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MoorFutures erneut ausgezeichnet

MoorFutures erhalten erneut Auszeichnung durch die Vereinten Nationen

Schwerin – Die MoorFutures des Kompetenzzentrums Ökowertpapiere im Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt wurden als Top 10-Projekt der aktuellen UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen ausgezeichnet. MoorFutures-Projekte werden mittlerweile in den vier norddeutschen Flächenländern erfolgreich umgesetzt, mit den Erlösen aus dem Verkauf von MoorFutures wird die Klimaschutzleistung der Moore wiederhergestellt.

Weltweit sehen sich Ökosysteme einem hohen und eher zunehmenden Nutzungsdruck gegenüber, der oftmals mit einer starken Beeinträchtigung, wenn nicht gar Zerstörung des Ökosystems einhergeht. Diese Entwicklung wird durch den Klimawandel nochmals verstärkt, der nun auf geschwächte Biotope trifft. Mit der Ausrufung der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen 2021–2030 wollen die Vereinten Nationen weltweit dazu beitragen, dass sich die Menschen verstärkt für die Rückgewinnung lebenswichtiger Ökosysteme einsetzen.

Die in Mecklenburg-Vorpommern entwickelten Ökowertpapiere Waldaktie, MoorFutures, Streuobstgenussschein und HeckenScheck zielen genau darauf ab. Nun wurden die MoorFutures als offizielles UN-Dekadeprojekt ausgezeichnet.

„Über diese Auszeichnung freue ich mich ganz besonders“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Till Backhaus. „Sie zeigt, dass unsere Ökowertpapiere auch in ihrem übergreifenden Ansatz anerkannt werden. Ein Moor wiederzuvernässen ist eben nicht „nur“ Klimaschutz oder „nur“ Artenschutz. Die Wiederherstellung von Ökosystemen ist auch immer ein Stück Anpassung an den Klimawandel: wieder hergestellte Moore puffern Extremwetterereignisse ab. Über die Wasserverdunstung wirken sie kühlend auf die Region. Ein gestörtes Ökosystem kann diese Leistungen nicht mehr erbringen.“

Genau hier setzt auch die UN-Dekade ein. So sind intakte Ökosysteme eine zentrale Voraussetzung, um die Lebensgrundlagen der Menschen zu verbessern, dem Klimawandel entgegenzuwirken und den Verlust der biologischen Vielfalt aufzuhalten. „Hier gilt es Synergien zu erschließen!“, so der Minister. „Zu einer ehrlichen Bilanz der Wertschöpfung auf einer Fläche gehören auch immer die dort erbrachten Ökosystemleistungen!“

Die UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen 2021 bis 2030 zielt darauf ab, weltweit die geschädigten Ökosysteme wieder weitestgehend herzustellen. Sie sollen damit in die Lage versetzt werden, eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel und den Verlust der Artenvielfalt zu spielen. Für Mecklenburg-Vorpommern sind die Moore besonders wichtig, da etwa ein Drittel der Treibhausgasemissionen des Landes aus trockenen Mooren stammt. Weitere Informationen zur UN-Dekade: https://www.undekade-restoration.de/

Weitere für den Umweltbereich besonders relevante UN-Dekaden waren u. a.:

  • UN-Dekade Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE), 2005 bis 2014,
  • UN Dekade Biologische Vielfalt, 2011 bis 2020.

Die in Mecklenburg-Vorpommern entwickelten Ökowertpapiere Waldaktie, MoorFutures, Streuobstgenussschein und HeckenScheck sind alternative Finanzierungsinstrumente für die Finanzierung der Basisbiotope Wald, Moor, Streuobstwiese und Hecke. Die durch den Verkauf erzielten Einnahmen ermöglichen die Neuanlage bzw. Wiederherstellung der genannten Biotope. Die Ökowertpapiere stehen aber auch für die gesellschaftlich relevanten Ökosystemleistungen, die sie abbilden. So wird durch die Wiedervernässung eines Moores die Treibhausgasemission deutlich, d. h. um bis zu 30 Tonnen CO2eq. Pro Hektar und Jahr gesenkt.

Die Ökowertpapiere wurden bereits mehrfach im Kontext der genannten UN-Dekaden ausgezeichnet. Nicht zuletzt auch darin zeigt sich deren Wirkungsvielfalt. Davon unabhängig haben die Auszeichnungen die Bedeutung eines Qualitätssiegels, das zur Reputation der Projekte beiträgt.

