Menü Schließen

Kategorie: Wirtschaft

Systemrelevanz der Landwirtschaft

Mühlengeez – Am 8. September 2022 startet die Mecklenburgische Landwirtschaftsausstellung (kurz: MeLa) in Mühlengeez. Mit dabei sind mehr als 800 Aussteller und über 1.000 Tiere. Im Mittelpunkt steht die Land- und Ernährungswirtschaft mit ihren Produkten und Dienstleistungen.

Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Dr. Till Backhaus äußert sich im Vorfeld der Messe wie folgt: „Die Land- und Ernährungswirtschaft ist systemrelevant – daran darf es keinen Zweifel geben. Damit ist für mich klar, bei Ausrufung der Notfallstufe Gas ist die Branche den geschützten Kunden gleichzustellen. Eine unterbrechungsfreie Produktion und Verarbeitung von Lebensmitteln ist neben einem warmen Zuhause existenziell, denn sie sichert unser aller Überleben. Bereits in der Corona-Pandemie hat die Branche abgeliefert und zu jeder Zeit ausreichend Nahrungsmittel bereitgestellt. Auch künftig wird die Branche in der Lage sein, die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen.

Die Zukunftsfähigkeit der Land- und Ernährungswirtschaft steht und fällt aber maßgeblich mit ihrer politischen und gesellschaftlichen Akzeptanz. Ich nehme zur Kenntnis, dass sich die Branche in einer Identitätskrise befindet, da genau jener Glaube, von Politik und Gesellschaft akzeptiert zu werden, immer weiter schwindet.  Für Wissenschaft, Wirtschaft und Politik erwächst daraus die Aufgabe, nach Wegen zu suchen, um die Erwartungen der Gesellschaft in ein Zukunftskonzept Landwirtschaft einzubinden und gleichzeitig dafür zu sorgen, das die Landwirtinnen und Landwirte von ihrer Arbeit leben können.“

Minister Backhaus bezeichnete die Stimmung in der Landwirtschaft als angespannt. Gründe seien der Krieg in Europa und die Auswirkungen auf die Märkte, die Häufung von Wetterextremen und unsichere EU-Auflagen.

„Ich sehe hier aber auch ein klares Versagen auf Bundesebene. Ich vermisse eine klare Haltung und ein wegweisendes Zukunftskonzept für einen der wichtigsten Wirtschaftszweige, den wir haben. Ich frage mich ernsthaft: Wo bleibt die vielgpriesene Agrarwende? Die Tierhaltungskennzeichnung, der GAP-Strategieplan, die Düngeverordnung – das sind nur ein Bruchteil der Themen, die vom Bund noch immer nicht zu einem guten Abschluss geführt wurden. Zu keiner dieser drängenden Fragen wurde abseits der turnusmäßigen Ministerkonferenzen eine Runde mit den zuständigen Landesministern gedreht. Ist das Verantwortung?“, kritisierte er.

Der Minister äußerte Verständnis für den Unmut der Landwirte, die sich mitten in der Herbstbestellung befinden: „Die Aussaat von Getreide und Raps erfolgt jetzt und die Landwirte wissen immer noch nicht, mit welchen Prämien und Förderprogrammen sie rechnen können. Die fehlende Planungs- und Rechtssicherheit kann dazu führen, dass manche Betriebe ganz aus der Förderung aussteigen, da sie anhand der aktuellen Preise am Markt mehr Geld verdienen können, als mit Prämien für Stilllegung, Reduzierung von Dünger oder Pflanzenschutzmitteln oder anderer freiwilliger Maßnahmen. Das wäre unterm Strich ein Verlust für die gesamte Gesellschaft, weil eben weniger Leistungen für die Umwelt erbracht werden.“

Ein weiteres großes Thema in der Branche seien die horrenden Energiekosten. „Ich schließe mich den Forderungen der Bauernschaft an: Heimisches Biogas darf nicht von der Gasumlage betroffen sein. Was wir brauchen ist eine Energiepreisbremse. Es darf nicht sein, dass Biogas, das hierzulande entsteht, verteuert wird, um importiertes Erdgas aus Russland bezahlbar zu halten.

