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Kategorie: Wirtschaft

DRK punktet bei Berufsmesse

Gingster Schüler wählten das Unternehmen zum „Besten Messestand 2023“

Insel Rügen – Eine Premiere bei der 17. Berufsmesse an der Gingster Schule. Über 280 Schüler wählten den DRK-Kreisverband Rügen-Stralsund zum ersten Mal als den „Besten Messestand“. Dessen Mitarbeiter konnten sich in allen Kriterien souverän gegen die anderen 30 Unternehmen in der Schülergunst durchsetzen.

„Wir dachten, dass es den teilnehmenden Firmen gut tun würde, wenn sie auf diese Art ein Feedback der Schüler bekämen“, meint Schulleiter André Farin und lobt ausdrücklich die Idee seines Lehrerteams. Die Wahl verlief denkbar einfach.

Die Jungen und Mädchen aus den Klassenstufen 5 bis 10 bekamen Stimmzettel mit den Kriterien und entschieden sich nach dem Rundgang für ihren Favoriten. Neben Ausstattung und Anschaulichkeit des Standes begutachteten die Messebesucher mitgebrachte Materialien, Verständlichkeit und die Qualität in der Beantwortung ihrer Fragen.

Standchef und DRK-Personalleiter Jens Witschel freute sich mit seinen Kollegen über den Preis, denn erstmals kamen sie mit einem größeren Team in den Westen der Insel, um sich vorzustellen. Die Ausbildungsmöglichkeiten in dem Unternehmen seien enorm und sollten jungen Menschen interessant und anschaulich vorgestellt werden.

„Wir sind immer wieder gern hier und präsentieren das DRK, denn wir brauchen viele junge Menschen aus der Region für unsere Einrichtungen auf der Insel“, sagt er in der Auswertungsrunde des Messetages.

Die beste Messebesucherin Alina Krukow aus der 9a (3. v. l.) mit dem DRK-Siegerstand auf der Berufsmesse in Gingst. Foto: Martina Zabel
Die beste Messebesucherin Alina Krukow aus der 9a (3. v. l.) mit dem DRK-Siegerstand auf der Berufsmesse in Gingst. Foto: Martina Zabel

Mit einem zweiten Novum motivierten die Messemacher um Chef-Organisator Goswin Schreck die Schüler. „Die Unternehmen gaben ihr Votum für den besten Messebesucher ab“, erklärt er und ist froh, dass auch dieser Baustein funktionierte.

Alina Krukow aus der 9a gewann erstmals den Titel, weil sie mehrere Stände mit voller Punktzahl absolvierte. Sie zeigte dabei großes Interesse und ein freundliches Verhalten, machte sich Notizen und probierte auch Dinge aus.

Das pädagogische Konzept der Messe ging auf, denn die Teilnehmer konnten in der hauseigenen Veranstaltung so viele verschiedene Berufsbilder erfragen und hinterfragen wie noch nie. Mit gezielten Vorbereitungen der Messemappen fiel es nicht mehr so schwer, ins Gespräch zu kommen.

Die ältesten Schüler halfen den jüngsten bei ihrem ersten Kontakt zu dem „BO-Highlight des Novembers“. Auf einen Rekord sei die Schule besonders stolz, meint Schulleiter André Farin. „Ein Drittel der Stände betreuten ehemalige Schüler aus Gingst und sie zeigten ihren Nachfolgern, was aus einem alles werden kann.“

Karpfenteich Gröningsgarten

Land und Pächter vereinbaren Übergangsfrist

Schwerin – Dank der Initiative von Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus alle Beteiligten an einen Tisch zu holen, hat die Karpfen- und Angelteichanlage Gröningsgarten eine Perspektive: Der bestehende Pachvertrag läuft am 31.12.2023 aus und soll seitens der Landgesellschaft als Liegenschaftsverwalter nun um ein Jahr verlängert werden.