Das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt hat im Herbst 2021 das Kompetenzzentrum Ökowertpapiere geschaffen. Ziel ist es, die bestehenden Ökowertpapiere weiter zu entwickeln. Darüber hinaus sollen auch neue Ökowertpapiere geschaffen werden.

Landesfachstelle Demenz

Schwerin – Mit der Landesfachstelle Demenz gibt es in Mecklenburg-Vorpommern seit Jahresbeginn eine weitere wichtige Anlaufstelle, die sich für die Belange und Versorgung für Menschen mit Demenz und deren Angehörigen einsetzt.  Sozialministerin Stefanie Drese besuchte im Rahmen ihrer Sommertour die Fachstelle in Rostock, die durch den Landesverband Deutsche Alzheimergesellschaft e.V. mit zwei Personalstellen realisiert wird.

„Eine Demenzdiagnose verändert schlagartig das ganze Leben und bedeutet für Betroffene und Angehörige häufig massive Einschnitte in vielen Lebensbereichen“, betonte Drese bei ihrem Besuch. „Unser Ziel ist es, die Beratung, Betreuung und Versorgung von Demenzerkrankten und die Unterstützung ihrer Angehörigen auf allen Ebenen weiter gemeinsam voranzubringen“, hob Drese hervor.

Die neue Landesfachstelle Demenz nehme dabei eine wichtige Funktion wahr, so Drese. Zu ihren Aufgaben gehörten etwa die Bildung lokaler Netzwerkstrukturen, die Verbesserung der Versorgungsstrukturen im Land durch institutionelle Beratung interessierter Träger und Kommunen zur demenzsensiblen Ausrichtung und Erweiterung der spezifischen Angebote, die Steigerung der demenzbezogenen Kompetenz aller mit dem Thema beschäftigten Akteure sowie die Kontaktvermittlung und Kooperation mit regionalen Hilfsangeboten.

„Schätzungen zufolge leben derzeit etwa 40.000 an Demenz erkrankte Menschen in Mecklenburg-Vorpommern“, verdeutlichte Drese. Mit Blick auf die Altersstruktur in Mecklenburg-Vorpommern würden die Zahl der Betroffenen künftig noch weiter erheblich steigen.

„Deshalb wollen wir mit Unterstützung der Landesfachstelle Demenz auch auf der kommunalen Ebene zukunftsfeste Strukturen schaffen, damit Betroffene bestmöglich versorgt werden können“, so die Ministerin. Es gehe hierbei beispielsweise um die Quartiersentwicklung, eine sorgende Gemeinschaft sowie die Umsetzung der Nationalen Demenzstrategie. Hierzu gehöre auch die Beratung von Kommunen, Gemeinden und Wohlfahrtsverbänden, sowie die Erstellung von Bedarfs- und Bestandsanalysen und die Durchführung von demenzspezifischen Schulungen regionaler Akteure.

Drese: „Gemeinsam mit niedrigschwelligen Betreuungsangeboten vor Ort und weiteren bereits bestehenden Angeboten, darunter die ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe und die 19 Pflegestützpunkte im Land, ermöglichen wir so eine umfassende und zukunftsfeste Unterstützung, die Erkrankte und ihre Angehörigen entlastet. Das Sozialministerium unterstützt die Landesfachstelle Demenz dabei jährlich mit Mitteln in Höhe von 160.000 Euro.“

Drese bei Rostocker Regattaverein

Inklusive Segel-WM in Rostock ohne Engagement des Vereins nicht möglich

Rostock – Sportministerin Stefanie Drese besuchte am (heutigen) Donnerstag im Rahmen ihrer Sommertour den Rostocker Regattaverein in der Hanse- und Universitätsstadt. Der Verein ist Mitausrichter der Inklusiven Segel-WM. Drese überreichte heute offiziell den Förderbescheid Landes für das Event.

„Der Rostocker Regattaverein hat seit seiner Gründung im Jahr 2012 maßgeblich dazu beigetragen, die Region zu einem herausragenden Segelrevier zu etablieren“, betonte Drese. Ohne das Engagement des Vereins wäre ein Event wie die Inklusive Segel-WM in Rostock nicht möglich. In Kooperation mit dem Norddeutschen Regattaverein aus Hamburg und der Organisation World Sailing veranstaltet der Rostocker Regatta Verein in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal die Inklusive Segel-WM in Rostock.