Das ist nicht die Richtung, in die wir uns entwickeln wollen: Umstieg auf Erneuerbare Energien und Unabhängigkeit von Energieimporten.“ Bioenergie aus Biomasse, wie Pflanzen, Totholz aus der Forstwirtschaft oder aber auch Restholz aus der Bauindustrie, leistet laut Backhaus schon jetzt einen maßgeblichen Beitrag zur Energiewende. Sie mache im Verkehrssektor einen Anteil von über 90 Prozent, in der Erneuerbaren Wärme von ca. 86 Prozent und in der erneuerbaren Stromversorgung von rund 22 Prozent aus, sagte er. Der Minister geht zudem davon aus, dass die Landwirtschaft in der Lage ist, ihre Energie in der Zukunft alleine aus Erneuerbaren Quellen zu beziehen.

Auch den Vorstoß auf EU-Ebene, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bis 2030 um die Hälfte reduzieren zu wollen, steht Minister Backhaus kritisch gegenüber.

„Es steht außer Frage, dass wir zum Schutz unserer Gewässer und Böden die Verwendung kritischer Wirkstoffe minimieren müssen. Aber wie so oft, kommt es auch hier auf Verhältnismäßigkeit an und nicht darauf, dass wir mit der Bekämpfung einer Katastrophe eine andere ausösen“, sagte er weiter.

Fachleute warnten davor, dass der aktuell in Rede stehende EU-Vorschlag zur PSM-Reduktion den Fortbestand der Landwirtschaft ernsthaft gefährde und damit mehr Sprengstoff berge als die Afrikanische Schweinepest und die Düngeverordnung zusammen, berichtete der Minister. Von einem Verbot von Pflanzenschutzmitteln in sensiblen Gebieten wären in MV über die Hälfte der Ackerflächen betroffen. Es werde demnach Jahre geben, in denen so gut wie nichts geerntet werden könne. Für die Branche drohten so allein bei den drei großen Kulturen Weizen, Gerste , Raps Verluste von rund 400 Millionen Euro jährlich.

Backhaus sprach sich stattdessen für die Schaffung PSM-freier Flächen (Gewässerrandstreifen, Biotopverbunde), Extensivierungsmaßnahmen (Stilllegung, maximale Feldgrößen) sowie eine weitere Regulierung besonders kritischer Wirkstoffe aus.

Internationale Schiffbaumesse in Hamburg

Schulte: Maritime Industrie leistet zentralen Beitrag zur Energiewende

Hamburg – Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte hat sich am Mittwoch auf der internationalen Schiffbaumesse SMM (= Shipbuilding, Machinery and Marine Technology trade fair) in Hamburg über teilnehmende Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern informiert. Über 30 Firmen aus Mecklenburg-Vorpommern sind noch bis Freitag auf der Weltleitmesse der maritimen Wirtschaft vertreten. Im Fokus der Messe stehen die Themen digitale Transformation, Klimawandel und maritime Energiewende.

„Die maritime Industrie mit ihren Werften, den maritimen Zulieferern und Dienstleistern hat in Mecklenburg-Vorpommern eine hohe strategische Bedeutung, wirtschafts- und beschäftigungspolitisch. Die Werftstandorte im Land und mit ihnen die gesamte maritime Industrie werden künftig einen zentralen Beitrag für die Energiewende, für die Nutzung der Offshore-Windenergie, für innovative Antriebstechnologien und nachhaltigen Klimaschutz erbringen. In diesem Prozess begleiten und unterstützen wir die Unternehmen und die Kommunen“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte vor Ort.

Neun Unternehmen und Institutionen haben sich auf der SMM zu einem Gemeinschaftsstand zusammengeschlossen, der von der Gesellschaft für Wirtschafts- und Technologieförderung Rostock mbH/Rostock Business organisiert wurde. Dazu gehören Ostseestaal GmbH & Co.KG, ADCO Technik GmbH, Norcons GmbH, FRAMEWORK ROBOTICS GmbH, Kooperationsverbund RIC MAZA M-V e.V., Fraunhofer-Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik IGP, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR), Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt MV GmbH und Rostock Business.

