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Kategorie: Wirtschaft

Wertholz-Submission des Landes am 26.01.2023

Malchin – Am 26. Januar findet in Malchin die diesjährige Wertholz-Submission des Landes Mecklenburg-Vorpommern statt. Bereits seit 1992 führt die Landesforstverwaltung jährlich diesen Wertholztermin durch, bei dem die besten Holzqualitäten unseres Landes meistbietend verkauft werden. Nach 28 Jahren als Versteigerung wird der Termin seit dem Jahr 2020 als Submission (Verkauf nach schriftlichem Meistgebot) ausgerichtet.

Das diesjährige Angebot umfasst insgesamt 531 Festmeter Laubwertholz von 12 verschiedenen Baumarten, davon stammen 104 Festmeter aus Kommunal- und Privatforsten des Landes. Den Hauptanteil des Holzes stellt mit 401 Festmeter erneut die Baumart Eiche.

Aber auch Esche, Buche, Ahorn, Erle und Vogelkirsche sind mit teils nennenswerten Mengen vertreten. Neben der Landesforstanstalt als Hauptan-bietender sowie zwei Bundesforstbetrieben beteiligen sich auch acht kommunale und private Waldbesitzende des Landes mit Werthölzern am diesjährigen Meistge-botstermin. Unter ihnen befinden sich die Städte Rostock und Greifswald.

„Die Spitzenpreise vieler Baumarten können sich auch bundesweit sehen lassen. Beim letztjährigen Wertholz­termin konnten die beteiligten Waldbesitzenden unseres Landes einen Erlös von insgesamt ca. 527.000 Euro erzielen. Ich würde mich freuen, wenn sich künftig noch mehr Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer unseres Landes an der Wertholz-Submission beteiligen“ so Forstminister Dr. Till Backhaus.

Die auf der Submission angebotenen Hölzer werden aufgrund der guten Qualitäten überwiegend in der Furnier- und Möbelindustrie Verwendung finden. Die Kaufinteressierten erwartet ein vielfältiges Angebot, welches zentral auf dem Wertholzplatz Nossentiner Heide lagert und seit dem 02. Januar 2023 besichtigt werden kann.

Der Submissionskatalog wurde an Kaufinteressierte aus dem gesamten Bundesgebiet und dem Ausland gesandt und steht zudem auf der Homepage der Landesforstanstalt unter www.wald-mv.de als Download zur Verfügung.

Die Öffnung der schriftlichen Gebote erfolgt am 26.01.2023 ab 09.00 Uhr in der Zentrale der Landes­forstanstalt. Bei einer beabsichtigten Teilnahme von Anbietenden bzw. Kaufinteressierten bittet die Submissionsleitung um eine vorherige Information (Tel. 03994 / 235 210).

Die Ergebnisse der Submission werden ab 27.01. vom Ministerium bekanntgegeben.

TUI bietet mehr Urlaubserlebnisse in M-V

Schwerin – Gute Nachrichten zu Jahresbeginn: TUI, Deutschlands führender Reiseveranstalter, weitet sein Engagement in Mecklenburg-Vorpommern aus und eröffnet das erste TUI Suneo Hotel in Deutschland. Dazu wurde das TUI Suneo Kinderresort Usedom in Trassenheide im Stil der Marke weiterentwickelt. Eigentümer bleibt der Partner Seetelhotels.

Damit ist Mecklenburg-Vorpommern das Bundesland mit dem größten Angebot an TUI-Markenhotels. Dazu Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit: „Einer der international führenden Tourismuskonzerne baut sein langjähriges Engagement in unserem Bundesland weiter aus. Das spricht für den Wirtschafts- und Tourismusstandort Mecklenburg-Vorpommern.

Mit der Etablierung der frischen Marke auf Usedom wird ein abwechslungsreiches Angebot insbesondere für Familien weiter ausgebaut. Die Insel wird vor allem auch für Gäste mit Kindern noch attraktiver. Um im touristischen Wettbewerb mit anderen Bundesländern mithalten zu können, benötigt das Land vielfältige Angebote für unsere Gäste. Nicht Masse, sondern Klasse ist dabei die Devise im Tourismus.

Der weitere Ausbau des Qualitätstourismus hat große Bedeutung genauso wie die Schaffung nachhaltiger touristischer Angebote und Strukturen in Mecklenburg-Vorpommern. Das ist die Grundlage für die Steigerung der Wertschöpfung und für die zukünftige touristische Entwicklung des Landes“, betonte Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit.

 „Von den TUI-Gästen, die in Deutschland Urlaub machen, wählt ein Drittel Mecklenburg-Vorpommern als Reiseziel. Das zeigt die hohe Attraktivität des Reiselandes Mecklenburg-Vorpommern, der Urlaubsorte im Land, der Ausflugsziele, der Gastfreundschaft.

Wir bauen unsere Präsenz an der Ostsee weiter aus – jetzt mit dem neuen TUI Suneo – und sind dann mit unseren Hotelmarken und Konzepten Robinson, TUI Blue, TUI Kids Club und TUI Suneo in Mecklenburg-Vorpommern vertreten. Ein Wachstumssegment international und in Deutschland sind Aktivitäten und Ausflüge, die unsere Tochter TUI Musement vermittelt. Hier erweitern wir unser Angebot in Deutschland: vom Museumsbesuch bis zum Nachtwächter-Rundgang in Stralsund oder Sporterlebnisse an der Küste oder den Seen“, sagte Thomas Ellerbeck, Mitglied des Group Executive Committee der TUI Group.

Er wies darauf hin, dass die TUI auch ein wichtiges touristisches Ziel in Mecklenburg-Vorpommern seit vielen Jahren unterstützt: „Im Deutschen Bernsteinmuseum in Ribnitz-Damgarten befinden sich wertvolle Leihgaben der TUI-Sammlung. Dieses Museum ist ein bedeutender Ort zur Bernstein-Geschichte und eine international bekannte Touristen-Attraktion, für die TUI wesentliche Exponate zur Verfügung stellt.“

Mecklenburg-Vorpommern ist bei der TUI die beliebteste Urlaubsregion in Deutschland. Rund 30 Prozent aller Deutschlandurlauber der TUI verbringen ihre Ferien im Nordosten; Tendenz steigend. TUI engagiert sich seit Anbeginn im Urlaubsland und eröffnete 2000 den ersten Robinson Club Deutschlands in der Mecklenburgischen Seenplatte. 2008 folgten ein Dorfhotel sowie ein Iberotel in Boltenhagen.