Für die Ausrichtung der Meisterschaften stellt das Land 35.000 Euro zur Verfügung. „Mein großer Dank gilt allen Mitgliedern und den vielen ehrenamtlich Engagierten, die bei der Planung und Durchführung unterstützen“, machte die Ministerin bei ihrem Besuch deutlich.

Besonders lobte Drese die Pläne des Vereins, auch über die WM hinaus, inklusives Segeln voranzubringen: „Ich freue mich sehr, dass auch das Vereinsangebot perspektivisch für Menschen mit Behinderung geöffnet werden soll.“ Der Verein plane hierfür ein eigenes Boot anzuschaffen.

Die Inklusive Segel-WM findet vom 23. bis 28. August 2023 in Rostock statt. Es segeln Teams aus der ganzen Welt, darunter aus Kanada, Neuseeland und Australien. Drese: „Die Inklusive Segel-WM ist nun schon im zweiten Jahr ein echtes Aushängeschild für den Sport und die Inklusion im Land. Mit viel Stolz und Vorfreude blicke ich auf den Auftakt in der kommenden Woche.“ Ein Team besteht aus je einer Person mit Behinderung sowie einer Person ohne Behinderung. „Ein solches Event ist weltweit absolut einmalig“, betonte Drese.

Die offizielle Eröffnung der WM ist am 23. August um 19 Uhr im Rostocker Stadthafen geplant. Neben Sportlerinnen und Sportlern aus aller Welt, dem Organisationsteam und vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern wird auch Ministerin Stefanie Drese vor Ort sein.

Neues Agrarforschungskonzept für M-V

Dummerstorf – Mecklenburg-Vorpommern Agrarminister Dr. Till Backhaus möchte die Agrarforschungseinrichtungen im Land enger miteinander verzahnen und noch zukunftsfähiger aufstellen. Das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) wurde deshalb mit der Erarbeitung eines entsprechenden Agrarforschungskonzeptes beauftragt.

Im Rahmen seiner Sommertour besuchte der Minister heute den Agrarforschungsstandort Dummerstorf mit den beteiligten Einrichtungen Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN), die Landesforschungsanstalt (LFA) und das Gut Dummerstorf, um sich über aktuelle Forschungsthemen zu informieren. Mit dabei waren auch Dr. Philipp Wree aus dem Bereich Biogene Wertschöpfung und Smart Farming beim Fraunhofer Institut für Grafische Datenverarbeitung in Rostock und Dr. Julia Galeczka, die das Projekt zur Entwicklung eines Agrarforschungskonzeptes bei der DLR verantwortlich leitet.

„Agrarforschung kann Lösungen aufzeigen, wo die Landwirtschaft vor großen Herausforderungen steht: Umwelt-, Natur- und Klimaschutz setzen hohe Maßstäbe, tiergerechte Haltungsformen müssen entwickelt, das Produktangebot den wachsenden Ansprüchen der Verbraucherinnen und Verbraucher gerecht werden – bei alldem muss der landwirtschaftliche Betrieb wettbewerbsfähig bleiben. Forschung kann innovative Lösungen beitragen“, betonte Minister Backhaus bei seinem Rundgang in Dummerstorf und machte deutlich, dass Mecklenburg-Vorpommern als wichtiger Agrarstandort und beliebtestes Urlaubsland Deutschlands eine besondere Verantwortung bei der Produktion hochwertiger Nahrungsmittel einerseits und dem Schutz der natürlichen Ressourcen andererseits zukomme.

„Mir ist es wichtig, dass wir über unsere ressorteigene Forschung hinausblicken und uns noch strategischer aufstellen. Für mich bedeutet das u.a. zentrale Zukunftsthemen zu filtern und die Expertise in diesen Bereichen zu bündeln und weiterzuentwickeln. Mit dem Fraunhofer Institut arbeiten wir bereits in verschiedenen Projekten sehr gut zusammen. Diesen Weg wollen wir konsequent weitergehen“, so Backhaus. Unverständnis äußerte er vor diesem Hintergrund über die Pläne der Bundesregierung, das Projekt „Stall der Zukunft“ nicht langfristig unterstützen zu wollen.