Als Einzelaussteller aus Mecklenburg-Vorpommern sind acht Unternehmen und die Universität Rostock gelistet, unter anderem Tamsen Maritim GmbH, Mecklenburger Metallguss GmbH (MMG), Liebherr-MCCtec Rostock GmbH und IMG Ingenieurtechnik und Maschinenbau GmbH. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von verbundenen Unternehmen, die auf der SMM als Aussteller auftreten, wie z.B. Lürssen-Gruppe/Peene-Werft, Rheinhold & Mahla (R&M), Wärtsilä, DECKMA und KAEFER.

„Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten bleibt es wichtig, dass Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern sich auf regionalen, überregionalen und internationalen Messen präsentieren. Die Veranstaltung bietet eine große Chance, die maritime Kompetenz der Unternehmen einem breiten Fachpublikum vorzustellen, Kontakte zu knüpfen und bestenfalls auch neue Aufträge zu generieren. So entsteht mehr Wertschöpfung und Wirtschaftswachstum für Mecklenburg-Vorpommern“, sagte Schulte.

In Mecklenburg-Vorpommern ist die maritime Industrie weiterhin ein wichtiger industrieller Kern. Vor der Pandemie erwirtschafteten in den rund 500 Unternehmen etwa 13.700 Beschäftigte einen Umsatz von rund zwei Milliarden Euro. Zum Schiff- und Bootsbau in Mecklenburg-Vorpommern zählen derzeit etwa 85 Unternehmen mit rund 5.300 Mitarbeitenden. Der Schiffbau in Mecklenburg-Vorpommern ist nach dem Zusammenbruch des Kreuzfahrtschiffbaus geprägt durch den innovativen Marine- und Spezialschiffbau, wie Küstenwachboote, Seenotrettungsboote oder Elektro-Solar-Binnenschiffe.

Den Schiffbau ergänzen die maritimen Zulieferer und Dienstleister einschließlich der Meeres- und Offshore-Technik mit rund 400 Unternehmen und etwa 8.000 Arbeitsplätzen, die sich auf die Entwicklung und Produktion innovativer Systemlösungen konzentrieren. Das Produktportfolio umfasst ebenso maritime Anlagen und Systeme für die Hafenwirtschaft und -logistik, die maritime Umwelt- und Sicherheitstechnik sowie die Offshore-Technik.

Bestenehrung für IHK-Absolventen

Schwerin – Wirtschaftsstaatssekretärin Ines Jesse hat am Montag in Schwerin Zeugnisse an die besten Absolventen der IHK-Sommerprüfungen 2022 überreicht. Insgesamt hatten sich fast 900 Auszubildende den Fachprüfungen gestellt; 48 Frauen und Männer erhielten eine Ehrung.

„Eine abgeschlossene Berufsausbildung ist eine lohnende Investition in die persönliche Zukunft. Mit ihren Leistungen haben sich die Jahrgangsbesten die Grundlage für ihren Karrierestart selbst erarbeitet. Die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern braucht engagierte Fachkräfte, denn gut ausgebildete Mitarbeitende sind die Basis für die Wettbewerbsfähigkeit und den Erfolg eines Unternehmens“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Ines Jesse vor Ort.

Die 19 Frauen und 29 Männer haben ihre jeweilige Lehrzeit in 30 unterschiedlichen Ausbildungsgängen absolviert, unter anderem Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft, Holzmechaniker, Mediengestalter, Tierpfleger sowie Bauzeichner/-in. Jesse dankte den Unternehmen, die Lehrlinge ausbilden und appellierte gleichzeitig an die Wirtschaft, sich weiterhin engagiert um den eigenen Fachkräftenachwuchs und die Fachkräftebindung zu kümmern.

„Die duale Berufsausbildung ist der Kern der Fachkräftesicherung in Mecklenburg-Vorpommern. Und im Anschluss geht es darum, frühzeitig Auszubildende an das eigene Unternehmen zu binden. Dabei spielen attraktive Rahmenbedingungen wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Lohn und zukünftige Karrierechancen eine wichtige Rolle. Das Land unterstützt zudem Unternehmen und Beschäftigte, sich stetig qualifiziert weiterzubilden, um den sich wandelnden Anforderungen in der Arbeitswelt gerecht zu werden“, sagte Jesse.