2009 eröffnete ein weiteres Hotel am Fleesensee; das heutige TUI Blue Fleesensee. Das gesamte Angebot der TUI in Mecklenburg-Vorpommern umfasst acht Hotels eigener Marken und gesamthaft rund 150 Hotels in den Urlaubsregionen an der Ostseeküste, auf Rügen, Usedom und in der Mecklenburgischen Seenplatte.

 „Mecklenburg-Vorpommern ist seit langem die Nummer eins bei unseren Deutschlandurlaubern. Daher investieren wir seit vielen Jahren in den Ausbau und die Weiterentwicklung unseres Angebots. Wer das Besondere sucht, ist hier an der richtigen Adresse“, so Nicole Sohnrey, Leiterin Deutschlandreisen bei TUI. „In diesen Tagen öffnen wir zudem das erste TUI Suneo Hotel auf Usedom.

Das Hotelkonzept richtet sich generell an preissensible Qualitätsurlauber“, so Sohnrey weiter. Im TUI Suneo Kinderresort Usedom können sich Gäste auf eine weitläufige Anlage mit 120 modern ausgestatteten, Zimmern freuen, die auf die Bedürfnisse von Familien eingerichtet sind. Das All-Inclusive-Angebot mit hochwertiger regionaler Küche umfasst auch Kinderbetreuung ab zwei Jahren und ein vielfältiges Angebot für die ganze Familie.

Bis zum Ende des Jahres 2022 rechnet der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern (TMV) mit Blick auf das Ergebnis im Oktober mit mehr als 31 Millionen Übernachtungen. Das wäre ein Plus von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr, das allerdings bis Juni von Einschränkungen im Reiseverhalten aufgrund des Lockdowns geprägt war.

Insgesamt teilten sich die Besucherströme per Oktober wie folgt auf die Reiseregionen auf: Die meisten Besucher zählten mit 8,5 Millionen Übernachtungen (+31 Prozent) die Mecklenburgische Ostseeküste und mit rund sechs Millionen Übernachtungen (+18 Prozent) die Insel Rügen.

Es folgen die Insel Usedom (5,2 Millionen Übernachtungen; +18 Prozent), die Mecklenburgische Seenplatte (4,0 Millionen Übernachtungen; +17 Prozent) und die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst (2,9 Millionen Übernachtungen; +15 Prozent). Auf dem vorpommerschen Festland (rund 1,5 Millionen Übernachtungen; +16 Prozent) und in Westmecklenburg (rund 1,3 Millionen Übernachtungen; +14 Prozent) wurden die wenigsten Übernachtungen gezählt. Die hohen Zuwächse resultieren aus den Schließungen und Einschränkungen im Jahr 2021.

Bei den internationalen Gästen konnten per Oktober rund 707.000 Übernachtungen verbucht werden. Den größten Anteil stellen dabei Besucher aus den Niederlanden (rund 132.000 Übernachtungen) und der Schweiz (rund 117.000), gefolgt von Polen, Schweden, Österreich und Dänemark mit jeweils knapp über 60.000 Übernachtungen.

Ableitend aus den Zielvorgaben in der Landestourismuskonzeption, in der dem Qualitätstourismus ein hoher Stellenwert zugewiesen wird, engagiert sich der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern beim Ausbau hochwertiger und inklusiver Angebote.

Ein Indikator für familienfreundlichen Urlaub beispielsweise ist das seit 2005 vom Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern vergebene Qualitätssiegel „Familienurlaub MV – Geprüfte Qualität“, das inzwischen 90 Beherbergungs-, Gastronomie- und Erlebnisbetriebe sowie Tourismusorte im Land tragen. Sechs Betriebe sind im letzten Jahr neu dabei, darunter das Kunstmuseum in Schwaan, das Familien- und Inklusionshotel Querleben in Mirow sowie das Beech Resort Fleesensee in Göhren-Lebbin.

Weitere Informationen: www.auf-nach-mv.de/familie/zertifizierter-familienurlaub

Urlauber mit Einschränkungen finden zwischen Ostsee und Seenplatte 97 Betriebe mit dem Siegel „Reisen für Alle“, der bundesweit gültigen Kennzeichnung für Barrierefreiheit. Neu dabei sind unter anderem die Tourismusinformation im Ostseeheilbad Zingst sowie das Stadtmuseum in Güstrow. Ausblick: Güstrow wird noch im ersten Quartal dieses Jahres die erste barrierefreie Gemeinde in Mecklenburg-Vorpommern.

In der Barlachstadt gibt es elf Betriebe, die das Siegel „Reisen für Alle“ tragen. Höhepunkt im Bereich Barrierefreiheit wird auch die zweite Auflage des Inklusionsfestivals „all inklusiv“, das vom 24. bis 26. August 2023 in Rostock veranstaltet wird.

Erstmals hat Mecklenburg-Vorpommern im Rahmen eines Pilotprojektes zur Erstellung von Treibhausgasbilanzen im Rahmen der Exzellenzinitiative Nachhaltige Reiseziele den Klima-Fußabdruck der Urlauber*innen in MV messen lassen.

Demnach verursachten diese 2021 Treibhausgasemissionen (CO2e*) in Höhe von 1,94 Millionen Tonnen. Der Großteil der Emissionen entfiel auf die Mobilität (46 Prozent), und hier insbesondere auf die An- und Abreise mit PKW (89 Prozent aller Mobilitätsemissionen). Über ein Drittel der touristischen Emissionen entstanden aus Beherbergungsleistungen (36 Prozent), mit hohen Anteilen aus dem grauen Beherbergungsmarkt (32 Prozent), Ferienwohnungen (17 Prozent), Campingplätzen (17 Prozent) und Hotels (16 Prozent). Verpflegungsleistungen machten 14 Prozent aller touristischen Emissionen aus, und touristische Aktivitäten verursachten lediglich vier Prozent der Gesamtemissionen.

Was die täglichen Treibhausgasemissionen betrifft, schlägt ein touristischer Aufenthalt pro Tag im Durchschnitt um etwa sieben Prozent mehr zu Buche als die Bewegung im Alltag. „Es ist gut, dass wir jetzt eine Datengrundlage haben und dadurch wissen, wie hoch die gesamten Treibhausgasemissionen im touristischen System im Urlaubsland sind.