„Das Projekt steht auf der Kippe, weil der Bund die Nutztierforschung in Deutschland insgesamt nicht mehr unterstützen will. Welchen Stellenwert Berlin der Nutztierhaltung damit einräumt, wird wohl mehr als deutlich. Das FBN hat mit Mitteln der BLE 2022 mit dem Bau des „Stalls der Zukunft“ für Rinder begonnen. Die Laufzeit des Bundesprogramms ist nun für Ende 2024 angekündigt. Bis dahin kann die innovative Stallanlage, die als Experimentierstall und als Modellbetrieb für Milchviehhaltung genutzt werden soll, nicht fertig gestellt werden. Für die Branche selbst ist diese Entwicklung dramatisch und am Ende wird sich diese Entscheidung auch auf die Gesellschaft bzw. deren Ansprüche auswirken, da wichtige Forschungsfragen im Bereich Tierwohl keinen Eingang in die Praxis finden.“

Minister Backhaus bezeichnete Mecklenburg-Vorpommern als exzellenten Agrarforschungsstandort und wies darauf hin, dass allein in der LFA derzeit 87 Forschungsthemen in den vier Instituten für Pflanzenproduktion, Tierproduktion, Fischerei und Gartenbau bearbeitet werden. Das beispielgebende Projekt „VerLak“ aus dem Bereich Tierproduktion untersucht, wie Krankheiten und damit der Antibiotika-Einsatz bei Milchkühen durch weniger Geburten und eine verlängerte Milchabgabe reduziert werden können. Dazu arbeitet die LFA mit praktischen Milchviehbetrieben deutschlandweit zusammen.

„Die in das Projekt einbezogenen Kühe übertreffen die Erwartungen unserer Forscher und Praktiker. Sie geben länger Milch als es die ursprünglich geplante Laufzeit des Projektes vorsieht. Der Geldbeutel der Verantwortlichen in den Betrieben entspannt sich, Antibiotikum wird seltener benutzt und den Tieren geht es besser“, freute sich Minister Dr. Backhaus.

Auswertungen der LFA-Wissenschaftler zeigen, dass sich die Gesundheit der Milchkühe in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich verbessert hat. Zudem hat sich die Milchleistung erhöht. „Solche Aussagen sind nur auf der Basis wissenschaftlich fundierter Daten möglich, und hier an der LFA wird dieser Datenschatz seit 16 Jahren aufgebaut“, betont der Minister.

Darüber hinaus informierte er sich über die Erfahrungen des Gut Dummerstorf beim Einsatz von Melkrobotern sowie über das deutschlandweite Verbundprojekt „InnoRind“ unter Leitung der Universität Kiel, das sich in der ersten Phase mit dem Status quo der Rinderhaltung und Verbesserungspotenzialen zum Tierwohl beschäftigt hat. Daraus wurden Forschungsansätze und Strategien für die Praxis entwickelt. Im August 2022 begann die Versuchsphase und es wurde mit den praktischen Arbeiten auf den neun teilnehmenden Versuchsbetrieben begonnen. In Dummerstorf werden Kälber wenige Tage nach der Geburt in Gruppen bzw. paarweise gehalten und untersucht, welchen Einfluss diese Haltung auf die Gesundheit, das Tierwohl sowie die Hygiene hat.

Dr. Philipp Wree vom Fraunhofer Institut für Grafische Datenverarbeitung informierte die Anwesenden außerdem über den Drohneneinsatz zur Diversitätsbestimmung im Grünland. Durch die Anwendung modernster Bildverarbeitung und von Machine Learning können wichtige Bestandsbildner im  Grünland (Rispengras, Deutsches Weidelgras) und Unkräuter (Sauerampfer, Schafgarbe) erfolgreich detektiert werden.

Talsperre Farpen

Backhaus besucht niedrigst gelegene Talsperre Deutschlands

Wismar – Im Rahmen seiner Sommertour durch den ländlichen Raum besuchte Mecklenburg-Vorpommerns Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt heute die am niedrigsten gelegene Talsperre in Deutschland in Farpen vor den Toren der Insel Poel.