Für die berufliche Weiterbildung stellt das Land Unterstützung zur Verfügung, beispielsweise aus dem Programm „Meister-Extra“. Erfolgreiche Absolventen erhalten nach Meister-Abschluss einen Bonus in Höhe von 2.000 Euro; weitere 3.000 Euro erhalten die jeweiligen besten Absolventen.

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit gab es im August 2022 in Mecklenburg-Vorpommern 3.896 offene Ausbildungsplätze. Vor allem in den Berufen Verkäufer/-in (335), Kaufmann/-frau im Einzelhandel (251) und Koch/Köchin (214) wurde gesucht. Zudem gibt es 1.535 Bewerberinnen und Bewerber, die noch keinen Ausbildungsplatz haben.

„Hier müssen wir alle miteinander dafür Sorge tragen, dass junge Frauen und Männer, die noch keinen Ausbildungsplatz haben, in Unternehmen kommen. Ein guter Weg dorthin sind Praktika. Dabei können Betriebe potentielle Auszubildende noch einmal intensiv bei der Berufswahl unterstützen. Ebenso stehen Beraterinnen und Berater in den Kammern und Verbänden sowie die Bundesagentur für Arbeit unterstützend bereit“, sagte Jesse.

Erster Solarpark in der Gemeinde Lüttow-Valluhn

Die geplante finanzielle Beteiligung der Kommune an der Anlage hat Vorbildcharakter für die Region

Lüttow-Valluhn – Am 07. September feiert die Gemeinde Lüttow-Valluhn im Landkreis Ludwigslust-Parchim die offizielle Einweihung ihres ersten Solarparks. Die Photovoltaik-Freiflächenanlage erstreckt sich auf insgesamt 12,5 Hektar entlang der A 24 zwischen Hamburg und Schwerin und wird von der NE-Energiepark Lüttow-Valluhn GmbH & Co. KG, einer Tochterfirma der naturstrom AG, betrieben.

Mit einer Leistung von 14,4 Megawatt und 32.451 verbauten Modulen ist es der zweitgrößte Solarpark, der dieses Jahr in MV in Betrieb genommen wurde. Die Anlage produziert voraussichtlich genügend Strom für durchschnittlich 4.344 Drei-Personen-Haushalte und spart damit jährlich knapp 6.000 t CO₂ ein.

Die Landesenergie- und Klimaschutzagentur Mecklenburg-Vorpommern (LEKA MV) bietet am Einweihungstag Interessierten die Möglichkeit zur Besichtigung des Solarparks.

„Die Inbetriebnahme des neuen Solarparks an der Autobahn 24 ist ein großer Schritt für unser Ziel, bis 2035 rechnerisch den gesamten Energiebedarf des Landes für Strom, Wärme und Mobilität aus erneuerbaren Quellen zu decken. Dazu kommt: Die Gemeinde Lüttow-Valluhn mit den Ortsteilen Lüttow, Valluhn und Schadeland profitiert gleich dreifach finanziell von der neuen Anlage. Das ist ein wichtiger Aspekt, um die Akzeptanz der Bevölkerung für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien in Mecklenburg-Vorpommern zu steigern. Bürgerinnen und Bürger müssen unmittelbar einen Mehrwert durch die erneuerbaren Energien erleben“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Für den Solarpark wurde ein schmaler Ackerstreifen entlang der A 24 genutzt, über den eine Höchst- und Hochspannungs-Freileitung verläuft. Der Bereich ist eine nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz 2021 (EEG) förderfähige Gebietskategorie. Die Ausgestaltung der finanziellen Beteiligung der Gemeinde hat Vorbildcharakter für ganz Mecklenburg-Vorpommern: Aufgrund einer Vereinbarung mit der naturstrom AG erhält die Gemeinde für jede eingespeiste Kilowattstunde aus dem Solarpark 0,2 Cent (gemäß § 6 des EEG 2021).