Der Pächter und Betreiber der Anlage, die BiMES GmbH, wird aufgefordert, zur Sicherstellung des Betriebes der Anlage eine wasserrechtliche Genehmigung zu beantragen. Ein historisches Wasserrecht für die Entnahme von Wasser aus dem Wallensteingraben liegt nicht vor.

Im Ergebnis der Gespräche, die in dieser Woche im Umweltministerium in Schwerin stattgefunden haben, wurde auch festgelegt, dass der Pächter die Anlage in 2024 auf eigenes Risiko betreibt. Da die Landgesellschaft den Zustand der Wasserein- und -auslaufbauwerke, Dämme sowie ober- und unterirdische Rohrleitungen als marode einstuft, konnte eine  Verpachtungsoption als Teichwirtschaft und Angelteiche über das Jahr 2023 hinaus behördlicherseits nicht in Aussicht gestelllt werden.

Das Land hat sich allerdings dazu bereit erklärt, die Übergangsphase zu nutzen, um ein Fachgutachten in Auftrag zu geben, das den Zustand des gesamten Anlagenbestandes detailiert überprüfen und dokumentieren soll. Auf Grundlage der Ergebnisse soll über die Zukunft der Teiche entschieden werden und in Abhängigkeit davon, ob und welche Investitionen sinnvoll und notwendig sind.

„Am Beispiel von Gröningsgarten ist wieder einmal deutlich geworden, wie wichtig es ist, mit den Menschen persönlich zu sprechen. Jede Seite hat ihre Argumente hervorgebracht, die für sich genommen richtig und nachvollziehbar sind.

Auf der einen Seite haben wir es mit einer in die Jahre gekommenen Anlage und einem im Zuge des Klimawandels insgesamt knappen Wasserdargebot zutun.

Der Wallensteingraben, der die Karpfen- und Angelanlage mit Wasser versorgt, wird über das Wehr in Hohen Viecheln mit Wasser aus dem Schweriner See gespeist. Dieser wiederum erreicht u.a. durch eine hohe Verdunstungsrate, wie viele andere Gewässer im Land, seit einigen Jahren sein Stauziel nicht.

Damit ist es nicht möglich, den Wasserbedarf für alle Nutzungen am Wallensteingraben zu zu 100 Prozent zu decken. Immerhin haben wir es durch die Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit erreicht, dass unter anderem die Meerforelle im Wallensteingraben aufsteigen kann und hier eine Vielzahl von Laichgruben angelegt hat, wie auch vom Landesanglerverband dokumentiert wurde.

Auf der anderen Seite haben wir es mit einem Wirtschaftsbetrieb zu tun, der ein hochwertiges, schmackhaftes, regionales und naturnahes Produkt produziert und der mit seinen Angelteichen auch einen Raum für Veranstaltungen regionaler Angelvereine bietet.

Hinzu kommt, dass das Feuchtgebiet zwischen Ostsee und Schweriner See ein wichtiger Brut- und Rastplatz für besonders geschützte Sumpf-und Wasservögel ist. Was ich sagen will: Die Gemengelage ist vielschichtig und mir war an einer Kompromislösung gelegen, die wir auch erreicht haben.

Darüber bin ich sehr froh. Nun kommt es allerdings darauf an, dass der Pächter die wasserrechtliche Genehmigung beantragt sowie ein schlüssiges Nutzungskonzept vorlegt. Wenn hier mit Steuergeldern Investitionen in die Zukunft getätigt werden sollen, dann muss klar sein, wo die Reise hingehen soll. Dazu gehört für mich auch, dass der jetzige Pächter Pläne für eine mögliche Nachfolge in der Hinterhand hat“, machte Minister Backhaus im Nachgang der Gespräche deutlich.