„Beim Gedanken an Stauseen und Talsperren denkt niemand sofort an Mecklenburg-Vorpommern. Selbst vielen Einwohnern ist nicht bewusst, dass es im Land die Talsperre Farpen gibt. Für mich sind Talsperren Meisterwerke der Ingenieurskunst und werden seit vielen Jahrtausenden gebaut. Schon die Römer wussten, wie praktisch es war, Wasser aufzustauen und dann bei Bedarf darauf zurückgreifen zu können.

Talsperren können der Trinkwasserversorgung, der Erzeugung von Energie, der Schiffbarmachung bestimmter Flussabschnitte oder wie hier in Farpen der Beregung landwirtschaftlicher Kulturen dienen. Sie können zudem Niedrigwasser aufhöhen und vor Hochwasser schützen, viele eignen sich auch gut zur Fischzucht“, sagte Backhaus.

Die Talsperre Farpen ist Eigentum des Landes und wird vom StALU Westmecklenburg verwaltet. Der Stausee wird durch das Einzugsgebiet des Farpener Bachs gespeist und das Wasser an einem 170 Meter langen und etwa 8 Meter hohen Erddamm gestaut. Seit der Inbetriebnahme 1981 wird ausschließlich Wasser zur Beregung landwirtschaftlicher Kulturen entnommen. Dazu dient ein im Speicherbecken befindlicher Entnahmeturm.

Von dort aus wird das Beregnungswasser zu einem Schieberhaus abgeleitet. Dort erfolgt durch das StALU die Aufteilung des Wassers für den Abfluss in den Farpener Bach und die landwirtschaftliche Beregnung. Das Beregnungswasser wird unter Öffnung eines Schiebers zur Pumpstation der Agrargenossenschaft eG Stove weitergeleitet.

Minister Backhaus verglich die Funktionsweise der Talsperre mit einer Badewanne: „Bei einer Badewanne kann man bewusst den Stöpsel ziehen und verschließen, um die Menge des Wassers in der Wanne zu regulieren. Diese Funktion übernimmt bei der Talsperre der so genannte Grundablass. Er dient der Wasserregulierung. Er liegt an der tiefsten Stelle der Talsperre und kann so auch bei Bautätigkeiten zur (Teil)Entleerung genutzt werden.

Das Überlaufbauwerk sorgt wie die Öffnung am oberen Badewannenrand dafür, dass die Talsperre, z.B. durch Überlaufen, nicht beschädigt wird. Das Wasser, das nicht zur Beregnung der landwirtschaftlichen Kulturen abgeleitet wird, wird dem Farpener Bach wieder zugeführt. Da das Wasser, das aus der Talsperre kommt, oft eine hohe Wucht hat, ist dem Absperrbauwerk ein so genanntes Tosbecken nachgeschaltet, dass dafür sorgt, dass das Wasser gemäßigt in das unterhalb liegende Fließgewässer zurückfließt.“

Der Minister betonte, dass er nachhaltige und sparsame Umgang mit Wasser gerade mit Blick auf den Klimawandel wieder an Bedeutung gewinnt und auch in der politischen Arbeit eine zentralle Rolle spielt: „Mecklenburg-Vorpommern hat in den vergangenen 30 Jahren bereits viel im Gewässerschutz erreicht. Fast 2,5 Mrd. Euro sind in die Wasserver- und Abwasserentsorgung investiert worden.

Auch an der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie bis 2027 wird mit Hochdruck gearbeitet. Darüber hinaus arbeiten wir derzeit an einer umfassenden Novelle des Landeswasserrechts. Auf der MeLa in Mühlengeez Mitte September werde ich die Kernelemente unserer Wasserstraßegie vorstellen und dazu insbesondere Ziele und wichtige Handlungsfelder ansprechen.“

Gehweg in Hohen Luckow wird erneuert

Schulte: Maßnahmen erhöhen Sicherheit für Fußgängerinnen und Fußgänger

Satow – In der Gemeinde Satow wird derzeit an der Landesstraße 131 auf Höhe der Ortsdurchfahrt Hohen Luckow der Gehweg ausgebaut. „Der vorhandene Gehweg war in einem schlechten Zustand, deshalb sind die Baumaßnahmen notwendig.

Das erhöht die Sicherheit der Fußgängerinnen und Fußgänger“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte vor Ort bei der Übergabe der Zuwendungsbescheide an die Gemeinde Satow (Landkreis Satow).