Darüber hinaus hat die Gemeinde eine eigene GmbH gegründet, mit der sie eine Beteiligung in Höhe von 20 Prozent am Solarpark plant. Die Gemeinde würde unmittelbar am wirtschaftlichen Erfolg der Anlage partizipieren. Als dritte Form der finanziellen Beteiligung profitiert die Gemeinde Lüttow-Valluhn von der Neuregelung der Gewerbesteuerzerlegung für Erneuerbare-Energien-Anlagen. Diese sieht vor, dass die anfallende Gewerbesteuer zu 90 Prozent bei der Standortgemeinde des Solarparks verbleibt. Diese Neuregelung gilt seit dem vergangenen Jahr bundesweit und ist insbesondere für das Land Mecklenburg-Vorpommern mit seinen vielen Windenergie- und Solaranlagen von Vorteil.

Die Einnahmen aus dem Solarpark in Lüttow-Valluhn sollen vor allem für gemeinnützige nachhaltige Projekte verwendet werden. Angedacht ist eine von der Gemeindevertretung einberufene Einwohnerversammlung für die Ideenfindung und Beschlussfassung. Als nächstes Projekt der Gemeinde ist die Bebauung der Wallanlagen, die den Solarpark vom angrenzenden Kieswerk trennt, mit Solarmodulen geplant.

Die LEKA MV lädt gemeinsam mit der naturstrom AG und der Gemeinde Lüttow-Valluhn am 07. September ab 15.00 Uhr zu einer Eröffnungsveranstaltung: Interessierte Bürger, Kommunalvertreter und Amtsmitarbeiter haben an diesem Tag die Möglichkeit, Fachvorträge rund um das Thema Solarparks in Kommunen zu hören und mehr über die Pläne der Gemeinde zu erfahren. Außerdem führen die Experten der naturstrom AG durch den Solarpark. Dabei wird auf Fragen der Teilnehmer ebenso eingegangen wie auf aktuelle Herausforderungen zu Lieferketten, Neuerungen des EEG oder den kommunalen Planungsprozess.

Die Landesenergie- und Klimaschutzagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH (LEKA MV) wurde 2016 gegründet und ist mit den drei Standorten Stralsund, Schwerin und Neustrelitz landesweit aktiv. Als landeseigene Einrichtung berät die LEKA MV Kommunen, Unternehmen und Bürger kostenlos und neutral in allen Fragen der Energieeffizienz und der Energiewende. Darüber hinaus vernetzt die LEKA MV in eigenen Schulungen und Veranstaltungen die landesweiten Akteure der Energiewende, vermittelt Wissen an Entscheidungsträger und berät zu Fördermöglichkeiten.

Apfelsaison in M-V offiziell eröffnet

Gutow – In Gutow bei Güstrow eröffnete Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus heute offiziell die Apfelsaison in Mecklenburg-Vorpommern. Der Minister und die Vorsitzende des Verbandes Mecklenburger Obst und Gemüse, Griseldis Dahlmann, freuten sich bei dem Auftakt auf dem Bio-Obsthof Sternberg auf eine saftige Ernte:

„In Mecklenburg-Vorpommern werden in diesem Jahr voraussichtlich 33.000 bis 35.000 Tonnen Äpfel geerntet. Das entspricht dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre und bedeutet eine Normalernte. Deutschlandweit betrachtet dürfen sich die Obstbaubetriebe auf eine überdurchschnittlich gute Apfelernte freuen: So werden bundesweit in diesem Jahr voraussichtlich 1.051 000 Tonnen Äpfel geerntet. Das ist sind 80 000 Tonnen mehr (+ 8,2 Prozent) gegenüber dem zehnjährigen Durchschnitt“, so Minister Backhaus.

rschläge seien die Bedingungen in diesem Jahr dennoch gut gewesen, sagte der Minister weiter. Die Obstblüte war stark und Frostnächte gab es zur Vollblüte keine. Vielmehr war das Wetter während der Blüte „bestäuberinsektenfreundlich“, was einen starken Fruchtansatz begünstigte. Wiederholte Hitzewellen und intensive Sonneneinstrahlung machten allerdings dem Fruchtgrößenwachstum und der Fruchtqualität zu schaffen. Seit den Rekordhitzetagen um den 20. Juli sind landesweit im bisher nicht gekannten Ausmaß Sonnenbrandschäden an den Früchten festzustellen.

