aktuellen Legislaturperiode. Auf Initiative des Wirtschaftsministeriums ist ein externer Beirat Fachkräftestrategie gegründet worden; Mitglieder sind Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände, Interessenvereinigungen, Netzwerke, Bildungseinrichtungen und einzelne interessierte Unternehmen.

Erste bereits angeschobene Maßnahmen sind unter anderem eine Unterstützung bei der Gründung spezifischer Weiterbildungsverbünde, die Fortführung der Welcome-Center als Ankommens- und Bleibeunterstützung sowie eine Neuausrichtung der Förderung im Bereich der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW).

Dabei wurden die Kriterien für die Förderung von Investitionen für Unternehmen neu ausgerichtet und eine Bonusförderung bei Tarifbindung und bei der Zahlung von „guten Löhnen“ eingeführt. Zudem werden Anstrengungen zur Vereinbarkeit von Erwerbs- und Privatleben honoriert.

Arbeitsmarkt im November 2023

Nürnberg – „Die konjunkturelle Flaute hinterlässt weiter ihre Spuren am deutschen Arbeitsmarkt. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung haben saisonbereinigt zugenommen. Die Beschäftigung wächst nur noch wenig und die gemeldete Arbeitskräftenachfrage ist nach wie vor rückläufig“, sagte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.

Arbeitslosenzahl im November: -1.000 auf 2.606.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +172.000
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: -0,1 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent

Die Arbeitslosigkeit ist im November 2023 – wie in den Herbstmonaten üblich – gesunken und zwar auf 2.606.000. Mit einem Minus von 1.000 fällt der Rückgang für einen November aber sehr gering aus. Saisonbereinigt hat die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 22.000 zugenommen. Verglichen mit dem November des vorigen Jahres ist die Arbeitslosenzahl um 172.000 höher. Die Arbeitslosenquote sank im November um 0,1 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich die Quote um 0,3 Prozentpunkte erhöht. Die vom Statistischen Bundesamt nach dem ILO-Erwerbskonzept ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im Oktober auf 3,1 Prozent.

Die Unterbeschäftigung, die neben der Arbeitslosigkeit auch Arbeitsmarktpolitik und kurzfristige Arbeitsunfähigkeit umfasst, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 13.000 gestiegen. Sie lag im November 2023 bei 3.448.000 Personen. Das waren 176.000 mehr als vor einem Jahr. Ohne die Berücksichtigung ukrainischer Geflüchteter hätte die Unterbeschäftigung nur um 122.000 über dem Vorjahreswert gelegen.

Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten wurde vom 1. bis einschließlich 26. November für 57.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt.

Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis September 2023 zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der BA in diesem Monat für 149.000 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt, nach jeweils 111.000 im August und im Juli.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Oktober 2023 saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat geringfügig um 15.000 gestiegen. Mit 46,26 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 272.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist von August auf September 2023 saisonbereinigt leicht um 5.000 gestiegen.

Im Vergleich zum Vorjahr hat sie im September nach Hochrechnungen der BA um 195.000 auf 35,09 Millionen Beschäftigte zugenommen, wobei der Anstieg allein auf Ausländern beruht. 7,6 Millionen Personen hatten im September 2023 eine geringfügig entlohnte Beschäftigung, 201.000 mehr als im Vorjahresmonat. Davon waren 4,19 Millionen ausschließlich und 3,42 Millionen im Nebenjob geringfügig entlohnt beschäftigt.

Im November waren 733.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 90.000 weniger als vor einem Jahr. Der BA-Stellenindex (BA X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland, der neben dem Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen auch den Zugang berücksichtigt – sank im November 2023 um 1 Punkt auf 114 Punkte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet der BA-X einen Rückgang von 15 Punkten.

795.000 Personen erhielten im November 2023 Arbeitslosengeld, 93.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im November bei 3.915.000. Gegenüber November 2022 war dies ein Anstieg um 80.000 Personen. 7,1 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.