Die Landesstraße 131 verläuft von Güstrow aus nach Norden und bis zur Einmündung in die L 13 und durchquert dabei den Ort Hohen Luckow. Der südlichere erste Bauabschnitt steht kurz vor der Fertigstellung. Für den nördlichen zweiten Bauabschnitt fand jüngst die Bauanlaufberatung statt. Zusammen mit der Sanierung der Gehwege wird der Kreuzungsbereich L 131 neugestaltet und die Straßenentwässerung erneuert.

„Zugleich wird eine Bushaltestelle behindertengerecht und damit barrierefrei erneuert. Auch eine weitere Bushaltstelle wird dort neu entstehen“, sagte Schulte.

Die Gesamtinvestition für den ersten Bauabschnitt beträgt rund 149.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben nach der Kommunalen Straßenbauförderrichtlinie (KommStrabauFöRL M-V) in Höhe von knapp 40.000 Euro.

Die Gesamtinvestition für den zweiten Bauabschnitt beträgt rund 615.000 Euro; das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben in Höhe von rund 242.000 Euro.

Fachkräftebedarf in frühpädagogischen Berufen

Oldenburg: Wir bilden über Bedarf aus

Schwerin – Bildungsministerin Simone Oldenburg zeigt sich zuversichtlich, dass der Fachkräftebedarf im Bereich der Kindertagesförderung in Mecklenburg-Vorpommern auch in Zukunft gedeckt werden kann. Anderslautende Aussagen wies sie zurück. In den Jahren 2022 und 2023 verzeichneten die beruflichen Schulen in öffentlicher und freier Trägerschaft jeweils 1.700 Absolventinnen und Absolventen in den frühpädagogischen Berufen.

„Wir bilden in den frühpädagogischen Berufen über Bedarf aus“, betonte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Jährlich schließen etwa 1.000 Schülerinnen und Schüler eine Ausbildung ab, die sie für eine Arbeit als pädagogische Fachkraft in Kindertageseinrichten qualifiziert. Hinzu kommen etwa 700 Sozialassistentinnen und Sozialassistenten, von denen einige ihre Tätigkeit in einer Einrichtung beginnen und andere die Weiterbildung zur Staatlich anerkannten Erzieherin bzw. zum Staatlich anerkannten Erzieher fortsetzen.

Außerdem haben wir die Bildungsgänge flexibilisiert. So wollen wir eine berufsbegleitende Ausbildungsvariante zur Staatlich anerkannten Heilerziehungspflegerin bzw. zum Staatlich anerkannten Heilerziehungspfleger einrichten“, erläuterte Oldenburg.

Bei der Ausbildung zur Staatlich anerkannten Erzieherin bzw. zum Staatlich anerkannten Erzieher für 0- bis 10-Jährige erhöht das Land die Zahl der Ausbildungsplätze. „Wir schaffen 30 zusätzliche Ausbildungsplätze für Auszubildende im Ausbildungsberuf ‚Erzieherin bzw. Erzieher für 0- bis 10-Jährige‛ im Regionalen Beruflichen Bildungszentrum des Landkreises Ludwigslust-Parchim. Außerdem richten wir eine Sozialassistentinnen- bzw. Sozialassistenten-Klasse in Torgelow-Wolgast mit 30 zusätzlichen Ausbildungsplätzen neu ein“, so Oldenburg.

Das Land will mit einer Fachkräfteoffensive junge Menschen für die frühpädagogischen Berufe gewinnen und bereits tätige Fachkräfte in den Kitas halten. „Wir müssen alles dafür unternehmen, dass Fachkräfte in der Kindertagesförderung gute Arbeitsbedingungen haben und in den Kitas in Mecklenburg-Vorpommern arbeiten möchten.

Im neuen Schuljahr werden wir eine Befragung der Auszubildenden in den frühpädagogischen Berufen machen, um zu erfahren, wohin es sie nach der Ausbildung zieht, in welchen Beruf, in welche Einrichtung, in welches Bundesland oder ob sie sich beruflich umorientieren. Hierbei arbeiten wir eng mit den örtlichen Trägern der öffentlichen Jugendhilfe zusammen“, so Oldenburg.