Die Teichwirtschaft Grönings umfasst eine Größe von knapp 100 ha. Davon werden rund 56 ha fischereilich genutzt und zur Produktion von Satz- und Speisefischen sowie zur Betreibung eines Angelteiches genutzt. Die Teichwirtschaft Grönings ist überwiegend Bestandteil des Naturschutzgebietes‚Teichgebiet Wismar-Kluß‘. Nicht im Naturschutzgebiet gelegen sind der Flohteich, der Mühlteich sowie der südliche Teil des Forellenteiches (Hälterteiche).

Bau von Konverterplattformen

Schwesig: Bund und Land machen Weg frei für Bau von Konverterplattformen

Rostoxk – In Rostock-Warnemünde ist am heutigen Morgen ein Eckpunktepapier zur industriellen Nutzung eines Teils des Geländes des Marinearsenals-Warnowwerft unterzeichnet worden. Die zur Meyer-Gruppe gehörende Neptun Werft und die Smulders Gruppe wollen hier Konverterplattformen für die Windkraft auf See bauen. Die Landesregierung hatte sich für diese Lösung eingesetzt.

„Ich unterstütze sehr, dass hier in Rostock Konverterplattformen für Windkraftanlagen auf See gebaut werden sollen. Mecklenburg-Vorpommern setzt schon seit langem auf die erneuerbaren Energien. Bei der Windkraft auf See haben wir die Kapazitäten vor unserer Küste in den letzten Jahren verdreifacht. Es sind weitere Windparks im Bau oder in Planung. Dafür brauchen wir diese Plattformen.“

Nach den Plänen der Investoren könnten bis zu 400 neue Industriearbeitsplätze mit Tariflohn entstehen. „Mecklenburg-Vorpommern profitiert also gleich doppelt von diesem Projekt“, erklärte die Ministerpräsidentin Manuela Schwesig bei der Vertragsunterzeichnung im Marinearsenal.

Die Ministerpräsidentin dankte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius. „Der Bundesverteidigungsminister hat dieses Vorhaben mit seiner Entscheidung ermöglicht. Das zeigt: Bund und Land haben ein gemeinsames Interesse, dass die Energiewende gelingt.

Überhaupt ist es der Bundeswehr zu verdanken, dass der Standort Rostock so schnell wieder eine gute Perspektive hat. Die Bundeswehr gibt der Warnowwerft mit ihrem Marinearsenal eine Zukunft. Nun kommt auf diesem Gelände ein weiterer wichtiger Wirtschaftsstandort dazu.“

M-V auf weltgrößter Medizintechnikmesse

Made in M-V exportiert in über 100 Länder

Schwerin – Fast doppelt so viele Unternehmen wie im letzten Jahr präsentierten sich auf der diesjährigen Medica in Düsseldorf. Wirtschaftsminister Meyer war vor Ort und zieht ein positives Fazit.

„Die vermeintlichen Hidden Champions aus unserem Bundesland setzen ihre Produkte mittlerweile in mehr als 100 Ländern weltweit ab. Mecklenburg-Vorpommern muss sich also nicht verstecken, wenn es um Innovation in der Medizintechnik geht. Die 18 Unternehmen, die sich auf der Medica in Düsseldorf präsentiert haben, zeigten eindrucksvoll, welches Potenzial in diesem Wirtschaftszweig gerade in Mecklenburg-Vorpommern steckt“, so Wirtschaftsminister Reinhard Meyer am Rande der Messe.

Die Gesundheitswirtschaft ist in Mecklenburg-Vorpommern seit Jahren ein stabiler, krisenfester Wachstumsfaktor. Nach aktuellen Daten weist die Branche eine Wertschöpfung von insgesamt ca. 6,5 Mrd. Euro aus.

Das entspricht fast 15 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung des Landes. Rückgrat der Gesundheitswirtschaft in M-V bleibt zwar nach wie vor die medizinische Versorgung, aber der Anteil der mittelständisch geprägten industriellen Gesundheitswirtschaft (u.a. Produktion, Vertrieb und Großhandel von Humanarzneimitteln, Medizintechnik und Medizinprodukten) in Mecklenburg-Vorpommern wächst stetig.