Nur so können wir gezielt Strategien für Lösungen entwickeln, die zu einer notwendigen Reduktion derer führen. Insbesondere bei der Mobilität besteht Handlungsbedarf“, sagte Tobias Woitendorf, Tourismusbeauftragter des Landes und Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern.

Nachdem der Landestourismusverband im November 2022 einen so genannten Nachhaltigkeitsleitfaden herausgegeben hatte, der ein ausgewogenes Energie-, Wasser- oder Abfall-Management, Mobilität sowie Fördermöglichkeiten für den Bau beziehungswiese die Renovierung von Unterkünften und Freizeiteinrichtungen im nachhaltigen Sinne beleuchtet, soll in diesem Jahr ein Qualitäts- und Nachhaltigkeitsleitbild für die Tourismusbranche entwickelt werden für ein gemeinschaftliches Verständnis für die Themen Qualität und Nachhaltigkeit in der gesamten Branche. Ziel ist es, basierend auf der Grundmaxime „Nachhaltigkeit ist unser Weg zur Qualität“ zukünftig alle Dimensionen der Nachhaltigkeit im Qualitätsverständnis mitzudenken.

Erlebnisreich kommt das Urlaubsland auch in der Saison 2023 daher. Dabei sind es vor allem imposante Bauprojekte wie der geplante Skywalk Königsstuhl auf der Insel Rügen oder die Seebrücke in Prerow auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst, die eröffnet werden und Besucher in den Bann ziehen sollen.

Darüber hinaus rückt der Landestourismusverband das Thema Radfahren – und hier speziell den Radfernweg Berlin-Kopenhagen – 2023 im Rahmen einer groß angelegten MV-Kampagne mittels Medienkooperationen oder auf Pressereisen in den Fokus. Des Weiteren setzt das Urlaubsland zum kulturellen Dreisprung an: Die Rostocker Kunsthalle eröffnet nach umfangreicher Sanierung im Frühjahr dieses Jahres und 2024 folgt der 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich, der in der Hansestadt Greifswald das Licht der Welt erblickte.

Hier sind eine Reihe von Höhepunkten geplant, darunter die zwei Sonderausstellungen „Zeichenstunde“ und „Geburtstagsgäste“ im Pommerschen Landesmuseum, die lithurgische Einweihung des Kirchenfensters im Dom St. Nikolai, ein Jubiläumskonzert in Uraufführung im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und ein Konzert mit dem Pianisten und Produzenten Martin Kohlstedt in der von Friedrich gezeichneten Klosterruine Eldena.

Die feierliche Eröffnung des Jubiläumsjahres ist für den 20. Januar im Dom St. Nikolai angesetzt. Nicht zuletzt ist die Wiedereröffnung des Staatlichen Museums Schwerin voraussichtlich für den Sommer 2025 geplant.

Backhaus: Fangverbot Aal ist unverhältnismäßig

Schwerin – Kürzlich verhängte der Ministerrat für die Freizeitfischerei ein Aalfangverbot in allen Meeres- und Küstengewässern der Union. „Das ist absolut unverhältnismäßig“, sagte Dr. Till Backhaus, Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt MV, der sich dazu mit dem Landesanglerverband MV und dem Ostseeangelverband Wismar e.V. verständigte.

„Bisher galt für den Aal in den Meeres- und Küstengewässern der EU eine dreimonatige Schonzeit. Sie galt für die Erwerbs- und Freizeitfischerei und wurde nach Maßgabe der Mitgliedstaaten festgelegt. Nun wurde gleich das schärfste Schwert gezogen und ein ganzjähriges, EU-weites Fangverbot erlassen“, stellte der Minister fest. Er kritisierte, dass die Maßnahme bereits auf Bundesebene nicht angemessen mit den Ländern abgestimmt worden war.

„Man hätte zweifellos weniger restriktive, aber dennoch effektive Maßnahmen ergreifen können, darunter eine Ausdehnung der Schonzeit korrespondierend zur Berufsfischerei, Tagesfangbegrenzungen – so genannte Baglimits, wie bereits bei Dorsch und Lachs – oder auch eine europaweite Verständigung über höhere Mindestmaße“, sagte der Minister.

„Darüber hat die Bundesregierung nicht mit dem nötigen Vorlauf und unter Einbindung der politischen Ebene gesprochen. Ärgerlich ist dabei, dass auch fachliche Argumente der Länder, die sich aus mehr als zehn Jahren wissenschaftlicher Begleitforschung und Erfahrungen aus dem Aalmanagement ergeben, nicht gehört werden“, kritisierte er.

Gleichzeitig äußerte Backhaus grundsätzliches Einverständnis, dass nach wie vor gezielte Maßnahmen zum Schutz bedrohter Arten erforderlich sind. „Genau dafür gibt es beim Aal eine gesonderte EU-Verordnung. Sie stellt die Grundlage für das in Deutschland etablierte und nach Flussgebietseinheiten strukturierte Aalmanagement da.

Nunmehr eine derart strenge Maßnahme wie ein totales Fangverbot für die Freizeitfischerei auf Aal über den Umweg einer TAC- und Quotenverordnung zu erlassen, diskreditiert die EU-Aalverordnung als eigentliches Hauptinstrument ebenso wie die Aktivitäten der Mitgliedstaaten im Rahmen ihrer nach bestem Wissen und Gewissen wahrgenommenen Verantwortlichkeiten.“

Demnächst wolle die Bundesregierung Gespräche mit den Ländern zur Umsetzung der für die Erwerbsfischerei ebenfalls erweiterten Schonzeit sowie über den besseren Schutz des Aals auch in den Binnengewässern führen. „Ich werde dies zum Anlass nehmen, die offensichtliche Diskriminierung der Angler anzusprechen. Außerdem werde ich deutlich machen, dass wir an dem bisherigen Aalmanagement in Deutschland grundsätzlich festhalten wollen.

Wer den langen Lebenszyklus des Aals kennt, muss einfach die nötige Geduld aufbringen, um zu prüfen, ob die bisherigen Maßnahmen Ergebnisse zeitigen. Gerade vom Küstenmeer Mecklenburg-Vorpommerns, wo nun ein totales Fangverbot gilt, haben wir Signale für erste signifikante Verbesserungen des Bestandes – das muss man jetzt endlich auch mal zur Kenntnis nehmen!“, stellt Dr. Backhaus heraus.