10 Jahre Waldbrandüberwachungszentrale Mirow

Mirow – Im Rahmen seiner Sommertour besichtigt Umweltminister Dr. Till Backhaus heute das Herz der Waldbrandüberwachung in Mecklenburg-Vorpommern. In Mirow, im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, steht die Waldbrandüberwachungszentrale, mit dem „Automatischen Waldbrandüberwachungs- und Früherkennungssystem in M-V“.

Ein wichtiger neuer Baustein für die optimierte Waldbrandbekämpfung sei die speziell entwickelte Waldbrandeinsatzkarte, erklärt Minister Backhaus. Diese werde im Ernstfall deutlich sicherere Einsatzplanungen ermöglichen und die Abstimmung erheblich beschleunigen:

„Bisher mussten bei der Einsatzplanung mehrere Kartentypen genutzt werden. Die neue Waldbrandeinsatzkarte vereint hingegen die Inhalte von Forst und Feuerwehr, dem Munitionsbergungsdienst und den Infrastruktureinrichtungen wie Bahnlinien oder Kraftwerken. All diese Informationen sind nun in einem Kartenwerk zusammengefasst und erhöhen letztlich auch die Sicherheit der Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr.

Mit dieser Karte sind wir Vorreiter auf Bundesebene und einige andere Bundesländer haben bereits ihr Interesse bekundet, eigene Waldbrandeinsatzkarten aufgrund unserer Vorarbeit erstellen zu wollen. Diesen Schritt würde ich sehr begrüßen, denn gemeinsame Karten erleichtern dann auch die Einsätze im Bereich von Ländergrenzen“, betont der Minister.

Waldbrandeinsatzkarten (WBEK) sind topografische Karten, die den Gesamtwald, das Wegenetz, die Ortschaften und Straßen sowie waldbrandrelevante Informationen darstellen. Sie werden durch die Forstbehörden alle fünf Jahre für den Gesamtwald aktualisiert und in digitaler sowie analoger Form für die Einsatzkräfte herausgegeben (siehe § 18 WaldBraSchVO). Eine erneute Aktualisierung ist zum 01.03.2023 erfolgt.

Daran beteiligt war eine Arbeitsgruppe unter der Federführung des Landwirtschaftsministeriums aus Vertretern der Landesforstanstalt, des Innenministeriums, des Landesamtes für innere Verwaltung, des Landesamtes für zentrale Aufgaben und Technik der Polizei, Brand- und Katastrophenschutz Mecklenburg-Vorpommern, sowie der Landesschule für Brand und Katastrophenschutz M-V.

Noch rechtzeitig vor der Waldbrandsaison 2023 konnten über 7.000 dieser neuen Einsatzkarten ausgereicht werden. An der digitalen Version wird derzeit noch gearbeitet. Voraussichtlich Ende August soll diese ebenfalls zur Verfügung stehen.

Die Waldbrandschutzzentrale in Mirow sei schon seit 10 Jahren elementar für die Waldbrandprävention im Land, so Backhaus: „Waldbrandfrüherkennung ist ein unerlässliches Element, um im Wettlauf mit der Zeit im Falle eines Waldbrandes erfolgreich zu sein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Waldbrandüberwachungszentrale spielen daher eine wichtige Rolle der Lokalisierung und schnellen Meldung von Waldbränden.

Hier an diesem Standort wurde 2013 binnen eines halben Jahres mit einem finanziellen Aufwand von rund 290 Tausend Euro diese serverbasierende Waldbrandzentrale geschaffen. Heute ist das hochmoderne Kamerasystem mit 26 Kameras auf 24 Standorten weiterhin unser Auge und die beste Möglichkeit, Waldbrände frühzeitig erkennen und möglichst ausschalten zu können, noch bevor sich Flächenbrände daraus entwickeln. Vorsorge ist eben besser als Nachsorge.

Von hier aus wird eine Waldfläche von 332.000 ha in M-V überwacht. Das sind 52 % der Waldfläche in den besonders gefährdeten kieferndominierten Waldgebieten im Süden unseres Landes. Allein im Landkreis MSE sind es 8 Standorte, die 117.500 ha Waldfläche überwachen.

In der Waldbrandüberwachungszentrale arbeiten 15 Mitarbeiter der Landesforst und besetzen im Schichtsystem ab der 3. Waldbrandgefahrenstufe die Monitore des automatischen, kameragestützten Waldbrandfrüherkennungssystems“, so Backhaus.