Mehr als 12.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind in der Branche beschäftigt und tragen damit ihren Teil zur Bruttowertschöpfung von mittlerweile 630,7 Mio. Euro bei. Damit sind auch Medizinprodukte und Medizintechnik Wachstumstreiber im Hinblick auf Wertschöpfung, Beschäftigung und Export.

Erstmals Bio-Rüben in Anklam verarbeitet

KI soll Beikraut in Schach halten

Anklam – Die Cosun Beet Company Anklam möchte die Produktion von Biozucker in ihr Programm aufnehmen und dafür ab 2023 in der Region erzeugte Zuckerrüben aus ökologischem Anbau verarbeiten. Zum Start der Bio-Rüben-Verarbeitung ist auch Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus heute nach Anklam gereist.

„Ich freue mich, dass das Unternehmen in die Zukunft denkt und bereit ist, neue Verarbeitungsmethoden zu testen, um das eigene Portfolio zu erweitern. Ich erhoffe mir davon, eine verbesserte regionale Wertschöpfungskette der Rübe und eine nachhaltige Ausrichtung des Standorts.

Es werden ca. 20.000 t Biorüben von Vertragslandwirten aus der Region erwartet. Geht die Rechnung auf, kann die Zuckerrübe als wertvolles Fruchtfolgeglied mit einer sicheren Absatzmöglichkeit auch für den Ökolandbau erschlossen werden“, betonte der Minister bei seinem Besuch vor Ort.

Die große Herausforderung für den Zuckerrübenanbau in Öko-Betrieben liegt Backhaus zufolge in einer effizienten und wirtschaftlichen Beikrautkontrolle, da der erzielbare Rübenertrag und der Anbauerlös davon entscheidend beeinflusst werden.

„Die Beikrautkontrolle ist der größte Kostenfaktor im ökologischen Zuckerrübenanbau, da hauptsächlich mechanische Hackgeräte zum Einsatz kommen. Diese entfernen die Beikräuter jedoch nur zwischen den Zuckerrübenreihen. Die Unkrautbekämpfung in der Reihe erfolgt bis heute vorwiegend über manuelle Handhackarbeit.

Der Aufwand ist mit insgesamt 145 h/ha erheblich“, führte der Minister aus und machte deutlich, dass dieser Aufwand unabhängig vom Anbauumfang sei. Dies habe zur Folge, dass sich trotz der guten Betriebsstrukturen für Mecklenburg-Vorpommern augenscheinlich keinerlei Vorteile ergeben.

Einen möglichen Lösungsansatz sieht er allerdings in Künstlicher Intelligenz und autonomen Robotersystemen. Im Projekt Robo-BioRübe MV wurde eine operative Gruppe aufgebaut, die den Einsatz autonomer Hackroboter auf Praxistauglichkeit im Anbau von Bio-Rüben testet und die breitflächige Markteinführung im ökologischen Zuckerrübenanbau in M-V fördert.

Speziell kommt der neuartige Unkrautbeseitigungsroboter namens Farming GT zum Einsatz. Dieser arbeitet kamerabasiert und mithilfe künstlicher Intelligenz, sodass er Rüben von Beikraut unterscheiden kann. Erste Ergebnisse von Versuchen zeigen, dass mit Hilfe der Robotertechnologie eine deutliche Reduktion der Handhackstunden (bis zu 80 %) erreicht werden kann. Das Landwirtschaftsministeriums hat das Projekt mit 50.000 Euro gefördert.

Medizinlabor gewinnt Nachhaltigkeitspreis

Schwerin – Die HygCen Germany GmbH aus Schwerin, ein Prüflabor für Medizinprodukte und Desinfektionsmittel, hat den Preis „Projekt Nachhaltigkeit“ in der höchstdotierten Kategorie „Zukunft-Transformation“ erhalten. Mit dem Preis werden Initiativen und Projekte ausgezeichnet, die sich für eine nachhaltige Entwicklung in der gesamten Breite der Gesellschaft einsetzen.