Was den Binnenbereich betrifft, so könne über vernünftige Maßnahmen immer geredet werden. Fangverbote auf die Binnengewässer auszudehnen, lehnt der Minister allerdings ab.

„Besonders beim Aal stellen wir eine hohe Sensibilität der Anglerschaft fest, die sich umfassend zum Schutz der Fische engagiert. Kernelement ist der Besatz. Jedoch reichen die Aktivitäten deutlich darüber hinaus, wenn es um die Verbesserung der Habitate, Fischwandereinrichtungen und die Einbettung in übergreifenden Artenschutz im und am Gewässer geht.

Der Landesanglerverband ist schließlich auch Naturschutzverband. Und das macht er mit Tausenden Stunden ehrenamtlicher Aktivitäten seiner Mitglieder und finanziellen Beteiligungen beim Besatz sehr deutlich“, würdigte Dr. Backhaus.

Zwischen 2019 und 2022 ist der jährliche Zuschuss des Landes aus dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds für Aalbesatz noch gestiegen: von rund 176.000 Euro auf 242.600 Euro. Dieses Jahr sind 246.000 Euro vorgesehen. Von 2009 bis 2022 sind die heimischen Gewässer mit 11,64 Millionen vorgestreckten und 10 Millionen Glasaalen besetzt worden.

Das ist eine Investition von rund 4,37 Millionen Euro, finanziert aus 2,52 Millionen Euro EU-Mitteln, rund 775.000 Euro Landesmitteln sowie mehr als 1 Million Euro Eigenmitteln der Angler und der Binnenfischer.

Dabei gäbe es nicht nur die mit EU- und Landesmitteln gestützten Maßnahmen. Auch der LAV finanziere selbst und mit Partnern Vorhaben – beispielsweise über die Aalaktie. „Wer etwa nur den Kochtopfangler im Blick hat, verkennt die Bedeutung der Freizeitfischerei als Wirtschaftsfaktor ebenso wie aktiv gelebte Funktion der Angler als Schutzpatrone ihrer Gewässer.“

LNG-Terminal genehmigt

Backhaus übergibt Genehmigungs­bescheid für LNG-Terminal in Lubmin

Lubmin – In Anwesenheit des Bundeskanzlers Olaf Scholz und der Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern Manuela Schwesig hat der Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Dr. Till Backhaus den Genehmigungsbescheid für den Betrieb der Regasifizierungsanlage am Standort Lubmin an die Geschäftsführer der Deutschen ReGas Stefan Knabe und Ingo Wagner übergeben.

Der Antrag des Unternehmens sei in Rekordzeit entsprechend dem Bundesimmissionsschutzgesetz und des Bundes-LNG-Gesetzes bearbeitet und beschieden worden, sagt Backhaus anlässlich der Übergabe im Industriehafen Lubmin.

„Nach der Projektvorstellung Ende April haben sich unsere Leute in die Spur begeben und wichtige Vorarbeit geleistet. Der Vorhaben-Antrag erfolgte Mitte Juli und es folgte die sukzessive Vervollständigung der Antragsunterlagen. Anfang November startete die Behördenbeteiligung und heute können wir die Genehmigung für den Betrieb erteilen – sechs Monate nach Antragstellung. Das ist wirklich Lichtgeschwin­digkeit und ich danke allen am Verfahren Beteiligten für die konsequente konzentrierte Arbeit. Damit wurden hier Maßstäbe gesetzt.

Denn: Trotz aller Geschwindigkeit wurde gründlich gearbeitet. Die Einwendungen von Bürgern und Verbänden wurden ernst genommen und eingehend geprüft. Die Prüfungen haben ergeben, dass der Bodden nicht durch einge­leitetes Kühlwasser in Mitleidenschaft gezogen wird. Es werden auch keine Biozide in das sensible Gewässer eingeleitet, wie das an anderen Standorten von Regasifizierungsanlagen der Fall ist.

Auch das angrenzende FFH- und Vogelschutzgebiet wird nicht beeinträchtigt. Der Genehmigungsbescheid enthält 112 Nebenbestimmungen, die dem Naturschutz und der Brandverhütung dienen. Mir persönlich war wichtig, dass die Anlage wasserstofffähig geplant wird. Denn LNG kann nur als eine Brückentechnologie betrachtet werden. Wir wollen und müssen weg von fossilen Energieträgern. Deswegen wird die Anlage hier auch nur bis zum Ende des Jahres 2031 genehmigt. Auch das war mir wichtig“, so Minister Backhaus.

Die Ansiedlung eines derart großen Projektes bleibe aber auch nicht ohne Nebenwirkungen, stellt der Minister fest.

„Derzeit laufen Schallmessungen durch unser Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (LUNG), weil sich Bürgerinnen und Bürger aus den Nachbargemeinden über Immissionen beschweren, die ihren Ursprung im Industriehafen haben könnten.

Wir gehen dem auf den Grund, das habe ich den Anwohnerinnen und Anwohnern heute Morgen bei einem gemeinsamen Frühstück versprochen. Sollte die Regasifizierungsanlage ursächlich für die Belästigung der Menschen sein, werden schallmindernde Auflagen folgen“, erklärt Backhaus. Es sei wichtig, dauerhaft für die Akzeptanz des Standortes zu sorgen. Deswegen wurde verabredet, regelmäßig miteinander in Kontakt zu treten, um sich gegenseitig über die Entwicklung vor Ort auf dem Laufenden zu halten.

Für die Versorgungssicherheit in Deutschland und Europa sei der Standort Lubmin auch in Zukunft unverzichtbar, betont Minister Backhaus.

„Lubmin ist ein wichtiger Knotenpunkt im deutschen Gasnetz und wird es mindestens mittelfristig bleiben. Die großen Gasleitungen EUGAL (Europäische Gas-Anbindungsleitung), NEL (Nordeuropäische Erdgas-Leitung), und OPAL (Ostsee-Pipeline-Anbindungs-Leitung) sind miteinander verknüpft und verteilen das Gas aus der Ostsee und aus dem Westen weiter im deutschen Netz. Dazu kommen Seekabel wie zum Beispiel „Ostwind 2“ für den Offshore-Windstrom aus den Windparks „Arcadis Ost 1“ und „Baltic Eagle“.