Die Apfelbauern schauten aber aus einem anderen Grund sorgenvoll in die kommende Saison, sagte Backhaus. Der Apfelkonsum in Deutschland bleibe seit Monaten hinter den Erwartungen zurück. Das schwierige wirtschaftliche Umfeld nähmen die Verbraucher zum Anlass, zögerlicher und bedarfsgerechter einzukaufen.

An Handel und Verbraucherinnen und Verbraucher gerichtet, betonte Backhaus deshalb: „Wir haben in diesem Jahr eine gute Obsternte und ich hoffe, dass sich das auch in den Regalen wiederspiegeln wird. Es ist nicht nötig, Äpfel aus Neuseeland oder Chile zu importieren, wenn wir die gleichen Sorten regional vor der Tür haben. Angesichts des Klimawandels sind solche langen Lieferketten auch alles andere als geboten. Ich möchte alle Verbraucherinnen und Verbraucher in unserem Land dazu ermuntern, das vielfältige Angebot unserer Obstbauern in MV zu nutzen und somit den regionalen Apfelanbau zu unterstützen“.

In M-V wachsen Äpfel auf 1.686 Hektar und sind damit auch in M-V das wichtigste Obst. Ökologisch bewirtschaftet werden 1.112 Hektar (66 %). 85 Prozent der Äpfel werden weiterverarbeitet zu Mus, Mark (Kindernahrung), Saft und Trockenobst. 15 Prozent kommen als Tafeläpfel auf den Tisch bzw. in die Hand. Mit 24,4 Kilogramm pro-Kopf-Verbrauch von einem Verbrauch an 72,1 Kilogramm Früchten insgesamt im Erntejahr 2020/2021, lagen Äpfel in der Beliebtheit ganz vorne.

Ernährungsbranche steht vor Herausforderungen

Warnemünde – Anlässlich des 5. Norddeutschen Ernährungsgipfels in Rostock-Warnemünde, betont Dr. Till Backhaus, Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt MV die systemrelevante Rolle der Ernährungswirtschaft besonders in anhaltenden Krisenzeiten:

„Noch vor wenigen Monaten hätte sich kaum jemand vorstellen können, dass Menschen in Deutschland einmal vor der Frage stehen würden, ob sie essen oder lieber heizen wollen. Und nun steuern wir in ganz Europa auf diese Frage zu. Ich erinnere daran, dass die Ernährungsbranche in Hochzeiten der Corona-Krise stets geliefert hat. Dafür möchte ich mich aufrichtig bedanken. Flexibilität und Kreativität gehören zur DNS der Branche und wir haben uns daran gewöhnt. Doch mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine ist nichts mehr, wie es war und wir müssen gewaltig umdenken“, so Backhaus.

„Die Ernährungswirtschaft blickt auf ein trotz Corona gutes Jahr zurück: Im Ernährungsgewerbe steigerten sich die Umsätze um 13,2 % zum Vorjahr. Die Beschäftigtenentwicklung war im genannten Zeitraum leicht ansteigend und die Exportquote stieg auf noch nie erreichte 20,9 %. Allerdings spiegelt das keineswegs eine durchgängig glänzende Jahresbilanz wieder, denn der Blick auf den Umsatz allein täuscht.

Die Erhöhung der Umsatzzahlen resultiert aus den enormen Preiserhöhungen bei Lebensmitteln. Die Verbraucherinnen und Verbraucher zahlten im Juli 15,1 % mehr für frische Lebensmittel als noch vor einem Jahr. Wir erleben gerade, dass der Konsument sehr sensibel auf diese Preiserhöhungen reagiert: Markenprodukte, aber auch der Bio-Bereich verzeichnen Umsatzrückgänge. Discounter und Preiseinstiegs-Handelsmarken sind die Gewinner. Es zeigt sich: Verbraucher sparen, wenn das Geld knapp wird, vielfach zunächst beim Essen. Sie wissen, dass in Deutschland auch günstige Produkte höchste Qualitätsstandards erfüllen und man sich auch für wenig Geld gut und ausgewogen ernähren kann.