Der seit sechs Jahren etablierte Nachhaltigkeitspreis wird von den vier Regionalen Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien (RENN) in Kooperation mit dem Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) unter dem Dach des Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit verliehen.

Die HygCen Germany arbeitet daran, den ökologischen Fußabdruck der Gesundheitswirtschaft zu verringern. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Aufbereitung und Dekontamination von infektiösem Kunststoffabfall aus Laboren, um ihn wiederverwertbar zu machen.

Dieses umweltfreundliche Vorhaben erfordert technische Innovationen und die Bewältigung regulatorischer Herausforderungen. Ziel ist es, Verfahren und Vorschriften zu etablieren, die anderen Laboren den Weg zu mehr Nachhaltigkeit ebnen.

Das Projekt wurde in einem Länder-Expertenausschuss vorgestellt und intensiv auf breiter Ebene diskutiert. Unter der Leitung von M-V beteiligten sich Vertreter der Bundesländer, des Umweltbundesamtes, des Robert-Koch-Instituts, Gremien des Arbeitsschutzes und der Recyclingwirtschaft. Die HygCen Germany wird intensiv durch das Referat Abfallwirtschaft des Ministeriums für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt begleitet.

Zur Auszeichnung gratuliert auch der in Mecklenburg-Vorpommern für die Abfall- und Kreislaufwirtschaft zuständige Minister Dr. Till Backhaus: „Ich freue mich, dass ein Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern bei diesem so wichtigen Wettbewerb punkten konnte. Pioniere des Wandels gibt es überall.

Wir müssen die Projekte mit einer besonderen Tragweite und großem Modellcharakter aufspüren und unterstützen, denn nur so lassen sich die deutschen und europäischen Nachhaltigkeitsziele erreichen. Ressourceneffizienz, Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Lieferketten sind dabei ebenso erforderlich wie die Vermeidung und verantwortungsvolle Entsorgung von Abfällen.“

Obermeistertag des Handwerks 2023

Schulte: Handwerk ist Wirtschaftsmacht und wichtiger Faktor bei der Fachkräfteentwicklung

Schwerin – Der diesjährige Obermeistertag des Handwerks befasst sich unter der Überschrift „Handwerk bildet Zukunft“ thematisch mit den Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung im Handwerk.

„Das Handwerk ist in Mecklenburg-Vorpommern unbestritten ´die Wirtschaftsmacht von nebenan´. Als eine starke, regional weit verbreitete, traditionell geprägte und innovative Wirtschaftsgruppe ist das Handwerk in vielen Geschäftsfeldern sehr erfolgreich tätig“, stellte Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte gleich zu Beginn seiner Begrüßungsrede die hohe Bedeutung des Handwerks in MV heraus.

Der Obermeistertag ist das wichtigste Treffen der Spitzenvertreter aus der gesamten Handwerksorganisation in Mecklenburg-Vorpommern. Als Obermeister bezeichnet man im Bereich des deutschen Handwerks den Vorsitzenden einer Innung. In MV gibt es derzeit ca. 142 Innungen, die in 13 Landesinnungsverbänden organisiert sind.

Mehr als 20.000 Handwerksbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern mit rund 101.000 Beschäftigten und über 6.000 Lehrlingen erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von rund neun Milliarden Euro. Dem Handwerk werden etwa 10 Prozent der Bruttowertschöpfung, rund 14 Prozent der Erwerbstätigen und etwa 25 Prozent des Ausbildungsmarktes zugerechnet.

Mit 12,4 Handwerksbetrieben je 1.000 Einwohner in Mecklenburg-Vorpommern wird der deutsche Durchschnitt von 11,8 Betrieben pro 1.000 Einwohner deutlich übertroffen.

Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte wies in seiner Rede außerdem auf die gezielte Förderung der dualen Ausbildung in MV hin: „Durch die hervorragende Leistung seiner Fachkräfte ist das Handwerk lokal, regional und national wettbewerbsfähig. Die Ausbildungsleistung wird im Handwerk in der Regel von den Meisterinnen und Meistern übernommen – mit großem persönlichen Einsatz.

Ergänzend fördern Bund und Land die Durchführung der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung im Handwerk. Trotz des sehr positiven Aufwuchses von 8,9 Prozent bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen im Jahr 2023 gibt es aufgrund des demografischen Wandels zunehmend Schwierigkeiten bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung sind folgende drei Punkte wichtig, um ausreichend Fachkräftenachwuchs für das Handwerk zu finden und langfristig an die Betriebe zu binden: 1. eine hohe Qualität der beruflichen Bildung, 2. konkrete Werbung für die berufliche Bildung und 3. noch mehr innovative Anreize in der beruflichen Bildung.“

Der Fokus dieser landesweiten Handwerkskampagne liegt insbesondere auf den Karrieremöglichkeiten im Handwerk, auf der Qualitätsmarke Meisterin bzw. Meister sowie der Digitalisierung im Handwerk. Im Rahmen dieser Kampagne stehen die Handwerkskammern MV auch mit Schülerinnen und Schülern im Kontakt, es werden Projekte, die der Berufsorientierung im Handwerk dienen, z. B. wie Schülerzeitungswettbewerbe, Berufswahlparcours, Tage der Zukunft, Handwerk macht Schule, Girls‘-/Boys‘-Day, Jobfactory, Schulmessen sowie Elternsprechtage durchgeführt.

Die Berufsorientierung ist ein wichtiges Element eines kontinuierlichen Prozesses zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses und der damit folgenden Stellenbesetzung. Das Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit finanziert Personalstellen in den Kammern zur Umsetzung dieser Kampagne.

Tariftreuegesetz ist wichtiges Signal

Schwerin – Der Landtag in Mecklenburg-Vorpommern hat heute das von der Landesregierung vorgeschlagene Vergabe- und Tariftreuegesetz beschlossen. Ab dem 1. Januar 2024 dürfen in Mecklenburg-Vorpommern öffentliche Aufträge des Landes und der Kommunen nur noch an Unternehmen vergeben werden, die ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei der Erfüllung dieser Aufträge Tariflohn oder tarifgleichen Lohn zahlen. Wo es keinen Tarifvertrag gibt, gilt ein Vergabemindestlohn von 13,50 Euro.

„Ich bin sehr dankbar, dass der Landtag das Vergabe- und Tariftreuegesetz auf den Weg gebracht hat. Das ist das klare Signal: Wir in Mecklenburg-Vorpommern setzen auf gute Löhne und faire Arbeitsbedingungen“, erklärte Ministerpräsidentin Schwesig am Rande eines Termins in Hamburg.

„Gute Löhne sind natürlich vor allem für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wichtig. Ich bin aber davon überzeugt, dass das neue Gesetz auch im Interesse der Wirtschaft liegt. Wir befinden uns in einem schärfer werdenden Wettbewerb um gute Fachkräfte. Mecklenburg-Vorpommern wird in diesem Wettbewerb nur mit guten Löhnen und fairen Arbeitsbedingungen mithalten können.

Außerdem schützen wir mit diesem Gesetz diejenigen Unternehmen, die schon Tarif oder tarifgleichen Lohn zahlen. Sie sind nämlich künftig bei öffentlichen Ausschreibungen in einer guten Startposition“, ging Schwesig auf Kritik aus der Wirtschaft ein.

„Es freut mich sehr, dass sich im vergangenen Jahr der Anteil der Unternehmen mit Tarifbindung um 2 Prozentpunkte erhöht hat. Wir hoffen, dass sich weitere Unternehmen für Tariflohn entscheiden“, sagte Schwesig.