Der Standort wird sich in Richtung Grüner Wasserstoff weiterentwickeln und im Zuge der Transformation der Energieversorgung eine wichtige Rolle spielen“, so Minister Backhaus abschließend.

Neujahrsempfang der Rostock Port GmbH

Meyer: Investitionen in Infrastruktur machen den Rostocker Hafen zukunftsfest

Rostock – Die Rostock Port GmbH hat am Freitag (13.01.) ihren traditionellen Neujahrsempfang veranstaltet. Der Rostocker Seehafen ist mit einer Nutzfläche von 750 Hektar und 47 Schiffsliegeplätzen der größte Universalhafen an der deutschen Ostseeküste. Er ist zudem das größte maritime Industrie- und Gewerbegebiet im Land.

„Der Rostocker Hafen spielt gerade in der jetzigen Zeit eine wichtige Rolle, wenn es um eine sichere Energieversorgung geht. Vom Standort aus werden über den Ölhafen die deutschlandweiten Lieferketten für Kraft-, Brenn- und Schmierstoffe gesichert. Gleichzeitig gilt es, den Seehafen Rostock für erneuerbare Energien zukunftsfest zu machen. Deshalb werden wir weiter in die Infrastruktur des Seehafens investieren, um den Ausbau des Hafens und das Voranbringen verschiedenster Energievorhaben zu forcieren“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Derzeit werden die Liegeplätze 31 und 32 im Rostocker Überseehafen ertüchtigt. Dadurch wird eine multifunktionale Kaianlage auf einer Länge von circa 360 Metern entstehen. Ziel ist, die Flächenbelastbarkeit von derzeit zwei Tonnen je Quadratmeter auf fünf Tonnen je Quadratmeter zu erhöhen.

Für die Ladungsbereiche Stückgut, Schüttgut und Projektladungen sollen die baulichen Voraussetzungen geschaffen werden, die für die künftige Beanspruchung von Kaianlagen und Flächen erforderlich sind. Die Gesamtinvestitionen für das Vorhaben belaufen sich auf rund 23 Millionen Euro.

Das Wirtschaftsministerium unterstützt den Ausbau mit rund 13,2 Millionen Euro im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW). „Mit den baulichen Veränderungen wird auch der Schiffsgrößenentwicklung Rechnung getragen werden. Das hilft den Hafenbetreibern, weitere Geschäftsfelder zukunftsfest zu erschließen“, sagte Meyer.

Zudem wurde im November 2022 der erste Spatenstich zur Seekanalvertiefung im Rostocker Hafen gesetzt. Mit der Anpassung der seewärtigen Zufahrt auf im Schnitt 16,5 Meter Sohltiefe können Massengutschiffe, die Güter wie beispielsweise Erz, Flüssiggut und Getreide transportieren, ihre Ladekapazitäten besser ausnutzen. Die Fertigstellung ist im Jahr 2025 geplant. „Die Anpassung des Seekanals wird die Wettbewerbsfähigkeit des Rostocker Seehafens verbessern. Das sichert und schafft Arbeitsplätze für die Region“, sagte Meyer.

„MV Cruise Net“ nimmt Fahrt auf

18 Partner entlang der Kreuzfahrt-Reisekette im Netzwerk organisiert – Positionspapier in Erarbeitung – Teilnahme an Seatrade Europe in Hamburg geplant

Schwerin – Etwas mehr als ein Jahr nach dem Start des auf drei Jahre angelegten Gemeinschaftsprojektes „MV Cruise Net“ während der MV-Tourismustage 2021 ziehen die Organisatoren und neuen Partner eine positive Zwischenbilanz. Das Netzwerk unter Koordination des Landestourismusverbandes (TMV) ist seit der Gründung kontinuierlich gewachsen und zählt inzwischen 18 Partner, darunter die Reedereien AIDA Cruises, die A-ROSA Flussschiff GmbH sowie TUI und MSC Cruises.

Mit dabei sind auch die Hafengesellschaften Rostock Port GmbH, SWS Seehafen Stralsund GmbH und die Fährhafen Sassnitz GmbH. Des Weiteren gehören dem Zusammenschluss Verkehrsunternehmen, Tourismuszentralen, Reiseagenturen und Parkplatzbewirtschafter an. Zudem wird im Rahmen des Netzwerkes eng mit dem Hamburger Kreuzfahrtverein Hamburg Cruise Net zusammengearbeitet.

Dazu Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit: „Die Kreuzfahrtschifffahrt spielt in der touristischen Entwicklung Mecklenburg-Vorpommerns eine wichtige Rolle. Entscheidend ist, dass wir alle Akteure dieses Bereiches miteinander vernetzen, um mehr Wertschöpfung zu erreichen. Dazu gehören unter anderem maritime Unternehmen, touristische Anbieter oder auch verschiedene Dienstleistungsbetriebe, die für die Gäste und die Kreuzfahrtorganisatoren hervorragende Angebote haben. Das Land unterstützt beispielsweise mit neu gebauten Liegeplätzen, Terminalgebäuden sowie Investitionen in die Landstromversorgung. Im Zusammenschluss kann das MV Cruise Net effektiv dazu beitragen, die Rolle Mecklenburg-Vorpommerns als attraktive Kreuzfahrtdestination weiter zu verbessern.“

Tobias Woitendorf, Tourismusbeauftragter des Landes und Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, ergänzte: „Es ist uns gelungen, wichtige Akteure der Kreuzfahrt-Reisekette für das MV Cruise Net zu interessieren. Die großen, aber auch viele mittlere und kleinere Player im MV-Kreuzfahrtgeschäft und darüber hinaus sind mit an Bord. Damit sind wir dem Ziel, die Kreuzfahrtszene im Land nachhaltig zu vernetzen, mehr und effizientere Zusammenarbeit zu ermöglichen, der Branche eine Stimme zu geben und das Image Mecklenburg-Vorpommerns als internationale Kreuzfahrtdestination auszubauen, ein Stück nähergekommen. Jetzt können wir in den Austausch und ins Arbeiten kommen.“