Für die Produzenten von hochwertigen Spezialitäten sind das keine guten Nachrichten. Auf Dauer muss man den Menschen klarmachen, dass nicht die nächste Urlaubsreise oder der neueste technische Schnickschnack für sie wichtig ist, sondern sie auf die Wichtigkeit einer Erzeugung vor Ort achten sollten, vor allem auch im Hinblick auf Ressourcenschonung und zur Verdichtung regionaler Kreisläufe“ fährt der Minister fort.

„Ich bin ein Freund der Stärkung von regionalen Kreisläufen. Eine Versorgung überwiegend aus regionalen Wirtschaftskreisläufen – und das weltweit – könnte Regionen in Krisensituationen weniger krisenanfällig machen und durch lokale Wertschöpfung auch Kleinst-, kleine und mittlere Wirtschaftsbetriebe vor Ort stärken. Die Politik der Landesregierung ist der Erhalt und Aufbau regionaler Wirtschaftskreisläufe für eine hohe Wertschöpfung in den Regionen und eine weitgehende Unabhängigkeit von globalen Handelsstrukturen weiterhin wichtig.

Sie bieten die Voraussetzung für eine zukunftsträchtige und krisenfeste Daseinsvorsorge. Die Energiepreise werden steigen, aber wir müssen verhindern, dass sie in einem Umfang steigen, der zu einem massiven Verlust an Arbeitsplätzen führt. Über die konkreten Maßnahmen wird aktuell diskutiert. Entlastungspakete für die Wirtschaft sind ein Mittel, allerdings helfen sie nur kurzfristig. Es gilt, sich mittel- und langfristig aufzustellen. Darüber müssen wir weiter diskutieren. Das biete ich an und bin optimistisch: Die Unternehmen im Land hatten nach der Wende schon einmal riesige Herausforderungen vor der Brust.

Und sie haben sie gemeistert. Auch jetzt setze ich auf die Innovationsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und erwarte von allen ein Hochkrempeln der Ärmel und ein konstruktives Anpacken. Dann werden wir die Aufgaben gemeinsam erneut meistern“, appelliert Backhaus an die Unternehmen der Branche.

Ausbildungsstart in Mecklenburg-Vorpommern

Oldenburg: Chancen der dualen Ausbildung nutzen

Schwerin – Nachdem am Montag dieser Woche die Berufsschulen gestartet sind, beginnt heute das neue Ausbildungsjahr.  Im Bereich der dualen Ausbildung sind nach derzeitigem Stand insgesamt 18.629 Schülerinnen und Schüler angemeldet.

Bildungsministerin Simone Oldenburg ruft alle Jugendlichen auf, sich zu informieren und die Möglichkeit der dualen Ausbildung zu nutzen: „Eine fundierte Ausbildung ist die beste Grundlage für einen guten Arbeitsplatz und eine sichere Berufsperspektive. Mit der dualen Berufsausbildung hat Deutschland ein System, um das uns viele Länder beneiden.“

Für das Berufsvorbereitungsjahr sind nach derzeitigem Stand 374 Jugendliche angemeldet und für das Berufsvorbereitungsjahr für ausländische Schülerinnen und Schüler 528 Jugendliche.

Leicht gestiegen sind die Anmeldungen bei den Höheren Berufsfachschulen. Bei den Erzieherinnen und Erziehern für 0-10-Jährige sind es 416 Anmeldungen (Vorjahr: 365). Zur Sozialassistentin oder zum Sozialassistenten wollen sich 652 Jugendliche ausbilden lassen (Vorjahr: 638).

Der Ausbildungsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern bietet Bewerberinnen und Bewerbern noch große Chancen, eine attraktive Ausbildung zu beginnen.

Landesweit sind in Handwerksbetrieben noch rund 650 Stellen frei. Die Arbeitsagentur Nord meldet noch 3.900 freie Ausbildungsplätze in Mecklenburg-Vorpommern – vor allem im Handel und in der Gastronomie.

Neue Straßenwärter für M-V

Teterow – Für 14 Straßenwärter hat am Mittwoch die Ausbildungszeit im Festsaal des Teterower Rathauses geendet. Traditionell erhalten hier die künftigen Straßenwärterinnen und Straßenwärter des Landes Mecklenburg-Vorpommern ihr Zeugnis über die Abschlussprüfung, die sogenannte Freisprechung. Von 14 Absolventen haben sechs ihre Ausbildung bei der Straßenbau- und Verkehrsverwaltung Mecklenburg-Vorpommern, sechs bei den Landkreisen oder kreisfreien Städten und zwei als Umschüler bei privaten Bildungsträgern abgeschlossen.

Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Verkehrsstaatssekretärin Ines Jesse würdigte zur Übergabe der Zeugnisse das Engagement der Absolventen. „Die Ausbildung fand zu einem großen Teil während der Corona-Pandemie statt. Das ist eine Herausforderung gewesen. Unser Land freut sich über neue Alleskönner für die Aufrechterhaltung unserer Straßen. Durch ihre praxisnahe Ausbildung haben sie sich ein breites Fachwissen angeeignet.

Die Wärter bilden die Basis für die Mobilität auf unseren Radwegen und Straßen. Ohne ihr Wissen und Engagement würde der Verkehr nicht so fließen können, wie wir es gewohnt sind. Sie beseitigen Schadstellen, pflegen unsere Alleen, stellen den Winterdienst sicher und vieles mehr, dafür möchte ich Danke sagen. Ich würde mich freuen, wenn auch zukünftig mehr junge Frauen diesen attraktiven Beruf erlernen würden“, betonte Ines Jesse, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit.

Allein in der Straßenbau- und Verkehrsverwaltung sorgen rund 550 Straßenwärterinnen und Straßenwärter dafür, dass der Verkehr auf den Landes- und Bundesstraßen in Mecklenburg-Vorpommern möglichst ungehindert rollt. Die insgesamt 25 Straßenmeistereien betreuen ein Streckennetz von rund 6.550 Kilometern, darunter auch rund 1.250 Kilometer Kreisstraßen.

Die Straßenwärterinnen und Straßenwärter sind technische Allrounder. Sie können mit modernsten Großgeräten umgehen, kennen sich in der Verkehrstechnik aus, sind handwerklich breit aufgestellt, beherrschen Grünpflegearbeiten von der Grasnarbe bis in die Baumkrone und sind in jeder Wetterlage einsatzbereit.

„Ich weiß, dass Ihr Ausbildungsstart aufgrund des Lockdowns nicht wie geplant abgelaufen ist. Beinahe ihre gesamte Ausbildung war davon beeinflusst, aber Sie haben sich der Herausforderung gestellt und das Problem gelöst. Und genau das ist es, was die Straßenwärterinnen und Straßenwärter in unserem Land ausmacht. Sie stellen sich den täglichen Herausforderungen und lösen sie. Wir freuen uns, Sie heute in den Kreis der Straßenwärterinnen und Straßenwärter aufzunehmen“, sagte Dr. René Firgt, Direktor des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr, anlässlich der Freisprechung. Für die sechs Absolventen aus der Straßenbau- und Verkehrsverwaltung kann es nach der Ausbildung direkt weitergehen. „Wir werden alle übernehmen“, erklärt Dr. Firgt.

Im Anschluss wies er darauf hin, dass ab dem 01. September bereits die neuen Auszubildenden da sind. Landesweit werden 23 neue Auszubildende erwartet. 16 davon werden ihre dreijährige Ausbildung in der Straßenbau- und Verkehrsverwaltung beginnen. Schwerpunkte der Ausbildung zum Straßenwärter sind unter anderem das Bedienen und Warten von schwerer und leichterer Technik – Fahrzeuge, Maschinen, Werkzeuge und Geräte, die Reparatur- und Instandsetzung an Straßen und Brücken, das Sichern von Arbeits- und Unfallstellen sowie die Pflege von Grünflächen und Gehölzen. Praktische Arbeiten im Stein-, Beton- und Holzbau, das Vermessen von Gelände und Bauteilen, das Lesen von Zeichnungen und das Anfertigen von Skizzen.

Die betriebliche Ausbildung erfolgt in der zentralen Straßen- und Ausbildungsmeisterei Teterow, die berufspraktische Ausbildung bei einem überbetrieblichen Ausbildungsträger sowie an der Beruflichen Schule des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte in Neustrelitz. Im späteren Ausbildungsverlauf werden zudem Praxisabschnitte in Straßenmeistereien absolviert.