Weitere Partner seien laut Woitendorf im Netzwerk stets willkommen. Auch AIDA Cruises ist mit von der Partie. „Wir freuen uns, Mitinitiator des neuen Kreuzfahrtnetzwerkes in Mecklenburg-Vorpommern zu sein, welches Menschen, Ideen, die Region und die Leidenschaft zur Kreuzfahrt verbindet. Alle Themengebiete des Netzwerkes sind zukunftsrelevant und greifen ineinander. Die Begeisterung und Akzeptanz der Kreuzfahrtschiffe in der Bevölkerung sind für die Branche wichtige Zukunftsthemen, die in den nächsten Jahren eine immer größere Rolle spielen werden. Gern möchten wir uns hier mit unserer Green Cruising Strategie verstärkt einbringen. Zudem ist die Kreuzfahrtbranche für die Region ein bedeutsamer Wirtschaftsfaktor – die Bündelung der Interessen in einem gemeinschaftlichen Netzwerk kann dem nur weiter zugutekommen. Wir möchten dazu beitragen, aktiv zu kommunizieren und vor allem die Nachhaltigkeitsinitiativen der Branche sichtbar zu machen“, sagte Hansjörg Kunze, Vice President Communication & Sustainability bei AIDA Cruises.

Zustimmung über die neue Form der Zusammenarbeit gab es auch bei der A-ROSA Flussschiff GmbH. „Eine Vielzahl von Unternehmen und Dienstleistern wirken daran mit, Kreuzfahrten zu ermöglichen – von den Reiseveranstaltern und Reedereien über die Häfen bis hin zu den Parkservices und Ausflugsagenturen. Das MV Cruise Net macht diese Komplexität, die mit einer Vielzahl von Arbeitsplätzen und hoher Wertschöpfung einhergeht, sichtbar. Zudem profitieren die Mitglieder vom Erfahrungsaustausch und bringen in den Arbeitsgruppen wichtige Projekte voran, die zu einer nachhaltigen Verbesserung der Bedingungen und Wahrnehmung von Kreuzfahrten in Mecklenburg-Vorpommern führen werden“, fügte Annika Schmied, Senior Managerin Public Relations bei der A-ROSA Flussschiff GmbH, abschließend hinzu.

Den regelmäßigen Austausch pflegen die Partner in Arbeitsgruppen, die mit „Marketing & Destination Experience“, „Public-Private-Partnership“, „Infrastruktur“ sowie „Nachhaltigkeit“ überschrieben sind und damit eine breite Palette an aktuellen und relevanten Themen abhandeln.

Zu den wichtigsten Arbeitsinhalten in diesem Jahr gehören die Weiterentwicklung und Verabschiedung eines Eckpunktepapieres, das die Position des Landes Mecklenburg-Vorpommern zur Kreuzschifffahrt, zu Häfen und zur maritimen Industrie samt Wertschöpfungsketten sichtbar macht. Kern dessen soll eine nachhaltige Entwicklung der Kreuzfahrtindustrie in den drei Dimensionen Ökonomie, Ökologie und Soziales sein. Dabei soll regionalen Wirtschaftskreisläufen, nachhaltigen oder modernen Antrieben sowie der Versorgung der Schiffe mit Landstrom und der Einbeziehung der Bevölkerung vor Ort ein hoher Stellenwert beigemessen werden.

Zudem ist am 05. September ein Parlamentarischer Abend in Schwerin und vom 06. bis 08. September die Teilnahme an der Kongressmesse für die Kreuzfahrtindustrie „Seatrade Europe“ in Hamburg geplant. Nicht zuletzt soll eine Studie, die das Thema „Wertschöpfung durch Kreuzfahrttourismus“ beleuchtet und mit Fakten untersetzt, in Auftrag gegeben werden.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurde Urlaub auf hoher See mit einem Start in Deutschland oder einem anderen EU-Land seit dem Jahr 2014 immer beliebter. Infolge der Pandemie kam es zum Einbruch der Gästezahlen. 2021 starteten rund 1,3 Millionen Passagiere und damit rund 82 Prozent weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019 eine Hochseekreuzfahrt in der Europäischen Union. Zum Vergleich: Im Jahr 2014 nahmen knapp 4,8 Millionen Passagiere eine Kreuzfahrt in der EU auf.

Im Kreuzfahrthafen Rostock-Warnemünde wurden im letzten Jahr 139 Anläufe mit 294.000 Passagieren gezählt; in Stralsund 126 Anläufe mit 15.772 Passagieren; in Wismar elf Anläufe mit 3.000 Passagieren und in Sassnitz sieben Anläufe mit 4.075 Passagieren. 2023 sind in Rostock 133 Anläufe, in Wismar sieben Anläufe und in Sassnitz drei Anläufe geplant. Für Stralsund werden rund 120 Anläufe von Flusskreuzfahrtschiffen erwartet.

Ein Blick in die Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (2022) zeigt, dass das Interesse an Kreuzfahrten bei den Deutschen weiterhin ungebrochen hoch ist: Rund jeder fünfte Deutsche* (20,4 Prozent) zählt laut Studie zum Gesamtpotenzial für Kreuzfahrten; genauso viele wie vor der Pandemie (vgl. Reiseanalyse 2020). Dabei haben zu Beginn des Jahres 2022 rund 1,9 Millionen Deutsche (2,7 Prozent) angegeben, bis 2024 ziemlich sicher eine Kreuzfahrt machen zu wollen. Weitere 12,5 Millionen Deutsche (17,7 Prozent) sind generell an Kreuzfahrten interessiert.

Internationale Grüne Woche

Schwerin – Nach der coronabedingten Pause steht die Internationale Grüne Woche 2023 in den Startlöchern. Mecklenburg-Vorpommern wird in diesem Jahr vom 20. Bis zum 29. Januar erstmals eine komplette Halle nutzen können. Der Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus betont, wie wichtig die taditionsreiche Messe für das Land MV ist.

„Gegründet 1926 in Berlin ist die IGW einzigartig als internationale Leitmesse für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau. Sie erlebt in diesem Jahr ihre 87. Ausgabe. Aussteller aus aller Welt präsentieren an zehn Veranstaltungstagen ein umfangreiches Produktangebot. Zudem gibt die IGW aktuellen gesellschaftlichen Fragen wie Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft, Ressourcenschonung und nachhaltige Landnutzung eine Bühne.

Die IGW ist Ausgangspunkt für das Global Forum for Food and Agriculture (kurz GFFA). Das GFFA ist die führende internationale Konferenz zu zentralen Zukunftsfragen der weltweiten Land- und Ernährungswirtschaft. Höhepunkt ist das Treffen von über 70 Agrarministerinnen und Ministern“, sagt Backhaus und ergänzt:

„Seit 1990 präsentiert sich unser Bundesland dem Berliner Publikum. Zum 22. Mal ist Mecklenburg-Vorpommern mit einer eigenen Länderhalle dabei. Die Präsentationsfläche beträgt in diesem Jahr 2.800 qm. Mecklenburg-Vorpommern ist eines von insgesamt 12 Bundesländern, die mit einer eigenen Präsentation auf der IGW vertreten sind. In unserer Halle präsentieren sich 60 Aussteller, darunter 5 Landkreise mit Unterausstellern und 10 Unternehmen mit eigenem Stand.

Durch die Absage von Baden-Württemberg ist es in diesem Jahr möglich, die gesamte Halle zu nutzen. Durch eine Neuaufteilung der Stände ist es gelungen, die Halle nicht gedrängt, sondern luftig und mit viel Raum für Freiräume und Sitzflächen präsentieren zu können“, so der Minister.

Im Rahmen der Internationalen Grünen Woche wird MV auch sein neues Regionalsiegel „Natürlich aus MV“ vorstellen, an dessen Ausgesatltung das Landwirtschaftsministerium maßgeblich mitgewirkt hat.

„Unsere Land- und Ernährungswirtschaft ist ein wesentlicher Bestandteil unser gesamten Ökonomie. Sie steht für verantwortliches Handeln und innovative Ideen.

Ich wünsche mir, dass sich das Regionalzeichen in der ganzen Vielfalt und Bandbreite guter Produkte zeigt und sich als Marke des Landes etabliert deren Naturreichtum verbunden ist mit der Produktion hochwertiger Lebensmittel.

Das dient nicht nur der Werbung, sondern auch der Anerkennung der kleinen und mittelständischen Betriebe, die mit ihren saisonalen und regionalen Produkten einen wichtigen Beitrag zur gesunden und sicheren Ernährung leisten“, erklärt der Minister und stellt wichtige Zahlen aus der Land und Ernährungswirtschaft vor.

Demnach exportierte das Ernährungsgewerbe Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2022 Waren im Wert von 989 Mio. Euro, das waren rund +14,3 % mehr als im Vorjahreszeitraum.

Die Exportquote lag bei 21,5 %. Den größten Anteil am Export hatten Milchprodukte mit einem Anteil von 24 % und Süßwaren mit 32 %.

Die Beschäftigtenentwicklung war im genannten Zeitraum leicht ansteigend. Im Bereich Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln stieg der Personalbestand um +2,8 %, im Bereich der Getränkeherstellung sank der Personalbestand um -1,8 %.

Insgesamt sind im verarbeitenden Gewerbe des Landes 50.214 Menschen beschäftigt, davon im Bereich Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln 14.465 und Getränkeherstellung 1.195 (statistisch erfasst werden nur Personen in Unternehmen > 50 Mitarbeitende).

„Wir stellen fest, dass sie die Essgewohnheiten der Menschen ändern“, fährt der Minister fort. „Der Fleischverzehr in Deutschland entwickelt sich seit Jahren rückläufig. Die vorläufigen Zahlen für das Jahr 2022 weisen einen durchschnittlichen Verzehr von 52,8 kg pro Kopf und Jahr aus.

Das entspricht einem Rückgang um gut 13 % innerhalb von nur vier Jahren. Dabei waren die Rückgänge bei Schweinefleisch besonders deutlich. Seit 2018 nahm der durchschnittliche Verzehr um rund 18 % ab, im Jahr 2022 wird vermutlich die Marke von 30 kg pro Kopf und Jahr unterschritten. Neben dem generell rückläufigen Fleischkonsum macht sich hier auch die Corona-Pandemie sowie öffentliche Skandale, von Betriebsschließungen bis hin zu Problemen bei der Haltung, bemerkbar.“

Erfreulich sei, dass die neuen Programme der Agrar Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen von der Praktikern aus der Landwirtschaft gut angenommen, würden, so Minister Backhaus. Das belegten die bereits eingegangenen Anträge für einzelne Maßnahmen:

  • Vielfältige Kulturen  385 Anträge
  • Mehrjährige Blühstreifen  310 Anträge
  • Extensive Dauergrünlandbewirtschaftung 1.284 Anträge
  • Beibeahaltung Öko-Landbau 604 Anträge
  • Einführung Öko-Landbau 88 Anträge
  • Moorschonende Stauhaltung  126 Anträge

Erstmals gebe es in der neuen Förderperiode auch die Möglichkeit, einen Ausgleich zu zahlen für in Natura-2000-Gebieten wirtschaftenden Betrieben, wenn sie auf Einsatz von PSM verzichten. 200 Euro je ha.

„Damit erhöhen wir die Akzeptanz der betroffenen Landwirtschaft für die Umsetzung der FFH- und Vogelschutz-Richtlinie der EU, denn wir erhalten über die Beihilfe die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe. Es muss uns gelingen, Ökologie und Ökonomie sinnvoll miteinander zu verbinden. Hier gilt die von mir stets vertretene  Devise: Öffentliches Geld für öffentliche Leistung“, so Backhaus abschließend. 

Jahresempfang der Touristiker

Mit Rückenwind ins neue Jahr: So soll es mit Rostocks Tourismus weitergehen

Rostock – Beim traditionellen Jahresempfang der Rostocker Touristiker im Hotel Vienna House Sonne mit der designierten Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger und Wirtschaftsminister Reinhard Meyer haben sich rund 150 Gäste aus Wirtschaft, Verwaltung, Politik und dem öffentlichen Leben auf das neue Jahr eingestimmt: Sowohl die ersten Zahlen aus der touristischen Statistik 2022 als auch die Pläne der Landesregierung sorgen für Zuversicht.

„Ich freue mich, dass so viele prägende Akteure aus der Tourismusbranche in Rostock und dem ganzen Land gekommen sind. Wir blicken auf ein erfolgreiches Jahr 2022, haben viel vor und werden diesen Tag nutzen, um uns darüber auszutauschen, wie wir die Zukunft des Tourismus innovativ und erfolgreich gestalten können“, sagt der Geschäftsführer der Rostocker Gesellschaft für Tourismus und Marketing mbH (Rostock Marketing) und Tourismusdirektor von Rostock, Matthias Fromm. Als besonderen Ehrengast begrüßt er Eva-Maria Kröger auf dem Jahresempfang der Touristiker.

Die designierte Oberbürgermeisterin, die zum 01. Februar 2023 ihr neues Amt antritt, sieht viele Schnittstellen, die der Tourismus in der Stadtpolitik berührt. „Die Branche braucht uns als Partnerin in der Krise und auch mit Blick auf Zukunftsprojekte. Denn Rostock profitiert erheblich von einer gesunden Tourismuswirtschaft und es ist unsere gemeinsame Aufgabe, sie zu stärken. Zeitgleich werden wir für unsere Einwohnerinnen und Einwohner die Vereinbarkeit von Tourismus und Lebensqualität im Blick haben“, sagt Kröger.

Die Hanse- und Universitätsstadt Rostock ist nach wie vor der Motor und Innovator der touristischen Entwicklung im Land. Mit mehr als 671 Millionen Euro touristischem Bruttoumsatz im Vor-Coronajahr zählt der Tourismus zu einer der wichtigsten Branchen in Rostock. Dabei konnte die Hanse- und Universitätsstadt im dritten Pandemiejahr trotz Energiekrise und Inflation kräftig aufholen. So stiegen die Übernachtungen im Zeitraum von Januar bis September 2022 auf 1,62 Millionen, das sind plus 59,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Im Jahr 2019 verzeichnete Rostock noch einen Rekordwert von 2,2 Millionen Übernachtungen. Diese Marke rückt wieder in Reichweite. Auch der Trend mit 568.898 touristischen Ankünften im Zeitraum von Januar bis September ist vielversprechend; hier betrug das Plus sogar 82,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der durchschnittliche Aufenthalt betrug 2,8 Tage.

Doch nicht nur in Rostock, sondern in ganz Mecklenburg-Vorpommern geht der Trend aufwärts. Im Zeitraum von Januar bis Oktober stiegen die touristischen Ankünfte im ganzen Land um 36,8 Prozent auf 6,7 Millionen bei einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 4,4 Tagen. Zudem gab es 29,3 Millionen Übernachtungen. „Mecklenburg-Vorpommern ist bei den Urlaubern aus Nah und Fern nach wie vor beliebt. Das zeigen die statistischen Zahlen. Entscheidend ist, die Branche zukunftssicher und nachhaltig neu aufzustellen und zu stabilisieren. Dafür haben wir eine Reihe von Initiativen gestartet, die jetzt mit Leben gefüllt werden müssen. So wird es gelingen, den Gästen eine hohe Qualität, attraktive Angebote und ein unvergessliches Urlaubserlebnis zu bieten“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit MV, Reinhard Meyer.

Mit der Änderung der Kommunalgesetzgebung und des Kurortegesetzes seien bereits die ersten Schritte eingeleitet worden. Zentrale Zukunftsprojekte der Landesregierung sind die Realisierung eines Tourismusgesetzes, das Aufsetzen einer tragfähigen Tourismusfinanzierung und der Aufbau einer Tourismusakademie. „Als erstes Bundesland haben wir zudem mit Tobias Woitendorf seit dem Sommer 2022 einen erfahrenen Tourismusbeauftragten, der diese Prozesse gemeinsam mit dem Land und den Akteuren vor Ort koordinieren und umsetzen wird“, unterstrich der Tourismusminister.

„Rostock wird als offizieller Tourismusort mit seinen 350 Partnern im Netzwerk von Rostock Marketing diese Entwicklung unterstützen“, kündigt Fromm an. Im letzten Jahr erhielt die Hanse- und Universitätsstadt zum Jahresempfang das Prädikat „Tourismusort“. Dies sei die Grundlage, um das Kurabgabegebiet über Warnemünde hinaus auszuweiten. „Durch die Erhebung einer Kurabgabe in ganz Rostock können zusätzliche Einnahmen in die touristische Infrastruktur und attraktive Angebote fließen. Wir hoffen auf eine zeitnahe Entscheidung dazu in der Rostocker Bürgerschaft im Frühjahr.“

Das gelte auch für die Fortschreibung der Tourismuskonzeption 2022+, die im Stadtparlament verabschiedet werden soll. „Bei all unseren Aktivitäten haben wir auch die Vernetzung als gemeinsame Tourismusregion mit Schwaan, Güstrow und Teterow im Blick“, sagt Fromm. Schwerpunkte der Modellregion sind die digitale Gästekarte, eine bessere Mobilität und ein Marktforschungscockpit zur Auswertung und besseren Steuerung von Gästeströmen. „Dabei setzen wir bei der Finanzierung von Tourismusmarketing seit 2010 erfolgreich auf eine freiwillige Umlagebeteiligung und lehnen Pflichtabgaben wie die Bettensteuer klar ab“, sagte Fromm.

Trotz aller Euphorie machte Frank Martens, Direktor vom Hotel Warnemünder Hof und des Tourismusvereins der Hansestadt Rostock, auch auf die Herausforderungen in der Branche aufmerksam. „Fachkräftemangel, Pandemie, Energiekosten und Inflation stellen die Unternehmen vor große Probleme und Hürden. Umso mehr sind wir auf ein funktionierendes Partnernetzwerk angewiesen, dass sich in den vergangenen Jahren als eine starke Gemeinschaft etabliert hat.“

Regionale Vernetzungen in der Tourismuswirtschaft seien überfällig und zusätzliche, neue Wege in der Finanzierung für gemeinsam definierte Projekte zu suchen, sei richtig. „Eine gute Kommunikation untereinander und geschlossenes Handeln sind die weiteren Rezepte, um mit Mut und Zuversicht ins neue Jahr zu starten“, sagt Martens.

Die Rostocker Gesellschaft für Tourismus und Marketing mbH (Rostock Marketing) hat seit ihrer Gründung im Juni 2010 rund 350 Partner aus Hotellerie, Gastronomie und Dienstleistungsbranche gewonnen. Gemeinsam mit den regionalen Akteuren wird das touristische Marketing der Hanse- und Universitätsstadt weiterentwickelt und ausgebaut. Im Fokus steht in erster Linie die Stärkung der nebensaisonalen Aktivitäten mit neuen Akzenten, um Buchungsanreize für die Gäste zu schaffen und das Image von Rostock und Warnemünde zu fördern.